Google
This ıs a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before ıt was carefully scanned by Google as part of a project
to make the world’s books discoverable online.
It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work 1s expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's system: If you are conducting research on machine
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attribution The Google *watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can't offer guidance on whether any specific use of
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.
About Google Book Search
Google's mission is to organize the world's information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers
discover the world's books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web
athttp://books.google.com/
Google
Über dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun Öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei — eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nutzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu kónnen, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
- Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und móchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sıe das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern Öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir kónnen keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulássig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter|ht tp: //books.google.comldurchsuchen.
NE I .IN COMMEMORATION OF THE VISIT OF 4 [:
ME HIS ROYAL HIGHNESS EIS
| PRINCE HENRY OF PRUSSIA
MARCH SIXTH,1902
ON BEHALF OF HIS MAJESTY
A ME GERMAN EMPE ROR |
Geschichtsquellen
der
PROVINZ SACHSEN
und
angrenzender Gebiete.
Herausgegeben
von der
Historischen Commission der Provinz Sachsen.
ACHTUNDZWANZIGSTER BAND.
Urkundenbuch der Stadt Magdeburg
von
Dr. GUSTAV HERTEL.
Dritter Band.
(1465 bis 1513 )
HALLE,
Druck und Verlag von Otto Hendel.
1896.
Urkundenbuch
der
Stadt Mag odeburg.
Dritter Band.
(1465 bis 1513.)
Herausgegeben
von der
Historischen Commission der Provinz Sachsen
mit Unterstützung der Stadt Magdeburg.
Bearbeitet
von
DR. GUSTAV HERTEL,
Professor am Pädagogium zum Kloster U. L. Fr. zu Magdeburg.
Mit sechs Siegeltafeln.
HALLE,
Druck und Verlag von Otto Hendel.
1896.
Ar LS FO, ^ 4€
HARVARD COLLEGE LIBRARY
DEC 6. .1905
MOHENZOLLERN COLLECTION
ECHT SEA. C. COOLIDGE
Einleitung.
Der dritte Band des Urkundenbuches der Stadt Magdeburg, welcher
den Schluss bildet, enthält die Urkunden aus den Zeiten der Erz-
bischöfe Johann von Bayern und Ernst von Sachsen, also von 1465
bis August 1513. Es sind 1591 Stück, also eine viel grössere Zahl,
als jeder der beiden ersten Bände enthält. Trotzdem ist dieser Band
nicht viel stärker als der zweite. Denn da zur Zeit des Erzbischofs Ernst
die Stadt Magdeburg sehr viel von ihrer früheren Machtstellung verloren
hatte, so ist die Zahl der umfangreichen politischen Urkunden geringer.
Zwar versuchte die Stadt sich der Oberhoheit dieses Erzbischofs zu
entziehen, aber gerade er hat sie wieder unter seine Herrschaft ge-
zwungen. Der Streit zwischen dem Erzbischof und der Stadt über die
beiderseitigen Gerechtsame hat daher auch eine ziemlich. bedeutende .
Anzahl von Briefen und Urkunden veranlasst, und diese bilden ent-
schieden den bedeutsamsten und geschichtlich wichtigsten Teil dieses
dritten Bandes. Sie fallen aber nur in die Zeit von 1482-1497 und
befinden sich teils im Königlichen Staatsarchiv zu Magdeburg, teils im
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. Zwei Briefe, die an den Kaiser
Friedrich in dieser Angelegenheit gerichtet sind, stammen aus dem
Statthalterei-Archiv zu Innsbruk, wo sie wahrscheinlich vom Kaiser,
der sie bei seinem Aufenthalte in dieser Stadt erhalten haben wird,
zurückgelassen sind. Dass ich diese beiden Briefe (Nr.542 und 556)
veröffentlichen konnte, verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn
Dr. F. Priebatsch, der sie bei seinen Arbeiten in dem genannten Archive
auffand und für mich abschrieb. Ich verfehle nicht, diesem Herrn für
das meiner Arbeit erwiesene Interesse hier meinen verbindlichsten
Dank zu sagen. Ich habe dieses Vorhandensein von Magdeburger
Urkunden in einem Archive, in dem sie niemand vermutet hätte,
darum ausführlicher besprochen, weil es ein Zeichen für die grosse
Schwierigkeit ist, die mit einer vollständigen Sammlung der auf einen
bestimmten Ort bezüglichen Urkunden verbunden ist.
Während aus der Zeit von 1482—1497 die öffentlichen, politischen
Urkunden überwiegen, bilden für die übrige Zeit die Privaturkunden
den grösseren Teil. Diese sind zu scheiden in eigentliche Urkunden
und in Briefe, die in diesem Bande eine höhere Zahl erreichen als in
VI Einleitung.
den beiden ersten. Die Urkunden sind zum grössten Teil den Be-
ständen des hiesigen Königl. Staatsarchivs entnommen. Ausser den
Originalen kommen hierfür. namentlich die Litterarien der Ezbischöfe
Johann (Cop. 67 oder LXII) und Ernst (Cop. 68 oder LXIII, Cop. 69
oder LXIV und Cop. 102 oder LV) in Betracht. Alle vier sind starke
Papierfolianten, welche im allgemeinen nach den Jahren geordnet die
von den Erzbischöfen, wie auch von anderen vollzogenen Urkunden
enthalten. In einigen dieser Copialbücher ist auch eine Teilung nach
den Stoffen vorgenommen, indem die Bestätigungen geistlicher Stif-
tungen und die Urfehden einen besonderen Platz am Schlusse der
Bücher erhalten haben. Cop. 68 und 69 enthalten auch Register.
Sie sind von verschiedenen Händen, aber sauber und gut lesbar ge-
schrieben. Cop. 67 umfasst 496 Blätter, von denen einige unbeschrieben
sind. Bis Blatt 50 sind noch Urkunden des Erzbischofs Friedrich
verzeichnet, von dem auch weiter hinten sich noch einige finden.
Den Rest bildet dann das Litterarium des Erzbischofs Johann. Cop. 68
enthält 503 Blätter, Cop.69 633 und Cop. 102 511 Blätter ausser den
Registern. Wenn auch die meisten dieser Urkunden nur ein geringes
Interesse bieten, da es vielfach nur Belehnungen, Verkäufe, Wieder-
kaufsverschreibungen und ähnliche sind, so findet sich doch auch
eine gróssere Zahl mit ganz eigenartigem Inhalte. Besonders Innungs-
angelegenheiten, Willküren, Bestätigungen von Gesellschaften u. a.
kommen häufiger vor. Auch in den Akten ist manches interessante
Stück enthalten, wie z.B. das über die Vertreibung der Juden aus
Magdeburg und was damit zusammenhängt.
Die Archive der benachbarten Städte wie Salze, Calbe, Stassfurt,
Neuhaldensleben, Braunschweig, Lüneburg, Stendal haben nur einzelne
Nummern ergeben und auch nicht solche von grösserer Bedeutung.
Ebenso das Geh. Staatsarchiv zu Berlin, das Staatsarchiv zu Hannover,
das Landes-Staatsarchiv zu Wolfenbüttel, das Grossherzogl. Gesamt-
archiv zu Schwerin, das Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Einem
auf der Universitütsbibliothek zu Jena befindlichen Copialbuch des
Klosters Hillersleben konnten auch mehrere Hegesten entnommen
werden, wie auch den Copialbüchern der Ábte Andreas und Matthias
von Kloster Berge. Obgleich die Regesten dieser Lehnbriefe schon
in Holsteins Urkundenbuch des Klosters Berge abgedruckt sind, so
durften sie im Magdeburger Urkundenbuche nicht weggelassen werden,
weil sie eine grosse Menge von Bürgernamen und örtlichen Beziehungen
enthalten, die sonst in anderen Urkunden nicht vorkommen.
Über die auf dem hiesigen Rathause befindlichen Copialbücher
verweise ich auf das, was ich schon in der Einleitung zum ersten
Bande darüber gesagt habe. Da diese Privaturkunden überhaupt nicht
Einleitung. vu
enthalten, so kommen sie hauptsächlich nur für den oben erwähnten
Streit des Erzbischofs Ernst mit der Stadt in Betracht. Ausser diesen
muss noch das auch in der Stadtbibliothek befindliche Heberegister
der Jacobi-Kirche erwähnt werden, aus dem einige Urkunden mit
interessanten örtlichen Angaben entnommen werden konnten. Die
Zahl der darin enthaltenen Urkunden ist nicht gross, aber sie sind
für die Geschichte der Kirche und der Stadt nicht ohne Bedeutung.
Auch in Otto von Guerickes Pristina libertas, einer längeren staatsrecht-
lichen Untersuchung über die Reichsfreiheit der Stadt Magdeburg, sind
Urkunden eingestreut, von denen eine hier zum Abdruck gelangt ist,
da sie sonst nicht bekannt ist. Und endlich konnte ich aus den
Wiggertschen Papieren, die die Stadt erworben hat, einige Regesten
entnehmen, besonders über die Brüderschaft Rorate celi.
Die grosse Zahl von Briefen, welche dieser Band enthält, stammen
zum grössten Teil aus dem Stadtarchiv zu Zerbst. Seit Dr. Ernst
Neubauer dieselben geordnet hat, ist mir erst noch eine unvermutet
grosse Zahl davon zugänglich gemacht, was hauptsächlich das An-
schwellen dieses dritten Bandes verursacht hat. Ich habe daher zuletzt
gewisse Stücke, die ausser Namen kein weiteres Interesse boten, wie
Quittungen und Mahnbriefe, überhaupt weggelassen oder ihren Inhalt
nur durch ein ganz kurzes Regest wiedergegeben. Dasselbe Verfahren
habe ich auch bei denjenigen Briefen gewühlt, aus deren Fassung sich
der Sinn nicht deutlich erkennen liess, ein Fall, der bei der
damaligen Art des Briefschreibens durchaus nicht selten ist. Dennoch
ist. die Zahl der in ganzem Wortlaut gegebenen Briefe nicht gering,
da sie wirklich einen so reichhaltigen und mannigfaltigen Stoff ent-
halten, dass man daraus ein ziemlich deutliches Bild von dem Verkehr
der beiden Nachbarstádte Magdeburg und Zerbst erhalten kann. Welcher
Art die in den Briefen behandelten Gegenstünde sind, ist in kurzen
Worten nicht anzugeben; denn wenn auch ein grosser Teil sich auf
Geldangelegenheiten, Kaut und Verkauf, Zinsen und Schuldsachen
bezieht, so finden sich doch daneben auch so viele von ganz eigen-
artigem Inhalt, dass sie unter gróssere Gesichtspunkte nicht zusammen-
gefasst werden können. Es wäre wohl zu wünschen, dass der ganze
Bestand an Briefen im Zerbster Stadtarchiv, der sich auf viele Tausende
belàuft, einmal im Zusammenhange herausgegeben würde. Denn
wenn es auch meist nur solche sind, die an den Rat von Zerbst ge-
richtet sind, so würden sie doch in vielen Fällen den Zusammenhang
der darin behandelten Sachen erkennen lassen, und in kulturgeschicht-
licher Hinsicht würden sie eine wahre Fundgrube sein. — Herrn
Dr. Neubauer, der mir diesen reichen Stoff erst recht zugünglich ge-
macht hat, gebührt dafür mein würmster Dank.
vl Einleitung.
Zum Schluss muss ich noch ein Copialbuch der hiesigen Ulrichs-
kirche erwähnen, welches mir erst im vorigen Jahre wieder in die
Hände gekommen ist, nachdem es länger als ein Jahrzehnt verschollen
war. Es ist 1542 angelegt und enthält die vidimierten Abschriften
von mehr als 80 Urkunden, die sich auf den Besitz der Kirche und
der Vikare bei derselben beziehen. Schon Samuel Walther hat es in
seiner kurzen Geschichte der Ulrichskirche benutzt, doch sind seine
Regesten, die er dem Buche entnommen hat, sehr fehlerhaft. Die
merkwürdigen Schicksale des Buches und seinen Inhalt habe ich in
den Magdeburger Geschichtsblüttern X X X, S. 61 ff. beschrieben.
Den Urkunden dieses Bandes folgen noch Nachtrüge für alle drei
Bände in 198 Nummern, die zum grössten Teil auch dem Zerbster
Stadtarchiv entnommen sind. Da dieses Archiv bisher durchaus
unübersichtlich war, so konnte es nicht ausbleiben, dass noch eine
gróssere Zahl Briefe zum Vorschein kam, die in eine frühere Zeit
gehörten. Diese habe ich in den Nachträgen nun zusammengestellt.
Auch dem Copialbuch der Ulrichskirche sind wenige entnommen, da
der Druck schon zu weit vorgeschritten war, als mir das Buch
zugänglich gemacht wurde.
Das Register ist in derselben Art wie in den beiden ersten Bänden
angefertigt worden. Eine besondere Schwierigkeit entstand bei den
Leuten mit gleichen Vornamen aus grossen Familien, wie die Alemann,
Keller, Rode u. a. Dass dabei Irrtümer leicht unterlaufen können,
wird jeder erkennen, der einmal eine solche Familie auf ihren ver-
wandtschaftlichen Zusammenhang untersucht.
Die Zeichnungen der Bürgersiegel sind wieder von der kunstfertigen
Hand des Herrn Dr. Theuner. Die Vorlagen zu denselben stammen
zum grössten Teil aus dem hiesigen Königl. Staatsarchiv, einige von
Zerbster Briefen, an denen noch zahlreiche Siegel vorhanden sind.
Damit gebe ich denn diesem dritten Bande das Geleit. Möge er,
wozu ich ihn bestimmte, wie seine Vorgänger eine willkommene
Stütze sein für die Forschung auf dem Gebiete der heimischen
Geschichte und dazu dienen, durch Aufklärung der Verhältnisse
vergangener Zeiten den Blick zu schärfen für die Aufgaben der
Gegenwart.
Magdeburg, im April 1896.
G. Hertel.
1465. Januar 8. 1.
Claus Wichmann aus der Neustadt bekennt, dass ihm das Dom-
kapitel ( Dompropst Tile von Trote, Dechant Johann von Redekin)
30 Gulden jährlich aus Olvenstädt für 500 Gulden wiederkäuflich
verkauft hat.
Or. Perg. Sp.
St. M.s.r. LBb Nr. 27.
— veerteynhundert jar darna in dem vyffundesesztigisten jare
am dinsedage negist na der hiligen dryer konninghe daghe.
1465. Januar 10. 2.
Margarethe Geverdes schreibt an den Rat von Zerbst wegen der
Umänderung einer Rente.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen denst to ollen tiden. Ersamen heren, besunderen leven
frunde. Ik do juwer leve to weten, dat 1k juwen brieff wol vorstan
hebbe, dar denne juwe werdicheit inne berored, also umme sodane
tinsse, so ik und Hans Gheverdes seliger erven bij juwer leve alle
jar viff gulden tinses oppe hundert plegen uttogevende op pingesten,
und denne forder beroren, dat mik juwe leve sodane rente, so wij
bij jw jarlikes hebben, opseggen und de losinge kundigen laten und
juwer leve nicht tho donde steid op hundert viff gulden to ghevende,
sunder wolde ik op hundert veer gulden hebben, de wolde mik juwe
werdicheid vorschriven effte vorschriven laten etc. des schal juwe
werdicheid weten, dat mik sodane vorschrivinge nicht to donde steid
wedder Hans Gheverdes seliger erfen willen und de nu to der tid
bynnen landes nicht ensin; scholde sodane vorschrivinge geschen, dat
moste med der erffen willen togan, dat moste ik on erst weten laten ;
wurumme bidde ik juwe leve denstliken, dat ik sodane arbeit edder
vorschrijvinge nicht behoven dorffte, wente ik hir negest evne freuwe
bij jaren bin, dat ik sodane rente bij juwer leve mochte myn leve-
dage beholden, so wolde ik dat juwer werdicheid laten to veer gulden
an golde edder so vele pagementes, so de gulde gilt in der stad to
Magdeboreh op hundert gulden vere gulden; wanne denne myner to
kort worde, wo denne dat juwe werdicheid med Hans Geverdes
seliger erfen makeden, wer ik wol tofreden. Ersamen leven heren,
bewiset mik hir guden willen ane, des und alles gudes ik mik to
juk wol vormode und genczliken ghetruwe, dar na do gij mik be-
sunderen wol to danke. Wes ik juwer werdicheid wedder to denste
Geschichteg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 1
2 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
und to willen sin mach, do ik. willich med flite gerne und bidde
umme juwe gutlike antworde, dar ik mik mach na weten to richten.
Geschreven to Magdeboreh in sinte Pawels dage des ensedelers
anno LXV.
Margrete, Hans
(severdes seliger husfrouwe.
Adresse: Den ersamen borgemestren und radmannen der stad
Czerwest —.
1465. Februar 23. 3. |
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Lüneburg, seinem
Bürger Luder Kammermeister rückständige Zinsen eu bezahlen.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Lüneburg.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen leven, besundern leven
frunde. Uns hefft to vorstande ggeven Lawderius Kammermester unse
borger, wu juwe leve ohme itlike nastanden renthe van vele jaren
hinderstellich schuldich sind, dar ohme de lenger to entberende nicht
walt sy to lidende etc. wur umme, guden frunde, bidden wy, juwe leve
willen derwegen sik daruth myd dissem jegenwerdigen synem sonen
gutliken vordragen und willen hebben, alzo dat ohme der neyner
anderen maninge und rechtes forderunge umme to hebbende nod sin
dorffe, des wy ok nach gelegenheyd nicht gerne zegen und he des
hirane unser vorbede moge geneten, dar ane don gy uns wol to
dancke und wy vordenent jegen juwe leve, wur wy mogen, gerne.
Gheschreven am sonabende vigilia Mattie apostoli under unser stad
secret anno etc. LXV e,
Radmanne und inningesmestere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen hern borgemestern und radmann tho
Lunenborch —.
1465. März. 4.
“Der Kleriker Nicolaus Sasse, welcher wegen Übelthaten zuerst
vom Rute der Stadt Magdeburg gefangen geselet, dann auf
Forderung des Erzbischofs in Calbe gefangen gehalten wurde,
verspricht, sich am Donnerstag nach Bartholomaei wieder im Ge-
fängnis einzustellen und stellt hierfür Bürgen.
Cop. 67 fol. 58.
St. M.
Ik Nicolaus Sasse bekenne openbar mit dussem brive, nachdem
denn die ersamen wissen radmann und inningsmester der olden stad
Nr. 3—4. 1465. 3
Magdeborch mik umme merckliker sake und vergripunge willen, dy
ik an on und oren medeborgern mit forderunge und ladinge etliker
borger von Magdeborch in fromde utlendische gerichte unersocht und
unverfolget vor den gerichten hier im stichte und lande to Magde-
borch und ok sust mengerleie begangen und gedan hebbe, in or ge-
fengnisse und beheltnisse bracht und etlike tyd dorinne geholden
hebben, uth sodanner gefengnisse de erwerdigeste in god vader und
her her Fredericke erezbisscopp to Magdeborch myn gnedige live
herre lofeliker gedechtnisse noch in tyd sines levens mick alse eynen
clerigken sines ertzbisschopdoms und stichts gnedichlick geeschet,
gefordert und mick also in siner gnade gefengnisse und beheltnisse
in den torm in der stad Calve hinder dem rathuse gelegen genomen
hefft, dorinne ick wente her to geseten hebbe, und die erwerdigen
herren her Tile van Trote domprovest, herr Johann van Redekyn deken
und capittal to Magdeborch nu nah affgange des obgnanten myns
gnedigen erezbisschops Fredericks alse vorweser des stichts to Magde-
borch umme flitiger bede willen der hogebornnen forsten und herren
herren Jorgens und herrn Woldemars, forsten to Anhalt und graven
to Asschanien, myner gnedigen liven herren, mick der obgerurden
gefengnisse wente up den dinsdach nah sunte Bartholomewes dage
to midden sommer negistkomende dach gegeven hebben, dat ik den
egnanten mynen herren domproveste, deken und capittel to Magde-
borch und to oren und eynes nyen tokomenden erezbischoppes to
Magdeborch handen des gemelten stichts to Magdeborch ambacht-
luden to Gevenkenstevn, Magdeborch, Calve, Egeln und Wantsleve,
dy itzund syn edder in tokomenden tiden syn werden, by mynen
eren truwen und loven mit frien guden willen gered und gelovet
hebbe und rede und love ok in crafft dusses brives, dat ik mik up
den obgerorden dinsdach nah sunte Bartolomewes schirstkommen
wedder in gefegnisse in den torm to Calve hinder dem rathuse, dar
uth mik dusse nahgescreven myne herren und frunde geborget hebben,
stellen und mik in des vogedes und amechtlude to Calve hande
willichlich wedder antwerden und geven wil ane allen behelp, in-
dracht und geverde. Ik wil ok neynerleye vornemen edder don
noch von myner wegen vornemen edder don laten, dat wedder die
obgerorden myne geloffde in jenigerleie wise sein, und efft ok welk
recht were, dat mik to hulpe kommen und ik mick darmede behulpen
mochte, dat ik mick up den opgerorden dinsdach nicht wedder in
gefengnisse stellen und antwerden dorffte, des und alles rechten und
rechticheit, die gesyn und my gehoren mochten. vertihe ik mik
geverliken und trede der aff in dussem mynen brive, und up dat
dusse bovengeschreven myne rede und geloffde stede, vaste und
unverbroken scholen geholden und dar wedder in nynerleie wis gedan
werden, so sette ik den ergnanten mynen herren domproveste, deken
und cappittel to Magdeborch und to orn und eynes nyen tokomenden
erczbisschopps tom stichte und lande to Magdeborch handen des
1*
4 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
stichts amechtluden to Gevenkenstein, Magdeborch, Calve, Egeln und
Wantsleve, die itzund syn und in tokomenden tiden syn werden, to
borgen dusse nahgeschreven myne liven herren und frunde, nemliken
herren Johann Eldisten to Kothen und herren Johann Heddrexsem,
hern Johann Fabri, hern. Rigmann Rigmann, hern Johann Schermer
und her Johann Heysen und Allexius Wusteland, canonicke sente
Nicolai und Sebastian kerken to Magdeborch, hern Balthasar Karith,
vicarien tom dome to Magdeborch und Mathesen Starcken, Heynen
Schillinge, Henningen Ursleven, Bertolde Tymmerman, Walter Stro-
beken, Corden Panezermeker der olden stad Magdeborch und Steffan
Wendekarren tom groten Solte borger; und wie itzund gnanten borgen
bekennen ok openbar mit dussem sulven breve, dat wy vor den
gnanten Nicolaum Sassen borgen worden sind und mit gesamder
hand gered und gelovet hebben, werden borgen und reden und laven
in crafft dusses breves, nemliken also dat die gnante Nicolaus Sasse
sik up den obgerorden dinsdach nach Bartholomei negistkommen
wedder in gefengnisse in den torm to Calve hinder dem rathuse
gelegen stellen und sik in des vogedes und amechtlude to Calve hande
willichlick antwerden schal und wy on ok also levendig edder dod
ane bute und wergelt wedder stellen willen ane alle insage, behelp,
argelist und geverde, und were dat dem also und in mathen de
gnante Nicolaus Sasse, nah dem vorgeschreven is, gered und gelovet
heft, nicht also geschege, so bekennen wy obgnanten borgen mit
dussem sulven brive, dat wy alsdenn den gemelten unsen herren
domproveste, deken und capittel to Magdeborch und eynen nyen
tokomenden erezbisschoppe to Magdeborch, so he tom stichte und
lande to Magdeboreh kommet, van nichthaldinge wegen Nicolaus
Sassen vor pene dusend gude fulwichtige Rynsche gulden rechter
redeliker schult schuldich syn; dy sulven dusend gude fulwichtige
Rynsche gulden reden und loven wy obgnanten borgen bie unsen
eren, truwen und loven mit eyner gesamder hand den velgnanten
herren domproveste, deken und capittel to Magdeborch und eynen
nyen tokomenden erczbischoppe und herren des stichts to Magdeborch
in den negisten drien weken nah dem obgerurden dinsdach nah sunte
Bartholomewes dage nehstfolgenden in der stad to Magdeborch in der
capittels dornezen tom dome gutliken und unvertogeliken to gevene,
to reikene und betalene umbekummert geistlikes und wertlikes ge-
richte und ok unverboden van pawestliker, keiserliker und ander
gewalt und macht und ane alle insage, behelp, argelist und geverde,
uns hirmede vertihende und afftredende alles rechten und gerechtikeit,
die uns in jenigerleie wiss to hulpe komen effte geboren mochte, und
were, dat wie an betalinge der obgerorden dusend gulden, in mathen
oben berurt is, sumich wurden, nemen dann die obgemelten herren
domprovest, deken und capittel to Magdeborch und eyns nye toko-
mende erczbischopp und herr tom stichte to Magdeborch dy vor-
geschreven dusend gulden up schaden, den und allen und mahgliken
Nr.5. 1465. o
schaden, de van nichtbetalinge wegen toqweme, reden und loven
wy obgnanten borgen mit gesamder hand to dragene und mit
samment der dusent gulden hovetsummen gutliken und unvertogentlik
to betalene, und wy willen den obgnanten unserm geloven solkes
schadens oren slichten worden loven und se derhalven to neyner
bewisinge effte erhaldinge mit eiden tyhen noch dringen ane indracht
und geverde; were ok, dat unser obgnanten borgen eyner edder mehir
van dodes wegen affginge, so reden und loven wy andern borgen,
dy noch am levende syn, ander borgen an der vorstorven stede
bynnen den negisten ver weken, so van uns van der wegen unser
drie angelanget und gemanet werden, ander borgen, so wisse und
nochhafftich, alse die verstorven gewest syn, so uffte des nod und
behuff geschiit, to settene, dy mit sammet uns alle und igliche stucke,
puncte und artickele dusses brives reden und loven und deshalven
ore noddorfftige bybreve geven scholen, ok allen behelp, vortoch,
argelist und geverde hir inne uthgescheiden; und dat wy obgnanten
Nieolaus Sasse sakeweldige und ok wy obgnanten borgen alle und
ixlike stucke, puncte und artickele dusses breven in mathen, dy
boven geschreven stan, stede, vaste und unverbroken holden schollen
und willen, des to bekantnisse hebbe wy unse ixlike syn ingesegel
up dissen brieff gedruckt, dy geschreven is nach Cristi unsers herren
gebord dusend vierhundert darnah im viffundsestigesten jare am —.
Das Datum fehlt, es lässt sich aber ungefähr daraus bestimmen,
dass von Notaren die Gelöbnisse der Bürgen und des Nicolaus Sasse
selbst bestimmt sind. — Erstere leisteten Bürgschaft in Magdeburg 1465,
Märs 18, Sasse in Calbe auf dem Rathause März 20. Am 23. März
wiederholten Sasse und ein Teil seiner Bürgen die Bürgschaft vor dem
Notar. — Vgl. die Urk.von 1466, August 4.
1465. April 21. 5.
Hans Kock in der Neustadt beklagt sich beim Rute von Zerbst
über unrichtig geeichte Bierfässer.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen deinst tovorn. Ersamen wisen leven heren. Ik
do juwer ersamicheit weten, dat de weddewe de Bukawynne mek
hadde gesant veyr vad bers und de veyr vad hebbe ik laten geamet,
dat se alto vile to kleyne sin wan andere vate, und darumme hebbe
und hadde ik mid der Bukaynne gesproken, dat se dat redelik were
lethe an der betalinge affe ghan, dar se mek op honsprakede und
meynde, dar vor nichtis to donde; hirumme bidde ik gik, leven
heren, willen juwe borgerschen underwisen, dat se sek holde umme
de unredelken unbestendigen vate, wat gelik und redelik sy, na
6 | Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
juwer irkantnisse, ik wil dat mid den vaten bewisen, dat se vele to
kleyne sin, bidde juwe antworde. Geschreven under eynem ingesegil
am sondage Quasimodogeniti anno etc. LX quinto.
Hans Kogk, borger in
der nyen stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wisen heren borgermester und radmanne
to Zeerwist —.
1465. nach April 21. 6.
Der Rat von Zerbst schreibt dem der Neustadt, dass er die be-
anstandeten Fässer noch einmal habe eichen lassen und richtig
befunden habe, und bittet Hans Kok zur Genugthuung ansuhalten.
Konzept. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen liven frundes. Hans
Kok juwe medeborgher heft uns nach inholt dusser ingeslaten copien
clagende over unse eyne medeborgersche dy Bukowynne gnant,. wie
sy unbestentlike vat byre vorkoft unde van der halven enkeyne
wedderstadunghe pleghen wil. idoch wy dy gnante frowe om umbe
des willen wandel to plegende inholden, geschreven heft ete. Ersamen
liven frundes, by sodaner ame der vate, so dy in hone und smacheit
uns unde der frowen midden up deme marckede to Czerwist, so wy
der ame von wegen unser stad to dunde unde to stravende unde,
wanner wy dar ungerecht inne gefunden werde, in bute to nemende
verplicht syn, mit bevelunge des gnanten Hans Kokes gesath syn,
dy vat dorch unsern beswaren knechte unde amere in jeghenwardicheit
fromer unde lofwerdighen luden by synen evde mit unsern ame, der
wy uns y gebruket hebben, amen laten, dv vat denne unde in be-
sundern dat eyne vat dry stoveken groter geholden unde gefunden,
dat ander vat ouk fulkomelik mit ame, dat drudde vat heft eynen
stoveken nıyn geholden, dat denne in faren nicht steyt, alle so recht.
geverdiget syn, von desweghen is unse fruntlike bede, juwe live wil
den gnanten den juwen so vormoghen unde anholden, dat he uns
und der gmanten frowen von der unrechten getichte, hon unde
smacheit to nemende, in mathe so he geschreven unde gelieden heft,
dat uns mer vorclagunge, muge unde arbeyt nicht not syn wert,
genuch unde wandel du, dat vordinen wy mit steden dinsten gerne.
1465. Juni 3. u ".
Die Stadt Magdeburg verspricht auf Fürbitte des Fürsten Georg
von Anhalt dem Herzog Heinrich von Mecklenburg für seine
Pügerfahrt nach Einsiedeln freies Geleit in ihrem Gebiet.
Or. Perg. St. abgebröckelt.
Grossherzogl. Geh. und Haupt-Archiv zu Schwerin.
Nr. 6—9. 1465. 7
Hochgebornne furste unde here, her Jurgen furste tho Anhalt
unde graffe van Asschanien, gnedige leve here. Wii radmanne unde
innigismestere der alden stad Magdeborch nach unserem willigen
denste na juwer gnaden credencien unde beger geven wii dem hoch-
gebornen fursten unde heren hertogen Hinrike van Mekelenborch unde
graffen tho Sweryn ete. itzundt in sodaner syner hiligen bedefarth
unde wedderkumft herafe van den Eynsedelen tho unde afe unde
bynnen unser stad unde dar wii des tho dhonde hebben, vor uns,
de unsen und alle de jenne, der wii ungeferlich mechtich syn, unse
seker feylige geleyde sunder geverde, und wurmede wii den sulven
juwen gnaden to denste syn mogen, dhon wii in besunderem flite
gerne. In bekentnisse versegelt mit unser stad secret thoruggehalff
gedrucket uppe dussen breff am mandage in den hiligen pingisten
anno domini etc. sexagesimo quinto.
1465. August 16. 8,
Nicolaus Poppe su Magdeburg beklagt sich beim Rate von Zerbst,
dass dieser sein Erbgut ihm vorenthält.
Or. Pap. Si. beschädigt.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen willigen denst to varen. Ersame wolwisen leven heren.
Ik voge juwer ersamicheit to weten, dat ik bedudet byn unde be-
richtet, wo gy in etliger maten myn erfgelt bekummert unde gehindert
hebben, und ik nicht wet, war umme dat geschen is etc. wen ik mer
juwer ersamicheit etlige rede gehat hehbe, nemelich met Jurgen
Liczow vorhandelt hebbe, in gunst my bekennen wolde myn borger-
recht unde in vorlat gerne so holden wolde unde jegen deme ersamen
rade my vorantwerden wolde unde bekennen dat afscheyden unde
hape, he deyt denne alzo, alz baven beruret ist; darumme bydde ik
juwer ersamicheit eyn besereven antworde, warumme dat to doude is.
Gescereven na Cristi gebort ete, LXV^ jare des fridages na Assump-
cionis Marie virginis under myn signet.
Nicolaus Poppe.
medeborger to Magdeborch.
Adresse: Den ersamen unde wolweisen borgermeysteren unde
radmannen der stad Czerwist d.d.
1465. August 21. Ruppin. 9.
Graf Hans von Lindau und Herr zu Ruppin belehnt auf Bitten
Erichs von Lindau den Magdeburger Bürger Hans Mauritz mit
der halben Dorfstätte und halben Feldmark Czerkow bei Gommern.
Or. Pery. Sp.
Haupt-Stautsu: chiv zu Dresden.
— Ruppin — virteynhunderth darna in dem viffundsostigesten
jar am middeweke nach Assumeionis Marie virginis gloriosissime.
8 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1465. September 16. 10.
Der Rat und die Bürgerschaft von Halberstadt nebst ihrem Haupt-
mann und Knechten im Bunde mit den Städten Magdeburg,
Braunschweig und Northeim kündigen Hersog Friedrich dem
jüngeren von Braunschweig Fehde an.
Harzzeitschrift 1869 8.182. Regest: Schmidt, UB. der Stadt Hulber-
stadt Il, Nr. 1022.
— vherteinhundert jar darna im viffundesestigesten jare am man-
dage nha Exaltationis sancte crucis.
1465. Oktober 2. 11.
Der Rat von Magdeburg teil. dem von Lüneburg mit, dass er
Botschaft über die Verhandlungen mit Friedrich von Alvensleben
schicken werde.
Or. Perg. Si. abges en.
Stadtarchiv su Lüneburg.
Unnsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen wysen hern, besundern
leven frunde. Juwe schriffte unde darinne aveschriffte Bussen van
Bulowen breffes vorslaten an juwe leve gedhan Frederike von Alvens-
leven den jungern belangende etc. hebben wir unde des juwe derbe-
dinge to guder maten vorstan, unde, guden frunde, hebben itzund
derwegen wij unse bodeschopp bij dem gnanten Frederike, wes uns
weder van ohme vor antwerde upp wert, willen wij, mit dem ersten
wij mógen, juwer leve bij unser eygen bodeschopp witlik werden
laten, unde wurmede wij juwer leve in dem unde andern saken
forder to willen unde denste sin mógen, dhon wij in flite gerne.
Geschreven am middeweken Leodegarii episcopi under unser stad
secretum anno domini etc. LX quinto.
Radmanne unde innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wysen hern borgermeistern und radmanne .
tho Luneborch, unsern besundern leven frunden.
-————— — ——— ——
1465. Oktober 21. 12.
Der Bürger Stefan Knust belehnt die Domvikare Henning Huselitte
und Nicolaus Reyneken zu aller Vikare Hand mit einem Hause
und Hofe zw S. Michael gegen einen halben Vierdung jährlichen
Zinses und zwei Hühner, nachdem die Dietrich Tunderslebesche
und ihr Sohn Hans die Güter aufgelassen haben.
Cop. 31 f0l.93°. Cop. 25 fol. 16.
St. M.
— virteynhundert jar dar na ymme viffundesesztigisten jare am
mandaghe an der ellff dusent junckfrowen daghe.
Nr. 10—18. 1465. 9
1465. Oktober 28. 13.
Hans Stoyer zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst um Schutz
gegen seine Feinde.
Or. Pap. 8x. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen willigen deinst tovorn. Ersamen wolwisen leven hern.
Juck is vel lichte wol andechtich etliker schriffte und bede, dy ik
im vergangen jar an juwe ersamicheit gesand und gedan hebbe,
nemliken umme eyne vortruwinge des echten levendes twisschen mik
und Brigiden, Hans Grochwitz dochter, inholden, dat gy Hans
Grochwitz wolden vermogen, dat he mik sine dochter upp sodanne
vortruwinge rauwliken muchte volgen lathen etc. so denne nà Hinrick
Jerchow, juwe medeborgher, sick mangk sodanne vortruwinghe ane
mynen willen und vulbord mit eygener gewalt und vormetenicheit
mit ohr andermals ok vorbunden hefft; to orer beider sylen gar swaren
vorderff und mik to grotem schaden leth sick dy gnante Hinrick an
sodannen ungeborliken stucken nicht genughen, sundern he hefft mik
mit andern synen frunden gar hefftigen to mynem lyve und levende
gedrauwet und gesproken, in der stad Czerwist schulle ik nicht wonen
effte wancken und schal dar mynes lyves alle tijd in vhare stan, welke
drauwinge ik mit velen juwen borghern wol kan nabringhen, des ik
denne ok gar merckliken groten schaden genomen hebbe und nü noch
dageliken neme, wente ik in juwer stad werck und inninghe gewunnen
hebbe, und hebbe mik sodaner inninghe derwegen in twen jaren nicht
moghen gebruken. Ersamen leven hern, ik bidde juk deinstliken, gy
willen den ergnanten Hinrick Jerchow und Brigiden mit orer beider
frunden underwysen, vermoghen und darto holden, dat sy mik vor
sodanne gewalt, vrevel, drawinge, veilicheit und schaden in korth
genuch don und wedderkeren und dat ik ok in juwer stad fry und
sicher moghe wonen und wancken und myner inninghe gebruken,
wente ik mik in keynerleye vorwracht hebbe, darumme ik juwe stad
myden dorffte. Ersamen leven hern, besorghet mik hirinne mit deme
besten, uppe dat in derwegen vorder wedder mynen wedderparth
grothe moge, theringhe und arbeit muchte vorhaff sin, wil ik umme
juck alle tijd gerne vordeinen und bidde juwe gutlicke antwerde.
Geschreven to Magdeborgh am mandaghe post XI milium virginum
anno LX quinto.
Hans Stoyer.
Adresse: Den ersamen und wolwysen burgermestern und radt-
mannen to Czerwist —.
10 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1465. December 5. 14.
Einige Bürger der Sudenburg leisten Bürgschaft für den Kustos
Heinrich Leimkule.
Cop. 26 fol. 161.
8t. M.
Item auno etc. LXv, die Jovis, quinta mensis Decembris Hinrik
Kappe sutor, Henning Ottersleve opidani in Sudemborch et Peter vom
Heynichen fidem fecerunt pro Heinrico Leymkule et idem iuravit in
sacristia ecclesie Magdeburgensis.
1465. December 20. a 15.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Nürnberg, dass er wegen
der den Nürnbergern zugefügten Beraubung sich verwendet habe,
und bitlet, seinen Sendboten, wenn nötig, zu unterstützen.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Nürnberg, Journul Nr. 1446, Nr. 696 in B.
Unnsern fruntlichin dinst zcuvorn. Ersamen wysen lieben hern,
besundern gunstigen guten frunde. Nach sogetaner uwer borgere und
der geselschafft nidderlage van herczogen Frideriche van Brunszwyck,
hertogen Wilhelms sonen, nuwlich uff des heyligen reyches strassen
und ouch nu nuwlich van Henninge und Werner von Bodendyck
alles mit oren hulffern geschen, das uns zcum högisten gancz leyıl
ist, haben wir umb uwer liebe und der uwern willen suste fleysz
gethan und noch forder, ab god wil, darinne, den besten wir mógen,
unsern högisten fleysz denken zcuthunde, so uwer wyszheyte wol
erfaren sollen, und ouch dissze keygenwertiger Hannsz Móller unser
rede ledemassze des uwer liebe wol eyn teyl darinne gereyt geschen
muntlichen berichten und derinren wert, weres ouch, guten frunde
sache, das der gnante Hans mit sinen geferten uwer liebe in itczundt
sinen geschefften van unsernt wegen uszgefertiget umb forderunge
anrüffen und wes bitten worde, bitten wir in besundern fleys, uwer
weyszheyte wollen ohme vormittelst sinen geferten darinne zcu unser
behuff und fordernisse gunst und guten willen derczeygen und be-
weyszen, wollen wir uns darinne kegen uwer liebe nach gebóre
halden und widderumme, wur wir mögen, in fliessze gerne vordinen.
Geschriben am fritage vigilia Thome apostoli under unser stad secret
anno domini etc. LX quinto.
Radmann und innigismeister der alden
stad Magdeburgk.
Adresse: Den ersamen wieszen hern borgermeistern und radmann
zcu Nuremberch, unsern besundern gunstigen lieben frunden.
———m nn
Nr. 14—17. 1465—1460. 11
1465. 16.
Nicolaus Poppe zu Magdeburg beklagt sich beim Hate von Zerbst
über ungerechte Besteuerung.
Or. Fap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mvnen denst to varen. Ersamen wolwisen leven hern. Ik voge
juwer ersamicheyt to wetende, wo ik in kort jw gescreven hebbe van
wegen des borgerrechtes, unde hebbe juwe ersamicheit gebeden umme
en scriflik antwerde, dat is my denne to wetende worden dorqh en
muntlik antwerde, warumme juwe ersamycheit myn erfgud bekummert
hebben etc. nu make ik jw dat apenbar in disser schryft, wat ik jw
plege byn: item by Meseberge so byn ik jw bleven en varschott:
item ok byn ik jw gebleven VI nyge grossen van erfschate, so ga gi}
dar up alz van des hantwerkes wegen I schok, unde dar wil ik my
vnne holden na juwer evgen irkentnisse unde wil nicht unrecht jegen
jw syn unde truwe juwer ersamycheyt, gy werden dat wol liklich
maken, so denne myne husfrowe ik vulmechtich gemaket hebbe in
scriftliker bekentnisse, de gv wol vorstan werden; item disse tijd nu
by Liczow unde by juwer ersamycheyt hebbe ik to varne vorkoft en
jar myn erfgut unde hape, dat ik jw dar nicht plege van byn, alz
umme dat varschot van desseme jare, dat wil ik jw ok gerne geven
alz up myn -borgerrecht; item nu hebbe ik myne beterynge gesocht
unde hape ik von jw des schokkes von dem hantwerke nicht plege
unde byn des eyns tydes berycht, so dat ik des nicht plege were,
doch so wil ik my recht jegen jw holden, alz geborlich is. Gegeven
na godes gebort der cleynen jar in deme vifundesestigesten under
mynem signeth, des ik my hirynne gebrukende byn etc.
Nicolaus Poppe,
medeborger to Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und wolwysen borgermestern unde rat-
mannen der.stad Czerwvst —.
1466. Januar 2. m 17.
Der Rat von Magdeburg teilt dem von Zerbst mit, dass er einem
Bürger in einem Prozesse freies Geleit geben wolle.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern guden frunde.
Unse borgermester heft myd Hinrik Lunnige dem juwen uth saken
Heynen Wolmersteden unses radis kumpan und ohme gheredet, der-
wegen he unserm borgermester vorgenant gesecht und gebeden hebbe,
dat he vorffogen wolde, dat ohme geleyde mochte werden van uns
wante oppe winachten, dat denne geschen is, he wolde sik uth deme
myd dem gnanten Heynen gutliken sliten und vordragen, des he alle
bewel also nicht geholden hefft etc. Wurumme, guden frunde, bidden
12 : Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wy, gy willen den gnanten Lunnige nach underwisen und vormogen,
dat he sik noch in achte efte verteyn dagen her by uns voge und
danne nach sinem gelovede genoch und eyne volge doe, behavet he
dar to geleydes, willen wy ohme felicheyd und gelevden nicht
weygern, und wormede wy juwer leve wedderumme to willen und
denst sin mogen, don wy gerne, des juwe richte antwerde. Gheschreven
am donnerdage post Cireumcisionis domini under unser stad secret
anno etc. LXVI®. Radmanne und innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermester und radmann tho Czerwist.
1466. Januar 2. 18.
Der Bürger Heinrich Saleman quitiert zugleich im Namen seiner
Mutter, der Beteloschen. Cone Kelre und Hans Halleben, Sule-
grafen und Bürger su Stassfurt, über 46 alte Schock und einen
Schilling Zins für 12 Mark Brandenburgischen Silbers für das
Jahr 1465.
Or. Pup. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Stassfurt.
— der mynner tal in de LXVI jare am donredage na dem
nyen jare.
1466. Januar 9. 19.
Der Vikar Wilkin Fabri verkauft seinen Mitvikaren einen Gulden
und einen Ort Zins von seinem Hause in der Sudenburg auf dem
Pralenberge, „das andere haus von dem orde, wenn man geht
von der dechanei nach dem stoven zu linker hand," wieder-
käuflich für 24 Gulden.
Cap. 81 fol. 95".
St. M.
— verteynhundert jar dama vm sesundesestigesten jare am
donredage na der hilligen dryer koninghe daghe.
1466. Februar 5. 20.
Der Rat von Magdeburg beseugt, dass er von den 4 Stein
Wachses, welche er jährlich den Klöstern der Dominikaner, Bar-
füsser, Augustiner und Carmeliter su geben halte, den von den
Barfüssern abgelöst und auch sich bei den Augustinern den
Wiederkauf vorbehalten habe.
Gleichzeit. Abschrift Ferg.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
Wy radmanne unde innigismester der alden stadt Magdeborch
bekennen openbar in unde mit dissem breve vor allen, de ohne sehin,
horen edder lesen, nach deme wy van den veer steynen wasses, alse
Nr. 18—22. 1466. 18
de ersamen unse vorfam nemliken na der gebordt Cristi unses
heren der mynrental in dem sovenundedrittigisten jare am midde-
weken na Ambrosii to der tyd alle jar up de lichtmissen in de veer
clostere to sunte Pawele, to sunte Augustinen, tho den barfoten unde
tho den Carmeliten bynnen der Sudenborch in jewelk closter thur
ere godes eyn steyn to gevende Boden Remsnyder, Katherinen, syner
eliken huszfrouwen, unde oren erven vor veerundedrittich fine marck
sulvers uppe eynen wedderkopp vorkofft unde in eynem breve vor-
segilt unde vorschreven, nu eynen stevn des gnanten wasses van den
barfoten brodern van den sulven veer stevnen wedder gekofft unde
den 'breff over de veer steyne alle also gegeven wedder entfangen
unde den vornichtiget hebben, hebben we nu der wegen den
benomeden heren unde broderen tho sunte Augustine bvnnen der
stadt gelegen eynen steyn wasses, den ohne unse kemerer, wy de in
tyden syn werden, alle jar van unsem radhuse van unser stad wegen
uppe de lichtmissen geven schullen, vor negendehalfe fine mark
sulvers uppe eynen wedderkopp vorschriven unde vorschreven hebben,
wanne wy den steyn wasses vor negendehalfe fine mark sulvers
willen wedder kopen, de macht wy uns. welkes jares wy willen,
beholden, unde wedder gekofft hebben, denne willen wy helpen
bearbeyden, so wy best mogen, dat de negendehalfe fine marck
sulvers an sulken. steden wedder angelecht werden, dar men to
wissen jarliken renten eynen steyn wasses mede bekome unde kope
unde dat men den alle jar dem gnanten closter to sunte Augustine
to troste der vorbenomeden seliger orer frunde unde allen Cristen
selen geve. Tho mehrem orkunde vorsegilt mit unser stad groten
angehangeden ingesegile am midderweken Agathe virginis anno
domini millesimo quadringentesimo sexagesimo sexto.
1466. Februar 7%. 21.
Otto Müller, Bürger sw Stassfurt, beseugt, dass er mit Zu-
stimmung des Lehensherrn, des Magdeburger Bürgers Hans Bote,
einen Gulden jährlich von einer Hufe im Felde Verden vor Stassfurt
den Domvikaren für 30 Gulden wiederverkäuflich verkauft hat.
Cop. 81 fol. 84".
St. M.
— virtheynhundert jar darna in deme soszundesostigen jare am
fridage nach unser leven frowen daghe lichtmissen.
1466. Mürz 10. 22.
Hans von Lere der ältere und der jüngere, Bürger der Suden-
burg, bekennen, dass sie mit Zustimmung des Möllenvogts Hans
Moring dem Kloster S. Agnes aus ihrem Haus und Hof in der
14 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Sudenburg und 2 Hufen unter dem Deiche (under dem dike)
zu Rottersdorf gelegen 2 Schock Kreusgroschen wiederkäuflich für
20 Schock verkauft haben.
Or. Pery. Sp. abgefallen.
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 111.
— vertheynhundert jar darna in deme seszundsestigesten jare am
mondage na der dominiken Oculi mei in der hilligen vasten.
1466. März 10. | 23.
Dompropst Tiemann von Trote belehnt die Vikare Dietrich
Storingh, Johann Hunth, Balthasar Quast, Heinrich Rodewalt,
Dietrich Budeler und Johann Fulrad mit fünf Hofstellen bei
S. Michael, zwei Hofstellen vor dem Siechenthor in der Sudenburg,
13, Hufe und zwei Hofstätten in Förderstädt, der Tegelmühle
auf der Sülgze, dem niedern Zoll zu Frohse an der Elbe in der
Walwitz und einem Garten mit einem Häuschen auf dem Pralen-
berge und allen Einkünften aus diesen Gütern.
Cop. 31 fol. 95.
St. M.
— anno domini M CCCC LXVI^, feria secunda post dominicam
Oculi. )
1466. Mürz 10. 24.
Die Domvikare Hermann Propst und Stefan Mangstorp stiften
eine Memorie für ihre Eltern mit 40 Schock Groschen von ihrem
Hause auf dem Pralenberge, welche mit zwei Schock zu verzinsen
sind.
Cop. 31 fol. 96.
St. M.
— verteynhundert in den sesundesestigesten jare, feria secunda
post dominicam Oculi.
1466. Mürz 22. 25.
Andreas Becker, Lehrer des geistlichen Rechts und Dekan zu
S. Sebastian, und sein Bruder, der Bürger Arnt Becker, bezeugen,
dass ihnen das Domkapitel ( Dompropst Tile von Trote und Dechant
Johann von Redekin) 24 Gulden jährlich aus seinen Dörfern
Welsleben und Dahlenwursleben für 600 Gulden wiederkäuflich
verkauft hat.
Or. Perg. 2 Sp.
St. M. s. r. LB" Nr. 28.
— dusendt veerhunderth darnah im seszunndsesztigesten jare
am sonnavende nah deme sondage Letare in der hiligen vasten.
Nr. 23—97. 1466. | 15
1466. April 1%. 26. -
Ebeling Kramesack und Jan Wole verzichten, nachdem ihnen eine
Mark jährlich an Hans Mewes Hause von Tile Koch übertragen
worden ist, auf Erhebung einer halben Mark su Gunsten der
Klöster S. Agnes und S. Lorenz, bestimmen jedoch, dass beim
Kaufe des Zinses fernerhin der Preis für die ganze Mark,
nämlich 40 Schock Groschen , bezahlt werden soll.
. Cop. 378 fol. 83
St. M.
— verteinhundert jar unde in dem sesundesestigesten jare am
donredaghe na Quasimodogeniti.
Diese Abmachung war in das Fredebuch der Schöffen in der Neu-
stadt eingetragen, welche nebst dem Möllenvogt Gotlfried von Moltsen
dies beseugen 1470, Sonnabend nach Francisci (Oktober 6).
1466. Mai 8. Calbe. 4.
Erzbischof Johann nimmt die Juden im Judendorfe auf 6 Jahre
in seinen Schulz und bestimmt ihre Rechte für diese Zeit.
Cop. 67 fol.61Y.
St. M.
Wir Johannes von gots gnaden ertzbisschoff zeu Magdeburg,
primas in Germanien, pfaltzgrave bey Revn und hertzog in Beyern
bekennen uffentlichen mit dissem brieve, das wir Jsacken joden, den
jodenmeister, syne wiber, kvndere, schulre, knechte und gesinde und
die andern joden, die der gnante Jsack itzundt zu sich in unserm
jodendorffe in der Sudenburg zcu Magdeburg und andern steten
unsers stiffts zeu wonende mit unserm willen zcu sick genomen hat
und die er mit unserm willen und fulbort furder uff und zeu sich
nemen wirdet, sechs gantze jar nach gebung disses brieves nehst nach
eynander volgende zcu unserm joden und kamerknechte untfangen
und uffgenomen haben, entfangen und nemen sie und vr iglichen in
sunderheit. sie sint mannes ader wiebes personen, mit yren guethern
auch also uf in crafft disses brieffs, also das sie die uffgerurte zeit
in unserm uffgenanten jodendorffe und andern unsers stiffts steten
und war yn das in unserm lande beqweme ist, wonen und sich mit
yrem gelde und guethern allerleye narung gebruchen. haben und
trieben mogen, und wir sollen und wollen sie, yre liebe, guth und
vre rechten die uffgerurte zciit usz getruwelichen hanthaben, schutezen
und vertedingen vor alle die gene, die umb unsern willen thun und
laissen sollen und wollen, und we das hir namals eynich jode mehir
sich mit uns under uns in unser landt zu ziehene und darinne zcu
wonende vertragen wurde, der ader die joden sollen Jsacke joden
obgenant zu dem geschencke, das er uns ytzund in synem und der
16 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
andern uffnemen gegeben hat, nach redelicheit zu steuwre und hulff
komen, und wurden Jsack jode und die vorstender in unserm joden-
dorffe obgnant erkennen, das iezundt joden in demselbten unserm
jodendorffe wonethen, die nicht beqweme weren, die selbten sullen
wegkzciehen und des durch unse amptlute vermoch werden ane
geverde; und were das wir ader unse amptluthe von yemandes an-
brengens wegen ader sust auch eyner cristener eynen joden ader
mehir in geistlicher ader weltlicher achte ane getzug beschuldigen
ader beclagen wurde, so sollen der ader die joden der sache nehir
syn zcu untghene und unschuldich zu werden nach judischen rechten
uff Moises buche fur yrer schulen, dann man ex alleyne ane getzug
yn uber gesagen moge, es were dann uffenbare saeche ader bant-
hafftige thad, falsches, dube, mordes ader brandes ader das die schult
gegenwertig were; wurde man aber die joden mit getzuge ansprechen,
so sal man sie mit eynem fromen unbeschulden cristen und eynen
unverlumethen joden ubertzugen ane geverde; were auch das eyn
ader mehir joden sich mit cristen zcogen, roufften, slogen ader under
eynander wundeten ader mordeten, so sollen die unschuldigen nach
die gemeyne der joden des nicht furdern, die schuldigen alleyne
ungelden, bussen und lieden, so sich das nach begangener thad geburt:
auch sullen und wollen wir und unser amptluthe und voite von
unsern wegen unsern vorgnanten joden zu alle yren schulden, war
sie die von unsern lande haben und wo von die komen, behulffen
syn, wurden aber die joden in yrem handel und schulden vernemen,
das zu swehir were und des vor und beclagt wurden, dar sullen
wir das beqwemelich zu mitteln inzcusprechen haben; auch sollen
und wollen wir unsern vorgenanten joden bie allen yren judischen
rechten lassen und yn, wanne sie das heisschen, dar zcu getruwelich
behulffen syn, so wir forderst mogen; so sollen uns auch die vur-
gnanten joden die obgerurten sechs jar umb iglichs jars hundert
rinsche gulden uff ostern in unser kamer reichen und gebin und auch
'den zeinsz vor alder usz dem jodendorffe ane unsern schaden furder
gebin, und ab der selbte zcinsz von uns gelost worde, so sal der in
die uffgerurte hundert gulden nicht gerechent werden, sundern und
mit den hundert gulden jerligh ungehindert folgen. Und were das
uns stewre not were und wir die von unserm lande nemen wurden,
so sullen sie naeh yrem vermogen und redelichem erkentnisse zweier,
die wir us unserm thumhern und rate, und zcwier joden, die sie
usz in dar zcu kieszen werden, unss auch hulffe und stewre thun und
daruber sollen und wollen wir sie mit gefenckenisse noch andern
sachen nicht beschattzen ane geverde; was auch fromde joden zcu
yn und yren kyvere wanderen, die sollen uff den gewontlichen alden
zcol zcu und abe sicher und feylich seyn vor uns alle die unsern
und die umb unsern wollen thun und lassen wollen; sie sollen auch
von unsern zcolnern uber alden gewontlichen zcol nicht beswert
werden ane geverde; und wann disse sechs jar umb und verlouffen,
Nr. 27—80. 1466. 17
so sal disse brieff tod und machtlosz syn, und das wir alle und
yecliche siucke, puncte und artickel disses brieves den obgenanten
joden stete und vaste und unverbrochen halden sollen und wollen,
des zcu orkunde haben wir unser ingesegel an dissen brieff thun
hengen, der gebin ist zcu Calbe nach Cristi unsers herrn geburt
thusent vierhundert dar nach im sechsundsechstichsten jare am dorns-
tage nach dem sontage Cantate.
1466. Mai 12. Magdeburg. 28.
Ersbischof Johann verspricht die Stadt Magdeburg bei ihren alten
Rechten und Freiheiten zu belassen.
Gleichseit. Abschrift Pap.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden.
Cop. von Gericke fol.65. Schultze S. 435. Smalian fol. 198.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
— tausent vierhundert darnach im sechsundsechzigsten jahre am
montage nach dem sontage Vocem iucunditatis.
Der Revers stimmt mit dem des Erebischofs Dietrich überein.
1466. Mai 12. Magdeburg. 29.
Ersbischof Johann verspricht, die vor ihn zur Entscheidung
kommenden Sachen nach Sachsenrecht su entscheiden.
Gleichzeit, Abschrift Pap.
Haupt-Staatsarchiv zw Dresden.
Cop. von Gericke fol.65'. Schulte 8.437. Smalian fol. 200.
— Magdeburgk — tausent vierhundert darnach in dem sechsund-
sechzigsten jahre am montage nach dem sontage Vocem iucunditatis.
Der Hevers stimmt mit dem des Ersbischofs Peter überein.
1466. Mai 13. 30.
Die Bürger Cone und Thomas Rode beseugen, dass ihnen Ers-
bischof Johann 28 Gulden jährlich aus dem Ackerwerke zw Wana-
leben, dem See au Domersleben und anderem Zubehör der Burg
Wanzleben für 3200 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Or. Perg. 2 Sp.
St. M, s. r. Wansleben Nr. 34.
— thusent vyrhundert darnach im sechsundsechzigesten jare am
dinstage nach dem sontage, als man in der hilligen kirchen singet
Vocem iocunditatis.
Gesehichtsq. d. Pr. Sachseu XXVIII 3. 9
18 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Ausser den 3200 Gulden hatien die Rode noch 1000 Gulden an
der Burg Wanzleben nebst Zubehör, für welche der Ersbischof bis zum
Wiederkauf jährlich 50 Gulden Zins su besahlen hatte. Der Brief
darüber von demselben Tage und im übrigen völlig gleichlautend mit
diesen, findet sich s. r. Wangleben Nr 35. — Cop. 67 fol. 89* und 91".
Die Reverse des KErabischofs fol. 88° und 90".
1466. Juli 12. Giebichenstein. 91.
Erzbischof Johann bittet den Kurfürsten Friedrich von Branden-
burg, er möge den Termin, den er zur Entscheidung der Streit-
punkte unter ihren Unterthanen, besonders die Gefangenschaft
des Ortgiss Klenke betreffend, nach Gardelegen angesetzt hatte,
nach der Ernte nach Jerichow verlegen und selbst dorthin
kommen, wie auch er mit den Vertretern der Stadt Magdeburg
dort erscheinen werde.
Or. Perg.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. III, 1, S. 394.
— Gebichensteyn am sonnabend sent Margarethen abend anno
domini etc. LX sexto.
1466. August 6. Magdeburg. 32.
Heinrich Salomonis aus Magdeburg ist Zeuge bei der Übertragung
des geistlichen Schutzes der Augustiner Sachsens und Thüringens
an mehrere Stifter und Klöster durch Erzbischof. Johann.
Or. Perg. Sp.abgefallen.
Fürstl. Bibliothek zu Wernigerode.
Jacobs, UB. von Langeln, Himmelpforten u. Waterler S. 165.
— Datum et actum in aula nostra Magdeburgensi sub anno mille-
simo quadringentesimo sexagesimo sexto, indictione quarta decima,
die vero Mercurii sexta mensis Augusti —.
1466. September 12. Gicbichenstein. 99.
Erebischof Johann antwortet dem Kurfürsten Friedrich von Branden-
burg wegen Anspruchs an einen seiner Schutsjuden.
Or. Perg.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Riedel, Cod. diplom. Brundenb. III, 1, S. 395.
Unsern fruntlichen dinst und was wir liebs und gots vermogen
allezit zuvor. Hochgebornner furst, besundern lieber herre und vetter.
Uwer liebe hat uns nehst spruche halben, so yr zu Anidarn unserm
Nr. 81—85. 1466 —1467. 19
joden vermeint zu haben, geschrieben und ist nach anderm inhalde
berurende gewest, uch gein demselben Anidarn eynen richter zu geben
und das yr des den alden Jsacken joden nicht uszluget etc. Solliche
uwer schrieffte haben wir dem nehstgnanten Jsacken jodenmeister,
unserm joden, so schire wir yn inbeymsch zu seine erfuren, zugeschickt
und ym darbie nottdurfftig geschrieben, daruff er uns itzund den
ingeslossen brieff zu antwort wider gesand hat, darusz uwer liebe
Jsack joden erbietung von Aniders und sinerhalb wol vernemen wirdet.
Was nu derhalben uwer liebe willens sein wirdt, das furder guts
dorinne wir thun sollen, so sind wir des, wann uns von uwer liebe
das zu erkennen gebin wirdet, und auch uwer liebe sust zu dinst und
willen zu seine gantz willig. Gebin zu Gebichenstein am fritage nach
unser lieben frauwen tage irer geburth, anno domini etc. LX sexto.
Johannes, von gots gnaden ertzbischoft
zu Magdburg, primas in Germanien, pfalz-
grave bey Reyn und herzog in Beyern.
Adresse: Dem hochgebornen fursten herr Friderichen , marcgraven
zu Brandburg etc.
1466. December 5. 34.
Die ‚Prühte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halber-
‚ Quedlinburg, Aschersleben, Hildesheim, (Göttingen, Han-
Med Eimbeck, Nordheim und Helmstädt teilen Herzog Friedrich
dem ältern von Braunschweig und Lüneburg mit, dass sie mit
Herzog Wilhelm dem ältern in Fehde gekommen seien, weil er
seinen Sohn Wilhelm den jüngern, in der Fehde gegen sie, die
Städte, unterstütst habe, und sagen infolgedessen auch Herzog
Friedrich dem ältern ab.
Or. Perg. S. der Stadt Braunschweig abgesprungen.
K. Staatsarchiv zu Hannover.
— verteynhundert darna in deme sesseundesestigesten jare am
ridage vor sunte Nyeolai dage.
——— — — — -— m
1467. Februar 12. 39.
Der Rat von Magdeburg verpflichtet sich, den Jahressins von
6 Schock Groschen, welchen er wiederkaáuflich für 100 Schock an
Drewes Schütte verkauft hatte, von jest ab, nachdem die Erben
desselben sich darüber vertragen und diesen Vertrag in das
Scheidebuch des Rates haben schreiben lassen, an Elisabeth, Drewes
Schüttes Schwester, Klosterjungfrau zu Egeln, und an dieses
Kloster zu sahlen.
Cop. 421* S. 215.
St. M.
28
20 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
— dhusend verhundert yar dar na in dem sovenundesestigisten
yare am donredage na dem sondage, alse de hilige kerke singet dat
ambacht Esto mihi.
——— — —ÓM—
1467. Februar 23. 96.
Heinrich Salmon und Curd Dorre bezeugen, dass ihnen Ere-
bischof Johann 30 Gulden jährlich aus dem Geleite und Zoll zu
Wolmirstedt wiederkäuflich für 600 Gulden verkauft hat. Diese
Summe diente zur Ablösung eines von den Harkstro aufgenommenen
und gu den Kosten, welche die Konfirmation des Ersgbischofs
durch den Papst verursachte, verwendeten Kapitals von
1000 Gulden. Den Rest von 400 Gwulden zahlen die beiden ge-
nannten Bürger ebenfalls für einen jährlichen Zins von 20 Gulden
aus der Burg Wansleben.
2 Or. Ferg. gleichlautend, eins mit dem Siegel Salmons, das andere mit
dem Dorres.
St. M. s. r. LB* Nr. 239. 240.
— thusend vierhundert darnach im sobenundesechezigesten jare am
montage nach sent Peters tage Cathedra gnant.
Die Reverse des Evrgbischofs Cop. 67 fol. 82 und 82°.
1467. März 3. 3.
Anna, Peter Beckers Frau, klagt beim Rate von Zerbst wegen
Alimente.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen gar willigen deinst tovorn. Ersamen wolwysen leven hern
und frundes. Jk clage jw mit jammer gar clegeliken over Claws
Koldysz juwen medeburgher, nemliken umme etlike unthemelike ge-
schichte und overholunge, dy he my armen frouwen bewyset heth in
sodaner wyse vorvolgende; des weren veirthein dage vor den hilgen
wynachten negest vorgangen dry jar, dat dy sulve Claws Koldysz
gingk heymeliken und by nacht slapener tyd an und wedder myn
wethen und willen in myn husz upp der olden bruggen und quam
dar sulves vor myn bedde, dar ich lach und slepp und wekkede my
uth deme slape und gaff my to vorstande und nodegede my gar hefitigen
in mannicherleyem listigen leyffkosende und vorgave, dat ik dar sine
unthemelike vleschlike begherlicheit wolde vullenbringen und my mit
ome vermengen etc. sodanne unthemelicheit und vorgave vorsede ik
ome don dar sulves gar vaken mannicherleye wisz und wolde ome
nicht vulborden, wente ik upp sodanne unthemelike daeth in alle den
dagen mynes levendes nü to donde gedacht hadde und is von my vor
der tyd ok nicht erfaren; tom lesten alse ik ome nach sodaner vor-
berurder leifkosunge und vorgave nicht wolde vulborden, don lovede
Nr. 36— 39. 1467. 21
und swur he my mit hande und munde eyn recht redelik und vul-
komen echte und wolde my so tho eyner eliken frouwen hebben, dy
wyle dat he levede, darupp dede ik don sinen willen van der obgnanten
tyd an wente in dy vulle weke in der vasten und done warth ik van
ome swanger und dar na ver daghe vor sunte Thomas dage vor
wynachten thelede ik van ome eyn kind und dat sulve kind hebbe ik
ome boven twe jar gar swarliken gefudet und geholden und holden
laten etc. ersamen wolwysen leven hern, ik bidde juwe ersamicheit
fruntliken unde deinstliken durch god und dat recht, gy willen den
sulven Claws Koldysz juwen medeburgher entliken underwisen und
vermogen, dat he sin kindt kortliken to sick neme und vor sodanne
fudinge und holdinge des kindes mynen willen make und vor dat
geloffte des echten kortliken genuch doe, uppe dat ik darumme vorder
ander grothe theringe und arbeyt nicht bedryven dorffe. Ok, leven
hern, bidde ik jw, gij willen vormogen Claws Koldysz frouwe, dy nu
by ome is, dat sy my vorder nicht mehr to reden sette effte ovel
dencke, alse sij in velen steden in korth myner gedacht heth, und dat
sy my ok nicht mehr anspye, alse sij deth nu kortliken lest in juwer
stad was, wente my armen írouwen wert doch bange genuch an deme,
dat dy gnante Claws by my bewyset heth. Ersamen leven hern, be-
wyset juw hirane in dem besten, wil ik alle tyd willigen gerne vor-
deynen und bidde juwe richtige antwerde, dat ik my in korth im
besten dar na moge schicken. Geschreven to Magdeburgh under
dussem gebeden ingesegil am dinstage na Oculi anno LX septimo.
Ane Peter Beckers.
Adresse: Den ersamen und wolwisen burgermestern und radt-
mannen tho Czerwist —.
1467. März 19. 38.
Die Bürger Heyne und Kone Wittekop verkaufen an die Abtissin
Clara Lindow, Priorin Beate Runtorp und den Konvent des
Klosters S. Lorena 30 Gulden jährlich aus Stassfurt und Sülldorf
wiederkäuflich für 500 Grulden.
Cop. 378 fol. 81".
St. M,
— XrII* darna in deme sevenundesestigesten jare des donredaghes
vor deme hilgen Palme daghe.
—— — MÀ
1467. März 25. 39.
Der Bürger Arnt Becker beseugt, dass ihm Erebischof Johann
, Mark und einen Vierdung jährlichen Zinses aus den Ein-
kanfien der Stadt Stassfurt bestätigt hat, welche aus einer Wieder-
kaufsverschreibung herrühren, die Ersbischof Dietrich vormals
22 Urkundenbuch der Stadt Magdebnrg.
den Kónigen zu Magdeburg zum Behuf der Einlösung des vom
Erzbischof Burchard Ill. an die Herren von Hadmersleben ver-
seteten Schlosses gegeben halte.
Or. Perg. Sp. — Cop. 67 fol. 81.
St. M. s.r. LB? Nr. 241.
— thusend vierhundert darnach im sobenundesechtzigsten jare am
mittewochen nach dem heilgen Palmen sonntage.
Der Hevers des Ersbischof Cop. 67 fol. 80.
1467. April 7. 40.
Die Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig und Halle klagen
den Städten der Altmark die Rechtsverletzungen, welche Göttingen,
Hildesheim, Hannover, Nordheim und andere Städte durch Hergog
Friedrich von Braunschweig und Lüneburg erlitien, und dass
gleichwohl Kurfürst Friedrich dieser Städte Feind geworden sei.
Riedel, Cod, dipl. Brand. I, 22, S, 496.
— des dingstages na Quasimodogeniti anno etc. LXVII.
1467. April 16. Calbe. 41.
Ersbischof Johann belehnt die Brüder Tile, Brand, Claus und
Heinrich Sulle mit einem freien Hof su Stassfurt vor der Burg,
der vormals Henise Harkstro gehört hatte, in Anwesenheit seines
Rates Bernd von der Asseburg und Curds von Diskow, zu Stass-
furt gesessen.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Stassfurt Nr. 15.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im sobenundsechczigsten
jare am dornstage nach dem sonntage Misericordia domini.
1467. Mai 5. 42.
Der Rat von Mugdeburg bittet den von Zerbst um Übersendung
einiger Gewappneter.
Or. Perg. Si. abgesprungen:
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn, ersamen besundern leven frunde.
Wij bidden, juwe live willen uns tho eynem huvewerck ver efte, eft
gij nicht wol enmachten, dre gewapede to perde myd harnsche und
tuge wol utgericht ligen und de amme donnerdage negestkomende oppe
den avend uns in unse stad in der herberge in unserm voder hebben
und senden, dat willen wij jegen juwe leve imme geliken und guteren,
Nr. 40— 44. 1467. 23
wur wij mogen, gerne wedderumme vordenen und begeren des juwe
antwerde. Geschreven am dinsedage post Vocem iocunditatis under
unser stad secrete anno domini ete. LX septimo.
Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmannen tho Czerwist —.
1467. Mai 29. Quedlinburg. 43.
Ersbischof Johann und Kurfürst Friedrich von Brandenburg
söhnen die Herzöge Wilhelm den älteren und Wilhelm den jüngeren
und Friedrich von Braunschweig mit den Städten Goslar, Magde-
burg, Braunschweig, Halle, Hildesheim, Göttingen, Halberstadt,
Quedlinburg, Aschersleben, Hannover, Einbeck, Northeim und
Helmstádi aus.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Erath, Cod, dipl. Quedlinb, Nr. 799. Riedel, Cod. dipl. Brand. II, 4, S. 385
(mit dem falschen Datum 1447 Juni 9) und II 5, S. 110., Schmidt,
UB. von Göttingen II, Nr. 301. Janicke, UB. von Quedlinburg 1, Nr.465.
— Regest: Schmidt, UB. der Stadt Halberstadt, Nr. 1029. Hanserecesse
2, Abth. V, Nr. 765.
— Quedlinburgk — thusend vierhundert darnach im sobenunde-
sechezigsten jare amı fritage nehst nach unsers herrn lichnams tage.
1467. Juni 10. 44.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Lüneburg, nachdem er
dessen Sache auf dem Tage in Quedlinburg wahrgenommen, dieser
möge nun zu dem nach Gardelegen anberaumten Tage seine Ver-
ireler senden.
Or. Perg. Si. nur noch Reste.
Stadtarchiv zu Lüneburg.
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern leven frunde.
Wij hebben sunderges uppe dussem negist vorgangen dage tho Quede-
lingborch geholden, ind alderflitigiste wij mochten, bij den ernwerdigisten
und irluchten hochgebornen fursten unserm gnedigen hern von Magde-
borch etc. unde dem marggrafen von Brandenborch etc. juwes besten
gerameth unde fort gesath, so gij des von den juwen, so wij nicht
twyfeln, wol bericht unde ok uth deme recesse der berichtinge vor-
nemende werden, unde guden frunde, nach deme nu der unde anderer
sake wegen forder eyn fruntlik dach des andern unde negisteu dages
na Johannis Baptiste schirstkomende uppe den avend bynnen Gardelege
to synde vorramet und besproken is etc. so wij uns vorsehin, juwer
24 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
leve eyn sodanes ok van den benomeden fursten geschreven unde
witlik gedhan werde, is unse gude wolmeyninge unde ratszgutdunken,
gij willen de juwen dreplike juwes radesz halfen uppe de gnanten tijdt
darsulves bynnen Gardelege in der herberge hebben, dar wij denne
juwes besten, so wij forderst mogen, aver gerne dhon unde fortsetten
wollen, hopende de dinge werden sik juwend halfen wol fortgankliken
begeven unde fynden, unde wurmede wij juwer leve forder to willen
unde dinste syn mogen, dhon wij in flite gerne. Geschreven am
middeweken infra octavam Corporis Cristi under unser stad secrete
anno domini etc. LX septimo.
Radmanne unde innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wyszen borgermeistern und radmann tho
Lunenborch —.
1467. Juni 11. Calbe. 45.
Uf dornstag nach Bonifacij anno domini etc. LX septimo zcu
Calbe ist zwischen dem Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr.
und dem Bürger Drewes Clulging verabredet, dass sie binnen
8 Wochen ein Vergeichnis ihrer Forderungen dem Erzbischof behufs
Beileyung ihres Streites einreichen sollen; auch verpflichten sich
beide bei Strafe von 100 Gulden, sich dieser Entscheidung zu fügen.
Cop.67 fol. 399".
St. M.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 302.
1467. Juni 16. 46.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen der
Unbilden eines Zerbsters gegen die Männer von Jüterglück.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zw Zerbst. .
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern guden frunde.
Uns hebben clagende angebracht unse menne van Juterclik, de uns
van wegen der borch Gummer tho vordedingede tostan, wu eyner
gnant Hans Walter juwe borger zee' bedreuwe tho bernende efte
buten landes in vromde gerychte to tende und zo mannigerleyge
unwege, Zo zee des eygentliken berichtet sin, gegen zee vorneme, so
zee ohme dath nichtes plichtich meynen to sinde etc. wu nu dem,
guden frunde, bidden wii, gij willen den sulven juwen borger also
underwisen und hebben, dat he alsodanen unwise und drauwande
jegen de unsen vorgnant avestelle, wante meynet he zee wurumme to
bededingede, juwe leve efte wy schullen ener mechtich sin, ohme vor
jw edder uns alles geliken und rechten to plegende, und denken nicht
ungerecht to sinde, so zee uns des alles eygentliken berichtet hebben,
Nr. 45—50. 1467. 25
und willen jw, guden frunde, hirinne gutwilligen bewisen und hebben,
darane don gij uns wol to dancke und wij vordenend jegen juwe leve
im geliken und groteren, wur wij mogen, gerne. Geschreven amme
dinsedage post Viti under unser stad secret anno etc. LXVII.
Radmanne und inningesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den € ersamen borgermesiern | und radmannen to Czerwist —
1467. Juni 22. : 47.
Margarethe, Hans Geferdes Witwe, quittiert den Rat von Zerbst
über 25 Gulden rückständiger Zinsen.
Or. Pap. Si. (Hans Geverds Siegel).
Stadtarchiv zu Zerbst.
— ferteynhundert jar darna in dem sefenundesestygesten jare des
mandages for sunte Johannes babtysten dage.
1167. Juli 3. 48.
Heyne Wiltekop zw Magdeburg stellt dem Rate von Zerbst eine
Schuldverschreibung über 200 Grulden aus.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am fridage in sunte Olrikes afende anno LXVII etc.
1467. Juli 8. 49.
Die Raimannen von Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle,
Halberstadt, Göttingen, Hildesheim, Hannover, Einbeck, Northeim
und Helmstedt bitten Lübeck, wegen der Beraubung seiner Kauf-
leute in der Mark Brandenburg nicht Stendal verantwortlich zu
machen, welches sich bemühl habe, den Kurfürsten Friedrich zum
Schadenersale au bewegen.
Abschnift.
Stadtarchiv zw Lübeck.
Regest : Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 37.
(14)67 s. Kyliani.
1467. Juli 13. 50.
Der Rat von Lübek schreibt an die zu Braunschweig versammelten
Abgeordneten der Städte Goslar, Magdeburg, Halle, Halberstadt,
Hildesheim, Einbeck, Nordheim und Helmstedt über die von seinen
Bürgern erlittene Beraubung in der Mark Brandenburg.
Or. Perg.
Studtarchiv zu Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. 1, 15, S. 300. Reyest: Hanserecesse 2. Abt. VI,
Nr. 38.
— am dage Margarete virginis anno etc. LXVII°.
26 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1467. Juli 27. Calbe. 91.
Der Hat und die Schöffen von Magdeburg bitien den Hat von
Calbe, auf die Burg daselbst zu kommen, um der Entscheidung
eines Streites zwischen dem Erzbischof und Jacob to der luchten
beisuwohnen, da von seiten des ersteren niemand zur Verhandlung
erschienen se.
Gleichzeit. Abschrift Pap.
Stadlurchiv eu Calbe a. S. Handelbuch Bl. 25.
Nach Cristi unszes herrn gebort der mynretal im LXVII° jare am
mandage nach Jacobi sint gekomen dy ersamen und wiszen borger-
meystern und radtmannen und schepen der alden stadt Magdeborch,
szo sy van dem erwerdigisten unserm gnedigen hern van Magdeborg
up der borch to Calve tho wesen bescheyden weren, deme rechtsproke
twischen on und Jacob to der luchten noch to donde, und hebben dar
mit sik gehadt ore tuchnisse und dy jennen, den.dy sake anlangede,
szo denne unsze gnedige herre nicht en was noch nymant von synen
wegen, deme dy sake bevolen wer weszen, hebben se uns laten bidden,
dat wy to on up dy borch komen wolden, deme wy denne szo gerne
diden, dar sy denne vor unsz eyne protestacien deden, dat sie dar
weren, und wolden deme rechtsproke noch don mit oren tugen,
benemliken sint dar jegenwerdich gewesen: Cone Rode, Hinrik Mulre,
Hans Bilring, Heyne Wen... Thomas Harkstro, Hinrik Alman,
Hinrik Brand, Jacob Smed, Papellitz, Mauritz Smed, Hans Mulre,
Gerke Fure, Ludeke Stin, Ludeke Jrslove, Siverd Flemigh, Bartholonieus
Czemp...!.
! Umrollständige Namen.
1467. August 5. | 52.
Der Rat von Magdeburg schreibt an Fürst Albrecht von Anhalt
wegen seiner Güter in Ladeburg.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen denst tuvorn. Hochgeborn furste, gnedige leve her.
So juwe gnade uns aver van wegen des dorpes Ladeborch etc. ge-
schreven haben, hebben wy des juwer gnaden schriffte tu guden maten
vorstan unde, gnedige here, is uns zodane saken und umme de breffe
zere uth deme synne gekomen und de to sakende gantz wilde. Wurumme,
gnedige her, is unse gude wolmeninge und flitige bede, juwe gnaden
willen by dem proveste to Letzke, dede eyn sodanes in pantschopp
hebben, vorfugen laten, dar zw uns eyn sodanes erinnern, wu dat dar
umme gelegen sy, willen wy uns danne juwen gnaden to denste und
wolgevallen gerne gutwilligen und oprichtichliken darinne holden und
bewisen, wante wur mede wy den sulven juwen gnaden to denste sin
Nr. 51—55. 1467. 27
mogen, don wy in besunderen flite gerne. Geschreven am middeweken
Oswaldi under unser stad secrete anno etc. LXVII.
Radmanne und inningesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem hochgeborn grafen Albrechten, forsten tu Anhald etc.
1467. August 14. 99.
Lübeck erwidert den am 4. August zu Magdeburg versammelten
Ratssendboten von | Goslar, Braunschweig, Halle, Halberstadt,
Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck und Helmstedt und dem
Rate von Magdeburg, dass es die Beraubung seiner Bürger in
der Mark Brandenburg nicht unbeachtet lassen könne und dass
die Angelegenheit weiter verfolgt werden müsse.
Entwurf Pap.
Stadtarchiv zu Lübek.
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 39.
(14)67 vigilia Assumpcionis Marie.
— —MÀMM— ——
1467. August 21. 94. .
Thomas Harkstro, Meister, und Cone Emden, Ratmann der Ge-
wandschneider- Innung und Verweser des Heiligen Geist- Hospitals,
quittieren den Rat von Zerbst über 3 Mark weniger einen Vierding,
die dem Speisemeister des Hospitals Claus Harkstro bezahlt
worden sind.
Or. Pap. Si. (Thomas Harkstro).
Stadtarchw zu Zerbst.
— XIM° jar in dem sevenundesestigesten jare des fridages vor
Bartholomei.
1467. August 24. 95.
Quedlinburg und Aschersleben schreiben an. Magdeburg und setzen
auseinander, dass sie keineswegs, wie der Städtetag eu Magdeburg
behauptet, den Städten vertragsgemäss in Strafe verfallen seien,
weil sie sich mit Herzog Wilhelm dem älteren von Braunschweig
uusgesöhnt; sie beschweren sich über Halberstadt, welches ebenso
gehandelt habe wie sie, und erbieten sich zu Recht vor Bischof
Gebhard von Halberstadt.
Konzept Pap.
Stadtarchiv zu Halberstadt.
Hanserecesse 2. Abth. VI, Nv. 40
— am mandage Bartholomei apostoli anno domini etc. 61.
28 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1467. September 10. Calbe. 96.
Erebischof Johann verkauft an Berthold Swisow und seinen Stief-
sohn Hermann Nyenburg den Salpeterhof vor Calbe, welchen der
ergbischófliche Vogt daselbst von Fritesche von Erfurt gekauft hatte,
für 20 Gulden jährlich auf drei Jahre und ausserdem im Amite
Calbe die Gewinnung des Rohmaterials zur Herstellung von Sal-
peter für 40 Pfund geläuterten Salpeters jährlich.
Cop. 67 fol. 92.
St. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im sobinundsechtzigsten
jare am dornstage nach unser lieben frouwen tage yrer geburth.
1467. November 12. 57.
Abt Matthias und der Konvent des Klosters Riddagshausen be-
kennen, dass ihnen Erzbischof Johann 40 Gulden jährlich aus der
Vogtei und dem Solgute zu Stassfurt für 1000 Gulden wieder-
käuflich verkauft hat, um damit einen Zins von Tile und Peter Lindow
zu Magdeburg zurückzukaufen. Ferner kauft das Kloster noch
40 Gulden jährlich aus jenen Gütern für 1000 Gulden, womit
der Erzbischof einen Zins von Grosse Kone und Hermann und
Hans Dodeleben zurückkauft.
2 gleichlautende Or.
St, M.s.r. LB* Nr. 243. 244.
— thusend vierhundert darnach im sobenundsechtzigsten jare am
dornstage nach Martini des heiligen bischoves.
1467. November 24. 98.
Arnd Hartmann zu Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst um
Zahlung von 10!, Gulden Rente.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— an sente Katherinen avende anno etc. LXVII.
— ————— -——— ———
1468. Januar *. 59.
Der Domwikar Matthias Wulsleger verkauft seinen Mitvikaren
einen Gulden jährlich aus seinem Hause in der „ledderstrate“
gegenüber dem Thorwege der Brüder zu S. Pauli mit Erlaubnis
der Abtissin von S. Agnes als Lehnsherrin wiederkäuflich für
20 (Gulden.
Cop. 31 fol. 99.
St. M.
— virtbeinhundert jar darna im achteundesestigesten jare am
dunredage post Epiphanie domini.
Nr. 56—62, 1467 —1468. 29
1468. Januar 19. 60.
Erzbischof Johann und Markgraf Friedrich von Brandenburg
beurkunden den Empfang von 6000 Gulden, welche die Städte
Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Hildesheim,
Göttingen, Einbeck, Hannover, Northeim und Helmstedt den
Herzog Wilhelm dem älteren von Braunschweig eu zahlen hatten.
Or. Perg. Sp.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 43.
— dinxedages na s. Anthonii 1468.
m o o— —Á—ÓMMÀMMM —
1468. Januar 20. Calbe. 61.
Die Brüder Heinrich, Gottfried und Andreas von Molisen ver-
kaufen mit Zustimmung des Erebischofs an die armen Leute im
neuen Hospital S. Gertrudis unter dem Ufer 2!|, Gulden jährlich
aus ihrem Hofe zu Seehausen, der denen von Seggerde gehört hat,
und von 10 Hufen daselbst wiederkäuflich für 50 Gulden.
Cop. 67 fol. 114".
St. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im achteundsechtzigsten
jare am mittewochen sent Fabians und Sebastians tage.
1468. Januar 22. 62.
Der Rat von Magdeburg schickt dem von Zerbst einen Brief des
Hersogs Albrecht von Braunschweig und bitte um Antwort.
*4
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern guden frunde,
Dissen ingelechten breff, den gij wol vornemende werden, heft de
hochgebornen hern Albrecht to Brunswik hertoge juk belande ete. an
uns geschreven, van des wegen is unse gude wolmeninghe, gij willen
deme gnanten hern dar opp bij dissem jegenwerdigen synen boden
juwe antwerde und menynge schreren, und wurmede wij jw vorder
to willen und denst sin mogen, don wij gerne. Geschreven ame
fridage Vincencij martiris under unser stadt secret, anno domini etc.
LX octavo.
Radmanne und inningesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistere und radmanne to Czerwist —.
90 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1468. Februar 15. 63.
Einige Bürger von Magdeburg leisten Bürgschaft für den Kustos
Peter Smedt.
Cop. 26 fol. 161.
St. M.
Anno etc. LXVIIH, die lune, XV mensis Februarii honesti viri
Hans Wilken, Kone Konrades et Loddewig Goltsmed, cives. veteris
civitatis Magdeburgensis fidem fecerunt pro Petro Smedt clerico pro
custode assumpto, idemque Petrus iuravit ut supra in armario presen-
tibus Hanse Drakenstede et Heinrico Wegener custodibus ibidem etc.
H. Rodewoltt notarius subscripsit.
— T —— — nn
1468. März 16. Calbe. 64.
Burchard und Busse von Bardeleben verkaufen an Te von
Lindow zw Magdeburg 18 Scheffel Roggen jährlich aus einer
Hufe eu Barleben wiederkäuflich für 20 Gulden.
Cop. 67 fol. 116".
— QCalbe — thusent vierhundert darnach im achteundsechtzigsten
jare am mittewoch nach dem sontage Reminiscere.
Der Revers, den Zins in 4 Jahren wiedersukaufen, Cop. 67 fol. 47 ".
1468. April 20. Magdeburg. 65.
- Erebischof Johann belehnt Augustin Jaghewinkel, Altarisien zu
S. Agnes, mit einer halben Hufe auf Wissmenger Felde, welche
jährlich 5 Schillinge und 10 Pfennige und 2 Hühner Zins bringt,
und welche der Vater des Altaristen von Heinrich Ketke, Bürger
zu Magdeburg, zu Lehen gehabt hat.
Or. Perg. Sp.
St. M.s.r. Agneskloster Nr. 112.
— Magdeburg — thusend vierhundert darnach im achteunde-
sechezigsten jare am mittewochen in der heiligen osterwochen.
1468. April 20. 66.
Hans Rode und Gese, Cone Hilgendorfs Witwe, bekennen, dass
ihnen Ersbischof Johann 50 Gulden jährlich aus dem Gteleite
und anderen Einkünften zu Wolmirstedi wiederkäuflich für
1000 Gulden verkauft hat, welche Summe zur Einlösung des an
Nr. 63—68. 1468. 81
Heinrich von Bortfeld verpfändeten Schlosses Egeln verwendet
wurde.
Or. Perg. Sp (Rodes). — Cop. 67 fol.126“.
St.M.s.r. LB* Nr. 245.
— thusend vierhundert darnach im achteundsechezigsten jare am
nıittewochen in den osterheiligen taghen.
Der Revers des Ersbischofs fol. 125”.
—— ——— ——
1468. April 21. Magdeburg. 61.
Ersbischof Johann verkauft mit Zustimmung des Domkapitels
30 Mark jährlich aus Gross-Salze an die Prokuratoren des
Domes für 1200 Gulden wiederkäuflich. Dieser Zins war früher
vom Ersbischof Albrecht an Hans Emden und ‚Hans und Claus
Weddele zu Magdeburg und vorher von Ersbischof Peter an
Flor vor den Juden, Henning Emden, seinen Sohn Hans, Weddele
Bruns und Hermann Ciliacus für 300 Mark versetst, welche
Summe der Erzbischof zur Lösung des Schlosses Wansleben ver-
wendet hatte.
Or. Perg. 2 Sp.
St. M.s.r. LB* Nr. 246.
— Magdeburg — thusend vierbundert darnach im achteundsech-
czigsten jare am dornstage in der heiligen osterwoche.
Der Revers der Prokuratoren Nicolaus von Ammendorf und Mau-
ricius Schonow s.r. LB*. Nr. 250. Cop. 67 fol. 127. 128.
1468. April 21. 68.
Meister Matthäus Lenteke und Ratmann Hans Rode von der
Grewandschneider- Innung, Vorsteher des Heil. Geist- Hospitals,
bekennen, dass ihnen Ersbischof Johann 23!, Mark jährlich aus
seinem Zinse aus Gross- Weddingen für 800 Gulden zum Behuf
des Hospitals wiederkäuflich verkauft hal. Diese Summe ist an
Ritter Busse von der Schulenburg und seinen Sohn Frische ge-
gahli, denen sie von Ersbischof Friedrich verschrieben war;
vor diesen hatten Henning Schartow und Claus Loyteir den Zins
erhoben auf Bilten Curts, Bernds und Busses von der Asseburg,
denen der ganze Zins aus Gross-Weddingen (58 Mark) susammen
mit dem Schlosse Hadmersleben vom Erzstift verpfändet war.
Or. Perg. 2 Sp.
St. M.s.r. LB* Nr. 247.
— thusend vierhundert darnach im achtundsechczigsten jare am
dornstage in der heiligen osterwochen.
32 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1468. April 21. 69.
Abt Matthias und der Konvent des Klosters Riddagshausen be-
kennen, dass ihnen Erzbischof Johann 40 Gulden jährlich aus
der Vogtei und dem Solgute zu Stassfurt wiederkäuflich für
1000 Gulden verkauft hat, um damit Zinsen von Hermann von
der Dolle, Valentin Emden und Hans und Hermann Dodeleben
und ihrer Schwester Melte gurückzukaufen.
Or. Perg. 2 Sp. — Cop. 67 fol. 119°. 190 v.
St. M. s.s, LB* Nr. 248. |
— thusend vierhundert darnach im achteundsechczigesten jare am
dornstage in den osterhilgen tagen.
1468. Mai 20. 40.
Lübeck teilt den Städten Magdeburg, Braunschweig, Hildesheim,
Göttingen, Einbeck und Hannover mit, dass der deutsche Kauf-
mann zu Brügge sich mit Antwerpen vollständig ausgesöhnt hat
und den dortigen Markt wieder zu besuchen gedenkt. Die Abschrift
des Vertrages verspricht es später zu schicken.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim.
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 88.
(14)68 am fridage vor Vocem iocunditatis.
Ein gleichlautender Brief an Stendal ist nach dem Or. daselbst
gedr. bei Riedel. Cod. dipl. Brand. I, 15, S. 304.
1468. Mai 21. n "1.
Lübeck ladet Magdeburg, Braunschweig und die übrigen sächsischen
Städte zu einer Tagsalzung ein sur Entscheidung über die Klagen
des deutschen Kaufmanns in London.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim.
Regest: Hunserecesse 2. Abth. VI, Nv.89.
(14)68 sonnavend vor Vocem iocunditatis.
1468. Juni 18. 12.
Der Rat der Neustadt ersucht den von Zerbst, die Bürgen Jacob
Kerkeners anzuhalten, die rückständigen Gelder an Hans Krevet
gu 2ahen.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv Pa orbs
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen unde vorsichtigen guden
frundes. Uns hed angericht Hans Krevet unse borgher, wiser dusses
Nr. 68— 73. 1468. 83
breves, wu om achte schok grossen van Jacob Kerkeners weghen van
Krakow umme sodan schicht willen, de om van den sulven Jacob
schole geschyn syn, hinderstellich gebleven sy; beghert he wol sodan
ghelt van den borghen in fruntschoppe entfangen lever denne in rechte
to vordern, des he nicht wol sunder juwer leven hulpe unde rade don
en kan, alsz he sik besorghet; wurumme bidden wy juwe ersamicheit
gar flitigen, juwe ersamycheit syne borgen, nemeliken Valentin Iuterkow,
Gereman unde Thomas Rochlitz, de vor sodanne ghelt up de vorgangen
dagetid to betalen gelovet hadden, so he juwen leven wol selves de
grunt der saken underrichten kan, wil underrichten, dat unsem gnanten
borghere sodan schult unvortogert mehr van on werde gegheven, uppe
dat om ander arbeyt unde moghe grotter darumme nicht mehr derfe
nod syn, vordeynen wy alle tid gerne. Gheschreven under unser stad
ingesigel am sonnavende na Corporis Cristi anno etc. LXVIII.
Borghermester unde radmanne
der nyen stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen unde vorsichtigen hern borghermestern
unde radmannen tho Czerwest —.
1468. Juni 22. 49.
Das Kapitel der Kapelle U. L. Fr. im erebischóf lichen Hofe begeugt.
dass Borchard Coci ihm ein Haus gegenüber der Kirche U. L. Fr,
behufs einer Memorienstiftung vermacht hat.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Stift S. Gangolphi A. Nr. 27.
Nos Henricus Hilterman thezaurarius, Botho senior totumque
capitulum cappelle beate Marie virginis in aula archiepiscopali Magde-
borg pro nobis et successoribus nostris tenore presentium recognoscimus,
quod honorabilis dominus Borchardus Coci noster concanonicus zelo
devocionis incensus cupiens temporalium commutacione celestium
dona apprehendere domum suam in opposito turris ecclesie beate Marie
virginis ordinis Premonstratensis in antiqua civitate Magdeborg sitam
eidem capelle prefate et nobis pro curia canonicali in perpetuum
habendam et ab eadem capella non alienandam pure propter deum
contulit et donavit desiderans, ut ob salutem anime sue et suorum
parentum ac domini Bertoldi Beire pie memorie quinque memorie cum
vigiliis et missis animarum singulis annis certis temporibus secundum
modum et tenorem libri mortuorum decimo octavo Kalendas mensis
lanuarii expressis et signatis per nos et successores nostros peragantur,
unde nos omnia ei singula prenarrata bona fide servari promittimus
et nos et successores nostros ad hoc obligamus. In quorum testimonium
presentem litteram sigillo capituli nostri duximus roborandum. Datum
anno domini MCOCCLX VIII? ipso die sanctorum decem millium martirum.
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen. XXVIII. 3. 8
34 Urkundenbuch der Stadt Magdehurg.
1468. Juli 28. 44.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Halberstadt wegen
einer zu Braunschweig zu haltenden Vorversammlung zu einem
Tage in Lübeck, wo über die Klagen des deutschen Kaufmanns
gu lübeck verhandelt werden soll.
Cop.463® Nr.237.
St. M.
Unsern frundlichen denst tovorn. Ersame besundere lebe frunde.
De ersamen jue un unse frunde von Lübeck hebben uns vermiddelst
und dabi nach anbringunge der ersamen der dudischen kopman to
Lunden in Engelandt liggende und hanterende secretarii genant meister
Vanemate itzundt geschreben und darbi vortellen laten von schweren
gebrecken dem silben kopmanne und so dann privilegien und friheiten,
darwegen in langen jahren erwerfen und vante her gebrucket un wedde-
stande und belangende etc. und begerende darum vormiddelst juen
und der andern erlicken stede juer und unser frunde erbaren rades-
zendeboten an tage decollationis sancti Johannis Baptiste negst kommende
binnen orer stadt to sinde etc.. und darumb und von deszwegen und
ob de ersamen jue und unse frunde von Brunschwig in korten derwegen
uppe unser namhaftigen beteikenden und vorschreben dach nach juer
und der andern erlicken stede uppe dissen orde vorbutschop binnen
orer stadt uns underlanges darub und so daen dorchfart to Lübecke
to besende, to beradende etc. itzund geschreben hebben, so jue lebe
alles ut dissen bibreffe von den von Lübecke wol eigentlich vornemen
werdet, von desselbigen bidden wi, ju willen uns bi dissen jegenwerdigen
verschrieben und witlich werden laten, wes juer lebe in deme to donde
gesinnet sin, daran wi uns in unser antworde an unse frinde von
Lübeck und von Brunschwig daropp wedder to donde desto eigentlich
mögen weten to richten; dat vordenen wi jegen jue lebe, wur wi mögen
in flite. Geben geschreben an sonnabendt vor Jacolii apostoli unter
unser stadt secret anno domini ete. LX octavo.
Ratmanne und innungsmeister
der alten stadt Magdeborch.
Inscriptio: Dem ersamen borgermeister und rühten to Halberstadt,
unsern besundern leben frunden.
Ein gleiches Schreiben richten die Magdeburger an den Rat von
Stendal, das noch im Or. daselbst vorhanden. Gedr. Riedel, Cod. dipl.
Brand. 1, 15, S. 305. Regest: Hanserezesse 2. Abth. VI, Nr. 82.
Nr. 74—76. 1468. 85
1468. Juli 26. 4D.
Magdeburg schreibt der Stadt Lübeck, dass es die durch Hermann
Wanmate überbrachte Ladung zur Tagfahrt seinen Nachbarstädten
mitgeteilt habe und durch einen eigenen Boten antworten werde.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Lübeck.
Hegest : Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 102, 6.
(14)68 am dinsedage post Jacobi apostoli.
1468. August 8. | 46.
Der Rat zu Magdeburg zeigt der Stadt Stendal an, die Tagfahrt
in Lübeck nicht besuchen zu können.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Stendal.
Tech Cod. dipl. Brand. I. 15, 5.306. Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI,
r 83°.
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besunderen leven.
Juwer leve itzund schrifftlike antworde van wegen sodaner dachffard
halfen van den erliken steden van der dutzschen hense nach vor-
schrivinge der ersamen juwer unde unser frunde van Lubeke uppe
decollationis Johannis Baptiste schirst komeude bynnen orer stad
voramet mit beroringe unnd van wegen juwer anliggenden saken und
gebreke halfen jw mit den benomeden unsen fiunden van Lubeke
wedderstande gewesen und noch wedderstande und nach ingelechter
copien und aveschrifft der ersamen juwer und unser frunde van
Hamborch breves an jw gedhan, in bewege und in maten geszymet
to synde, sodanen dachfart to besendende etc. hebben wy und nach
vordaginge derwegen mit den erliken anderen markisschen steden juwen
und unsen frunden und forder inhold juwer meyninge vormiddelst
der benomeden van Hamborch schriftten to guder maten ingenomen
und vorstan und, guden frunde, hebben uns de ersamen juwe und
unse frunde van Halle und Halverstad alsodanen de gnanten dachfardt
tho Lubeke to besendende van oren anliggenden saken und uth-
geschickeden hofewerke genczliken avegeschreven, und so wii denne
unsen hovedman vormiddelst unserm hofewerke und denren itzundt
unserem gnedigen heren vau Magdeborch etc. gelegen und in juwer
und unses gnedigen heren des marggraffen etc. herffardt uthe hebben
und van gebodes wegen des legaten und anderer merkliker sake wegen,
so wii des itezundt und umb de tyd Johannis mit unserm gnedigen
heren van Magdeborch etc. und anderen dragen unnd vorhanndelingen
halfen merckliken to dhonde, en mügen wii alsodanen de sulven
dachfardt to Lubeke itezundt nicht besenden, so wii dat ok den van
Lubeke und den anderen erliken steden, dar denne to dage vorgadert
synde, bescheinigen und vorschriven wollen, und danken juwer leve
g*+
36 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
sodaner vorbotschopp und schrifften deger gutliken, und wurmede
wii juwer leve to willen und denste syn mogen, dhon wy in flite gerne.
Geschreven am mandage Cziriaci et sociorum under unser stad secret,
anno domini etc. LX octavo. Radmanne unde innigismeister der
alden stad Magdeborch.
1468. August 12. (4.
Magdeburg übersendet Lübeck die Absagen einiger Städte und sagt
selbst ab, zur Tagsatzung zu kommen, da es sein Hofwerk und
seine Diener dem Erzbischof geliehen habe.
Or. Perg.
Stadtarchir zu Lübeck.
Regest: Hanserezesse, 2. Abth. VI, Nr. 102, 18.
1468. Oktober 7. 48.
Hans Criffstede bekennt, dass er den Domvikaren Matthias Wul-
sleger, Theoderich Budeler, Theoderich Storink, Johann Hunt,
Heinrich Rodewolt, Henning Huselitte einen Gulden jährlichen
Zinses von seinem Hause in der Siechenstrasse in der Sudenburg,
das zweite Haus von U. L. Fr. Bruder Thorweg, wiederkäuflich
für 20 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol. 100.
St. M.
— dusent virhundert jar darna im achteundesestigesten jare am
fridage vor Dionisii des hilligen mertelers.
1468. Oktober 31. 19.
Moritz Lam berichtet dem Rate von Zerbst über eine Schuld-
angelegenheit.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen und wysen besundern
guden frundes. So my denne juwe leve in vortyden in juwem sende-
breve geschreven und darinne gebeden hebben, by deme ersamen Cord
Unrouwen in vorfaringe to hebbende, uppe welke tyd de wedderlosinge
des breves, den he van juwer ersamicheyd vorsegelt hefft, inholdende
were etc. guden frundes, hebbe ik evn sodans nach juwer begher und
bede by deme genanten Cord Unrouwen erworven und in erfaringe
gekregen, dat de wedderloszinge sulkes breves, den he van juwer er-
samicheyt vorsegelt hefft, upp Martini inholdene is, mik ok vorder ge-
secht, wen gy to Magdeburgk qwemen edder van des rades wegen
dar hen schigkeden, so wolde he sik mit jw darumbe wol gutliken
eynen und vordragen, und bidde juwe leve evn sodans, dat ik jw
nicht ehir geschreven hebbe, in keynem unwillen von my uptonehmende,
Nr.77 —82. 1468. 97
wente ick eyn sodans van deme gnanten Unrouwen nicht wol ehr er-
faren konde, sundern wes ik jw vorder in andern saken to dinste und
willen gesin kan, do ik willich und mit flvte gerne. Geschreven in
vigilia Omnium sanctorum anno etc. LXVIII under mynen ingesegel.
Mauricius Lam, burger to Magdeburg.
Adresse: Den ersamen und wyszen burgermeister und radmannen
der stad Czerwest —.
1468. November 14. | 80.
Die Bürger Heinrich Salmon, Heyne und Cone W'ittekop be-
zeugen, dass ihnen Erzbischof Johann 79 (Gulden jährlich uus dem
Geleite zu Salze, aus Biere, Altenweddingen und Bahrendorf
wiederküuflich für 1580 Gulden verkauft hat, welche er eur
Lösung des von seinem Vorfahren Erzbischof Albrecht an die von
Querfurt versetzten Schlosses zu Salge verwendet hat.
Or. Perg. Sp. abgefallen. — Cop. 67 fol. 158". 157 *.
St. M.s.r. LB? Nr.2
— thusend vierhundert darnach im achtundsechezigsten jare am
montage nach Martini des heiligen bischoves.
An demselben Tage verkauft Erebischof Johann unter denselben
Bedingungen 47 (Gulden auch aus dem Geleite zu Salge zu demselben
Zwecke an den Magdeburger Bürger Cone Emden und Melte, Caspar
Losen Witwe, für 940 Gulden wiederküuflich. Or. Perg. mit Siegel
St. M. s.r. LB*. Nr. 252. Cop. 67 fol. 154. 156.
1468. November 17. 8S1.
Hans Moller zu Magdeburg bitte den Rat von Zerbst, ihm
70 Gulden Schuld durch Martin, Georg Lisows Diener, und ausser-
dem, was das Kloster zu Egeln gu fordern hat, zu übersenden.
Or. Pap. 9ı.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des donredages na Martini LXVIII.
1468. November 22. N2.
Erzbischof Johann schreibt dem Rate von Halle, Abgesandte nach
Calbe zu schicken, wohin er auch das Domkapitel und den Rat
ron Magdeburg entboten habe.
Or. Pay. Si,
St. M. s. v. Erzst. M. II. 760.
Johannes, von gots gnaden
erezbischoff zu Magdburg etc.
Unser gunst zuvor, ersamen vorsichtigen lieben getruwen. Als
vr nehst der brive halben uch nuwelich von unserm herren dem
38 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
keiser zugeschickt von uns abgescheiden seyt, begern wir, ir wollet
uff dornstag nach Andree uff den abend merglichen gein Calbe schicken,
so haben wir uff fritag darnach zeitlich zu halbem mittage unserm
capitel und dem rate unser alden stad Magdburg auch vor uns be-
scheiden, usz sollichen schrifften und sachen nach noitdorfft zu handelne
und zu ratslagen, des nicht verhalden ist uns zu dank. Gebin zu
Calbe am dinstage Cecilie anno domini etc. LXVIII®.
Adresse: Den ersamen vorsichtigen rathmann und meistern der
innungen unser stad Halle —.
1468. December 16. 83.
Der Rat von Lübeck schreibt an den Rat von Stendal wegen eines
Schadens, den der Bürgermeister Heinrich Kastorp und andere
Lübecker Bürger in der Mark durch den Markgrafen erlitten hatten,
und fordert diesen auf, die Sache zur Entscheidung den Räten
von Hamburg, Magdeburg, Braunschweig und Lüneburg zu
übergeben.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, S. 307.
— am vrydage na Lucie virginis anno etc. LXVIII*.
1468. December 22. 84.
Gottfried von Moltz, Bürger der Sudenburg, und seine Frau
Emele, verkaufen mit Zustimmung des Dompropsts als Lehensherren
5 Gulden jährlich von ihrem Hause n. der Sudenburg gegenüber
dem Judendorfe gelegen, wiederkäuflich für 100 Gulden an die
Domvikare.
Cop. 31 fol. 101. Cop.25 8.99.
St. M.
— dusent virhundert im achteundesestigesten jare des donredaghes
na sancti Thomas daghe des hilligen apostels.
1468. December ?7. Magdeburg. 85.
Erebischof Johann verpachtet auf 6 Jahre den Zoll zu Magdeburg
an den Bürger Hermann Hartung für eine jährliche Abgabe von
100 Schock Groschen und bestellt ihn zu seinem Zöllner.
Cop. 67 fol. 114.
St. M,
-- Magdeburg, am dinstage nehst nach des heilgen Crists tage der
jare nach der geburth desselben thusent vierhundert darnach im acht-
undsechtzigsten.
Nr. 883 — 88. 1468—1469. 39
1468. m 86.
Der Schuliheiss der Neustadt empfiehlt dem Bürgermeister von
Zerbst einen Knecht.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen willigen dynst to allen tyden bereyt. Leve hern borgher-
meister, myk is wytlik geworden, wie dat ghi schulden ghesecht hebben,
dat ghi gherne eynen knecht hedden, de uppe dat gherychte warde, so
weyt ik nw wol eynen fromen knecht, de guk wol nutte were unde
ock trewe (?) unde from (?) is, were guk dar wes umme, so schryvet
myk dat en eyn kort wat wedder, so wil ik juk ore wol schikken,
muchte ik guk unde deme rade wur ane to willen wesen, dat do ik
to allen tyden gherne. Geschreven under mynen ingesegel Datum
anno domini M? CCCC* LXVIII etc.
Fryezeze Peter, schulte
in der nygen stad Magdeborch.
Adresse: Deme ersamen borghermeyster Ghewerde Klote —.
— — — € € ——— MÀ
1469. Januar 2. S7.
Cone Rode, Heinrich Moller Bürgermeister, Hans Bilring, Matthias
Palnitz, Heinrich Salmon, Heine Wittekop und Anthonius Krapp,
Bürger zu Magdeburg, führen eine Aussöhnung zwischen dem
Erzbischof Johann von Magdeburg und dem Möllenvogt Hans
AMoring herbei, welcher von jenem wegen wnordentlicher Amts-
führung gefangen geselzt war. Zugleich schwört Hans Moriny
wegen des Gefängnisses dem Erzbischof Urfehde.
Or. Perg. Sp. abgefallen, — Cop. 67 fol. 198.
St. M. s.r. Erist. Magd. XIV, Nr.23.
— tauszend vierhundert dar nach im nuhenuudsechtigsten jare
am montage nach Circumcisionis domini.
——— —— M—— — —
1469. Januar 4. 88.
Der Rat der Sudenburg bittet den Erzbischof Johunn den Zwist
zwischen seinem Knecht Barthold und dem Rate der Stadt Magde-
burg beizulegen und ferner um Bestimmung, wie sich der Rat in
Rechtsfällen zu verhalten habe.
Or. Pap. Si. abgebróckelt,
St. M. s. r. A. Erzst. M. II, 609.
Unsern underdanighen plichtigen willigen dinst thuvorn. Erwerdigeste
in god vader, irluchtede hochgeborne furste, gnedighe leve here. Wy
bidden iwe forstliken gnade weten alzo umbe Bartolde jwer gnaden
40 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dyner unsern knecht, dye den unwillich ist mit dem erliken rade der
alden stad Magdeborg, dat den tokompt von jwer gnaden gerichte
halven in der Sudenborgk, alzo den jwe forstlike gnade berichtet wart
van Hans Kolepel unsem alden burgermester to Kalve na Concepcionis
Marie virginis des fridaghes, unde he sulven jwe gnaden berichten
wirt; hyr umb bidden wir jwe forstliken gnade en to vorbidden tegen
den ersamen rad to Magdeborg, he jwer forstliken gnaden bede geniten
mochte, dat eyn sodane unwille byegelecht mochte werden, willen
wy to allen tyden vorschulden. Fforder bidden wyr, alzo wy vake
bye jwen gnaden gewest sin, alzo umb dye rechtikeyde, der wy uns
gebruket hebben van alders wegen, de uns jwe forstlike gnade togesecht
het, dor bye to laten, dar denne vele hinder twischen gekomen ist,
bidden wy demuticlich, jwe forstlike gnade uns schriven wille, wy wir
uns dar inne holden schullen den mengerley, dat nu in jwer gnaden
stad der Sudenborg erre geth unde to straffen stunde, unde wy dez
nicht don moten van. vorbidinghe wegen der jwern, willen wir to allen
tyden vordynen. Dez bidden wy jwer gnaden eyne gnedighe antwerde.
Gegeben am mitweken na dez nyen jars daghe in dem nünund-
seschtigesten jare.
Radman juwer gnaden
Sudenborch vor Magdeburg.
Adresse: Deme ernwerdigsten — herrn Johann, van gotis gnaden
erczbischoff des stiftes czu Magdeborgh —.
1469. Januar 7. Giebichenstein. 89.
Erzbischof Johann schreibt an den Rat von Magdeburg, den
Frohneboten in der Sudenburg wegen der Verhaftung zu seinem
Rechte kommen zu lassen.
Konzept Pup.
St. M. s. r. A. Er:st. M. 11, 609.
Johannes.
Unnser gunst zcuvor. Ersamen vorsichtigen libin getruwen. Uns
hat furbracht Bartolt Witzking fronebode unsers gerichts in unser
Sudemburg Magdeburg, wie yr yn in unser alden stad Magdeburg mit
gefengnisze bestrickt und zu burgen hande gebracht habt, dorumbe
das er von desselbten unsers gerichts wegen etliche gebot in der
gnanten unsern alden stad Magdeburg getan sulde haben, das er doch
also nicht gestehit, sollichs danne von uch also unverclagts dings, als
sich billich gebort und geheyscht hette, gescheen ist; dardurch begern
wir an uch in sunderm fliesze, ir wollet denselben Bartolt Witzking
unsern froneboten sollicher seiner gefengnisse qwid und ledig gebin
und sine gesatzten burgen der globnisz losz sagen, yn derhalbin umbe
Nr. 89—890. 1469. 41
unsen willen willen umbeteidingt und unangefangt lassen, und ab das
nicht gesein konde, so wir uns nicht versehen, sind wir des gnanten
Bartoldes zu rechte mechtig fur uns adir an den steten, dohin wir yn
wieszen werdin, zu pflegen, so vil erkand, er uch derhalben verpflicht
sein wirdit. Uch abir hirinn gutwillig finden lassen, daran tud yr
uns zu dancke, begern des uwer richtig beschriebin antwert. Gebin
zu Gebichinsteyn am: sonnabend nach Epiphanie domini anno etc.
LX nono.
Adresse: Den ersamen vorsichtigen rathmannen und innungs-
meistern unser alden stad Magdeburg, unsern liebin getruwen.
1469. Januar 21. 90.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den Erzbischof Johann wegen
der Verhaftung des Frohneboten Berthold Wyting.
Or. Perg. Si. abgebrückelt.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 609.
Unnsern underdanigen willigen denst thuvorn. Ernwerdigste in
god vader, irluchte hochgeborner furste, gnedige here. So juwe gnade
uns itczund van vorbringunge wegen Bartolt Wytinges juwer gnaden
in der Sudenborch Magdeborch froneboden geschreven hebben under
andern nach sodaner anbringinge berorende, wu wy ohne in fengknisse
bestricket und to borgern handen gebracht hebben sake halven in den
sulven juwer gnaden schrifften bestymmet, des he doch also nicht
ensta etc. so dat denne juwer gnaden schriffte derwegen forder inne
holden, gnedige here, hebben wy den benomeden Bartolde nach vor-
brekinge wedder uns, unse wilkor und gerichte van ohme gar unbilliken
geschen nach ald herkomen vor uns uppe unse radhusz to komende
gefordert und denken ohme eyn sodanes vormiddelst weten luden, wu
recht is, over to komende, idoch hebben wy ohme in gudem gelympe
geboden, wille he sik eyn sodanes alse hoch, alse wy ohne anspreken,
mit wetenden uppe den hilgen, alse recht is, afenehmen, dat willen
wy van ohme nehmen und denken ohme neyn ungericht to dhonde,
dat juwe gnade in der warheit also und anders nicht finden schullen,
und wu mede wy den sulven juwen forstliken gnaden to dinste syn
mogen, des sind wy willich und dhon dat im besundern flite gerne.
Geschreven am sonnabende post Antonii primi heremite under unser
stad secretum anno domini etc. LXIX *.
Radmanne und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem erwirdigisten — hern Johann, erezbisschopp to
Magdeborch etc. —.
—— — —— 0.2001 0-0 um.
42 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1469. Februar 17. 91.
Der Rat von Magdeburg biltet den von Zerbst um freies Geleit
für Heinrich Gusow, damit er sich mit seinen Schuldnern gütlich
vertragen könne.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am fridage na Juliane virginis — anno domini etc. LXIX.
1469. Februar 27. 92.
Abtissin Bertha, Priorin Scholastika und der Konrent des Klosters
S. Lorenz bekennen, dass Jürge Bruns von seinem Hause in der
Deckenschlägerstrasse einen (rulden jährlich an die Domvikare
wiederkäuflich für 18 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol, 101".
St. M.
— virtheynhundert jar darna im negenundesestigesten jare an dem
mandaghe na dem sondaghe Reminiscere, so man singhet in der
hilligen vasten.
1469. Februar 28. Magdeburg. 93.
Erzbischof Johann belehnt die Brüder Ludecke, Wilhelm, Thile
und Thomas vom Keller nach dem Tode ihres Vaters, des alten
Ludecke Keller, und Gericke vom Keller und Hermann, Ludecke,
Dartholomäus und Hans vom Keller, des jungen Ludecke Söhne,
und Hermann, Ludwig, Hans und Thomas, des verstorbenen
Hermann vom Keller Söhne, alle Bürger zu Magdeburg, mit den
"Gütern in Beuneckenbeck, welche der Fumilie von Alters her
gehörten.
Moderne Abschrift Pap.
St. M. s. r. Benneckenbeck Nr. 5.
— Magdeburg — tausend vierhundert darnach im neunund-
sechzigsten jahre'am dienstag nach dem sonntag Reminiscere in den
heiligen fasten.
Vrgl. die Urk. von 1451, März 30.
1469. März 7. Magdeburg. 94.
Erzbischof Johann schliesst einen Vergleich auf 6 Jahre zwischen
den Geistlichen und Bürgern von Magdeburg, welche Solgut in
Salze haben, einerseits und den Pfännern von Salze andererseits
Nr. 91—94. 1469. 43
und bestimmt, was jedem Teile für Rechte und Pflichten zukommen
sollen.
Or. Perg. Sp.
Stadtarchiv zu (iross - Salze.
Cop.67 fol, 160.
St. M.
Magdeb. Geschichtsbl. VIII, S. 271.
Wir Johannes von gots gnaden ertzbischoff zeu Magdeburg , primas
in Germanien, pfaltzgrave bey Reyn unde hertzogk in Beyern be-
kennen uffintlichen mit diessem brive fur uns unde unsere nachkommen,
wenn der ernwirdigste in got vater berre Friederich etwan ertzbischoft
unser kirchen Magdeburg lobelicher gedechtnisze unser vorfar fur
sechs jaren unser lieben andechtigen und getruwen geistliche und
wertliche in unser alden stat Magdeburg, die zcinsze in unserm ge-
richte in unser stat zcum grossen Saltze und solgut doselbst haben,
evns und auch unsere lieben getruwen pfenner gemeyn der obgerurtten
unser stat zcum Saltz des andern teils, wie man die margk in dem
gedachten unserm gerichte vernugen unde die pfannen und kothe ver-
hewern, und ob welch der obgerurtten teile uszgehende den obgerurtten
sechs jaren in sollicher vernugung der zinse im gerichte und ver-
hewrung des solguts unde kothe zcum Saltze nicht lenger sittzen wolde,
das dasselbte teil das unde es deshalben dem andern teile verkundigen
unde uffschrieben und dann das teil, dem die uffschriebung also getan
wurde, furder das an eynen ertzbischoff czu Magdeburg alse beydersiet
yren erbherrn und auch lehnherrn des meisten teils sollicher guter
bracht werdin sollde, vertragen und furder gesatzt unde geordent hat,
wie es mit gebuwe der kothe, bornnen unde künsten, verwissung des
solguts unde in anderm nach auch begrieffung alder vertragungen ge-
halden solde werden, nach dem dieselbte vertragung uns durch beide
teil furgelegt innehaldende, das wir uff huthe gebunge disses brives,
so als von geistlichen unde wertlichen zcu Magdeburg eyne uffschrie-
bunge gescheen unde durch die pfenner zum Saltz an uns getragen
ist, der obgerurtten unsers vorfarn vertracht und setezunge nachzu-
gehene, die gemelten parthien furder vertragen unde als yr beidersiet
landesfurst unde erbherre gesatzt haben, vertragen und setezen, das
festiglich gehalden und nachgegangen solle werden in crafft disses
brives, in maszen hirnach folget unde nemelichen also, das die pfenner
in unser stat zcum grossen Saltz geistlichen unde wertlichen zcu
Magdeburg, die zcinsze usz den zubehorungen unsers gerichts zcum
Saltze haben, sechs jar nu von wynachten nehstvergangen anzugehene
unde also furder nach ein ander folgenden igliche margk mit sechs-
unddrieszig sechslingen unsers vorfarn obgnant unde unser munttze,
die wir slahen lassen haben, ader mit anderer muntze nach rechter
wirderunge der obgerurtten sechslinge jerlich vernugen und betzalen
sollen, unde von dem solgute der obgnanten unser pfaffheyt unde
burger zcu Magdeburg, das sie in unser statt zum Saltz haben, sullen
44 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
die ergnanten pfenner zcum Saltz die obgerurtten sechs jar umb iglichs
jares von iglicher pfannen solen, do eyn koth zu gehoret, eylff Behe-
mische schog groschen unde von der pfannen solen, do keyn en koth
zu gehoret, acht schogk Bemischer groschen unde drie sechslinge, das
Bemische schogk mit funffundeviertzigk sechslingen der obgerurtten
unser muntze zuvernugene ader ander muntze nach rechter wirderunge
derselbten unser muuteze, uff zewu tageczyte des jares, nemlich halb uff
send Johannes Baptisten tag unde halb uff sendte Michaels tag reichen,
gebin und beczalen, unde welche der obgerurtten parthien die vor-
geschrieben unsere vertragunge unde setezunge uszgehende den vor-
gedachten sechs jaren nicht furder gefellig seyn nach lenger also daruff
sitezen wolde, die sal das dem andern teile in seynem offenen ver-
sigiltten brive in dem letzsten jare fur sendte Jacotfs tage zuvorn uff-
schrieben, unde were, das solliche uffschriebung also nicht geschege. so
sal die obgerurtte unser vertragunge unde setezunge die margk usz-
dem gerichte mit sechsundedriesczig sechslingen zuvernugene und das
solgut zuverhewrene furder sechs jar stehen unde inmaszen obin usz-
gedruckt ist, gehalden werden, unde so die aber in den andern sechs
jaren des letzsten jares vor Jacobi nicht geschiet, furder sechs jar unde
also ye nach sechs jaren sechs jar, die wiele die uffschriebung des
letzsten jares nach obgerurtter masze nicht getan wirdit, in zukomenden
zeiten wehren und blieben unde nachgangen werden nach obingeschrie-
benner wiesze ane inhalt unde geverde; unde so die uffschriebunge
nach obgerurtter wiesze also geschege, das sal das ander teil uns ader
unsern nachkommen verkundigen, so wollen wir die parthien beider-
siet vor uns bescheiden unde zcwusschen yn handeln, sie ferrer uff
redeliche und tregeliche wiesze nach glichen billichen dingen zuver-
tragene unde zusetezene, domitte schade verwart werden moge. Es
sollen auch die kothe in der gnanten unser stad zcum Saltze gelegin
dureh eynen iglichen, der die hat, gebuwet unde mit gebuwe in
wesende behalden weiden, das man dorinne, so das noitdurfft ist, ge-
sieden und gewallen moge, unde welcher der eyn ungebuwet koth
hette unde das in dissem geinwurttigen jare nicht buwete, das man
dorinne, so das noitdurfit were, gesieden mochte, der sal des andern
jares seyner hewre von solen und kothe entperen bisz so lange, das
er sollich sien koth gebuwet habe, alsdann ym seyne hewre beyde von
kothe unde solen wider anstehen, ungehindert volgen unde gebin werden
sal. Es sal sich auch eyn iglicher, der solgut in unser statt zcum
Saltze hat, an redelichen burgen zu verwissunge des solguts gnugen
Jassen unde were, das etlich gut der hewre halben unverburget unde
unverwisset hinderstellig blebe, so sollen die pfennere in unser stat
zum grossen Saltz ingesampt die hewre von sollichem unverburgtem
unde unverwissztem gute nach obingeschriebenner unser beredung unde
sattzunge zugebene mit gesampter hand verpflichtet seyn unde unge-
hindert gebin ane inhalt unde geverde. Were auch, das an bornnen,
kunsten ader kothen gebuwes noitdurfft sein wurde, die sollen diejhennen,
Nr. 94—95. 1469, 45
der das gut eigen erbe adir lehen ist, buwen unde in wesende behalden,
aber die zcerunge unde slett der bornnen unde kunste sollen diejhennen,
die das gut gehewret haben, thun lieden unde tragen. Were auch, das
die kunst unde kothe von fures wegin, das got gnediglich wende, abe-
gingen, so sollen die pfennere unser stat zum grossen Saltz unde eyn
iglicher besundern das solgut verhewren von der zcit an, als sie das
gesotten unde gewallet haben, unde so die kunst also von fures wegin
abeginge, die sollen diejhennen, der die kunst ist, bynnen vier wochen
widder buwen ane insprache, unde ab das bynnen den nehsten vier
wochen nicht geschege, so sollen sie der hewre nach antzal der wochen,
als man des jares sudet unde wallet, entperen. Auch ab ymande sien
koth von fures wegin abeginge, der sal auch der hewre dovon von
der zcit an nach antzal der wochen entperen, bisz so lange er das
koth widergebuwet hat, unde so man wider dorinne gesieden unde
gewallen kan, so sal die hewre dann wideranstehen unde ungehindert
demjhennen, des das koth ist, gegeben werden ane geverde. So sollen
unde mogen die pfenner unser statt zum grossen Saltz des solguts der
zcwier bornen in unser statt doselbst mit namen des gutjars, der zcwey-
undedrieszig pfannen, unde des nuwen bornnes, der sobenundezcwentzig
pfannen hat, geniessen unde gebruchen und das auch sieden unde
wallen, so yn nutzliehst und beqwemst unde auch fur alder gescheen
unde herbracht ist Das disse obgerurtte beredung unde setzunge in
allir masze, als obin berurt ist, in allen unde iglichen stucken, puncten
unde artickeln von beiden teylen stete, vaste unde unde unverbrochen
sal gehalden werden, alsz sich auch beide teyle zu haldene verwilligt
und zugesagt haben, des zu orkunde haben wir dissen unsern brieff
gezcwivacht unde den parthien mit unserm anhangenden ingesigel
versigilt thun ubergebin. Gescheen und gebin zu Magdeburg nach
Cristi unsers herren geburt thusend vierhundert darnach im nuhen-
undesechtzigsten jare am dinstage nach dem sonntage Oculi in der
heiligen vasten.
1469. Mürz 14. Magdeburg. 95.
Ersbischof Johann entscheidet einen Streit zwischen dem Kloster
U. L. Fr. und dem Bürger Andreas Ulutziny über einen jährlichen
Zins von dem Hause uff der schilderslippenstrasszen uff dem
breiten wege gelegen, den dieser sich gu zahlen weigerte, dahin,
dass Cluteing zur Zahlung fernerhin verpflichtet ist, nachdem die
Sache durch den Domherrn Andreas Hasselmann und den Dechanten
von S. Nicolai Johann Swiszekow untersucht worden ist.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 108.
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nv. 305
— Magdeburgk — thusend vierhundert darnach im nuhenund-
sechtzigsten jare am dinstage nach dem sonntage Letare in der
hiligen vasten.
46 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Hildesheim schreibt an eine süchsische Stadt und antwortet auf
die Frage, wie es sich zu der kürzlich in Braunschweig verhandelten
Desendung des lübecker Tages zu verhalten gedenke, dass seine
Ratssendboten berichtet haben, Magdeburg und die Städte uppe
der egge würden den lag absagen, weil die Meissenschen Herren
eine grosse Heerfahrt angekündigt hätten und niemand wissen
könne, wohin sich dieselbe wenden werde.
Entwurf Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim.
Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 152.
1469 mydweken na — Judica.
1469. Mürz 29. 4.
Hildesheim erklärt sich in einem Schreiben an Braunschweig mit
dem auf dem letzten braunschweiger Tage von Magdeburg gemachten
Vorschlag einverstanden, die Besendung der lühecker Tagfahrt
gemeinsam abzulehnen.
Entwurf Pap.
Stadtarchiv zw Hildesheim.
Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 153.
1469 mydweken na Palmen.
1469. April 1. nn 98.
Dionysius Storbeke, Baumeister des Stifts 8. Sebastian, bezeugt
als Lehnsherr, dass der Vikar Wilkin Fabri und sein Vater Hans
Smed den Domvikaren einen Gulden jährlich aus einem Garten
im Vigenhagen nahe beim bobekenborne für 20 Gulden wieder-
käuflich verkauft haben.
Cop. 31 fol. 102.
St. M.
— dusent virhundert unde darna in deme negenundesestegesten
jare des sonnavendes vor paschen.
1469. April 6. Magdeburg. 99.
Vinceng Nuwemeister zu Gross- Salze verkauft aus seinen Sol-
gütern daselbst vier Gulden jährlich wiederkäuflich für 100 Gulden
an Valentin Smed, Bürger der Neustadt.
Cop. 67 fol. 162.
St. M. '
— Magdeburg — thusind virhundert darnach im nuhenunde-
sechtzigsten jare am dornstage in der heiligen osterwoche.
Nr. 96—102. 1469. 47
1469. April 20. m 100.
Der Bürger Matthias Murmeister bittet den Rat von Magdeburg,
dass dieser sich bei den Hersügen von Sachsen um sicheres Geleit
für ihn und seine Habe zum Besuch des Marktes in Leipzig ver-
wenden möge, denn er sei von Caspar Schonberg aus Freiberg vor
dem fürstlichen Gerichte wegen einer Forderung verklagt.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden ( Wittenb, Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 7).
— am donredage na dem sondage Misericordia domini anno etc.
LX nono.
Ebenda der Brief des Rates von Magdeburg an Kurfürst Ernst
und Herzog Albrecht von Sachsen in dieser Angelegenheit von. dem-
selben Tage. m
1469 (?) 101.
Die Herzóge von Sachsen schreiben an den Rat von Magdeburg,
dieser solle seinen Bürger Matthias Molmeister anhalten, dem
Freiberger Bürger Caspar Schonberg gerecht zu werden und seine
Schulden zw bezahlen. Thue er dies nicht, so solle ihm Geleit in
den sächsischen Landen, besonders auch zum Besuche der Märkte,
versagt sein.
Entwurf. Fap.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. (Wiittenb. Archiv, Stadt M. Bl.9).
Ohne Datum, aber der Brief ist doch wohl als Antwort auf das
Gesuch des Rates von Magdeburg vom April 20. anzusehen und gehört
also etwa in den Anfang Mai. Möglich ist es freilich auch, dass
dus Gesuch des Rates vom April 20. erst eingegeben ist, nachdem die
Mahnung der Herzöge an die Stadt gelangt war. — Der in dem Briefe
erwähnte Bürger heisst jedenfalls, wie er in den Originalen genannt
wird, Murmeisler, nicht, wie hier, Molmeister.
1469. Mai 25. Grätz. 102.
Kaiser Friedrich meldet 6 benannten Erzbischöfen und Bischöfen,
14 Fürsten, Grafen und Herren und 21 Städten, darunter Maid-
burg, dass er den Neujahrsmarkt in Halle bestätigt, den in Leipzig
aber verboten habe.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Halle.
Dreyhaupt, Sualkreis II, S. 440.
— Gretz — am funffundtzweintzigisten tag des monads May —
viertzehenhundert und im neunundsechtzigisten —.
Vergl. Cod. diplom. Saxon. reg. IT, 8. Nr. 429, wo die Urkunde für
Leipzig von 1469 Mai 26 in etwas anderer Fassung abgedruckt ist.
48 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1469. Mai 25. 103.
Die Stadt Magdeburg kauft vom Kloster Lehnin (Abt Gallus)
ausser 300 Mark noch 400 Gulden, womit sie 221 Gulden jähr-
lichen Zinses von zwei Braunschweiger Bürgern wiedergekauft hat.
Für beide Kapitale verpflichtet sie sich, dem Kloster jährlich
100 Gulden zu zahlen, auch den Boten, der den Zins holt, zwei
Tage und zwei Nächte frei zu beherbergen.
Lehniner Cop.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Riedel, Cod, dipl. Brandenb. I, 10, S. 318.
— viertenhundert jar und darna in deme negenundsestigisten jare
am donredage in den heyligen pingesten.
1469. Juni 19. Magdeburg. 104.
Erzbischof Johann versetzt an Henning, Domherrn zu Magdeburg,
Albrecht, Domherrn zu Hildesheim, Fritz und Busse, Gebrüder
von der Schulenburg das Dorf Gersdorf, welches gw Erzbischof
Albrechts Zeiten Heidecke Schartow an Adelheid König und ihren
Sohn Hermann, Bürger zu Magdeburg, für 100 Mark verschrieben
hatte, von dessen Erben die genannten Brüder es für 350 Gulden
gelöst hatten.
Riedel, Cod. dipl. Brand. I, 5, S. 446.
— Magdeburg — tausend vierhundert darnach im nuhenund-
sechzigsten jare am mantage nach sent Viti tage.
—M _ ———————— 4 — —
1469. Juli 11. 105.
Der Rat der Neustadt billet. den vom Zerbst, sich für zwei ge-
fangene Bürger beim Fürsten von Anhalt zu verwenden.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Erszamen unde vorsichtigen wisen
hern. Vornehmen wy na lude juwer schrifte, eft men vorder ander
schrifte unde bede vor Claus Hon unde Hans Francken juwer gefangen
don wolde, sodansz an den hochgebornen forsten unde hern graven
Adolffen, unsen gnedigen hern, scholde geschicket werden, na deme
se van syner gnade bevelsz wegen in juwer stad gehecht schullen
gesad syn, deme wy in itzundes so ingeghan unde gedan hebben,
wurumme bidden wij ghar fruntliken, gelik so wy ehr gevorden hebben,
dat juwe erszamicheit umme goddes willen noch de armen personen
nu tigen deme hochghebornen forsten unde hern graven Adolffes, unsen
gnedigen leven hern, muchte vorbidden, so dat se umme der bede
willen, de uppe behoff des closters Rode twisschen Jszleven unde
Nr. 103—107. 1469. 49
Sangerhusen belegen des ordens von Premonstra unde udgesant synt
van Philippes Jhensz, itzundes unses inwoners, ores gheheters wegen
gedan is, nicht benodighet efte beschedighet, sunder mehr umme goddes
willen unde des gnanten closters nud unde fromen losz gegeven werden,
dat wolden wy tigen juwe erszamicheit alle tid mid willigen denste
gerne vordeynen unde bidden juwer gutlike antwerde. Ghescreven
under unser stad ingesegel am dinsdaghe na Kiliani anno etc. LXIX.
Borgermester unde radmanne
der nyen stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen unde vorsichtigen wisen hern borgher-
meistern unde radmannen der stad Czerwest —.
Der Rat von Zerbst antwortet am folgenden Tage:
Unsen frundliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Nach deme gi uns avermals von Clawes Hone und Hans Francken
wegen geschreven unde wy diesulven jegen deme hochgebornen unsen
gnedigen hern graven Adolphe, forsten to Anehalt ete, durch vor-
geschrevener sake willen tovorbidden gebeden hebben, deme hebben
wie umbe juwer bede willen also gedan unde an deme sulven unsen
gnedigen hern verstanden, dat sine gnade jw van des monnkes unde
der sake wegen antwert geschreven hadt, de gi wol vernemen werden,
unde kunde we jw forder to willen sien, dat dede wie gerne. Gegeven
feria 4 post Kiliani anno etc LXIX *.
Proconsules et consules.
1469. August 21. 106.
Heinrich Rode, Meister der Gewandschneider - Innung, quittiert
den Rat von Zerbst über 22 Schock Groschen für die armen
Leute im Heiligen -Geist-Hospitale.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— XIII* jar dar na in dem LXIX jare am mandage vor Barto-
lomei.
1469. August 31. 107.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, die Bürger und
Fuhrleute, die den Weg und Damm nach Magdeburg benutsen,
aufzufordern, an dem Bau desselben zu helfen.
Or. erg. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Wij bidden, juwe leve willen bij juwen borgern unde furluden, dede
sik der wege unde dhammes nach unser stadt mit tho- unde affore
plegen tho brukende, gutliken vorfogen, dat se uns eynen dach itczund
Gesehlebteq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 4
50 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
kortes wolden behulpen syn unde foren tho dem sulven dhamme unde
uns wedder willen schriven; wanne se dat dhon wolden, so wolden
wij dar bij schicken unde uppebarden laten; darane dhon gij uns be-
sundern wol to danke unde wij vordenend gegen juwe leve wedderumb,
wur wij mogen, in flite gerne juwe antwerde. Geschreven am donre-
dage Justi et Clementis under unser stad secret anno domini etc.
LX nono.
Radmanne unde innigismester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmannen tho Czerwist —.
1469. September 5. Calbe. 108.
Willkür für die Sudenburg.
Cop. 67 fol, 171.
St. M.
Wir Johannes von gots gnaden erczbisschoff zcu Magdburgk,
primas yn Germanien, pfalezgrave bie Reyn und herczog yn Beyern,
bekenne uflintlich mit dissen brive fur uns und unser nahkommen,
das unser lieben getruwen die vorsichtigen burgermeister und rath-
manne aller drier rete unser Sudemburgk zcu Magdburgk vor uns
kommen sint furbringende, als dieselbte unser stad die Sudemburgk
von unsern vorfarn erczbisschoven lobelicher gedechtnisse zcu statrechte
gelegt und bestetigt und mit wichbilde rechte begnadet sey, das ire
vorfarn an rethen und sie mit der wiczigsten rathe und auch der ge-
meynen burger der gedachten unser Sudemburg willen und fulbort
umb eyntracht, fride und gemachs aller und iglicher burger und in-
woner unser Sudemburg und auch derselbsten unser stad und irer
aller nutzes und fromen willen etliche wilkore und geseteze gesatzt
und gemacht, damitte die rehte zu gecziten seynde die burger doselbst
in redelichem gehorsam, guten nnd tugentlichen wesen und stande
vorheget und, dieselbten wilkor und geseteze von alder herbracht und
boben drissig jar und jar und tag und lenger gehalden, die sie dann
yn schrifften vor uns geleget han, darbie demutiglich bittende, der
gemelten unser Sudemburg und unsern burgern gemeyn doselbst zcu
nuteze, besserung und gute die gnediglich zcuzculassene und zcu-
befesten, das wir solliche vorgelegette wilkor und gesetcze mit unszirn
rethen noitdurfftiglich obirwogen, und als wir die redelich und czymlich
und zcu eyntracht, billichem gehorsam und gutem und tugentlichen
wesen der burger unser Sudemburgk dinende und derselbten unser
stat nutzlich und fromlich erkant, wir die gnediglich zcugelassen haben
und lassen die zcu yn crafft disses brives wollende, das hinfurder und
yn zcukunfftigen zcyten yn der gemelten unser stad der Sudemburg
gehalden werde, in massen hirnach folget, nemlichen also, das der rath
mit den gemeynen burgern alle jar uff dem rathuse drie burdingk
Nr. 108. 1469. 51
halden, doselbst, wie sich eyn iglicher tugentlich und nach lute nach-
folgender wilkor und geseteze halden und das iglicher dem rathe ge-
horsam seyn, verkundigt werden sal, unde wer darynne ungehorsam
wurde und darwider tette, der sal von dem buigermeister von den ge-
meynen burgern beschuldigt werden; bekennet der beschuldigte, szo sal
er geben die pene und busze daruft gesatzt, wurde er abir vorsachen,
szo sal es ym zcu syner unschult komen, esz were dann szo offinbar
und wiszlich, das der rath sollichs uff yn bewyszen muchte, szo sollen
keyne eyde davor genommen werden, und wem das burdingk alszo zcu-
gesagt und vorkundigt wirdet, qweme der nicht, der wettet dem rathe
eynen schilling pfennige und sal der clage, die der rath zeu ym hath,
fellig geteilt werden; es sal auch der rath yn eynen gehegeten bur-
dinge mit der witzigsten rathe desz nehsten tages nach sent Bartho-
lomews tage nach noit und behuff der stad eyns werden und das ge-
schos und unser bethe, die man uns jerlich vom rathuse pfleget zcu-
geben, mit wisszen, willen und fulbort der gemeynen burger setczin,
dasselbte geschosz und bete vorkundigt sal werden zcwusschen der zciit
und sent Katherinen tage zcu gebene bie pene hirnach uszgedruckt;
es sal auch eyn iglich burger adder inwoner unszer Sudemburg, der
reschosz schuldig ist, syne und syner elichen frauwen guter, szo lip
er die hath, nach geseteze desz rats vorschossen und dasselbe schosz
vor senth Katherinen tage uff das rathhusz bringen bie pene zcehen
schillinge Magdeburgscher pfenninge, und wer syn gut nicht rechte
vorschoszte und des uberwunnen wurde, der sal des unvorschochsten
gutes deme rathe vorfallen syn, und alle die, die yn der gnanten unser
Sudemburg spieszekouff feile haben, also bir und brot, die sollen das
geben, alszo yn dem burdinge unnser alden stad Magdburgk vorkundigt
wirdet, bey pene funff schillinge pfennige, und wer mit falscher massze
adder gewichte gefunden wirdet, sal durch unsern molvoit zcu zcyten
diende gericht und gestrafit werden, sundern wane masze und gewichte
an biere und brote, wen der rath das an den beckern, bruwern und
tafernern uberfundig wirdet, sal durch den rath nach der stad wilkor
gestraffet werden. Weme die wache geboten wirdet und nicht kommet,
der sal umb drie schillinge pfennige gepfandet werden; esz sal auch
nymand nach der wechter glocke des abends ader nachts in bierkrugen
ader tafernen sitczen bie drien schillingen pfenningen, so sal auch
nymand bie nacht ane licht uff der gasse gehen bie drie schillingen
pfenningen. Nymant sal auch mortwapen ader lange messir boben
gesetcze desz rathes tragen bie drie schillingen pfenningen; eyn yder-
man sal syn fur bewaren, das nymande schaden davon komme by
zcehen marcken, und «qweme eyn fur uff und wurde beruchtiget, esz
were bie tage ader nacht, und ap den neybern ader beywonern keyn
schade davon qweme, szo sall sollich geruchte von demjhennen, von
deszwegen esz uszkomet, dem rathe der gnanten unszer Sudemburg
mit evner margk vorbusset werden; esz sal auch nymant geruchte ane
noit schrien, darvon uflloufft ader zeweyvertigkeit komen muchte, bie
4*
52 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
eyner margk; und wanne von dem rathe von unser ader unser nach-
kommen wegen dinst zcu herffartten ader desz landes noit geboten
wirdet, der sal von eynen iglichen ane widdersprache getan werden
bie pene eyner margk, esz sal auch eyn yderman harnasch noch
vormoge synes guts haben, domitte man uns und unszern nach-
kommen zcu des landes noit zcu dinste gesyn moge, bie pene eyner
margk; und wanne evn uffloufit ader geruchte, esz sey tag ader nacht,
wurde, szo sal ein iglich burger, er sey arm ader reich, bey dem
rathe syn uff dem rathusze und sich nach geheissze und befele desz
raths gehorsamlich halden bie pene der burgerschafft, esz were dann
das fuer ufiqweme, szo mag eyn iglicher zculouffen und helffin rettin
und schaden vorwaren ane fare, bey deme fuer sich auch, szo der
rath darezu kommet, nach geheissze des raths gehalden sal werden
bie pene nehst obinberurtte. Auch sal kevn burger ader burgersche
nymande lenger herbergen mit on ynneezuwanende dann vier wochen,
esz sev dann das der ader die bur und burger sey ader das burmal
bey den vier wochen gewynnen, bie zcehen schillinge pfenningen, und
wer das burmal gewynnet, sal deme rate zeu besserunge unser
Sudemburg eynen guten rinischen gulden geben ader szo vil geldes
der gulde gildet, darvor beczalen. Alle hofe, die wuste legen, ap dar
nymandes vnne wonete, szo sal doch der, desz der hoff ist, den hoff
dem rathe voıschossen und herffart und burgerrecht davon halden glich
als eyn ander burger, und wo das nicht geschege, szo mag sich der
rath darezu mit rechte zeihen und furdern vor unserm gerichte der
dingbangk, also recht ist. Esz sal auch keyn burger unser Sudemburgk
den andern zcihen usz unsern gerichte in eyn ander gerichte bie
eyner margk, und wen der rath bie vahre verboten leest, der sall uff
solliche zeiit, szo vm selbst personlich von dem rathe zcugesagt wirdet,
vor den rath kommen bie drien schillingen pfennigen; blibet er ussze
ane rechte und echte noitsache ader ane orlaup, szo sal der rath sine
vahere nemen; wirdet er anderweit vorbotet in massen, szo vorberurt,
kommet er nicht, er sal es dem rate vorbusszen mit zcehen schillingen
pfenningen; wirdet derselbe zeum drittenmal vorbotet und ungehorsam,
er sal das vorbussen mit eyner margk, und wer vor den rath vor-
botet wirdet uud von dem burgermeister in des rathes stete umb bruche
ader ubertrettung beschuldiget, der sal antwortten zeu ja ader zcu
neyne; bekennet er, er sal bussen, versachet er, szo sal sich derselbte
in eynen gemeynen burdinge entledigen; er sal aber die bruche, ap er
bekennen, ader die eyde, ap er vorsachen wurde, mit eynen inbesessen
burger unser Sudemburg vorburgen ader selbst burge syn; und were,
das ymand den rath yn rades stete mit unfuglichen wortten in frevele,
verspreche, missehandelte ader logen straffte, der sal das dem rate mit
eyner fynen margk silbers ane gnade vorbussen. Man sal auch alle
huszer, die schosszes und burgerrechtes pflichtig synt und von alder
heer geschosszet haben, vorschosszen, dar wane ynne, wer der sey,
esz were dann das derjhenne von uns und unserm capittel sunderlich
Nr.108. 1469. . o8
mit deme husze frie gegeben wurde; nymand sal auch die wyden ader
ander bowme uff der stad graben stehende abehauwen ader vorseren
ader der stat graben gledden ader inezihen ader werffen nach abe-
slahen adder brechen ane folbortt und geheisse des raths bie zcehen
schillingen pfenningen. Der kuflenfurer sal auch alle nacht die born-
kuffe ful wassers vor syner thor haben zcu rettung, ap fuer uffqueme,
bie drien schillingen pfenningen. Szo wollen wir auch das disse
nachgeschreben stucke, puncte und geseteze in unser Sudemburg
festiglich sollen gehalden und von dem rate unser Sudemburg in
bieweszen unsers molnvoits zcu Magdburg zcu geczyten siende ge-
strafft werden, nemlichen were, das ymand in unczuchten bie nacht
wurde uffgenommen, szo sal der wert, von dem solliche unczucht
geheget wirdet, das dem rath emit cyner margk vorbussen, deszgleichen
esz sal auch die personen, die also in unczuchten gefunden werden,
es das die yn elichem state weren, mit eyner margk vorbusszen sollen ;
und were das ymand, der unczucht husete und hegette, vermeldet und
von dem rate dar umb beschuldiget wurde, der sal antwortten zcu ja
ader neyne; wurde der bekennen, szo sal er das deme rathe mit eyner
margk vorbussen, wurde er aber desz vorsachen, szo sal er sich yn
eynen gehegeten burdinge, als recht ist, entledigen, esz were danne
das sollichs szo kunt und offenbar, das des nicht zcu vorsachen ader
zcu vorwurken were. Szo sollen auch die offenbaren unczuchtigen
frouwen keyne korallen, pater noster, nach guldin, silberin ader syden
gesmyde ader geczyrde uffinbar in der kirche nach strasszen tragen,
sundern ire hoycken uff den strassen uff ire houpte hengen bie pene
drier Magdeburgscher schillinge pfenninge; auch sal nymand in unser
Sudemburg toppeln ader spelen keynerley spel, damitte gelt gewunnen
ader verloren muchte werden, bie pene eyner margk, auch von ny-
mande gehuszet ader geheget werdenb ie derselbten pene. Nymant sal
sich auch yn eyns andern gut mit unrechte werren ader unwillen ader
fehede machen, davon uns, unserm stifft, der Sudemburg ader unsern
burgern daselbst schade entstehen muchte, bie pene der burgerschafft
und unser sweren straffunge. Esz sal auch nymant sampnungen, uff-
louffte, verbindunge ader vertragunge yn unszer Sudemburg machen bie
libe und gute und der hochsten vestunge unszers gerichts vor unserm
hofe und der rothen thoer hir czu Magdeburgk. Es sal auch nymand
dem andern yn dem synen synen frede wider mit slahene, howene.
stechene, scheldene ader fluchene brechen bie drien marcken. Auch
sollen esz der rath unser Sudemburgk in uffloufiten yn tafernen ader
bierkrugen und truncken luten, die sich under einander roufiten,
slugen ader zcogen, halden und die straffen, als beszheer gescheen ist;
und were, das die obgerurten stucke durch obgerurte straffungen und
penen nicht vormyden wurden, szo wollen wir die furder durch
unszern molnvoit zcu geczyten syende alszo ernstlich und noitdurfftig
gestraffet, das die furter vormiden werden. Were ouch, do got vor
sie, das yn unser Sudemburgk ymand eynen burger ader burgersche
94 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
tot sluge ader mordete, szo sal der, der sollichen mort begangen und
getan hette, dryssig jar usz unszer Sudemburg blyben, und szo die
dryssig jar umb sint, dan noch nicht wider in dieselbte unser stat
kommen, er habe sich dann mit den sachwalden und unserm gerichte
vortragen und dem rathe unszer Sudemburg zcehen fyne margk
silbers gegebin. Were ouch das ymand eynen burger ader burgerschen
vn unser Sudemburgk eyne kampferdige wunde hywe, steche ader
sluge, der sal eyn jar usz der stat blyben und daryn nicht wider
kommen, er habe sich dann mit dem sachwalden und unszerm ge-
richte vortragen und deme rathe unser Sudemburgk eyne fyne margk
silbers gegeben, esz were dann, das sollichs yn noitwere geschege und
man das, also recht ist, zcu und nachbringen muchte one gnade.
Dissze oben geschreben willekore, satezungen und ordenungen wollen
wir yn alle iren stucken und artickeln stete und festiglich gehalden
und den nachgegangen werden, were aber, das in kunfftigen zciiten
noit ader behuff und fur unser Sudemburgk und unser burger doselbst
nuteze und beqweme were, die obgerurtten wilkore, satczunge und
ordenunge in anderung ader die zcu hoeno ader die zeu nyderne ader
nuwe zcu setczene, szo behalden wir uns und unszern nachkomen
die macht, das wir die nach rate unsers capittels und rete und der
eldesten und witczigsten von den reten und burgern unser Sudemburg,
den gelegenheit derselben unser stat wiszlich ist, andern, die hoen
ader nyddern ader nuwe setezen und orden und schicken mogen, das
zcu enthaltung und besserung unser Sudemburgk und unsern burgern
doselbst nuczlichst und beqwemlichst syn wirdet, damitte sie uns und
unsern stifte zcu sture, hulffe und dinste deste furderlicher gesyn
mogen, ane geferde. Desz czu urkunde disszes unszers brives, der mit
unserm hier unden anhangenden insigel versigelt und geben ist zcu
Calbe am dinstag nach Egidii nach Christi unsers hern geburt M. CCCC.
ym LX IX jar.
1469. September 9. Calbe. 109.
Erzbischof Johann vermittelt eine Sühne zwischen dem Rute von
Magdeburg und den Bürgern Gerke Var und Hermann Foresk
einerseits und Bernt von Alvensleben underersciis wegen. eines
von diesem verübten Überfalls.
Cop. 67 fol. 401.
St. M.
v. Mülverstedt, Cod. dipl. Alrensleben 1T, Nr. 368.
Zcu wissen, als wir Johannes von gots gnaden erezbischuff czu
Magdeburg uff hute gebung disz brives czwischen den ersamen vor-
sichtigen rate und jungen Gercken Var und Hermann Porezk, burger
unser alden stat Magdeburg, eyns und den gestrengen Bernd von Als-
leven unsern lieben getruwen des andern teils von der uberfarunge und
czugriffe wegen, so der gnant Bernd die gemelten Gerecken Vare und
Nr. 109—111. 1469. 55
Hermann Perczk vor unser stat Magdeburg und in unserm lande und
gebiethe uberfaren, uberrant und sie gefangen und dem gnanten Her-
manne seyn gelt und messer genomen haben solle, eynen gutlichen
tag vor uns her gein Calbe uff vorsuchen, solliche gebrechen fruntlich
bieczuthun, geleget, und so wir danne unserm vorbescheiden nachzcu-
gehne die gutlichheit czum ersten vorgefast, sie yrer gebrechen not-
durfftlich verhort und vermercket haben, des wir die dingk uff diezmal
in der gute nicht entscheiden konden, das wir zwischen yn als ir allent-
halben landesforste und herr und der dem ir vrnisz und czwitracht, so
sie uns gewandt sindt, billich nicht lieb ist, beretd und besprochen haben,
nemlichen wor der genante Berndt von Alvensleven mit seynem
knechte mit yr selbst handten czu den heilligen sweren und erhalden,
das sie uff den tag und der cziet der geschicht dem vielgemelten Her-
man nicht haben gelt genomen, sal er der schult loss seyn und von
den von Magdburg unbethedingt blieben, und des beiden parthien eynen
namhafftigen tag, nemlichen den dinstag nach Lamperti schirst vor uns
in unsern hoff gein Calbe zcu mittage dem also folge czu thun geleget,
alsdanne wollen wir ezwischen beiden teilen vorsichen, ab wir sie yrer
gebrechen und czwitracht in fruntschafft berichten und vereynen konden,
und ab die fruntlichkeit nicht mocht gefunden werden, sal der vil-
gedachte Berndt umbe sollicher uberfarung und tete vn sovil wir er-
kennen yn rechten, pflichtig gein uns auch alsdanne landeszfursten von
stundt abetragen und darumbe gnuge machen, und doruff sollen die
dingk ansthen bliben ungeverlich. Zcu orkunde haben wir dieszen an-
lass glichs luts getzwivacht und den parthien mit unserm zcurucke uff-
gedrucktem ingesigil vorsigelt thun ubergeben. Zcu Calbe am sonn-
abende nach Nativitatis Marie virginis 1469.
1169. September 12. 110.
Matthias Krummow ersucht den Rut von Zerbst um Zahlung von
15 Gulden Leibrente an seine Frau Adelheid.
Or. Pap. Si. (des Schöffen Hans Bilring.)
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent virhundert dar na in deme negenundsestigesten jare des
dinszdages na unser leven frowen dage oror gebort. |
1469. September 19. Calbe. 111.
Sühnung des Bernt von Alvensleben von der von den Magdeburger
Bürgern Var und Porcek erhobenen Anklage.
Cop. 67 fol. 402.
St. M. !
Uff dinstag nach Lamperti zcu Calbe vor meynem gnedigen herren
von Magdburg und seynen reten hat sich Berndt von Alvensleven mit
56 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
seynem knechte mit yrers selbigen handen zcu den heilligen gesworen,
des geltnemens, so er Hermann solte genomen haben, entledigt, darufl
er der schult loss ist, und dieszen tag furder dem anlasz nachezugehn
und gnug czu thun, ist vorlengt bisz uff mittewochen nach Mauricii
gein Calbe czwu stunde vor mittage, dar sollen alle teil kommen und
Bernd seyne frundt mitbringen und abetragen nach luthe des anlass.
*
1469. November 13. Magdeburg. | 112.
Ersbischof Johann befreit um getreuer Dienste willen, die ihm
Heidenreich von Vienden erwiesen, das Haus bei der Rose in der
Sudenburg hinter dem Kloster U. L. Fr., welches er vn Heinrich
Hesse gekauft hatte, vom Schoss und allen Lasten.
Cop. 67 fol. 177°.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert darnach im nuhenund-
sechstigisten jare am mantage nach Martini des heligen bischoffs.
1469. November 14. 113.
Hans vorn Assel und Jacob Kerkhoff bezeugen, dass ihnen Erz-
bischof Johunn 8 Gulden jährlich aus dem Schlosse Wanzleben
anstatt eines von dem früheren Inhaber ihnen gelieferlen Getreide-
ginses von 5 Wispel Weisen wiederkäuflich für 200 Gulden ver-
schrieben hat.
Or. Perg. 2 Sp.
St. M. s.r. LB? Nr. 255.
— thusend vierhundert darnach im nuhenundseczigsten jare am
dinstage nach Martini des heiligen bisschoves.
Der Revers des Erzbischofs Cop. 67 fol. 179. 188".
1469. 114.
Curd von der Asseburg der ältere, Hauptmunn des Stifts Mayde-
burg, verkauft un die Brüder Tile und Peer Lindow, Bürger zu
Magdeburg, 12 Gulden jährlich aus einem freien Hofe und vier
Hufen in dem Blecke und dem Felde zu Eigersleben (Erkersleve),
5 freien Hufen vor Egeln, einer Wiese im Bruche vor Egeln und
einer grossen Wiese im Bruche zu Westeregeln, die vor Zeiten
Meynecke von Sladem besessen, wiederkäuflich für 200 Gulden.
Cop. 67 fol. 163".
&. M.
— tusent virhundert und darnach in dem nehinundsechstigisten jare.
-— —— Á—P—À— ——À
Nr. 112—115. 1469—1470. 57
Um 1470 (nach 1461). 115.
Die Schöffen zu Magdeburg entscheiden einen Prozess. zwischen
dem Bürger von Salze Hans Bomhuuer und dem Magdeburger
Bürger Hans Wittekop.
Or. Perg. Si. abgefallen,
Stadtarchiv zu Gross-Sulze.
Scheppen tlıo Magdeborch.
Unszen fruntliken gruth thovorn. Erszamen, bszundern guden
frunde. Nach den schulden, thospraken, anclagen unde gerechticheyden
Hanns Bomhouwers, borgers thome groten Solte, vor sick unde in
vormuntschap Jlsen, syner eeliken husfrouwen, unde nach den insagen,
schuthwere unde antwert Hannsz Wittekopps, borgers in der olden
stad Magdeborch, spreken wy scheppen tho Magdeborch dessze hyrnach
geschreven recht.
Thome irsten der gewere halven von deme antwerdere geheysschet
spreken wy scheppen vor recht, dat Hansz Bomhouwer vor sick unde
von wegen Jlszen, syner eeliken husfrouwen, Hannseze Wittekoppe de
were syner overgegeven schulde loven unde don moth myt hande unde
munde unde moth ome de vorborgen edder vorpenden edder Hansz
Bomhouwer unde Jlsze, syne eelike husfrouwe, moten sulves tho den
hilligen sweren, dat sze ome de were holden willen, unnde weygerden
sze ome de were alszo tho donde, syo moge gy alsze desszer sachen
geordete richter den gnanten Hansze Wittekop von desz clegers over-
gegeven schulden leddich unde losz deylen von rechtisz wegen.
Nach der were spreken wy scheppen tho Magdeborch noch clage
unde antwert ame grunde der saken vor recht, mach Hannsz Bom-
houwer desszer saken cleger myt fulstendigen, unvorserden, vorsegelden
briffen thobringen, alsze recht isz, das vortyden, alsze men geschreven
hefft na der gebort Christi unszes heren duszent vierhundert sestich,
de erszamen Heyne unde Cone gebrudere de Wittekoppe genomet, de
tyd borger to Magdeborch, Hannsze Hydden unde synen erven alle
yare negen rinische gulden jarlikes tynszes opp de paschen uth alle
orem redesten gude, wur sy dat hadden bynnen uude buten der stad
Magdeborch, umbekummert allis gerichtes unde unverboden von alsze-
weme tho geven vor anderthalffhundert rinische gulden hovetgeldes
unnde ime geliken dar na ime eynundesestigisten jare over alzo vort
drie rinische gulden upp Johannis myddensommer alle yar thogevendk
vor vofftich rinsche gulden hovetgelles upp eynen wedderkopp vorkoffi
unde vorschreven hebben alles in gudem geloven na lude twyer vor-
segelden breve, de de gnanten twe bruder vor sick unde alle ore erven
deme gnanten Hansze Hydden unde synen erven darover gegeven
hebben, wen he dat alzo bewyset, szo moth ock Hans Wittekop vor
sick unde in vormuntschopp syner boleken, myt den he noch in
sampnden gudern, darmede sze von orem vadere beervet sin, unge-
szundirt sittet, an stad dessulven ores vaders vor de helffte der gnanten
58 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg.
tvnze deme clegere uthriehtunge unde betalunge don unnde kan sick
desz myt den fordern behelppen in syner antwert oppgebracht darjegin
nieht oppholden noch irweren, szundern muth de vorschrevunge myt
sampt synen boleken an stad synes vaders, de wile de wedderkop
daranne nicht geschuth, dulden unde de tynsze darvon upp synen
andeyl jerliken uthrichten, unnde alsze ock Hans Bomhouwere myt
gerichtisz hulppe etlike desz clegers unde syner boleken tynsze thome
Solte upp palme bedaget umme twelff rinische gulden vorsetene tynsze
von twen jaren vorseten besath hefft, szo moten och de sulven twelff
gulden vor sodaner vorseten tynsze von twen jaren bedaget hafften
uude clage lvden, unde desz hefft sick Hansz Wittekop myt den insagen
in syner antwert uppgebracht darjegin unde wedder nicht thobehelppen,
alsze he aver den geachteden schaden, hon und smaheyt myt neyn
vorantwerdet, muth he sich desz myt synes eynes handt upp den
hilligen, alse recht isz, entleddigen unde avenehmen, von rechtisz
wegen, vorsegelt myt unszem ingesegel.
Die Zeit ist wur aus der Handschrift zu bestimmen.
— — À —MÀ— — —
Um 1470. 116.
Die Schöffen zu Magdeburg entscheiden einen Rechtsstreit zwischen
Huns Borchtorp und dem Vorsteher des Heiligen- Geist - Hospitals
über den Verkauf eines Hauses.
Or. Perg. beschidiyt. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Gross-Salze.
Scheppen tho Magdeborch.
Unnszen fruntliken groth thovorn. Erszamen besundern guden
frunde. So gy unnsz twyer part schrifftlike gesette unde gerechticheit,
alse se de van wegen der verlatinge evnes huses jegen eynander tho
rechte gesath unde angebracht hebben, Hansen Borchtorpp au eyme
unde Johannse Wedemeyger in fullermacht der vurstender des hospitals
desz hilligen geists in der olden stad Magdeborch am andern deile
anlangende, gesant unde unsz recht dar uppe tho spreken gebeden
hebben etc. spreken wy scheppen tho Magdeborch upp de sulven
sehriffte vor recht, so alse ed van juwer ersamicheit in desser saken am
nehsten erkant unde verlaten isz, dat de gnante Hansz Borchtorp sine
redelike behelpp unde insage, wur umme he Hanse Santersleven de
verlatinge sines huses unde hoffs mit siner thobehoringe, dar anne de
vorstender «esz hospitals etliken jerliken tinsz hebben, weigerde,
schrifftlick overgeven scholde, unde dar jegen de vorstender obgemelt
or orsaken unde jegenrede, wur umme Hansz Borchtorpp solke vor-
latinge desz huses plichtich were, ok schrifftlick anbrengen scholde,
unde nu dar upp von deme gnanten Hanse Borchtorpp vorgebracht
iss, so alse de vorstender desz hospitals obgemelt ome vormals dat
sulve husz vor etliken vorseten tinsz gentzliken affirclaget hebben, szo
verne dat se dat husz mit rechte vorfronet, do sy Jacob Rode, borger
Nr. 116—117. 1470. 59
der olden stad Magdeborch, tho der tyd vorstender desz hospitals, tho
ome gekommen unde gesecht, szo he dat husz Hanse Santersleven tho
kope vorgunnen, szo wolde he ome der vorseten irclageden unde
irforderten tinsen mit sampt der gerichteskoste leddich unde losz lathen,
unde upp solke...! hebbe he ome thogesecht und gelovet dat husz tho
vorlaten unde vorsetten (?), eyn sodans wedder umme...! widderparts
eygen waren witschopp unde de gnante Johannes Wedelmeyger]
obgemelter (7?) macht dar jegen uppbringet, unde van wegen siner
mechtiger nicht thosteyt, inrumet noch bekennt (?), dat dat husz dorch
Jacob Roden, tho der tyd eyn vorstender, Hanse Santersleven mit solker
thosage vorkofft sy, sundern dat husz sy Hanse Santersleven ane alle
ansokinge by Hanse Borchtorppe, efft he desz vorgunnen edder nicht
vorgunnen, vor eyne 'summe geldes thogesecht etc. Wen denne solke
vorberurde thosage unde gelovede van Jacob Roden alse eyn vorstender
unde van wegen desz obgemelten hospitals deme gnanten Hanse Borch-
torpe, so he desz kopes mit Hanse Santersleven thofreden sin unde
ome dat husz dar upp vorlaten wolde, dat he denne der vorseten unde
irforderten tinse mit der gerichteskost leddich unde losz sin scholde,
nicht geschen were, ome ok also dar upp de tinse mit der gerichtesz-
kost nicht affgesecht noch vorlaten hebbe, desz sick Jacob Rode mit
sines eynes hand upp den hilgen, alse recht isz, entleddigen unde
avehnenmen dorfte, so were ock Hansz Borchtorpp deme gnanten Hanse
Santersleven dat husz upp solken vorberurden kopp in creiftigen steden,
alse recht isz, upptogevon unde thoverlaten plichtich unde he moste
denne ock den vorstender desz hospitals obgmelt umme den vorseten
tinsz, dar umme se ome dat husz affirclaget, ock gelden unde betalen;
wu over Jacob Rode eyn sodans alse vorberurt nicht vorrechten dorste,
alszdanne mochte de gnante Hansz Borchtorp de vorlatinge desz huszes
by sick beholden, szo lange he der vorseten unde irclageten tinse myt
der gerichtszkost noch von den vorstendern obgemelt loszgesecht unde
qwiteret wurde. Von rechteszwegen vorsigelt mit unseim ingesigell.
! Lücken.
Handschrift 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
—
1470. Januar 9. Giebichenstein. 117.
Einladung des Erzbischofs Johann an das Domkapitel, cinige
Domherren zu senden, um cinen Streit seiner Leute mit der
Stadt Magdeburg beilegen zu helfen.
Konzept Pap.
St. M. s. r. Domkap. X XII. 1* Nr. 554.
Johannes, von gots gnaden ertzbisschofl
zcu Magdeburgk.
Unnser gunst zeuvorn. Wirdigen und erhafftigen besundern lieben
andechtigen. Als dann ir in kortez vorgangener czyt bey uns zcu Calbe
60 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
erzliche unszer thunıheren merglich usz uwerm capittel, auch darnach
orn Bernhartten unszern alden canczler nehst sachhalben eczliche
unnser erbar manschafit und die unsern von Magdeburgk betreffende
geschickt hath, uns under andern worten und hendele lassen berichten
und sagen, wie die selbten unnser erbar manschafft vor den unsern
von Magdeburgk sich entsettzen und yrer unsicher sien und wyr doch
vrer kegen den obgnanten von Magdeburgk alleczyt, ap sie eniche
schulde zcu yn vormeynten zcu haben, fulmechtig unnd der sachen
uff uus ubirbotig und umbo des willen, das sie der unnsern und
unnserm stiffte hoch verwandt und zugethan sien, yn yres rechten
biestand, hulffe und rath zcu thune, auch getruwelich die zcu vor-
teidingen uns lassen bitten, sollichs wyr dann ubirwogen, uwir be-
rychtunge, anbrengen und bete vor de manschafft gescheen und gethan
zcu herezen genommen haben, wir sint ouch mehir geneget, das die
unnsern in frede und enigkeit, dann in unwillen und czwetracht weren.
unnd umbe des willen den unnsern von Magdeburg bey uns czu
komen bescheyden, myt yn usz den dingen noitdurftigen handel und
rede gehabt, mit yn bereth unnd erlanget, das sie mit unsern mannen
vor uns tage warten und uns zewusschen yn handell zcu haben vor-
gunnen wollen, wir ouch vrer zcu glich rechte und allir billichkeit
gein den mannen fulmechtig sien sullen, als uns dann noit sin
bedüncket, haben wir allen teiln uff fritag nach Pauli syner be-
kerunghe sehirst gein Calve personlich vor uns zcu komen tage
beramet und bescheiden und dem ersamen rathe von Magdeburgk den
tag unde sollichs lassen schrieben und zcu warten vorkundiget, begern
an uch mit flisze, nach dem de manne obgnant sich auch uff uns
erbieten und wir yrer mechtig sin sollen, yr wollet vn sollichen tag
von unsern wegen vorkundigen und vor uns alszdann personlich gein
Calbe zeu komen bescheiden, wollen wir de sache czwuschen allen
teylen noitdurfftig vorhoren, vorsuchen und allen fliesz ankieren, ap
wir sie der gutlich und frundlich vorrichten mogin, ader ap des nicht
gesin muchte, wur zcu wyr itzliches teils mechtig sin sullen, uns bey
vn nach unnser gebure recht zcu halten, vornemen uch dar ynne zcum
besten beflisszigen und sullicher muhe nicht lassen vordrissen, kumpt
uns von uch zcu sunderlichem wolgefallen und dangke. Geben zcu
(rebichensteyn am dinstag nach Epiphanias domini anno domini et
cetera septuagesimo.
Dem capittelo zu Magdeburg etc.
1470. Januar 13. Magdeburg. 118.
Der Bürger Claus Breddin schenkt dem Kloster S. Agnes 100
Schock Groschen aus seinem Ziegelhofe in Frohse. Nofariats-
instrument.
Or. Perg. Sp. abgefullen.
St. M s.r. Agneskloster Nr. 113.
Nr. 118—121. 1470. 61
— Magdeburg — sub anno a nativitate domini millesimo quadrin-
gentesimo septuagesimo, indictione tercia, die vero sabbato, tercia decima
mensis Januarii, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini
nostri domini Pauli — pape secundi anno secundo —.
—
1470. Februar 3. 119.
Stefan von Zerbst, Bürger der Neustadt, ersucht den Rat von
Zerbst um Zahlung der ihm zustehenden | Zinsen , nachdem die
Ratsherren bei ihrer Anwesenheit in Magdeburg diese nicht bezahlt
hatten.
Or. Pap. unbesiegelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonavende na Purificacionis Marie anno etc. LXX.
1470. Februar 19. Magdeburg. 120.
Das Kloster Egeln (AUtissin Margarethe, Priorin Elisabeth, Küsterin
Margarethe) seizt sich mit dem alten Propst Georg Dornstadt aus-
einander und bestimmt dessen Einkünfte unter Vermittelung des
Propstes Eberhard vom Kloster U. L. I, des Magdehurger Bürgers
Mulner und des Hofmeisters Hermann Smed.
Cop. 67 fol. 181".
St. M.
— Magdeburg -— tusend virhundert im sibentzigsten jare des man-
tages nach sente Julianen tage der heiligen jungfrawwen.
— — —
1470. Februar 22. (?) Magdeburg. 121.
Erzbischof Johann verkauft mit Zustimmung des Domkapitels an
Heinrich Salomon und Curt Dorre, Bürger zu Magdeburg, 20 Gulden
jährlich aus Wanzleben wiederkäuflich für 400 Gulden. Diese
Summe verwendet er eur Ablösung der 60 (Gulden jährlichen Zinses,
welche das Domkapitel für ihn zur Erlangung seiner Bestätigung
beim Papste an die Harksiro, Bürger zu Magdeburg, für tausend
Gulden verkauft hatte.
Häveker, Chron, von Calbe, Aken u. Wanzleben, Fol.- Ausg. S. 142.
— Magdeburg — tausend vierhundert darnach im siebenzigsten
jahre am montage S. Peters tage cathedra genannt.
Der Tag Cathedra Petri fällt 1470 nicht auf den Montag, sondern
auf den Donnerstag, weshalb vielleicht zu lesen ist am montage nach
S. Peter tage Cathedra genannt.
62 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1470. März 28. 122.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem Rate von Zerbst
für einen (resellen, der der Körperverletzung bezichtigt worden war.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Studtarchir zu Zerbst.
Unsen fruntliken tovorn. Ersamen besundern, guden frunde. Vor
uns is gewesen eyn geselle gnant Czervatius Teppelman myd itliken
unsen borgern, den he in tiden to orem handwerke gedenet heft, be-
richtende, wu eyner gnant Jurgen Wentzlaw eynen breff by dren jaren
negest vorgangen edder dar bij van uns unserm rade an juwe leve
irworven und gebeden hebbe, dat he den stevnworpp und alsodanen
geschieht, alse he an Kersten Cruszen juwem borger in juwer stad in
den tiden gedan, in noedwere gedan, der geliken he ok de benonide
Czervacius schulle hebben mathen dan und ohne also hinder ohme an
sinen wethen in deme hebbe mede benomen und in alsodanen unse
schrifte setten lathen etc. wu und in welker mate de sulven unse
schrifte eynsodanes denne nach zodaner (les gnanten Jurgens anbrin-
ginge und bede under andern vormelden, und uns gebeden ohne jegen
jawe leve to vorschrivende und tovorbiddende, wente he zodaner ge.
schicht und sake deger unschuldich sij, dat ohme eyn sodanes, alse
ohne de sulve Jurgen mede in sodanen to der tijd unse schrifte hebbe
lathen benennen und vorteken, lichte in unwitlicheyd edder vorgettinge
to neynen schaden noch vorredinge komen dorffe etc. wur umme, guden
frunde, is eyn sodanes also gelegen, dat de merbenomde Czervacius
alsodaner sake unschuldich sij und, alse he ok bij deme, alse ohne
Jurgen mergnant mede hebbe schriftliken bestymmen lathen, nicht
gewesen is, willen juwe leve in deme wol eyn vormerkendt und by
des benomden Kerstens seliger swertmagen und frunden eyn for-
fagend hebben, dat ohme alsodanen irworven schriftliken bestymmynge
der wegen to neynem schaden komen, darane wy neynen twivel hebben,
und wurmede wij juwer live to willen und denste sin magen, dan wij
gerne. (Gieschreven ame middeweken post Oculi under unser stad. secret
anno domini ete. LXX.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Mag:«leborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und rademann tho Czervist — .
e 4 v
1470. Ostern. 123.
Hans Brunswick: bittet den Hat von Zerbst, er möge das einem
Priester gehörige Gerät einem Boten ausunthworten
Or. Pup, Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen underdenichen willighen dinst vor. Erwerdiche leve herrn
borgermester unde here. Also ik von juwer erwerdicheit scheyde des
Nr, 122—124. 1470. 63
dinsedaghes morghen na Palmen, dat ik scolde darvaren unde ud-
fraghen, war dat andere gherede wyre, so hebbe wy ervaren, dat dy
brune hoyke ghekoft sy von Ursulen, meyster Clawes Muremester
husfrowe, unde heft daraff laten maken eynen rock unde schall ok
hebben eyn kussen unde eynen sack, dar dy badekappe unde de hoyke
yn stack. Dy badekappe heft dy Gurgens Dokewesschersche yn dy
brucstrate, bidde ik dorch god den heren, dat gy jwen flit,dun wolden,
dat dem ermen prister myn frunt dat gherede wedder mochte ghenate
unde mochte dat dissen geghenwerdigen boden Phylippes Brun ghe-
antwert werden, dat lon nemet van dem almechtighen gode. Ge-
sereven to Magdeborch des dunredaghes yn dy hilghe pascheweke etc.
Hans Brunswicke, eyn
dinre der stat to Magdeborch.
Adresse: Dem erwerdichen vorsichtichen wysen Hans Barnbeck (?),
borghermeyster to Czerwest —.
— — ——— — ——— — -—
1470. Mai 1. 123.
Henning Huselitte, Offizial der Dompropstei, | bezeugt, dass
Margarethe, Kersten Swartekoppes Witwe, von den Domvikaren
5 Gulden auf einen Ort von einem (rulden Zins auf ihr Haus
in der Havelberger Strasse an der Ecke, alse men gevt na sunte
Agneten Kloster, aufgenommen hat.
Cop. 31 fol. 103°. 106". Cop.25 S. 6.
St. M.
— vierteinhundert dar na in deme seventigisten jare am dinsz-
daghe na Quasimodogeniti, que fuit prima mensis Maii.
1470. Juli 7. 124.
Die Stadt Magdeburg schreibt an die Stadt Stendal über eine
Zusammenkunft der Städte.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, 8.315.
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 341.
Unszern frundliken denst tovorn. | Ersamen besundern, leven
frunde. So gy uns der sake und beroringe wegen, alse juwer leve
de ersamen juwe und unse frunde van Hamborch und Luneborch in
oren schriften gedan etc. geschreven hebben, guden frunde, hebben
wy alsodanne juwe schrifte und der wegen juwe meinynge to guter
maten ingenomen und vorstan, und guden frunde, hebben de benomde
unse frunde van Hamborch und Luneborch und in dem geliken ok
geschreben, dar wy one under andern opp vorentwerde wedder gedan
hebben, dat nach oren bewegyngen van noden wol nod und behoft
were in unser stede aller und deme gemevnen besten uns under
64 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
evnander leff to hebbende und eyner den andern nach syner rechti-
cheid nicht to latende, eyn to werdende und to slutende, dar vaste
wente her by hen gegan is in besorginge, dat de lenge ohne und allen
erliken steden und leffhebbern] des fredes und der rechtendicheit to
unrade und valle dvgen mochte. Darumme duchte uns thum besten
in guder wolmenynge geraden wesen, dat zee und de erliken see und
stede uppe orem orde der wegen eynen dach wente bynnen Brunswick
umme Jacobi uthen negestkomende hedden gelecht und uns den, wanne
zee deme so wolden don, wedder toschriven, so wolden wy uns by
juwer leve und den andern erliken steden oppe dussen orde gelegen
bearbeyden, myd den dar ok als denne tokomende und den dach to
besendende, denne de dynge merkliken vortonemende und ok oppe
den dach Bartolomei, dede to Lubeke sin scholde, to radende, sunder
to Ultzen tho ridende were in aveture nicht wol to donde und ok
dussen steden, sundergen den von Halle to verne anetolangende, der
wegen juwe und unse frunde van Brunswick ime geliken ok ge-
schreben is und dar umme oren secretarien in unser stad gehad hebben
und in deme geliken ore schriftlike andwerde dar uppe nhu ok to
donde eyn geworden syn; daropp, guden frunde, hebben wy eyn
sodanes, wente uns de bodeschopp van den van Hamborch und Lunen-
borch wedderkumpt, jw to schrivende in besten laten anstan; wen wan
uns dat antwerde kummet, wile wv jw van stund bevalen und wor-
mede wy juwer leve vorder to willen und denste syn mogen, don wy
in flite gerne. — Geschreven ame sonabende post Odalrici episcopi et
confessoris under unser stad secred anno domini etc. LXX *.
Radmanne und innungsmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeisteren unde radmann to Stendall,
unsern besundern leven frunden.
— —— —— nn -— — Á
1470. Juli 11. 128.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Fürsten Albrecht von
Anhalt, dass er die den Schöffen von Zerbst schuldigen Zinse,
die zu zahlen vergessen seien, bezahlen werde.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsere willigen denst thuvorn. Hochgeborner forste, gnedige here.
Juwer gnaden schrifte van berichtinge der ersamen juwer gnaden
schepen to Czerwist tinse halven ohne van uns etc. vorschreven itzund
an uns gedan, hebben wy und des juwer gnaden andacht und guden
beweginge to guder maten vorstan und, gnedige here, willen wy ok
node de rechverdicheid und den denst goddes des hern nach synen
gotliken willen, so wy den ummer irkennen mochten, node vorhindern,
sunder nach unserm besten vermogen alle tid nach billicheyd gerne
Nr. 185—127. 14170. 65
helpen vorisetten und vordern, sunder dat sik eynsodanes der tinse
halven eyn tid wente her vorwilet heft, is vorgettunge und erringe
halven geschen, dat de benomden juwer gnaden underdanen de schepen
unse frunde mer bedageder tinse by uns meyneden to hebbende, wanne
der sin, so wy dat in unsen registern eygentliken vorwaret vinden.
Darumme willen wy uns in deme, so wy ohne plege syn, jegen zee
in der betalinge gutwilligen holden und nach gelegenheid nicht unrede-
liken vinden laten, wente wur mede wy juwen gnaden to denste syn
mogen, don wy in besundern flite gerne. Gesehreven am middeweken
post Septem fratrum under unser stad secred anno domini etc. LXX *.
Radmanne und inningesmeyster
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem hochgebornen graffen Albrechte, forsten to Anhald —.
1470. Juli 21. 126.
Arnd Hartmann aus Magdeburg quittiert die Stadt Zerbst über
18 Gulden Zins, welche der Kämmerer dem Boten des Rates von
Magdeburg, Claus Spisshalm, übergeben halte.
Or. Pap. Si.
Stadturchiv zw Zerbst.
— XIII* jar dar na in dem seventichesten jare am deme sonavende
Praxsedis der hilgen juncfrouwen.
1470. August 4. 127.
Die Brüder Tile und Peter Lindow bitten den Kurfürsten Ernst
von Sachsen als Lehensherren, sie in den Besite von 7 Wispel
Weisen zu Schora einweisen zu lassen.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Haupt-Stautsarchiv zu Dresden,
Unssern gancz willigen pflichtigen und undertenigen dinst zcuvorn.
Irluchtir hochgeborner furste, gnediger lieber herr. Wir bitten euwern
furstlichen gnaden gar undirteniglichen wissen, wie das uns siben
wispel korns zcu grossen Schore nach tote der togintsamen frowen
Marghareten, Hans Bodendorffes zeliger tochtir, zeugekomen und gefallen
und dar mit wir als eyner zeubehorunge eyns frien hoffes zeu Gummer
von euwern furstlichen gnaden belegen sind nach lute und inhalde
euwer furstlichen gnaden briffes uns derhalben und darubir gegheben
etc. wur umb, irluchtir hochgeborner furste, gnediger liber herre, bitten
wir euwer furstliche gnade gar undirteniglichen, euwer gnade wille
also vorfugen und bestellen und uns des gutes vorberurt eynen inwieser
geben, so das wir darinne mogen gewiset werden, als sik durch recht
geboret Das vordinen wir kegen euwer furstliche gnade zcu aller
Gesehiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 5
66 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
geczeiten williglichen gerne. Geschriben am sonnabinde post Inven-
cionis sancti Stephani anno etc. LXX ^^ undir unsirs vatirs ingesigel.
Tile und Peter Lyndow gebrudere,
burgere zcu Magdeburgk.
Adresse: Dem erluchten hochgebornen fursten und herrn, herrn
Ernste kurfursten etc.
1470. August 8. Magdeburg. 128.
Erzbischof Johann schlichtet einen Streit zwischen der Stadt Frohse
und den Magdeburger Bürgern Tile und Peter Lindow über einen
Werder gegenüber von Alt-Frohse, auf welchen die Stadt Anspruch
erhob auf Grund eines vom Ergbischof Erich ausgestellten Schenkungs-
briefes.
Cop. 67 fol. 293.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert darnach im sobenczigsten
jare am myttewochen Ciriaci des heiligen merterers.
1470. August 99. u 129.
Maithias Krummow su Magdeburg bitte den Rat von Zerbst
15 Gulden Rente dem Priester Curd Rochelite für ihn zu besahlen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent virhundert und dar na in deme seventigesten jare am
middeweken des achten dages unser leven frowen hemmelfart —.
1470. September 8. Lübeck. 130.
Die Sendboten der Räte von Hamburg, Magdeburg (Heinrich
Salomon und Hans Bylring), Braunschweig und Lüneburg führen
einen Vergleich herbei zwischen den Märkischen Städten und Heinrich
Kastorp und Genossen aus Lübeck, welche in der Mark beraubt
worden waren.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brand. 1, 15, S. 317. Hanserecesse 2. Abth.VI, Nr.369.
— Lubeke — dusend verhundert ime soventigesten jare am dage
unser leven vrouwen Nativitatis.
Diesen Vertrag übersendet der Rat von Lübeck mil einem Schreiben
vom 7. Februar 1471 (Riedel S. 319) an den Rat von Stendal.
Nr. 128—188. 1470. 67
1470. September 11. 131.
Dienstag nach Nativitatis Mariae setst Erzbischof Johann auf
der Burg Giebichenstein den Magdeburger Bürgern Hans Moller
und Peter Reinhusen einen anderen Termin fest in ihrem Streite
mit Blasius Schellen, Bürger von Naumburg, wobei als Zeugen
zugegen sind: Hermann Wissenborn Kammermeister, Hauptmann
Albrecht von Werder, Godelmann Blick u.a.
Cop. 6 fol. 100.
St. M.
1470. Oktober 4. 132.
Ablissin Anna, Priorin Veronica und der Konvent des Klosters
S. Agnes bezeugen, dass Claus Hesse gu Frohse in der Neustadt
und seine Frau Gertrud dem Vikar im Kloster S. Agnes, Augustin
Jaghewinkel, einen halben Gulden Rente aus ihrem grossen Stein-
hause daselbst wiederkäuflich für 10 Gulden verkauft haben.
Zeugen sind: Thomas Walkhof, Propst und Verweser, und
Johannes Müller, Schreiber des Klosters.
Or. Ferg. 2 Sy.
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 114. -
— verteynhundert jar darna in deme seventigestem jare in sinte
Franciscus daghe des hilgen gheistliken vaders unde anhevers des er-
werdighen unde gestrengen ordens der barvoten.
—
1470. Oktober 18. 133.
Der Rat von Magdeburg entschuldigt das Ausbleiben von Bat-
männern bei der Zusammenkunft der Städte in Ulsen.
Or. Perg. Si. abgebróckelt.
Staatsarchiv zu Hannover.
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen wysen hern, besundern
leven frunde, alsodanen 'fruntlike nye tohopesate nach vornothlinge
nilkest bynnen Lubeke van den ersamen dar tho geschicket opp eyn
hinderbringent bewogen und begrepen synd wy also godde dem hern to
love und eren und dem gemeynen vrede besten und wolvard jn
mathen und nach bevell disses jegenwerdigen und erhaftigen ern
Bartolomeo Westffals unse gesworen sindicumsz to gudem vrede und
belevinge und, ersamen guden frunde, is jtzund unse gnedige here van
Magdeborch etc. myd jtliken besloteden holdlendern und andern umme
unbilliker dade und beschedinge willen nicht to vreden und syne gnade
ok jtzundt jn unser stad personliken der und der munthe und anderer
merkliker saken halven myd uns jn dupliker ratslaynge und vor-
handelinge, der wegen wy unsen rad nu vulstendich by eyn ander
hebben mothen, van des wegen wy nu thur tid nemande uth unsem
rade van husz entberen und to zodanem beslete to Ultzen by juwe
5*
63 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
leve senden mogen. Darumme und van des wegen hebben wy nu den
benomden ern Bartolomeum unsen gesworen sindicum van unser und
ok van wegen und jn fullemacht der ersamen juwer und unser frunde
van Halle und Halverstad jn den dingen to donde und eynsodanes
helpen to vulthende und endene, geliker wys zee und wy sulves jegen-
werdich weren, dar und by juwe ersamheyde geschicket, so juwe wis-
heyde des van ohme wol willen vorder bericht und jn vorlegginge
zodaner macht willen erjnret werden, und bidden jn besunderm flite,
gy willen eynsodanes, alse wy nu personliken uth unsem rade dar
nach gelegenheid vorberoret nicht schicken mogen, van uns und den
benomden juwen und unsen frunden nicht jn unmode oppnemen,
sunder jn dem den benomden unsen sindicum gutliken horen und jn
den dingen geliker wys uns sulves tolathen de to slutende unde dar
jnne to donde, :zo van noden behoff sinde werdt, wente wur mede wy
juwen ersamen wysheyden, de god de here to langer und zeliger tid
gezund und wolmogende spare, jn deme nach dem beslete und frunt-
liken voreyninge und andern tho sture, willen und denste syn mogen,
don wy jn flite gerne. Geschreven am donnerdage Luce ewangeliste
under unser stad secred anno domini etc. LXX *.
Radmann und inningesmeyster
der alden stal Magdeborch.
Aufschrifí. Den ersamen und erliken van Lubeke unde den
andern steden raddissendeboden jtzund bynnen Ultzen tho hope vor-
gaderth und sinde und dem rade darsulves, unsern besundern leven
frunden.
1470. Oktober 18. ! 134.
Die Stadt Magdeburg giebt ihrem Syndikus Vollmacht für die
Zusammenkunft in Ulzen.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Staatsarchiv zu Hannover.
Wij radmann und inningesmeyster der alden stad Magdeborch
bekennen openbar in und myd dissem breffe vor allen, de ohne sehn
horen edder lezen, unde besundern vor jw ersamen und wysen den
ersamen und erliken ambasiaten und radissendeboden der erliken stede
nach der nyen und billiken vordragunge und besletzinge halven
jtzund opp sondach schirstkomende bynnen Ultzen to hope vorgaddert
und synde, unsern besundern leven frunden, dat wy der wegen den
erhaftigen ern Bartholomeum Westffale, unszen gesworen sindicum,
dissen jegenwerdigen breffes czeyger, in der besten wyse, wege und
formen, zo sik geboret, gantze vullemacht gegeven hebben und geven
vullemacht, dat he van unser und unser stad wegen alsodanen frunt-
like und billike tohopesate, vorstrichynge und voreynunge nach zodaner
vorramynge und unsem bevell mede vulborden, jngan, vulltheen und
enden moghe und vorder, wes dar jnne und by to donde nod und
Nr. 134 —136. 1470. 60
behoff syn werd, tho donde und to lathende, geliker wys und jn aller
maten wy sulves, deden, lethen don und lathen mochten, wanne wv
jegenwerdich weren, dat wy also stede und vast sunder alle geverde
holden willen, jn bekenthnisse vorsegeld myd unser stad angehangeden
secreth am donnerdage Luce ewangeliste anno domini etc. LXX *.
Daselbst finden sich noch Briefe des Rates von Halberstadt vom Ok-
tober 15. und des Hates von Halle vom Oktober 16., worin sie dem
Magdeburger Syndikus Vollmacht erteilen.
14:0. Oktober 23. 135.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dieser solle
darauf sehen, dass die Brauer Fässer mit richtigen Baumgehalt
für das Bier in Gebrauch nehmen.
Or. Perg. S3. z. T. abgebróckelt.
Stadlarchiv zu Zerbst.
Unsern frundliken denst thuvorn. Ersamen besundern, guden
frunde. Unse borgere de thaverner und berschenken hebben sik vor
uns beclaget, wu eyn deyll de vethe, dar in ohne juwer borger beer
thogeforet werde, vele to cleyn und nicht rechverdich syn schullen,
dar ane ohne sere in orer sellinge ave gha etc. Wurumme, guden
frunde, bidden wy, gy willen by juwen borgern und brouwern be-
stellen, dat zee dar eyn oppsend opp hebben und by denjennen, de
ohne de vethe maken, beschaffen willen, de vethe recht und vulstendich
to makende, dar ane zee vorwaret syn, wante, guden frunde, wy to
der ere goddes und vorderinge der rechtverdicheid dar mede eyn
oppsend und vormerkend willen hebben lathen, und wur wy dat
ungeborlik und nicht rechtverdich vinden, willen wy dar by vharen,
zo sik woll geboret, also dat eynen jowelken dar mede gelik unde
recht geschee, dat wy jw nu in guder wolmeninge und gelimpe
schriven; wante wur mede wy juwer leve to willen und denste syn
mogen, don wy gerne. Geschreven am dinsdage Severini episcopi
under unser stad secred anno domini etc. LXX".
Radmanne und innigesmeyster
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmanne to Czerwist —.
1470. November 12. | 136.
Ursala, Werner Feuerhaken Wittwe, bezeugt, dass ihr der Erzbischof
Johann 12 Gulden jährlich aus der Bede, welche die Stadt Neu-
haldensleben jährlich an die ersbischöfliche Silberkammer su zahlen
hatte, für 300 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. Diese Summe
hat der Ersbischof verwendet zur Einlösung eines Zinses von der
70 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Brüderschaft S. Nicolas 4n der Kirche S. Peri und von dem
Altaristen Johann Fabri.
Or. Perg. Sp. (Hans Santerslebens, Ursulus Bruder).
Cop. 67 fol. 214. 213.
St, M. s.r. LB* Nr. 258 *.
— thusend vierhundert darnach im sobinczigisten jare am montage
nach Martini des heyligen byschoves.
1470. November 12. Calbe. 13*.
Otto und Gisiler von Diskow verkaufen an «e Brüder Andreas
und Ciriacus Becker zu Magdeburg 8 Gulden jährlich aus Dieskau
wiederkäuflich für 200 Gulden.
Cop. 67. fol. 210.
St. M.
— Calbe — MCCCC. darnach im LXX jare am montag nehst nach
sendt Mertens tage.
1470. November 13. 138.
Der Rat der Neustadt schreibt un den vum Zerbst, dieser möge
Simon Bless, der jetet nach Zerbst verzogen sei, anhalten, den
der Neustadt noch schuldigen Schoss zu zahlen.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dinszdage na Leonardi anno etc. LXX.
1470. November 1%. | 139.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den Fürsten Albrecht von
Anhalt, dass er Claus Unrowe angehalten habe, das mit dem
Rate von Zerbst getroffene Abkommen zu halten.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern willigen denst thuvorn. Hochgeborner forste, gnedige here.
So juwe gnade uns itzund van anbringinge wegen der ersamen des
rades von Cerwist sake halven Clawes Unrowen belangende, dat juwe
gnade myd den benomden juwer gnaden underdanen den van Cerwist
alsodanen gutlik stand wente oppe de hilligen daghe to wynachten
schirst komende nach deme vorlaten und bededingede van Conen
Roden unserm borgermester gheschen dulden und holden willen, zo
doch dat wy Unrowen also weten dat wedder umme de tid also to
holden etc. under anderm vorderm inholde gheschreven hebben, gnedige
here, juwe gnade irkennen woll, dat wy der saken susz nichtes to
donde, sunder wes de ersame unse borgermester vorgnant und wy
Nr. 137—141. 1470. 171
darinne gedan, is juwen gnaden und juwer gnaden underdanen vorgenant
to leve in guder wolmeninge gheschen und hopen darinne jo dank und
willen vordenet hebben, und hebben vorder in zodaner guden wolmenunge
den sulven Clawesen derwegen wente her in unser stad to blivende
angeholden und itzund noch umme juwer gnaden nu schrifte willen
vor uns gehad und de to vorstande gegeven und zo vorder myd ohme
dar uth geredet und vormanet, dat he alsodanen gutlik stand ok vor
uns myd synen oppgerackeden vingern myd hande und munde also to
holdene geredet und gelovet heft hopende, he werde dat also woll
holden; und wur mede wij juwen gnaden vorder to denste syn mogen,
don wy in besunderm flite gerne. Geschreven am sonavende post
Brictii episcopi under unser stad secret anno domini etc. LXX ^,
Radmann und inningesmeyster
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem hochgebornen graffen Albrechte, forsten to Anhald
etc. —.
1470. November 22. Wolmirstedt. 140.
Der Domherr Ludwig von Veltheim und seine Brüder Ludolf
Heinrich und Hilmar, Ludolfs Söhne, verkaufen 3 Gulden jährlich
aus Hilgendorf bei Loitsche wiederkäuflich für 50 Gulden an Peter
Heynemann zu Magdeburg und verpflichten sich, den Zins binnen
vier Jahren abzulósen.
Cop. 67 fol. 222 u. 222°.
&. M.
— Wolmerstet — thusend vierhundert darnach im sobenczigsten
jare am dornstag nach Elisabeth der heilligen wittwen.
1470. November 23. Wolmirstedt. 141.
Erzbischof Johann entscheidet in einem Streite des Bürgermeisters
Heinrich Müller und einiger Bürger von Magdeburg mit Hans von
Plotho wegen Beraubung.
Cop. 67 fol. 404.
St. M.
Zcu wissen als hute fritag nach Elisabeth anno etc. LXX "»» Heinrich
Muller, burgermeister der alden stat Magdburg, von seyner und ander
czweyer kouffluthe wegen, die das mit ym betrifft, wegen eyns und
der edele Hans von Plote des andern teils vor unserm gnedigen hern
erczbischoven Johann uff der borg czu Wolmerstedt uff seyner gnaden
furbescheiden gewest sindt irrenisze halben ezwuschen den gnanten
parthien der name halben von Hennige von Bodendick uff den gnanten
Heinrichen Moller und die andern czwene koutlluthe gethan erstanden,
72 , Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
hat der gnante unser gnediger herr nach notdurffüger verhorunge der
gebrechen gescheiden und uszgesprochen, nachdem sie beyderseit uff
seyne gnade mechtiglich gestalt haben, das der gnante Hans von Plote
Heinrichen Muller und den andern beyden koufiluten, die das mitte
betreffende ist, hundert gute fulwichtige rinische gulden uff den nehsten
sent Michels tag unverczoglichen uszrichten und beczalen und yn das
gnuglich vorwisson sal, daruff sollen alle vehde, irrnisse, gram und
vordrisz genczlichen abe und todt und sie der fruntlich gesunet und
vorricht seyn.
1470. December 20. 142.
Margarethe, Hans Geverdes gu Magdeburg Witwe, quittiert den
Rat von Zerbst über 25 Grulden Zins vom Pfingsttermin.
Or. Pup. Si. ubgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— verteynhundert jar darna in deme sevensten jare in synte Thomas
avende des hyllichen appostels.
1470. December 28. Giebichenstein. 143.
Der Bürger Johannes Drewes verkauft als Vormund seiner un-
nündigen Kinder Hans und Ilse 15 Scheffel jährlich aus einer
halben Hufe zu Insleben wiederkäuflich für 30 Gulden an Sander
Wilkens zu Magdeburg und verpflichtet sich in einem besondern
Reverse, den Zins in 6 Jahren wieder abzulósen.
Cop. 67 fol. 225. 296.
St. M.
— Gebichensteyn — thusent vierhundert darnach im LXXI jare
anı fritag [nach]! aller kinder tag.
! In dem Reverse steht das Datum richtig mit fehlendem nach, denn Innocentium
ist 1470 (das Jahr von Weihnachten an gerechnet) der Freitag.
’
= 0m
1470. 14.
In dem Verzeichnis der Landesschulden, welche Kurfürst Friedrich II.
seinem Nachfolger hinterliess, findet sich:
Or. Pap.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Riedel, Cod. dipl Brandenb. III, 1, S. 543.
— Item dem rate usz der alten stat Brandburg ist man schuldich
Xlil* gulden, der sie sich sacheweldich verschriben haben gegen der
Kyritzyn zu Magdeburg, und man musz ye von hundert gulden sesz
gulden zu rente geben.
— cn —— — —
Nr. 142—148. 1470 —1471. 1»
1471. Januar 9. 145.
Hermann von der Dolle verkauft mit Zustimmung Valentins von
Emden als Mitinhabers eine Wiese in Puppendorf an das Kloster
U. L. Fr. wiederkäuflich für 50 Gulden.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr.
Archiv des Klosters U. L. Fr. zu Magdeburg.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 307.
— veertheynhundert jar darna in dem eynundeseventigesten jar
am myddeweken nha der hilligen drey konnynge dage.
1471. März 12. . 146.
Hans Pape zu Sülldorf bekennt, dass er mit Zustimmung des
Ersbischofs Johann und mit Erlaulmis seines Bruders Dietrich
Pape an den Magdeburger Bürger Wolther Schröder einen Wispel
Weizen jährlicher Pacht aus seinem halben Kote und halben
Pfanne zu Sülldorf für 40 Gulden wiederkäuflich verkauft hat
und dass er den Wiederkauf binnen 3 Jahren thun will.
Or. Perg. Si. 2,07, $7 fol. 228°. 229,
St Mer LBd 1'N.
— thusent vierhundert dornach im eynundsibinczigsten jare am
dinstage sente Gregorii tage des heiligen babists.
1471. April 4. nn 147.
Der Rat von Gvross-Salze verkauft an die Vorsteher der S. Nicolai-
Brüderschaft in der Kirche S. Petri zum Behuf des Altaristen
Johann Fabri und seiner Nachfolger 12 Gulden jährlich wieder-
käuflich für 300 Gulden.
Kettner , Cler. Magdeb. S. 570.
— M.UCCOC. darnach in dem LXXI jahre am donredage nach dem
sontage Judica in die hilligen vasten.
1471. April 6. Magdeburg. 145.
Der Bürger Gerecke Keller, sein Sohn Gerecke und Cone Keller,
Bürger au Stassfurt, verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs
aus ihren Solgütern in Stassfurt 5 Gulden jährlich wiederkäuflich
für 100 Gulden an Heinrich Salemann, die Brüder Claus und
Hans Dorre und Claus Kirite, Lehensherren des Altars U. L. Fr.
in der Kirche S. Petri zu Magdeburg, und verpflichten sich den
Zins in 4 Jahren wiederzukaufen.
Cop. 67 fol. 229". 230°.
St. M.
— Magdeburg -— thusent vierhundert darnach im eynundsoben-
czigsten jare am sonabende nach dem sontage Judica in der heilligen
vasten.
14 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1471. April 11. 149.
Der Syndikus Bartholomäus Westful schreibt un den Bürger-
meister von Zerbst wegen eines jungen Mannes, den er als Stadt-
schreiber empfohlen hatte.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen denst. Ersamen leve her borgermester unde
gunstige here. Wente ik an deme nylikesten juwe ersamicheit unde
juwes rades kumpane gebeden hebbe vor eynen genant Ambrosius.
Hans Stendals, ok juwes rades kumpans, sone, dat gij den sulven tho
juwen dener unde stadscriver mochtin obnehemen unde entfangen, unde
juwe ersamicheit von des rades wegen myk tho antwerde geven do
sulvest, dat he myner bede jo geneten scholde, unde so de scheppen
myt juw des ok tho donde hedden, dat gy myt den dar ut rede
hebben wolden des andern dages unde Hanse Stendal deshalven eyn
richtich antwerde geven, eyn sulkes alse des antwerdes halven wente
her tho noch nicht geschen, sunder vorbleven is, so ik eyn sulkes
warliken erfaren hebbe unde mit eyn sulkes vorhindert mach hebben,
kan ik myk nicht tho sullen vornehmen, doch wo deme rade unde den
andern, de eynes sulken mogen tho donde hebben, wort setten unde
Hansen Stendal in kort, so gy scherest konnen unde mogen, eyn
gutlich antwerde laten vorstan, dat wil ik alle tyd umme juw unde
den rat flitigen vordenen. Geschreven tho Magdeburgk in deme guden
donnerszdage anno etc. LXXI under mynen signet.
Bartholomeus Westval, sindicus tho
Magdeborch, juwe dener.
t
Adresse: Deme ersamen unde wysen Johanni Prameke, borger-
mestere tho Czervest —.
1471. April 19. 150.
Dompropst Stefan bekennt als Lehensherr , duss der Vikar Nikolaus
Sledorn von seinem Hause auf dem Pralenberge in der Suden-
burg, alse man thom stoven geyt, an die Domvikare einen
Gulden jährlich für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. 31 fol. 106.
St. M,
-- dusent vierhundert jar darna im eynundeseventigesten jare
des fridages in den hilligen paschen.
Nr. 149—153. 1471. 75
1471. April 23. Calbe. 151.
Otto von Diszkow und Hans von Hedersem zu Halle verkaufen
als Vormünder von Hans und Margarethe, Ludwig Molles nach-
gelassenen Kindern, un Andreas und Cyriacus Becker, Bürger
zu Magdeburg, 10 Gulden jährlich aus einem Erbsalzkot im
Thale su Halle wiederkäuflich für 200 Gulden und verpflichten
sich zum Rückkauf in 4 Jahren.
Cop. 67 fol. 238 und 238°. —
St. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im eyundesobinczigsten
jare am dinstage nach dem sontage Quasimodugeniti.
— ————— —— —
1471. Mai 10. 152.
Dompropst Stefan belehni die Domvikare Paul Zychow, Jacob
Steppyn, Andreas Vischer, Ludwig Bodeker, Dietrich Budeler
und die übrigen mit 5 Höfen bei S. Michael, 2 Höfen vor dem
Siechenthore in der Sudenburg, 2], Hufe und 2 Höfen zu
Förderstedt, der Tigelmühle auf der Sülse oberhalb von Gross-
Salbke, dem niederen Zoll in Frohse in der Walwita und einem
Garten bei einem kleinen Hause hinter dem Pralenberge.
Cop. 31 fol. 107.
St. M.
— sub anno millesimo quadringentesimo septuagesimo primo feria
sexta post dominicam Jubilate.
1471. April 8. 2 153.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst wegen eines
Diebstahls.
Or. Perg. Si. abgefullen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frundt,
Wy hebben itzund eyne nıysdederynnen nach orer mannichvaldigen
aveldat und duverye und orer bekandnisse nach oreme vordenste
vorordeln lathen, dede denne under andern bekant heit, dat zee dissem
jegenwerdigen prester gnant Steffen etc. eyn nie bedde, eynen guden
dunen hovedpoel, eyn kussen, dre nye laken, eynen brunen hoyken
myd blawem kogoler 4?) gefodert und eyne nie badekappe myd eynen
budel gestolen, dar or eyner juwer borger gnant Gories Schulte, dede
eyne hand heft, itlik gelt opp gedan hebbe, sunder den hoyken hebbe
eyne vrowe tu Beltz gnant Ursule ete. so wy des van unsen gesworn
evgentliken berichtet synd und juwer leve des ok disse sulve jegen-
werdige beschedigede prester, so wy uns vorsehn, wol muntliken
berichten werdt etc. wurumme, guden frunde, bidden wij, juwe leve
76 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
willen dem merbenomden armen prester in dem vorderlik und be-
hulpen syn, dat ohme alsodanen gerede nach gelegenheit wedder gedan
und gheantwerdet werde, und nemen dat loen boven alle van godde
dem almechtigen, und wy vordenen ok jegen juwe leve im geliken,
eft sik also gevelle, und eynen andern, wur wy moghen, in flite gerne.
Geschreven am mandaghe post Palmarum under unser stad secrete
anno domini etc. LXX primo.
Radmann und innigesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmann tho Czerwist —.
——— -— ——— —
1471. Mai 24. Magdeburg. 184.
Ergbischof Johann bestätigt die Errichtung des Hospitals Schwisau.
Cop. 67 fol. 235‘. — Rotes Buch der Möllenvogtei I. 568.
St. M.
Wir Johannes, von gots gnaden ertzbischoff czu Magdeburg, primas
in Germanien, pfaltzgrave bey Reyn und hertzog in Beyern bekennen
unffintlich mit disem brive fur uns und unser nachkomen, das der
vorsichtige Bertolt Swiszow, unser burger in unser neuwenstat Magde-
burg und lieber getruwer, uns furbracht hat, wie er gote unserm hern
zcu lobe und syner sele ezu troste, heile und selikeit syn hus und
hoff in der gnanten unser nuwenstat an der sandstrasse, als man gehit
von dem breiten wege nach den: sandstoben uff die rechte hant an
dem orthe gelegen, gegeben habe czu eynem hospitale pilgrym und
arme gebrechliche luthe, die keyne herberge nach wonunge haben ader
eigen huse und wonunge vergolden konnen, czu beherbergen und czu
haldene und nymandes umb geldes ader guts willen dorin czunemende
nach pfrunden darin czu verkouffene ader czu verschriebende, sundern
alleyne notdurfftige luthe, als vorberurt ist, dorinn czu entpfangene,
in dem obgerurten huse und hoffe er und Margaretha, syne eliche
husfrauwe, yre lebetage wonen und die armen luthe dorin seynde mit
spise und getrenge von yrem gute nach irem vermogen vorsorgen und
reichen und das selbte hospital getruwelich verhegen und verwesen,
ader ab sie darusszciehn, durch ander bestellen wolden, und so sie
dann beide von todes wegen abegehn wurden, das alsodanne alle yre
nachgelassen guter an das gedachte hospital fallen solden darbie czu
blieben, uns demutiglich bittende, nach dem das gedachte husz und
hoff in unserm gerichte in unser nuwenstad Magdeburg gelegen ist,
soliche obgerurte gabe gnediglich czuczulassene, das gemelte husz
und hoff nu hinfurder eyn hospital czu seyne zu orden und czu
schicken, zu confirmiren und czu bestetigene, das wir des gnanten
Bertolt Swisowen andechtigen und guten willen angesehn und als eyn
erczbischoff und furst des landes mit wissen und fulbort unsers capittels
Nr. 154. 1471. 71
czu Magdburg die obgerurte gabe des gemelten huses und hoffes czu
eynem hospitale mit allen andern gaben, die von innigen luthen in
czukomenden cziten darezu, als recht ist, gegeben werden, gnediglich
czugelassen , auch geordent, geschigkt, confirmiret und bestetigt haben,
so das das gemelte hus und hoff nu hinfurder czu ewigen czeiten
evn hospital pilgreme und arme gebrechliche luthe, die anders kevn
wonunge gehaben nach czinss geben konnen, dor in czu herbergene
und vn spise, trank und liebes notdurfit nach vermogen zu reichene
und czu gebene seyn, das selbte hospital mit synen personen und
guttern auch alle freiheit und gerechtikeit haben sal, die hospitale von
rechte und gewonheit haben sollen und mogen, zu lassen die obin-
geschriben gabe und auch ander gaben, die vn kunfftigen czietten dem
gemelten hospitale und armen luthen dorin rechtlich und redlich
gegeben werden, also orden, schicken, confirmiren und bestettigen [wir]
das vorgemelte hospital also in crafft diss brives, und als wir dann in
tugintlichen wergken geyn gote unserm hern nicht verdinstliches ewiger
sellikeit wissen, dann ubunge in wergken der barmherczikeit, das wir
davon auch mit wissen, willen und fulbort unsers gnanten capittels
das obgerurte hospital mit disen nachfolgenden sunderlichen gnaden
begifftiget und befriet haben, nemlich das das gedachte hospital, syne
personen und guttere von dem rathe unser gemelten nuwestat und von
nymande uff keynerley geschosze, wache, graben, dynste noch pflicht
geczogen werden, sundern der genczlich frie seyn, auch das nach tode
des ergnanten Bertolt Swisouwen und Margarethen, siner elichen hus-
frauwen, alle vre nachgelassen gutter, woran die sind, an erbguttern,
hergewete und gerade, die an uns und unsern nachkomen komen und
fallen mochten, an das gemelte hospital komen und fallen sollen, des
glichen sollen auch alle der gennen gutter, die in das gemelte hospital
genomen und dorynne verscheyden und verstorben werden, wuran
die sind, die sie bie sich und nach sich lassen, an das obingeschriben
hospital kommen und fallen und czu enthaldung und nuteze des selbten
hospitales und der armen luthe dorynn seynde gekart und gewand
werden ane unser, unser nachkomen amptluthe, richter und des raths
der obgnanten unser nuwenstat und eyns ydermans inhalt, und wir
begifftigen und befrien das obingeschriben hospital mit den obgerurten
gnaden und freyheiten also in macht dises selbten brives, und wir und
unser nachkomen sollen und wollen das vilgedachte hospital, sine
vorstender, personen und gutter yrs rechten und freiheit getruwelich
hanthaben, schatzen und verthedingen, und uff das das gemelte hospital
nach todes abegange des mergenanten Bertolt Swisouwen und Mar-
garethen, syner elichin huszfrauwen, die armen luthe dorynne seynde
furder getruwelich verhoget und versorgen werden, wollen wir, das
durch den rat unser nuwenstat Magdburg czwene redliche frome
menner geistlich ader wertlich czu vorstendern des vilgedachten hospitals
und der armen luthe dorynn gekorn und gesatezt werden, die getruwe-
lich ezuverhegen und czuversorgen, die selbten vorstender dann des
78 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
jars eyns von aller ynname, die das gerurte hospital hat und gegeben
wirdet, und auch uszgabe dem obingeschriben rate unser nuwenstat
und eynem, deh unser capittel von yren mitethumhern ader andern
der yren, den sie darczu schigken, und czwen uss den armen luthen,
die die armen luthe darezu gegeben werden, eigentlich und bestentliche
rechenschafft thun sollen, die selbten rath und geschickten czu der
rechenschafft auch gancze macht haben sollen die vorstender, so uffte
und dicke yn das czu gecziehten beduncket nutz und noit seyn, czu
setczen und czu entsetczen ane eyns idermans inhalt und geverde.
Auch sollen nach tode des ergnanten Bertolt Swisowen und Margarethen,
syner elichen husfrauwen, die armen luthe des hospitals alle und igliche
gutter, czinsze, renthe, rechte, nuczunge und czubehorunge des
hospitals hat wie das und auch sie vorheget werden gewissen mogen.
Und das alle und igliche vorgeschriben stucke, puncte und artickel
dises brives stete, vaste und unverbrochen czu ewigen czeiten gehalden
werden, des zu orkunde haben wir obgnanter Johannes erczbischoff zu
Magdburg unser ingesigil vor uns und unser nachkomen an diesen
briff thun hengen, und wir Johann von Redekyn techand, Balthasar
von Sliwen eldister und capittel der obgnanten kirchen zu Magdburg
bekennen auch uffinbar mit disem selbten brive, das die obingeschriben
zculassung, ordenung, schickung, bestedigung, gabe, gnade und freiheit
auch alle und igliche stugke, puncte und artickel dises brives mit
unserm wissen, willen und fulbort geschen sind, und des zcu bekent-
nisse haben wir unsers capittels ingesigil bie des gnanten unsers
gnedigsten hern ingesigil auch lan disen briff lassen hengen, der ge-
geben ist czu Magdburg nach Ohristi unsers hern geburt thusend
vierhundert darnach ym eynundsobinczigsten jare am frietage nach
unsers hern gots hymmeltort.
Vergl. Magd. Geschichtsbl. VI, S. 1ff.
1471. Juni 19. 155.
Ersbischof Johann setet Heidenrich von Vihenden zum Möllen-
vogt ein.
Cop. 67 fol. 298.
St. M.
Zu wissen das nach Cristi unsers herrn geburt thusend vierhundert
im einundsobinczigsten jare des mittwochs nach Corporis Cristi der
erwirdigster in got vater und hochgeborner furst und herre Johannes
ertzbischoff zu Magdeburg etc. den tuchtigen Heidenrichen von Vihenden
zu einem molnvoite seines hofes zu Magdeburg uffgenommen und
gesatzt und ym das ampt der voitie mit den gerichten in der nuwen-
stad und Sudemburg zu Magdburg und andern dorffern und luthen
zu der voitie gehorende befolen had, inmasszen hirnach folgt: Der
voit sal uff dem molnhofe personlich wohnen, seine eigene koste haben,
Nr. 155—157. 1471. 79
eynen knecht und einen schrieber halden, das ampt und gerichte
getruwelichen verhegen, alle zcinsze, renthe, pechte, lehenwar und
ander gerechtickeit zu dem hofe und ampte gehorende, auch alle bruche
von gerichte und ungerichte gefallende furdern, die alle jar mynen
gnedigen hern berechenen und register davon ubergeben; davor sal
ym sine gnade alle jar hundert alde schog groschen uff sente Michaelis
tag, darzu hofegewand glich anderm seinem hofegesinde, wanehir seine
gnade das gebin wirdet, gebin; auch sal er von dem fleissche, das die
knochenhauwer zum Saleze gebin. alle jar vier stucke von einem
hauwer, und von dem fleissche, das die knochenhauwer in der
nuwenstad zu Magdburg geben, alle jar vier stucke fleissches haben,
dar zu sal ym seine gnade alle jar zcehen scheffil weisze von den von
Warmerszleve und die zcinszhunre, die zu dem molnhofe gehoren, unde
zcweyhundert eyger von den kuchenhufen gefallende und zcwey schog
wieszes koles von einem garten bie Schrotorp gelegin und eine gansz
von Clauszen Vorhauwer zu Schakenszleve und furwerck zu des hofes
behuff und haw zu zewen pferden lassen folgen; auch sal er haben
die gewette und besassze schillinge, was der gefallet in den gerichten,
unde wann solche vertracht mynen guedigen hern ader dem voite
nicht lenger gefellet, das sal ein teil dem andern ein halp jar zuvorn
absagen und dan sal die ussze sein. Des zu bekentnissze sind zcwu
ezeduln glichs luths gemachet und uszeinander gesnitten und iglichen
teile eine gegebin am jar und tage vorberurt.
1471. Juni 19. 156.
Bündnis der Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle,
Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck, Northeim
und Heimstedt auf sechs Jahre zur Beschirmung der Reichs-
strassen und zu gegenseitigem Schutze.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Gleichzeit. Abschrift Pap.
St. M. s. r. Niedersächs. Kreisarchiv TW. II, Nr. 5.
Hegest: Schmidt, UB. der Stadt Halberst. II, Nr. 1040. Hanserecesse
2. Abth. VI, Nr. 454.
— am mitweken nach S. Viti dage.
1471. Juni 29. 15.
Margarethe Geverdes quittirt dem Rat von Zerbst über 25 Gulden
Zins. |
Or. Perg. S.
Stadtarchiv zw Zerbst.
80 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
— in deme eynundseventigestin jare ame mandaghe Petri unnd
Pauli der hillighen apostel.!
! Der Tag Petri et Pauli fällt in diesem Jahre uuf Sonnabend.
Gleiche Quittungen finden sich von 1472, Aug. 18; 1473, Aug. 25;
1476, Aug 19; 1478, Juni 30; 1479, Aug. 19; 1480, Aug. 23; 1461,
Aug. 22; 1483, Mai 22.
1471. Juli 27. Magdeburg. /—— 155.
Heidenrich von Vyhenden verkauft an den Bürger Jaspar Lems-
dorf 5 Gulden jährlich von seinem freien Hofe in der Siechen-
strasse hinter der Rose und einer freien Hufe Landes in Rotters-
dorf wiederkäuflich für 100 Gulden und verpflichtet sich, diesen
Zins in 4 Jahren wieder abzulósen.
Cop. 67 fol. 236‘ und 237.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert darnach ym eynundsoben-
tzigsten jare am sonnabend nach sent Jacoffs des heiligen apostoln tag.
1471. August 6. Regensburg. 159.
Kaiser Friedrich schreibt an eine Anzahl Fürsten, Herren und
Städte, darunter an Magdeburg, wegen der von dem verstorbenen
Kurfürsten Friedrich von Brandenburg und seinem Bruder
Albrecht erhobenen Ansprüche auf das durch den Tod Herzogs
Otto erledigle Herzogtum Pommern- Stettin und fordert zur Unter-
stützung des Markgrafen Albrecht von Brandenburg auf.
Or. Perg. Sp.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
— Regenspurg — am erichtag vor sannt Laurenezen tage —
vierzehenhundert und im einundsibenczisten —.
Ein gleichlautendes Mandat an den Herzog Wilhelm von Sachsen
ist gedr. bei Riedel, Cod. dipl. Brandenb. IL, 5, S. 157.
1471. August 26. Nürnberg. 160.
Kaiser Friedrich schreibt der Stadt Magdeburg, dass er dem Herzog
Johann von Lauenburg bei einer schweren Strafe verboten habe,
sich des Titels und Wappens des Herzogtums Sachsen zw bedienen.
Er fordert daher, dass die Stadt Magdeburg den (Gebrauch der-
selben jenem nicht gestatte, die Wappen, wenn sie dort angeschlagen
würden, abthun lasse, ihn für keinen Kurfürsten halte, noch
Nr. 158—162. 1471. R1
ihm also schreibe, auch seine Briefe, darin solcher Titel befindlich,
nicht annehme.
Or. Pap. S.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden.
— Nuremberg am montag nach sandt Bartholomeus des heiligen
zwelfbotten tag anno domini etc. LXXI* unsirs keiserthumbs im
zwintzigisten jaren. ]
1471. August 21. 161.
Geleitsbrief der Stadt Magdeburg für Graf (1 ünther von Mühlingen
und Barby wegen der Elbschiffahrt.
Or. Perg. Si. abgefallen. — Cop. 67 fol. 252.
St. M. s.r. Barby Nr.7.
Wie borgermeister, radmann, inningesmeister, richter und gemeyne
der stadt Magdeborgh bekennen in dussem breve, dat we dorch gebot
unde gehorsamsz willen unses alder gnedigesten hern des romesschen
kevsers dem eddelen unde wolgeborn Gunther graven thu Mulingen
unde hern thu Barby, synen sonen, oren erven unde underdanen unde
allerleygen ohrem getreyde, korn, weyn, beer, have, gudt unde
kopenschat, nichtes uthgenomen, wat sze thu ewigen tyden de Elve ave
unde opp schepen lathen, unsze fry, stark .szegericheytli unde ewige
geleyde gegheven hebben unde geven ohn dat in krafft unde macht
dusses breves vor uns, unsze erven, gemeynen unde nakomen tho
ewigen tyden. Des thu bekentnisse myt unser stadt Magdeborch
angehangeden ingesegel vorsegelt am dinszedage post Bartholomey
apostoli anno domini etc. septuagesimo primo.
Die kaiserliche Urkunde, auf welche hier Bezug genommen | ist,
d. d. Hegensburg, 1471 Montag vor S. Ulrich (Juli 1) St. M. s.v. Darby
Nr. 5, die Geleitsbriefe des Erzbischofs und des Domkapitels Nr. 8. 9.
Cop.67 fol. 250ff. Auf fol. 251 findet sich auch noch ein kaiserlicher Erlass
vom Juli 5. (Freitags nach S. Ulrich), womit er die Güter der Grafen
von Mühlingen , welche auf der Elbe verschifft werden, in seinen Schutz
nimmt und befiehlt, das Privilegium bei Strafe von 50 Mark Goldes
fest zu beobachten.
1471. September 23. Magdeburg. 162.
Erebischof Johann beseugt, dass Gere, Jacob und Günther von
Bieren an den Bürger Hans Mauritz die Einkünfte aus dem
Kufengelde (denarii cerevisiales) für 300 Gulden und 4 Mark
aus dem Gerichte zu Gross-Salee für 350 Gulden wiederkäuflich
verkauft haben.
Cop. 67 fol. 285°.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im ey nundsobintzigsten
jare am mantage nach sente Mauricii tage des heiligen merterers.
Geschichusg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 6
32 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1471. September 25. 163.
Die gu Lübeck versammelten Ratssendboten schreiben an Magde-
hurg und Lübeck und berichten, dass der Kaufmann zu Brügge
sich über den holländischen Lakenhandel heschwert hat. Nachdeni
ste erfahren, dass die Holländer eine grosse Anzahl von Leidener
und Amsterdamer, vielleicht auch englischen Laken nach Frankfurt
zur Messe gebracht haben, ersuchen sie die genannten Städte, die
süchsichen Städte vom Ankauf der verbotenen Laken abzuhalten.
Abschrift.
Stadtarchiv zw Lübeck und zu Köln.
Regest : Hanserecesse 2. Abth VI, Nr. 475.
— (14)71 midwekens vor Michaelis.
1471. September 30. Magdeburg. 164.
Erebischof Johann giebt seine Zustimmung dazu, dass die Brüder
(rere, Jacob und Gunzel von Bieren an den Bürger Heideke
Weddige und seine Frau Barbara 19 Gulden aus Wörmlitz für
300 Gulden und 7 , Gulden aus Kure für 100 Gulden wieder-
käuflich verkauft haben.
Cop. 67 fol.271.
5t. M.
— Magdeburg — thusend virhundert darnach im eynundsibenczigsten
jare des montags nach sente Michels tage des heilligen erczengels.
1471. November 15. 165.
Magdeburg schreibt an Lübeck und die daselbst versammelten
Ratssendboten der Hansestädte, dass es nach Rückkehr seiner
Ratssendboten aus Leipzig mit diesen und denen anderer Städte
über den Lakenhandel der Holländer mit den sächsischen Städten
rerhandelt habe; diese wären den Bestimmungen des Lübecker
Tages nicht nachgekommen, doch würde Magdeburg zur Haltung
derselben bei den sächsischen Städten thätig sein.
Abschrift.
Stadtarchiv zu Köln.
Hegest : Hanserecesse 2. Abth, VI, Nr. 480.
(14)71 am fridage post Brixii episcopi.
1471. November 2. 166.
Der Rat von Calbe verkauft an Peter Cruse, Altaristen des Altars
S. Katharinae in der Pfarrkirche S. Stephani, 10 Gulden jährlich,
welche vorher in zwei Teilen an Drewes Wolder und Thomas
--
Nr. 163—169. 1471 —1472. 89
Harkstro zu Magdeburg für 200 Gulden wiederkäuflich verkauft
waren.
Copialbuch Pup.
Stadtarchiv zu Calbe a. S.
— dusent veirhundert darna in dem einundseventigesten jare am
middeweken negst Catharinen der hilligen jungfraen und merte-
lerinnen dage. '
.—— --- —-
1471. November 29. 167.
Thomas Rode, Vorsteher des Heiligen-Geist-Hospitals, mahnt den
Rat von Zerbst um 3 Mark weniger 1 Vierding rückstündiger
Zinsen und bitte um Zahlung derselben «un den Boten Peter
Dreyger.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des frigdages an sunte Andreas avende des hillighen apostels
anno LXX primo —.
1471. December 13. Magdeburg. 168.
Ludwig von Veltheim, Domherr zu Magdeburg, und seine Brüder
Ludolf, Heinrich und Hilmar, Ludolfs Söhne, verkaufen an Cone
Wittekop gu Magdeburg 3 Gulden jährlich aus 14 alten Schock
Groschen Zinses su Wolmirstedt, welche vormals der Secke ge-
wesen sind, wiederkäuflich für 50 Gulden mit Zustimmung des
Erzbischofs als Lehensherren und verpflichten sich, den Zins in
4 Jahren wiedereukaufen.
Cop. 67 fol. 245°. 246,
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im eynundsobinczigsten
jare am fritage Lucie der heilligen jungkfrauwen.
1472. Januar 8. | 169.
Ersbischof Johann vermittelt einen Vergleich zwischen dem Hate
der Stadt Magdeburg und Hans Klutzing oder Hunerkoper wegen
(7eleites.
Cop. 67. fol. 406.
St. M.
Zcu wissen, das uff mittewochen nach der heilligen drey konigen
tag in dem ezweyundsibenezigsten jare wir Johannes von gots gnaden
erezbischoff czu Magdburg etc. czu eynem gutlichen handel etzlicher
schelinge und gebrechen czwuschen dem ersamen rate unser alden
stat Magdburg uff eynem und Hanszen Kluczinge, anders Hunerkoper
6"
84. Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gnant, uff dem andern teile entsprossen etzlicher unser rethe geschicket
haben, die alsdann von unsern wegen under vil anderm handel von
dem gnanten unser alden stat Magxburg ersamen rate begert haben
Hannszen Hunerkoper eyn ewiges starckes freyes sichers geleite czu-
ezusagen, uff das daz er seynen handel und narung ane alle far und
'hindernisse in unser alden stat Magdburg triben mochte, daruff der
iezgnante rath eyn bedacht ezwischen hir und den nehsten ezukunfftigen
kopseligen montag genommen hat, doch dem ergnanten Hannszen eyn
sicher frey starck geleit bynnen der czit czusagende, und worde der
mergnante rat sollichs oben begerte geleite Hannszen Hunerkoper uff
den schirst komenden kopseligen montag, wy oben berurt ist, furder
ezusagen, so sal der vilgnante Hans der sachen halben, dy her wider
die beckensleger in unser alden stat Magdburg Heynen Strusze, Drewesze
Glunemann und Gerken Keller vormevnt ezu haben, fruntlicher tage
vor uns wartend seyn, die wir also, sovil an uns ist, mit ym in
fruntschaft ezu scheiden flissigk vorsuchen wollen; werden wir aber
der ding fruntlich wege, dodurch sie uff beyden teilen czu eynung
griffen mochten, nicht finden, so sal der vilgemelte Hanns der iczgnanten
sachen mit allen andern, die her ouch wider ander burger unser alden
stat Magdburg anczihen "mochte, nergent anders in rechte wenn vor
dem rathe ader richtern und scheppen unser alden stíat Magdburg
suchen und wartende seyn; und also sollen alle ding die wile in ruge
gesaczt werden. Zcu orkunde mit unserm czurucke uffgedrucktem
ingesigil vorsigilt geben uff stat und czit obenberurt.
- --
1472. Januar 13. | 170.
Der Bürger Heyne Wittekop der ältere verkauft dem Prior Johann
Pren und dem Kloster S. Augustini eine Mark jährlich aus seinen
26 Gulden und ein Ort betragenden Zinsen aus (rross- Salge, die
er vom Erzbischof für 50 Gulden erkauft hatte, wiederkäuflich
für 20 Mark. |
Gleichzeit. Abschrift. Perg.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
— verteynhundert jar darnach im tweyundeseventigsten jare des
mandaghes nach der hilgen dryer koninghe daghe.
412. Januar 29. 171.
Magdeburg bekennt, von Braunschweig und Göttingen durch
Magister Heinrich Wunstorp, Syndikus von Braunschweig,
128 Gulden für den Rat der Stadt Halle empfangen zu haben.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Göttingen.
Regest: Hanserecesse 2, Abth. VI, Nr. 561.
— (14)72 am middeweken Constancii martyris.
Nr. 170—174. 1412. 85
1472. März 6. 172.
Der Rat von Magdeburg nımmt sich gegen den von Zerbst einer
des Diebstahls bezichtigten Frau «n.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Uns hefft clagende angebracht de Thomasynne juwe borgerynne. wu
or von evneme over gesecht werde unde beruchtiget sij, dat zee itlik
gelt schulle genomen und entfernet hebben, dat sulve gelt nach in
evner laden in orer eygen dorntzen liggen und stan schulle etc. van
des wegen is nach oreme beger und bede unse gude wolmeninge,
juwe leve willen dar eyn oppsend und dar uth irfarunge hebben, were
dat denne also, willen gij juk darinne, so wij nicht entwiveln, wol
halden nach gebare; is dat aver also nicht, willen gij juk darinne ok
wol weten tho richten, und wur mede wij juwer leve to willen und
dinste sin mogen, dan wij gherne. Geschreven am fridage post Oculi
mei under unser stad secred anno domini ete. LXX secundo.
Radmanne und innigesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmann tho Czerwist —.
m ————— ——— — —
1472. Mürz 13. 173.
Jbtissin Bertha, Propst Peter Moller, Priorin Scholastica. und
der ganze Konvent des Klosters S. Laurentii in der Neustadt ver-
kaufen mit Zustimmung des Erzbischofs an Kone Nigebur und
seine Frau Anna eine Leibrente vn 12 alten Schock Groschen
jährlich für ein Haus mit 3 Worthen Landes dabei in der Grün-
strasse, eine Worth Landes bei dem mollendyk und 50 Gulden.
Cop. 67 fol. 252°.
St. M.
— dusint virhundert in dem tweundesoventigisten jare des fridages
na sunte Gregories tage,
Bm ———— —
1472. Mürz 16. 174.
Der Rat von Madeburg bittet deu von Zerbst um Auslieferung
des Gerätes eines Hingerichteten, welches dieser zu einer frommen
Stiftung bestimmt hat.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde,
Eyn geselle gnant Jacopp Rodewald is nach syner myssedaet by uns
86 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
myd rechte gefordert und to dem dode vorordelt und gerichtet, de
denne by syneme levende in salicheyd siner zelen itlik gerede to der
ere goddes, dat bynnen juwer stad sin schulle, gegeven und bescheden
heft, so juwer leve des disse jegenwerdige Bartold Widerstorpp wol
muntliken berichten werdt ete. wurumme, guden frunde, bidden wy,
gy wylen deme bererden Bartolde in deme gunst, vordernisse und
guden willen bewisen, also dat ohme alsodanen geredo gutliken
gehandelaget werde, und nemen dat loen dar vor baven alle van godde,
und wy vordenend jegen juwe leve im geliken und grotern, wur wy
nagen, gerne. Geschreven ame mandaghe post Judica under unser
stad secret, anno domini etc. LXX secundo.
Radmanne und innigesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwest - .
1472. März 19. Magdeburg. 173.
Erzbischof Johann verschreibt den Brüdern Heine, Heinrich,
Friedrich und Hans Alemaun 4 Mark jährlichen Zinses aus einer
hulben Pfanne Sole im Gutjahrsbrunnen und eimem Kote in
Gross-Salze für 40 Mark.
Cop. 67. fol. 254.
St. M.
— Magdeburg — tusendt vierhundert dornach im czweyund-
sibenczigsten jare am dornstag nach dem sontage Judica in der heilligen
vasten.
1472, März 23. 176.
Gories Torgouw zu Klein - Wunzleben verkauft an Adelheid, Tilen
Popelitzes Wittwe, zu Magdeburg einen halben Wispel Weizen
jährlich aus seinem Hause zu Klein - Wanaleben mit Bewilligung
der Abtissin Anna von Meyendorf und von einer Hufe Landes
auf Folkdorper Flur bei Klein-Wanzleben mit Bewilligung
Kords von der Asseburg des älteren uls Lehensherren für
12 Gulden wiederkäuflich.
Cop. 750 fol. 87.
St. M.
— dusent veerhundert jar darna in dem tweyundeseventigesten jar
am mandage na Palmarum in der hilligen vasten.
Nr. 175—118. 1472. 87
1472. April 20. 177.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst über Ver-
handlungen mit einem gewissen Falkenbery.
Ur. Perg. S1. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst,
Unsen fruntliken dinst thovoren, besundern lyven frunde. Alz gy
uns wedirgeschreven heben von Falkenberges wegen, so haben wij on
mit juwen brive berichtit und in antwerde von om vornomen, willen
gij frundlike deding mit om vorsuken , so wille he dez cwisschen dicz
und dem nehsten fridage bynnen unser stad warden und der nicht
vorslan, is dez nicht, vornemen wij, dat he sijk denne wedir an dat
frie gerichte maken wille; wez juw hiran sinlik sij, dat schrivet uns,
mogen wij denne icht gudes juw an bedirsijt cu bequemicheid dar an
bearbeiden, dat dun wij gerne; dez juwe antwerde. (rgeven am inon-
dage nah Jubilate under unser stad secret.
Radmanne und iuningesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wisen ratmann thu Czerwist —.
[472. Juni 27. Magdeburg. 175.
Busse, Ludolf und Gebhard von Alvensleben rerkuufeu an Cone
und Thomas Rode zu Magdeburg 66 Grulden jährlich aus
Iundisburg wiederkäuflich für 1100 Gulden.
Cop.67 fol. 271".
St. M.
— Magdeburg — thusend virhundert darnach im czweyundsiben-
izigsten jare am sonnabende nach sente Johannes tag des heilligen
touffers. |
Der Hevers der Rode und die krklärung der Alvensleben, binnen
sechs Jahren den Zins wieder abzulösen, Cop. 67 fol. 272°. 273°.
1472. Juli 22. 179.
Abt Johannes von Hillersleben belehnt Heyne Gollaw, Bürger zu
Magdeburg, mit 11), Hufe auf der Beynmark bei Klein-Rodens-
leben, welche vorher sein Schwiegerrater Hintze Weske zu Lehen
hatte, auf 2 Schillinge jührlichen Zinses.
Cop. Hillersleb. fol. 194.
Unirersitätsbibliothek zw Jena.
— M? CCCC? und in dem tweyundeseventigisten jare in sunte
Marien Magdalenen daghe der hilligen frasnamen,
88 , Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1472. August 20. 180.
Claus Spyritzs, Bürger und Pfunnenschmied zu Magdeburg, mahnt
den Rat von Zerbst namens seiner Frau wm Zahlung von drei
Schock Groschen Zins.
Or. Pap. St. undeutlich.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— des donnerdages vor Bartholomei apostoli anno LXXII.
Ebenso 1473, August 19. Das Geld soll Hans Kost, dem Schwester-
som Spyritzs, übergeben werden.
1472. Oktober 6. 181.
Der Rat von Magdeburg verkauft un das Kloster MarienstuM bei
Egeln 20 Gulden jährlich wiederkäuflich für 75 Mark Silber.
Cop. 421° S. 221.
St. M.
— verteynhundert jar unde darna im tweyundeseventigisten jare
am dinsdage na Francisci confessoris.
1472. Oktober 14. 182.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Lüneburg, nach dem seinen
Bürgern von 2 Reitern geraubten kostbaren Gute Nachforschungen
anzustellen.
Or. Perg. Si. unerkennbar.
Stadtarchiv zu. Lüneburg.
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern guden frunde.
Uns hebben angebracht unse borgermester, radisfrunde unde borger
Hinrik ‘Muller, Hinrik Saloman, Paul Semmell unde Heyse Valke, wu
one am sonabende na Michaelis nehstvorgangen itlike reiter to perde
oppe des hilligen rikes vryen straten by Remstede nicht ferne van
juwer stad in juwem geleyde eyn vath mit szobeln unde kostlikem
voderwerke unde itlik sulver dar inue genomen unde uppghchouwen
hebben etc. guden frunde, van deswegen bidden wy, juwe leve willen
sik derwegen by dem hochgebornen forsten und hern hertogen Frederike
ete. unde ok sulves by juk bearbeyden evgentliken to irfrosschende,
wede eyn sodanes gedan, dat hen gekomen sy unde dar inne also
vorder flit an keren, dat den benomden den unsen eynsodanes unvor-
rucket moge wedder werden, unde, guden frunde, dar also by willen
don unde vharen, zo gy dat van uns, eft dat zo gelegen were, gerne
nemen wolden, vorsehn wy uns ok to juwer Jeve nach gelegenheid
sunder twivell woll unde vordenent im geliken unde grotern, wur wy
mogen unde sik dat heysschet, in flite gerne unde begern des juwe
Nr. 180-184. 1472. 89
richtige antwerde. Ghescreven am middeweken Calixti pape et martiris
under unser stad secretum anno domini ete. LXXII *.
. Radmanne unde inningsmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen hern borgermestern und radmann to Lunen-
borch etc.
1472. December 16. | 183.
Johannes Krome bittet den Rat. von Zerbst um Freilassung besetzten
Geldes.
Or. Pup. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen wylligen denst tho voren. Ersamen leven hern. Yk hebbe
vornomen, gy hebben laten besetten dat gelt, dat my is ghegeven van
myner vroven monen wegen vn vrunschop umme des willen, dat se
sick voranderen wolde unde dat gud yn ander lude hende bryngen,
nicht van ervetals wegen hebbe ik enfangen de ghiffte dusses vor-
venanten geldes, also ik dat wolde bewysen, wen my des not worde..
Worumme juwe werdicheyt yk bidde, gy wyllen aft stellen solke
besate, dat my nycht vorder not sy arbet unde kost dar up tho
schickende, dat wyl yk gerne tho allen tyden by juwer ersamycheyt
vordenen. Des eyn antwert van jw bidde ik tho wetende. Valete.
Ut Magdeborg des mytwekens nach Lucie anno domini etc. LXXII*.
Johannes Krome.
Adresse: Dem ersamen unde werdigen rade tho Zerwst.
1472. December 22. Magdeburg. 154.
Erzbischof Johann bestätigt die Errichtung des Alturs des Heiligen
Kreuzes vor dem Chore der Kirche S. Ambrosii und Antonii. in
der Sudenbury und die Bewidmung desselben mit 16 Gulden
jährlich aus der Stadt Halle. seitens des Johannes Molitoris, des
Presbylers Tilemann Krebis und des verstorbenen Hettstädter
Bürgers Nicolaus Sluggentriber.
Cop 67 fol. 483 ",
St. M,
— Datum Magdburg in aula nostra archiepiscopali sub anno a
nativitate domini millesimo quadringentesimo septuagesimo secundo,
die vero Martis, vicesima secunda mensis Decembris, pontificatus nostri
anno octavo.
90 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1472. December 28. Magdeburg. 185.
Erzbischof Johann vermittelt einen Streit zwischen dem Rate zu
Grardelegen und ucht Bürgern von dort, die in der Neustudt ding-
pflichtig gemacht. sind, und Hans Moller, Bürger der Neustadt,
dahin, dass dieser un einem bestunmten Tuge in Gurdelegen seine
Sache mit den dortigen Bürgern begleichen soll.
Cop. 67 fol. 414.
St. M.
— anno domini ete. LXXIII? am mittewochen Innocentium zu
Magdburg —.
1473. Januar 7. 156.
Der Bürger Peter Drewes bekennt, dass er mit Zustimmung des
Erzbischofs den Vikaren der Sebastianskirche einen Wispel Weizen
jährlich aus 11, Hufe zu (Grross-Olttersleben für 45 Gulden wieder-
käuflich verkauft hat und dass er denselben binnen drei Jahren
wieder einlösen will. Ä
Or. Pap. beschädigt. Si. — Cop. 67 fol. 292".
St. M. s. r. LB4 1, Nr, 20,
— thusent vierhundert dornach im drieundsobinezigsten jare am
donrstage nach der heiligen drier konige tag.
1473. Januar 29. Magdeburg. 187.
Otto Edler ron Plotho verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs
Johunn und seiner Brüder, nämlich des Domherrn Matthäus und
Hans von Plotho, un Heinrich Salemann, Dürger zu Magde-
burg, seine Wiesen in Czerwen, nänlich die kurze Langewische,
die anderthalbe Langewische, die Parmaten, die Stavesstucken, die
funfzig Ruthen, die Heidesche Wische und den Ort über dem
Elbdeich für 250 Gulden wiederkäuflich, welche der Verkäufer
zur Ablegung etliches Geldes, dus die ron Bieren un dem Schlosse
Jerichow gehabt, verwendet hat.
Cop.67 fol. 296.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert darnach im dreyundsiben-
eZigsten jare am fritag nach sent Pauwels tage des heiligen apostels
siner bekeringe.
Die Reverse der Käufer und des Verkäufers Cop. 67 fol. 297. 297".
Nr. 185—189. 1472-— 1473. 91
1473. Februar 9. 138.
Der Hut von Hildesheim bittet den ron Alaydebury, zu der Ver-
handlung in Braunschweig Abyesundte zw schicken. und diese
unterrichten zu wollen, wie weit Hildesheim uuf . Magdeburgs
Unterstützung rechnen könne.
Gleichzeit. Abschrift Pup.
Stadtarchir zu Hildesheim, Handschriften die Altstudt Hildesheim be-
ireffend Nr. 66.
Reyest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 628
An den rad Magıborch.
Unsen fruntliken denst vor, vorsichtigen guden frunde Wij don
jw denst wetten, wu dat de erwerdigeste und erwerdige in god vedere
unde hern hern Johan ertzbiscupp unde hern Gheverd bisscupp to
Magdeburg unde Halberstad ere rede unde merklike sendeboden bij
uns gehat hebben in meyninge, dat sodanno unwille, de in den stichte
sij mochte bigelecht werden; so ist denne vormiddelst den vorgescreven
hern sendeboden van orer wegen twischen uns unde unsen wedder-
parthe besproken eyn gudlik fruntlik unvorplichtet dach, dede wesen
schal am en sonnavende to Brunswig na date dusses breves, unde is
nemeliken de sonnavent na Valentini martiris uppe den avent, dar in
der herberge to sinde, dar denne de obgnanten unse gnedigen herren
van Magdburg unde Halberstad personlik sik fogen willen, tome besten
to beseende unde to radende, dat sodanne twisperinge unde vorderff
mochte to guden slete komen; des, guden frunde, is unse fruntlike
begher, gij uppe de tid sulven tider juwe bedreplike schicken willen.
unde de hebben uppe den vorgnanten sonnavent uppe den avent to
Brunswig in der herberge to hebbende uns helpen raden in den saken,
dat de mochte to slete unde to eyner guden wise komen. Ok, guden
frunde, is unse fruntlike bede, gij willen spreken mit den juwen, ifft
uppe deme dage nicht endiges werde gefunden, wes wij uns denne to
jw gudes vorsen mogen na bewantnisse unser vordracht, des wi) denne
van den juwen dar uppe deme dage vorynret worden, dar vnne wij
uns mochten wetten to richtende, dar vordene wij umme gerne duss«
juwe antworde bij dussen jegenwordigen. Gescreven etc. am dinsc-
dage na Dorothee anno LXXIII. Consules Hildensemenses.
Bemerkung: In eadem forma Gosler, Brunswig, Halberstad,
Gottinge, Embek unde Northem.
1473. März 2. Magdeburg. 189.
Erzinschof Johann schliesst einen Vertrag zwischen den Kürschnern
von Magdeburg und denen der Neustadt und Sudenbury über dus
Halten der (Gesellen.
Cop. 67 fol. 300.
St. M.
Wir Johannes von gots gnaden ertzbischoff zeu Magdburg etc.
bekennen uffintlichen mit diessem brive, das wir zcwuschen den
92 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg.
ersamen unsern lieben getruwen meistern und brudern der korsener
innungen unser alden stat Magdeburg eyns unde auch den korsenern
in unser nuwenstad und Sudemburg zcu Magdeburg wonende des
andern teyls eyne beredunge und evnunge besprochen und gemacht
haben, so das keyn teil des andern knechte, die vn usz yre dinste
innewennig verdingeter zceit ane yren willen entgangen ader yren
meistern schuldig blieben weren, uffnemen noch halden solle, sundern
sich in dem und andern stucken gutlich und fruntlich gein eynander
meyhnen. und halden, in massen als eyns von dem andern haben und
nemen wolde. Zcu vester haldunge diesser dinge haben wir iglichem
teile eynen recess glichs luts mit unserm zeurucke uffgedrucktem in-
gesigel versigelt. Geben zcu Magdburg am dinstage nach dem son-
tage Esto michi anno domini etc. LXXIII?
1473. Mürz 3. Magdeburg. 190.
Die Bürger Wilhelm vom Keller und seine Brüder | Ludolf,
Thomas, Thile und seine Vettern (rericke, Lwdecke und Hermann
verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs Johann eine Aufe tn
Schrotdorf an ihren Mitbürger Hans Rode wiederkäuflich für
100 (Gulden.
Cop.67 fol. 299°.
St. M. .
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im drieundsobint
zigsten jare uff mittewochen an dem heiligen aschertage.
Der Revers des Erzbischofs Cop. 67 fol. 299.
1473. März 27. Wanzleben. 191.
Erzbischof Johann vermittelt einen Vertrag zwischen der Stadt
Magdeburg und der Ritterschaft des Erzstifis.
Cop. 67 fol. 416.
St. M.
Anno domini etc. LXXIII" sabbato post Annunctiationis Marie
virginis ist durch den eruwirdigsten in got vater und hochgebornen
fursten und herren herrn Johansen ertzbischofe zu Magdburg cte. uff
der burg zu Wanczleve zewuschen dem rate zcu Magdburg evns und
den von der ritterschafft die czeit geinwertig des andern teyls vrer
gebreche halben mit bevderseit vorwilligen und vorfulborten in der
gute beredt und besprochen, das alle schele, irrunge und gebrechen
zewuschen obgerurten teylen, wie sich die zewuschen yn gemacht und
begeben haben, genczlich biegelegt und abegetan und sie der fruntlich
unde gutlich gericht sin sollen, so das eyn teil des andern sicher und
feylich und gute frund sin und eyns gein dem andern sich fruntlich
Nr. 190-198. 1473, 93
und gutlich halden, auch eyn teil des andern vyhande, beschediger
ader echtiger nicht huszen -ader hegen ader yn furderung noch zcu-
legunge wider den andern thun, sundern evns das ander furdern und
sinen schaden noch vermogen huten und vorwaren solle ane geverde,
alsz dann das evn teil dem andern also vor dem gnanten unserm
gnedigen herren zcu halden zcugesagt haben, und das der gnante
unser gnediger herre erczbischoff Johann den von der ritterschafft, die
das belangt und nieht uff dem gemelten tage zu Wanczleve geinwertig
gewest weren, solche eynunge und vertracht verkundigen sold, yre
meynung doruff, ab sie mitte dorinn geczogen seyn wolden, zcu er-
faren, und das dann den von Magüburg furder zcu wissen thun sich
dornach wusten zcu halden.
1473. April 22. 192.
Hildesheim schreibt an Halle (G0slar, Góttingen, Einbeck), dass
es die auf den 3. Mai angesetzte Tagfahrt in Halberstadt behu/s
Schlichtung der Streitigkeiten zwischen Magdeburg und Braun-
schweig, welche es lebhaft bedaure, besenden werde, falls es nicht
durch seine eigene Fehde daran behindert werden sollte.
Gleichzeit. Abschrift. Fap.
Stadtarchiv zu Hildesheim.
Regest: Hanserecesse 2, Abth. VI, Nr. 629.
(14)/3, am donnersdage in den paschen.
In den Stadtrechnungen von Braunschweig findet sich folgende
Eintragung:
823Bß1!,.%X Hinrik Walbeke, Hans Slachman, Ludeke Lesse
to Halberstad tigen de van Magdeborch.
Und in der Stadtrechnung von Göttingen:
31, 3 Hinrik Helmoldes in Halberstad in eausa. Brunswigkensium
et Magdeburgensium.
1473. April 29. 193.
Hildesheim schreibt den in Halberstadt versummelten Ratssendboten
von Goslar, Magdeburg, Halle, Braunschweig, (Göttingen und
Einbeck, dass es gu dem von Halle vorgeschlagenen Tage nach
Halberstadt nicht senden könne wegen der Fehde mil dem Herzog
. von. Mecklenburg.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim, Handschriften die Altstadt Hildesheim be-
treffend Nr. 66.
— am donnersdage na Quasimodogeniti anno etc. LXXIII.
94 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1473. April 29. (?). 194.
IHildesheim macht den in Halberstadt versammelten Rutssendloten
der Städte Goslar, Magdelurg, Braunschweig, Halle, Göttingen,
Hulberstadt, Einbeck, Northeim und Helmstedt Mitteilung vom
den Beschädigungen, die es durch den Herzog Heinrich von
Mecklenburg, seine Söhne und Helfer. erlitten, und bittet um. Hilfe.
(rleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Ilildesheim, Ilandschriften die Altstadt IIildesheim be-
treffend Nr. 66.
— am donnersdage |na] Quasimodogeniti anno ete. LXXIIT.
1473. Mai 14. 19.
Hildesheim schreibt an die Ratssendboten der Städte Goslar, Magde-
burg, Braunschweig, Halle, Göttingen, Halberstadt, Einbeck, Nort-
heim und lelmstedt wegen seiner Fehde mit dem Herzog von
Mecklenburg und dankt für die Bemühungen der Städte; es sei
nun auch noch mit den Stiftsmunnen m Streit gekommen, habe
aber nicht anders handeln können.
(sleichzeit. Abschrift Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim, Handschriften. die Altstadt Hildesheim be-
treffend Nr.60.
— am fridage na Jubilate (1473).
1473. Juni 11. 196.
Der Stadtschreiber von (Gardelegen verklagt Hans Moller aus der
Neustadt beim Erzbischof wegen Verletzung des geschlossenen
Vertrages.
. Cop. 67 fol. 415".
St. M.
9
Anno domini etc. LXXIII? uff fritag in der heiligen pfingestwoche
ist kommen vor unsern gnedigen hern Johannes Brumer, statschreiber
zu Gardelege, und hat von des rats wegen doselbst protestiret und
beczuget, wie Hans Moller, burger in der nuwenstat Magdburg, den
recesz. zewuschen dem rate obgnant und Hansen Moller durch unsern
gnedigen hern besprochen solle gebrochen und nicht gehalden haben,
in dem das er die eynundzcwenczig schog von den czwien molen-
steynen, die bie Gerecken Kelner nach lute des recesz solden bestehn
blieben bis zcu usztrage der sache, von dem gnanten Gereken Keller
mit gerichte der alden stat gefurdert und domit wider den recesz getan
haben solle. | |
S. oben Nr. 185.
Nr. 194—900, 1473. 9^
1473. Juni 15. Calbe. 197.
Erzbischof Johann giebt Paul Dithmar aus Magdeburg die Er-
laulmis zur Herstellung von Salpeter im Amte (albe gegen die
Abgabe von jährlich einer halben Tonne geläuterten Salpeters auf
sechs Jahre.
Cop. 67 fol. 308°.
9t. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im dryundsibenczigsten
jare an sent Vits tage.
1473. Juni 30. 198.
Domndechant Johannes von Redekin, Senior Balthasar ron. Sliwen
und das ganze Domkapitel bekennen, dass sie Heinrich. ron Krosigk
und seiner Frau Anna ihren. Klosterhof, auf dem neuen Markte
am Sudenburger Thore gelegen, zu ihrer beider Leibe eingethan
haben für 2 Mark Silbers, von denen Heinrich von Krosigk eine
Mark für 71 Goldgulden abgelöst hat. Dafür soll er die Befugnis
haben, in dem Hofe sich ein neues Wohnhaus aus Hole zu bauen.
Nach beider Tode aber soll der Hof frei an das Domkapitel zurück-
fallen, wogegen sich dieses zu emer Memorie für Heinrich und
Anna verpflichtet.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M, s.r. Erzst. M. XXXIV. 67°.
— «dusend verhundert darna im dryundsoventzigsten jare am mede-
weken negist na sunthe Peters unde Pauls dage der hevligen aposteln.
1473. Juli 1. i 199.
Dompropst Stefan bezeugt als Lehensherr, dass Heinrich Leymkule,
Kustos der Domkirche, und seine Frau Mette den Domvikaren
einen Gulden jährlich von ihrem Hause auf dem Pralenberge in
der Sudenburg für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. 31 fol. 112‘.
St. M.
— dusent vierhundert darna im dryundesoventigsten jare des donre-
tages nach Petri et Pauli der heilgen apposteln.
1473. Juli 8. Magdeburg. 200.
Dernd von Neyndorf verkauft mit Zustimmung des Erebischofs
Johann und seines Bruders Hans an den Pfarrer Ulrich Bartoldi
und die Altaristen der Kirche S. Ulrich zu Magdeburg 2 Gulden
jährlich zu einer Memorie, die Hans Müller zum goldenen Ringe
96
Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gemacht hat, von einem Hofe und 8 Hufen Landes zu Etgers-
leben wiederkäuflich für 40 Gulden und verpflichtet sich zum
Wiederkauf in 3 Jahren.
Cop. 67 fol. 309. 309".
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert darnaeh im drevundsiben-
czigsten jare am «dornstag nach sent Ulrichs tag.
Eine ganz gleichlautende Urkunde, die Memorie für Stefan Knust
zum Bären betreffend, befindet sich. in beglaubigter Abschrift (1527) in
A. Erzst. M. III. Nachtrag 25.
1473. Juli 17. 201.
Eberhard Vos Prior, Johannes Prem Lesemeister, Johannes Plume
Supprior, Nicolaus Küster und die übrigen Brüder des Klosters
S. Augustini in Magdeburg verpflichten sich gegen Sophie, Henning
Schartaus Wittwe, zur Predigt in der S. Nicolai-Kirche in der
Neustadt an Sonn- und Festtagen, wofür ihnen. von genannter
Sophie eine Wiederkaufsverschreibung über 791, Mark Silber
gegeben. ist. Davon verpflichten sich die Augustimer- Brüder, dem
Küster zu S. Nicolai vierteljährlich 14 I’fennige Magdeburgisch
zu geben und auf die Spende zu achten, welche die Kanoniker
rom S. Peter und Paul jährlich zu geben. haben. Herner über-
uchmen sie von Sophie Schartau ein Steinhaus in der Neustadt
beim Thie, welches Henning Schartau gebaut hat, worin 12 arme
Frauen beherbergt werden sollen, zu deren Unterhalt Sophie
gleichfalls gewisse Renten ausgesetzt. hat.
Abschrift Pay.
Archir des Hospitals in der Neustadt.
Magdeb. Geschichtsbl. VI, S. 25, in moderner Form.
— 1473 an dem tage S. Alexii des heiligen beichtigers.
1473. Juli 23. Magdeburg. 202.
Erzlischof Johann bestütigl die lerrichtung und Ausstattung eines
Altars zu Ehren der Jungfrau Maria in der Kirche S. Ambrosii
i$. der Sudenburg. Die Ausstattung des Altars erfolgt mut
folgenden (rütern: mit 4 Gulden jährlich von einem Hause des
Johannes Naback zu der Schmiede in der Sudenburg jür
100 Gulden wwiederkäuflich erworben, mit 2 Gulden jährlich von
dem Hause Balthasar Iygerdes gegenüber von S. Michael bei dem
roten Hahn für 40 Gulden erworben, mi einem Scheffel Korn
von 3 Hufen und einem Viertel bei Frohse und gegenüber der
Elbe gelegen von Jacob Grote für 30 Gulden erworben, ebenso
mit 2 Hufen im Felde Schüns bei Biere gu einem jährlichen
Nr. 201— 204. 1473. 97
Zinse von 18 Schillingen und 11 Pfennigen, 2!|, Scheffel Roggen
und 4 Hühnern, mit einer halben Hufe im Felde DBernsdorf bei
der Neustadt zu einem Zinse von 50 alten Groschen, mit einer
halben Hufe in Gross-Beyendorf zu einen Zinse von 8 Schillingen,
mit einem Fleischscharren in der zweiten Reihe beim Rathause in
der Sudenburg, wovon Heinrich Hesse lebenslänglich ein altes
Schock jährlich giebt.
Cop. 67 fol. 465.
St. M.
— Datum Magdeburg in aula nostra archiepiscopali sub anno
domini MCCCCLXX tercio, die vero Veneris, vicesima tercia mensis
Iulii, pontificatus nostri anno nono.
1478. Juli 26. Magdeburg. 203.
Erzbischof Johann verkauft an den Bürger Lgdeke Styme und
dessen Frau Dorothee 25 Gulden aus der Voytei und den Sol-
gütern in Stassfurt wiederkäuflich für 500 (zulden.
Or. Perg. halb, da es als Buchschale gedient hat. — Cop. 67 fol. 306° , 307°.
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert darnach im dryundsibent-
zigsten jare am montag nach sent Jacoffstag.
1475. August 5. 204.
Sophia Schartow bittet das Kloster S. Augustini, die Nachmittags-
predigten in der Kirche S. Nicolai 24 übernehmen und für die
richtige Ausführung der früher für diese Kirche getroffenen Be-
stimmungen zu sorgen.
Walther, Decenn. primum 5.35. Magdeb. Geschichtsbl. V1, S. 24.
Ich Sophia, Henning Schartauen seligen nachgelahtene wittwen,
wohnhaftig in der Neustadt Magdeburg, bekenne vor allen, de disen
open bref sehen, horen oder lesen, dat ick to love und ehren des
almechtigen goddes hebbe gegeven unde geve in krafit dusses brefes
na minen tode tho hebben den ehrwürdigen unde innigen herrn und
brodere prior und dem gantzen convent des closters sancti Augustini
zu Magdeburg in der olden stadt ichtes welcke tinse und pechte nach
inholde eines brefes darover gegeven von minen gnedigen herrn in
got vader hern Johans ertzbischoff tho Magdeborch etc. gekoft von ohme
sulvest up einen wedderkop vor achtigede halve marck fines sulvers,
begerende, dat se dorch got willen bestellen de predigten und sermon
in der kercken sancti Nicolai in der nien stadt Magdeborg alle apostel-
feste und alle sondage nachmittage, also wenn dat an disse thiet ge-
schehen isz, von den andechtigen herrn und broderen der prediger
Gescbichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. i
9A Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
orden und von den renten des vorgerorten brefes geven dem kuster
der genanten kercken sancti Nicolai zu wellick verdel jahres vierzehen
Magdeburgische pennige vor dat luden tho dem sermon, dat begehre
ick, se mit fliete willen achtinge hebben up de spende, de sich alle jahr
verpflichtet hebben tho geven de herren des capittels und kercken
sunte Peter und Paul in der nienstadt Magdeborg, dat se unverbraken
geholden werden, nach lude ohrer versegelden brefe. Tho bekentnusse
und wahrhafftiger tuchnisse dusses brefes hebbe ich ete. Datum anno 1473
in saneti Dominici tage des confessoris.
1473. August 19. | 205.
Matheus | Lenteke, Meister, und Cone Emden, Ratmann der
Gewandschneider- Innung und Vorsteher des Hospitals sum Heiligen
Geist, bezeugen, dass mit Zustimmung des Erebischofs Johann
und des Domkapitels sum Behuf des genannten Hospitals Ortgits
Klencke zu Altenhausen 18 Gulden jährlichen Zinses aus dem
Dorfe | Gross- Santersleben verkauft hat wiederkäuflich für
300 Gulden, welche Summe das Hospital den früheren Besitzern
des Dorfes Gross-Santersleben, Curd und Hans von Marnholt,
gegeben hatte.
Or. Ferg. 2 Sp.
St. M. s.r. Stadt Magdeb. Hospital S. Annen u. Heil. Geist. Nr.?.
— dusent verhundert dar na in deme dreuundeseventigisten jare
am donrsdage nach AÁssumpcionis Marie virginis gloriosissime.
1473. September 11. . 206.
Der Möllenvoigt Heydenreich von Vyanden und die Schöffen von
Frohse in der Neustadt bezeugen Eintragungen in das Schöffen-
buch von den Jahren 1402 und 1406.
Cop. 31 fol. 125". Cop. 25 S. 11.
St. M.
Ik Heydenrik van Vyanden, mynes gnedigen hern van Magdeburg
voghet, unde wy schepen dar sulvesz tho Vrosze bekennen openbar vor
alszweme, dat sodane nagescreven vrede vor uns in deme gerichte
sint over geropen, thogelathen unde vorvredet unde stan in unsen
freden unde schepenbuke alsusz geschreven:
Na der gebort Cristi unses heren virtheynhundert jar unde darna
im andern jare am sonavende na Exurge Hennink Kardemomen giftt
den vicarien tho deme dhome eyne fyne mark geldes an syneme hove
unde an aller thobehoringhe, thvgilhoff unde wat dartho behoreth,
afftholosinghe vor sesstheyn fyne mark tho rechter thinszthyd, dat
schal he on evn ferndel jares tho vorne tho wethen dhon, unde tho
der stath rechte evn ewich mark unde twe mark afftholosende gan tho
vorne uth; dy ffyne mark schal Hennink sulven vorschoten; eyne
halve mark schal he geven uppe sunthe Johannes middensommer, dy
Nr. 205—209. 1473. 99
ander halve up dy lichtmyssen. — Item am seszten jar dar na des
sonnavendes na paschen des sulven jares ern Diderik Rodearnt unde
ern Nicolaus Krussow geven Heyne Breddyne wedder van der vicarien
weghen tho deme dhome eyne fyne halve mark geldes van der mark,
dy sy hadden an syneme hove unde an deme thigelhove, dy Hennink
Kardemome wasz gewesen, nu mede tho dhonde unde tho lathen,
wath he wil, unde sv beholden noch evne halve fyne mark an deme
sulven tigelhoff, dy mach men affloszen tho rechter thinsztyd vor
achte fyne mark tho der stath rechte. Tho orkunde vorsegelt meth
myneme Heydenrike van Vyenden vorbenomet ingesegel van gerichtes
halven gedrucket bynnen au dussen open briff, des wy schepen vorbe-
rurth uns hir up dusse thyd mede bruken syn, am sonnavende na
Nativitatis Marie anno etc. LXXIII?
1473. September 13. 201.
Georg Kloden, Kämmerer in der Kirche zu Magdeburg , quittiert
den Rat von Zerbst über 8 Gulden Zins.
Or. Pap. St. abgesprungen.
Stadiarchtv zu Zerbst.
— am mondaghe na unser leven froven dage lateren, anno
etc. LXXIII.
Ebenso 1474, Juni 24; 1478, Juni 8; 1479, Juli 9.
1473. September 30. — 208.
Der Bürger Heinrich Salemann bekennt, dass ihm und seiner Frau
Elisabeth Erzbischof Johann 30 Gulden jährlich aus der Vogtei und
dem Solgute zu Stassfurt für 600 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Or. Perg. Sp.
St.M.s.r. LB* Nr. 262.
— thusent vierhundert darnach in dem drieundesobinczigsten jare
am dornstage nach sente Michahelis des heiligen erczengels tage.
Der Revers des Erzbischofs Cop. 67 fol. 347°.
1473. September 30. — 209.
Der Bürger Weszke uff der Hoyge bekennt, dass ihm und seiner
Frau Ilse Ersbischof Johann 20 Gulden jährlich aus dem Schlosse
Neuenhofe, den vorher die Roden gehabt haben, für 400 Gulden
wiederkäuflich verkauft hat.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. LB* Nr. 263.
— thusent vierhundert dornach im drieundsobinczigsten jare am
dornstage nach sente Michaelis des heiligen erczengels tage.
Der Revers des Ersbischofs Cop. 67 fol. 346 v.
7*
1C0 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1473. Oktober 22. 210.
Margarethe, Hans Geverdes Wittwe. mahnt den Rat von Zerbst
um Zahlung der fälligen Zinsen.
Or. Pap! 5i.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno domini etc. LXXII] ame fridache in sunthe Severus
daghe —.
1473. November 20. . 211.
Claus Reynwert, Bürger zu Magdeburg, ersucht den Rat von
Zerbst, 16 Schock Groschen, welche der Hallenser Bürger Blesius
Steckelberg zu erheben hat, ihm als dem Gläubiger Steckelbergs
zu zahlen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno domini etc. LXX111 am sonnavende post Elizabeth under
mynen ingesegele.
——— —À— —
1478. November 23. 212.
Der Rat von Hildesheim teilt den in Braunschweig versammelten
Ratssendboten der Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig mit,
dass die Stadt mit Herzog Heinrich von Mecklenburg, seinen
Söhnen Albrecht, Magnus und Johann, etlichen Grafen und
Rittern in Fehde gekommen sei, und bitten um Unterstütsung.
Gleichzeit. Abschrift Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim in Handschriften. die Altstadt Hildesheim
betreffend Nr. 66.
— des dinsedages vor Katherine anno etc. LXXII.
1474. Februar 8. Giebichenstein. 213.
Sigmund Schennewite verkauft mit Zustimmung des Erebischofs
Johann und seines Bruders Caspar an Matthäus Lentke und
Cone Emden, Ratmänner der Gewandschneider-Innung und Vor-
steher des Hospitals S. Spiritus zu Magdeburg, 12 (Gulden aus
seinem freien Hofe und vier Hufen zu Garsena wiederkäuflich
für 200 Gulden.
Cop. 67 fol. 326", 327.
St. M.
— Gebichinsteyn — thusend vierhundert dornach im vierund-
sibinczigsten jare am dinstage nach Dorothee der heiligen junkfrawen.
Nr. 210— 217. 1473 — 1474. 101
e
1474. März 5. 211.
Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. bezeugt uls Lehensherr,
dass der Vikar Barthold Heidenreich den Domvikaren einen
Gulden jährlichen Zinses von seinem Hause in der Steinstrasse
wiederkäuflich für 20 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol. 113.
St. M
Hertel, UB. des Klosters U.L. Fr. Nr. 310.
— virtheynhundert jar dar na in deme virundesoventigisten jare
des sonnawendes nha Invocavit etc.
1474. März 31. 215.
Heinrich Stoylegman zu Magdeburg schreibt dem Eat von Zerbst,
dieser solle die fünf oder sieben Schock Zins, die dem Propst
Heinrich Hymieken zu Goslar schuldig sei, an ihn oder Te
Lyndow nach Magdeburg schicken. Der Propst habe nicht selbst
geschrieben, da er in Sachen seines Kapitels sum Herzog von
Braunschweig reiten musste.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv su Zerbst.
— anno domini etc. LXXIIII am dornstage post Judica —.
1474. April 10. 216.
Heinrich Stoylesmann zu Magdeburg schreibt an Hans Movrcz, Bürger
zu Zerbst, er möge die Zinsen, welche dem Propste zu Goslar au
zahlen fällig waren und noch nicht eingekommen sind, eingiehen und
ihm oder Tile Lindow nach Magdeburg zuschicken.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— jpso die pasce anno etc. LXXIUI —.
1474. Juli 14. 217.
Die Bürger Wolters Vryge und Gorges Hayemmin_sind Zeugen
bei einem vom Möllenvogt Heidenrich von Vyanden gestifteten Ver-
trag zwischen dem Kloster Berge und den Bauern von Prester.
Erivilegienbuch des Klosters Berge S. 345. Weisses Buch S. 142.
Archiv der Kloster Bergischen Stiftung.
Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 354.
— des andern dages na sunte Margareten LXXIIII.
102 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
*
1474. August 29. 218.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem vum Zerbst, dass er die
Beilegung eines Streites zwischen Heinrich Harkstro und Jurgen
aus Zerbst durch das Recht unterstützen wolle.
Or. Ferg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern. guden frunde.
Dissen ingelechten brefi heft uns nu Hinrik Harkstro, so wy botschopp
juwer leve to willen bij ohme gehad hebben, oppe juwe schrifte van
wegen Jurgen als ohme belangende an uns gedan, so gij wol vor-
nemende werden, vor antwerde geschreven und, guden frunde, worde
de gnante Jurgen juwe borger dar ane so neyn genoge hebben, mach
he eyn sodanes jegen den benomden Hinrike unsen borger, so he
ohme to rechte wol beseten is, myd rechte soken, darinne wij ohne
ok sines rechten gerne forderlik sin willen; machten wij ok in den
dingen undertwischen in der gute wes gudes dan und vorsagen, dat
de saken fruntliken byghelecht worden, scholde uns darinne arbeydes
nicht vordreten, wante wur mede wy juwer leve to willen und denst
sin moghen, don wv gherne. Geschreven am mandage Decollacionis
Johannis baptisten under unser stad secred anno domini etc. LXXIII.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —.
14/4. September 13. 219.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, seinem Boten in
Sachen eines (reächteten förderlich zu sein.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Wij schicken itzund dissen jegenwerdigen Hanszen Drosenen unsen
geswornen markmester an juwe leve itlik werff, saken und irfarunge
halfen dem echterer, den gij itzund, so wy uth juwen schriften vorstan,
belangende thobringende und uthtorichtende etc. van des wegen bidden
wij juwe leve willen ohne in dem gutliken horen und darinne endige
gunst, vorderinge in dem ghemeynen besten derczeigen und bewisen
lathen, so wy nicht entwiveln, gij gerne don, vordenen wij tigen juwe
leve im geliken und grotern, wanne wij magen und sik dat heischet,
gerne. Geschreven am dinsdage post Proti et Jacincti anno domini
etc. LXXIIII. Radmanne und inningesmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmanne tho Czerwist —.
Nr. 218—223. 1471. 105
1474. September 24. 220.
Der Möllenvogt Heidenreich von Vyenden ersucht den Rat von
Zerbst um freies Geleite für Thomas Stroze, Bürger der Neustadt,
der in Zerbst Verhandlungen zu führen hatte.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende post Mauricii martvris anno domini etc. LXX
quarto.
1474. Oktober 1. 221.
Dompropst Stefan bezeuyt als Lehensherr, dass der Vikar Gregor
Fromeken den Domvikaren von seinem Hause in der Sudenburg
1!, Gulden ‚jährlichen Zinses wiederkäuflich für 30 Gulden
verkauft hat.
Cop. 31 fol. 116".
— virtheynhundert jar darna in «deme: virundesoventigisten jare
des sonavendes na sunthe Michils dage des hilligen engels.
1474. Oktober 5. 222.
Der Offisial der Dompropstei bezeugt, dass Heinrich Borchstali
von den Domvikaren 5 Gulden, jährlich mit 4 Schilling zu ver-
zinsen, auf sein Haus in der Havelberger Strasse in der Neustadl,
wo der Weg zum Kloster S. Agnes führt, aufgenommen hat.
Cop. 31 fol. 114°. Cop.25 S. 6.
St. M.
— vierteynhundert im vierundeseventigestene jar am myddeweken
nha Franzisci des hilgen bichtigers.
1474. Oktober 15. 229.
Der Rat von Magdeburg. ersucht den von Lüneburg um Zahlung
der rückständigen und fälligen Zinsen «an den Bürgermeister
Hans Rode.
Or. Perg. Si. undeutlich.
Stadtarchiv zu Lüneburg.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
So juwe leve uns oppe unse schrifte van wegen unses borgermeisters
Hansze Roden under anderm vordern inholde vorsetener und bedageder
tinsze halven vor,antwerde hebben geschreven, ‚dat he sik derwegen
wante oppe Galli morgen komende gutliken entholde, denne willen
juwe leve ohme gutlike uthrichtunge dan etc. danken wij juwen
wisheyden fruntliken und bidden, guden frunde, gij willen ohme de
104 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
sulven nastanden und ok bedagen renthe nu also gutliken handelaghen
und bestellen, vorsehn wij uns to juwer ersamicheyd, de god de her
to saliger tyd spare, ....! twivel wol und vordenend in flite gerne.
Geschreven amme sonabende Hedewigis electricis? under unser stad
secret anno domini ete. LXXIIII*.
Radmanne unde inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen hern borgermeistern und radmann tho
Lunenborch, unsern besundern guden frunden.
ı Zwei Wörter unleserlich. ? So im Or.
1474. Oktober 18. 224.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, zur Ergreifung
eines Geüchteten behilflich zu sein.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Uns is vorgekomen und vormeldet, wu eyner unser echterer und
beschediger armen lude etc. itzund bynnen juwer stad syn efte komen
schulle; guden frunde, van des wegen bidden wy fruntliken, juwe leve
willen dissem jegenwerdigen unserm geswornen denre Drewes Visscher
in dem beraden und zo vorder behulpen syn, dat de sulve echterer in
juwe fengnisse und beheldnisse gefordert und gebracht werde, dar
vorder inne und by tu donde, so sik geboret und recht is, und willen,
guden frunde, dar also by dem vorvaren, so sy des geliken, eft dat
zo gelegen were, van uns gerne nemen wolden, so wy nicht ent-
wiveln, gij wol don willen und wij uns des to jw nach gelegenheyd
wol vorsehn, vordenen wy tigen juwe leve, wur wij magen und sik
dat heischet, in flite gerne. Geschreven am dinsedage Luce ewangelisten
under unser stad secret anno etc. LXXIIII®.
Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne to Czerwist —.
1474. Oktober 25. 229.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, den Sohn eines
Hingerichteten aus dem Gefängnis eu entlassen, da er unschuldig sei.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Nachdem unde zo juwe leve itzundt nach des gerichteden Clawes
Nr. 224—227. 1274. 105
Kunrowen, god sy ohme barmhertich, jungen in juwer fengknisse
sittende hebben unde so mau in ohme, so wy van unserm kemerer
Hevnen Boden bericht syn, nicht pynlikes vindet, is unse bewech
unde gude wollmeninge oppe juwe behach unde willen, dat gy ohne
vormyddelst borgen, edder eft he der nicht hebben mach, oppe eyne
olde orfeyde unde syne truwe unde eyde van juk komen laten, darin
unse gnedige here van Magdeborch etc. de forsten van Anhalt, juwe
unde unse gnedige hern, ore stifte, lande unde lude, juwe leve, de
juwen, wy unde de unsen unde alle, de der saken mochten tho donde
gehat unde hebben, getogen werden unde vorwaret syn, so wv nicht
entwiveln, juwe leve darinne, dat beste gy mogen, wol! don willen,
unde wurmede wy juwer leve im geliken unde groteren wedderumme
to willen unde denste syn mogen, don wy in flite gerne. Gheschreven
am dinszdage Crispini et Crispiniani martirum under unser stad secret
anno domini etc. LXXIILI 9.
Radmanne unde inningesmeyster
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern unde radtmanne tho
Czerwest —.
1474. November 16. Magdeburg. 226.
Hans von Barby zu Loburg verkauft mit Zustimmung des Erz-
bischofs und des Domkapitels 6 Gulden jährlich aus dem Zolle zu
Burg wiederkäuflich für 100 Gulden an Hans Rode, Bürger zu
Magdeburg.
Cop. 67 fol. 348* und 349.
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert darnach in dem vierund-
sobentzigsten jare am mittwochen nach Martini des heiligen bischoves.
1474. December 7. 221.
Johannes Crome zu Magdeburg bittet den Haut von Zerbst, 20 Schock
Groschen seinem Bruder zu zuhlen, nachdem er Hans Hintze,
dem er das Geld zuerst angewiesen, die Summe schon bezahlt
hatte.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdeburg des andern dages na sunte Nicolaij anno domini
M? CCCC? LX XTIIL?.
106 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1474. December 7. 228.
Johannes Urome ersucht den Rat von Zerbst um Übersendung von
49 Schock Groschen namens seiner Frau, die den Zins von ihrer
Mutter Helene, Hans Peters Witwe, geerbt hatte.
Or. Pap. Ss.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdeburch anno domini M°cucc® LXXIIHI altera die sancti
Nicolai.
1474. December 31. 229.
Der Rat von Magdehurg macht. dem von Zerbst Mitteilung über
die Verhandlungen zwischen Fürst Waldemar und mehreren
Adligen.
Or. Perg. St. abgebróckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
So gy uns itzundt juwer leve tho entdeckende, wu sik de dach hir
twisschen dem hochgebornen forsten grafen Woldemar juwes unde
unses gnedigen hern unde itliker manschopp den holtlendern nach
unser irfaringe begeven hebbe ete. under anderm vorderm inholde
geschreven hebben, guden frunde, synt dalingh unses gnedigen hern
van Magdeborch amptlude nemliken Cort hovetman und Bernt von der
Asseborch unde Vincencius Nuwemester vor uns opp unsen rathuse
ghewesen, de de saken undertwisschen gehandelt unde gefort hebben,
berichtende, dat de dinge twisschen unsen gnedigen hern van Anhalt
ete. oppgenant unde der manschopp eyn dell, nemliken hern Bussen
ritter hovetman der alden marke unde Frederike van Alvensleven to
Arxsleve unde Diderike van der Schulenborch, gentzliken ghezonet
unde gherichtet syn, sunder de saken twisschen synen gnaden unde
Hinrike van Velthem, Hinrike van Alvensleven ok to Arxsleve ge-
sethen unde Ortgvsz Klencken stan in der guthe opp unsen gnedigen
hern van Magdeborch twisschen dit unde lichtmissen nehstkomende,
unde wu sik dat denne vorder begeven wert, willen wy juwer leve
nach irfaringe unde beger mid deme ersten wy mogen entdecken, und
wurmede wy juwer leve vorder to willen unde denste syn mogen, don
wy gerne. Gheschreven am sonnabende Silvestri pape under unser stad
secret anno domini etc. LXX quinto.
Radmanne unde inningesmeyster
der alden stad Magdeborch.
‚Adresse: Den ersamen borgermestern unde radtmannen tho
Czerwist —.
Nr, 228—283. 1474—1475. 107
1474. December 31. 230.
Heine Wennemer zu Maydehurg quittiert die Salzgrafen und
Pfünner zu Stassfurt über 7!, Mark Zins. Die Quittung be-
sieygelt Heine Wittekop.
Or. Pap. Si.
Stadtarchtr zu Stassfurt.
— XIHIH* jar darna in deme vyffundeseventigesten jare des
sonnafendes in sunte Silvesters dage.
1475. Februar 27. Giebichenstein. 231.
Erzbischof Johann bezeugt, dass Bwusso und Heimrich Blume zw
Halle aus ihren Solgütern, nämlich aus 13 Pfannen im deutschen
Borne, 6 Pfannen im Gutjahr und einem Nösel in der Melerila,
15 Gulden an Pfarrer Johann Laffard und die Altaristen
zu S. Ulrich zu Magdeburg wiederkäuflich für 300 Gulden ver-
kauft haben.
Cop. 67 fol. 342, 343 und 343".
St. M.
— Gebichinsteyn — thusend vierhundert dornach im funffund-
sobinczigsten jare am mantage nach dem sontage Oculi in der heiligen
vasten.
1475. Mürz 16. 232.
Johann Schernier, Prokurutor des Bürgermeisters Andreas Geverd
zu Lübeck, bezeugt, dass Peter Fromholt und seine Frau Ilse
einen Gulden von ihrem Hause in der Siechenstrasse in der
Sudenburg bei der Rossmühle an die Domvikare für 20 Gulden
wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. 31 fol. 117.
St. M.
— dusent virhundert darna im viffundesoventigisten jare am
donredaghe nach deme sondaghe Judica in der hilligen vasten.
1475. März 28. 233.
Der Rat von Magdeburg ersucht den vun Zerbst den gefangenen
Sirassenrüuber Hans von Schierstädt nicht gu entlassen, bis
Magdeburg deshalb geschickt habe.
Or. l'erg. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Wij hebben irfaren, wu gij Hansze van Schirsteden, dede genomet
108 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
werd Ritter Hansz, myd andern synen hulpern und stratenrovers,
schullen itzund gegrepen und in juwe fengnisse hebben. Wurumme,
ersamen guden frunde, bidden wy, gy willen den sulven Hansze und
der lande und straten und unsen beschediger nichte van juk komen
lathen, wante wij der wegen by juwe leve schicken willen und dar
bij don und faren, so sick nach billicheyd und rechte geboret, und
dar juk also inne willen halden und fynden lathen, so sick eyget (?)
und juwe leve er gedan hebben, des wij juk hochliken dankende syn,
so wy uns des ok to juwer live sunder jengen twivel wol vorsehn,
vordenen wy tigen juwe ersamheyde im geliken und grotern, wur wy
magen und an uns gelangete, in flite gerne und begern des juwer leve
richtige antwerde. Geschreven am dinsedage in den hilligen ostern
under unser stad secret anno domini etc. LXX quinto.
Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —.
14:5. März 30. 234.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, seinem Abgesandten
in Sachen des Strassenräubers Philipp Meyning behilflich zu sein.
Or. Perg. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Wij zenden itzund den ersamen Jacoppe Roden unses rades genoten
und kemmerer czeiger disses breffes in saken dem beschediger und
echterer Philippus Meyninghe, den gij itzund in juwer fengnisse
sittende hebben, in juwen schriften vormeldet, des wij jw hochliken
dankende syn, belangende an juwe leve etc. und, guden frunde, bidden,
so wij fruntlikest mugen, wesz he van des wegen an juwe leve
wervende, begerende und biddende werd, gy willen ohme des gentzliken
geloven, gelikerwijs wij dar uth myd jw sulves muntliken to spreken
weren, und darinne gunst vordernisse und endigen willen bewissen,
so wij uns des to juwer leve und alles gudes nach befyndynge sunder
jengen twivel wol vorsehn, vordenen wij ok tigen juwe ersamheyde,
wur wij mogen und an uns gelanget, im goliken unde grotern in fite
gerne. Geschreven am donnerdage in den hilligen Ostern under unser
stad secret anno domini etc. LXX quinto.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —.
Nr. 284 —286. 1475. 109
1475. Mürz 30. Magdeburg. 29D.
Hans von Bartensleben gu Hötensleben gesessen verkauft mit Zu-
stimmung des Ersbischofs 30 (3ulden aus 119 Schok und 6 Groschen,
welche er aus den gu. der Burg Hötensleben gehörenden Dörfern
aufnimmmt, an Johann Laffard, Pfarrer zu S. Ulrich, an den
Altaristen des Altars der heil. drei Könige, den Allaristen, der
die Commende der Frühmesse hat, den Altaristen der 10000 Ritter,
den Altaristen Aller Heiligen, den Altaristen S. Martens, den
Altaristen S. Annen, den Altaristen U. L. Frauen und den Priester,
der die Nonemesse hat, und ihre Nachkommen, die den Goltes-
dienst persönlich halten und zu der Memorie der Brotmesse gehen,
wiederkäuflich für 600 Gulden.
Cop. 67 fol. 354^.
St. M.
— Magdburg -- thusend vierhundert dornach in dem funffunde-
sobenezigsten jare am mittwochen in der heiligen osterwoche.
1475. April 4. 236.
Der Hat von Magdeburg bittet den von Zerbst, ihm über die
Angelegenheit der beiden gefangenen Strassenräuber zu berichten.
Or. Perg Si. Angeklebt 2 Pupierzettel.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
De hochgeborne here here Mangnusz forste tho Anhalt etc. juwe und
unse gnedige here heft uns opp unse schrifte am sonabende
negest vergangen van wegen und rechtesmodinge des hilligen rikes
vrigen straten rovers, der lande und unses beschedigers Philippus
Meyninge an syne gnade und juwe leve gedan under andern, dat he
itzund jo in syner gnaden vengnisse bestricket sij und uns bij syner
gnaden eygen bodeschopp wille syne meninge van deswegen vorstan
lathen und geborliken und nicht anders darinne halden etc. dat wij
also gerne vornemen, vor antwerde geschreven, dat sik deune noch
wante her vorwilet heft; guden frunde, so vornemen wij nu und horen,
dat syne gnade den andern stratenrover und unsen beschediger Hansze
van Schirsteden, anders Ritter Hansz genomet, des sulven Philippus
cumpen und medededers, ok in syner gnaden fengnisse sittende, ge-
kregen hebbe, dede in dem geliken und ok vele quades opp des hilligen
rikes straten in den landen und unsen borgern alles nach eygentliker
irfarunge gedan und begangen heft, dat sik denne alles nach gotliker
plicht anders nicht wanne nach rechter ordenunge und sattunge geboren
to straffende; dar umme, ersamen guden frunde, bidden wij nachmals
alse vor fruntliken, gij willen bij dem gnanten juwem und unsem
110 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gnedigen hern vorfogen und in dem besten vordsetten, dat syne gnade
und juwe leve ok besundern bij dissem jegenwerdigen nach vorschriven
und witlik werden lathen, wanne wij itzund thur tijd myd dem ersten
der wegen by syne gnade und juwe leven unses rades halven schicken
nogen, bij den sulven gnanten beyden oveldeders tho vorhorende und
to irfarende, eft unsen borgern or genomen und affgerovede gelt und
gud ok mochte wedder werden, und dar denne vorder by tho farende,
so recht is und sik geboret, des wij ok also nach gotliker rechter
keyserliker sattinge und ordinacien also nach unsen vordern schriften
modende nnd biddende syn, dar ane wij ok nicht entwiveln, syne
gnade und juwe leve nach synem forstliken und juwer leve wesende
und vorwarten dyngen in beschuttinge und beschermynge des hilligen
riks frien straten und sterkynge des rechten gerne don; vordenen wij
ok umme syne gnade und juwe leve nach billicheyd im geliken und
grotern, wur wij magen und an uns gelanget, in flite gerne. Ge-
schreven am dinsdage post Quasimodogeniti under unser stad secret
anno domini ete. LXX quinto.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und ratmanne tho Czerwist —.
Zweiter Zettel: Ok, ersamen guden frunde, hebben wij in der
mathe juwen und unsen gnedigen hern hern Mangnusze etc. itzund
ok geschreven, dar juwe leve nu dat beste wol inne besvnnen und
don willen. Datum ut supra.
Der erste Zettel enthält das Konzept des Antwortschreibens des
Rates von Zerbst an Magdeburg und lautet:
Unsen fruntliken dinst tovorn. Erszamen und wieszen besundern
guden frundes. Juwe schriffte sake halven Hans von Schirsteden
belangede an uns gestalt hebben wie inhalt to guder mathe verstanden
unde dy ferrer (?) deme hochgebornen grave Mangnus fersten to Anhalt
unde graven to Aschanien unsen gnedigen leven hern vorgehalden
unde lesen laten, also het uns syne gnade bericht, wu die durch-
luchtigeste unde hochgeborner furste unde her her Ernst hertzoge to
Sassen, lantgrave in Doringen und margrave to Missen etc. unsze
gnedige leve her irst an syne gnade geschreven und begeret het recht
an dem gnanten Hans van Schirsteden to bekamen, so juwe ersamheyt
dat in syner genaden antwerde an juwe geschikket wol vernemen
werden, sundern muchten wie juwer leve vele to willen und dinste
gesien, dat deden wie gerne.
Nr, 237 —240. 1475. 111
1475. April 11. Magdeburg. 237.
Ergbischof Johann entscheidet einen Streit zwischen dem Rate der
Sudenburg und Martin Baldewins, Bürger zu Querfurt, über
beschlagnahmte Güter dahin, dass der Rat Martin Baldewins
10 Gulden als Entschädigung gehen soll.
Cop. 67 fol. 423.
St. M.
— uff hute dinstag nach dem sontage Misericordia domini in dem
LXXYV jare uff unserm ertzbischoflichen hoffe zu Magdburg —-
1475. Mall. Calbe. ——— 238.
Domherr Ludwig, Ludolf, Heinrich und Hilmar Gebrüder von
Veltheim verkaufen. an den Bürger Thomas Rode 9 Gulden «us
Hilgendorf wiederkäuflich für 150 Gulden.
Cop. 67 fol 355.
St. M.
— Calbe — thusent vierhundert darnach im funftundesoventzigsten
jare am montag sent Walpurgen tage.
1475. Mai 2. Magdeburg. 339.
Friedrich von Trote verkauft un den Bürger Hans Müller
fünf Gulden jährlich aus dem Dorfe Prister wiederkäuflich für
100 Gulden.
Cop. 67 fol. 348.
St. M.
— Magdburg — thusent vierhundert dornach im funffundesobin-
czigsten jare am dinstage nach sente Walpurgen tage der heiligen
junckfrawen.
1475. Mal 2. Magdeburg. 240.
krebischof Johann verkauft an den Bürger Heideke Hohenbode
mit Zustimmung des Domkapitels 50 Uulden jährlich aus seinen
Solgütern zu Salze wiederkäuflich für 1000 Gulden, da er dem
Kaiser Hilfe gegen den Herzog von Burgund thun sollte.
Cop. 67 fol.350.
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im funffundesobin-
czigsten jare am dinstage nach Walpurgis.
Der Hevers des Hohenbode im Or. ohne Siegel Geh. St. A. zw Berlin.
112 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1475. Mai 16. 241.
Dompropst Stefan bezeugt, dass der Domvikar Andreas Vischer
von seinem Hause in der Sudenburg auf dem Pralenberge un
dem Judendorfe, in welchem die Vikare Johann Hunt und
Bartolt Schorstein gewohnt hatten, 1! , Gulden wiederkäuflich für
30 Gulden an die Vikare Johann Tile, Johann Schermer, Dietrich
Storingk und Curt Hante verkauft hat.
Cop. 31 fol. 107".
St. M.
— dusent virhundert darna im viveundeseventigisten jare am
dinsedaghe na Bonifacii des hilligen pawes.
1475. Juli 6. 242.
Notariatsinstrument über die Schenkung einer Schuldverschreibung
des Rates von Magdeburg über 4 Gulden jährlichen Zinses an
das Kloster S. Agnes seitens des Kanonikus des Stiftes S. Petri
und Pauli Moritz Jangrove.
Or. Perg.
St. M. s.r. Agneskloster Nr. 115.
Anno millesimo quadringentesimo septuagesimo quinto, indictione
octava, die vero Jovis, sexta mensis Julii — pontificatus sanctissimi
in Christo patris et domini pape [Sixti]! quarti anno quarto — Magde-
burg in domo habitacionis prefati domini Mauricii Jangrove canonici —.
! Der Name des Papstes fehlt im Or.
— nn 0
1475. Juli 31. 2439.
Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. bezeugt als Lehensherr,
dass der Vikar Egbert Abrahe den Domvikaren Johann Tile,
Johann Schermer, Bernt Eylzen, Curt Hanth und den übrigen
einen Gulden jährlichen Zinses von seinem Hause im Diebeshorn
wiederkäuflich für 20 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol. 120 ".
St. M.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nv. 313.
— virtheynhundert jar darna im viveundesoventigisten jare des
mondages in sunthe Germanus daghe des hilligen bischoppes vor
vincula Petri.
Nr. 241—247. 1475. 1i$
1475. Oktober 16. 244.
Arnold Gleneberg zu Eisleben und seine Frau Gertrud verkaufen
an Hans Rode, Bürger su Magdeburg, von ihren Solgütern in
Halle 30 Gulden jährlich wiederkäuflich für 500 Gulden mit
Bedingung des Rückkaufs in 3 Jahren.
Cop. 67 fol 364" und 365.
St. M.
— thusend vierhundert im funffundsibinezigsten jaren am mon-
tage Galli.
1475. November 14. Magdeburg. 245.
Erzbischof Johann gestattet dem Domherrn Balthasar von Schlieben,
7ı, Mark und emen Wispel Hafer aus Klein- Salbke und
M, Mark und einen Wispel. Hafer aus Gross- Beyendorf, welche
Erzbischof Günther an Bethmann Lose, seinen Sohn Caspar
und ihre Erben wiederkäuflich für 70 Mark verkauft hatte, ab.
zulösen, und stellt ihm einen Wiederkaufsbrief darüber aus.
Cop. 8 fol, 191.
St. M.
— Magdeburg — tausent vierhundert dornach im LXXV jhare am
dinstage nach Martini episcopi.
1475. November 23. Giebichenstein. 246.
Friedrich von Trotha zu Weltin verkauft an die Kirchmeister
Gories Wanzleben und Peter Mette und die Gemeinde zu S. Ulrich
und Livin gu Magdeburg 15 Gulden jährlich aus seinen Ein-
künflen aus der Münze zu Halle und aus seinen Gütern zu
Löbejün und Nauendorf wiederkäuflich für 300 Grulden.
Cop. 67 fol. 367.
St, M.
— QGebichinstein — thusend vierhundert dornach im funffund-
sobinczigsten jare am donrstage Clementis.
-—— —— —— —
1475. December 23. 247.
Die Bürger Friedrich Hirzhals und Hans Biesendal als Vor-
münder der Kinder Hans Loses bekennen, dass Martin Saden-
beke von seinem neu aufgebauten Hause in der Steinstrasse, welches
von den Lose zu Lehen ging, an die Domvikare Matthaeus
Geschiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 8
B3
114 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Biderite, Gregor Fromke, Heinrich Rodewolt und Dietrich
Storingk einen halben Gulden jährlich für 10 Gulden wieder-
käuflich verkauft hat.
Cop. 31 fol. 121.
St. M.
— virtheynhundert jar dar na im viveundesoventigisten jare am
sonavende na sunthe Thomas daghe des hilligen apostels.
1475. December 24. 248.
Paul Schulte, Bürger der Sudenburg, erklärt sich gegen sicheres
Geleit bereit, einen Streit mit einem Zerbster Bürger in dieser
Stadt aburteilen zu lassen.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Minen willighen denst thuvorn.. Ersamen hern. Juwer leve is
wol andechtich, dat ik thu velen tijden myner eliken husfrouwen
gherechticheit, de ik von orentwegen meyne thu hebbende thu den
nagelathen gudern Peter Kelen, vor jw unde vor richter unde schepin
mit jw ghesocht hebbe, unde hebbe des mit Peter Wolter seliger by
sinen levende noch mit siner eliken husfrouwen na sinem dode nicht
mogen thu endeliker uthdracht komen, myner frouwen gerechticheit
thu vordern; deshalven hebben wij des gnanten Peter Wolters nalaten
frouwe, nu Hans Steffens juwes burgers eliken husfrouwen, als sie des
thu donde heft, gesocht in dat geistlike gerichte to Zieser, dar denne
juwe ersamicheit an den official dar sulves vor de juwen geschreven
heft begerende, de saken unde schel vor jw up gutliken handel thu
wisende; sulken juwen breff heft unse procurator unsen frunden unde
uns thu vorstande gegeven unde lezen lathen, des wij nach rade
unser frunde fruntscop noch rechtes vor jw von der frouwen thu
nemende nicht uthslon, alse is unse meynungh gewest, juwe leve
worde uns mit juwen brive, als wij den an den official geschreven
vorstaen hebben na sinen lude, vor jw thu komende geheysschet
hebben; also was nu kortes in sunte Tomas avende Kersten Steffens
thu Magdeburg, mit dem redede ik uth der sake, de mik mit drou-
worden sere na was unde sede, wolde ik thu Czerwest komen vor den
rad, dar wannede (?) sinen bruder nicht an, wen hie dechte my nicht
thu gevende. Nach sulker wise holt juwe breff an den official ge-
schreven nicht in, idoch up dat juwe leve jo merken schal, dat de
gebrek unde schel an mik nicht sin schal unde dat gi myner thu
fruntscop unde thu rechte mechtich sin schullen unde gi de saken thu
handelen willen vor jw nemen unde mik dar thu ungerferlich anfals
von mynen wedderpart unbesorgit heysschen unde bescheden mit
juwem brive, also wil ik wege unde moyge vor jw thu komende, so
dat korte schut, nicht vordreten lathen unde bidde des juwe gutlike
Nr. 248-249. 1475. 115
antwerde; wur mede ik jw thu denste gesin kan, do ik mit willen
gerne. Schreven an dem avende der gebort Cristi unses hern .anno
eiusdem domini 75.
Pauwel Schulte, burgir
in der Sudeburg Magdeburg.
Adresse: Den ersamen burgirmeistern unde radmanne der stad
Czerwest —.
—- --—— -———— -
1475. 249.
Ausgaben aus dem Zoll des Ergbischofs von Magdeburg.
Cop. 68 10l. 389.
St. M.
Anno domini 1. 4. 7. 5. do wart meins gn. hern von Magdburg
und der renteners gelt in dem zeolle ussgegeben, so als hirnach stet
nach orer selbten eygen beder partes stifftungen. Unserm gn. hern von
Magdburg behoren des jares uss dem zoll XII thunnen herings, dy da
angeschlagen sindt uff XLVIII pfundt pfenninge, dy thunnen uff
ul pfundt pfenninge gerechent, das dar sindt VI schock groschen
XXiHI alde groschen und machet am gelde zwsament gerechent
LXXVI schok groschen XLVIII alde groschen; und von den guthern, dy
meinen gn. hern angestorben sindt von Claws Vosse, Heinrich Betken,
Henning Scartowen, gibt XXII pfundt pfenning und VI schilling
pfenninge und III -À und 1 mese herings, das da machet an gelde
XXXVI Ischok groschen XX alde groschen, dy summa beyder parthen
machet 113 schok VIIj alde groschen; hir ist nwu vorder zw kumen
der Wyskoppe rente, das sindt III pfund .À und machet an gelde
III schok gr. XLVIII alde gr, die summa aller macht 117 'schok
LVj alde grosclien. Heynrich von Krosigk sall haben uss dem zoll
IX mark VI pfundt XII schilling A und I mese hering, machet an
gelde XXXIX schok groschen XLII alde groschen. Hans Santersleven
zw Haldesleven sal haben uss dem zoll XXVII schilling und I mese
herings, machet II schok groschen XLI alde groschen. Hans Losen
seligen sonen hinder sant Johannsen wonhaftig sollen haben uss dem
zoll III} pfundt und funff schilling A, Cone Emden und seyne vettern
sal werden uss dem zoll VII pfundt und XL % und IX virdunghe
und VII mese heringes, machet an gelde XXIIII schok groschen minus
3 alden groschen; den Klumpsilbern sal werden uss dem zoll ein
pfundt A, VII virdung XLV schilling A, machet an gelde X schok
XLVII groschen; den Roden sollen werden uss dem zoll XX pfundt
X schilling A und II mese herings, machet XXXIII schok IIII alde
groschen, Heyse Rulves sal haben uss dem zol III pfundt III f A,
II mark und I mese heringes, machet XIII schok XXXIX alde groschen;
Heinrich Müller sal haben uss dem zoll I mark, III pfundt A und
II thunen heringes, dy uff XII pfundt angeslagen sindt, und.II mese
heringes, machet XXVIII schok groschen und XVI alde groschen, den
g* |
116 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Almanen Hans und Fridrich sal werden uss dem zoll XXVI pfundt
und II mark, III vierdung und 1 loth 11 schilling A und VI mese
heringes, machet LIII schok groschen LVII alde groschen. Wernher
Fewrhaken sone sal haben uss dem zol VI pfundt und I mese heringes,
machet X schok VII] alde groschen, Hans Amforden seligen sone sal
werden uss dem zoll XXXII pfundt XV schilling A, machet LII schok,
XXIII alde groschen, Hans Boden sone sal werden uss dem zol
Ij vierdung, |machet I schok XII alde groschen, Bartholomeus Keller
sal werden uss dem zol 1 pfundt XXX schilling A und II mese hering,
machet VI schok XXVIII alde groschen, den Kelnern allen insampt
sollen werden uss dem zo! j mark, III pfundt, machet VI schok
XXIII alde groschen, Wernher Perseke sal haben uss dem zoll
III} pfundt, machet funff schok XXXVI alde groschen, der Heydeken
Bartldeschen sal werden zw der leypezucht uss dem zol III pfundt,
machet V1 schok groschen. Zw merken, das der mesen herings ist
zwsamen in dem zoll gerechent XXIII und dy sindt angeschlagen uff
VII pfundt und dy VII pfundt sindt geteylé in XXIII teyl, dy dar
machen II thunnen heringes, ja vor dy tunne heringes III pfundt .À
zw gebende efite VI schock groschen XXIII alde groschen;
der pfunde in den zollen sein zwey hundert und LXXVII und
XV schillinge A und II %. Zw der kirchen ussgebe zu meines gn.
hern von Magdburg luchten in dem thwm kegen palmen XL pfund
wachses, item 1 pfundt wyroch und I pfundt mire kegen dem grunen
donerstage, alle jare drey fwder kolen in dem thwm, dem kelnere in
dem thwme alle jare zw der burgk II schok groschen XL alde groschen,
ale jare III tunnen heringes kegen dem grunen donerstage zw der
spende uff des byschopfs hoffe, zw sandt Vincentius altare in dem
thwm II volle mark geldes, dy machen X schok groschen XLVIII alde
groschen alle jare, zw dem mandatebrot 1I pfund A und VIII schilling A
effte XLVIII schilling A, machet VI schok groschen IX alde groschen
II clein A; hir gibt der mollevoyth den zollnern UN schilling A
zw trankgelde und dem zollner gehort von der spende I schok brodes
und I schok hering, den vicarien in dem thume uff sandt Augustins
tage in das gemeine alle jar II pfundt A, dy angeschlagen uff
II schok groschen XII alde groschen, alle jar uff sand Augustins tage
den herre, dy denn kegenwertig sindt, eyner yczlichen perschon ein
stubicken frisch weyns, dem thwmprobst II. schok, dem thumdechant
II schok und einem iczlichen juncker V1 grosse X, den korschulern
in dem thwm 1Vfi .À, machet j schok groschen II cleine A und dem
thuribilario II cleyne A, den kemerern Iß .À, machet XV alde
groschen I clein .À, den kustern in dem thume zwsamen IB ,
machet XV alde groschen I cleynen %, dem probste zw unser liben
frawen IIIIB %, machet j schok II cleine %, in der kirchen zw sandt
Sebastian alle jar, II pfundt, machet III schok groschen XLVIII alde
groschen alle jar, uff das kruckedore II schok groschen, den sechs
dorewerttern, dy die zeichen uss dem zolle uffnemen von denjenen,
Nr. 250—252. 1476. 117
dy den zoll geben muessen, jo einer yczlichen personen zw der
wochen einen newen groschen und einem iczlichen zw drankgelde
des jares ein halb schok groschen dem zollner zw lone des jares
XL schok groschen.
1476. Mürz 13. 250.
Dompropst Stefan bezeugt als Lehensherr, dass Bun Dalemann
für sich und seine Frau Czye von seinem Hause in der Mühlen-
strasse in der Sudenburg un die Domvikare einen halben Gulden
wiederkäuflich für 10 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol. 122”.
— dusent verhundert darna in dem seszundesentigesten jare am
midweken na Reminiscere in der hilgen fasten.
1476. April 22. 251.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, zu veranlassen,
dass ein gestohlenes Pferd dem Eigentümer gurückgegeben werde.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst,
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Uns heft to vorstande gegeven Oltze Tileman eyn vorman, wu Bestian
sin knecht der wagenperde eyn ut synem wagen, dat sine nicht,
sunder unses rades kumpan Lodewich Ewitzen sij, vorkoft hebbe etc.
wurumme, guden frunde, bidden wij fruntliken, juwe leve willen bij
dem jennen, de dat perd gekoft heft, juwen borger vorfogen, dat he
des kopes widder avetrede und dat perd dem gnanten vorman efte dem
knechte wedder antwerde, nach deme he ohme des kopes nicht weren
moghe, so wij des alles eygentliken berichtet sind, vordenen wij tigen
juwe live, wur wij magen; gherne. Geschreven am mandage post
Quasimodogeniti under unser stad secret anno domini etc, LXX sexto.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —.
1476. Mai 15. Rom. 252.
Papst Sixtus IV. beauftragt die Dekane von S. Marien und
S. Bonifatius zu Halberstadt und von S. Sebastian zu Magdeburg,
die Gebrüder Rode zu Magdeburg gegen die von Alvensleben zu
schütsen.
Gercken, Cod. diplom. Brand.VI, S. 654. Riedel, Cod. diplom. Brand. I, 17,
. 159.
Sixtus episcopusservus servorum dei dilectis filiis beate Marie et sancti
Bonifacii Halberstadensis ac sancti Sebastiani Magdeburgensis ecclesiarum
118 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
decanis salutem et apostolicam benedictionem. Conquesti sunt nobis
Thomas, Jacobus et Heinricus Roden, laici fratres, pauperes orphani
Magdeburgenses, quod Fredericus senior et Fredericus senior eius frater,
Bussc, Gevehardus, Ludolphus et Bernhardus de Alvensleve et quidam
alii laici Halberstadensis ac Magdeburgensis et Brandeburgensis civitatum
et diocesium super quibusdam pecuniarum summa, iuribus, bonis et
rebus aliis ad eos communiter spectantibus iniuriantur eisdem, ideoque
discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus illos, sub
quorum iurisdictione iniuriatores ipsi consistunt, arctius moheatis, ut
pauperibus super hiis exhiberi faciant iustitie complementum, alioquin
vocatis, qui fuerint evocandi, et auditis hine inde propositis, quod
iustum fuerit, appellatione remota usuris cessantibus decernatis, facientes
quod decreveritis per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes
autem, qui fuerint evocandi, si se gratia odio vel timore subtraxerint,
censura simili appellatione cessante compellatis veritati testimonium
perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo
aut unus vestrum ea nichilominus exequantur. Datum Rome apud
sanctum Petrum anno incarnationis dominice millesimo quadringen-
tesimo septuagesimo sexto, idus Maii, pontificatus nostri anno quinto.
1476. Mai 31. 209.
Ludwig Domherr, Ludolf, Heinrich und Hilmar, Gebrüder von
Veltheim, Ludolfs Söhne, bekennen, dass sie dem Magdeburger
Bürger Thomas Rode 15 Gulden Zins aus dem Dorfe Hilgendorf
bei Loitsche (Lotzke) für 250 Gulden wiederkäuflich mit Zu-
stimmung des sede vacante regierenden Domkapitels verkauft haben
und dass sie die 15 Gulden binnen 4 Jahren wieder einlösen
wollen.
Or. Pap. 4 Si.
St. M. s.r. LBd 1 Nr.23.
— verteynhundert dorna ym scszundsöventigisten jare am fridage
vor pingesten.
1476. Juni 1. 254.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, er móge seinen
Bürger Hagenow anhalten, wegen gelieferten schlechten Bieres
Schadenersate zu leisten.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadiarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Uns heft to vorstande gegeven disse jegenwerdige unse borger Hans
Brunswick, wu he Hans Hagenowen juwen borger beer ave gekoft
hebbe, so zendet he ohme nu ber, dat he also nicht enfynde sunder
Nr. 253—256. 1476. 119
nicht dogelik, so dat he ohne dar mede weren moge sy etc. so he
uns des eygentliken berichtet heft, so he des ok juwer leve wol vorder
muntliken derinret werdt; ersamen guden frunde, van des wegen
bidden wy fruntliken, gij willen den benomden juwen borger anhalden,
dat he alsodanen sin ungeve beer wedder neme efte sik myd ohme
dar uth und ok umme alsodanen gelt, alse he ome rede opper beer
gegeven hebbe, in der guthe sunder vorder sinen schaden und vor-
sumenisse vorlike, wante juwe leve und wy schullen syner to (?) gelike
und aller redelicheid der wegen mechtich sin, so he uns des ok vorder
bericht und sik vor uns vorboden heft, vordenen wy tigen juwe leve,
wur wy mogen und an uns gelanget, gherne. Geschreven im hilligen
pingestavende under unzer stad secret anno domini etc. LXXVI *.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmannen tho Czerwist —.
1476. Juni 26. 290.
Bündnis der Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle,
Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck, Hannover
und Helmstedt auf sehn Jahre.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Riedel, Cod. diplom. Brandenb. I, 15, S. 358.
— am midweken post Johannis baptiste.
S. Göttinger UB. II, Nr. 332 und Bode, Forschungen II, S. 248.
— — m —
1476. Juli 17. 256.
Die Priorin Mechtild und das Kapitel des Kloster S. Mariae
Magdalenae bekennen, dass Yde, Heyne Rosseken Witwe, 20 Gulden
dem Kloster gegeben hat, wofür für sie und ihre Verwandten Seelen-
messen gelesen werden sollen.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
Wy Mechtildis priorynne unde samminge ghemeyne des clostirs
sunte Marien Magdalenen in der alden stad Magdeburg bekennen unde
betugen mit dussem unsem apen breve vor allen luden, de en sehn,
horen edder leszen, dat de ersame frouwe Yden, Heyne Roszeken
naghelaten weddewe, gode tho love unde umme orer selen salicheit
willen hefft unsz ore milden almissen ghegeven, benemeliken twynchtich
rynsche gulden, de wy in unszes clostirs nuth unde framen ghekart
hebben in sodaner wysze, dat wy dar unszem clostir to gude jerlike
renthe mede ghekofft hebben, welke renthe wy alle jar hebben scullen
120 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
tho wasse unde anderen slete, alszo wy to dusser naghescreven
memorien unde dechtnisse behoven, unde wat denne overblifft, dat
moghe wy in unszes clostirs nuth unde framen keren, wur des noth
unde behoff is, unde so hebbe wy ergnanten priorinne unde samminge
des vorghescreven clostirs anghesehn de innighe begheringhe, de de
upgnante Yde, Heyne Roszeken nagelaten weddewe, tho unsz unde
unsem clostir ghehath hefft, unde de woldath, de se unsz bewyset
hefft, und willen gode tho love unde tho salicheit des gnanten Hevne
Roszeken seliger szelen unde Hinrick Flemingk unde Margareten, de
der vorgnanten Iden olderen synt gheweszen, unde ok der vorbe-
nomeden Yden szelen tho der tyd, wan"se van dodes wegen vorstorven
is, unde alle de szelen, de uth oren slechten vorstorven sint, alle jar
na holden eyne memorien unde dechtnisse in dusser nagescrevener
wysze, also dat wy vorgescreven priorinne unde samminghe ghemeyne
unde unsze nakomelinge willen in sunte Peters daghe, de in der ernne
kommet, des namiddages up unsem chore holden de vigilien unde des
anderen daghes dar na mit unszem proveste singen de selemisse unde
denne tho der selemissen scal me setten veer barlichte unde de scullen
bernen, wente dat de selemisse uth is, unde na dar selemisse scal me
de commendacien holden nach unszes clostirs wonheit alles gode tho
leve unde allen cristen szelen tho troste. Dusses tho merer bekentnisse
hebbe wy unszes clostirs ingesegel laten hengen an dussen breff nach
Cristi gheborth dusent virhunderth jar dar nach in dem sesunde-
seventigisten jare am middeweken nach sunte Margarethen daghe der
hilgen jungfrowen.
1476. September 3. 25.
Der Rat der Neustadt Magdeburg verträgt sich mit dem Kloster
S. Laurentii wegen eines Grabens auf des Klosters Breite vor dem
Inslebischen Thore und um den Mauerschoss.
Or. Perg. Sp. — Cop. 378 fol. 86".
St. M. s. r. Lorenzkloster Nr. 61.
Wy borgermester unde radmanne der nigen stad Magdeborch be-
kennen openbar in dissem unsen open breve vor allen, de ohn sehn,
horen edder lesen, dat wy uns genczliken unde in fruntscop mit der
werdighen in got frowen vrouwe Bertha ebdessche dorch den ful-
mechtiger her Peter Mulre provest, Barbara pryorynne des hilghen
ordens sancti Benedicti unde mit der ganczen sammeninghe der junc-
frouwe des sulven ordens to sunte Laurensche hir in der nyen stat
Magdeborch gutliken vordragen hebben umme etliken schel unde
twidracht, den wy yn vortiden wente nu her mit dem closter gehat
hebben, nemliken van des nyen graven wegen up desz closters brede
vor dem Ynsleveschen dore in dat osten belegen, so dat de ersame
rad dusser nyen stad Magdeborg nu vortmer to ewigen tiden mach den
graven maken unde beteren to der stat beste, wan ohn dat even unde
Nr. 257 —258. 1476. 121
bequeme is, ane yennygerley ynsage effte hulperede, unde de rad
dusser nyen stad beholt sick ok de macht, dat me up dem sulven nyen:
graven nicht neger plogen schal, wan alsz eet van alder begrepen is,
unde ok so schal dat closter den wal an der sulven brede upwerpen,
wan des noth unde behoff is, sunder dar neynen thun vor hersetten
effte maken. Dessulven gelick hebbe wy uns vordragen mit dem up-
gnanten proveste unde mit der vorbenomeden ganczen samenynghe
der jungfruwen umme dat murschot yn sulker wisze, dat dat closter
schal unde wil nu mehr ewichliken alle jar to murschote geven
twyntieh schilling penningh Magdeborgscher weringhe, dar see sesz-
undetwyntich schiling penningh plegen to geven na lude unses
registers. Dat wy an beyden parthen alle dusse puncte unde artikelen
gruntliken sint eyn gewurden und uns so vordragen hebben, des to
willen unde to leffnissze hebbe wy vorgnante borgermester unde rad.
manne dusser nyen stad dem vorgemelten proveste unde der ganczen
sammenynghe der juncfrouwen des sulven closters gegeven eyne
summe geldes by namen vefftich alde schok grosschen, dy de provest
al rede eyn deyl an jarlike rente gelecht heft na lude unde inholde
des closters register. also dat de provest edder syn nakomen unde de
gancze samenynghe der juncfrouwen dat see edder ore nakomelinghe
effte neymant van orentwegen den ersamen rad dusser nven stad
Magdeborch nu unde in tokomende tiden van alle dussen vorbenomeden
puncte unde artikel nicht mehr bededinghen effte mit gheystlikem
noch mit werltlikem rechte dar umme anfallen willen ane yennygherley
gheverde unde alle argelist effte hulperede. Hyr by unde over is unde
sint gewesen de erafftighe here her Jan Teydeman in den tiden eyn
capelan to sunte Laurensche, Fryctze Gherloff, Valentin Smet, Tile
Schulte unde Frederick Pelezer olde borgermester unde radmanne,
dede eyn sulkes hebben hulpen dedingen. Desz to groter tuchnisse
unde merer bekentnisse hebbe wy vorgnante rad unser stad inghesegel
witliken gehenget an dussen open breff, de gegeven unde geschreven
is na der gebort Cristi unnses heren dusent verhundert seszunde-
soventich 'yar am dinszdage nach Egidij des hillighen abbetes unde
bichtighers.
1476. September 20. . 298.
Abt Hermann von Kloster Berge belehnt die Domvikare und ihren
Prokurator Matthäus von Diederilz mit einem Hause in der
Beckenschlägerstrasse in der Neustadt, welches ihnen | Ludeke
Tribbeses für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hut.
Cop FE fol. 123.
Holstein, UB.des Klisters Berge Nr, 357°.
— dusent verhundert darna in dem sesundeseventigesten jare amme
fridage sunte Matheus avende evangelisten.
— ——— -— — —
122 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1476. Oktober 3. | 959.
Der postulierte Ergbischof Ernst verspricht die Stadt Magdeburg
bei ihren alten Rechten und Freiheiten zu belassen. Den Brief
besiegelt er in Ermangelung eines eigenen Siegels mit dem seines
Vaters, des Kurfürsten Ernst von Sachsen.
Cop. von Gericke fol. 65". Schultze S. 439. Smalian fol. 201.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
--- donnerstag nach Michaelis — dausent vierhundert darnach im
76 jahre.
Der Revers stimmt mit dem des Erzbischofs Dietrich überein.
1476. Oktober 3. Rochlitz. 260.
Der postulierte Erebischof Ernst verspricht, die vor ihn zur Ent-
scheidung gebrachten Sachen nach Sachsenrecht gu entscheiden.
Cop. von. Gericke fol. 66. Schulize S. 441. Smalian fol. 303.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
— Rochlitz — thausent vierhundert darnach im sechsundsieben-
zigsten jahre anı donnerstage nach Michaelis.
Der Revers stimmt mit dem des Erzlischofs Peter überein.
1476. Oktober 12. Leipzig. 261.
Kurfürst Ernst von Sachsen bezeugt , dass die beiden von seinem
Sohne, dem postulierten Erebischof Ernst, den Bürgern von
Magdeburg gegebenen Rererse mit seinem Willen ausgestellt sind,
weil sein Sohn noch in seiner Verwahrung sei.
Cop. ton. Gericke fol. 66. Schultze S. 444. Smalian fol. 204.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
-- Leipzigk — dausent vierhundert und im sechsundsiebenzigsten
jahr ; am sonnabend nach Dionisii.
1476. Oktober 31. 262.
Bündnis der Städte Lübeck, Bremen, Hamburg, Rostock, Stral-
sund, Wismar, Lüneburg, Stade, und Uleen einerseits und
Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Goslar, Hildes-
heim, Göttingen, Stendal, Hannover und Einbeck andrerseits
. auf 6 Jahre.
Or. Ferg.
Stadtar. chiv zu Br uunschweig.
Riedel, Cod. diplom. Brandenb, 1, 15, S. 363.
— XIHIH* darna im seessundeseventigesten jare am avende Omnium
sanctorum.
S. Göttinger UB. II, Nr. 333.
Nr. 259—265. 1476. 123
1476. November 6. 209.
Der Rat von Magdeburg bezeugt folgende Eintragung in das
Schöffenbuch vom Mittwoch nach Omnium Sanctorum 1476 be-
treffend die Jacobikirche:
Transsumpt vom 9, Januar 1555 im Heberegister der Jucobi- Kirche.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Gories Konsz gaft Valentin Strodtmanne und Pawel Gotzen
kerckmeisteren tho sunte Jacoppe tho der genanten kercken handt
eynen rinsschen gulden tinses an synem huse up der wisscherstrathen
by Clawes Kerbelitzes huse gelegen mytt twyntich gude rinsche
gulden tho rechter tinsetydt wedder avethokopende und duth gelt
schullen die kerckmeister vorschoten.
1476. November 13. 264.
Die Brüder Hans, Thomas und Jacob Saloman und ihre
Schwestern Alheit und Ilse, Heinrich Salomans nuchgelassene
Kinder, bekennen, dass ihnen Erebischof Ernst 26!, Gulden
jährlich aus dem Geleite eu Salge für 527 Gulden wiederkäuflich
verkauft hat. m
Or. Perg. 2 Sp. — Cop. 68 fol. 10.
St. M. s.r. LB* Nr. 268.
— thusend vierhundert darnach im sechsundesobinczigisten jare
am imittewochen nach Martini des heiligen bischoves.
1476. November 18. Magdeburg. 265.
Erzbischof Ernst löst die 52 Gulden jährlichen Zinses aus dem
Geleite zu Salze und der Bede zu Biere, Altenweddingen und
Bahrendorf, welche sein Vorgänger, der Erzbischof Johann an
Heine und Cone Wittekop, Bürger zu Maydeburg, wiederkäuflich
für 1053 Gulden verkauft hatte, ein und verkauft sie für
dieselbe Summe an Heinrich und Georg von Ammendorf eu
Rothenburg.
Cop. 68 fol. 7.
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert darnach im sechsundsobin-
czigsten jare am mittewochen nach Martini des heiligen bischoves.
Der Revers der Ammendorf Cop. 68 fol. 7 *.
— -——— . .—.
124 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1476. December 27. 266.
Erzbischof Ernst weist wie seine Vorgänger das Kloster Neuwerk
mit der Prokuration von 100 Gulden , welche es den Erzbischöfen
zu zahlen schuldig ist, an den Rektor der Kapelle S. Matthaei
und an die Vikare der Altäre S. Barbarae, S. Elisabethae,
S. Christoferi, S. Stephani und S. Johannis Baptistae, die zur
Sühne für den Mord des Erzbischofs Burchard IIl. im Dom er-
richtet waren, und quittiert über die geschehene Zahlung.
Cop. 398 fol. 57 und 135".
St. M.
vr. Ludewig, Heliqu. manuscr, V, S. 147. X, 8.689.
— thausent vierhundert dornach ym siebenundsiebeczigsten jare
am freytage sente Johannis tage in der heiligen weynachten.
14177. Januar 6. 267.
Der Vogt von Sommerschenburg ersucht den Rat von Zerbst, zur
Entscheidung eines Streites nach Leitzkau zu kommen oder, wenn
ein anderer Termin festgesetzt würde, ihm Botschaft nach Magde-
burg zu senden. |
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntliken denst tovorn. Leven hern unde frundes. Juwe
uppschriffte an mek nalende hebbe ek in guder mate ingenomen unde
dem we«dderparte Pauwel Flessauwen tho vorstanden geven; ersamen
guden frundes, isz myn flitlike bede unde beger, juwe ersamicheyt
sick am dinsdage na Fabiani up middach vor dem closter Leytsche
tor stele queme unde ek myt dem gemelden Flessauwen syne schulde
unde tosprake juwer ersamicheyt to erkennende geven in gotlicheyt to
Schedende; vorder wert up de gnante tydt juwe ersamicheyt, invalsz
sodans nicht warden mochte, mek eyne ander tydt beschede, wil ek
juwer ersamicheyt bereyt syn unde sodanne antworde in kort in
Henigk Kramsackes hus, borger to Magdeburch vor dem krokendor
wonhafftich, mochte bestalt werden unde vorder van ohm mek wol
gereket wart, dar ek mek wette na to richten; wes ek juwer ersamicheyt
mochte to willen unde denste wesen, dede ek myt willen gerne. Ge-
schreven under mynem ingesegel am dage der hilgen drier koninge
anno domini etc. LXXVII.
Hans van Tuchem, voget
tor Sommerschenburch.
Adresse: Den ersamen unde vorsichtigen borgemestern unde
radesmennen der stadt Czervest —.
Nr. 266—268. 1476— 1477. 125
1477. Februar 21. 268.
Die Bürger Hans Dorre, Friedrich Alemann und die Brüder
Hans, Thomas und Jacob Salemann bekennen, dass sie wieder-
käuflich dem Kloster S. Augustini 20 Gulden jährlich aus den
ihnen vom Erabischof verschriebenen Zinsen aus Burg für
500 Gulden verkauft haben.
Gleichzeit. Abschrift. Perg.
Stadturchiv zu Magdeburg.
Ik Hans Dorre unde Ffrederich Aleman unde Hans unde Thomas
unde Jacob Saleman gebrudere, alle borgere in der olden stad Magde-
borch, we bekennen vor uns unde unse erven in dusseme apen breve
vor alle de jenne, de een seen, horen edder lesen, dat wy myt gudeme
berade unde wol bedachten mode recht unde redeliken up eynen
wedderkopp vorkofft hebben unde vorkopen in crafft dusses breves den
erwerdigen heren unde broderen prior unde gantzen convente to sunte
Augustini bynnen der gnanten olden stad Magdeborch gelegen twintich
gude fulwichtige rinsche gulden jarliker renthe uth sulken negenteyn
marken Meydeborgscher weringe jarliker gulde unde renthe, de uns
bischopp Johan god seliger myt willen unde fulbort des capittels vor-
schreven hefft, uth der orgebede to Borch Hinrik Saleman unde
Clawese seliger unde Hans Dorren unde oren erven van oreme rathause
vor hundert negenundedruttich fyne mark unde eyn loth fynes
sulvers hovetstules vorkofft unde vorschreven hebben unde uns na
dode Hinrik Salemans seliger twe dele an den hovetstole unde tinszen
tokummet, hir var uns de gnanten erwirdigen heren prior unde
brodere to sunte Augustini viffhundert gude fulwichtige rinsche gulden
gegeven unde gutliken to dancke betalet hebben, de wy denne in
unser unde unser erven nuth unde frummen, wur uns des behoff
unde noth was, gewanth unde gekart hebben. Dusse vorgescreven
twintich gude fulwichtige rinsche gulden jerliker renthe unde tinsze
schal unde wil we ergnante Hans Dorre unse Ffredeiick Aleman, Hans
Thomas unde Jacob Saleman gebrodere unde unse erven den ergnanten
erwerdigen heren prior unde brodern alle jar upp cathedra Petri nu
negestkamende erst anhevende unde denne vorbath alle jar, de wile
dat de gnanten renthe unde tinsze van uns unde unsen erven nicht
wedder afigekofft werden, in der olden stad Magdeborch vry unde
unbekummert alles gerichtes gutliken unde to dancke bereyden unde
betalen. Ghescheget over, dat unse gaedige here van Magdeborch myt
willen unde fulbort des capittels dusse oven berurden gulden van uns
unde van den anderen personen, de des to donde hefft, wedder ave-
kofften unde to sik loseden, er we den erwerdigen heren ore vor-
benomeden renthe avekofften unde wedder loseden, denne so vor-
willekore we uns vor uns unde unse erven, dat wy se an anderen
wissen guderen, wur wy de hebben, wol to genuge vorwaren willen.
Ok beholde wy Hans Dorre, Ffrederick Aleman, Hans, Thomas, Jacob
126 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Saleman gebrodere vor uns unde unse erven in dussem breve de
macht, dat wy solke twintich gude fulwichtige rinsche gulden jarliker
tinsze wedder avekopen mogen, welkes jares wy willen unde uns unde
unsen erven dat even unde bequeme is, doch also dat wy offte unse
erven, offte wy nicht enweren, en sodanes den ergnanten erwerdigen
heren to sunte Augustine eyn ferndel jars vor sunte Peterstage
cathedra schullen toseggen unde witliken don, unde wan en denne so-
dane vorkundinge geschen is, denne so schollen unde wille wy offte
unse erven den ergnanten erwerdigen heren unde broderen to sunte
Augustinen viffhundert gude fulwichtige rinische gulden hovetstoles
myt den bedageten unde ok vorseten tinszen, efft en der welke hinder-
stellich gebleven weren, upp de uppgnante dagetiit nemeliken upp
sunte Peters dage cathedra in der olden stad Magdeborch to dancke
unvortogert gutliken geven unde betalen, unde wan dusse viffhundert
gulden hovetgeldes mit den hinderstelligen vorseten tinszen, efft dor
welk hinderstellich gebleven weren, al wol betalet synt unde en wol
vornoget, so schal dusse breff machtelos syn. Alle dusse vorgeschreven
stucke unde artikel in sampt edder besunderen lave unde rede wy
ergnante Hans Dorre, Ftrederik Aleman, Hans, Thomas, Jacob Saleman
gebroder, alle borgere in der olden stad Magdeborch, vor uns unde unse
erren den ergnanten erwerdigen heren unde broderen fo sunte
Augustine bynnen der olden stad Magdeborch gelegen in guden truwen
stede, vast unde unvorbraken to holdende. Des to orkunde unde mer
wissenheit hebbe wy ergnanten Hans Dorre unde Ffrederik Aleman
islik syn ingesegel anhengen laten unde Hans, Thomas, Jacob Saleman
gebroder hebben unses vaders ingesegel laten hengen, des wy dre uns
nü alle gebruken, an dussen breff vor uns unde unse erven, de
ghegeven is na Cristi unses heren gebort dusent verhundert in deme
sevenundeseventigesten jare in vigilia Cathedra Petri.
1471. März 1%. 269.
Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. bekennt, dass der Vikar
Nicolaus Bynike den Domvikaren 11), Gulden jährlich von seinem
Hause und 2 dazu gehörigen Höfen auf dem grossen Berge
gegenüber dem Pfeifersberge, welches vorher Grroveley besessen
hatte, für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. 18 fol. 124".
St, M.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 316.
— virtheynhundert jar darna im sovenundesoventigisten jare des
mondages na Letare.
Nr. 269—271. 1477. 197
1477. April 2. 190.
Matthäus von Plotho, Domherr und Obedientiarius der Obedienz
Bernstorf, bekennt als Lehensherr, dass Hans Dusze, Bürger gu
Magdeburg, von einer halben Hufe in Niederndodeleben 10 Scheffel
Weisen jährlich wicderkäuflich für 15 Gulden den Domvikaren
verkauft hat.
Cop. 31 fol. 125.
&t. M.
— dusent virhundert darna imme sovenundesoventigisten jare am
middeweken na Palmarum.
1477. Mai 6. 271.
Johannes Duben, Vikar des Altars Aller Heiligen, beseugt, dass
er mit Zustimmung des Domkapitels ein Haus im Diebeshorn
gekauft und damit den Altar bewidmet hat; dus Geld hatte er
durch einen Wiederkauf eines Wiispel Weizens in Schnarsleben
erhalten.
Or. Pap. Si.
St. M, s.r. Erzst. M. LV. Nr. 24.
Ik Johannes Düben itezund vicarius des altaris aller hilgen in der
kerken Magdeburg bekenne vor mik unde myne nakommen vicarien
des gnanten altares vor alsweme, so als dy werdigen heren domprovest,.
deken unde cappittel der kerken Magdeburg in ehr tyden den testamen-
tarien des gestrengen Heysen von ‚Steinvorde zeligen eynen wispel
weyten uth oren korngulden to Snardessleve to der gnanten mvner
vicarien vor virtich gude rinsche gulden na lude brive unde sigil dar
over gegeven up eynen wedderkop vorkoft hadden, dat nu dy vor-
gedachten myne werdigen heren sodan wedderkop des vorbenomeden
wispel weyten gedan hebben unde mik virtich gude rinsche gulden
hovetsumme, dar to twelff rinsche gulden vor alle bedagede unde vor-
seten renthe unde tinse hüde gefinge disses briffes gutliken unde wol
to dancke vornuget unde betalet hebben; vor dy vorgnanten twey
unde vefftich rinsche gulden hofetsumme unde rente myt sampt achte
gulden, dy ik dar to gelecht hebbe, hebbe ik myt willen, weten unde
fulbortlı der gnanten myner liven heren dekens unde capittels gekofft
eyn husz unde hoff in dem defeshorn gelegen, dat to ewigen tyden
by der gnanten vicarien aller goddes hilgen bliven schal, unde dat
dorch den lehnhern nemeliken den provest unde syn capittel to unser
liven frowen binnen der olden stad Magdeburg dar to na lude unde
inholde ores briffes unde segile dar over gegeven voreygen laten unde
ik segge dy mer gnanten myne werdigen liven heren deken unde
capittel to Magdeburg der vorgeschreven virtich rinsche gulden hovet-
summen nyt sampt allen unde igliken vorseten unde bedageden renthen
128 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unde tynsen vor myk unde myne nakonımen qwid, leddich unde losz
in crafft unde macht dises brifes, den ik to warer orkunde myt myner
eygen hanth gescreven hebbe unde to merer tuchnisse den erhafftigen
hern Nicolaum Zyman canoniken in der kerken Magdeburg syn
ingesegel vor myk unde myne nakommen an dissen brief to drucken
gebeden; unde ik Nicolaus Zyman canonike in der kerken Magdeburg,
bekenne, dat ik myn ingesegel umbe bede willen des boven gescreven
ern Johan Duben vicarien etc. doch mik unde mynen erven
unschedeliken an dissen briff gedrucket hebbe, dy gegeven is na Cristi
geborth unses hern dusent virhunderth darna im sevenundeseventigisten
jar am dinsdage na dem sundage Cantate.
Die Auflassung durch den Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr.
war schon am 1. Mai erfolgt, ebenso der Revers des Vikars Joh. Duben.
Gedr. Hertel, UB.des Klosters U. L. Fr. Nr. 317 und 318.
1477. Mai 24. | 212.
Das Domkapitel schreibt dem Kurfürsten Ernst und dem Herzog
Albrecht von Sachsen, dahin wirken zu wollen, dass der Prozess, den
der Magdeburger Bürger Heinrich Meyer gegen Meister Jurgen
den Apotheker zu Zwickau vor dem Berggerichte auf dem Schnee-
berge führt, schnell entschieden werde, damit er nicht in zu grosse
Kosten gerate.
Or. Pap. Si. |
Haupt- Staatsarchir zu Dresden. ( Wittenb. Archiv, Intercessiones Bl. 6.)
— am sonnabend vigilia pentecostes anno domini etc. LXXVII.
Eine gleiche Aufforderung richtele Ergbischof Ernst an genannte
Fürsten von — Giebichenstein aus am folgenden lage (am heiligen
pfingesttage). Or. ebenda.
1477. Juni 15. 249.
Heinrich Nole, Kellner des Stifts S. Petri et Pauli, bekennt, dass
Wedege Breisen und seine Frau Katharine einen Ort von
Gulden oder 12 neue schwarze Grroschen jährlich von ihrem
Hause hinter der Dingbank gegenüber dem Ziegelhofe in Frohse
dem Altaristen Augustin Jagewinkel in der Kirche S. Agnes
wiederkäuflich für 5 Gulden verkauft haben.
Or. Perg. Sp.
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 16.
— verteynhundert jar darna im sevenundeseventigesten jare
amme daghe Viti des merterers.
—————— ——— ———
Nr. 272—216. 1477. 129
14%. Juni 18. 244.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zwickau, dass er seinen
Bürger Cunize Ecke anhalien solle, dem Magdeburger Heinrich
Meyger eine Anerkennung des von ihm für einen Kux gezahlten
Geldes zu geben.
Ur. Perg. Si. abgebröckelt.
Archiv des Germ. Mus. in Nürnberg.
Eim ersamenn borgermeisternn und dem rade tho Swickow,
unsen bisundern guden frunden.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern guden
frunde. Hinrik Meyger disse jegenwerdighe unse borger hefft uns be-
richtet, wu dem ersamen Cuntzen Ecken juwen borger und schicht-
meister wol kuntlich unnd witlik sy eynes kukes halven, den he in
der grafenezechghe hebben schulle, derwegen he ok de thobote van
ohme genomen und entfangen hebbe und noch nicht schulle tho-
geschreven syn etc. so he uns des berichtet heftt; wu en (?) dem,
guden frunde, bidden wy fruntliken, juwe leve willen by dem be-
nomden Cuntzen juwen borgere unl schichtmeister vorsorgen, dasz
he dem gnanten unsem borger eyn sodanes gutlikenn thoholde und
schriven lathe nach der gebore, vordenen wy tigen juwe leve, wur wy
moghen, in flite gerne. Geschreven am middeweken Marci et Marcelliani
martirum under unser stad sekret. Anno domini etc. LXX septimo.
Radtmann unnd innigsmeister
der aldenn stadt Magdeborch.
1477. Juni 24. 2D.
Äbtissin Bertha und der Konvent des Klosters S. Laurentii be-
kennen, dass Matthias Grope und seine Frau Anna einen Ort
vom Gulden jährlich von ihrem Eigentum in der Schmiedestrasse
in der Neustadt an den Altaristen Augustin Jagewinkel in der
Kirche S. Agnes wiederkäuflich für 5 Gulden verkauft haben.
Or. Perg. durch einen grossen Moderfleck beschädigt. Sp. abgefallen.
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 117.
— verteynhundert jar darna im sevenundeseventigisten jare am
dage Johannis des dopers Jhesu Christi.
1477. Juni 30. 246.
Äbtissin Mechtildis, Priorin Metie Heidekens, der Konvent und
der Propst Johann Teydemann des Klosters S. Johannis Baptistae
zu Althaldensleben bekennen, dass sie mit Zustimmung des
postulierten Erzbischofs Ernst den Brüdern Andreas und Cyriacus,
Arnd Beckers nuachgelassenen Kindern, fünf Gulden jährlich aus
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 9
180 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Wedringen für 100 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. Die
Summe war dem Kloster durch den Stiefvater der beiden un-
mündigen Kinder, den Bürger Heyse Falke, gezahlt worden.
Cop. 68 fol. 22".
St. M.
Walther, Singul. Magdeb. X, S. 517.
— tusend vierhundert darnach im sovenundsoventigsten jar am
mandage negistfolgend na dem dage Petri und Pauli der heiligen
aposteln.
147%. September 30. Magdeburg. 311.
Die Ritter Friedrich und Curt von Trotha su Wettin verkaufen mit
Zustimmung des Erzbischofs Ernst an Ludeke Styne, Bürger zu
Magdeburg, und seine Frau Dorothee 25 Gulden aus der Münze
zu Halle, Häusern und Höfen und sonstigem Besitz in. Halle,
Neuwerk, Glaucha, den Schlössern Krosigk und Weltin wieder-
käuflich für 500 Gulden.
Cop. 68 fol. 24.
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im LXXVII jare am
dinstage nach sente Michaelis des heiligen ertzenengels tage.
147%. Oktober 1. 248.
Ersbischof Ernst verkauft an Heinrich und Georg von Ammen-
dorf 30 Gulden jährlicher Zinsen aus der Vogtei und dem Sol-
gute zu Stassfurt wiederkäuflich für 600 Gulden. Mit dieser
Summe hat er den Zins, welchen der Magdeburger Büryer
Heinrich Salmann vom Erzbischof Johann gekauft hatte, von den
Erben desselben wieder eingelöst.
Cop. 68 fol. 26.27. Cop. 21 fol. 51.
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert darnach im sobenundsobin-
ezigsten jare am mittewochen nach Michaelis des heiligen erczengels.
1477. Oktober 6. Calbe. 219.
Erzbischof Ernst nimmt den Juden Jacob genannt Heiligentag
auf 6 Jahre in seinen Schulz, wofür derselbe jährlich in die
erzbischöfliche Kammer 2 Gulden, ein Pfund Pfeffer und ein
Pfund Ingwer zu zahlen hat, ebenso einige andere Juden.
Cop. 68 fol. 23.
St. M.
— Calbe — thusend vierhundert dornach im sibenundsibentzigsten
jare am montage nach Francisci.
Nr. 277—281. 1477. 181
Salomoni Joden data est consimilis littera 1478 feria 2* post
Reminiscere (Februar 16.) et dabit annuatim ad cameram II florenos,
| libram piperis et I libram sinciberis super dominica Reminiscere in
ieiunio.
Abraham Joden data est consimilis littera 1479 feria tercia post
dominicam Jubilate (Mai 4.) et dabit etc. /wie oben).
Similis littera data est Meyer Joden zu Stassfurde et dabit
annuatim II florenos ad cameram super festo Pasche.
Lazarus iudeus in Egeln habet consim. litt. et dabit ann. 1 flor.
ad cam. sup. festo Michaelis.
1477. November 12. Magdeburg. 980.
Erzbischof Ernst löst 26!, Gulden jährlichen Zinses aus Salze,
Biere, Altenweddingen und Bahrendorf, welche von dem vom Ere-
bischof Johann verkauften Zinse von 79 Gulden noch geblieben
und für 527 Gulden an die Kinder Heinrich Salmans, nämlich
Hans, Thomas, Jacob, Adelheid und llse, verkauft waren, ab
und verkauft den Zins wiederkäuflich für dieselbe Summe an
Heinrich und Georg von Ammendorf.
Cop. 68 fol, 28 und 29.
St. M.
— Magdburg — thusent vierhundert darnach im sobenundsoben-
tzigsten jare am mittewochen nach Martini des heyligen bischoves.
1477. November 12. Magdeburg. 28I.
Erzbischof Ernst löst 47 Gulden aus dem Geleite zu Salze, der
Bede sw Salze, Biere, Altenweddingen und Bahrendorf, welche
für 940 Gulden an Cone Emden zu Magdeburg und Mette,
Caspar Loses Witwe, verkauft waren, welche Summe einst Ere-
bischof Albrecht sur Tösung des Schlosses eu Salze von Bruno
von Querfurt mit verwendet hatte, ab und verkauft sie wiederum
wiederküuflich für dieselbe Summe an Heinrich und Georg von
Ammendorf.
Cop.68 fol. 30 und 31.
St. M.
— Magdburg — thusent vierhundert dornach im sobenundsoben-
tzigsten jare am mittewochen nach Martini des heyligen bischoffs.
9*
132 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1477. November 19. Magdeburg. | 282.
Hans vom Thor, Bürger zu Halle, verkauft mit Zustimmung
des Erzbischofs Ernst an Valentin Smed, Bürger der Neustadt,
und seine Frau Herle 5 Gulden jährlich aus einer Pfanne
Sole aus dem Gutjahrsbrunnen und einem Kote zu Gross-
Salze und zwei freien Hufen zu Insleben wiederkäuflich für
100 Gulden.
Cop. 68 fol. 25.
St. M.
— Magdburgk — thusend vierhundert dornach im sobenundsoben-
tzigsten jare am mittewochen sente Elizabethen tage.
1474. November 28. Magdeburg. | 283.
Erebischof Ernst bestätigt dem Rat von Salze den von seinem
Vorgänger Erzbischof Johann geschehenen Verkauf einiger Sol-
güter, welche bisher in den Händen von zwei Magdeburger
Bürgern gewesen waren.
Or. Perg. 1 Sp. (des Kapiiels).
Stadtarchiv zu Gross - Salze.
Wir Ernst von gotsgnaden postulirter zu erczbischove zu Magde-
burg etc. herczoge zu Sachssen, landgrave in Doringen und marggrave
zu Meissen bekennen ofüntlichen mit dieszem brieve fur uns unnd
unnser nachkommen, so alszdann unnser vorfar erczbischoff Johann
guter gedechtnisse den ersamen und vorsichtigen burgermeistern, rath-
mann und burgern gemeyn unnser stad zcu grossen Saltze, unnsern
lieben getruwen, umb besserunge der iczigedachten stad und sunderlich
des nuwen angehobenen gebuwes willen an thormen, thoren, twinger,
walle und graben nach des gnanten uunsers vorfarn rate, willen und
furgabe vorgenomen, uff das dasselbige gebuwe nach angehobener
forme und weisze dem stiffte und der stad zu gute mochte verfolget
und fulbracht werden, diesse nachfolgenden guter, nemlichen eyne
pfanne solen und eyn koth im gutjarsbornen in der gnanten stad
zcum Saltze nach tode Jorden Glutezinges, etwan burgers der alden
stad Magdeburg, verledigt fur zcweyhundert und sobinczig gute
rinsche gulden und eyne halbe pfanne sole und eyn koth in dem iezt
gnanten borner und zcehen alde schog groschen zcinsze im gerichte
doselbst zcum Saleze nach abegange Symon Gerbrechts, auch ettwan
burgers der gnanten unnser alden stad Magdeburg seligen, losz ge-
wurden fur drittehalb hundert gute fulwichtige rinische gulden uff
eynen widerkouff verkoufft, die obgerurten summen goldes der gnante
unser vorfar ertzbischoff Johann entphangen hat und die inlosung
achtzig rinischer gulden zeinsze uff dem rathusze der gnanten unnser
Nr. 282—289. 1477. 198
stad zcum Saltze von doctor Andrewszes Hasselmans, ettwan thum-
herren zu Magdeburg seligen, testamentarien und erben gewand hat,
das wir des obgnanten unnsers vorfarn meynunge nach und uft das
die gnanten burgermeister, rathmann und burger zcum Saltze yres
uszgegeben geldes verwart und auch das die obgerurten gebuwe uns
und unserm stiffte und der stad zu gute verfolget und fulbracht mogen
werden, den ergnanten burgermeistern, rathmann und burgern gemeyn
unnser stad zcum grossen Salcze mit wiszen, willen und fulbort
unnsers capittels zu Magdeburg die obin geschrieben pfanne solen
und koth von Jorden Glutezinge und die halbe pfanne sole und koth
unnd zcehen alde schog groschen zcinsze im gerichte zcum Saltze von
Symon Gerbrechte seligen verledigt fur die vorberurten zwey hundert-
sobinczig und auch drittehalb hundert gulden zusampne louffende uff
funffhundert und zewenczig rinische gulden recht und redelichen uff
eynen widerkouff verschrieben und verkoufft haben, verschreiben und
verköuffen yn die auch in crafft dieses brieves. Die obingeschrieben
güter sollen die obgnanten burgermeister, rathmann und burger unnser
stad zcum Saltze nu hinfurder gerüglichen haben, die sjden und
wallen und der nutzlichen geniessen und gebruchen von uns, unsern
nachkomen und eynem ydermann ungehindert und nemlichen also,
was nüttzes dieselbten gütere jerlich tragen, der sal von dem rate
zcum Saleze zu zceiten seynde zu dem obgerurten gebuwe das
zu fullenfurende und zu fullenbringende gekart unnd gewand werden
getrüwelich und ane geverde. . Unnd wir setczen die mergnanten burger-
meister, rathmann und burger unnser stad zcum [Saltze] der obin-
geschrieben güter in eyne gerugliche, nutzliche und habende ge-
wehre in crafft diesses brives. Und wir behalden uns und unnsern
nachkomen die macht, das wir die obgerurten gütere, welchs jares wir
wollen, widerkouffen mogen und wan wir den widerkouff thun wollen,
das sollen und wollen wir den mergnanten burgermeistern, rathmann
und burgern unnser stad zcum Saltze vor sente Johannes Baptisten
tage zu mittem sommer zuvorn verkundigen und zu wissen thun und
dann uff wynachten nach der verkundigunge nehistfolgende sollen und
wollen wir yn yre obgerurte summen goldes, nemlich funffhundert und
zcwenczig gute fulwichtige rinsche gulden in unnser stad zcum Saltze
gutlichen widergeben, reichen unde beczalen umbekummert aller
gerichte geistlich unnd wertlich und ane insage, behelff und geverde.
Unnd wann den gnanten burgermeistern, rathmann unnd burgern
zcum Saltze die beczalunge also inmassen obgerurt gescheen ist, dann
sollen sie uns ader unnsern nachkommen der obingeschrieben gutere
ungehindert wider abetreten und diessen brieff widergeben ane inhalt
und geverde. Das alle und igliche vorgeschrieben stucke, puncte
und artikel diesses brives von uns obgnanten Ernsten postulirten zu
erezbischove zu Magdeburg und unnsern nachkommen stete, vaste und
unverbrochen sollen gehalden werden, des zu orkunde haben wir
unnser ingesigel an diessen brieff thun hengen, unnd wir Johann von
184 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Redekyn, techand, eldeste und capittel gemeyn der kirchen zu Magde-
burg bekennen auch offinbar mit diesem selbten brive, das der obin-
geschrieben widerkouff und alle und igliche stucke, puncte und
artikel dieses brives mit unnserm wissen, willen und fulbort gescheen
sind, unnd des zu bekentnisse haben wir unnsers capittels ingesigel bey
des gnanten unnsers gnedigen herren ingesiegel auch an diessen brieff
lassen hengen, der geben ist zu Magdeburg nach Cristi unnsers herren
geburdt; thusend vierhundert darnach im sobenundsobenezigsten jare
am fritage nach Katherine der heiligen junckfrawen.
1477. November 28. Magdeburg. | 284.
Ergbischof Ernst gestattet dem Rat von Salze einen Zins von
28 Gulden aus dem Gerichte von Salze, welchen bisher Hans
Moritz, Bürger zu Magdeburg, und vorher Gerd, Jacob, Gwnzel,
Friedrich und Morite von Byern innehatten, für 350 Gulden
anaukaufen und selbst gw erheben.
Or. Perg. 2 Sp.
St. M. s.r. LB Nr. 270.
— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im sobenunndsoben-
czigsten jare am fritage nach Katharine der heiligen junckfrawenn.
Der Gegenbrief des Rates der Stadt Salze ebenda s. r. LB,
Nr. 270».
1477. December 9. | 285.
Der Rat von Magdeburg teil dem von Zerbst mit, dass er
Brosius Tile nicht geleiten könne.
Or. Perg. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen bisundern, guden frunde.
Szo juwe leve unsz avermals van wegen Brosius Tile . . .! geschreven
etc. dhon wy juwer leve van deswegen gutliken weten dat wy . . .!
in den dingen by unsen vorfaren der rede ok hebben befraget und
nach der dinge gelegenheydt irfroschinge gehad, so vornemen wy, dat
wy ohne also nach syner meninghe nicht wol geleyden mogen, so wy
des juwer leve und der saken gelegenheyt, wanne wy nu by eyn
ander komen mogen, wol berichten und darinne denne ires rades telen
willen, wante wurmede wy juwer leve ummer tho willen und denste
syn mogen, don wy gerne. Geschreven am dinsedage post Concep-
cionis Marie "virginis gloriosissime under unser stad secret anno
domini etc. LXX VII *. Radmanne und inningismeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Denersamen borgermeistern und radtmannen tho Czerwist —.
1 Durch Moder zerstörte Schrift.
Nr. 284—286. 1477. 185
1477. Deeember 30. Giebichenstein. 286.
Ersbischof Ernst erteilt den Bürgern Hans und Peter Schechting,
Hans Valdorf und Cone Krüger das Recht, auf der Mark Dies-
dorf Bergbau zw treiben.
Cop. 68 fol. 43.
St. M.
Wir Ernst von gots gnaden postulirter zu ertzbischove zu Magd-
burg etc. bekennen offintlichen mit diesem brive vor uns und unser
nachkommen erezbischove zu Magdburg und thun kunt aller mennig-
lichen, das wir den vorsichtigen Hannsen Schechtinge und Peter
Schechtinge, Hanszen Valdorffe und Conen Krüger, burgern unser
alden stad Magdburg, unsern lieben getruwen, auch alle den jhennen,
die sie zu gewercken zu sich nemen werden, sie sint geistlich ader
wertlich, und yrer aller erben und testamentarien das bergwerck uff
alle der marcke zu Destorff, so weit, breit unde lang dieselbte marcke
gehit, in unserm stifite neden Magdburg gelegen, daruff eyne fünt-
gruben mit yrer massze mit zcehn lehnen und eynem erbstollen
anczuheben und dorczu mehir grüben mit yren lehnen und massen
zu machen, was sie der in eynem jare belegen und in buwe halden,
unschedelichen eynem iglichen an synem’ acker und gerechtikeiten
nach bergkwercksrechte, doch also das nymant ane yren willen keyne
gruben uff derselbten marcke Destorff anheben noch machen sal in
demselbten jare, dorinne alle strichende, hangende und stehnde genge
mit yren zugehorungen uff allerleie ertz ader schever, er sey zu golde,
silber ader kuppfer, zceen, bley, iszen ader welchirleie sie antreffen
mogen, nach masse der gemelten lehn zu buwene mit allen frieheiten
und gerechtikeiten, die man zu andern bergwercken pfleget zuge-
bruchene zu rechtem erbe' als bergwercksrecht ist, gelihen und ver-
schrieben baben, lihen und verschreiben yn das auch funffezehn jar
nach gebunge dieses: brives muntzerechtes frie zu habene in crafft
dieses selbigen brives, also das sie sollich bergwerck wie vorgemelt
mit welchirleie ercz, schever ader anderm, wo sie das durch gotlich
hulffe und verlihunge erwegen und erbuwen werden, demselben, es
sey uff gengen ader fletzen plach ader stehende, in allen yren fellen
ader strichen in denselben lehnen und massen nach bergwercksrechte
unverhindert folgen, auch erbstollen, suchestollen ader triebestollen,
ab sie der bedurffen, triben und buwen sollen, von uns und unsern
nachkommen zu rechtem erbe haben und mit gebruchunge aller frie-
heit und gerechtikeit, die uff andern bergwercken zu handelne und zu
haldene gewonlich sind, ane ydermans hindernisse buwen, arbeiten,
genissen, nutczen und gebrüchen und uns auch unsern zcehnden
dovon geben, und ab uns ader unnsern nachkommen an dem ob-
gnanten bergwercke, so do haspeln uber gehangen wurde, gefallen
wolde selbs mitte zu buwene, des sal man uns zu eynem sechezehnden
teile zustaten und gonnen. Were es auch, das dasselbte bergwerck, die
136 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
funtgrube ader ander gruben uff der gemelten marcke Destorff durch
krigeslouffte, bergknechte ader gebruchs halben des gebuwes an holcze
ader sust von ennichirleie redelicher sache wegen verhindert, dodurch
das nicht gebuwet wurde, do sie doch in vier wochen uns ader unsern
amptluten sollen zuerkennen geben, sollichs alles sal den obgemelten:
an yren lehnen und rechten unschedelich sin, so das sich des nymant
ane yren willen anmassen, undirstehn noch gebruchen sal ane alles
geverde, und welcher yrer gewercke zu dem angefangen gebuwe, und
wes furder not sin wurde, nach uszgesaczter zceit und gethaner ver-
manunge sine inlage und zubusse uber vier wochen zuthune ver-
sümete und verhielde, der sal syner teile domitte verlustig und die
sollen den andern gewercken zufolgene zugefallen sein ane ennichirleie
widersprache. Mit orkunde dises brives versigelt mit unserm an-
hangenden ingesigel, der gebin ist zu Gebichinstein nach Cristi
unsers herren gebort thusend vierhundert dornach im achtundsibin-
czigsten jare am dinstage nach des heiligen Criststage.
—— — — —
1478. Januar 5. Giebichenstein. 984.
Erzbischof Ernst bestätigt die Gründung eines Altars S. Nicolai,
S. Petri, S. Matthaei und S. Odilie in der Kirche S. Jacobi durch
Jacobus Kothe und Johannes Mews, Obermeister (maiores), Bert-
hold Betke und Benedikt Brandemburg , Untermeister (minores
magistri) und die ganze Fischerbrüderschaft S. Nicolai in Magde-
burg, und die Ausstattung desselben mit einer Hufe in Wiedersdorf
und einer Hufe in Wismenger, welche jährlich 3 Wispel Weisen
geben, und mit einer Wiese in Gerwisch, die jährlich 5 Schock
alter Groschen und 5 Schock Grroschen einst.
Cop. 68 fol. 395.
St. M.
— Datum in castro nostro Gebichenstein, die lune, quinta mensis
Januarii sub anno a nativitate domini millesimo quadringentesimo
septuagesimo octavo.
— — [| {1 ——
1478. Januar 6. 98S.
Abt Andreas von Kloster Berge bekundet, dass der Bürger Hans
Cordes 1! , Gulden jährlich von 2 Häusern auf dem Pfeifersberge
an Cone Kroger und Hans Klaus, Vorsteher des Hospitals
S. Gertrudis, für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas.
Archiv der Kloster Bergischen Stiftung.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 362.
— dusent veerhundert darnha in dem achtundseventigesten jar am
dage Trium regum.
Nr. 287—292, 1478. 187
1475. Januar 7. 289.
Hitler Friedrich von Trote und sein Bruder Curt. verkaufen mit
Zustimmung des Erzbischofs Ernst un den Magdeburger Bürger
Lwdeke Styne und seine Frau Dorothee 25 Gulden aus der
Münze in Halle, ihrem Besitze daselbst, in Neumarkt und Glaucha
und an den Schlössern Krosigk und Wettin wiederkäuflich für
500 Gulden und den Vorstehern des Hospitals S. Cyriaci bey
dem Clawsthore zw Halle aus denselben Gütern 21 Gulden
wiederkäuflich für 600 Gulden.
Cop. 68 fol 42".
St. M.
— thusend vierhundert darnach im achteundsobentzigsten jare am
mittenwochen nehst nach der heyligen drever koninge tage.
— —— 0 — HM — — —
148. Januar 25. 290.
Propst Eberhard vom Kloster U.L. Fr. bezeugt, dass der Vikar
Egbert Abrahe den Domvikaren drei Ort jährlich von seinem Hause
in der Steinstrasse für 15 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. 31 fol. 126°.
St. M.
Hertel, UB. des Klosters U L. Fr. Nr. 319.
— virtheynhundert jar in deme achteundsoventigisten jare am
sondaghe Conversionis sancti Pauli des apostels.
— ———— — €
1478. Februar 5. 291.
Abt Andreas zw Berge belehnt den Bürger Huns Grauelopp mit
einer Hufe Landes und 2 Morgen Oberland auf Harsdorfer
Flur und mit einem Hofe in Harsdorf.
Cop. des Abts Andreas 5. 30V.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 366.
— am avende Dorothee der hilgen juncfruwen.
1478. Februar 9. Giebichenstein. 292,
Marcus Voit, Bürger eu Stassfurt, verkauft mit Zustimmung des
Erebischofs Ernst an Hans, Cone und Jorge Wittekopf, Cones
Söhne, Bürger su Magdeburg, und'ihre Schwestern Ilse und
Margarethe 71), Gulden Zins aus seinem freien Hofe und 6 freien
Hufen gu Glöthe für 150 Gulden wiederkäuflich.
Cop.68 fol. 53 und 53‘.
St. M.
— Gebichenstein — thusend vierhundert darnach im achteund-
sobenezigsten jare am montage nach dem sontage Invocavit in der
heiligen vasten.
138 | Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1478. Februar 10. 993.
Abt Andreas zu Berge belehnt Margarethe, die Witwe des
Bürgers Tile Hogebode, mit 1 Viertel Landes auf Gross- Otters-
leber Flur, wovon sie dem Kloster 2!j, Schilling Pfennig einst.
Cop. des Abts Andreas S. 33.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 368.
— anı dage Scholastice virginis.
1478. Februar 13. 294.
Abt Andreas zu Berge belehnt Peler Meite zu Magdeburg mit
einem Haus und Hof zu Buckau gegen 5 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 32".
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 369.
— am avende Valentini.
1478. Februar 13. 295.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Wittwe Gories Peters mit drei
wüsten Höfen auf der Gronenstrasse in der Neustadt.
Cop.des Abts Andreas S. 33 v.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 370.
— am avende Valentini.
1478. Februar 16. 296.
Abt Andreas zw Berge belehnt den Bürger Brosius Tymann mit
einem Viertel Landes zu Olvenstädt.
Cop.des Abts Andreas S. 34.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 371.
— am dage Juliane der hilgen juncfrowen.
m — 0 — — —
1478. Februar 16. 297.
Abt Andreas zu Berge. belehnt Henning Dreynleben, Vorsteher
der Fischerinnung und der Brüderschaft S. Nicolai, mit einem
Keller am Alten Markte gegenüber dem Schildikenbome gegen
30 Schilling Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 17.
Itegest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 372.
— am mandage na Reminiscere.
Nr. 293 —801. 1478. 189
1478. Februar 26. Calbe. 298.
Ersbischof Ernst bestätigt die Gründung eines Altars des heiligen
Johannes Bapt., Stephan und der heil. Gertrud ın der Kirche
S. Ambrosii in der Sudenburg seitens des Bürgers Johannes Dufel
daselbst und seiner Ehefrau Christine, sowie die Bewidmung des
Altars mit verschiedenen Zinsen aus Gütern in Altenweddingen,
Poteritz, Wesierhüsen, Gross- und Klein- Salbke, aus dem Hause
Johannes Dufels in der Sudenburg, dem Hause Johannes Nabacks
ebendaselbst und einem Hause in S. Michael, mit Zustimmung des
Pfarres Donat Malentite.
Cop. 68 fol. 393.
St. M.
— Datum in castro nostro Calvis anno domini millesimo qua-
dringentesimo septuagesimo octavo, feria quinta post dominicam Oculi.
1478. Februar 26. Calbe. 299.
Erzbischof Ernst bestätigt die Gründung eines Altars S. Michaelis
und aller Engel, S. Magni und der 14 Nothelfer in der Kirche
S. Jacobi seitens des Bürgers Nicolaus Angern und die Bewidmung
des Altars mit einem Zins von 15 Gulden, welchen der Stifter
für 300 Gulden wiederkäuflich von der Stadt Wanzleben gekauft
hatte, mit Zustimmung des Pfarrers Friedrich Hake.
Cop. 68 fol. 397.
St. M.
— Datum in castro nostro Calvis anno domini 1.4.7.8, quinta
feria post dominicam Oculi.
1478. Mürz 2. 900.
Abt Andreas su Berge belehnt den Bürger Heyne Langenboy,
mit einer halben Hufe auf Klein-Germersleber Felde.
Cop. des Abts Andreas S. 2.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 373.
— am mandage nach Letare in der hilligen fasten.
1478. März 12. 301.
Abt Andreas zu Berge bestätigt. dass der Bürger Hermann Persick
ein Viertel Landes Zinsgut auf Osterweddinger Flur an seinen
Mitbürger Hans Lippold für 7 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 15.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 374.
— am dornsdage nha Judica in der hilgen fasten.
140 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1478. März 19. Rom. 302.
Papst Sixtus IV. fordert die Bewohner der Stadt und Diöcese
Magdeburg auf, dem neuen Erzbischof Ernst gehorsam su sein.
Or. Perg. Bleibulle, Unter dem umgeschlagenen Rande: ==
| X
X
p. Bernardi
Ja de Mannellis
Auf dem äusseren Runde: Sinolfus. pro computo.
St. M. s. r. Erzst. M. IV, Nr. 25.
Sixtus episcopus servus servorum dei dilectis filiis populo civitatis
et diocesis Magdeburgensis salutem et apostolicam benedictionem.
Hodie dilectum filium Ernestum ex ducibus Saxonie in minori etate
constitutum et per dilectos filios capitulum ecclesie Magdeburgensis ad
dietam ecclesiam tunc per obitum bone memorie Johannis archiepiscopi
Magdeburgensis extra Romanam curiam defuncti pastoris solatio destitutam
concorditer in archiepiscopum Magdeburgensem postulatum de fratrum
nostrorum consilio ipsi ecclesie Magdeburgensi in spiritualibus et
temporalibus administratorem, donec et quousque vicesimum septimum
dicte etatis annum attigerit, fecimus, constituimus et etiam deputavimus
ac etiam extunc quam primum ad dietum vicesimum septimum annum
perveniret, de persona sua eidem ecclesie providimus ipsumque
Ernestum illi prefecimus in archiepiscopum et pastorem, curam,
regimen et administrationem ipsius ecclesie in eisdem spiritualibus et
temporalibus plenarie committendo, prout in nostris desuper confectis
litteris plenius continetur: quocirca universitatem vestram rogamus,
monemus et hortamur attente per apostolica scripta vobis mandantes,
quatinus eundem administratorem et electum tanquam patrem et
pastorem animarum vestrarum devote suscipientes ac debita honori-
ficentia prosequentes eius monitis et mandatis salubribus humiliter
intendatis, ita quod ipse in vobis devotionis filios et vos in eo per
consequens patrem invenisse benivolum gaudeatis. Datum Rome apud
sanctum Petrum anno incarnationis dominice millesimo quadringen-
tesimo septuagesimo octavo, quarto decimo kalendas Aprilis, pontificatus
nostri anno octavo.
An demselben Tage zeigt der Papst auch dem Kaiser Friedrich UI.
und der Geistlichkeit der Stadt und Diösese Magdeburg die Bestätigung
Ernsts zum Iwabischof an.
1478. März 28. 303.
Die Wittekop, Bürger zu Magdeburg, und Hans Brandes Bürger
zu Stettin, verkaufen dem postulierten Erzbischof Ernst thre
Zinsen und Renten aus den Rulhäusern der Neustadt und Suden-
burg, aus dem Zoll zu Magdeburg und mehreren Dörfern.
Or. Perg. 2 Sp. — Cop. 68 fol. 67“.
St. M. s. r. LB? Nr. 14.
Nr. 802—304. 1478. 141
Wy nahgeschreven Heyne Wittekopp, itzundt burgermeister der
alden stad Magdeborch, Heyne, Cone unnd Berndt gebruder, Heynen
seligen sone, unnd Hans, Cone unnd Jurgen ock ghebruder, Conen
seligen sone, alle genanth die Wittekoppe, burger der gedachten alden
stad Magdeborch, und Hans Brandes, borger to Stettin, bekennen
apenbar myth dussem breve vor uns unnd unse erven, dat wy semptlick
unnd unser jowelk yn sonderheyt recht redeliken unnd erffliken vor-
kofft hebben und vorkopen ock yn krafft dusses brives dem erwerdigsten
in got unnd hochgebornnen forsten unnd herrn herren Ernste posto-
laden to erczebischoppe to Magdeborch, hertogen to Sassen, landgraven
yn Doringen unnd marggraven to Missen unsem gnedigen liven heren
und synem stichte to Magdeborch alle und igliche renthe, tinse, gulde
unnd pechte, die wy upp den radeshusern in der nyen stad unnd
Sudenborch, uth dem tollen bynnen der alden stad Magdeborch unnd
an acker vor der alden stadt Magdeborch unnd am felde unnd dorpe
to Vermersleve, to Swaneberch, to Olfenstede, to Groten Santersleve
unnd an alle ander guder, wur dy gelegen unnd wu dy gnanth synth,
de wy wanthe her to von des gnanthen unses gnedigen hern varvarn
ertzebischoppen to Magdeborch vn eyne gesammede hanth to menlikem
leyne gehath hebben, nach lude unnd ynholde der lehnbrive uns der-
halfen unnd dar aver gegeven, dar van so lathe wy dem gnanthen
unsem gnedigen hern hern Ernste postuladen to ertzbischoppe unnd
synem stichte to Magdeborch sodane guder upp yn kraft dusses brives
unnd vortihen uns unnd treden aff lehen unnd aller gerechticheyt
rechten unnd nuttes, dy wy wanthe hei to dar an gehath hebben, wu
dy gesin unnd uns in ennicher wyse geboren mochten ane geverde.
Des to bokentnisse hebbe wy upgnanthen Heyne Wittekop burger-
meister, Heyne und Hans Wittekop syne veddern unser jowelk syn
yngesegil vor uns unnd Cone, Bernth unnd Cone unnd Jurge unse
broder unnd veddern obgnanth uund Hans lirandes unnd unser aller
erven an dussen briff gehangen, der wy Cone, Berndt, Cone, Jurgen
obgnanth unnd Hans Brandes gebreke wegen eygener ingesegile hyrane
mede gebruken. Geschreven nha Cristi unsers hern geborth dusenth
veerhunderth dar nach yn dem achteunndsoventigesten jare am sonna-
vende in der hilgen paschen weke.
1478. April 3. j 304.
Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Voget, Bürger der Neustadt,
mit einem Hause und Hofe in der Beckenschlägerstrasse gegen
einen jährlichen Zins von 5 Schillingen.
Cop. des Abts Andreas S. 8.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 375.
— am fridage vor Ambrosii.
142 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1478. April 4. 309.
Abt Andreas zu Berge bekundel, dass Johannes Wilden und
Johannes Schirstedt, Vikarien su S. Peter und Paul, an Hans
Voget, \Bürger der Neustadt, en Haus und Hof in der Becken-
schlägerstrasse für 8 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. des Abts Andreas 5.8.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 376.
1478. April 4. Giebichenstein. 306.
Der Bürger Peter Germersleben verkauft mit Zustimmung des
Erzbischofs Ernst an Thomas Rode eine Hufe Grases zu Warden-
berg und eine Mark Geldes von 2 Hufen zu Niederndodeleben
wiederkäuflich für 120 Gulden.
Cop. 68 fol. 48 und 48 *.
St. M.
— Gebichensteyn — thusend vierhundert dornach im achtund- .
sobinczigsten jare an sente Ambrosii tage.
1478. April 11. i 307.
Der Rat von Magdeburg schreibt an Kurfürst Ernst und Hergog
Albrecht von Sachsen wegen der von Fritz von Erfurt an Barthold
Swisow und Hans Müller erhobenen Ansprüche.
Or. Perg. Si. abgesprungen,
Houpt-Staatsarchir zu Dresden. ( Wittenb, Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 10).
Unsern willigen denst thovorn, irluchten hochgeborn forsten,
gnedigen heren. So jwe torstlike gnade unsz itezundt schrifte halven
der hochwerdigen hochgeborn forstynn frowen Margareten, geborn
hertogynn tho Sasszen etc. ebtischen tho Suszelitz, jver gnaden leven
swester, in besokinghe und vorbringynge wegen eynes gnant Friteze
van Erforde anders Tymme gnant, de sich tho eynem pfrundener in
ohrer gnaden closter gegeven, an de rede der nyen stadt und Suden-
borch Magdeborch und unsz samptliken geschreven hebben den
benomeden unsen neybern und frunden den reden van wegen Bartolden
Swisowen ores borgers und Hansze Müller unsem borger seliger und
unsz orent halven belangend etc. Gnedigen heren, hebben wy de sulven
jwer gnaden schrifte tho synne genomen und alles tho guder mathen
vorstan und en moghen de jenne, den eyn sodanes nach bestymmighe
anlangend is, itezund nicht by eyn ander hebben, jwen gnaden dar up
gruntlik antwerde, alse wy gerne deden, nu thor tyd tho donde,
sunder willen der wegen kortes, so wy ersten moghen, unse eygen
bodeschop by jwen gnaden hebben, ungetwifelt, jwe gnade werden
denne der dinghe ghelegenheyt nach des gnanten Fritczen vorghevinghe
Nr. 305—810. 1478. 143
und handelingen, so mermals van ohme in groter vormetenheyt geschen,
vele anders derkennen, wante he uns unser mannichvoldigen woldeden
ohme by unsz, do he unser borger und inwoner was, bewiset ghar
undancknamich gewesen, und so wy vornemen, noch is, schal ok nach
syner vorghave und vorunlimpinge verne van unsz syn, ohme efte
imande wetende verner ane jenighe vorkortinge tho donde, und dencken
ok, eft god wil, nicht ungerecht tho synde, und wur mede wy jwen
forstliken gnaden tho denste syn mogen, don wy in besunderm flite
gerne. Geschreven am sonnavende post Misericordia domini under
unser stad secret anno eiusdem etc. LXXVIII°.
Radmann unnd innigismeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem irluchten — hern Ernste — koertorsten und hern
Albrechte gebrodern, hertogen tho Sasszen —.
1478. April 13. 308.
Abi Andreas gu Berge bestätigt den Verkauf eines Hauses und
Hofes zu Diesdorf durch Hermann Ludeke zu Diesdorf an Heinrich
Brumby zu Magdeburg für 20 Schock alter Groschen auf Wieder-
kauf und belehnt den Käufer mit dem Lehngute.
Cop. des Abts Andreas S. 13.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 377.
— am avende Tiburcii et Valeriani.
1478. April 24. 309.
Abt 'Andreas zu Berge belehnt den Bürger Rolf Pulmann mit
11, Hufe Zinsgut und einer halben Erbpachthufe auf Schleibniteer
Felde.
Cop. des Abts Andreas S. 11.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 378.
— am frigdage na Georgii.
1478. April 27. Giebichensteln. | 310.
Ersbischof Ernst bezeugt, dass mit Zustimmung des Propstes Eber-
hard vom Kloster U.L.Fr. der Bürger Heideko Hoenbude den
Altar S. Annae, S. Barbarae und Aller Heiligen in der Kirche
S. Ulrici, welcher früher von dem Lübecker Bürger Hermann
Hoenbode gestiftet und dotiert war, mit 20 Gulden jährlichen
144 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Zinses, den er wiederkäuflich für 400 Gulden vom Rate von
Cöthen erkauft hatte, neuerdings bewidmel hat.
Cop. 68 fol. 399 ".
St. M.
— Datum in castro nostro Gebichinstevn sub anno domini millesimo
quadringentesimo septuagesimo octavo feria secunda post festum sancti
Marci ewangeliste.
-—— — — -— —— o —
1478. April 28. 311.
Der Bürger Bartholomaeus Keller, verkauft wiederkäuflich den
Klöstern Berge, U. L. Fr., der Kirche S. Nicolai in der Neustadt,
den Prediger-, Barfüsser-, Augustiner- und Carmeliter- Mönchen,
sowie den Klöstern S. Lorenz, S. Agnes und S. Mariae Magdalenae
5 Gulden jährlichen Zinses von seinen Gütern in Elbenau und
anderen für 117 Gulden. Sollte der Rat der Stadt, dem das
Wiederkuufsrecht der Güter in Elbenau zusteht, die Güter wieder-
kaufen, so verspricht Bartholomaeus Keller die 117 Gulden auch
abaulösen oder die Klöster auf andere Weise sicher zu stellen.
Zu diesem Verkauf geben Peter Müller, Propst zu S. Lorenz, und
Heinrich Müller, Bürgermeister der alten Stadt Magdeburg, als
Vormünder Martin Klyntens, Hans Klyntens nachgelassenen
Sohnes, der auch Teil an den genannten (rütern hat, ihre Zu-
stimmung.
Or. Pap. S.
St. M.
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 380.
— dusent vierhundert darna im achtundseventigesten jare am
dingsdage vor Ascensionis domini.
1478. Mai 2. Magdeburg. 312.
Erzbischof Ernst löst von dem Domherrn Arnd Tresekow und
seinem Bruder Heinrich das Dorf Gross-Ottersleben , welches Ere-
bischof Günther einst dem Dompropst Arnd Treszkow und seinen
Brüdern verschrieben und Erzbischof Friedrich bestätigt hatte,
wieder ein und verkauft es mit allem Zubehör wiederkäuflich für
165 Mark an Heideke Hogenbode.
Cop. 68 fol. 60. 61.
St. M.
— Magdburg — thusendt vierhundert dornach im achtundsobin-
czigsten jare am sonnabend nehist nach sente Walpurgen tage.
Der Revers des Hogenbode im Or. St. M. s.r. Gr. Oltersleben Nr. 7.
Nr. 811—314. 1478. 145
1478. Mai 4. Giebichenstein. 313.
Claus Lossow zu Woltersdorf gesessen verkauft mit Zustimmung
des Erzbischofs Ernst dem Allaristen des Allars S. Lirini in der
Ulrichskirche zu Magdeburg Peter Müller und den armen Leuten
bee der Bahre zu des verstorbenen Hans Müllers Memorien
7 Gulden aus seinem freien Hofe und 4 Hufen zu Woltersdorf
wiederkäuflich für 150 Gulden.
Cop. 68 fol. 59.
St. M.
— dGebichinstein — thusend vierhundert dornach im achtund-
sobinczigsten jare am mantage nach Philippi und Jacobi der heiligen
aposteln.
Albrecht von dem Werder verpflichtet sich an demselben Tage die
7 Gulden, die Claus Lossow zu seinen ((unsten aufgenommen hat, in
6 Jahren wieder abzukaufen.
1478. Mai 16. 314.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dieser möge
seinen Dürger Everik anhalten, dem Magdeburger Bürger Kock
seinen verdienten Lohn zu zahlen.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern guden
frunde. Unus heft clagende angebracht Jacop Kock unse vorsprake und
denre, wu ohne Tomasz Everik jwe borger vor eyn gnant gelt und
ok in gnanter tyd by ohme in jwe stadt to synde ohne in saken tho
vorhegende besproken und vordinget hadde, dem he also alles in
afslaynge und vorwisinge veler saken unser borger gedan und over-
bodich geweszen hefft, darinne nu de gnante jwe borger ohme in
sodanem synem thogesechten lone insparringe do, ohne eyn sodanes
nieht tho ghevende vormeyne etc. so he uns des alles berichtet heft;
wu nu dem, guden frunde, is unse flitige bede, jwe leve willen den
gnanten jwen borger anhalden, syn loen sunder vorder kost und
theringe gheve und richtich make, vordenen wy tigen jwe leve, wur
wy mogen, in flite gerne. Geschreven am sonnavende in den hilgen
pingisten under unser stad secret anno etc. LXXVIII*.
Radtmanne und inningismeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und radmannen tho
Czerwist —.
Gesehichtsq. d. Pr. Sachsen. XXVIIT. 3. 10
146 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1478. Mai 17. Gratz. 315.
Kaiser Friedrich 1II. verhängt die Acht über die Bäckerinnung
zu Halberstadt und sendet die Nachricht davon u.a. auch an die
Stadt Magdeburg.
Or.
Stadtarchiv zu Halberstadt.
Schmidt, UB, der Stadt Halberstadt II, Nr. 1075.
— Gretz — am sibenzehenden tag des monads May — vierzehen-
hundert und im achtundsibenzigsten jare.
1478. Juni 5. Giebichenstein. 316.
Erzbischof Ernst bestätigt die mit Zustimmung des Propstes
Eberhard vom Kloster U. L. Fr. geschehene Gründung eines Altars
des heiligen Livin, der seligen Godehard und Erasmus und
aller Engel in der Ulrichskirche durch die Testamentarien des
Bürgermeisters Johannes Müller, nämlich durch den Propst Peter
Müller vom Kloster S. Lorenz, Heinrich Müller, Fricko Walbeke,
Proconsuln, Thomas Rode, Heideko Hoenbode und Bartholomäus
Keller, Consuln und Bürger von Magdeburg. Ferner bestätigt
er die Bewidmung des Allars aus den Gütern des Stifters mit
37, Gulden und 61, Gulden Zinsen, welche wiederkäuflich
beim Rat der Stadt erworben waren, mit der Bestimmung, dass
Seelenmessen für den Stifter und seine Frau Anna und ihre
Verwandten dafür gehalten werden sollen. Ausserdem schenkten
die Testamentarien der Kirche oder der Fabrik derselben
100 Gulden mit den Zinsen derselben, ein grosses Gesangbuch
zum Gebrauch im Chor mit seinem Behälter (unum librum
gradualem magnum in choro cum suo reservaculo), ein kleines
Gesangbuch für alle (pro communitate), einen Chorrock von
Seide mit Gold durchwirkt, eine silberne Monstrane von 4 Mark
und 6 Lot vergoldet.
Cop. 68 fol. 398.
St. M.
— Datum in castro nostro Gebichenstein sub anno domini mille-
simo quadringentesimo septuagesimo octavo ipso die Bonifacii martiris
et sociorum eius.
Nr. 815—821. 1478. 147
1478. Juli 6. Magdeburg. 914.
Heinze von Trotha zu Gwdenberg gesessen, verkauft mil Za-
stimmung des Ergbischofs Ernst an Heine Wittekop den jüngern,
Bürger su Magdeburg, 25 Gwlden aus dem Dorf | Ceoberitz
wiederkäuflich für 500 Gulden.
Cop. 68. fol. 64" und 65°.
5t. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im achtundsobin-
czigsten jare am mantage nach unser lieben frawen tage Visitacionis.
1478. Juli 8. Magdeburg. 918.
Erzbischof Ernst verleiht den Bürgern Fricke Walbeck, Hans
Valdorf, Gories Wanzleben, Jacob Luchtemaker und Hans Becker
das Recht, auf den Marken Flochstädt, Ulinitz und Glóthe Berg-
bau zu treiben.
Cop. 68 fol. 65 ".
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert darnach im achtundsoben-
tzigsten jare am mittewochen Kiliani.
1478. August 6. 919.
Abt Andreas eu Berge belehnt den Bürger Werner Müller mit
dem Schulsenamt su Kalenberge nebst den dasu gehörigen Gütern.
Cop. des Abts Andreas 5. 96.
Zum Teil gedr.: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 383.
— am donrsdage Sixti pape.
1478. August 9. 320.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Cord Hervest mit
einer halben Hufe gemeinen Zinsgutes auf Olvenstädter Felde.
Cop. des Abts Andreas S. 13.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 384.
— am avende Laurentii incliti martiris.
apa À — € ——— —— n
1478. August 9. 921.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Botz mit
71, Hufen Landes und 2 Morgen und 8 Höfen auf dem Nickel-
fele, 8 Höfen zu Kettelingen und einem Hof zw Eikendorf,
10*
148 Ürkundenbuch der Stadt Magdeburg.
einem Hof und einer halben Hufe zu Leffersdorf und einem Hof
zu Schamenbeck.
Cop. des Alts Andreas S. 13".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 385.
— am avende Laurentii martiris.
1478. August 1%. 322.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Lorenz und Martin
Rode mit einer halben Hufe zu Hohendodeleben.
Cop. des Abts Andreas S. 14.
Hegest : Holstein, U.B. des Klosters Berge Nr. 366.
— secunda feria post Assumptionis.
1478. Oktober 5. 323.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Bürger Hans, | Cone und
Jurgen Wittekop, Cone Wittekops Söhne, mit 2 freien Hufen
Landes auf Gross - Weddinger Felde.
Cop. des Abts Andreas S. 18.
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 389.
-— am mandage nha Francisci confessoris.
— ——e- -—— — — -——
1478. Oktober 7. 324.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Cone und Bernd Witte-
kopf mit 3 Hufen und einem Viertel Landes gu Bahrendorf.
Cop. des Abts Andreas S. 17 ".
Regest: Holstein UB.des Klosters Berge Nr. 390.
— am midweken Marci pape et confessoris.
1478. November 10. 3225.
Abt Andreas zu Berge belehnt Claus Smed mit einer halben
Hufe Landes und einem Viertel Landes Zinsyut zu Schleibuita.
Cop. des Abts Andreas S. 19. 0
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 319.
— am avende Martini des hilgen . . .
Nr. 822—830. 1478. . 149
1448. November 18. | 326.
Abt Andreas zu Berge belehnt Fricke Schröder, Bürger der Neu-
stadt, mit einer freien Hufe au Olvenstedt, die dieser von Levin
Roloves su Magdeburg gekauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 20".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nv. 394.
— am avende Elizabet virginis.
1478. November 18. n 924.
Abt Andreas zu Berge belehnt Drewes Pauwels mit einem freien
Hof zu Kalenberge und einer Zinshufe daselbst, welche derselbe
ron Heinrich Schröder gekauft hat.
Cop.des Abts Andreas S. 21.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 396.
— am abende Elizabet der hilgen juncfruwen.
1478. November 18. 328.
Abt Andreas gu Berge belehnt Claus Wesemann, Bürger der
Neustadt, mil einer halben Hufe zu Olvenstedt.
Cop. des Abts Andreas S. 21".
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 397.
— am avende Elizabet.
1478. November 923. ——— 329.
Nicolaus Sanne, Kellner des Stifts S. Petri und Pauli, bekennt,
dass Kersten Roseberg und seine Frau Katharine von ihrem
Hause zu Frohse in der Neustadt in der Beckenschlägerstrasse
gegenüber von Eselmanns Hause belegen einen Ort oder den vierten
Teil eines Guldens jährlichen Zinses an den Altaristen Augustin
Jagewinkel für 5 Gulden wiederküuflich verkauft haben.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Agneskloster Nr. 120.
— verteynhundert jar darna im achteundeseventigesten jare des
mandages sunte Clementis dage des hilgen pawsesz unde mertelers.
1478. December 2. . — 330.
Abt Andreas zu Berge belehnt Gesa, Michael Kruselers Frau,
mit einem Haus bei Ruleff Berndes Hause auf dem Horne gegenüber
von Hanten Dornstedes Hause in S. Katharinen Pfarre gelegen.
Cop. des Abts Andreas S. 23.
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 401.
— am midweken na Andree des...
150 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1478. December 2. 331.
Abt Andreas zu Berge belehnt Jurgen | Germersleben und seine
Mutter Helene zu ihrer Leibzucht mit 2 Vierten Landes zu
Klein - Ottersleben gegen 30 alte Groschen und 3 Hühner Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 23".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 402.
— am midweken nha Andree des hilligen apostels.
1478. December 2. 332.
Abt Andreas zu Berge belehnt Henning Hoppe zu Diesdorf mit
5Vierteln Landes, einem wüsten Hof, einem Wohnhaus und einer
Wiese zu Diesdorf und seine Brüder Fricke und Drewes, Bürger
zu Magdeburg, mit dem vierten Teil un einem wüsten Hofe zu
Diesdorf.
Cop. des Alts Andreas S. 24.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 403.
— am midweken na Andree.
———— — —À -— € — ————
1478. December 3. 333.
Abt Andreas su Berge belehnt Hans und Paul Woltersdorf mit
5 Höfen und 26 Hufen Landes zu Karith, von denen 21 Hufen
die Kapitelshufen heissen, und mit einem wüsten Hof su Prester.
Cop. des Abts Andreas S. 25".
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr 406.
— am avende Barbare der hilgen juncfruwen.
— 0 — ———
1478. December 5. 994.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Eeter Godeke mit
einer halben Hufe Landes auf Diesdorfer Felde.
Cop. des Abts Andreas S. 26.
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 407.
— am avende Nicolai.
1478. December 9. 338.
Die Vikare der Kirche S. Peri et Pauli in der Neustadt bekennen,
dass ihnen Heinrich Gorges, Bürger gu Magdeburg, und seine
Frau Barbara ein halbes Viertel Landes in Insleben, woran das
Kloster U. L. Fr. jährlich 18 Pfennige Zins hatte, mit Zu-
Nr. 881—339. 1478. 151
stimmung des Propstes Johann von dem genanuten Kloster für
24 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 19".
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 320.
— am middewecken negest vor Lucie der hilgen juncfrowen.
1478. December 10. 336.
Abt Andreas zu Berge belehnt Dalthasar Langepeter und Michael
Plentener je mit einem Hause auf dem Ummelop gegen. 16 und
8 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 26".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 408.
— am donrstage na Concepcionis.
1478. Deeember 10. 337.
Abt Andreas sw Berge belehnt Ilans Cordes mit einem Hause
auf dem Pfeifersberge gegen 3 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 27.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 409.
— am donrsdage nha Concepcionis virginis gloriose Marie.
1478. December 10. 338.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Hans, Thomas und
Jacob Salmann mit einer Hufe Landes auf Hallinysdorfer Felde,
Cop. des Abts Andreas S. 28.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 411.
— am donrsdage nha Concepcionis virginis gloriose.
1478. Deeember 15. Giebichenstein. 339.
Der erwählte Ergbischof Ernst bezeugt die Bewidmung des Altars
S. Andreae 1n der Kirche von Gross-Salse, welche nach dem
Testamente Johannes Müllers, Bürgers su Magdeburg, und aus
freiem Willen einiger anderer frommer Leute mit Zustimmung
des Patrons, des Eropstes Eberhard vom Kloster U. L. Fr., und
des Pfarrers von Salze erfolgt ist.
Or. Perg. Sp.
Stadtarchiv zu Gross- Salze.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 321.
- Gebichenstein sub anno domini millesimo quadringentesimo
septuagesimo octavo, feria tercia post Lucie virginis.
152 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1478. December 16. 340.
Abt Andreas zu Berge belehnt Drewes zur Westen, Bürger der
Sudenburg, mit einem Garten zwischen Henning Randau und
Heine Fratze und gegenüber dem Kloster Berge, welches davon
jährlich 4 Schillinge Zins hatte, sowie mit einer halben Hufe
Landes Zinsgutess au Klein- Ottersleben , wovon das Kloster
jährlich 28 Pfennige Zins hat.
Cop. des Abts Andreas 5.29.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 414.
— am midweken nha Lucie virginis.
— ———— 2 — ——
1478. December 31. 341.
Abt Andreas eu Berge belehnt Claus Rover in der. Sudenburg im
roten Hahn mit 5 Vierteln Landes zu Osterweddingen und einer
halben Hufe zu Altenweddingen.
Cop. des Abts Andreas S. 30.
Regest: Holstein, UB. des Kloster Berge Nr. 416.
— am dage Silvester des hilgen biscopes.
1479. Januar 8. 347.
Die Bürger Heyne Wittekop der jüngere, Heines sel. Sohn, und
Hans Wittekop, Cones sel. Sohn, verkaufen der Abtissin Gertrud
Lyptyss, der Priorin Gertrud Lindow und dem gansen Kloster
Marienstuhl bei Eyeln 40 Gulden jährlichen Zinses aus dem
Dorfe Czoberniss (?) wiederkäuflich für 1000 Gulden.
Cop. 421°. S. 228.
St. M.
— dusent verhundert der mynre tal in dem negenundeseven-
tychgesten jare des frydages na der heylgen dryer konyngen dage.
1479. Januar 8. 943.
Antonius Crappe schreibt an den Rat eu Magdeburg und bittet
um Verwendung beim Kurfürsten Ernst und Herzog Albrecht von
Sachsen wegen einer Forderung an P. Warpersdorf] zu Freiberg.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. (Wittenb, Archiv, Stadt. Magdeb. Bl. 10.)
— uf frittags post Epiphanias domini anno etc. LXXIX.
Nr. 340—346. 147&— 1479. 153
1479. Januar 18. 3414.
Der Rat von Magdeburg bittet den Kurfürsten Ernst und Herzog
Albrecht von Sachsen, ihren Unterthan Feter Werperstorf zu
Freiberg anzuhulten und aufzufordern, seine Schuld an Antonius
Crappe, Bürger zu Magdeburg, zu bezahlen.
Or Ferg. Si. ubgebröckelt.
Haupt-Staatsarchir zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Mugdeb. BI. 11).
— montagh post Pauli primi heremite under unser stad secret
anno etc. LXXIX ^.
1179. Januar 25. Magdeburg. 349.
Die Bürger Bartholomäus Keller und Martin Klinth verkaufen
dem Kloster Marienstuhl vor Eyeln 24 Gulden jährlich aus der
Burg Elbenau wiederkäuflich für 600 Gulden.
Cop. 421° S. 281.
St. M.
— Magdborg — dusent vierhundert im neghenundesoventigesten
jare des mandages na sunthe Agneten daghe der hiligen jungkfrouwen.
1479. Februar 5. 346.
Magdeburg antwortet der Stadt Lübeck auf das Schreiben der
wendischen Ratssendboten an Magdeburg und Braunschweig, dass
es dasselbe un Bruunschweig gesundt, und verspricht Beschleunigung
des endlichen Bescheides an Lübeck.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Lübeck.
Hanserecesse 3. Abth. I, Nr. 165.
Den ersamen wisen heren borgermeistern unnd rathmannen tho
Lubeke, unsen bisundern gunstigen guden frunden.
Unsern fruntliken denst thovoren. Ersamen wisen heren, bi-
sunderen gunstige guden frunde. Jwer leve und der andern erliken
radessendeboden van den Wendeschen steden nilkest bynnen iwer stad
to dage vorgaddert gewesen schrifte an de ersamen iwe und unse
frunde van Brunswik und uns als hovetlingen der erliken stede upp
orem und dissem orde gelegen samptliken und bisunderen vormiddelst
der ingelechten aveschrifte der ersamen alderlude van der Dudischen
hensze tho Brugge in Flanderen residerende ete. nu thur tvd an uns
zeschieket hebben wy alles in gude vormercket und vorstan und,
ersamen gudeu frunde, de sulwen iwer wishevt und der benomeden
erliken radissendeboden schrifte nach alsodaner unser leszinge und
vormerkinge van stunt, myt det ersten wy mochten, vorth an de
154 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg.
gnanten unse frunde van Brunswick geschicket und darby in allem
besten und nach nottorft geschreven; de uns dar up wedder vor ant-
werde geschreven hebben, so juwe leve in disser ingelechten copien
und aveschrift und der wegen de vorstreckinge in dem wol vornemende
werden. Und, ersamen guden frunde, wu dem allen, willen wy uns
in dem, des besten wy mogen, noch gerne vorder beflitigen, dat de
dinge mochten thum ersten, iwer leve dar upp eygentlik antwerde to
donde, gefordert werden; wante wur mede wy iwen ersamheyden, de
god de here to langer und saliger tid spare, und den anderen erliken
steden und farendem copmanne ummer to willen, denste und forderinge
sin mogen, don wy myt flite alle tid gerne. Geschreven am frydage
Agate virginis under unser stadt secret anno etc. 79*.
Rathmannen unnd innigismeister
der alden stad Magdeborch.
1479. Februar 15. o4.
Der Rat der Neustadt verwendet sich bei dem Rate von Zerbst
für seinen Bürger Heinrich Huch, welchem von seiner Frau
wegen ein Erbe in Zerbst angefallen war.
Or. Pay. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
-- am mantage nach Valentini episcopi et martiris anno domini
ete. LXXIX.
1479. Februar 28. Giebichenstein. 348.
Erzbischof Ernst übergiebt die Kirche zu Schrotdorf, welche durch
Resignation des Pfarrers Werner Schening frei geworden war,
den Mainzer Kleriker Johannes Krumbein.
Cop. 68 fol. 403".
— Datum in castro nostro Gebichenstein ultima die mensis
Februarii anno domini millesimo quadringentesimo septuagesimo nono.
1479. März 1. 349.
Abt Andreas zu Berge belehnt Bartold Schwiesau, Bürger der
Neustadt, mit einem Garten bei dem Eylenwege und 2 Hufen
Landes auf Stemmer Felde, sowie mit 5 Vierten Korns aus dem
Zinsacker zu Bahrendorf.
Cop. des Abts Andreas 5. 34.
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 421.
— an mandage nha Invocavit.
Nr. $47 —353. 1479. 155
1479. Mürz 1. 350.
Abt Andreas zu. Berge belehnt Bartold Wendehuken, Bürger der
Neustadt, mit einem Hause auf der Beckeuschldgerstrasse, welches
dieser von Hans Rode gekauft hatte.
Cop. des Abts Andreas S. 36.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 421.
— feria secunda post Invocavit.
1479. März 3. 901.
Abt Andreas. zu Berge belehnt Lorens Schulte, Pfurrer zu
Welsleben, seine Brüder Benedikt und Bastian und seine Schwester
Margarethe von Motze mit einem halben Gurten bei dem Siechen-
hofe, wovon das Kloster jährlich 61), Schilling Zins hat; mit der
andern Halfte ist Claus Mauritz, Bürger zu Magdeburg, belehnt.
Cop. des Abts Andreas S.36Y.
Itegest: Holstein, UB. des Klosters Derge Nr. 425.
— am midweken na Invocavit.
1479. Mürz 5. 392.
Abt Andreas su Berge belehnt Heinrich Moller, Vikar des Altars
S. Johannis des Täufers in der Kirche S. Ambrosii in der Suden-
burg, mit 3 Vierteln Landes auf Altenweddinger Flur, welche Hans
Düvel dem genannten Altar gegeben hat und welche dem Kloster
jährlich 8 Schilling Zins tragen.
Cop. des Abts Andreas S. 72.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 427.
— feria sexta post Invocavit.
1479. Mürz 9. 959.
Der Rat von Zerbst schliesst mit dem Baumeister Hans Smedt
einen Vertrag, wonach er den Ostgiebel des Rathauses in derselben
Weise bauen soll, wie den Giebel am Hause Heideke Hogenbodes
zu Magdeburg.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Magdeb. Geschichtsbl. XXI, S. 183.
Na Cristi unszers herrn gebordt der mynretall in dem negenund-
szeventigesten jare am dinszentage na dem hilgen sumlage Reminiscere
hebben sich die erszam radt der stadt Czerwest medt dem kunst-
hafftigen meister Hansze Smedt in gutlicher und geutzlicher eynicheit
vordragen und mit em vordinget also, dat die genante meister Hans
156 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dem rade den gevel an dem radthusze to Czerwest to dem heidtdhore
wart mit pylren, tynnen, bildewerke, louffwerke und rangkwerke und
aller gestalt in maten und glick, alsz he den gevel to Magdeborch an
Heideke Hogenboden husz to sente Olricks dor to velde wart gemackt
und udgericht heth, uppt allerreynlichste na beqwemicheit mit der
breide und hogede, alsz dat dem genanten radthusze ok medt na rade
des erszamen rades drechtlieh und even is, ok also mhuren, mit ge-
brannten steynen uprucken und ferdigen schal und wil. —
-———— | —— ——— —A— —— —
1479. März 15. 354.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, er möge gestatten,
dass Jacob Gerken Witwe einige Zerbster Bürger vor das geistliche
Gericht giehe.
Or. Ierg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen bisundern, guden frunde.
So wy juwer leve ermales van wegen Jacopp Gerkens seliger wedwen
unser borgeryn liffrenthe halven, so ohr de hochgeborne here Magnus
forste to Anhalt etc. juwe und unse gnedige here uth siner cameren
nach besproken dedingen gheven scholde etc. geschreven hebben, dat
ohr doch noch tho neynem ende gedegen sy, sunder de benomde unse
gnedige here ohr under andern hebbe gesecht, wes de fromen lude,
de dar bv gewesen sin und sik des vordencken und van derwegen
seggen, dat wille he ohr also wol thoholden etc. so se uns des eygent-
liken berichtet hefft, wu nu dem, guden frunde, bidden wy fruntliken
ey willen der sulven wedwen nu gunstigen vorghunnen, dat se
dejennen, de dar wes van wethen, vor geistlik gerichte bynnen juwer
stadt in forderinge des rechten hevsehen und vormanen moge lathen in
den diugeu to seggende, wes ohne dar van witlik sy, dat se des tho
evnem gutliken ende, uthdrage und rowen komen moge; vordenen
wy ok tigen juwe leve, wur wy mogen und an uns gelanget, gerne
jwe antwerde. Geschreven am mandage post Oculi under unser stadt
secret anno etc. LXX nono.
Rathmanne unnd inningismeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmann tho Czerwist —.
1479. März 1%. 959.
Abt Andres zu Derge belehnt Laurenz Lente mit 11, Hufe Zins-
gut. in Schleibnitz; Albrecht Wichmann mit einer Mühle und der
Hälfte der Rauchhühner zu Bahrendorf; Cone von Emden, Cones
Sohn, und Cone von Emden, Hennings Sohn, mit je 2 Wispel
Nr. $54— 358. 1479, 157
Roggen und Hafer ron 8 Hufen auf Gliner Mark, sowie mit
einer Mark und einem Kapaun an dem llofe auf der Spiegelbrücke
Horn zu gesamter Hand.
Cop. des Abts Andreas S.38—39.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 430— 432.
— am midweken na Oculi des hilgen amptes.
1479. Mürz 19. 956.
Der Hat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst in einer Streit-
sache beiderseitiger Bürger über ein Dierfass.
Or. Perg. 8i.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen bisundern, guden frunde.
Uns hefft tho vorstande gegeven Matheus Jynniges unse borger und
olden rades ledemate, wu he Drewes Smede juwem borger eyn Bernowes
leddich ferndel, dat he hir by uns myt Bernowischen bere gekofft
hadde, vorth vorkofft hebbe, der wegen ohme dat sulve ferndel ange-
sproken werde, darumme he sik besorge, he mochte bededinget werden
ete wurumme, guden frunde, hefft de gnante Matheus unse borger
vor uns nu vorder by sinen waren worden in eydestad bekant und
uthgesecht, dat he dem gnanten juwen borger eyn Bernowes leddich
ferndel vorkofft hefit, und wil des vorder, efft des not geschege, vor
juwer leve also wol bekennich sin, darinne sik nu juwe leve woll
willen weten to holden, und wurmede wy juwer leve to willen und
denste sin mogen, don wy gerne. Geschreven am frydage post Oculi
under unser stadt secret anno domini etc. LXXIX *.
Rathmanne und innigismeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmannen tho Czerwist —.
1479. April 2. 357.
Abt Andreas zu Berge helehnt Claus Gofze mit einer halben Hufe
auf Slenner Marke gegen 41, Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 435.
— am frigdage na Judica.
1479. März 20 bis April 20. 958.
Braunschweig ladet nach roraufgegangener Verständigung mit
Magdeburg die Städte Goslar, Hildesheim, Göttingen, Hannorer,
Einbeck, Northeim, Helmstedt zu einem Stüdtetage nach Braun-
schweig auf den 20 April ein.
Alschrift in Braunschweig.
Hanserecesse 3. Abth. I, Nr. 197.
— —— - rn - ———
158 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1479. nach Ostern. 359.
| Bericht über die den Magdeburger Bürgern in Leipzig zu-
gefügten Beleidigungen.
Gleichzeit. Abschrift Pap.
Haupt-Staatsarchiv zw Dresden (Wittenb. Archiv Stadt Magdeb. Bl. 14).
Czu wyssen, umb die geschicht der obirfarung und vorwaldigung
etzlichen burgern von Magdborg in deme ostermargkte zcu Liptzk
dessen keginwertigen jares gescheen hat sichs begeben, alse wir den
ostermargkt zcu Liptzk umbe handelung unsei kouffmanschatz, alse
wir mannich jar vorhen gethan, besocht haben uff der irluchten
houchgeborn fursten unser gnedigen hern von Sachszen etc. czol,
geleyde und beschyrm, das in deme selben jarmargkte uff den
donrstag ist komen in den keller under Klaffhammers huse, darinn
wyr unsern handel und kouffmanschatz halden, eyn weydehund, der
eym gnant Thomas Salemon zcu Magdeburg entwant waz, das er nicht
wuste. wu hyn er kommen wyr. Der hunth ist do by dem selbin
Thomas unde synen brudern blvben der kentlickeit halben, alse sie on
vorhvn by in gehalten hatten und mit in gelouffen hyn unde her in
die herberge unde sust unverhalden, daz nymands darumbe gesprochen
hat bysz uff den sontag Cantate, unde alse wyr uns nu uff den selben
sontag zcu der heymreyse schickten mit pferden unde waynen, wart
von de Salemannen iren dynern entpfolen, daz sie den hunth an sich
hilden und eyn uffsehen hetten, wen wyr vor den andern herbergen,
do ouch etzliche unser frunde unde medeburger von Magdborg zcu
husze leghen, rythen wolden, daz er on nicht entlieffe, sundern by on
bliebe Don wir nu zcu der farth bereyth wyren, czogen wyr obir
den margkt vor deme birkeller unde der waghe hen mit eyme wayne,
dar uff der erszame Heyne Aleman burgermeister zcu Magdburg mit
etzlichen andern sasz und wir andern do by unde beneben her ritten,
do denne der Salmanne hund von iren dynern ouch offinbar unde
sichtiglich unverhalden methe gefurt wart. Alse wyr nu qwamen kegin
Sebald Pudernitz thor in sunte Katherinen gasse, hatte sich der selbe
Sebald daruff geschickt und spranck usz seyme husze zcu uns zcu
mit den seynen frevelich mit groszem geschreye, schald uns mit vil
bosen lesterlichen worten und fluchen under andern wortin sprechende,
wu hyn wyr mit dem hunde wolten, daruff im Thomas Salemon
antwerte und sprach, der hunt wyr sevn unde wyr im zcu Magdborg
abegesatzt unde entfurt, alse wyr er nu widder an om kommen, und
reyth do mit vorth. Do selbst wante sich ouch Frederich Aleman
umbe zeu dem Pudernisz unde sprach in guter andacht und wol-
meynung, der hunt hort dem gesellen Thomas Salemanne, deme wyre
er entwant, und in deme (wy wol Frederich Aleman der dinghe sust
nicht zcuschicken hatte) hat doch Pudernitz von stund mit grossen
steynen uff on geworften und traff on mit eyme worffe an syn houpt
seythalben an die dunnynge, alse das vil ummestehnde luthe wol
Nr. 859. 1479. 159
sagen. Mit solchem worffe er on mochte getotet haben, wen ome den
sin huth, alse her uff deme houpte hatte, nicht vorwant noch abe-
gehalden hette; unde alse disz vor deme kirchhoffe zcu sente
Katherinen geschach, sprangk Pudernitz dar nach von der gassen uff
den kirchhoff, des reyt ime Friderich Aleman nach uff den kirchoff
unde fragete on, wur umbe er on also wurffe, wenne er der dinge
mit om nicht zcu thunde hatte. Pudernitz griff widder umbe Frederich
Alemans pferde in den czom frevelich uff deme kirchoffe und sprach,
er wolde on hute noch wol czemen; don ruckte Hansz Lafferd,
Frederich Alemans dyner, dar zewysschen unde sprach, her solde den
czom gehn lassen adir er wolde on mit deme armborste uff den kopff
san. Do mit vorliesz Pudernitz Ffrederich Alemanne und vil an
Hansze Laflerde seynen dyner und nam ome seyn dagken uff deme
kirchoffe, des sprengede Ffrederich Aleman mit deme selben seynem
dyner unde wolde von deme kerchoffe nach deme thor reyten, do
selbst vor deme kerchoffe vorhyld on eyner gnant Jorge Forwergker
mit vil andern gesellen unde seynen nackeburen, die fielen ime aber
in dem czome mit selbst gewalt ane gerichte unde recht unde ryssen
ome do seynen mantel von deme leybe unde nahmen ome seyn swert
usz der scheyden, slugen unde stochen uff on unde verwunten ome
seyn pferd an vunff enden, thaten ime also vil gewalt unde homoth,
des er doch keyne sache mit on hatte adir wuste, wurumme.
Ffriderich Aleman erboth sich keyn sie unde ydermanne zcu rechte
uff den erszamen rath zeu Lypczk, ouch uff richter unde scheppffen
doselbst, esz mochte ome alles nicht gehelffen, sundern Pudernitz
sprach zcu ime, er wolde ime richters gnug syn; er seteze sich zcu
zcwen malen von deme pferde, daa do stund und blotte seher, und
sprach, daz sie on liessen, her wolde mit on reyten adir gheen vor
die hern, esz halff allis nicht. Deme burgermeister Heynen Alemanne
wart esz gesagt, wie sie esz Frederiche seyme bruder vorhilden, der
sprangk von dem wayne unde drengede durch daz folk unde qwam
darzeu unde sprach, wie esz also zcughynghe, app men die luthe also
dar neddir slan unde vorhalden mochte uff fryer strasse ime fryen
margkte ane sache unde schuld und ane alle bevel des rathis ader
gerichts unde recht, so sich Frederich kegin sie zcu rechte erboth, esz
halff aber nicht, sundern Sebald Pudernitz sprach aber alse vor, her
wolde ime richters gnug syn, unde hilden on mit den seynen also uff
in der meynunge, daz der margkmeister mit den staddynern, nach den
sie villichte geschickt hadden, solden kommen unde sie angreyffen
und furen, das denne doselbst doch nicht geschach, sundern nach
anliggung unde vermanung Heyne Alemans des burgermeisters von
Magdborg haben sie Ffrideriche Aleman mit den seynen lassen reyten
nach der herberghe und Heyne Aleman sasz do widder uff seynen
wayn und fur vorbasz usz der stad obir die brugken in die vorstad
mit den, die do by ome wyren, nemliken Hansze Keller, Lodewig
Aleman und Blesius Schurow ; do selbst lieff on Sebalt Pudernitz nach
160 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
mit vil folckes unde grosszem geschrey und hissen die thore vor sie
zcuslan unde sprach, er wolde noch anders mit on reden, derhalben
sie ouch widderumbe zcyhn unde faren mosten in die stad unde ire
herberge. Alse aber Ffrederich Aleman von on losz gesprochen waz
und er mit syner gesellschafft ouch in die herberghe reyten wolde,
don lieffen ome enkegen der margkmeister mit den stadtknechten mit
uszgeczogener were unde wolden on anfallen; des ist Ffrederich
Aleman sich forchtende vor forder unrechter gewalt unde obirfarung
vor on gewychen mit seynem knechte, sie jagheten on in der flucht
die gassen hyn usz nach deme thor, unde alse daz geslossen waz,
rande he nach deme andern thor hyn ussz der stadt unde qwam weg;
und also doselbst Thomas Salemon by den margkmeister und stadt-
knechten in der gassen qwam gerythen unde zcu on sprach in guter
wolmeynung, daz solchs vornehmens keyn noth wyre, wenne sie
wolden reyten in die herberghe unde die sachen irkennen laszen, don
slog der margkmeister von stund czu im in mit eyme hanthammer
unde behaffte ime den slag uff seynen arm und worffen on von seyme
pferde, griffen on an und furten on glevch eyme myszteter umme den
margkt nach dem rathusze, das sie on wolden insetezen unde seyn
pferd ezogen sie vor im her, dar uff etzliche, wen sie gefragt wurden.
was der gethan hette, sprechen und sageten, er hette daz pferd ge-
stollen, daz ime denne nicht eyne cleyne myssebytung ist. Disz
'handelten sie mit ime so lange, daz Ulrich Klaffhammer seyn wert
qwam gelouffen unde fragete, wur sie mit ime hen wolten, sie solten
on lasszen gheen, er wolte gut vor ime seyn, des wyren sie nicht
gesynnet unde wolten on nicht lasszen. Don sprach Klaffhammer, so
lasset. uns mit ome vor den burgermeister gheen; do hat Klaffhammer
on geborget, daz er sich vor dem rathe unde den scheppffen zcu
Lypezk verantworten solde, und do mit haben sie on do losz gelasszen.
Uff den montag darnach qwamen die jenne, die wie vorberurt ufl-
gehalden wyren, uff daz rathusz zcu Lyptzk vor richter und scheppffen ;
daselbist lisz Pudernitz durch eynen seynen worthelder Ileburg gnant
ghar hoch vorbrengen unde vorczellen obir Ffrederich Aleman, der do
nicht keginwertig waz, unter andern wil worten, wie er ime seynen
hunthe solde uffgefangen haben unde daz er ome nach gesprenget seyn
solde mit gefustener were uff den kirchoff, do er billich frede solde
gehath haben, mit vil reden, die er do zcu hulffe nam. Er ent-
schuldigete ouch die stadtknechte, wie sie mit etzlichem bescheyde
deme geruchte gefolget unde Thomas Salemon also angefangen .hetten.
Daruff wart widder geantwortet unde erezalt, wie sichs begeben und
in der geschicht wy vorberurt verlouffen hatte, so vil alse daz Heyne
Aleman, Hansz, Thomas und Jacoff gebruder die Salemanne, Hansz
Keller, Lodewig Aleman, Blesius Schurow und vil mehr ander gute
frunde gesehn und gehoret hatten, und dar nach uffgenommen sprache
ghingen wir hen vor. Do selbst schickten richter unde scheppffen zcu
uns und wolten uns wyszen zcu fruntlichem handel adir des andern
Nr. 860—362. 1479. 161
tages vor gerichte zcu kommen. Des wolten Heyne Aleman mit den
andern also nicht ingheen noch uffnehmen, wenn sie wusten nicht,
wie esz umbe Friderich Alemanne, app der lebendig adir tod gewunth
adir wu er wyre, doch zcu letzst wart die sache uffgeschoben, daz die
sal anstehen bisz uff Michaelis schyrst. Also hat sich die sache uns
wissentlich unde warlich vorlouffen, app nu sodane vorbemelte obir-
faringhe und verwaldigung ane vorgethane vormanung unverschulter
sachen ane gerichte unde recht adir ouch geheysz und befehl des
rathis uff fryer strasse in fryem jarmargkte der hern billich ader
umbilich gescheen ist und was wandels und abetrags sich dar vor
behoren mag, ist zcu irkennen.
Das Jahr ergiebt sich aus den späteren auf den Vorgang be-
züglichen Urkunden.
1479. April 25. 360.
Abt Andreas zu Berge, belehnt Werner Persick und Anna, seine
Ehefrau, mit 1!,, Hufe Landes auf Osterweddinger Feld, welche
jetzt Heinrich Winckel daselbst unter dem Pflug hat und wovon
er jährlich 6 Scheffel Weisen erntet.
Cop. des Abts Andreas S. 42".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 443.
— jn die Marci.
—— —ÓMMMÓ——ÓÁ—
1479. Mai 10. Magdeburg. 361.
Ritter Heinrich Loser zu Crüssan gesessen verkauft an Anna,
des Bürgers Hans Boden Wittwe, und an ihre Kinder Anna,
Simon, Jurge, Heddewich, Jhans, Thomas, Henning und Joachim
30 Gulden jährlich aus der Burg OCrüssau wielerkäuflich für
600 Gulden mit Zustimmung des Ersbischofs.
Cop. 68 fol. 100" und 101".
St. M,
— Magdburg — dusend vierhundert dorna yn dem negenund-
soventigisten jare am mondage na dem sondage Cantate.
1479. Mai 25. 962.
Der Rat von Magdeburg bittet den vom Zerbst um Verabfolgung
eines Heergeweltes.
Or. Perg. Si, abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern, guden
frunde. Vor uns sint gekomen Hinrik Molre und Hans Sone unse
borger und hebben by oren waren worden in eydestad bekant und
Gesehichtaq. d. Pr.Bachsen XXVIIT. 3. | l1
162 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
uthgesecht, dat sze van Hanse Segher juwem borger nu in got vor-
storven by sinem levendigen live van synem munde gehoret hebben,
dat he neynen negeren swertmagen hedde wanne Heynen Bogchowen
unsen borger, de de ok und anders nemant to sinem nagelaten her-
gewede tho nemende recht hedde, und dat nemen und hebben scholde
ete. wurumme, ersamen guden frunde, bidden wy deger fruntliken,
jwe leve willen dissen edder dissem jegenwerdigen derwegen sinem
mechtigen alsodanne hergewede roweliken und gutliken volgen und
antwerden lathen mede angesehen, dat de gnante Heyne Bogchow gar
eyn olt man und sere swak sines lives und kintlik is, vordenen wv
ok tigen juwe leve, wur wy mogen und an uns gelanget, in flite
gerne. Geschreven am dinsedage post Exaudi under unser stad secret
anno etc. LXXIX *.
Radmanne und inningismeyster
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem ersamen borgermeistern und rathmanen tho Czerwist —.
1479. Mai 26. 363.
Hans Sone bittet den Rat von Magdeburg, ihn in einer Klage
gegen einen Zerbster wegen einer Bierlieferung zu vertreten.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen underdanigen willigen denst tovorn. Ersamen gunstigen
leven heren. Sodanne schriffte van dem ersamen rade to Czerwist van
wegen öres medeborgers Borchart Smedt gnant an juwe ersamicheyt
gesant inneholden, wu ik den sulven Borcherde etlik ber schulle ave
gekofft unnde sodanne gelt, dat ik öm derhalven schuldich bin, under
my mit rechte besatt hebbe etc. darupp dho ik juwer wysheit gutliken
weten, wu ik yo dem gnanten Borcherde etlik ber avegekofft hebbe
unde nemliken eyn ferndel bers, dar up ik óm eynen Rinschen gulden
gegeven hebbe, unnd wuwol dat it also gescheen is, so hefft he my
sulk ferndel bers nicht willen laten folgen, unnd mangk dem andern
mynem gekofften ber denne eyn qwát vath mede is gewesen, so ik
doch in sulkem kope den benómden vorkoper bat, dat he my mit
guden vaten bewaren scholde, dat ik des kevnen schaden nehme;
alsodenne sulk myn gekoffte ber all hyr to Magdeborch qwam, bin ik
des quaden gestoppeden vates war geworden, dat der halven my
schaden bejegende, also is sulk ber, dat dar inne was, allis dar uth
unde uppe de erden gefloten, des ik denne synenhalven also in
schaden gekomen bin, den also van óme genomen unnd entfanghen
hebbe, so doch he my geredet unnde togesecht hadde, dat he my mit
guden vaten bewareu wolde; darumme denne dat he my dat vor-
geschreven ferndel bers enthogen unnde nicht hefft willen folgen laten,
unde dat ik sodanne schaden van óm entfanghen hebbe, hebbe ik
Nr. 3683—364. 1479. 163
under my bekummern laten sulk gelt, als ik öm, so vorberort, der-
halven noch schuldich bin, unnd dar upp de ersten clage gedan unnde
uth sulkem grunde, dar keyn twivel ane is, ik eyn soddans wol hebbe
dohn mögen unnde dar kevn unbillikes ane gedahn hebbe; ydoch wu
nu dem sy, so schal juwe ersamicheyt edder de gnante ersamme ráth
to Czerwist derwegen to glyke unnde rechte myner wol mechtich
wesen unnde bidde van deswegen juwe ersamme wysheyd, my uppe
den fall anders nicht to vormercken, denne to allem glyke unde
rechte unnde mit juwen schrifften tegen dem ersamen rade to Czerwist
dem ok so to vorantwernden, wes ik juwer ersammicheyt tho willigem
denste gesin mach, dohe ik stedes mit flite gerne. Geschreven amme
middeweken nach Urbani anno domini etc. LXXIX? under mynem
signete. Hans Sone juwe willige borger.
Adresse: Den ersamen wysen borgermestern, rathmannen unde
inningesmestern dusser olden stadt Magdeborch —.
—- -——À — —
1479. Mai 26. 964.
Der Hat von Magdeburg überschickt dem von Zerbst einen Brief
des Hans Some und bittet, die Angelegenheit in Güte oder in
Recht zu entscheiden.
Or. Perg. St. halb abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bisundern, guden frunde.
Dissen ingelechten breff heft uns nu Hansz Sone unse borger upp
jwer leve schrifte van wegen Borchard Sniedes jwes borgers ohme
belangende an uns gedan vor antwerde geschreven, dar uth gy des
sine andacht und meyninge wol vornemende werden, und, guden
frunde, nach dem de gnante unse borger imme lesten sines brefes
beroret, jwe leve siner in dem nach unser anhaldinge tho gelike und
rechte mechtich sin schullen, bidden wy fruntliken, gy willen se der
wegen in der gute, edder efft des nicht sin mochte, rechtliken ent-
scheden, darinne sik ok de benomeden unse borger, so wy uns vor-
sehn und wy ohne ok der wegen nach gelegenheyt angereget hebben,
wol geborliken holden wert, und wur mede wy jwer leve vorder tho
willen und dinste sin mogen, don wy alle tid gerne. Geschreven am
middeweken post Exaudi under unser secret anno etc. LXXIX *.
Rathmanne unnd innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmannen tho
Czerwist —.
164 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1479. Mai 27. Magdeburg. 969.
Bürger Hans Rode bezeugt, dass ihn der Erzbischof Ernst mil
einer wüsten Dorfstätte eu Poten, 24 Hufen daselbst, mit dem
Gerichte und Ungerichte, mit dem See, Rohr und Grase, mit
dem Umbekreite daselbst, einem Hof zu Üzepernik und 2 Hufen
duselbst, dem Kirchlehen eu Poten und Wahlitg belehnt hat, welche
er Lorenz von Wedingen für 80 Gulden abgekauft hat.
Cop. 68 fol. 104 und 105‘.
t. M.
— Magdburg — thuszend vierhundert darnaeh im nühenundsobin-
tzigsten jare am donrstage nach dem sonntage Exaudi.
1479. Mal 27. 366.
Der Burmeister und (remeinde des Dorfes Gross- Santersleben
verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs Ernst un den Bürger
Hans Iippold und seine Frau Ude 3 Gulden Leibrente aus
ihrem Dorfe für 30 Gulden.
Cop. 68 fol. 106°.
— ibusend vierhundert dornach im nuhenundsobintzigsten jare
am donrstage nach dem sontage Exaudi.
1479. Juni 1. Magdeburg. 367.
Ludeke Keller, Gerekes Sohn, Bürger zu Stassfurt, verkauft mit
Zustimmung des Erzbischofs Ernst an Cone Emden und Matthäus
Lentke, Ratmänner und Meister der Gewandschneider zu Magde-
burg und Vorsteher des Hospitals zum heiligen Geiste daselbst, zu
Handen der armen Leute und behuf des Hospitals fünf Gulden
jährlich aus zwei Pfunnen Sole zu Stassfurt wiederkäuflich für
100 Gulden.
Cop. 68 fol. 102 und 103.
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert darnach im nuhenundsobin-
tzigsten jare am dinstage in den » pfingestheiligen tagen.
1479. Juni 2. Calbe. 368.
Ludwig Domherr, Ludolf, Heinrich und Hilmar von Veltheim
Gebrüder verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs Ernst an
Thomas liode zu Magdelurg 6 Gulden aus Rottmersleben und
Klein - Santersleben wiederkäuflich für 100 Gulden.
Cop. 68 fol. 106" und 106".
— Calbe — thusent virhundert dornach im nuhenundsobinszigsten
jare am mittewochen in der heiligen pfingestwoche.
Nr. 365 —372, 1479. 165
1479. Juni 8. | 369.
Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Kollepel, Bürger zu
Sudenburg, und Sanne, seine Ehefrau, mit ein Viertel
Landes auf Klein- Ottersleber Flur, wovon dem Kloster jährlich
21, Schillinge und ein Huhn entrichtel werden, ferner mit drei
Vierteln Landes auf Ottmersdorfer Felde, die er von Jan Kerk-
hove zw Dodendorf gekauft hat und die dem Kloster jährlich
17 Schillinge Pfennig zinsen, und mit 1!, Hufe Landes auf
Dodendorfer Felde, die er von den Brüdern Hans und Henning,
genannt de Steyne, auf Wiederkauf gekauft hat.
Cop. des Abis Andreas S. 44.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 445.
— am dinsdage na Trinitatis.
1479. Juni 9. . | 370.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Thomas Werben und
Katharine, seine Ehefrau, mit einer halben Hufe Landes Zinsgut
auf Othmersleber Felde, welche dem Kloster 6 Schillinge zinst.
Cop. des Abts Andreas S. 46.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 446.
— am avende Corporis Christi.
1479. Juni 20. Calhe. . 371.
Ersbischof Ernst schreibt an seinen Vater, den Kurfürsten von
Sachsen, er möge, nachdem einige Magdeburger Bürger in Leipzig
wegen Misshelligkeiten mit Sebald Pudernits verhaftet worden,
einen Tag bestimmen und beschicken, auf welchem von seinen
und Maydeburgischen Räten die Sache entschieden werden solle.
Or.in der Mitte durch ein Loch beschädigt. Si.nur Reste.
Haupt- Staatsarchiv zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt Muydeb. Bl. 12).
— Calbe am sontage nach Viti anno domini etc. LXXIX *.
— ——— ——— ————
1479. Juni 25. Dresden. 312.
Kurfürst Ernst von Sachsen bestimmt als Termin zur Ent-
scheidung des Streites zwischen Sebald Pudernits und den Magde-
burgern den Tag S. Francisci, Sonntag nach Michaelis, ‚als sich
der jarmarckt zcu Lipezk anhebet.‘
Entwurf Pap.
Haupt-Stuatsarchin zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Nr. 15).
— Dreszden am fritag nach sente Johannes des tewfers tag anno
domini etc. LXXIX.
166 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1479. Juli 14. Magdeburg. | 313.
Henning Molre bittet den Rat von Zerbst, ihm zu seinem Gelde
gu verhelfen, welches ein Zerbster Bürger ihm vorenthält.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Minen willigen dinst thovorn. Ersamen leven hern. Nach dem
juwer ersamicheit wol witlich is, ik in twydracht bin geweszen myt
itwelken juwen medeborger gnant Merten Lytzow und Mychel synen
knechten, de twydracht denne alle bygelecht is unde slicht gemaket.
Boven das kommet Peter Bone jw medeborger unde leth by sick
sulvest besetten 111] Rinsche gulden, de ik om to guder hant to vor-
warende gedhan hebbe, unde myn lon up eynen gulden, dar he myk
denne szere an to kort deyt, wente ik in der sake, dar he schaden
von hefft, nicht schuldich was. Wurumme, ersamen herren, bidde ik
in flytigen dinste, gy den sulven Peter Bonen juwen medeborger
underwiszen. dat he myk myn gelt late volgen, dat ik em to truwer
hant to bewarende dan hebbe, up dat myk rechtes vorderinge nicht
noth werde weszen; isset des nicht enscheth unnde ik dar rechtes
forderinge umme dede, bidde ik, gy my dar neyne hindernisse ynne
bewiszen, nach deme ik id vor juwe ersamycheit hebbe vorschreven
weset myk hyryn to willen, vordhyne ik alle tyd gerne unde hyr op
bidde ik jw richtige antwerde. Geschreven to Magdeborg am mydde-
weke na Margarete anno LXX nono. Henningh Molre
Adresse: Den erszamen borgermeistern und radmanne der stad
Czerwest —.
1479. Juli 26. 941.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Drewes Mewes mit
einem Haus und Hof zw Buckau, das dieser von Yitze, Hans
Kokes, anders genannt Kulau, nachgelassener Witwe, gekauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 46".
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 447.
— am mandage na Jacoby des hilgen apostels.
1479. Juli 30. . 919.
Friedrich von — Alvensleben auf Culvörde belehnt den Bürger
Wilhelm vom Keller mit dem Dorfe Wahlitz und allen Rechten
nebst einigen anderen Gütern in Kanekopp und Mente.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 55.
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB.des Klosters U. L. Fr. Nr. 322.
— dusent virhunderth darna in deme negenundseventigesten jar
amme frygdaghe na Panthaleonis.
Nr. 373—378. 1479. 167
1479. August 20. Giebichenstein. 946.
Hans Seber, Bürger zu Halle, verkauft mit Zustimmung des
Erzbischofs Ernst an die Bürger Thomas und Jacob Salomon,
Bürger zu Magdeburg, und Friedrich Alemann in Vormund-
schaft seiner Frau Adelheid und deren Schwester Flisabeth,
Schwestern der Salomon, 30 Gwulden aus 8 Pfunnen Sole im
deutschen Born wiederkäuflich für 500 (Gulden.
Cop. 68 fol. 130.
St. M.
— Gebichinstein — thusend vierhundert dornach im nühenund-
sobintzigsten jare am fritage nach unser lieben frawen tage yrer
hymmelfart.
1749. August 21. 311.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst um Verhaftung
eines flüchtigen Bierschenken.
Or. Perg. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Wy bidden fruntliken, gij willen eynen genand Hinrik Unvorferd, de
hir bij uns plach beer to schenken und itzund in juwer stad sin
schulle, opphalden und in juwe fengnisse setten und wol vorwaren
lathen und uns dat denne vorwitliken, so willen wy by juk schicken
und denne wol openen, wie dat darumme und sin dingh gelegen sv,
vordenen wij tigen juwe leve im geliken und grotern, wur wij mogen
und an uns gelanget, gerne. Geschreven am sonabende post Assump-
cionis Marie virginis gloriosissime anno domini etc. LXXIX.
Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen — borgermeistern und radmannen to
Czerwist —.
1479. August 25. 318.
Braunschweig ladet die Städte Goslar, Hildesheim, Göttingen,
Hannover, Northeim, Helmstedt auf den 2. September zu einem
Tage nach Braunschweig, eu dem auch Magdeburg mit seinen
Nachbarstädten geladen. ist.
Gleichzeit. Abschrift Pap.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Hanserecesse 3. Alth. I, Nr. 203.
168 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1479. September 13. 919.
Unter den Klagen der wendischen Städte über die Niederländer
ist folgende:
Abschrift Pap.
dtarchiv zu Köln.
Hanserecesse 3, Abth. I, Nr. 222 89.
Item noch insgheliicx soe beclaghen sich de van Meydeborchh,
Stendel und andere van der hanze aver den tollener to Sparendam,
dat he van garnalien zilver und anderssz, dat se to des heren van
dem lande munte brenghen, den hundersten penninck to tolle hebben
wil, den men nicht schuldich en is.
1479. September 16. 9580.
Der Pfarrer Donatus Malentite und die Vorsteher der Kirche
S. Ambrosii in der Sudenburg, Hans Kollepel und Meister Claus,
bezeugen, dass dem Altar des heil. Kreuzes in ihrer Kirche eine
Wiese in Gruneberg, die Dorfstätte genannt, von Henning
Hoszen Witwe geschenkt ist, von welcher dem Kloster U. L. Fr.
zu Magdeburg 3 Schillinge jährlichen Zinses und für die jedes-
malige Belehnung 10 Schillinge zu entrichten sind.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr.
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 323.
— am donnersdage na des hilligen Cruces dage Exaltacionis.
1479. um Michaelis. Leipzig. 381.
lleinrich Meyger quittiert dem Bischof Johann. von Meissen über
170 Gulden für die Tochter Hermann Mollers.
Or. Pap. St.
Haupt- Staatsarchir zu Dresden.
Ych Hinrieh Meyger borgher to Meydeborch hebbe entfangen von
mynen genedygen hern van Myssen bysschup Yohannes hundert unde
seventich gulden van weghen dochter Hermans Moliers van Meyde-
borch. Des to ener waren tuchnysse habbe yck Hinrich Meyger myn
sygenete druket neden up dessen breff unde sodan gelt entfangen to
Lybessche up Mychgels market anno LXXIX.
Nr. 379—385. 1479. 169
1479. Oktober 4. 382.
Mechthild Resen, Privrin des Klosters S. Mariae Magdalenae,
bezeugt, dass Henning Falke ein altes Schock Groschen jährlich
ron seinem Hause beim Kloster an Loreng Quasebart für
6 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Stadtarchir zu Magdeburg.
— dusent vierhundert yar darnach in deme negedenundeseven-
tigistenn yare am mandage nach Michaelis.
1479. Oktober 24. 383.
Der Bürgermeister Ulrich Drewes entschuldigt das Ausbleiben
eines städtischen Dieners bew einer Gerichtsverhandlung beim Rate
von Zerbst.
Or. Pap. Si. ubgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Olrik Drewes borgermeister to Magdeborch schrifft.
Unsen willigen dinst unde wat wy vormogen tho allen tiden.
Ersamen leve her borgermeister unde richter, alsz unse man is
befallen myt juwem gerichte, so wetet, dat he nicht kan komen to
disser tid, wente ohme is geboden van unsent wegen, so dat he nicht
komen mach. Vorthmer bidde ik, dat gy dem borgen willen unbe-
kummert lathen wesen so lange beth to dem andern dinge, wente upp
den andern dinge so schal Tile Westram sulven komen vor jwe
gerichte. Leve her borgermeister und richter, bewiset jw hir an, so
ctv wolden, dat wy an juwe edder den juwen don scholden. Geschreven
na Cristi gebort LXXIX des sondages na sunte Severynus dage.
Adresse: Den ersamen und wisen heren borgermester unde richtere
der stad Czerwest —-.
1479. Oktober 15. 384.
Abt Andreas su Berge belehnt Jacob Schatte und Paul Seger, der
Schiffer Meister und Vorsteher des Altars S. Nicolai in der
Peterskirche, mit einer halben Hufe gu Osterweddingen.
Cop.des Abts Andreas S. 49".
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 458.
— am avende Galli.
1479. November 3. 39.
Alt Andreas zu Berge belehnt Eylredt Borcholt und seine Frau
Karstine mit einem Hause auf dem Pfeifersberge.
Cop. des Abts Andreas S. 50.
ltegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 459.
— am midweken nha Omnium sanctorum.
170 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1479. November 6. 95806.
Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Cordes und seine Frau
Katharine mit einem Hause auf dem Pfeifersberge und einem
andern an dem Horne, wo vorher ein Stall gestunden.
Cop. des Abts Andreas S. 50".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 460.
— am sonnavende na Omnium sanctorum.
1479. November 15. 984.
Der Rat von Magdeburg ersucht den run Zerbst, dieser solle eine
Bürgerin zur Zahlung einer testumentarisch vermachten Summe
an Ciriacus Germersleben veranlassen.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Erszamen bsundern, guden frunde.
Vor uns is gewesen Ciriacus Germersleve unse borger vormiddelst
sinen frunden berichtend, so ohme Tomas Nypener seliger juwe
borger in synem testamente hundert olde schok bescheden hebbe,
waune he tho synen mundigen jaren keme, derwegen sine nagelaten
wedwe an unsen borger Mawritz Lam gewiset hebbe, dar vettich schok
up tho nemende, de ohme nu eyn sodanes to gevende geweygert hebbe,
berichtende van underschede de sulve Thomas in der ghave schulle
bestalt hebben, des denne also nicht in der schrift sta ete. vorder
berichtende, wu de sulve Ciriacus hir eyn husz gekofft hebbe, dar
ohme noch sesteyn gulden in der betalinge ane veylen, so de dage tid
der sesteyn gulden rede gekomen sy etc. guden frunde, von deswegen
bidden wy fruntliken, juwe leve willen by der sulven jwer borgerynnen
und testamentarien des gnanten Thomasze in der besten wise vorfogen.
dat se deme gnanten Ciriacuszen der wegen itzundt doch de sesteyn
gulden in der gute sunder vorder moyge dar upp senden, dat he sinen
loven holden und sine neringhe vulforen moge; wu dem allen, schal
und wil he noch dar enboven in gudem gelimpe gerne vorborgen,
weret sake, he ane lives erffen vorstorve, de sestevn gulden denne in
de ere goddes nach der sulven testamentarien willen komen scholden,
darinne man jo merken schulle, dat he in und mit gelimpe gerne
faren wil, vordenen wy tigen juwe leve, wur wy mogen, gerne und
bidden des juwe richtige antwerde. Geschreven am mandage post
Martini under unser stad secret anno domini etc. LXXIX.
Rathmanne und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und radtmannen tho
Czerwist —.
Nr. 386--390. 1479. 171
1479. November 29. 338.
Abt Andreas zu Berge belehnt Peter Brunckuu, Bürger der Neu-
stadt, mit einem Hause in der Beckenschlágerstrasse.
Cop. des Abts Andreas S. 43.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 461.
— am avende Andree des hilgen aposteles.
1479. December 8. 9589.
Die Brüder Wilhelm, Tyle und Thomas vom Keller, Bürger zu
Magdeburg, verkaufen dem Kloster U. L. Fr. das Dorf Wahlitz
nebst mehreren anderen Gütern mit Zustimmung Friedrichs des
älteren und Friedrichs des jüngeren von Alvensleben, von denen
sie die Güter als Munnlehen gehabt, für 830 Gulden.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 56.
Archiv des Klosters U. L. FY.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 324.
— im negenundsoventigesten jare des mydweckes nach Nicolai des
hilligen bysschoppes und bichtigers.
Der Konsens der von Alrensleben ist vom Freitag nach Nicolai
(December 10.). Gedruckt ehenda Nr. 325.
1479. December 13. | 390.
Abt Andreas zu Berge verkuuft an Heise Falke, seine Frau
Elisabeth, verwitwele Becker, und die Gebrüder Andreas und
Cyriacus Decker, des Abts Andreas Bruder Arnt nachgelussene
Kinder, des Klosters freien Hof in der Sudenburg vor dem Pralen-
berge, welchen Cord von der Asseburg und Dietrich Stupitz vom
Abt Hermann zu Lehen empfangen hatten, für 50 Gulden mit der
Bedingung, dass nach dem Tode des Heise Falke und seiner Frau
die Gebrüder Becker im den Besite des Hofes kommen sollen und
dass es dem Kloster freisteht, mit seinem Kammerwagen und seinen
Pferden in den Hof zu fahren und die Pferde im Stalle stehen
2u lassen.
Cop. des Abts Andreas S. 51".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 464.
— am dage Lucie der hilgen juncfruwen und marterynnen.
Der Revers der Käufer ist von demselben Tuge; Hegest ebendu
Nr. 465.
172 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1479. December 16. 391.
Ábtissin Bertha de Frodin, Priorin Barbara Engels und der
Konvent des Klosters S. Laurentii in der Neustadt bezeugen, dass
der Bürger Claus Foye von der Rumpmühle und seinem Haus
und Hof einen jährlichen Zins von drei Scheffel Weizen- und drei
Scheffel Roggenmehl an Curd Zyghen wiederkäuflich für zehn
(rulden verkauft hat, womit er einen andern Zins von einem
(rulden von Bastian Anckelstorp zurückgekauft hat. Das Kloster
hatte un den (Gütern. zuvor jährlich 7 Schilling Pfennige und
einen halben Wispel Roggen.
Or. Ferg. Sp. abgefallen.
St. M. s. r. Lorenzkloster Nr. 62.
— dusenth veerhundert darna in deme negenundeseventigesten
jar des donersdages na sunte Lucien dege der juncfrowen.
1479. December 16. 392.
Braunschweig ladet Magdeburg in Angelegenheiten der Stadt Einbeck
zu einem Städtelage nach Braunschweig auf den 29. December ein.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Hanserecesse 3. Abth. I, Nr 248.
- am dornsdage na Lucie (14)79.
1479. December 20. 393.
Ratmannen und Innungsmeister der Stadt Magdeburg fragen bei
der Stadt Halberstadt an wegen der Beschickung des von der
Stadt Braunschweig ausgeschriebenen Tages.
Cop. 463° Nr. 255.
St. M.
Regest: Schmidt, UB. der Stadt Halberst, II, Nr. 1086. Hanserecesse
3. Abth. I, Nr. 249.
Unsern frundlichen dinst tovorn. Ersame besundern gute frunde.
De ersamen we und unse frunde von Brunschwig hebben uns itzund
einen breff vermiddelst einer ingelechten zeduln eines tages halben
binnen orer stadt to holdende togesant, so ji in disser ingelechter
abeschrifft wohl vernemenden werden und, gude frunde, wes in juer
leve hirinne to donde gefellig is und rahtsam beduncket, willen uns
des itzund jue meinung schrifftlick bi dissen jegenwerdigen to kennende
geben den benomeden unsen frunden von Brunschwig fort to vor-
witlicken sick dar na to richtende, vordenen wi tigen jue leve, wur wi
Nr. 891—394. 1479. 173
mogen, gerne. Geschreven am montag vigilia Thomae apostoli under
unser stadt secret anno LXXIX *.
Rahtman und innungsnieister
der alden stadt Magdeburg.
Inscriptio: Dem ersamen borgemester und rahtman to Halberstadt,
unsern besundern guten frunden.
Aus den Hanserecesse a. a. O. mitgeteilten übrigen Briefen geht
hervor, dass der Brief an das Ende des Jahres 1479 gehört.
1479. December 23. 394.
Die Stadt Magdeburg zeigt der Stadt Stendal an, dass sie vor
zwei Jahren allen Abschoss von ausgehenden Erbschaften auf-
gehoben habe.
Or. Ferg.
Stadtarchiv. zu Stendal.
Riedel, Cod, diplom, Brandenb. I, 15, S. 374.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen wisen besundern guden
frunden. Uns hefft angebracht Herman Krantz, unse borger, wu juwe
leve ohme in sin naturlike erffe und geforderden gerechticheit wes
dragen und holden schullen vorghevende, dat he dar van by jw den
verden penigk, alse wy van den juwen nemen laten schulle etc. so he
uns des berichtet hefft. Guden frunde, den verden pennigk, den wy
yn tiden van uthwendige, de hir by uns erffe van den jennen, dede
or gudt by uns hir geworven hadden, vorderen wolden, plegen to
nemende, ís by unser vorfaren des rades tiden by twen jaren vorleden
myt gemeinem vullem rade thur ere goddes in guder betrachtinge und
beweginge, bey uns gentzliken avegedan, also dat wy des van den
juwen noch anderen uthwendigen nicht mer en nemen, sunder lathen
eynem idermanne sin erffe und gerechticheyt ane jennigerleye ghave,
sunder dat he vor de borgerschop gheve, dat sin ver gulden unde
vefteyn swertgroschen, alse van alder, slichtes volgen und roweliken
antwerden, des juwe leve also in der warheyt geloven und anders
nicht vinden schullen. Darumme ersamen guden frunde bidden wy
fruntliken juwe leve, willen dat dem gnanten unsem borger ok alse
in der gute to holden und ehme sin rechtlike erworven erffe unde
gerechticheid sunder besweringe volgen lathen und ohme to holden,
so gy des geliken den juwen to donde gerne van uns nemen wolden,
so wy uns des ok to jwer leve nach gelegenheit sunder twifel wol
vorsehn, vordenen wy tigen juwe ersamheid wur wy mogen in flite
gerne. Geschreven am donredage post Thome apostoli under unser
stad secret anno domini etc. LXXX *.
Rathmann und innungmeister
der alden stad Magdeborch.
174 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1479. 398.
Claus Mauritg zu Magdeburg wird vom Abt von Berge mit einem
halben. Hofe bei der Sudenburg gegenüher dem Siechenhofe belehnt.
Notiz im Cop. des Abts Andreas S. 43.
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.46;.
1479. 396.
Abt Andreas zu Berge belehnt Heinrich Schulenburg zu Magde-
burg und seine Frau Gertrud mit 3 Hufen und einem Hofe zu
Beckendorf und mit 11;, Hufen in Klein - Ottersleben.
Cop. des Abts Andreas S. 63".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 470.
— Datum anno domini etc. LXXIX.
Um 1480. 391.
Der Bürger Heinrich Meyer verklagt den Leipziger Bürger Hans
Unvergzagt wegen einer Schuld von 900 (Gulden für gelieferte
Fische beim Kurfürsten Ernst und bittet um Verwerfung der
Appellation des Unverzagt.
Abschrift Pap.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden (Wittenb. Archie, Justizsachen 14— 106.)
Um 1480. Magdeburg. 398.
Der Barbier Meister Curth. zu Magdeburg bittet den Rat von
Zerbst, dafür zu sorgen, dass Peter Thoniges daselbst ihm seinen
verdienten Lohn zahle, dafür dass er seine Tochter geheilt hat.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— tho Magdeburch am dage Livini.
Um 1480. 399.
Heinrich Dreer, Wirt zu der goldenen Leuchte in Magdeburg.
schreibt dem Zerbster Kämmerer Loreng Fuhrmann, dass ein
Freund von ihm 100 Gulden als Leibzucht bei dem Rate von
Zerbst anlegen wolle, und bittet um | Antwort.
Or. Pap. S1. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Nr. 385—402. 1479 — 1480. 175
1480. Januar 5. 400.
Braunschweig ladet, da die Hatssendboten von Einbeck vergeblich
versucht haben, Magdeburg zu emer Tagfahrt in Braunschweig
zu bewegen, die Städte Göttingen, Hildesheim, Northeim, Goslar,
Hannover, Helmstedt im. Sachsen von Einbeck auf den 20. Januar
nach Halberstadt zw einem Städieag ein, da Magdeluıry bereit
ist, dorthin zu senden.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Göttingen.
Abschrift im Stadtarchiv zu Braunschweig.
Hanserecesse III. Abth. I, Nr. 250.
— ame avende der hilgen driger konninge anno domini etc. &).
1480. Januar 8. - 401.
Der Bürger Heinrich Meyger quittiert für die Tochter Hermann
Mollers den Bischof Johann von Meissen über 90 Gulden, für
die er sich für Philipp Kannengeter und Jurgen Hopner ver-
bürgt hatte.
Or. Pap. Si.
Haupt-Stuatsarchir zu Dresden.
— des sonavendes na der hilgen dre konyge anno LXXX —.
1480. Januar 11. 409.
Der Rat von Magdeburg verkauft 10 Gulden jährlichen | Zinses
wiederkäuflich an das Kloster S. Augustini für 250 Mark.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
Wy rathmanne unde innigismeister der alden stad Magdeborch
bekennen opinbar vor uns unde alle unse nakomelinge in unde mit
dissem brefie vor allen, de one sehen, horen edder leszen, dat wy mit
den werdigen andechtigen vederen unde broderen priori unnd gantzen
sampninge des closters sancti Augustini hyr bynnen unser stadt einen
breff inboldene gewesen twelff gulden jarliker tinse unde tweyhundert
unde vertich rinsche gulden hovetgeldes in vortiden, nemliken na der
gebort Cristi unses heren der mynrental in deme vertevnden jare, do
van unsen vorfaren den erwerdigen unde erhaftigen in god vader ern
Diderike bisschoppe van Berszabee, broder des gnanten ordens sancti
Augustini, unde hern Jhan Bilevelde, perner tho der Wilszenak, up
eynen wedderkopp vorschreven unnd hir by dat closter sancti
Augustini tho eynen testamente unde eyner ewigen memorien gelecht
unnd dar mede gemaket nach orem begher und guden willen, unnd
in entsachtinge und metinge alsodaner tinse allenthalven nach
176 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
drechtliker wise umme unnd nu vor de benomeden hovetsummen
nemliken tweyhundertundevertich rinsche gulden, nach deme wy
den sulven do unser vorfarn gegeven breff wedder entfangen und den
vornichtiget und uns de benomeden heren prior und broder des closters
saneti Augustini tho der itczundt gnanten summen goldes theyn
rinsche gulden gedan unnd tho eyner noghe gegeven, ohne wedder
theyn rinsche gulden uth unser stadt schote, tinsen unde uppkomen
upp eynen wedderkopp vorschriven, vorkopen unde vorschreven
hebben; disse benomeden teyn rinsche gulden jarliker renthe edder
ander genge und glieve payment nach der werde schullen unses rades
und der stad kemerer, we de in tyden syn, den benomeden heren
prioi unde brodern des closters saneti Augustini hir bynnen unser
stadt alle jar jerliken tho alsodanner memorien nach der vorschrivunge
uth unser stad schote, tinsen unde uppkomen van unsem radhuse
gutliken geven unde betalen tho twen tyden, nemliken viff gulden
upp sunte Johannes dach Baptisten siner gebortt unde viff rinsche
gulden uppe de wynnachten sunder geverde, und wan wy de teyn
gulden jarliker rente willen wedderkopen, de macht wy uns alle tid
und welkes jars wy willen beholden, dat schullen unde willen wy dem
benomeden priori und broders des closters sancti Augustini hir
bvnnen unser stadt eyn ferndel jares thovorne uppe der gnanten
tinszdage eynem vorkundigen edder in dat closter witlich don und
denne uppe den tinszdach nach ummekomynge des ferndel jares na
der vorkundigunge erstfolgende driddehalffhundert gude unwandelbare
rinsche gulden mit den viff gulden denne bedaget gutliken uth unser
stad schote, tinszen unde upkomen hir bynnen unser stadt van unsem
radhuse ane vorhindiringe gerichtes unde ungerichtes gutliken geven
und betalen unde ok de vorsetene tinsze, efft der welke weren,
richtich maken sunder geverde; und wanne de teyn gulden renthe
denne van uns effte unsen nakomelingen, welke tid unde jar dat were,
weddergekofft werden, also vorghescreven is, so schullen und willen de
prior unde broder des closters sancti Augustini vorgnant de summen
als nemliken driddehalffhundert rinsche gulden mit unser edder unser
nakomeden rade unde vulbort wedder anleggen unde bestedigen to
renthen jarliker betalinge, also dat de gedechtnisse unde ewige be-
gengknisse der mergnanten heren ern Diderikes bisschoppes to
Berszabee unde heren Johan Bileveldes perners to der Wilszenack,
alse dat in orem testament geschicket is, unvormynret und ewich in
dem closter vorbenomet geschee und blive. Tho orkunde unnd be-
kentnisse vorsegelt myt unser stadt groten angehangeden ingesigel
na Cristi unses heren gebortt verteynhundert jar unde dar na in dem
achtentigisten jare am dinsedage na sunte Pawelsdage des hilligen
ersten evnsedelers.
Nr. 408—405. 1480. 177
1480. Januar 13. 403.
Der Rat der Neustadt schreibt dem von Zerbst wegen einer Zins-
gahlung.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Studtarchtv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen wiszen, besundern guden
frunde. Alsz Mathias Czerwest zeliger mit Engelen siner suster etlyke
jarlyke rente van orer oldern wegen up juwem rathusze hebben, de
denne nu gekomen isz an Engelen sine suster, alsz juwer leve villichte
wol witlick isz, wurumme bidde wy juwe ersamicheyt gutlick, gy den
uppgnanten juncfrouwen sodan tinsz und rente unvortochlick gutliken
geven unnd schicken wolden, jo er jo lever, juwe leve sick gutwillich
hir ane bewisze, im geliken alsz gy wurumb wolden gedan nehmen,
wan eth so gewant were, vordine wy umme juwe ersamicheyt alle tyt
myt flyte willichliken gerne. Gescreven under unszen stad ingesegel
am donredage in octava post Epyphanie domini anno LXXX.
Borgermester unnd radmanne
der nyen stad Magdeburg.
Adresse: Den ersamen wiszen borgermestern und radmannen der
stad Czerwest —.
1480. Februar 22. Magdeburg. 404.
Erzbischof Ernst verkauft mit Zustimmung des Domkapitels seinem
Hauptmann von Griebichenstein, Heinrich von Ammendorf, und
dessen Bruder Georg 90 Gulden aus den 41!., Mark beiragenden
Einkünften aus der Neustadt wiederkäuflich für 1800 Gulden,
die er sur Lösung des an den Domherrn Balthasar von Schlieben
verpfündeten Schlosses Loburg verwendet hat.
Cop. 68 fol. 134. 135".
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im achtzigsten jare
am dinstage sent Peters tage obgnant.
1480. Februar 23. 405.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Claus Bars und seine
Frau Margarethe mit 3 Vierten Landes in Bahrendorf.
Cop. des Abts Andreus S. 54".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 472.
— am midweken na Invocavit.
Gesehiehstq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 12
178 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1480. Februar 25. 406.
Balthasar Thalle in der Sudenburg bittet den Bürgermeister von
Zerbst, ihn zu seinem Rechte gegen eine Zerbsterin gu verhelfen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
J. N. R. J.
Minen fruntliken deinst tovorn, er borgermester, gunstige her.
Ik hebbe ber affgekofft der Swertmannynne IIII vate, dat foder vor
IX schok grossen und 1 ort; dar up hebbe ik or gegeven XVII schok
und hebbe gegeven in sunte Pauwels dage Ischok und or broder hefft
by mik vordruncken VII ny grossen und I olden und III ny bende
hebbe ik laten leggen umme ore vate und hebbe sy dar mede wol‘
betalt; bin ik or wes plege, dat wil ik or don in rechte, so vele mik
dat recht todrecht etc. dat verde vat sy nicht volgen laten, dat doch
myn gekoffte gud is. Leve er borgermester, bidle ik, juwe ersamicheit
wil sy so undirwiesen, dat sy mik dat myne gunne und werden ]laten,
dat wil ik tigen juw alle tid gerne verdeynen. Gescreven am dage
sancti Mathie appostoli anno domini etc. LXXX». |
Balthasar Thalle, borger in der
Sudemborg Magdeborgh.
Adresse: Dem erszamen wieszen manne N. (?), borgermeister tho
Czerwest —.
1480. März 7. 407.
Die zu Braunschweig versammelten Ratssendboten von Magdeburg,
Goslar, Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Hannover, Helmstedt
und der Rat zu Braunschweig teilen den Städten Lübeck, Bremen,
Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar, Lüneburg, Stade und
Ülsen mit, dass sie beschlossen haben, der Stadt Einbeck so viel
mal 100 Gulden als Darlehen zu bewilligen, als sie nach der
Tohopesate Gewaffnete su stellen haben ( Magdeburg 1200 Gulden)
und ausserdem noch Sóldnergeldy sie billen, Einbeck auf dieselbe
Weise zu Hilfe zu kommen, wenn die Sendboten desselben, mit
diesem Schreiben versehen, darum bitten.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Hanserecesse 3. Abth. I, Nr. 251.
— ame dinxdage na Oculi anno domini etc. 80.
Nr. 406—408. 1480. 179
1480. März 20. 408.
Der Rat der Sudenburg bekennt, dass der Dompropst der Stadi
das Haus die dingbank zu einem Erbzins gegen eine jährliche
Abgabe von einem Gulden für 200 Gulden verkauft und damit
den Bürgermeister Drewes zur Westen namens der Stadt belehnt hat.
Or. Perg. Sp. — Cop. 19 Nr. 20.
St. M. s. r. Sudenburg Nr. 8.
Wir borgermeister unnd rattmanne unnd gantze gemeyne der
Sudenburg Magdeburg bekennen vor unns unnde alle unser nachkomen
uffinbar mit dissem briffe vor alleun, dy on sehn edder horen lesenn,
nach dem in vorgezciten der thumprobstie zcu Magdeburg eyn husz
unnd hoff mit yren zeubehorungen in der Sudenburg Magdeburg, die
dingbane gnant, das vormals lehngud gewest, vorleddiget ist unnde
unverlegen und unverandertt unnde unverkoufft bys uff dissze zceit
by der gemeltten thumprobstie behalden ist wordenn, das nu der
wirdige herre Melchior von Meckow, itzund thumprobst zcu Magdeburg,
dorch mergliches nutezes unnd fromenn willen syner thumprobstie
darinne erkanth, auch umme merunghe unnd besszerunge willen der
gemelttenn syner thumprobstie zcinsze unnd zcubehorunge mit wissen,
willenn unnde fulbortt, auch rathe der werdigenn herren eldestenn
unnde capittels der kirchen zeu Magdeburg unnser gunstigen lieben
herren das gemeltte husz de dingbang gnant in der Sudenburg Magde-
burg gelegin mit alle syner zcubehorunghenn nichtes uszgescheidenn
uns borgermeister, rattmanne unnd gantze gemeyne der gnanten
Sudenburg Magdeburg, die wir itezundt sind unnd in zcukunfftigen
zciten sein werdenn, zcu rechtem erbezinszgute verkoufft unnde daruff
Dreweszen zcur Westenn itzundt unsern borgermeister domitte an stad
unser des rathes unnd gantzenn gemeyne in der Sudenburg Magdeburg,
doch mit bescheyde unnde uszdenckunge der czinse, dy wir jerlichin
dorvonn gebin sollin, in masszen hir nach geschrebin stehid, belegen
had, vorkoufft unns das auch unnde belihett yn also domitte in crafft
syner werdikeit briffes unnde had unns das gegebin vor zeweyhundert
gute rynsche guldenn, die wir der radt in der Sudenburg von unnser
unnde der gantzenn gemeyne wegen doselbst syner werdikeit an
bereitem geczalten golde ful unnde all unnde gutlichen unnde wol zcu
dancke vergnuget unde beczalt haben, dy syne werdikeit von unns
entpfangen unnde forder mit rathe unnde wisszen des vorgemelttin
werdigen capittels in syner thumprobstie nutz unnde fromen gekard
unnde gewant hat, unnde syne werdikeit hat vor sich unnde syne
nachkommen thumprobsthe zcu Magdeburg uns vorgnanten borger-
meister, rattmanne unnde gantze gemeyne der Sudenburg Magdeburg,
die itezund sind unde in zcukunfftigen zceiten sein werden, des vor-
geschreben huszes die dingbang gnant mit alle syner zcubehorunge
Dichtes uszgescheiden in eyne geruwigliche fulkomen nützliche unnde
12*
180 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
habende gewehre gesatezt unde setczet uns auch also doryn in crafft
syner werdigkeit briffes, unnd syne werdigkeit unnd syne nachkommen
sollin unnde willen unser vilgnanten borgermeister, rattmanne unnde
gantcze gemeyne der Sudenburg Magdeburg des kouffes rechte gewere
unnde des gnanten Drewesz zcur Westen, die wyle or lebett, der
lihunge bekentliche lenherre syn ane geverde, unnde wir obgnanten
borgermeister, rattmanne unde gantze gemeyne der Sudenburg Magde-
burg reden unnde globen vor uns unnde unser nachkommen by unsern
guten waren truwenn, das wir sollin unnde wollin dem vorgedachten
werdigen hern ern Melchiorn von Meckow thumprobst zcu Magdeburg,
synen nachkommenden thumprobsten unnde der thumprobstie zcu
Magdeburg alle jar jerlichen uff sentt Mertens tag unnde uff sentt
Mertens tag erstkommende anzcuhebende unde ewiglich zcu werende
eyne marck Magdeburgescher werunghe, was dy zcu zceiten machen
unde gelden werdit, zcu rechtem erbezinse reichin, gebin unnde
beczalen; wir reden unnde globen auch by unsern guten waren truwen
unnde wie vorgemeldt, wanne der vorgenante Drewesz zcur Westen
itezund unser borgermeister unnde der auch itczundt mit dem vor-
geschrebin husse die dingbang gnant mit syner zcubehorunge von
unser aller wegin belegin ist, von todeszwegen vorstorbin unnde abe-
geganghenn, danne so sollin unde wollen wir der radt unde gemeyne
in der Sudenborch Magdeburg eynen andern unsern borgermeister vor
den gedachten unsern wirdigenn herren den thumprobst edder synen
nachkomen, das der von yn dy lehn abermals von unnser aller wegin
unnde in maszen Dewesz zcur Westen itezund gethan had, entpfabe,
brengen unnde den selbtenn wollen unser herre der thumprobst unnde
syne nachkomen domitte uff den vorgeschrebin jerlichen zcinsz gnedic-
lichen belihen unnde zcweyne gute rynsche gulden von ym zcu lehn-
ware nemen unde das sal auch alsdanne unde hynfurder mit ent-
pfahunge der lehn unde gebunge der lehnware also ewiglichen gehalden
werden, also wanne eyner, der die lehn had unde íreytt, vorsterbit unnde
abegehit, das wir danne eynen andern an syne stadt die lehn zcu
entpfan unnde lehnware, wie itczundt gemelt ist, zcu gebin brengen
solin unnde wollen, wir sollin unde wollin yn auch die obgemeltten
jerlichen zcinsze alle jar jerlichin gutlichin unnde wol zcu dancke uff
tagezceyt wie vorberurt gelden, geben unnde beczalin unbekummert
alle gerichte geystlich unnde wertlich unde ane allen behelff, argelist
unnde geverde. Unnde das alle unnde igliche vorgeschrebin stucke,
punckte unnde artikele disses briffes vonn uns obgenantenn borger-
mestern, ratmanne unnde gantze gemeyne der Sudenburg Magdeburg
unnde allenn unser nachkommen den vilgedachten herren ern Melchiorn
von Meckouw thumprobste zcu Magdeburgk, synen nachkommenden
thumprobsten unnde der thumprobstie zcu Magdeburg stete, veste
unnde unverbrochen sollen gehaldenn werdenn, des zcu warer orkunde,
geczugnisze unnde sicherheid haben wir unser stadt der Sudenburg
Magdeburg ingesegill an dissen briff wissentlichin hengen laszenn
Nr. 409 —411. 1480. 181
der gebin ist nach Cristi unnsers herren gebort thusent vierhundert
darnach im achtigisten jare am mondage nach deme sondage Judica
in der hilligenn fastenn.
1480. März 22. 409.
Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Lippold zu Magdeburg mit
3 Hufen in Schleibnite.
Cop. des Abts Andreas S. 15".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 475.
— am midweken na Judica.
1480. April 6. 410.
Abt Andreas gu Berge bestätigt den Verkauf von 6 Gulden jáhr-
licher Rente durch Werner Müller, Schulzen zu Kalenberge, an
Margarethe, Cone Hodes Witwe, für 100 Gulden.
Cop. des Abts Andreas S. 17.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 476.
— des donrdages in dem osteren.
1480. April 15. 411.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst nochmals, Heine
Bogchow das ererbte Heergewetite zu verabfolgen.
Or. Ferg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv von Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern, guden frunde.
So wy jwer leve ermaels van wegen Heyne Bogchowen unses borgers
sines angefallen herghewedes, ohme van Hanse Segher seliger synem
frunde bynnen jwer stad angevallen is, geschreven hebben, ohme doch
nach itliker kuntschopp nicht ghedegen, guden frunde, nach dem de
gnante Bogchow eyn over old man boven sine jar und in de kyndheyt
gekomen und getreden is, nicht wol schicklik noch geborlik ohne uppe
sundirge witlicheyd und dechtnisse eyde halven to theende und tho
nodigende, darumme, guden frunde, vornemen wy, itlike juwe gesetene
borger van alsodaner mageschopp, und dat he to sodanem hergewede
recht hebbe, ok wol weten schullen, so und de juk disse jegenwerdige
unse gesworen und vorsprake wol namhaftich maken werth, wurumme,
guden frunde, bidden wy deger fruntliken, gy willen dem gnanten
unsem borger alsodanne hergewede noch in der ghute roweliken volgen
lathen, vorsehn wy uns to jwer leve wol und vordenent im
geliken und groteren, wur wy mogen und an uns gelanget, gerne.
182 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Geschreven am sonnabende post Quasimodogeniti under unser stad
secret anno domini etc. LXXX ^,
Rathmann und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmann tho Czerwist —.
1480. Mai 31. 412.
Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Roleves zu Magdeburg und
seine Frau Ilse mit einer halben Hufe auf Dodelebener Felde.
Cop. des Abts Andreas S. 57.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 479.
— quarta feria post Trinitatis.
1480. Juni 14. 413.
Hans Teyge macht dem Rate von Zerbst Mitteilung über eine
bevorstehende Gerichtsverhandlung zu Altenplathow.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen dinst, gunst, grut und alles gud. Ersamen guden frunde.
Jw schriven van Balczer Scholenen an my bevalt, wor men den vor-
horen und richten wert, schreiff ik jw by eyn forman und gaf dem
byrgelt huden to midage, do de klocke X geslagen hadde; so voge ik
jw noch eyns to weten, dat de bode van Sandow is wedderkomen,
so schrift de hoftman Kasper Koselitz an unse hern den rad, dat se
up sancte Vites dach halwege vormiddage by em to Plate sin wolden
unde wolden den scharpen richter medde bringen, dar hedde he
Balezer Scholen myt II syner helper, dar wolde he se vorhoren laten
unde wolde unse unde andern guden nabern vorgunnen medde to to
horen unde wolde en denne dar or recht don laten; hyr werde gy jw
wol na richten, gy moten morgen vor middage dar to Plate syn, dar
werde ik myt andern unsen borgern ok komen unde ik lat my
beduncken, unse rad wert dar ok by schicken; wes ik jw to dinste
syn kan, do ik willich. Gescreven to Magdeburch myt hast up sancte
Vites avende, do de klock II sluch na middage anno LXXX.
Hansz Teyge.
Adresse: Den ersamen und wolwisen Kersten Steffen unde Hansz
Cleinsmede dinstlicken gescreven.
Nr. 412—416. 1480. 183
1480. Juni 14. 414.
Der Rat von Magdeburg macht dem von Zerbst Mitteilung über
die bevorstehende Verhandlung über G-efangene zu Alten-Plathow.
Or. Perg. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde.
Juwe schrifte der gefangen halven itzund in unses gnedigen hern von
Magdeborch etc. henden sittende itzund an uns gedan hebben wij alles
to guder maten vorstan und, guden frunde, werd man de gefangen
morgen halve wege myddage vorhorende, werden dar inn denne mede
de unsen bij to schickende geheschet sin, dar to wy ok de unsen dar
hen to ridende rede uth geferdiget hebben; is, guden frunde, juk dar
nu wes umme dar mede by to schickende, so moge gij der wegen de
juwen juk darmitte to synde ilende uthschicken und dar hen to Plote
komen lathen, dar wy juwer leve in gehemen vorwitliken, und
wurmede wy juwer leve vorder to willen und denste sin mogen, don
wij gerne. Geschreven ilende am avende Viti et Modesti martirum
under unser stad secrete anno domini etc. LXXX "e.
Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne to Czerwist —
1480. Juni 24. 415.
Abt Andreas su Berge bestätigt den Verkauf von einem halben
Wispel Weisen seitens Hans Tegeders des jüngeren aus Bahren-
dorf für 15 Gulden an den Bürger Hans Langeboy.
Cop. des Abts Andreas 5.59.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 480.
— Johannis Baptiste.
1480. Nach Juni 24. 416.
Abt Andreas zu Berge belehnt Drewes zu der Westen, Bürger
der Sudenburg, mit einem Viertel Landes in Klein - Oltersleben.
Cop. des Abts Andreas S. 59".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 481.
— Datum anno domini 1480 post Johannis Baptiste.
184 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1480. Juni 26. 417.
Der Bürger Hans Difejäger bezeugt, dass ihm Erzbischof Ernst
50 Gulden jährlich aus dem Zoll und Geleite zu Wolmirstedt,
welche er von Cord Dorres und Heinrich Salomons Erben abgelöst
hat, für 1000 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Or. Perg. Sp. — Cop. 68 fol. 148.
St. M. s. r. LB* Nr. 279.
— thusendt virhundert dornach im achtzigisten jare am montage
nach sentte Johanns des tewfers unsers herren tage seyner geburdt.
Der Revers des Erebischofs Cop. 68 fol. 127.
1480. Juni 26. 418.
Der Bürger Hans Rode bekennt, dass ihm die Brüder Clauen-
berg, Otrabe, Ludolf und Hans von Veltheim, Hanses Söhne, mil
Zustimmung des Ersbischhfs Ernst und des | Domkapitels
30 Gulden aus dem Schlosse Alvensleben wiederkäuflich für
500 Gulden verkauft haben.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. Alvensleben Nr.4. — Cop. 68 fol. 135‘.
— thusendt vierhundert darnach im achtentigesten jare am mon-
tage nach sente Johanns des thewffers unsers hernn tage seyner
geburth.
Der Revers der Alvensleben ebenda fol. 104 ".
1480. Juni 26. 419.
Claus Mauritz Innungsmeister, Hans Rode Ratmann, Busse
Bussen Speisemeister, und die Gemeinde der Innungsbrüder der Ge-
wandschneider bekennen, dass ihnen Clawenberg , Othrawe, Ludolf
und Hans von Veltheim mit Zustimmung des Erzbischofs und
des Domkapitels 30 Gulden jährlichen Zinses aus dem Schlosse
Alvensleben zum Behuf der armen Leute im Hospital S. Spiritus
wiederkäuflich für 500 Gulden verkauft haben.
Or. Perg. Sp.
St. M, s.r. Alvensleben Nr. 5.
Cop. 68 fol. 144.
— dusent vierhundert dar na im achtzigsten jare am mantaghe
nach sunte Johannes des toyflers unsers hern tage siner ghebort.
Der Hevers der Alvensleben ebenda fol. 143.
Nr. 417 —422. 1480. 185
1480. Juli 3. | 420.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, seinem Dürger
Jan Schurow zu seiner Schuldforderung sw verhelfen.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern, guden frunde.
Uns hefit tho vorstande gegeven Jan Schurow disse jegenwerdige unse
borger, wu ohme Clawes Ghartzke juwe borger itlik gelt schuldich
und plichtich und dar mede van eyner tid tho der andern myt der
betalinge boven sin gelovede vor gewesen und noch vor sy etc. so he
des juwer leve wol vorder muntliken berichten werth; wurumme,
guden frunde, bidden wy fruntliken, juwe leve willen dem gnanten
unsem borger jegen den benomeden Clawesen den juwen so vorder
gunst unnd guden willen bewisen, dar dorch he eyn sodanes itzundt
van obme sunder vorder kost, moyge und arbeyt irlangen moghe
unde betalet werde, vordenen wy tigen juwe leve, wur wy mogen
und an uns gelanget, gerne. Geschreven am mandage post Visi-
tacionis Marie under unser stad secret anno domini etc. LXXX”°.
Rathmanne unnd innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern unnd rathmann tho
Czerwist —.
1480. Juli 5. 421.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Thomas, Heinrich und
Arnd Harkstro mit den Lehngütern, mit denen ihr Vater Hans
Harkstro belehnt war, eu Hallingestorp, Bahrendorf und Kor-
lingen.
Cop. des Abts Andreas S. 54.
Regest: Holstein, UB. des Kloster Berge Nr. 482.
— am midweken na Petri et Pauli der hilgen apostelen.
1480. Juli 10. 422.
Gese Swerlfegers quiültiert den But von Zerbst über 22 Schock
Groschen. '
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent vierhundert unde im achtigesten jare an mandage
septem fratrum.
Eine gleiche Quittung von 1481, Juli 10.
186 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1480. Juli 17. - 429.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass der Bürger Hans Velpennig
und seine Frau Zacharia. den Vorstehern der Kirche S. Ambrosü
in der Sudenburg zu Händen des Altaristen des Aliars des
heiligen Kreuges oder S. Thomas genannt in derselben Kirche
2 alte Schock jährlicher Rente aus ihrem Salekot zu Sülldorf,
belegen allernächst der luttken taferne wiederkäuflich für 15 Gulden
verkauft haben.
Cop. des Abts Andreas S.61.
liegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 483.
— feria secunda post Divisionis apostolorum.
1480. August 2. 424.
Abt Andreas zu Berge belehnt Claus Vesemann, Bürger der Neu-
stadt, und seine Frau Gesa mit einer Hufe in Diesdorf.
Cop.des Abts Andreas S.62*. _
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berye Nr. 485.
— feria quarta post Vincula Petri.
1480. August 2. 429.
Abt Andreas belehnt den Bürger Claus Doring und seine Frau
Anna und seine Schwester Clara, Georg Lammes Witwe, mit
einer halben Hufe in Prester.
Cop. des Abts Andreas S 63.
Hegest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 486.
— feria quarta post Vincula Petri.
1480. August 18. | 426.
Der Rat von Maydeburg ersucht den von Zerbst, einige ererbte
Güter den rechtmässigen Erben, Magdeburger Bürgern, gukommen
zu lassen.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden
frunde. Vor uns sint gewesen Hans Stemmande unde Hans Hanthen
van orer und Weske Brunow van wegen und in formuntschop siner
eliken husfrowen, des gnanten Hanten suster, unse borger, berichtende,
wu oher vedder Clawes Gories juwe borger seliger nilken by teyn
weken edder dar bv bynnen juwer stadt van dodeswegen ave gegan
und vorfallen tho synen nagelaten guderen, de denne de Verwerynne
Nr. 423—427. 1480. 187
juwe borgerynne under sik hebbe, se also de rechten und negesten
erlen, nymant dar tho so na noch gelike na sy, nach deme se under
evnander rechte echte anderwerff suster kinder sin gewesen, so ok
Hans Ackendorp und Hinrik Gotschall, ok unse hussittende borger, vor
uns by oren waren worden bekant hebben, dat se van dem benomeden
Goriesen seliger bv synem levende bynnen jwer stad gehoret unde he
se berichtet hebbe, dat to synen nagelaten guderen de gnanten
Stemmande und Hanthe und Wesken Brunowen husfrowe rechte erffen
unde de negesten weren etc. so wy des alles, so vorgeroret, eygent-
liken derinret sint; wurumme, guden frunde, bidden wy deger frunt-
liken, jwe leve willen den gnanten unsen borgeren in dem nach ge-
legenheit den saken gunstigen willen bewisen unde by der benomeden
juwer borgeryn der Verweryn in der besten und vorderlikesten wise
vorfopen, dat se den gnanten unsen borgeren alsodanne or gotlike
angefel unnde erffe gutliken und roweliken volgen lathe unde sik dar
uth myt ohne in der gute sunder vorder moyge voreynige und vor-
drage, vordenen wy tigen juwe leve im geliken und groteren, wur wy
mogen und an uns gelanget, gerne. Geschreven am fridage Agapiti
martiris under unser stad secret anno etc. LXXX n^
Rathmanne unnd innigesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern unnd rathmann tho
Czerwist —.
1480. August 25. 424.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, er möge einige
seiner Bürger zu ihrem Erbe verhelfen, welches ihnen von einer
Zerbster Bürgerin vorenthalten wird.
Or. Perg. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. | Ersamen bsundern guden
frunde. So wy jwer leve latest van wegen und besokinge Hans
Stemmanden und Hans Hanthen van ohrer und Wesken Brunowen
van wegen und in formuntschop siner eliken husfrowen, des gnanten
Hanthen suster, unser borger, ores gotliken angefallen erffes und
gerechticheyd halven, de Verwerynne jwe borgerynn noch under sik
hebbende, ohne van orem vedderen Clawes Goriese geborende ver-
middelst der witlicheyt und getuchnisse dar under beroret etc. hebben
geschreven, guden frunde, des hebben uns de gnanten unse borger
under andern bericht, wu se bynnen jwer stad nu thom anderm male
by der gnanten frowen der Verwerynnen se vragende, wu de dinge
gelegen weren, efft se ok dem gnanten Goriesze wes vau borth to
horende, dar up se gesecht hebbe, he hebbe ohr nicht tho gehoret,
sunder he hebbe sik tho or in guder thovorsicht geholden und dar na
188 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
hebbe se ok in orem huse gesecht, se wuste anders nicht, wan he
were orer moger broder, unde hebben dar na myt der sulven frowen
by und vor juwer leve upp dem radhuse gewesen, don hebbe se ge-
secht, dat sin vater seliger were orer moder broder, unde hebben dar
na myt der sulven frowen by und vor juwer leve upp dem radhuse
gewesen. don hebbe se gesecht, dat sin vader seliger were orer moder
broder gewesen und dencke sik alsodanne mageschop nu vormiddelst
kuntschop und tuchnisse am dinsedage negestkomende vor jwem
gerichte nach jwer stad wise tho to theende etc. ersame guden frunde,
nach gelegenheyt und wol vorneminge der gnanten unser borger
mageschop und tobehoringe nach unsen vordern schriften unde so de
gnante frowe sere, so wy vornemen, eyne olde bedaghede frowe tho
oren jaren und so twyloiftich in dem in oren worden sy, twifelen wv
nicht, gy willen eyn sodanes wol vormerken unde dar eyn upseent
up hebben, dat de unsen vorgnant in dem in orer gerechticheyd nicht
vorsnellet werden, des wy ok jwer leve fruntliken biddende sin und
dar, guden frunde, also willen by don und varen, so gy des geliken,
efft dat so gelegen were, van uns gerne nemen wolden, des wy uns
ok to jwer leve wol vorstehn. Vordene wy ok, wur wy mogen unde
an uns gelanget, tigen juwe ersamheyde gerne. Geschreven am
frydage post Bartholomei apostoli under unser stad secret anno
etc. LX X X mo Rathmanne und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmann tho Czerwist —.
1480. Oktober 3. Magdeburg. 498.
Erzbischof Ernst kauft von Thomas Rode und von Cone, Thomas,
Hans, Alexius, Heine, Lorenz und Martın Rode 20 Mark
(reldes aus den Beden von Biere und Dodendorf zurück und
verkauft sie wiederum auf Wiederkauf an Johann von Nuwen-
stete, Dompropst zu Merseburg, und Henning von der Schulen-
burg, die Prokuratoren des Domkapitels zu Magdeburg, für
800 Gulden.
Cop. 63 fol. 177 und 178.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im’ achtzigsten
jare am dinstag nach sent Michaels tage des heiligen ertzengels.
Nr. 428—431. 1480. 189
1480. Oktober 18. 429,
Gebhart von Hoym belehnt die Brüder Hermann und Thomas
Keller und ihren Vetter Ludeke Keller mit dem halben Zehnten
in Kellingen, wie sie denselben von Busse von Wanzleben gehabt
haben.
Abschrift. Pap.
St. M. s.r.
Ich Gebhart von Heime, Siverdes seliger sohne, bekenne in dussem
apen breve vor engk und alsweme, de ohn sehen, horen eder lesen,
dat ick gelegen hebbe und leyhe in und mit krafft dieses brieffs dem
duchtigen manne Herman Keller insampt mit seinen brudern Thomas
und seinem vettern Ludeke Keller thom rechten erfmenliken lehne mit
dem halben tegeden tho Ketlinge in aller maten, szo se den genanten
tegeden thovorn tho lehne gehabt hebben van Bussen van Wantzleven
seliger gedechtnus, unde ick ergenanter Gebhart von Heime wil
desselven tegeden bekentlicke herr und rechte were wesen vor aller
rechter ansprake, wur und wann on des noth unde behoff werdt, so
erffmenlich lehngut wonheit unde recht ist. Dieses zu merer wissenheit
unde bekentnis hebbe ick mein ingesegil witlicken hengen laten
benedden an dussen brieff, de gegeven is nach der geborth Christi
unsers herren 1480 jahr in sanct Lucas dage des heiligen Evangelisten.
S. die Urkunde von 1502 Mai 31.
1480. Oktober 19. 430.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Laurenz Stecker und
seine frau Margarethe mit einem Haus und Hof auf der
Schuhbrücke
Cop. des Abts Andreas 5.64”,
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 493.
— am donredage na Luce evangeliste.
1480. Oktober 19. 431.
Abt Andreas zw Berge bezeugt, dass der Bürger Lawreng Stecker
an Hans Düvel, Bürger der Sudenburg, drei (Gulden aus seinem
Hause auf der Schuhbrücke für 60 Gulden wiederkäuflich ver-
kauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 65.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 494.
— am donredage na Luce evangeliste.
1% Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1480. Oktober 31. 432.
Der Schultheiss von Magdeburg bezeugt eine Eintragung in das
Schöffenbuch von 1480 September 30.
Cop. 26 fol. 222.
St. M.
Ik Heyne Bode, schulte der olden stad Magdeborch, bekennen in
und mith dissem apen briffe vor allen, die on sehn edder horen lesen,
dat in saken Busse Hakeborn in formuntschap Saffen siner erliken
husfrowen an eynem, frowen Jutten, Grote Conen seliger nagelaten
wedewen, itzund Hans Kretzmars elike husfrowe, und etlike ore kinder
am andern deyle anlangende, disse nageschreven frede gewarcht unde
befredet isz, de in der scheppen boke in sulken worden gescreven steyt:
Busse Hakeborn in formuntschap Saffen siner eliken husfrowen
hefft lutterunge gebeden des rechtsproks up die dridden schulde und
antwort von wegen des huszes hinder sente Blesius gelegen;
der isz om vorghunt und thogestadet unde wil die setten unde over-
gheven in den nehstfolgeden sesz weken unde isz nemliken up den
sonnavent sente Mertens dach; unde frowe Jutte, Grote Conen seliger
nagelaten wedewe, itzund Hansz Kretzmars elike husfrowe, unde ore
kyndere, die sik mith or tho rechte unde in antwort gegeven hebben,
willen denn ore insage unde kegenrede up sulke lutterungesscriffte in
sesz weken dar na ok schrifitliken inbringen unde isz nemliken up
den sonnavent na Thome apostoli; aver den andern rechtsproken, wo
die twisschen beyden partten in disser saken erkant sin. schal nach
oren inholden von den partten eyn foigen gescheen im dinge Symonis
et Jude nechstkomende, efft sik beide partt der saken bynnen der tyd
nicht gutliken eynen noch verdragen konnen. Dith isz befredet unde
gescheen na Cristi unszes hern geborth dusent virhundert dar na im
achtentigesten jar am sonnavende sente Jeronimus daghe.
Desz to orkunde hebbe ik ergnanter Heyne Bode schulte tho Magde-
boreh myn ingesegil von gerichtes halven an dissen apen briff lathen
drugken, die gegeven isz na godes geborth der mynner tal in dem
erbenomden achtentigesten jar am dinsdage vigilia Omnium sanctorum.
Es ist noch angehängt ein Gutachten der Juristenfacultät in Leipzig,
das nichts Besonderes weiter enthält.
1480. November 14. Magdeburg. 433.
Ergbischof Ernst verkauft an die Prokuratoren des Domkapitels
17 Mark jährlich aus der Sudenburg und aus Elmen und Süll-
dorf, welche er von den Erben des Bürgers Ludwig Alemann
wiedergelöst hat, wiederkäuflich für 200 Mark.
Or. Perg. Sp. — Cop. 68 fol. 179“.
St. M. s. r. LB* Nr. 283.
Nr. 432—436. 1480. 191
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im achtzigsten jare
am dinstage nach sente Mertens tage des heiligen bischoves.
Der Gegenbrief der Prokuratoren Johannes von Nwwenstete, thum-
propst 2% Merszburg, und Henning von der Schulenburg ebenda Nr. 284.
Cop. 67 fol. 180°.
1480. December 2. 434.
Abt Andreas zu Berge belehnt Kilian Hermenstorp, Bürger der
Neustadt mit einem Hof und einer halben Hufe Landes zu Dies-
dorf, die bisher Claus Ludeke zu Diesdorf zu Lehen gehabt hat.
Cop. des Abts Andreas S. 67.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 499.
— sabbato post Andree apostoli.
1480. December 15. 435.
Abt Andreas su Berge belehnt Ciriacus Cofelt, Bürger der Neu-
stadt, mit einem Haus und Hof und einem wüsten Hof mit einer
daranstossenden Worth in der Bornstrasse, womit vorher. Claus
Kerstens 4n der Neustadt belehnt war.
Cop. des Abis Andreas S. 67".
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 500.
— am frigdage na Lucie virginis.
1480. December 23. 436.
Der Bürger Hans Difejeger bezeugt, dass Ersbischof Ernst
50 Gulden jährlichen Zinses aus dem Ackerwerke ünd dem Sec
su Domersleben und den Gütern des Schlosses Wanzleben, welche
Erzbischof Johann an Cone und Thomas Rode versetzt hatte, ein-
gelöst und ihm für 1000 Gulden wiederkäuflich verschrieben hat.
Or. Perg. Sp. — Cop. 68 fol. 162.
St. M. s.r. LB* Nr. 285.
— thusent virhundert dornach im achtzigisten jare am sonnabende
nach sentte Thomas tage des heilgen zwelffboten.
Der Brief des Ersbischofs im Or. St. M. s.r. Domersleben Nr. 1.
Am 21. (?) Desember 1482 (am sonnabend nach sente Thomas
tage des hilligen zwelffboten) werden dieselben Güter Mette, der Witwe
Hans Diefejegers, vom Erzbischof verschrieben.
Or. LB* Nr. 288 St. M.
— ———
192 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1480. December 27. Giebichenstein. 431.
Jacob von Byern zu TQTucheim gesessen verkauft mit Zustimmung
des Erzbischofs Ernst und seiner Veltern Achim und Heinrich
von Byern an die Schöffen zu Magdeburg 12 Gulden jährlich aus
dem Schlosse Tucheim wiederkäuflich für 200 Gulden.
Cop.68 fol. 163.
St. M.
— Gebichinstein — thusend vierhundert dornach im eynund-
achtzigsten jare am mittewochen sent Johans tage in den wynacht
heiligen tagen.
1480. 438.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Cordes und
seine Frau Katharine mit einem Hause auf dem Pfeifersberge,
welches dem Kloster jährlich 3 Schillinge zinst.
Cop. des Abts Andreas S. 50v.
liegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 503.
— dusent veerhundert darna im LXXX jar.
1480. | 439,
Abt Andreas zu Berge belehnt Meister Thomas Jan und seine
Frau Alheide mit einem Hause auf dem pipersberge hornne
yegen dem bornne gelegen, welches dem Kloster jährlich drei
Schillinge zinst.
Cop. des Abts Andreas fol. S. 51.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 504.
— anno domini etc. LXXX jare.
1480. 449.
Abt Andreas zw Berge belehnt den Bürger Heinrich Ceyrauw
und seine Frau Anna mit einem Hause im Brusewinkel, zum
Rosenkrang genannt, welches dem Kloster jährlich 4! , Schillinge
zinst.
Cop. des Abts Andreas S. 62.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 505.
— dusent veerhundert darna in dem achtigesten jare am ...
Nr. 497—448. 1480— 1481. 193
1481. Januar 16. 441.
Der Rai der Neustadt quittiert den Rat von Zerbst über 48 Schock
Groschen für Emgele Caerwest.
Or. Pap. Ss.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dinsdage in vigilia Anthonii anno doniini etc. LXXX primo. _
1481. Januar 18. 443.
Abt Andreas su Berge belehnt Hermann Walbeck in der Neustadt
und seme Frau Grele mit einem Hof in der Beckenschläger-
strasse, mit welchem bisher Peter Brunckau belehnt war, gegen
41., Schilling Zins.
Cop.des Abts Andreas S. 68,
Regest: Holstein, UB, des Klosters Berge Nr 507.
— die Prisce virginis.
1481. Januar 18. 443.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst um Beistand
für einige Bürger in einem Erbschaftsstreit mit einer Zerbster
Dürgerin.
Or. Perg. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
So wy juwer leve ermals Hansze Stemmenden und den andern unsen
borgers ores erffes halven ohne nach mageschopp to Clawes Gories
zeliger nagelaten gudern borende etc. geschreven hebben, hebben uns
nu de sulven unse borger under anderm bericht, wu sik de Ver-
werinne alsodanen guder anders wanne nach deme aveschide hinder
ohne tugetogen hebbe, darinne zee wes wanes hebben und vormeynen
vorkortinge inne gesche etc. so zee uns des berichtet hebben; wu nu
dem, guden frunde, bidden wy fruntliken, juwe leve willen de dinge
vormerken, also dat darinne den unsen vorgnant neyne vorsnellinge
gesche, sunder dat nach billicheyd to geholden werde, so wy uns des
to juk sunder twivel wol vorsehn, vordenen wy ok tigen juwe leve,
wur wy mogen, in flite gerne. Geschreven am donnerdage Prisce
virginis under unser stad secret anno domini etc. LXXX primo.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmannen to
Czerwist —.
Geschichtsg. d. Pr. Saehsen XXVIIT. 8. 18
194 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1481. Februar 6. Stettin. 444.
Der Rat von Steitin bittet. den von Magdeburg, ihn bei den
Herzögen von Sachsen u. s. w., die einen Tag wegen der Türken-
gefahr nach Magdeburg ausgeschrieben hatten, zu entschuldigen
wegen seines Ausbleibens. Ä
Or. Perg. Si. abgebröckelt.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden.
Unsen gantz fruntliken denst myt vermöghen alles guden stedes
tovorn. Ersamen wolwysen hern, bosunderghen guden vrunde und
ghunner. Wy begeren iwer ersamicheit gütliken to weten, wo dat uns
de irluchten hochgebornnen fursten und hern her Ernst hertoch to
Sassen, des hilighen romischen rykes ertzmarschalk und korfurst, her
Ernst administrator der kercken to Magdeburg und Halverstad etc. her
Albrecht hertoghen to Sassen, lantgreven yn Doringhen und marg-
graven to Myssen, und her Johanns, marggrave to Brandenborch und
borggrave to Norinberg etc. vermyddelst erem breve und eyner
commission avescrifft darinne boslathen van keyserlicher macht weghen
geesschet hebben des mondaghes na Valentini jeghen ere gnaden to
Magdeburg to wesende, dar to besprekende und eyns to werden to
theende unde uth to vordernde jeghen de unlóveschen Turcken, so
erer gnaden scriffte dat lengher und yn mer wordern inholden, hebben
wy de na gebore entfanghen und lesende to guder mathe wol ver-
namen etc. bogher wy iwer ersamicheit dar gutlicken up to weten, dat
wy sodanen dach bohorliken wolden besant hebben, so ys id uns so
geleghen, dat wy den unıme ander merckliken werve willen, de uns
darane behindernde syn, up dese tyd nicht besenden konen, und
bidden iwe ersamicheit, so wy vlitegeste konen , also unsen bosunderghen
guden vrunde, dat gy uns deszhalven jeghen de upgenanten unsen
gnedeghen hern yn der besten wyse willen entschuldeghen, ore gnaden
uns sodanes up dytmal nicht to ungnaden keren, dat willen wy alletvd
gherne umme juwe ersamicheit yn geliken iffte vele groteren verdenen,
wor myt wy konen und moghen; vermuden wy uns ok, dat unse
gnedeghe herr to sodaner dachfard geeschet sy, den syne gnade
villichte wol bosendende werd, wes dar denne boslathen werd und
unse gnedeghe her uns deszhalven to esschende werd, willen wy uns
gebörliken inne holden und ertzeyghen, so uns temet und behórt.
Gade almechtich bevalen. Datum to Steitin am daghe Dorothee
virginis under unser stad secret anno domini etc. LXXXI o,
Radmanne to
olden Stettin.
Adresse: Den ersamen wolwysen hern borgermestern und rad-
mannen der stad Magdeborg, unsen bosundergen guden vrunden unde
ghunnern.
—— M
Nr. 444—448, 1481. 195
1481. Februar 9 (?). 445.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Heinrich Bole mit
14, Hufe Landes Zinsgut auf Olvenstädter Felde, welche vorher
der Büryer Cord Herwest eu Lehen gehabt hat, und welche dem
Kloster jährlich 11 Schillinge zinst.
Cop. des Abts Andreas S. 69".
Regest: Holstein, UB. des. Klosters Berge Nr. 509.
— feria sexta post (?) purificacionis Marie.
1481. Mürz 16. 446.
Abt Andreas su Berge belehnt Gertrud, Claus Lichterfells Ehe-
frau, mit einem Haus auf der Spiegelbrücke, mit welchem zuvor
ihr Vater, weiland Peter Dreger, genannt Reynehus, belehnt war,
gegen 17 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 69".
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 510.
— feria sexta post Invocavit.
1481. März 28. Magdeburg. 444.
Domherr | Arnd Treszkow, seine Brüder Heinrich, Joachim,
Rüdiger und Hans verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs
Ernst an die Brüder Jacob, Heinrich, Gabriel und Johann Rode
zu Magdeburg 9 Gulden jährlich aus dem Ledergelde in der
Sudenburg und aus den Wassern und sonstigen Nutzungen zu
Nigripp und Parchau wiederkäuflich für 150 Gulden.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. LB* Nr. 98
— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im ey nundacht-
zigisten jare am mittewochen nach dem sontage Oculi in der heiligen
vasten.
1481. März 28. | 448.
Dompropst Melchior von Meckow bezeugt als Lehensherr, dass
Heinrich Viffbroth, Bürger der Sudenburg, und seine Frau Julte
von ihrem Hause in der Siechenstrasse, zum Bären genannt,
gegenüber dem Huuse zur Rose, zwei Gulden jährlich wieder- -
käuflich für 40 Gulden an die Vikare Marcus Mollenstädt,
Nicolaus Fränke, Bernt Eytse, Johann Petri und Johann
Boningk verkauft haben.
Cop 31 fol. 131" Cop. 25 S. 49.
— dusent virhundert dornach im evnundeachtigisten jare an
middeweken na Annunciacionis.
m ———————— ————
13*
196 _ Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1481. April 4. 449.
Bürger Heise Odilie bekennt als Vormund der Kinder Hanses
von Ampfurt, dass er seine Zustimmung zu dem Verkauf eines
jährlichen Zinses von zwei Schock Groschen aus einem Hause auf
dem Klinge in der Neustadt, woran seine Mündel 6 Schillinge
Zins und die Lehen haben, an das Kloster Meyendorf gegeben hat.
Cop. 750 fol. 89.
St. M.
Ick Hevsze Odilige, borger in der olden stadt Magdeborch, be-
kenne oppenbare in und mit duszem open breve vor allen denjennen,
de deszen breff seen edder hóren lesen, dat vor myk ys gewesen de
erafftige er Ludeleff Odelbroth, provest tho Meyendorp, mit Jacob
Krusen, borger in der nyen stadt Magdeborch, und hebben myck vor-
gebracht, alse ick ein vorweser were Hanns von Ampforden kindere
selliger, unde geven myck to vorstande, dat se hedden einen kop
gedaen under syck wente an myck, und beden myck, dat ick sodans
vorgunnen wolde und öne orloften und wille dartho geven van myner
ome wegen, den sulfften Anferden Tylen unde Hanns, so nemeliken
an eynen husze oppe den klinge gelegen, so me geyt tho sunte
Laurentze op de rechten hand, nicht verne van der Bardeleve strate,
daran denne myne ome de Anferde denen hebben alle jar sesz
schillinge penninghe tynses unde denne de lene; ock so bekenne ick
sodansz, dat ick dem vorgenanten Jacob Krusen vorlóvet hebbe sodans
kopes halven van myner ome wegen Tylen und Hannsz van Anforde
vorgenant, unschedelyck orer rechtigheit, so se darane hebben, lene
und tynsz und ock sodans vorkoffes tynses, dar myn om seliger Hans
von Anforde sulven het synen willen to gegeven und syn vulborth
nach lude unde inholde synes breves, den he sulven dar het over
geven vorsegelt, darup ick Heyse Odillige sodanen meyster Jacob
Krusen hebbe och vorgunt och alsodanes vorberorth van mvnem ome
wegen, also den kop, nemelyken twe schock grossen alle jar up sunte
Ambroses dach des hillgen bysschoppes, unvortoget den erwerdigen
und geistliken klosterjuncfrouwen to Meyendorpp, dar vor ome de
erafftige er Ludeleff Odelbroth ór provest vornógende und hetalde
twelff gude vulwichtige rynsche gulden, de de sulven mester Jacob
Kruse in syne nuth und vromen gewandt hefft, de denne synt, maken
tho dusser tydt drittich olde schock grossen, desz beholt vor sick
meyster Jacob Kruse unde syne erven edder de düth husz nach ome
in besittinge mochten kriegen van erves halven eddir kopes halven,
dat he sodane twe olde schock grossen mach wedder affkopen edder
dejennen, dar dat husz so ankeme, so vorberórth ys, welckes jares se
willen, unde wen de vorgenante meister Jacob edder de desz in tyden
móchten to donde hebben edder kriegen, den wedderkop willen doen,
dat schullen se dogetsamen und innigen closterjuncfrouwen von
Mevendorp vorkündigen und wytlick doen up de wynachten vor sunte
Nr. 449— 450. 1481. 197
Ambroses dage und denne óne edder de van órer wegen dar möchten
tho geschicket werden, sodanne drittich schock groszen edder twelft
gude fulwichtige gulden wedder vornógen und alle vorseten tynsze, de
darvon vorseten mochten syn effte der welck achterstellich gebleven
weren, alle vornógen unde betalen mit deme hovetstoele. Alle dussen
vorscreven punckte unde artikele, so hirinne berörth ys, desz sick
denne meister Jacob het desz kopes halven so gentzlick vorwylt und :
gedaen nach inholde dusses breves, desz so in warer bekantnisze und
warer bewysinge unde orkunde hebbe ick Heyse Odyllige duszen breff
vorsegelt mit mynen angehangeden ingesegell dorch bedde und be-
wysinge myner ome óre gerechticheit und desz closters duszer dinge
bewysinge und vor meyster Jacob Krusen ock dorch bede willen so to
tuchnisse vorsegelt und gegeven nach Christus unses heren geborth
dusent verhundert in dem einundeachtigesten jare in dem dage
saneti Ambrosii des hilligen byschoppes.
S. die Urkunde von 1462, December 24.
— —————
1481. Juni 4. 450.
Tile Westram bittet den Rat von Magdeburg um seine Unter-
stützung beim Rate von Zerbst in einer Klage wider einen
Zerbster Bürger.
Or. Fap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Myne willige dinste tovorn. Ersamen und wyszen leven hern.
Sodane schriffte Hans Sommers van Czerwest avirmals up myne bede
und schriffte vormals gedan an juwe ersamicheyt gelanget hebbe ik
inhalt to guder maten vorstanden, darynne he juwer ersamen wysheyd
und ok my mit sodanem umbilliken vorbrengen vele to kort und
gancz ungutliken deyt und gedan hefit, my ok vordir darmede na
live, ere und gude steyt, wente juwe ersamen wysheyd vorhen van
my muntlik und ok schrifllik wol vorstan hefit, wat noyt und rede-
like saken my vorhindert hebben, dat ik dat gerichte to Üzerwest
nicht besoken konde und in welker unwetenheyt der schriffte an dat
gerichte to Czerwest gedan ik vorkortet und vorsnellet byn; ok ane
twivel hefft juwe ersamicheyt uth mynen nehisten an juk gedanen
schrifften wol vorstan, mit wat billicheyt, redelicheyt edder rechte sik
de gemelte Sommer to my und to mynen gudern gnodiget und my de
entfernt und van affhenden bracht hefft, so ik my to bewysene erboden
hebbe, dat he der schult tovorn vorgnuget und betalet sy, van des
wegen dar vor ik schole gelovet hebben, und so ik dat bewisede, als
ik to donde hope, don wil, so hedde he yo neyne schult noch sake
to my gehadt, darumme he my so vorgenes und umme nicht belestigen
und besweren muchte, wente de rechte tolaten, wat nicht en isz, dar
steyt ok nicht to antwerden, ok wat mit umbillicheyd und mit
198 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unrechte vorgenommen und doch de sake, dar umme dat geschut, in
sik nicht bestentlik noch dem rechten glik is und des rechten darynne
und to gebruket wert, so moge dat doch vor gode noch vor allen
rechtesvorstendigen dem rechten glik nicht gebilliket noch irkant
werden, wente over hundert jar unrecht adir umbillik gehandelt und
gedan mach nu und noch ummer mehir vor gode und allen rechtes-
vorstendigen recht. gesin, noch deme rechten gelik gebilliket werden,
und hedde my to deme gemelten Sommer nicht vorsehn, dat he mit
sinen anhengern und rathgeven sodane umbillike wyse und wege
tigen my hedde mogen vornehmen, darinne ik nu tur tyd gedult
dragen muth, so lange ik dat beteren moge; hirumme bidde ik juwe
ersamen wysheyd noch als myne gunstigen hern mik nıyner vorigen
bede und irbedunge nach noch tigen den ersamen rath to Czerwest
to vorbiddende, dat se Hans Sommer oren burger noch so vormogen
und underwysen muchten, dat my dat myne widder werden moge,
upp dat my ander muhe und rechtlikes vornehmendes nicht dorve
noyt sin, so ik aver des nicht genyten und des mynen umme juwer
bede willen by one nicht bekomen moge, so bidde ik, dat gy my
armen manne nicht vordencken, mik mynes rechten to gebruken, dar
my dat even und bequeme is, wente my vor dem rade to Czerwest
mit ome nicht steyt to rechten noch to handeln redeliker orsake
halven, de ik dar to hebbe, der my iczundt nicht noyt is to vor-
tellende, und bidde des eyn richtich antwerde, und wurmede ik juwer
ersamen wysheyd to dinste und willen gesin kan, do ik alle tyd
gerne. Geschreven up mandach nach Exaudi anno etc. LXXX primo
under dissen signet.
Tile Westram, juwe gehorsame dyner.
Adresse: Den ersamen und wysen burgermeister radmannen und
innigesmeistern der alden stad Magdeburgk —.
1481. Juni 8. 451.
Der Hat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er habe ver-
gebens versucht, Tile Westram in seinen Streite mi einem
Zerbster zu milderen Massnahmen zu stimmen.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Dissen ingelechten breff hefft uns avermals Tile Westram upp juwer
leve und darinne Hans Sommers jwes borgers schrifte vorsloten dem
sulven Tilen und siner vorneminge halven an uns gedan vor antwerde
geschreven, so gy des avermals sine meninge und vorneminge wol
vormerken und dem gnanten juwem borger vorwitliken willen, unde,
guden frunde, so denne de gnanten juwe borger in den sulven sinen
schriften under andern beroret ohme nicht eyn weynich vorwundern,
Nr. 451—452, 1481. 199
wy sodanne vormethene schrift van dem gnanten Tilen uppnemen
und juwer leve toschicken und ohme dar nicht inseggen etc. guden
frunde, wy hebben dem gnanten Tilen vele und hartliken genoch in
sodaner siner vornemynge, do wy ohne hebben mochten, gesecht, wil
he sik darane nicht genogen lathen unde ohme ok itlike syne rath-
samen unde rechtes forderer byplichten und darinne nicht ave sunder
byvallen, des wy nicht to donde hebben, merken juwe leve wol, wes
uns darinne und so de sulve Tile hen und her wankende unde stedes
nicht is, by der hant to donde is, sunder wes wy de sulven sine
schrifte also vorth an juwe leve gesant hebben unde itezund senden,
don wy unde hebben dat alle in unser gantz gude wolmeninge
warninge in juwem und der juwen nach vorwanten dingen beste
gedan, so wy des geliken van juwer leve, efft dat so gelegen were,
gerne nemen wolde, darumme endorfte sik de sulve juwe borger des
nicht vorwunderen meynen, scholde dat billiken in gude danck-
namyngen unde nicht in unmode uppnemen, boven alle willen wy
juwes willen, des besten wy moge, hirinne gerne ramen, wante
wurmede wy juwer leve tho willen und dinste sin mogen, don wv
gerne. Geschreven am fridage post Exaudi under unser stadt secret
anno domini etc. LXXXI°. Rathmann und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmanne tho Czerwist —.
1481. Juni 29. 453.
Bürger Kune von Emden bezeugt, dass er einen Zins von
4 Gulden für 80 Gulden von dem Kloster S. Augustini wieder-
gekauft, aber für sie die Summe zu dem gleichen. Zins an einem
DBückerhause in der Neustadt von neuem wiederkäuflich an-
gelegt hat.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Mugdeburg.
Vor allen, dy dussen apen brieff sehen, heren adder leszen, be-
kenne ick Kune von Emden in der alden stadt Magdeburch wanhafftich,
nachdeme dye werdigen innigen unde geistliken bruder der vier orden
mendicantium genandt bynnen der alden stadt Magdeburch unde ock
der Sudenborch gelegen vormalz by my, myne erven unde erffnhamen
vier gulden jarlickes tinszes an etlicke myne erfiguder vor achtentich
gude vullwichtige rinsche gulden hovetgeldes recht unde redeliken upp
eynen wedderkopp nach vormeldunge etlicker dor aver gegeven schriffte
gekofft hadden unde ick zodanne hovetgheldt mitsampt den bedageden
tinszen nach lude der vorscriveninge verlangens avegelecht hebbe unde
betaleth, upp dat nu forder mehr godesdinst effte des wolmeynunge
van deme zodan almisszen ortsprungeliken unde mildeclicken herkamen
je nieht geswecketh, nach den armen selen, den en zodanne sunder-
licken to troste unde hulpe nach gestifteth is, nicht affbrock geschye,
200 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nach des vorbiddens der gnanten innigen bruder werden beroveth,
hebbe ick uppgnant Küne von Emden umme godes unde der gemelden
bruderen bede willen myt rade guder frunde unde sunderlicken der
jenne, die desz müchten hebben tho dunde, zodanne achtentich rinsche
gulden hovetgeldis tho truwerhant unde nicht anders upp der gedachten
brudere behuff witliken angelecht unde uthgedhan unde ander vier
gulden jarlickes tinszes in mathe alse var upp eyne beckerhusz bynnen
der nien stadt Magdeburch tiegen dem fleszscharren, dar itzundt Hans
Ludemann inne wonet, die gyfft des sulvighen huszes nach lude eynes
versegelden freden des gerichtes dar sulvist in der nien stadt Magde-
burg recht unde redelicken gekofft unde entpfangen hebbe, als schal
unde wil ick gnante Kune, die wyle ick im levende byn, adder dar
nach myne erven, die gedachten vier gulden tinszes den gemelten
brudern to truwer handt tho gude unde anders nicht umme goddes
unde unszer allen sylen salicheyt willen doch by der sulvigen bruder
kop unde slethe forderen unde inmanen unde zodanne gemande renthe
von stundt sunder jenigerlege vertoch unde in guden geloven, den
sye zo by my unde myne erven uppgnandt ungeverlich schullen
finden, gutliken geven, reycken unde averantworden ; wereth ock sake,
dat die gnandte summe hovetgeldes nach lude der vurigen verscrive-
nunge worde avegeloseth, denne sall unde will ick gnandte Küne van
Emden, myne erven unde erfinhamen zodanne hovetsummen mit
sampt den bedageden unde versethen tinszen, offte der welke hinder-
stellich, umbetaleth unde verbleven weren, den gemelden brudern der
vyer orden mendicantium uppgnandt insampt sunder innigerlege
intracht, behelpp, argelist unde geverde gutlicken avergeven, reyken
unde betalen. Alle stucke, punckte unde artickel dusses breves gerede
unde gelove ick gemelde Küne von Emden vor my unde myne erven
den vakegemelden brudern stede, vaste, unverrucketh in guden ge-
loven tho holden. Des tho orkunde unde vaster verwarunge hebbe ick
vakegemelde Kune von Emden vor my unde myne erven myn
ingesegil hyr nedden an dussen brieff witliken laten unde heyten
hengen, dye gegeven is nach Cristi unses hern gebordt dusent vyr-
hunderth darnach im eynundeachtigesten jare am dage der heyligen
aposteln Petri unde Pauli.
1481. Juli 16. Magdeburg. 453.
Erzbischof Ernst bestätigt die Schenkung einer wüsten Stätte und
eines Hauses in dem Judendorfe für Errichtung eines Hospitals
seitens des Domherrn Heinrich Hiltermann und giebt dem Hospital
seine Privilegien.
COD. 68 fol. 175. Rotes B. der Müllenvogtei IV, 13.
. 4H.
Wir Ernst von gots gnaden administrator der kirchen zu Magdburg
und zu Halberstad etc. hertezog zu Sachssen, landgrafe in Doringen
Nr. 458. 1481. 201
und marggrave zu Meissen bekennen offintlichen mit dissem brive fur
uns und unser nachkomen, wann barmherczigkeit eyne willige be-
reitickeit des gemutes ist in notdurftigkeiten und gebrechlichkeiten zu
hulfe zu kommene, die danne unser herre Jhesus Cristus, in dem das
er sich umb irlosung willen menschlichs geslechts in den allergru-
samsten und bittersten tod gegeben, uberflossiglich beweiset hat dar-
mitte zu lerende, das wir nach unser vormogelichkeit ym nachfolgen
und den, vor die er sollichen todt ingangen ist, barmherczigkeit in
werken bewiesen sollen, und wann der, der den armen mit hungere,
dorste und nacktikeit getwenget zu herbergene uffnymmet, spieset und
trencket und den als seinen bruder barmherczigkeit erczeiget, Cristuin
evnen wahren són gotes vaters entpheet, uffnymmet, speiset und
trencket und dorumb barmherezigkeit von dem hymlischen vater
irwirbet und irlanget, als dem heiligen Loth gescheen in gotlichen
schriften funden wirdet, der umb uffnemung der armen die zu her-
bergene, spiesende, trenckende und den barmherczigkeit beweisende
von der sodamitschen entezundung gelost und gefriet wurden ist,
erkennen wir uns und vornemlichsts als eynen geistlichen fursten
schuldig, was von innigen menschen und sunderlich von den, der
selen vorsorgung wir tragen, zu hospitaln und huszern pilgeryme und
armen dorynne zu herbergene, zu enthaldene und den in notdurfftig-
keiten zu hulffe zu komende von yren gutern yn von gote verlihen
die zu erhebene, zu buwene und zu stifftende usz gotlicher ingeistung
mildiglich gegebin wirdet, darzu hulfflich zu seyne, auch unser sorg-
feldigkeit und vleisz furzuwendene und von gote uns gegebener macht
also zu befestigene und zu bestedigene, damitte die in gutem stande
und wesen blieben, zunemen, gewynnen und zu gotes ere und selig-
keit der selen lobelich enthalden und domitte in ende der synlichen
werlt nicht das gerichte zum ewigen tode, sundern benedigunge zum
ewigen leben irreicht und irgriffen werde, unde wann der wirdige er
Heinrich Hiltermann doctor beider rechte, thumhern unser kirchen
Magdburg, unser lieber andechtiger, in barmherczigkeit beweget erkant
hat, was er von czeitlichen gutern uber zcimliche und messige seyne
enthaldung zulouffs gehabt und eroberigen mogen hat, das er das in
gebruchung der armen zuwendene, irer notdurfitigkeit zu hulffe zu
komene schuldig und furder gemerckt, das eyn hospital, dorynne arme
zu enthalden und ouch pilgrime, die es bittende und des noitdorfftig
sind, darzu zuczihende und zu herbergene in unser Sudenburg Magd-
burg gantz noit sey, und uns mit vleisiger und demutiger bete ersucht,
eyne wuste stete mit eynem cleynen steynen husze, dorynne nach
daruffe lenger, dann sich menschen gedencken erstrecken mag, nymand
gewonet hat, in unserm jodendorfe in der gedachten unser Sudenburg
an dem thore nach dem closter sent Johannes des thowffers unsers
hern zu Berge warth gelegin zu gebene, eyn hospital doselbst zu
irhebene, zu buwene und zu stifftene, das wir durch unser rethe,
amptleuthe und diner die selbte stete mit aller yrer gestalt und ge-
202 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
legenheit eigentlich und vleissig besehen lassen und die zu eynem
hospitale gantz beqweme und gelegelich befunden haben, und nach
dem wir uns dann als eynen geistlichen fursten verpflicht wissen,
sunderlich zu hospitaln und herbergung der armen hulfflich und
furderlich zu seyne, das wir mit wissen, willen und fulbord unsers
capittels zu Magdburg die obgerurte stete, als die uszgeczeichent und
begriffen ist, mit allem gebuwe, mewren, steynen, zeinnen und zu-
behorungen, auch aller gerechtigkeit zu eynem hospital, darinne arme,
krancke und gebrechliche menschen zu enthaldene und pylgerime zu
herbergene und in noitdorfftigkeiten zu hulffe zu komene, gegebin
haben und gebin die ouch darzu in crafft disses brives unde setczen,
ordenen und schicken usz ordentlicher macht und willen, das die
obgerurte stete, als ferne die uszgeczeichent und begriffen ist, mit
allem gebuwe, das bereite gebuwet ist und nach furder in kunftigen
zceiten uffgericht und gebuwet wirdet, mit allen zugehorungen und
gerechtigkeiten eyn hospital und husingen arme, krancke und ge-
brechliche menschen zu enthaldene und pilgerime, die das notdurfftig
sindt, zu herbergene und den die almosen, die darzu mildiglich ge-
gebin werden, mittezuteilene seyn und zu ewigen zceiten bleiben sal,
gebende und verlihende auch hirmitte demselben hospital mit alle
seynen personen und guttern, die darczu gegebin sind und nach
furder gegebin werden, alle freiheit und recht, die hospital und huser
der armen, yre personen und guter von rechte und gewonheit haben
sollen und mogen, die wir in geistlich recht und freiheit setzen und
vereynigen in macht disses brives, nemende furder das obgerurte
hospital, sine personen, guter, freiheit und recht in unsern und unser
nachkomen sunderlichen schutcz, schirm und verteiding und wollen,
das das vorgedochte hospital, syne personen und guter keyner
schatezung, dinste, stewre, bethe, hoferechte und wie solliche burden
und beswerungen gnant ader ennycher wiese uffgelecht werden
mochten, nicht unterwurffen, sundern der allerbeide, in personen und
gutern, zu ewigen czeiten frie und ledig, als die ouch von rechte seyn
sollen, und es sal auch das vorgemelte hospital, seine personen und
guter in keyns gerichts getwange stehn dann alleyne eyns officials
unsers ertzbischofflichen hofes zu Magdburg zu geczeiten sevnde, auch
sal das obgerurte hospital in keynen andern statt nach wesen, was
ordens ader brudersampnunge das geseyn adder was schyns gehaben
mochte, gewandelt werden, sundern eyn hospital und husungen arıne,
krancke, gebrechliche menschen, wie obgerurt ist, darinne uflzu-
nemende, zu enthaldene unde zu herhergene und den umb gotes willen
barmhertzigkeit und gutigkeit in worten und in wercken nach des
hospitals und der almosen vermogelichkeit zu bewiesende nach inhalde
seyner irhebung, stiftung und insetezunge unwandelbarlich und un-
verandert stetiglich seyn und zu ewigen czeiten blieben, also das alle
die, die ire vergengliche gut an das obgerurte hospital und huszungen
der armen gewant und ire almosen darzcu gegebin haben, im letzten
Nr. 453. 1481. 208
tage des allerrechtfertigisten gerichtes, so des menschen son in grosser
macht komende und uff dem stule seiner maiestat sitezende ist zu der
rechten hand gesatzt, die allersuszte und froudenrichste gotliche stymme
horen mogen: komet yr gebenedicten myns vaters, entphaet das rich
uch von beginne der werld bereitet, darzu uns allen von gothe gnade
verlihen so zu gehne durch die zcitlichen vergenglichen guter, die
mittezuteilen den armen, das von uns die ewigen und unvergeng-
lichen besessen werden. Wir wollen ouch, das die ordenungen und
satezungen dureh den obgenanten unsern thumhern das obgerurte
hospital lobelich und noitdurfftiglich zu regirende, zuverwesene und
yn gutem stande und wesen zu behaldene begriffen, gesatzt und ge-
macht fulfurt und ewiglich gehalden sollen werden, die wir ouch in
dissem unserm brieffe zulassen, beweren und befestigen, hirmitte ouch
unserm officiale unsers ertzbischofflichen hofs, unserm mollenvoite
und dem rate unser Sudemburg, wer die zu geczeiten seyn werden,
befelende, wann sie insampt ader sunderheit von den vorstehern und
verwesern des hospitals und in yrer noitdurfftigkeit ersucht werden yn
zu rechte biestendig, geretig und hulfflich zu seyne und mit nichte zu
gestaten ader zu vorhengene dem hospitale, seinen vorstehern, personen
ader gutern enniche gewalt, gedrengnisse adder unrecht zu bewiesene
adder zu thune; wir erlouben ouch, zulassen und gebin macht in
diessem selbten brive, das die vorsteher des hospitals eynen beqwemen
man, so offte sie beduncket noitdurfftig seyn, setezen mogen eynen
korpp mit eyner buchsen in allen und in iglichen steten, bleken und
dorffern unsers ertzbischofflichen stiffts, wur yn das ebend, zu tragene
und die almosen den armen leuten und pilgrymen zu bitten und yn
das gemelte hospital zu brengene und darzu ane vermynnerunge zu
antwertene getruwelich und ane geverde. Und das alle und igliche
vorgeschrieben stucke, puncte und artikele diesses brives stete, vaste
und unverbrochen zu ewigen zceiten sollen gehalden werden, des zu
urkunde haben wir unser ingesigel vor uns unde unser nachkommen
an diessen brieff thun hengen; und wir Gunther von Bunaw thechand,
eldiste und capittel gemeyne der obgerurten kirchen zu Magdburg
bekennen ouch offinbar mit diessem selbten brive, das alle und igliche
vorgeschrieben stucke, puncte und artikele disses brives mit unserm
wissen willen und fulbord gescheen sind, und des zu bekentnisse
haben wir unsers capittels ingesigel bie des gnanten unsers gnedigen
hern ingesigel auch an dissen brieff lassen hengen, der gebin ist zu
Magdburg nach Cristi unsers hern geburth thusend vierhundert dar-
nach im eynundachtcezigisten jare am montage nach der heiligen
aposteln tage yrer teilunge.
204 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1481. August 31. 454.
Hans Teyge stellt dem late von Zerbst eine Rechnung über ge-
lieferte Karpfen auf.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
J. N. R. J.
Mynen underdenigen und gancz willigen dinst myt vormogen
alles guden. Ersamen wisen leven hern und frunde. Ik hebbe mıyt
Kersten Steffens up juwen nigen graven gewest und besein und myt
em wort gehat und vorhandelt, dat we uns leten beduncken, dat in
dem sulven graven karpen digen und wassen schulden, hebbe ik dem
gnanten Kersten juwen borgermester vorheiten, ik wolde getruwen
flit ane kern und bestellen, eff ik by junge karpen komen kunde und
jw de senden. Ersamen wisen leven hern, hebbe ik jw to dinste,
willen und wolgefallen gekoft und by myner for gesant int erste
XXI schok junger karpeten, dat schok steit erstes kopes VIII olde
groschen und VI nige groschen eyn, de de karpen de Elve upforde
wente to Plotczke. Item ik hebbe jw noch gesant VIII schok karpen
by Hans Wilken dem moller, dat schok steit ok VIII olde groschen
und XIHI olde groschen gaf ik em to forlon. So stan dusse vor-
geschreven XXIX schok karpen fri in Czerwest III olde schok und
XXIII olde groschen.
Item ik sande huden morgen by mynen broder Jacobe XXIX
schok karpen, XXVIII schok dat schok vor III olde groschen und
j schok moste ik in den kop geven, so geven se my sexagenam (?)
karpen in den kop, so stan dusse XXIX schok karpen fri in Czerwest
II schok und XXII olde groschen. So stan dusse LVIII schok karpen
fri in Czerwest VI schok und XLVI1 olde groschen; god late se jw myt
leve to der hant komen und wol digen, de sulve wil jw myt allen
frunden bevaren to langer tyd salich und gesunt. Gescreven to
Magdeburch myt hast am fridage na sancte Austins dage na middage
to II slegen anno LXXXI. Hansz Teyge, borger
to Magdeburch.
Adresse: Dem ersamen und wolwisen borgermestern und rad-
manne der stad Czerwest —.
1481. September 6. 459.
Hans Teyge schickt dem Rate von Zerbst eine Anzahl Karpfen.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
J. N. R. J.
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden. Ersamen wisen
leven hern. Iw schriven XL schok karpen halven an my gedan bebbe
Nr. 454 —456. 1481. 205
ik vorstanden und voge jw to weiten, dat ik jw sende XIII schok und
XLVII karpen by Jacob mynen broder, dat schok steit IIII olde
grossen; god late se jw myt leve to der hant komen und wol digen,
ik hoppe to godde, it schal jw eyn gud vorrad syn; ik hebbe;in vorgangen
jaren sehrifte und boddeschop van guden frunden gehat, en sodane
karpen to bestellen, ik kunder vor gelt nicht bekomen, dyt wil ok
alle jar nicht schen, dat men se dar by komen kan, also nu; wes ik
jw to dinste unde willen syn kan, byn ik alle tyd willich unde gerne
to don geneiget. Gescreven myt hast to Magdeburch am dunerdage
vor nnser leven frowen dage lateren anno LXXXI.
Hanz Teyge.
Adresse: Den ersamen und wolwisen borgermestern und radman
der stad Czerwest —.
1481. September 15. 456.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst um Schutz
eines Bürgers gegen einige Zerbster, die ihm seine Frau und
Geld vorenthalten.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Vor uns is gewesen Bartolomeus Ecke unse borger berichtende, wu
sik itlike juwe borgere, als nemliken Johannes Reynhardt unnde
ander sine medegewanten siner eliken husfrowen vor tho wesende
wedder sinen willen underwynden unde de sulve sine husfrowen
wedder sinen willen van ohme sy vormiddelst synem gelde unde ok
gude, als nemliken Hans Krewitz, ok juwe borger, ohme schuldig
unde under sick hebbe, dar ohme denne also de lenge nicht mede to
lidende sy, unde uns gebeden und angereget ohne der halven nach
gelegenheyt tigen jw to vorschrivende und to vorbiddende by den
gnanten den jwen to vorfogende, dat se ohme sine husfrowen noch
gelt sunder sinen willen nicht lengk vorentholden etc. guden frunde,
wu dem, it unse gude wolmeninge, juwe leve willen de gnanten
juwe borgere anhalden, dat se dem gnanten Ecken der wegen und ok
siner eliken husfrowen halven nach billicheyt toholden unde de sulven
sine husfrowen anreytczen und underwisen, dat se sik nach eliker
wise tigen ohne alse orem eliken werde und vormunden holde unde
sik wedder tho ohme foge, wante de merbenomede Ecke uns derhalven
vorder berichtet heft, he wille sick unde jegen de gnanten effte andere
de juwen, de sik der dinge annemen, nach unser derkentnisse in aller
geborlicheyt holden unde wille nicht ungerecht sin, unde wes juwe
leve in den dingen irlangen und beradsam sin mogen, des bidde wy
juwe eygentlike antwerde dem vilbenomeden Ecken to vorwitlikende.
206 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Vordenen wy tigen juwe leve, wur wy mogen gerne. Geschreven am
sonnavende post Exaltacionis sancte crucis under unser stadt secret
anno domini etc. LXXX primo.
Rathmanne und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmannetho Czerwist —.
1481. September 25. 457.
Die Schöffen von Zerbst stellen Thomas Fruchtenicht eine Voll-
macht aus, gegen Jacob Kok aus Magdeburg wegen seiner
Schulden einzuschreiten.
Abschrift von 1482. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Vor allen unde igliken geistelliken unde wertlyken richteren, vat
vessen, verden unde stades dy sint, unde vor alszveme, den dusse
brif vorkommet, bekenne vy richter unde scheppen der stat Czervest,
dat uppe hutte datten dusses breffes vor uns an gerichtes is perszon-
liken gekomen die vorsichtige Thomas Fruchtenicht, borger to Szervest,
unde het na aller bester matten unde formen, vo he von rechtes vegen
scholde, den vorsichtigen Jacop Kok, borger der alden stat Magdeburch,
in allen synen satten unde handellen syne utgande schulde unde
gerechtigeytde, var unde velkes unde he dy utgande het, to inmanende
met rechte edder in fruntschop erscheiden, szunderliken gein Pavel
Stangen to Berneborch to forderen, besatte unde kummer geystellykes
edder wertlikes antoslande, to quitiren unde gelik, offt unssze upp-
genante medeborger personliken gegenverdich dede handellen, vul-
mechtich unde anwaldich gemakket, die alzo siner szaken in craft
dusses briffes to dhunde unde tolatten mechtich sin unde mher andere,
szo velle em der not syn werden, under syk mechtich to makkende,
ok unszen genten medeborger in rechte, offt szulkes not worde, to
vorantwerdende hebben schal, unde vat alszo dy ergenante anvaldiger
unde syne underwaldigen in den dingen unde szaken dhun, vorgeven
unde handellen werden, dat het unsse upgenante borger alszo stede
unde faste vol to holdene vor uns lavet, geredet ane geverde. To or-
kunde met unszeren angedrukkeden scheppenyngeszegele, des. vy in
geszampt hir to gebrukken, versegelt, gegeven am dinszedage nha
Mauriciy militis et martiris ano domini ete. LXXX primo.
Nr. 457—459. 1481. ' 207
1481. September 27. 458.
Braunschweig ladet auf Wunsch Góttingens, das der Hilfe be-
darf, die Städte Magdeburg, Helmstedt, Goslar, Einbeck, Nort-
heim, Hildesheim, Hannover zu einem Städtetage auf 9. Oktober
nach Braunschweig ein und bittet Magdeburg, auch die andern
von ihm zu ladenden Städte zu verschreiben.
Abschrift in Braunschweig.
Hanserecesse III, Abth. I, Nr. 340.
— am dage sanctorum Cosme et Damiani 81.
1481. Oktober 23. Ofen. 459.
König Matthias von Ungarn schreibt an den Rat von Magde-
burg, dahin wirken zu wollen, dass zur Entscheidung seiner
Streitigkeiten mit dem Kaiser ein Tag festgesetzt werde.
Cop. 26 fol. 226.
St. M.
Matthias von gottes gnaden zcu Hungern, zeu Beheim kunig ete.
Den ersamen wiesen unsern besundern lieben burgermeister
unde rate der stad Magdeburg.
Ersamen vorsichtigen unde wiszen besundern lieben. Uns ist eyn
schrieben usz der besampnunge am nehisten zcu Nüremberg gehalden
von etlichen des heilgen Romischzen reichs kurfursten an uns lutende
geantwort worden, dorynne under andern begriffen ist, das dv hulffe
wedder dy ungloubigen dem Romischzen keyser uff den tag Martini
do selbist geleyszt durch yre liebe unde andere kurfursten unde fursten
zeugesagt uff Philippi unde Jacobi zcu Wyne solden gewest syn.
Dormitte das kristliche werck lobelich unde ane errunge fulbrocht
mocht werden, sey der erfrerdige in got vater N. bischoff von Eichstett
mitsampt Götzen von Aletzheim unde Jurgen von Absporg geschickt,
dy ding zcewuschzen der keyserlichen maiestatt und uns hynzculegen
unde das dar nach yrer liebe usz unserm schrieben, dorynnen wir
uns gar gutlich eıbotben, trost entfangen unde ungezciveltt da fur
gehalden hetten, es zceygete an eyne gewisse berichtunge, des halben
yre liebe bewegt weren, sich umparteysch in den dingen zcu halden,
unde daruff im besten unde zcu gute dem cristlichen wercke sye vor-
halden hulffe der keyserlichen maiestatt zcu schicken nicht zcu cleyner
smahe der kevserlichen maiestatt unde bescheddigunge des heilgen
reichs von yn im besten geduldet mit mehr worten des selbten briffes
etc. nu sagen wir yrer liebe und andern des heilgen reichs kurfursten
und fursten grosszen danck, das sy dy hulffe der keyserlichen maie-
statt zcugesaget, dy der selbte Romischze keyser mehir wedder uns,
dann widder dy ungloubigen turcken suchett, biszhere vorhalden, unde
was sy uns ye zcu zceiten guts gethan haben, syn wir yn auch gantz
danckbar unde erbythen uns das in eynem grossern zcu verglichen.
208 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Aber wir zewiveln nicht, es sey uch unde menniglichem unvorborgen,
das wir dar zcwuschen zcu rettunge der cristenheid nicht cleyno
mühe unde darlegen getan haben mit grosszem der unsern blutvor-
giesszen unde an vil enden die türcken biszhere nedder geleytt, vor-
hindert unde uffenthalden, das sy nicht solliche infalle, ingriffe unde
bescheddigunge als sust der cristenheid unde in sunderheit der dutz-
schzen nacien haben thun mogen, syn auch ane zcwivel, sollichs
werde für eyne sunderliche gutikeit von uns uffgenommen unde das
dorynne gethan unde thun das noch tegelich, als wir dann itzund
merckliche höre uff den ungloubigen haben, dar durch wir dem
heilgen Romischzen reiche, des wir eyn glett zcu syn nicht loyken,
unde in sunderheit der gantzen dutzschzen zcungen annemen frunt-
lichen willen zcu ertzeigen; wir sind auch gewillig gewest, als wir
dem selbten von Eystett unde synen mitgewandten von stund an in
dem ersten yrem anbrengen, als sy uns besuchten, geantwert unde
das den gemeltten fursten vor zcugeschrebin haben, unser spruch
unde forderunge dy kevserliche maiestatt berurende zcu der selbten
unde andern curfursten unde fursten des heilgen reichs erkentnisz zcu
setczen unde zcu stellen zcu rechte addir zcu der gutikeit, wann in
unsern handeln noch billichkeit zcu erkennen uns zcu willen ge-
weszen were, unde als wir auch durch yıer allersendebothen darumme
ersucht sind, haben wir uns nicht ungerne doryn vorwilliget, wann
wir rechts adder billichs nye abegeslagen haben, damitte zewuschzen
der keyserlichen maiestatt unde uns von frydes wegen gehandeltt
mocht werden, das wir dann in keynen wegk gethan, so wir dy
fursten des heilgen reichs, als yr schreiben itczund lutet, vor par-
theyschz gehalden hatten; aber als der curfursten sendebothen in den
sachen von frydes wegen zcwuschzen dem Romischzen keyser unde uns
zcu handeln qwamen, wy wir do umme gefurt syn, ist uch unde
andern unverborgen, wann als wir des vom Eystett briff unde sigill
vertruweten unde eynen kortzen frede unde anstand mit dem
Romischzen keyser uffnamen, ist uns der selbte von Eystett, das wir
vor nye gloubten, argwenig wurden, dann wiewol er uns mit synen
briffen vorsichertte, das der Romischs keyser uns den anstand unde
fredesatz halden worde, so hat sich das doch anders funden; wann als
wir uns uff den fredesatz vorliesszen unde zcuvor usz den sendebothen
gloubten unde vortruweten, haben wir mit mynnerm flisz unde ernst
unser sachen uszgewartt, dar zcwuschen dy unsern nicht mit cleyner
unserer smahe von den gelegern getzogen syn unde von den
keyserischen uber dy abrede des fredesatzs etliche befestigunge erobert
worden, unde ist den unsern heymlich grosszer abebruch gescheen
unde schaden zeugefugett. So nu der von Eystett so schimbarlich
sich argwenig ertzeiget, haben wir unser botschafft in syner gesel-
schafft zcu dem tage gein Nuremberg nicht schicken wollen unde
fürsorge gehabt, als wir uff syn vortruwen unde trost vormals vor-
furet, wir mochten ouch in schickunge unserer sendebothen mit ym
Nr. 457—459. 1481. 209
aber umme gefurt werden, nichtes destemynder haben wir unser
sendeboten geordent unde geschickt mit sollicher gantzer under-
richtunge unde sollichem volkommen gewaltt, das wir biszhere keyner-
lev sendeboten vor gegebin haben, unde stellen das in keynen zewivel,
solden sy mit sicherheid zcu dem tage gelasszen syn, sie hetten den
grund unser gerechtikeit so tapfferlich angezceigt unde unser un-
schult unde glimpflen in aller menschen ougen also geluttert, das
menniglich gegriffen hette, das wir wedder dy keyserlichen maiestatt
nichts anders vorgenommen unde getan hetten, dann was uns in crafft
keyserlicher globde, briffe unde sigill geburt hett unde zcugeben ist,
unde das wir keynerlei unrecht unde unglichs gegen der kevserlichen
maiestatt gehandelt unde des Homischzen reichs gleddere nicht an
erbar uflrichte sachen belevdiget haben, dann wir vil mehir mit allem
vlisz begirlich gewest unde noch sind, dy nach unserm vermogen zcu
schutzen unde zcu beschermen, als wir biszhere gethan haben unde
fort an wol thun konnen unde gerne thun wolden, so das zcu dancke
von uns uffgenommen worde, darumme wir uns gar keyns argwans
zu des heilgen reichs curfursten unde fursten vorsehen, als yr von
dem selbten von Eystett, wann er das, so er gehoret hadt, trewelich
anbrechte, eygentlich vernemen wurde. Wir sind auch wol in
dencken, das wir dem selbten von Kystett under andern geantwert
haben. wir wolden etliche usz des heilgen reichs kurfursten die
sachen zewuschen dem Romischzen keiser unde uns zcu billichen,
wy wol sy der keiserlichen majestatt vorpflicht weren, zcu willekortten
richtern erwelen unde annemen unde dy selbten unsers willens unde
grundes durch unser trefflich botsehafft, dy wir dor zeu geordent
hetten, zcu berichten, unde so dy zcugelassen unde den widder alle
naturliche menschliche unde gemeyne recht gleyte nicht versaget
worden were, sv hetten alsdann schimbarlich unde clerlich entdeckt
unsern getruwen guten willen unde gemüte, so wir allewege zcu dem
heileen Romischzen reiche unde lobelichen Duschzen nacien unde yren
gleddern getragen unde was grossen uffsehns wir nach dorzcu haben,
wie aber unser sendeboten her wedder kommen sind unde was yn
von dem von Eystett uff dem gehalden tage geantwort ist, moget vr
usz der copien syner briffe hir yn beslossen wol vernenien, wir hetten
auch wol verhofft dv gutikeit, dv wir biszhere au der heilgen cristen-
heit von unsern jungen tagen bisz ufl disszen hütigen tag gethan
haben unde mit gegenwertigen heertzogen noch mechtiglichen wedder
dy ungloubigen uben, hette so vil danckes uff yr getragen, das wir
durch dy fursten, so zcu Nuremberg vorsammelt weren, nicht unver-
hortt vorurteiltt unde in den handeln zewuschzen dem Romischzen
keyser unde uns, nach dem yn vorkundiget wart, das unser botschafit
dureh die wir uns von yn horen wolden lasszen, uff dem wege was,
unde sy nicht zculieszen, des Romischzen keysers uszsatz wir der-
glichen vorhort weren worden, unde als wir uns also zcuverhore uff
dy fursten des heilgen reichs erbothen haben, seyn wir ane zewivel,
Leschiehteg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 14
210 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nymandt werde uns unverhortt - verurteilen adder wedder uns dem
Romischzen keyser, der unser unde uwer herre, als dy fursten in irem brifte
melden, ist, thun; das der Romischze keyser unser herre sey unde im
vorwandt sind, weddersprechen wir nicht, vorsehen uns aber, das
meuniglichem in dem heilgen reiche wissentlichen sey, das wir alleyne
von des konnigreichs Bebeim unde der cur wegen dem Romischzen
keyser gewandt sind unde sust nicht, den wir auch vor unsern
obern unde herren erkennen unde das also allerweghe gehalden haben:
es mag auch nymandes anders sprechen, dann das wir von dem
selbten konnigreich Beheim svne wirde nye beleydigett haben, aber
unser konnigreich Hungern ist allewegen fry gewest unde kevne ge-
meynschafft mit dem Romischzen reiche gehabt, wie wol wir den
keyser der werdikeit halben vor den ober halden, aber von der macht
achten wir uns nicht ungenieszs nach dem unde wir das heilig
konnigreich Hungern nicht von ym haben, yn auch syner macht
halben nicht fürchten noch furchten werden, unde alles, so wir itezund
wedder yn vorgenommen, ist usz crafft unserer vorschribunge, so wir
von ym unde synen landen haben, unde usz dem konnigreich
Hungern bescheen unde nicht anders. Auch als die fursten melden
in irem briffe, das sy ye voreynt sind zcu troste unde enthaldunge
der heilgen cristlichen kirchen unde gloubens unde des heilgen
Romisehzen reichs schaden zcu furkommen unde den ungloubigen
trostlichen wedderstand zeu thune der kevserlichen majestatt eyn
stattlich hulffe zcu schicken etc. das schelden wir nicht, sundern loben
das hoch unde haben das vil jare here begert unde gesuchet unde
erbyten uns auch dorzcu unsern zcuschub nach allen unsern vor-
mogen zcu thune mit dem zcusateze, so sollichs wedder dy Turcken
unde zcu trost unde enthaldunge der cristenheit mit guter ordenunge
beschiet, als yr schrieben lutet, so aber dem Romischzen keyser
wedder my solliche hulffe geschickt worde, das wir uns doch zcu dem
heilgen Romischzen reiche nicht vorsehen, betzugen wir uns itezund
hir mitte, das uns unrecht beschee, deszhalbin das wir ehir, dann wir
vorhort syn, wedder alle billichkeit vorurteilt wurden, unde wie wol
wir uns keyns argens von dem heilgen Romischzen reiche vorsehen
haben, ist in gestalt eyner gutlichen berichtunge uff eyner sythen
mit uns gehandelt worden unde an der andern an alle abesage fient-
schafft unde krigessachen wedder uns vorgenommen unde hulffe zcu-
gesagt, unde so sollichs wedder uns volreckt unde vultzogen solde
werden, mocht uns von den fursten uch unde andern billich nicht
vormerckt adder zcu ubel gemesszen werden, das wir uns: selbist
vorsehin unde uns, wy wir mochten unde ab das auch anders nicht
gesin mochte, mit abebruch unde schaden der cristenheid gedechten
unsern stand zcu handhaben, dann wir durch sollich unrecht dorzeu
gedrungen worden, es sal auch nymants dor fur halden, das wir, als
der fursten schreiben lawt, den handel, do er nicht hyn gehort, zcu
zcihen, so wir vermercken mochten, das unser sachen rechtlichen
Nr.459. 1481. 211
adder noch billichen furgenommen worden, so wir aber durch dv
fursten, so zu Nüremberg besammett weren, unverhort ungerecht
erkant seyn, mag uns des nymandts vormercken, das wir den handel
vor den zcihen, der des keysers, unser unde des heilgen Romischzen
reichs gewaltig ist, unde so ferre wir gedrungen wurden das zcu
thune, so erbyten wir uns für dy fursten gemeynlich des heilgen
reichs adder etliche usz yn zcu kommen unde sy erkennen zcu
lasszen, ab nach gelegenheit aller sachen das gebott, so der Romischze
kevser fur dy fursten adder das wir fur den stull zcu Rome thun,
das glicher sey unde welcher usz uns das glichste gebott uszsetczet,
unde wollen uns des iter erkentnissze dorynnen betragen. Wir
haben auch des heilgen Romischzen reichs underthanen nye, als dy
fursten usz dem tage schreiben, von dem reiche entlidden wollen,
sundern dy noch unserm vermogen beschermet unde den entliddern
wedderstand gethan. Wol sind wir bekentlich, das wir den stifft
Saltzpurg von wegen des ertzbischoffes daselbist unseres buntgenosszen
in unsern schutz unde scherm genommen haben umme das, das yn
der Romischze keyser uber syne vollige rechtbott von synen wirden
had gewaltlichen verstosszen wollen, alsdenn von unsern vorfordern
konnigen zcu Hungern vormals auch bescheen ist, nach inhalt der
hiryn beslossen copien, unde haben das nicht darumme gethan, das
wir den stifft zeu Saltzpurg von dem heilgen reich wolden entlidden
adder revsszen, sundern das wir unsern houbtfiandt dem von Gran,
den der keyser in den stifft zeu Saltzpurg ye had geweltlichen dringen
unde uns zcu wedderwortikeit an dy sythen setezen wollen, den
ingang vorsperren mochten, das wir daun noch nicht gestaten wollen,
unde solden wir gar vil dorumme lyden. Desglichen haben wir
wedder das husz zeu Österreich auch nichts anders furgenommen,
danu was uns in erafft der keyserlichen wirde vorschribunge, so er
uns nicht had halden wollen, zeu thune gebort had, nieht das wir
uns fromde landt underwunden, sundern das beqwemen, das uns usz
gerechtikeit der keyserlichen vorschribunge zcugehort, unde als wir
vormals dem von Eystett zcu antwurt gaben, also ist nach unser
meynunge unde wir sind auch gutwillig, so sicherheit gegebin werdit,
unser trefflich botschafft uff. eynen tag in das heilge Romischze reich
zcu schicken unde alsdann unsern glimpffen unde gerechtikeit horen
lasszen. unde uns ertzeigen, das aller rechtlicher zeimlicher unde
billicher sache an uns keyn abegang erfunden sall werden, doch also
das dy ding noch glichem furgenommen werden, unde begeren da-
rumme an uch, deszglichen wir auch des heilgen Romischzen reichs
curfursten unde fursten itzund fruntlich bitten, evnen tag im reiche
zcu setezen unde furzcunemen, dar zcu wir unser trefflich sende-
botschaflt schicken unde den grund unser gerechtikeit furbrengen,
erluttern unde erzcelen lassen wollen, die auch von den abegewunnen
slosser unde stete wegen, dy zcu truwer hand zcu stellen, unsern
willen unde gemüte ferrer ereleren unde also zcu erkennen geben
14*
212 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
werden, das an uns keynerley billichkeit abegang adder mangel er-
funden sall werden, was uns von rechtes addir billikeit wegen zcu
thune geburet: wo es aber ye dy meynunge uff ym haben worde,
das etwa etliche unser sachen vorungelimpffen, uns unrecht zcumessen
unde unser hochs und glichs erbieten vornichten, uns unvorhort
vorurteilen unde hulffe wedder uns thun wolden, müsten wir uns bey
dem heilgen stule zcu Rome in Dutschzen unde Wellischzen landen,
auch in Franckreich das also erclagen unde unser gerechtikeit der-
masszen an den tag brengen, das menniglich vorsteen wurde, das
uns gar ungutlich beschee unde-dorby nichtes destemynder uns zeu
gegenwere zcu dringen etwann leyt werden mochte, das sy sich ane
sache zcu uns genotiget hetten. Geben zcu Ofen am erigtag nach
sent Ursulen tag anno domini etc. LXXXI unserer reiche des
Hungerschzen im virundezcwentzigsten | unde des Behemischzen
im XIII jaren. Ad mandatum domini Regis.
1481. Oktober 29. Ofen. 460.
König Matthias von Ungarn schreibt an den Rat der Stadt
Magdeburg, dass er seinen Diener mit einer Werbung zu ihm
schicke.
Cop. 26 fol. 224.
St. AT.
Mathias von gottes gnaden zeu Hungern und zeu Behem koning.
Den ersamen wiszen unsern besundern lieben burgermeister
unde rate der stat Magdeburg.
Ersamen wiszen besundern lieben, wir schicken hir mitte zcu uch
unsern dyner unde lieben getruwen Johann Guldem, dem haben wir
von unsern wegen werbunge an uch zeu thunde befolen, als vr die
von ym vernemen werdit, begeren wir an uch mit vlisse, ir wollit
ym in derselben werbünge glich uns selbist glouben, das kommit uns
van uch zcu guten gefallen. Geben zcu Ofen am montag nach
Simonis et Jude, anno ete. LXXXI, unser reiche des Hungerichzen
im virundezewentzigisten unde des Behemischzen im dritzehnden jaren.
Ad mandatum domini legis.
1481. November 11. Ä 461.
Bischof Arnold von Brandenburg, Nicolaus Kock, Peter Welgel
Prior und Kapitel bezeugen, dass sie un Peter Lindow in der
Neustadt 24 Gulden jährlich aus den Dörfern Tremmen,
Nr. 460 —464. 1481. 218
Smertske, Mutselite, Gaselits für 400 Gulden wielerkäuflich
verkauft haben.
Cop. 31 fol. 162.
St. M.
— verteynhundert jar im eynenundachtigesten jare an sandt
Mertens daghe des hylligen bysscopps.
1481. November 17. 463.
Peter Cleinsmel bittet den Rut von Zerbst um Besahlung von
18 Gulden für ein Pferd au seinen Freund Johann Garto.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Datum Magdeburg am sonafende nha Martini anno ete. LXXXI*.
1481. November 27. 463.
Bartholomeus Westval bittet den Itat von Zerbst, dieser möge
seinen Bürger Klinckebil anhalten, dass er einen Zaun an seinem
Gartenvor dem Akenschen Thore wiederherstellen lasse, weil durch die
Wegnahme desselben die Hopfgärten Westvals, die er von dem
Rate, aus "einem Lehen der Kirche S. Nicolai exulum gepachtet
und dann weiter verpachtet hatte, Schaden litten.
Or. Pap. zum Teil verblasst. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— tho Magdeburgk anno etc. LXXX primo des dinsdages nach
katherine der hilligen juncfrouwen —.
1481. December 10. 164.
Der Gesandíe des Köniys Matthias ron Ungarn. überschickt der
Stadt Magdeburg die Werbung des Königs.
Cop. 26 fol. 224.
St. M.
Ersamen und wyszen lieben herren, mein willig dinst allezeit
bevoren. Als mich der durchluchtigiste fürste unde herre herre
Mathias zcu Hungern, zcu Behem koning etc. mein aller gnedister
berre iuhalt syner konniglichen gnaden credentz unde ander briffen
mit sampt eyner werbunge zcu uch geschickt unde abegevertiget had,
die ich uwer wiszheid hir vnne vorslossen zcusende, nachdem unde
ich selbist personlich mich itczund der sweren kriges louffte, unfredes
unde ferne des weges halben zcu uch nicht gefugen kan adder mag.
darumme bitte ich uch mit allem vlisz vr geruchet solch hir inge-
214 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
slossen konniglich werbunge unde dar neben dy andem briffe gut-
lichen uffzeunemen unde dy verlesen unde was dorynnen uwres
willens seyn werdit, das selbe der konniglichen maiestat mynem
allergnedigisten herren üwer schrifftlich antwort by disszem bothen
wyszers briffes zcu schicken unde dorynnen gutwilliglichen ertzeigen,
das werdit vr mit sampt der billichkeit von got dem almechtigen
ewigen lon, hir von der werld zcitlich ere unde von der konniglichen
maiestat grosszen danck erlangen. Gebin am montag nach Concep-
cionis sancte Marie anno domini ete. LXXX primo.
Johannes Guldin der konniglichen
maiestat zcu Hungern etc. secretari.
Adresse: Den ersamen vorsichtigen unde wiszen dem burgermeister
unde rate der stad zeu Magdburg. mynen besundern gunstigen lieben herren.
Hir nach folget dy befelinge der konniglichen maiestat zcu
Hungern ete. die von syner konniglichen gnaden wegen ich Johannes
Guldin an uch burgermeister unde rate der stad Magdeburg brengen
unde werben sall.
Von ersten lesset uch syne konnigliche maiestatt syner konnig-
lichen gnaden grus, gnade unde alles gud zcuvor ansagen.
Unde heyszt mich doruff seyn konniglich gnade ferrer in craflt
der credentze, dy ich uch hirbey zeuschicke. sagen, syn konnigliche
wirde zcwivelt nicht, uch sey unvorborgen, wy itzund am jungesten
zcu Nuremberg uff dem gehalden tage durch etliche fursten unde
etlicher fursten sendebothen sey furgerommen und unsers aller-
gnedigisten herren des Romischzen keysers etc. sache glimpffen unde
syner konniglichen wirde sachen her wedderumme gar zcurucke
slahen unde zcu male verunglimpffet haben in glicher wisz, als ab sin
konniglich gnade an glichem erbyten, als dy keyserlich maiestat thet,
nye hette wollen begnugen lassen, unde mit der gestalt haben die
selbten fursten, dy uff dem tage geweszt sind, der keyserlichen maie-
statt wedder seyn konnigliche gnade die hulffe zeu thune erkant, als
sy dann das durch yre briffe synen konniglichen gnaden verkundiget
unde zcugeschrebin haben. Nu vormeyntt syn konnigliche gnade, uch
sy wol angelanget, wie dv gemeltten forsten. dy uff dem selbten tage
weren, den sendebothen, dv seyn konniglich gnade zcu dem bemeltten
tage geordent unde geschickt hatte, nicht habe horen wollen, das doch
billich gewest were, svner konniglichen gnaden gerechtikeit zcuver-
horen unde nach vorhorunge bevder tevle alsodann urteil nach billich-
keit gegebin hetten unde nicht also snell unde so gar urbering von yn
uberylett unde unverhort were worden. deszbalben syn konniglich
gnade vormeynt, nach dem das wedder alle gesetze und recht ist, von
den selbten fursten ym unrecht bescheen sey, sunder in der hoffenunge
geweszt, wu syner gnaden botschafft zcu dem tage gelassen unde vor-
hort worden were, sy hetten alsdann svner konniglichen gnaden ge-
rechtikeit unde unschult vor den selbten forsten dermassen anbracht,
Nr. 464. 1481.) 215
das geringklich unde gar glichlich zcu achten unde zeu erkennen
zeweszt were, ab dy kevserliche maiestatt nicht meer billicher, dann
syn konnigliche wirde, in den sachen dy schult gehabt hétte.
Wann aber nu syner gnaden sendebcthen an den selbten forsten,
dy uff dem tage zcu Nuremberg weren, gleyte zcu dem tage zcu
kommen zcu geben begertten unde doruff etwas lange vortzogen,
haben dy selbten fursten den bemeltten sendebothen gleyte zcu gebin
vorsagett, zcu dem nicht gelassen nach verhoret, sundern also unvor-
hort der keyserlichen maiestatt in dem schein dy hulffe, da durch
wedder seyn konnigliche gnade zcu thune gnugsam zcu rechte er-
kantt unde zcugesprochen, des sich doch syne konnigliche wirde zcu
vu nicht vorsehen nach zcu thune vorhoffet hette, va das mehir ist,
gegen den selbten fursten in der hoffenunge geweszt, sy hetten dy
grosse muhe unde arbeid, dy seyn konnigliche maiestat von synen
jungen tagen bisz uff dissen hutigen tag umme rettunge aller cristen-
heit unde unsers cristlichen gloubens willen mit gutem gemuthe unde
grosszem blutvorgisszen unde sweren: darlegen seyner gnaden konnig-
riche lande unde lewthen gethan, dorynne unde durch dor zcu sein
eygen selbists person nicht gespart hatt, damitte seyn konnigliche
gnaden dy cristenheid unde in sunderheit des heilgen Romischen reichs
fursten, die dann dem fewre am nehisten sind, von der gruszamen
anfechtunge unde bekrigunge der heyden entleddigen hat mogen an-
gesehen unde auch betracht, das syn konniglich gnade dy selbten
fursten, dy uff dem tage erschenen sind, nye in eynichen wegk
belevdiget, sundern allewege dem heilgen Romischzen reiche unde des
heilgen Romischzen reichs kurfursten unde fursten guten willen, frunt-
schafft unde liebe getragen unde das noch gegen yn als synen aller-
liebsten brudern die selbte alde fruntschafft tragen wil, so ferre is von
synen gnaden uffzenommen werdet, unde umme dy bemeltte grossze
mühe, arbeid, darlegen unde vordynen willen hette syne konnigliche
gnade gemeynt von den fursten dy sachen anders unde vil basz
gewegen unde den sendebothen syner gnaden gleyte nicht vorsaget
sundern gegeben unde zcugeschickt solden haben unde eyn andere
dangbarkeytt von vn gewartende gewest were, dann also seyn konnig-
liche gnade vor eynen fiendt des heilgen reichs zcu erkennen.
Unde gloubet daruff syn konniglich gnade unde ist des an allen
zcwivel, wu ir mit andern des heilgen Romischzen reichs fursten unde
steten uff dem tage erschenen wert, die deszglichen auch in eygener
person uff dem selbten tage nicht geweszt sind, ir hettit mit sampt
den selbten dy sachen all basz unde mit besszerem zceitigem rate
dann also furgenommen unde betracht, damitte sein konniglich gnade
durch syne geschickten sendebothen verhort unde nicht so gar
urbering mit dem urteil der kevserlichen maiestatt zcugunst uberylett
unde dy hulffe wedder syne konnigliche gnade mit besserer bedecht-
nissze zcu bescheen zcugesagt unde bewilliget were worden.
Daruff sein konniglich gnade uch mit gantzem fliesz ist bittende
216 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unde setezet das auch in keynen zcwivel, ir werdit dy rechte ge-
rechtikeit ansehen unde den jennen, dy syne konnigliche gnade in
synen sachen lasszen unde beschuldigen, nicht verfolgen, sundern uch
vil lieber gegen svne konnigliche gnade also ertzeigen, damitte syne
konnigliche gnade dy alde frunischafft von uch erkennen moge, auch
dar by vorsteen, das sollich urteil usz sunderm nyde, ungunst unde
nicht usz rechter gerechtikeit herflusszet, unde darumme der selbten
urteil nicht anhengig zcu seyn. noch hulffe wedder syne konnigliche
gnade thun unde begertt daruff an uch wie vor mit allem vlisz, ir
wollit mitsampt des heilgen Romischzen reichs fursten, stetten unde
andern uwern frunden dor an sevn unde vorfugen, damitte eyn ge-
meyner gerumer tag im reich an eyn gelegen ende furgenommen,
daruff seyn konniglich gnade auch beruffet werde, damitte seyne
konnigliche gnade be zceiten syne botschafft doruff geschicken mag.
durch dy syne konnigliche gnade syne gerechtikeit vor vn willig ist
zcu horen lasszen unde erkennen mogen, das an syner konniglichen
malestatt in den dingen nye keyn abegang, sundern an der keyser-
lichen maiestatt gewest ist. auch dy krygessachen von synen konnig-
lichen gnaden nicht, sundern von der keyserlichen maiestatt her-
kommen, von der dy konnigliche wirde alle yre tage here mit aller
unleydelicher ungerechtikeit gerevsszet unde nye had uffhoren wollen
unde nach für unde für beweget unde der geweszen, der allewege dv
erste ungerechtikeit gethan unde dv erste clage furbracht, unde syne
konnigliche gnade in deme beschuldiget had, daruff seyn konniglich
gnade vormeynt billichen mit andern erbarn ursachen, den also vor-
claget solde haben.
Seine konnigliche gnade schickt uch auch hir by in sunderheid
eyn schreiben, dar usz yr eigentlichen vernemen werdit, wy mit
synen konniglichen gnaden gehandelt worden ist, was deshalben dor
zcu uwer wille syn werditt. begertt svne konnigliche gnade des von
uch uwer schriftlich antwort bv disszem bothen antworters briftes
zcu geben. Doran ertzeigt yr svner konniglichen gnaden sunder
dangknemen, wolgefallen unde das gegen uch hynfür in gnaden cr-
kennen wirdet.
1481. December 28. Giebichenstein. 165.
Ritter Heinrich Löser zu (rüssow gesessen verkauft mil Zu-
stimmung des Erzbischofs Ernst un Jacob. Bereuten zu Mugydebury
von seiner Bury Urüssow 12 (sulden jährlich widerkäuflich für
200 Gulden.
Cop. 68 fol. 197 und 197".
St, M.
— Gebichinstein — thusend vierhundert dornach im zeweyund-
achtezigsten jare am fritage Innocentium.
Nr. 465 —466. 1481. 217
1481. 466.
Jacob Querstede zu Magdeburg muhnt den Rat. von Zerbst um
Zahlung von Renten und Zinsen.
Or. Pup. Si. abgefallen.
Studtarchir zu Zerbst.
Mvnen fruntlike willighe dienst thovoren. Erszamen und vor-
sichtigen besundern gunstigen frunde. Wo wol ik deme vorwals jwe
ersamicheit in der guthe angelanget und vormanet hebbe von weghen
der sulven juer erszamicheit vorschrivunge nach lude und inholde
twies briffe mv, myner moder und den anderen darinn benomden
der Querstede ghenant dar aver ghegeven, nemliken dar de eyn im
eynundvertigestem jare der mynnertal ghegeven ludende isz up twelf
schok gemevner crutzgroschen jarliker lifrente, de denne nw tor tid
nach werderunghe der sulven groschen, also se to der tid wert ghewest
und gegulden hebben, tevn rinsche gulden maken, und de ander dar
na in dem vifundveftigesten jare der mynnertal ghegeven inholt
veftevn olde schok erutzgroschen jarliker lifrente na orer werderunge
my so gut also X rinsche gulden und I schok der sulven groschen,
und ok dar na nw im ghangen negenundseventigesten jar den er-
szamen rad der stad Czerwest alhir to Magdeburg int recht getogen
hebbe und XXVII sehok groschen tynse na lude der sulven twier brife
und der ersame Claws Salmstorp van des erszamen rades wegen
ghekamen is und sik der schulde halven myt my und myner
moder also vordraghen und dar vorder an bevden syden in gherichte
bekant hebben, dat he van des erszamen rades wegen myner moder
unde my up de vorbenomde tynse gaf und vornogede XXXI schok
itzunt ghenger munthe up eynen rekenschop. dar up also dat recht
und clagen afghedan worden unde scholde anstahn ungeferlik szo
lange, dat de rat tho Czerwest edder ore ledeniaten van des sulven
rades weghen, de des macht hedden, hir to Magdeburg qwemen, dat
myne moder und ik uns denne dar by scholde fynden und de rath sik
der tynse halven mith uns in der guthe vordragen wolde eder so de
gutlike vordracht nicht geschen noch fultoge kunde werden, uns myt
jw ersamicheit in rechte vorder dar aver entscheiden laten alles nach
inholde und vormeldunge eynes freden sulker unser vorberurden vor-
dracht unde bekantnisses halven vor gerichte gescheen, gewracht und
befredet und dar na aver vor deme LXXIX'* jahre XXXI schok im
gliken und eyn rekenschop von jwer erszanücheit vornoget synt,
sundern so alse de sulve jwe erszamicheit von wegen der nehst be-
dageden tynse dorch dejenne von des sulven erszamen rades wegen
alhir to Magdeburg tynse tho betalende int kortsz vorgaughen gesant
in mynem afwesende myner moder up sulke bedagede und vorseten ,
tynse ok up de vorberurden summe, wo vorberurt, von weghen der
XXVII schok crutzgroschen up eyn rekenschop gegeven tho eyner vor-
218 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nogunge etlik gelt heft willen geven unde se eyn sodans to der tid
also to eyner genuge nicht heft willen upnemen noch entfangen und
jwe ersamicheit also dat sulve gelt by sik beholden und wedder wech
gefurt heft, isz derhalven noch wo vor mvne dienstlike bede, jwe
orszamicheit wille mvner moder und my na lude jwer ersamicheit
vorberurden verschrivunge up de vorbenomden up ein rekenschop
betalde dagetyde van wegen der XXVII schok crutzgroschen hinder-
stelliger rente mit der nehst bedageden rente schirsten utrichtunge
und vornogunge don, sulke jwer erszamicheit vorschrivunge eyn genoge
to donde anthosehen, dat man rente und tynse mit sulken pagimente
odder nach orer werderunge, alse to der tid genge und geve gewest.
to betalende vorplichtigh is, in maten ik des wol underrichtet byn.
darinn sich jwe erszamicheit jegen myner moder und my up sulke
unse fruntlike bede und vormanung gunstich bewisen und dem also
van wegen und uth craft der sulven vorschrivunge uthrichtinge und
mit dem schirsten genuchlik betalinge dohn wille, nicht arbeydes
kost, move, teringe edder rechtliger forderung derhalven to vormvden,
eyn sodans umme de sulve jwe ersamicheit wedderumme tho vordynen
byn ik mithsampt myner moder willich und dohnt ungesparden flites
alle tid gerne, disszem jegenwerdigen bringer desses briffes schriftlike
und richtige antword. (Geschreven under mynen signet anno LXXXI.
Jacob Qwerstede.
Adresse: Den ersamen unde vorsichtighen borghermester und
radmanne der stad Czerwst —.
/
1452. Januar 5. 404.
Der Bürger Valentin. [den bekennt, dass Sixtus Olschlüger und
seme Frau Margarethe aus ihrem Hause und Hofe gegenüber
der Pforte des Pfarrhofes S. Katharinen dem Altaristen Augustin
Jugewinkel einen Ort oder ein Viertel eines rheinischen (zulden
jährlichen Zinses wiederkäuflich für 5 Gulden verkauft haben.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. Agneskloster Nr. 121.
-— veertevnhundert jar dar na im tweyundeachtentigesten jare in
der hilghen dryer konninge avende edder vigilia Epiphanie.
1452. Januar 10. 468.
Der Rat der Stadt Magdeburg bekennt, dass ihm dus Kloster
„Ithaldensleben durch den Propst Johann Tafferd 6835 Gulden
unter Bedingung des TRückkaufs gegen einen jährlichen Zins ron
27‘, Gulden verkauft hat; die Summe war aus verschiedenen
Nr. 467 — 470. 1482. 219
dem Kloster gemachten. Schenkungen erwachsen und hatte zuletet
an einem Hause auf der Spiegelbrücke yestunden.
Cop. 748 fol. 116".
St. M.
— veertevnhundert jar unde darna in deme tweundeachtigesten
jre am middeweken ! in sente Pauls dage des hilligen ersten ein-
sedelers.
! Der Tug Pauli erem. fállt. 1482 auf! Donnerstag.
— | - ._ ————- o: x-
1452. Januar 14. 169.
Jacob. Rode verwendet sich beim Raute ron Zerbst für seinen Mann
Jüterglück.
Or. Pap. Si, abgefallen.
Stadturchiv zu Zerbst.
Mvneu wylligen dinst thuvorn. Ersamen gunstigen guden frunde.
Myn arhme mhan Bartholomeus Juterklick wonhaftich to Sehore wert
von juwem borger Steffen Nygeman myt geistlichen rechte angelangeth,
sois myn mahn demsulven juwem burger eyn olt schok grossen unde
evuen schepel roggen schuldich, vor sodanne schult, de he mynem
mahnne etlicbe tit langk denne gestundet hefft, wvl he eynen rynschen
gulden hebben, dat mick unlick duncket syn, bidde ik dinstlichen
juwen burger antoharden unde nah juwer irkantnisse alsodan schult
von mynen mahnne vor juwe ersamecheit betaleth nehmen wat lick
isz. sodans schal myu mahn to juw stellen, dusser bede nicht weygern
willen vordene ik gerne. Screven under myn ingesegel am mantage
Felicis in pincis anno ete. LXXXII.
Jacop Rode to Magdeborch.
Adresse: Den ersamen burgermester unde rathmannen der stadt
servest - -.
14852. Februar 28. 410.
Der Suchwalter Nicolaus Dogenschutte zu Magdeburg bittet den
Rat von Zerbst, ihn in seiner Klage gegen. Hans Dunstorp aus
Zerbst wegen Beleidigung beizustehen.
Or. Pap. Si.
.. Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen willigen dinst thovorn. Ersamen leven hern. Ick juwer
ersamveheit claghewisz to vorstande gheve, wodanue wisz vorgangen
eyn ferndel jares effte evn weynich lengher ik gebeden bin tho eyner
eollacien von Hans Vlotwedell tho evns "framen "hus to Magdeburg to
Palmen tom slage, dar ik denne hebbe gefunden Hans Danstorpe,
juwen medeborger, welke Hans Danstorpe yk anghekamen is mvth
mannigerleyge unnutten worden, de nergende tho vorslach weren
220 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unnde ik on sunder tyden darup antwerde, sunder tyden leth ik sy
ghàn. Tho dem lesten manket andern worden hefft he up unde
sprak in ernsthafftigen mode, he kande my wol; vragede ik vort, war
von, so antwerde he vort unnde szede openbar, he hedde myth myner
mutter dath hurhusz ghehath to Hatzkerode wol soven jar und mytlı
or vorgesprungen darsulvest unde mede gemaket, wo des om lustete.
is dar noch an nicht ghenuch geweszen: alze ik dat vorneynde, heflt
he syn mest gefust und wolde to myk inslan, dar denne jw mede-
borrer Hans Voeth tusschen qwaın unnd Palme, dat en sodansz vor-
blefft, ik derhalven synt den male von om hebbe laten esschen wandel.
vor sodanne hoen und smaheyt he my tho entladen hefft, he wil mv
irston al wol dar to slan myth andern mehr honliken worden ete. Is
derhalven, ersamen leven hernn. myne bede, gy den vorgemelten
juwen borger muchten underwiszen. he my vor sodane smaheytlı,
hón und homoth moghe recht werden unnd ghelyk dhón, wenthe ik
dath wol kan nabringen myth fromen luden, dath myn mutter or dage
ores levendes in keyn hurhusz ghevunden is, sunder sick erlick und
fromelich by fromen luden geholden hefft, darumme my en sodannes
nieht steyt to lvdende. Weret sake, ensodannsz nicht ghescheghe
unnd he my dar vor keyn gelick dochte to donde unnd ik dar baven
rechtes forderinge anstellede, des ik neynerleyghe wisz laten kann.
sunder ik mynen borlyken richter, dy my dar to beqweme syn wert,
irsuken moth, dat denne juwe ersamycheyt dusser myner clage be-
dacht willen syn, unnd efft gv welke privilegia vor juwe borger
hedden, dath me sy nicht buten laden schollde, dath de up myner
clagen muchten berouwen: wert sake, gv sy nicht berouwen laten
wolden. sunder he der syck bruken scholde, werde ik dar wol up
raden, wan mv des noth is, nachdeme eyn yederman myner to lvke
unud rechte wol mechtich wesen schall; weret ok sake, gv mvner
klughe nicht gheloven wolden, fraget juwen medeborger Hans Voeth,
de jw de warheith wes underrichten wert unnde Palmen thom slage;
weret ok sake, sy en sodannsz vor jw nicht seggen wolden und de
warheyt darvnne wolden swigen, worde ik sy wol dar to brengen.
wan my des noth is: hir up bidde ik jw richtighe antwerde schrifftlich
mvt dussen jeghenwardigen; wes ik wedderumme juwer ersamycheyt to
willen und denste syn mach. bin ik stede bereyth. Geschreven to
Magdeboreh am donredaghe na Invocavit anno LXXX secundo.
Nicolaus Bogenschutte,
procurator tho Magdeborch.
Adresse: Den ersamen unnd wolwyszen borgermeistern und radt-
mann der stadt Czerwest - -.
Nr. 471. 1482. 221
1452. Mürz 6. 1/1.
Der Domherr Nikolaus von Arnim verkauft an den Dürger Hans
Duvel und seine Frau Christine vier (rulden jährlichen Zinses
aus seinem Hofe in der Stadt Magdeburg wiederkäuflich für
80 Gulden.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Altstadt Magdeb. Nr. 6,
Ik Nicolaus von Arnym dhomherre to Magdeburgk bekenne vor
mv unde myne testamentarien opinbar mit dissem briffe vor allen. die
ene sehen edder horen lesen, dat ik recht und reddeliken up eynen
wedderkop vorkoufft hebbe, vorkope ok in crafft dusses briffes deme
ersamen Hansze Düvel und Kerstinen, syner eliken husfrowen, und
vren beyder erven und erffnamen vier gude rinsche gulden jerlikes
tinses uth und von mynen hoffe, dar ik itezund innewone in der
aldenstad Magdeburg twusschin sente Sebastians kerken und dem
Pauler closter gelegen, dar am latesten doctor Hilterman zeliger inne
gewonet hefft und dar innen sunte Valentins capelle gelegen is, und
dar to uth und von allen mynen gudern bewechlich und unbeweglich,
die ik in dem sulftten mynem hoffe und anderswor und wur ik die
hebbe und wy dy namen hebben mogen, nichtes buten bescheiden,
und hebbe on dy gegeven vor achtentig gude rinische gulden, dy mik
dy gnante Hans Duvel an bereydem getaldem golde vornoget und
bitalet und dy ik von om entpfangen und vorder in mynen nut und
fromen nemliken to bitalinge myner schulde. dy ik ern Marco Mollen-
«tede unde andern mynen schuldenern schuldig was, gekart und
sgewand hebbe. Von den vorgeschreven vier guden rinischen gulden
jarlikes tinses schollen und wollen ik obgnanter Nicolaus von Arnym
und myne testamentarien dem vorgemelden Hans Duvel und Kerstinen,
syner eliken husfrowen, alle jar jerliken uppe den kopzeligen mandag
twey gude rinsche gulden gelden geven und bitalen unde vor dy
andern twey gude rinsche gulden hebbe ik one ingeantwordet dat husz,
dat achter in dem gnanten mynem hofft steit, also wyt, gros und langk,
alse dat is und mit aller syner tobihorunge nedden und boven, nichtes
dann alleyne den keller buten bescheiden, antworte one dat ok also in
crafft dusses breiffis, also dat sy in dem sulfften husze mit syner
tubihorunge, dy wile dusse wedderkop steit und den ik ok in sessz
jaren negist nach enander folgende nicht dhon wil, fry und von ider-
manne unangelangt und unbeswert und in sodaner fryheit, als ik in
dem gemelden mynem hoffe sitte, wonen und des to oren besten
gnyten und gebruken schollen; sy schollen ok to dem vorgeschreven
husze hebbin und gebruken des kellers under der koken, eyner
kammer boven mynen sommersale, des sommersales boven mynen
kellerhalsze und dar to des graszhoffes unde garden von der góten
an bete jegin over an des closters mure, den ingangk des garden
schollen sy achterwartt by orem husze, dar itzund dy tun steit, hebben
222 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
und maken, und weret, dat wy unsin dem garden nicht vordragen
konden, so schal ik Nicolaus von Arnynı dar twusschen upp myne
kost und teringe von der goten an beth glike tegen over an des
closters muren eyn undirscheit maken, dar to schal Hans Duvel unde
syne husfrouwe fryen in und uthgangk to der fordern nıynes hoffes
dór tigen den breyden wech hebben, dar to ik orem jowelken eynen
slotel don will, und weret sake, dat Hansze Düfel und syner hus-
frowen bynnen der tyd, dy wyle dusser wedderkop steit, nicht mehr
gadeliken syn wolde bynnen dem gnanten mynen husze mid syner
tobihorunge und dem dat ik one, wy hyr vorgeschreven is, dar to
gelecht hebbe, to wonen, sundein mik dat upseggen unde dar uth tihen
worden, so schal und wil ik und myne testamentarien denne one und
oren erven und erffnemen alle jar jerliken vier gude rinsche gulden
up den kopzaligen mandag in der alden stad Magdeburg gutliken und
wol to dancke gelden, geven und bitalen unbekummrert aller gerichte
geistlik und wertlick und ane allen vortoch, bihelp, argelist und ge-
verde und ik hebbe vor mik und myne testamentarien den vil-
gemoden Hans Dufel, syne husfrouwen und ore erven und erffnamen
des vorgeschreven tinses und dar to aller und igliker vorgeschreven
stucke, puncte und artikele dusses briffes in eyne geruglike, nütlike
und hebbende gewehre gesettit und sette sy ok also doryn in craflt
und macht dusses briffis und ik hebbe vor mik und myne testamen-
tarien dy macht biholden, dat wy dy vorgeschreven vier gude rinsche
gulden tinses, wanner dy sessz jar, wy vorgeschreven is, umbe und
vorlopen sind, welkes jares wy denne wiilen, wedderkopen mogen.
sundern wenne wy den wedderkop don willen, dat schollen und wollen
wy Hansz Dufel, syner husfrowen und oren erven und erffnamen vor
Martini tovorn vorkündigen und to weten dhon und den up den kop-
zaligen mandag na der vorkundigunge negistfolgende one dy vor-
geschreven achtentig gude rinsche gulden hovetsumme und twey gude
rinsehe gulden tinses, so sy in dem vorgnanten mynem husze nach
woneden edder vier gude rinsche gulden tinses, so sy dar uth getogen
weren, mit allen vorseten tinsen, efft der noch wes hinderstellig und
unbitalt bleven weren, bynnen der alden stad Magdeburg gutliken und
wol to dancke und unbekummert aller gerichte geistlich und wertlich
und sunder alle argelist und geverde geven und bitalen, und wanne
wy dy bitalinge also gedan hebben, so schollen sy uns dussen brift
weddergeven und dat vorgnante myn husz mid syner tobehoringe
rumen und dar uth tihen, es were denne dat wy uns lengher dar
umbe vordragen worden, ok ane geverde, unde weret, dat ik obgnanter
Nieolaus von Arnym domherre etc. todeshalven affeginge, ehir ik den
vorgeschreven wedderkop gedan hebbe, denne so schollen myne
testamentarien Hans Düfele, syner husfrowen und oren erven und
erffnamen dy losunge des wedderkopes vorkundigen und one der
hovetsumme und tinse von den eynunsoventig gulden, dy ik au dv
vilgnanten mynen hoffe hebbe, dar to uth und von allen andern mynen
Nr. 472. 1482. 293
sudern beweglich und unbeweglich, dy ik in dem sulfften mynen
hoffte und anderswor hebbe, bitalinge don und sy gutlikin und frünt-
likin von sik wisen. Weret ok, dat Hans Dufel und syne husfrowe
by mik in mynen hoffe, ehir ik den vorgeschreven wedderkop gedan
hedde, affgan und vorstorven worden, dat god na synen willen lange
friste, denne so scholin ik und myne testamentarien oren erven und
erffnamen edder deme odder den, den Hans Duvel und Kerstine syne
husfrowe dat vorgeschreven gelt by orem levende geven und be-
scheiden werden, to der obgnanten hovetsumme und tinsen antworden
und one des, wy hir vorgeschreven is, betalinge und genug don, allis
sunder argelist und geverde. Alle und jowelke vorgeschreven stucke,
puncte und artikele dusses briffis rede und glove ik obgnante Nicolaus
von Arnym dhomherre to Magdeborch vor mik und myne testamen-
tarien dem vorgemelden Hans Dufel, Kerstinen syner husfrowen und
oren erven und erffnamen by mynen waren truwen stede, vaste und
unvorbroken to holden, und des to orkunde hebbe ik myn ingesegil
vor mik und myne testamentarien an dussen briff gehangen, dv ge-
geven is na Cristi unsers herren gebort dusent vierhundert darna im
twevundachtigesten jare am middewekin na Reminiscere.
1482. März 9. — 453.
Jacob Kok aus Magdeburg billet den Rat ron Zerbst ihn. gegen
Thomas Fruchtenicht in Schutz zu nehmen, der ihn wegen einer
Vollmacht belangen wollte.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen underdanygen vorplichtigen dinst nu unde tho allen tiden.
Ersamen verdigen liven heren. Vor my is gekomen jwe medeborger
Thomas Fruchtenicht unde het my vormanet unde angelanget vor-
middelst eyner fulmacht, dy he my vor richter unde scheppen to
Sezervest gegeven het, dat alzo eyne fulmacht van Pavel Stangen
borger tho Berneborch volde vedderruppen vormyddelst juwer an-
holdinge, des he syk in syner fulmacht nicht boholden het nach in-
holde mynes vorsegelden freden, ys myne demodige bede unde vor-
happen, gy verden my arme dyner juwen borgen satten, do vk velle
unde flitlicht dorch juwen handellen byn, my dar in boschutten unde
vordedingen, unde twyffelle dar nicht an, sunder offt gy angelanget
vorden dorch mynen genedigen heren graven Voldemer, dy sakke in
Iruntschafft to erscheyden, des yk alle nicht utsla, so verne yk ge-
lerdelyken tho unde ave komen moge unde ok myner heren dinst
daran nicht vorhynderen moge. Ok, ersamen verdigen liven heren,
bekenne yk den vorbenomeden Thomas Fruchtenicht nichtes an dy
sake nach lude unde inholde myner fulmacht. Ok, ersamen lyven
224 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
heren, verde gv eyn koppige fynden in dussen mynen bryffe, in vat
matte dv fulmacht inholdet, dat he de sakke nicht wedder mynen
willen ves under vyden, des he nicht mechtich is to donde, happe yk
to godde, dat yk ome sodannes nicht tostan verde, ves ik juwer
erverdigeit to vyllen unde tho dinste gevese moge unde juven borgern,
do yk flittich gerne. Geschreven under mynen merke des sonnavendes
vor Oculi der myner tal in deme LXXX anno secundo.
Jacob Kok.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und ratmannen zeu
Czeivest —..
1482. März 26. 408.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, einige Bürger
anzuhalten, ihren Verpflichtungen gegen zwei Mugdeburger Bürger
nachzukommen.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Uns hebben angebracht Ludeke Osenbrugge und Hinrik Schulte unse
borger, wu se oppe Hansz Giseken und sinen sonen und Lowerentz
Vormanne itlik gelt und schult myd ordelen und rechte irfordert und
irworven, der wegen de gnanten juwe borger myd sulfigewalt zee
bynnen juwer stad vorlaget und overfaren hebben, der wegen zee
itzund juwe stad myden mothen, so zee doch anders jegen zee ny
wanne myd rechte gefaren etc. so uns des de gnanten unse borger
eygentliken berichtet hebben; wurumme, guden frunde, bidden wy
fruntlich, gy willen de sulven juwe borger underwisen und dar an-
holden, dat zee alsodanen unbillike vornemynge und vorwaldinge
mer vornyden und syk an rechte genogen lathen und den gnanten
unsen borgern ok uthrichtinge und betalinghe don nach lude ores
gewunnen rechtes, vordenen wy tigen juwe leve im geliken und
grotern, wur wy miogen, gerne, und des juwer leve antwerde. Ge-
schreven am dinsedaghe na dem sondage Judica under unser stad
secret anno domini ete. LXXX secundo.
Radmanne und inningesmeister
c der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen — borgermeister und radmanne tho
Czerwist —.
Nr. 473— 476, 1482. 225
1482. April 2. | 14.
Braunschweig ladet Magdeburg, Halberstadt, Stendal, (Goslar,
Göttingen, Einbeck, Northeim, Hannover, Helmstádt, Hildesheim,
infolge rom Hildesheims Hilfsgesuch zu einem Tage nach. Draun-
schweig auf den 18 April.
Abschrift im Stadtarchiv zu Braunscliceig.
Hanserecesse III, .4bth. I. Nr. 343.
— ame dinxsdage na Palmarum 82.
—— —— ——— o —Ó
1482. April 20. Braunschweig. 415.
Hinrik Alemann, Fricke van Walbeck, Hans Rode und Hans
Wilkens, Bürgermeister und Ratmänner der Stadt Magdehurg,
sagen der Stadt Braunschweig zu, sie im Notfulle mit 200 raschen
und wohlgerüsteen Fussknechten zu unterstützen, und dasselbe
geloben der Stadt Magdeburg seitens Braunschweigs die Bürger-
meister und Ratmünner Cord van Broystede, Hinrik van Walbeke,
Albert van Vechtelde, Hans Slachmann, Henigk -Galm, Tauler
IHorneborg, Hans Rithusen und Cord Beygerstede.
Or. Perg. 2 Sp.
Stadtarchir zu Braunschweig.
— Hrunswigk uppe der olden dorntzen des radhuses iu der nyen
stadt darsulres am sonnavende na dem sondage Quasimodogeniti im
jare — verteynhundert in dem tweyundeachtigisten jare —.
1489. April 29. 46.
Der Hat von Magdeburg ersucht den von Zerbst um Geleit für
zwei Dürger, damit sie zu einer rechtlichen Entscheidung ihres
Streites mit Zerbster Bürgern nach Zerbst kommen. können.
Or. Perg. &.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
So wy juwer leve latest in der marterweken van wegen Ludeken
Ossenbruggen unde Hinrik Schulten, unser borger, sodaner vor-
waldinge und vorneminge ohne van Hanse Giseken, juwem borger,
bynnen juwer stadt ane gerichte unde recht gescheen geschreven
hebben, dar uns noch van juwer leve lichte van vorgettinge effte vor-
hinderinge halven neyn antwerde, sunder in eynem vorigen juwem
antwerde sine schrifte myt vaste behelpinge, so wy vornemen, wedder
up geworden is, der wegen, guden frunde, de dinge to neynen ave-
drage noch ende komen etc. wu nu dem, guden frunde, bidden wy
fruntliken, juwe leve willen den sulven Giseken unde den, de des
Geschichteg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 15
226 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
myt ohne tho donde meynen to hebbende, beschaffen, dat se den
unsen vorder neyne gewalt en don, sunder sik an rechte lathen
genogen, so se jegen ohne anders nicht gedan noch vorgenomen
hebben, darumme is unse gude wolmeninge und bidden vorder, gy
willen den gnanten unsen borgeren derwegen juwe seker velige geleyde
geven tho unde ave unde ok bynnen juwer stadt, meynet de sulve
Giseke effte imandt se der wegen wurumme to bededingende, juwe
leve schullen ohrer to gevende unde to nemende etc. wu sik dat
geboret, mechtich sin, unde uns dat geleyde itczundt to ohrer hant
to schriven, dat eyn sodanes gebroken unde in der gute sunder vorder
moyge und ernisse bvgelecht werde. Vordenen wy tigen juwe leve,
wur wy mogen, gerne juwe antwerde. Geschreven am mandage post
Misericordias domini under unser stad secret anno etc. LXXXII*.
Rathmann und iunigismeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmann tho
Czerwist —.
1482. April 30. 4t.
Der Rat von Magdeburg ersucht den ron Zerbst, den Maurer
Burchard, der das Leichenhaus der Johanneskirche zu bauen
übernommen, nun aber den Turm der Nieolaikirche in Zerbst
baut, anzuhalten, seiner Verpflichtung in Magdeburg nachzu-
kommen.
Or. Perg. Si. aógefullen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsern fruntliken denst tovorn. Ersanen besundern guden frunde.
Uns hebben de kerkmeister sunte Johannis Ewangelisten parkerken
hir bynnen unser stad bericht und weten ok, dat ze mester Borcharde
dem murer dat likhusz to murende vordinget und he ohne der wegen
geredet unde gelovet, ohne dat to beredene und neyn werk susz
antonemende, darmede dat vorhindert werde, dar enboven he nu an
dem torme to sunte Nicolawesze bynnen juwer stad arbeyden schulle
und nu bauen sin ghelovede zee nu an orem verdingende vorhindere
etc. Wurumme, guden frunde, bidden wy fruntliken, juwe leve willen
den gnanten mester Borcharden anholden, dat he van stund kome
und dat werk nach sinem gelovede vordere und make, so zee de dinge
dar to horende geschicket hebben und dar opp warden, sunder wu he
deme zo nicht endede, denken zee ohne opp neynem arbeyde myd
wilen to latende, sunder ohme darumme und der schaden dem
gnanten goddeshusze darvon komende und rede geschen myd rechte
antolangende und to vorderende, so zee uns des alles eygentliken
berichtet hebben, und willen juk, guden frunde, hirinne gutwilligen
bewisen, vordenen wy tigen juwe live, wur wy mogen, in flite gerne
Nr. 477—479. 1482. 227
und des juwer leve antverde. Geschreven am dinsedage post Jubilate
under unser stad secret anno domini etc. LXXXII=°,
Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —.
1482, (Mai 21.) Hildesheim. 448.
Die auf dem Tage zu Hildesheim vertretenen sächsischen Städte
senden an Magdeburg eine Abschrift des zu Hildesheim verein-
barten Recesses und ersuchen, da auch Magdeburg, Halberstadt
und Stendal mit zu Schiedsrichtern angenommen seien, zur Teil-
nahme an dem auf den 16. Juni in Hildesheim verabredeten
Schiedsgericht zusammen mit den beiden anderen Städten Rats-
sendboten und einige Doktoren zu senden.
Gleichzeit, Abschrift.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Hanserezesse III. Abth. I, Nr. 378.
1482. Juni >». 479.
Schulze und Schöffen zu Glinde bezeugen den in ihr Richtbuch
eingetragenen Verkauf von 11, Hufe Landes daselbst seitens der
Witwe des Benedikt Palente und lassen diesen Brief‘ durch den
Magdeburger Bürger Jacob. Rode, den Herren des Dorfes (linde,
hesiegeln.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. Glinde Nr. 2.
Vor allen richtern geystlik unde wertlyk unde susz vor alsweme
bekennen wy Clawes Rennebek schulte unde scheppen to Glinde, dat
in unsem richtboke eyn vrede gescreven steyt ludende von worden to
worden, so hyr na gesereven ys:
Im. jare der gebord Cristi verteynbundert tweundeachtentich im
rechten gehegeden dinge heet vor uns de tuchtige frowe Katerina,
seliger Benedictus Palentz nagelaten weddewe, in der personen Gorges
Rymans, borger to Magdeborch, vor syck unde in vormuntschup Mar-
gareten siner eliken husfrowen, der genanten frowen Katherinen Polentz
dochter, darinne offenbar fulbordende vorkofft den erhaftigen hern
Andree Perd, Vincencio Tyden, Nycolao Ryman unde Hinrico Swideri
canoniken, dyaken unde subdiaken in der kerken Magdeborch unde
oren nakomen an unde uth anderhalve hove landes, vischerigen,
holtingen, grasungen unde allen oren thobehoringen uppe der velt-
marken tho Glinde belegen oer anhorende, die itzunt Drewes Roggen
15*
228 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unde Bastian Kneel mit uns tho Glinde under oren plogen unde in
brukinge hebben, up eynen wedderkoep den eyn half jar vor Martini
to vorkundigende vyff verndel gudes weyten alle jar uppe sinte Martens
dach die gnanten Drewes unde Bastian efte die de gnanten anderhalve
hove myt oren thobehoringen syck gebruken werden, tobetalende vor
dreundeveftich gude gulden eer van den gnanten hern wol vornogeth
unde jn oren unde orer erven nut gekart, unde wy richter unde
scheppen hebben den sulften hern vorgnant sodan koepp unde handel
befredet. Des to vorder orkunde unde bewisinge hebben wy schulte
unde scheppen vorgnant den ersamen unde wysen Jacob Roden,
kemerer des rades der olden stad Magdeborch, unses dorpes obgnant
hern, gebeden he syn ingesegil, so wy sulvest neyn ingesegel hebben,
vor uns hengen wolde an dussen breff; unde ik Jacob Rode alse evn
here des dorpes Glinde umme sodaner bede willen der gnanten schulten
unde scheppen darsulvest unde ock sodanne vorscreven handel unde
koep to bewyllende unde to fulbordende hebbe yk myn ingesegel
witliken hengen laten an dussen oppen breff, de gegeven vs na der
bord Cristi unses hern verteynhundert tweundeachtentich jar am
myddeweken an sinte Bonifacies unde syner gesellen der hilgen
merteler dage.
1482. Juli 3. Wien. 480.
Kaiser Friedrich fordert die Stadt Magdeburg auf, dem krz-
bischof Ernst nach den Bestimmungen des Nürnberger Tieichstages
gehorsam zu sem.
Cop. 1? fol. 137.
St. M.
Wir Friderich von gots gnaden Romischer keiser, zcu allen czeiten
mehrer des reichs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien etc. kunig.
hertzoge zu Osterreich, zu Steir, zu Kerndten und zu Crain, grafe zu Tirol
etc. entbieten allen und iglichen fursten, prelaten grafen, fryn, herren,
rittern, knechten, borgermeistern, innungesmeistern, redten und ge-
meynden der alten stad Magdeburg und anderen steden und under-
thanen zcu den stifften Magdeburg und Halberstad gehorende, in was
wirden, statts ader wesens die sein, szo myt disszem unserm brieff
ader gelawblicher abeschrifft dar von ersucht werden, unser gnad und
alles gut. Uns zewivelt nicht, yr wisszen zeu meren teil, wie wir in
unser konichliken unde keyserlichen regyrung des heilgen Romischen
reychs uff vill tegen, so wir myt unserm merchliken darlegen im
heilgen reich gehalten, unsers heilgen vaters des babsts botschafften
und unsers und des heilghen reichs kurfursten und fursten unde
underthanen die unmenschlich grawszam ubung, der sich die Turcken
als veinde des almechtigen gots und unsers glaubens lang zeit her
gegin der heilgen christenheit gebraucht, manich christenlich konigreich
Nr. 480. 1482. 229
furstenthums und lande under sich gezcogen, die kirchen und gots
gezcirde zcu lasterung synes gotlichen nahmes und unsers heilgen
rlaubens zcuorstort und vortilgt, manich frawen und juncfrawen yrer
eren. beraubet, vil christlichs bluts vemmerlich vorgeisszen und eyn
grossze anzcal christlichs volks wekgefurdt unde yrem gewalt under-
tenig gemacht, als vogt unde beschermer der beilgen christenheit myt
betruweten hertzen und gemuth geclagt und umb hulfe, rate und by-
stand ersucht, das aber laider biszher wenig verfangen, bis wir leist-
mals den wolgebornen Hawgen graffen zcu Werdemberchg unsern rathe
und des reichs lieben getruwen by unserer unde des reichs kurfursten
und fursten geistlichen und wertliken, grafen, herren unde den von
stetten in eyner vorsammelung zcu Nuremberg gehabt unde dorch
den sollichin last unde sweren zcwang, so die heilge christenheyt und
deutschen nation von den Turcken unde etliken christenmenschen
fromdes gezunges teigelich lieden musszen, abermals entdecket unde
uns hulfe ersuchen haben lasszen, die uns durch die statlich zcu-
gesagt ys, unde aber in sollichem loblichen vornehmen dur den koning
von Hungern, durch des lande den Turcken am furchtbarlichsten
weddirstand gescheen magk, aus eigen bossen mutwilligen myt swerem
krygen biszher vorhindert synt worden, des haben uns die gemelten
unsern kurfursten, fursten und underthanen hilffe widder die un-
glaubigen, auch denselben koningk als vorhindert sollichs lowblichen
werks zcugesagt, daruff unser volmechtig anwalt den ernwirdigen
Ernsten, geboren hertzogen zcu Sasszen, administrator der kirchen zcu
Magdeburg und Halberstad, unserm lieben andechtigen, by dem
pflichten, der er uns und dem reich hait, und dar tho vorfallung
tawsent margk lottigs goldes unabelesslicher pene ernant und ertordert
haben, myt den synen seyn anzcal volks zcu rosz und zcu fusz! nach
luthe des anslags zcu Nuremberg gemacht uff sant Gallen tag nehist
vorschinen gein Wihen zcu schicken, dem er als liebhaber des heilgen
rlawbens und gehorsamer furste unser und des heilgen reichs gleich
andern gehorsamen fursten, die ir anczal zeu gesatzter zceit gesant,
vethan, die also dem heiligen glawben, uns unde dem heiligen reiche
zcu hilffe hie zcu Wyhen gelegen und nach seyn, unde so wir uns
aus glawblicher underriehtung des ernanten administratoris clerlich
orkunden, das ir borgermester, rathmann, innungesmeister und burger
gemeyne der alden stad Magdeburg unde ettwevil ander geistlich und
wertlich zeu den stifften Magdeburg und Halberstad gehorende uth
sollieher hilfe widder euwer glubde, pflicht und eyde settet, unde wirdet
dardurch uns, wo wyr sollichs gestaten, vorbestimpt hilff gantz zw
rurt (!?) unde nicht alleyne uns, sundern auch dem heiligen reich
unde gemeyner christenheyt, der sulch hulff zw gut, do myt den weg
widder die Turcken zw offin, den zw seyner zceyt trostlick widder-
stand zw thunde vorgenomen ist, zw merchlichen schaden raichet,
unde gebeyden darumb von keyserlichen machtfollenkomenheit
ernstlich unde vestiglich euch allen und iglichen besundern bey dem
230 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
pflichten, da myt yr dem heiligen reich unde den stifften Magde-
burg und Halberstad furbunden seyt, auch priverung und ent-
setzung aller lelın, gnade, fryheiten und privilegien, so yr von uns
und dem heilgen reiche und den selbten stifften und anderen fursten
habt, dar zw thawsent margk lottigs goldes unabeleszlicher pene, das
ir alle unde yder besundern euch in dem, das der gnante administrator
zw vorzcyhung sulcher hilffe uff ewer yeden slahen wirdet in eynen
monet do nach der zceyt, so yr myt dieszem unserm keyserlichen
gebots briefen ersucht werdet, euch gehorsamlich haltet und obrurter
hulffe lenger nicht widdert nach keynerleye vorzug adir uszflucht dar
in suchet, dan welcher ader welche diesen unsern keyserlichen geboten
ungehorsam erfunden wurden, den adir die selben allen unde yder be-
sundern haben wir von Romischer keyserlicher machtvolkomenhevt
erkant und erclert yetze als dann unde dann alse yetzo in die vor-
bestimpte penen ohn widder restitueren gefallen zw sein und dem
gnanten administrator unde seynen nachkomen unsern gantzen un-
widderrufflichen gewalt geben, solliche pene von den ungehorsamen
und yren guttern zw erfurderen, wann, wy unde zw welchen zceyten
yne eben und bequeme ist, als unser keyserlicher brieff deshalben
uszgegangen das wyeter inhalten. Hyr nach sych eyn yder wisse zw
richten unde szo gehorsamlich zw erzceygen, dasz nicht not werde,
sollicher pene unde straffe halben ferrer sie zw handeln. Daran thudt
yr unser ernstlich meynung. Myt orkunt disszes brieffes besigelt myt
unserm keyserlichen zw rugke ufigedrucktem ingesigel Geben zw
Wihen am dritten tage des monts Julii naeh Christi geburde vier-
ezeynhundert darnach im zeweyundeachzceigsten, unszer reiche des
Romischen im dreyundviertzigsten des keyserthums im eynund-
dreyszigsten, des Hungerschen im vierundzcwentzigsten jaren.
Ein fast wörtlich übereinstimmender Declaratien brieff ebendu
fol. 139 und in gleichzeit. Abschrift im H. St. A. zu Dresden (Wittenb.
Archiv).
! In dem 2. Briefe wird die dem Erzbischof Ernst auferlegte Mannschaft auf
134 Mann zu Ross und 132 Mann zu Fuss angegeben.
————— m — nn
1482. Juli 13. 481.
Jacob Koch zu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst wegen
seines Progesses mit Bartholomäus Ecke.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen underdenigen vorplichten dinst nu unde tho allen tiden,
wol wissen liven herren. Juve schrifte an my gekomen hebbe yk van
juver erwerdicheit vol wornomen unde byn ju des grotiyken dankende.
dat gy dy sakke thusken my unde Bartholomeus Ekken in der gutte
to entscheyden erboden hebben, des yk nicht utslan vyl met sodanne
s
Nr. 451—482. 1482. 281
buscheyde, dat gy dv varheyt mogen thusken uns erkennen, is my in
deme yrsten not, dat yk juven borger irsten vorboden latte vor deme
ersamen rat tho Magdeborch, dar vk thuge denke ower em to furen
sakke halven, dat he my sodanner schult to entfallen denkket, unde is
myne dynstlike bede, gy vyllen juwes borgers alzo mechtich vessen,
dat he sodanne thuge ansy unde hore, oft he jegen dy thuge ichtes
vs to seggen hedde, schal ome unscheddelliken vessen, vorde he ok
myner herren unde myne schryfite nicht achten unde vedder dy
thugenysse nicht seggen, so vel yk doch sodanne thugenysz in des
rades schedebok schryven latten unde darna my recht jegen juver
ewerdycheyt in der gutte gerne erscheyden latten, vorde aver ome
vor my lede werden, so schal he doch vor my unde mynen, der yk
to dunde hebbe, eyn sichger feylich geleyde to unde af to komen
lebben alzo verne, alzo he sych leydelyken holden vy! ane geferde.
Des to merer bokantenysz hebbe Jacob Kok myn merk uppe dussen
bryf latten drukken, dy gegeven ys na Cristi unsses heren gebort
M*CCCC. darna in deme LXXX°Il in deme dage Margarete der hylgen
junkfrowen.
Adresse: Deme ersamen borgermester unde ratmannen to Szervest —.
1482. Juli 13. 482.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, Bartholomeus
Ecke zur Entscheidung eines Streiles nach Magdeburg zu
schicken , widrigenfalls ohne ihn verhandelt werden würde.
Or. Perg. St. abgesprunsgen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Alsodan saken und gerechticheid halven, alse Jacopp Kok unse vor-
sprake to und wedder Bartolomeus Ecken meynen to hebbende efte
hefft, der de gnante Jacopp bekennynge vrome: lude, wu wol ohme
de benomde Bartolomeus des entfallen wille, to tuchnisse hebbe, und,
guden frunde, nach deme de sulven lude hir unse borger evn del
swak sin, also dat ze nicht aver velt wanderen magen, so wy des
van dem benomden Jacoppe berichtet sind, is unse gude wolmeninge
und bidden, juwe leve willen den merbenomden Bartolomewese, juwen
und ok noch unsen borger, anholden, dat he sik derhalven am
sonabende dalinge vord over achte dage titliken halve wege myddage
by uns op unse radhuesz voge, so hebben wy Jacopp Koke ok vor-
myddelst denjennen, de de van den dingen weten, medetobringende
bescheden, de ohme ok dar to to und ave und tur stede veligen, de.
saken denne to vorhorende und de, eft wy magen, in der gute
bytholeggende; keme he aver nicht, so mosten wy de sulven tugen
allike wol vorhoren und in den dingen, so sik eygede, gebaren, und
wurmede wy juwer leve to willen und denste sin magen, don wy
232 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gherne. Geschreven am sonabende Margarete virginis et martiris
under unser stad secret anno domini etc. LXXX secundo und des
juwe leve antwerde. inni i
J eve antwerde Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —,
1482. Juli 16. Wien. 483.
Kaiser Friedrich befichlt auf ‚Bitten der Studi. Erfurt dem Rate
der Stadt Magdeburg, jene nicht unbilliger Weise zu befehden oder
ihren Handel zu stören, sondern ihr vielnchr gegen ihre Be-
leidiger beizustehen.
Or. Pap. Si. abgebróckelt.
St. M. s. r. Erfwt A. VII, Nr. 92.
— geben zu Wienn am sechtzehenden tag des monets Julii nach
Cristi gepurt vierczehenhundert und im zweyundeachtzigisten unnsers
keisertumbs im einunddreissigisten jaren.
Unter derselben Nummer liegen im ganzen 15 gleichlautende Briefe
des Kaisers von demselben Datum an die Fürsten und Städte in
Sachsen gerichtet.
1482. August 17. 184.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, seinem Dürger
Aschersleben in seinen Gescháften förderlich zu sein.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Wy bidden deger fruntliken, juwe leve willen dissen jegenwerdigen
Claweszen Asschersleven unsem borger van wegen und in macht
Ciriacus Smedes ok unses borgers in saken, so he des vormvddelst
Bartolomeus Ecken, juwem borgere, to donde heft, so he juwer leve
de saken wol opinbar und namhaftich maken werd, umme unser bede
und nach gelegenheyd gunst, vordernisse und guden willen bewisen,
also dat he alsodaner saken nu myd ohme to avedrage und ende moge
komen, vordenen wy tigen juwe leve, wur wy mogen, gerne. Ge-
schreven am sonabende post Assumpeionis Marie virginis gloriosissime
under unser stad secret anno domini etc. LXXX secundo.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmannen tho Czerwist —-.
Nr. 433485. 142. — 238
1482. August 19. Magdeburg. 485.
Appellation der Stadt Magdeburg gegen die vom Administrator
Ernst ihr aufgelegte Türkensteuer.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Haupt- Staatsarchiv zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Erzst. Magd. Dl. 10—23).
Im dem namen godes amen. Kunt ssy alle den, de ditt opembar
instrument sehin, horen edder lessen, dat na Cristi geboret dusent
virhundert dor na im cwenundeachtigisten jare in der veffteynde
indictien am montage des negenteyden des mantten Augusti, de me
den ernemantten heitet, des allerheyligisten in godt vaters unde herrn
hern Sixti des virden von gotliker vorsichtikeit pawest des elfften jares
synes pawesdomes unnd des allerdurchluchtigen hochgebornnen
fursten unde herrn herrn Frideriches des Romischen keyssers syner riken
des Romischzen im dreyundevertigisten, dess keissersdomes dreiunde-
druttigisten unde des Hungerschzen im virundecwincigisten jare, to
tercien tvd dages edder na derbey, to Magdburgk up dem rathusse
in der alten stadt in magister Petri Hofener uffenbar schribers unde
der, dy hir beneden namhafftich geschreven unnd thu tugen dorto
geeschzitt sind, jegenwertigeit hefft dy hochgelerde magister Conradus
von Sessen in beyden rechten doctor in bywessen der ersamen
wissen und vorsichtigen luden Ulrich Drewes unde Hinrik Almans
borgemeister mit andern rattmanen unde innigismeistern, dy des vor-
geschreven jares mit one eynes rades stede to Magdeburgk na older
loffliker unde wontliker wisse vorheget unde beseten, alzo des rades
unde der stadt Magdeburgk vorgnant anwalt, sindicus effte procurator
unde von der gantzen stad wegen dar to in miner unde der sulfiten
hir under geschreven tuge jegenwartikeit, von den vorgemelden
borgemeistern ratmannen unde innigismeistern gesatt, geordett unde
seschiket, in synen handen eine schrifft gehad in sick holdende eyne
appellacien offte berupinge, dy sulfften schrifit dy vorgnanten magister
Conradus do sulves lass von anbeginne wente tom ende in andacht
unde meynunge, von den ergenanten borgemeistern, ratmannen, innigis-
meistern, borgern unde inwoner to Magdeburg wegen to appellirende
unde sik to berupende unde dorup apostolos offte tuchnissebriffe to
biddende unde to nemende unde anders na lude der sulven schrifft to
donde unde to schaffende, welke schrifft von worden to worden inholtt,
alze hir nach folget:
In dem namen der heiligen dreivaldikeit zeliglicken amen Alsso
dy naturlicken unde gotliken, ok dy pawestlicken unde keiserliken
resatten rechte uch der eddelen unde milden fursten hertten in gnedig-
liker underwissunge des hilgen geistes dorch orer forstliken munde
hochwerdigliken gesloten, up dat dy werlt also von ohm des sulven
rechten eyn weten hedden unde dy unschuldigen gehanthavett, be-
«chuttet, betrostet unde by rechte beholden, ok dorch sy dy unte-
234 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
meliken unde scheddelike wille mit des rechten gestrengikeit be-
cwungen mochten werden, alle den, dy ungnedigliken unde schedde-
liken beswert adder unrechtigliken belastet edder in forchten syn, sv
noch edder meher beswert muchten werden, tolaten unde vorgunnen,
dat sy in crafft der apellacien adder berupinge rechtliken beschutten,
behelpen unde berupen unde sik unrechter vorkortinge unde be-
sweringe halven mit rechte uphalden mogen, dem nach spreke ick
Conradus von Sesen anwalt, sindicus offte procurator der ersamen
unde vorsichtigen borgemeistern unde ratmanen, inungismeistern.
burgern unde inwonern disser alden stadt Magdburgk sampliken unde
besunderen in meinunge unde andacht to appellirende unde mik to
berupende von der gnanten borgemeistern, ratmanen, inungismeistern,
burger unde inwonre unde ganczen sampnunge wegen gemeine unde
apostelen effte tuchnissebriffe in rechter tid unde forme to biddende
unde alle andere dinge dar by unde beneven nach nottdorfft to donde
unde mynen herren to bedingen, wu id sik begevene hefft im dem
jare, do man schreiff nach godes gebord der mynner tall in dem
achtzigisten jare umme wynachten edder dor by, dat dy eddele unde
wolgebornne herre grave Hugk grave to Werdenbergk unde Hilgen-
bergk, amwalt des aller dorchluchtigisten unde hochmechtigisten heren
hern Fridericks des Romischzen keyssers, den ersamen unde wissen
borgemeistern unde dem rade dusser stadt Magdeburgk vorkundigett
hefftt den handel unde beslutt, so he in stad der gnanten kevserlichen
majestat mit den kurfursten geistlik unde wertlik to Norenbergk uff
up Martini gesamelt gehadt unde besloten hefft, to wedderstanden den
vianden der heyligen cristiliken kerken unde unsers heiligen kristliken
gelovens unde one der halven bescheiden unde entdecket, dy tage dar
sy up angeslagen syn worden unde geboden on to schicken ewusschzen
dat unde Walpurgis to Wyue to synde, unde forder one verkundiget, dat
dar van gemeyner samplunge evn gemeine dach up Reminiscere jegen
Norembergk to komende gesat were der sake halven to hulpe der cristen-
heit unde wedderstant den Turcken to handelnde etc., den sulven radt ok
dor to gefordert von der keysserlichen majestat wegen, ore dropliken bode-
schop in fullmacht dor to schicken scholden etc. nach vormeldunghe
des vorgnanten graven Hugen in amwalteschaffte dan sulves an den
vorgnanthen radt geschicket in sulben worden unde also ludende so
hir nafolget: Keyserlikir M. amwalt Haugh grave zcu Werdenberz
zcum Hilgenberg entbiten den ersamen wysen burgemeyster unde
rathe der stad Magdeburgk unser fruntlich gruss thovorn. Dorch den
beslyss der lobelichen samplunghe unser gnedigen herren der kor-
fursten unde fursten geystlich unde wertlich, dy by dussem kevser-
liehen tage alhy zcu Norenberg gewest seyn und der sendebatschaftt
ist vorlasen, das wir uch sullen vorkunden, alss wir uff sulchen tax
anbracht habben dy beswert unsers allersgnedigisten herren des
Ronischen keysers als eynes vogetes der kyrehen van des cristilichen
selobens unde folks auch Dawtzscher nacion wegen, dy si lyt von den
Nr. 485. 1482. 2 235
Torken den vyant unsers geloben, das uff unser ersuchen von der
keyserlichen acht wegen von der ghemeyne sampnunge weghen unss
zu gesaget ist hulfe unde beystant von der gantzen nacien wedder
dy Turken nach orem vormoghen, unde doruff ist darzeu ghegeven
von ghemeyner sampnungen den geradtfraget beslossen undo zeu-
ghesaget ist funfftzentawsent man zceu ross unde zeu fus drey jar
widder dy Turken zcu legen, den mit hulfe gots treflichen wydder-
stant zcu thun, unde daruff eynen anslach gemacht, in welchem an-
slaghe ir angheslagen sevt drey zcu rosse unde sechse zeu fusse,
erforde wir uch von der kevserlichen acht wegen als dar geschikt nach
lute unserss befels voran gescheget, das yr wellet dy selbten zeal
schikken wol gheróst unde myt guten houptleuten versen, das se
kemen kegen Wyne cwischen hy unde Walpurgis nestkumpftich unde
sich furder ordinyren lassen unde gebrughen deme oberen houptmane,
der von der keyserlichen acht gegeben wyrt nach luthe des abe-
scheydes unde zcusagens, wy er denne sulches daruff ordinyren unde
befelen wyrdt; merer ist hy beslossen von gemeyner samplunghe,
eyn gemeyne tag uff Reminiscere schirst kumpftick hir erlagen Noren-
berg in dussen sachen zcu hulfe der kristenheyd und widderstant der
Turken, do von stetlich zcuhandelen zeubesuchen, von den gemeynen
nacien, dar zcu keyserliche acht personlieh auch komen wyrt, were
den leybes not adder abgelegenheyt der krigesloffte das nicht erlvden
wuchten, das got wende, erforder wyr uch von der keyserlichen acht
wegen, das ir euwer treffliche macht botschafft hy erschicket myt
vullen gewalt ane hinder sich brenghen alles das hvlfft vornemen
handeln unde thun, das uff sulche kristlichem tage beslossen wirdt,
das wardet ir habben lon von gote, guth geruchte von der werlt unde
wyrt dy keyserliche acht in allen gnaden erkennen unde wyr umnie
uch gerne beschulden. Gegeben zeu Norenberg uff orrichttag nach
Martini anno domini etc. octuagesimo.
To sulcher dachfart der radt yren antzal tho schickende ungehordet
unde gheheyschet, ok de yrluchteden hochgebornen forsten unde
herren herren Hermann erwelte das arczebyschopes to Kolnen,
Philippus paltzgrafe by Reyn, Ernst herezoge tho Sassen, Albrecht
marggrave tho Brandenburgk, des heylgen Romschen reychs korfurste,
Philippus bischop tho Bamberg, junghe unde althe pfaltzgrafe bey
Reyn unde herezoge in Beygeren, Wilhelm bischop tho Egenstadt
unde ander der samplunghe dess keyserlichenn tages tho Norenbergk
na lude unde inholde oress vorsigelten brefess uppe de tyd deme rade
ok tho geschikt also ludende:
Unseren gunstlichen gruss thovorn, ersamen weysen liben be
sunderen. Also der allerdorchluchtigiste forste unser aller gnade aller-
znediger herre der Romesche keyser eynen tagk in das reych uss-
scscreben hadt jeghen Norenbergk uff Jacobi, der sich enthalden hadt
b*ss her, darzcu hadt seyn keyserliche majestadt schycket seynen
vulmechtigen keyserliche anwalt Hughen grafen zeu Werdenbergk
236 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unde Hilgenbergk, der uns klegelichen erschrecklichen erschreckliche
dingk von viande unsers ghelobens deme Turken vorbracht hadt unde
clegelichen' angeczeyget dy trupezal unde besweret, dy dv cristenheyt
von om hadt müssen dulden unde tegelich ubet unabluslich mit mordt.
brant, zcustorunghe der kyrchen, zcu verbrechen der befestünghe und
alles des handelt, das zcu abebruche unseren geloben der cristlichen
kyrchen unde kristlichem folke dynet unde ane mittel dy Dewtschzen
nacion treffelich anficht unde beschedigit an beiden steten geistlich
unde wertlich, luthe unde gud, wy vor angesaget ist, unde had uns
ersucht unde gebetin von der cristlichen kirchen wegen hulff, radt
unde bystandt, dass ym von der nacion wegen eynhelliglich zugesaget
ist, unde dar uff unde dar zu gebin, dy do beslossen haben von der
nacion wegen mit unsern willen, wissen, volwort zugesaget der keysser-
lichen majestat als unserm herren unde voite der kirchen widder dy
unglewbigen funftzentussent man zu ross unde zu fusse drey jare zu
forliehen unde di zu habende zewussen hy unde Walpurgis schirtz
kunfftigk zu Wyne, eryndern wir uch als korfursten unde fursten des
heiligen reichs als liphaber der cristenheit unde des gloubens mit
fleyss an uch begeren der cristenheit zu troste uwer antzal zu schicken
unde zu dem tage zu kommende, wy der keysserliche majestat anwalt
ouch des von der keyserlichen majestad wegen erfordert unde ersucht.
als ouch dy got horsamen finden lasset, als uns nicht zcweiffelt, ir
als liphaber des gloubens unde undertenige der keisserliche majestat
unde dess heiligen reiches gerne thun werde, des wert ir lon haben
von got, gut geruchte von der werltte unde wert dy keysserliche
majestate genedeglich kegen uch erkennen unde wir zu samp der
billikeit gerne umbe uch beschulden. Den ersamnen wissen unseren
lieben bsundern burgermeistern unde der radt stad Magdeburg.
Unde sulke erforderunge unde heischzunge des gnanten anwalden
unde anherdunge effte mildikeit ermanunge der irluchten hochgeporen
fursten unser gnedigen hern der korfursten etc. unde andere fursten undc
herren. alzo gehorsamme des heyligen Romischen reiche haben dy
gnanten burgermeister unde rathe geschicket unde dar czu gerichtet
der forderunge eyne fulgenuge zu thunne, zo dar eyn gemeyne radt
geworden werde unde ok awern betripliken unde volmechtige boschaftt
ok zu deme bestymmeten tage Reminiscere uch gefertit unde zu
Norenbergk geschiket unde dem keysserliche anwalt in stat der
keysserliche majestat or gehorsammen unde unterteniglichen nach der
billikeit unde vorplichte dinste ertzeigen unde beden lathen, unde so
do tor tid dy dach vorrucket is worden, is dy sulve or ambastathe
unde uthgeschickte mit willen unde fulwort das vilgnanten herren unde
graven des anwalden nach geleigenheit von der gescheiden vormildest
avescheidunge unde vorwillunge, dat dy guante radt dar wedder
umme ore botschafft schicken scholden, so sy vornemen, dat dy
fursten von Sachzen etc. na den ostern dar to Norenberg kummen
werden, dess dy sulve anwalt, so ik nichten twivele, alsso alles dem
Nr. 485. 1482. 237
rade nicht in affrede syn wert. Bynnen der tyd also unbe mitfasten
uche hefft dy erwerdigiste in got irluchte hochgeborne herre Ernst
administrator der kerken to Magdeburg unde Halberstadt ete. hertzoge
to Sassen etc. or gnedige herre eynen lantag bynnen dusser stadt
Magdburgk vermiddelst syner lantschap geholden umbe eyne sture to
sammelnde jegen den vihand der cristenheit den ungloiubigen Turcken,
dar to sine gnaden fulword gegeven worden is mit itlikem unde so-
danem bescheide, so also in tiden vorhandelt unde verlaten is, effte
dar eyn gemeine dach worde, unde ok sunderliken so dv gnante unsse
snedige herre herr Ernst administrator etc. dem rade unde der stadt to
Magdeburg gnedigliken abedragen werde den artikel. so one an dem
negist vorgangen keisserliken dage to Norenbeigk upgelecht unde dar
to von den anwalden der keisserliken majestad erfordert unde von den
benomeden irluchten kurfursten, fursten unde anderen herren angetzogen
unde vormanett, unde so dar na dem rade von Magdeburg in kund
geworden is, dat dy fursten unde herren von Sassen etc. up wv-
nachten nach Norenbergk to reysende sich schickeden unde so unde
nach dem or des voides sendebode mit der keysserliken majestat ane-
walden in synen aveseheiden von Norenbergk voriaten hadde, dat dy
radt dar denn ok wedder ume schiken wolden, hefft dv radt to dem
anderen male vor pingisten ore drepliken unde fulmechtige botschaft
also aver jegen Norembergk vorgeschicket unde oreu gehorsam unde
getruwen dinst dem anwalden in stadt der keisserlichen majestatt nach
gebore entdecken laten, so sy ok node anders rechtliken wolden ge-
funden unde erkant werden, sundern alle tid sik gehorsamliken unde
dinstliken erboden, ertzeiget, gewisset unde geholden heben, so wol
kuntlich unde oppenbar is, unde sik ok noch also willicliken erbiden
unnde so dar benemen dem handel, so ore gnedige herre administrator
der kerke to Magdeburg unde to Halberstadt up dem lanttage mit
one der dinge halven hefft handeln laten, derwegen de radt siner
gnaden unde siner gnaden werdigen unde erbaren reden hefft ent-
decken unde bidden lathen, alsse der sollikes handels der taxatien
unde den tal des volkes one to geschreven vermiddelst synen gnaden
in stadt der keiserlichen majestat mochten enich unde loss sin, offte
wes siner gnaden radt darinne were, der halven des radt uthgeschiken
neyn bescheit is geworden, so dat dormede dy bodeschop vortogen is
nach Laucrency adder dar bey, dad ok alles ok dy anwalden unde dy
fiscal der k. m. on, in den tiden ok to Noremberge was, dem rade to
Magdeburg umbe der sulven bodeschop vormiddelst dem rade to
Noremberge nicht in avereden syn werden, so si sik des to den
sulven gentzliken betruven, unde so dy wilgnante sendebote dor to
Norembergk lange tid des dages hadde geherret unde dar itlike herren
gewest weren unde eyne deil widder von dar gereden unde so dy dar
nach weren (?) unde mit den dy up dem radthusse to Noremberg, is
dy bodeschop des vorgnanten rades von Magdeburg vorachtet worden
doreh beschaffen unde bybreugen dess erwerdigen in god vaders unde
238 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
hern bischoppes to Missen, de dar in statt myns gnedigen herren von
Magdeburg etc. gewesen ist, de dar vorhinderte, so he sulves bekant
unde des deme werde berichtet heft, dat ore bodeschop in den ratt
nicht geheischzet offte gelaten ist wurden, des doch ni by menschzen
gedencken noch nye unde nye gescheen is, weder eyn so danne up
sik hefft mach unde wert dy keyserliche majestatt unde idermenniglich
sunder zcwivel wol erkennen, unde dor umb so hefft he des handels
unde beslutes halven dar gescheen dem rade nichtes enckedes efite
bescheides mogen eynbrengen, sy sint ok von nymant na der tid des
handels bescheiden worden, sundern von den vorgenante oren gnedigen
herren dem adıninisträtor etc. doch so sy besynnen syner gnaden un-
schult, wu sust bygebracht unde geraden, unde eyne vorferlike sture,
dar dorch sy eventhure alles ores gudes unde in varen stan mochten, '
na vormeldingkeschriffte unde einer zcedeln one to geschicket to
synen tyden vortobrengen angelanget, solke sture effte benedeigunge
in neinen andern bygelegen landen effte herschappen gedacht wert
unde ok up der gnanten dachfart nye gedacht worden noch nye ver-
nommen is; so des de radt in kunde kummen mach unde segge dat
vor war, dat dy erbar radt vorgnant alle tid bereid syn gewessen
unde by huden dem tage unde alle tid oberbodik syn der keyserlichen
majestat nach vorwanten dingen in aller billicheit to dynende unde
bystant to donde to allen cristlichen saken unde ok sunderlikes so-
danne antall up sy to Norembergk gesat unde geordent to schickende,
so sy ok dar to up Gally to donde weren vermanet effte hudes dages
vormanet wurden, des one dith nicht geschen, sunder ok on allen
unbewust is, dem administrator etc. orem gnedigen herren forder to-
sage effte eyde der halfen gedan hebben offte der halffen wes forder
plichtig mochten wesen, sunderen dar en boven, so ik dass warliken
bin berichtit worden, meyn gnedige herre von Magdeburg der sulven
radt kortliken bynnen teyn dagen noch nicht vorgangen mit vtwelken
schrifliken maninge hefft anlangen unde besuken laten, uch ik vor-
mercke, dy cantzler, dy up deme wege zewusse Wyne unde hir dot
gebleven is, dem god gnade, unsern allergnedigisten herren den
Romischzenn keyser etc. unbescheideliken sere vorfengliken unde on-
bedechliken wes vorbracht unde vorkundiget hebbe unde under andern.
dat dy borgemeister, radtmane unde innungismeister unde burger ge-
meine dusser alden stadt Magdeburg unde itwe vill ander geistlike
unde wertlike to den stiften Magdeburg unde Halberstadt horende sik
solliker hulppe wedder ore gelovede plicht unde eyde setten unde
weigert scholden hebben etc. unde durch sullick vorfenglik unde un-
wontlick anbrengen syne keyserliche majestatt unde gnade bewegen
unde gereysset to gebyden dar umme den sulvigen von keyseliker
macht fullenkommenheit ernstlik unde vestiglik allen unde itsliken
besundern by plichten, dar mede sy dem heiligen rike unde den
stiften to Magdeburg unde Halberstadt vorbunden sintt, ok by
privirunge unde entsetzunge aller lehn, gnaden, fryheit unde privilegien,
Nr. 485. 1482. 239
so sy von synen gnaden dem heyliken rike den sulfften stifften unde
andern fursten hebben, unde dor to by dusent margk goldes unapp-
lassiger pene, dat sy unde eyn yder besundern sik in dem, dat dy
gnante administrator to fultihunge syner hulpe up einen ydern slan
werdit, in evnem mantten nach der tid, so sy mit den sulven bots-
briffen ersucht syn worden, sik behorsamliken holden unde up ge-
rurder hulpe lenger nicht wegern noch jenigerley vortoch nach uth-
flacht dor innen suken etc. anders dy sulven alle unde ydern be-
sundern in dy keyserlich acht to fallen etc. so dat denn eyn unver-
segelt unde up pappir vortekent unformlik unde craftelosse schriffte
vor den vele bestymmeden rade zu Magdeburg overgegeven unde
gehandeleget in lengern worden forder inheldet, welk unwontlik und
sere schedelike vernement durch den vorgnanten cantzeler in andacht,
so wol to vormerkende steyt, dat he sodanne vorberurder briffe deste
liehtliker angebracht, dem gnanten rade unde gemeynen borgern unde
inwonern to Magdeburg to ungnedilicher belastunge unde grotem
sweren schaden alles hindert dem gnanten rade unde borgern ge-
meyne, dy dor to ny geeschzett, geladen edder vormanet syn worden,
jennige antwurde, inrede, jegensagke edder entschuldigunge dar widdei
to donde, ok en hefft dem gnanten rade to Magdeburg nevne ave-
sehriffte der keyserliken befelungesbrifte, icht der welke von der
keiserliken majestatt dem — vilgnanten administratori etc. unserm
gnedigen herrn gegeven weren, dy sy doch, so ick des von one be-
richt bin, geeschzt gebeden unde der begert hebben, mogen werden,
des man doch nach uthwissunge der rechte dem vorgnanten rade von
Magdeburg nicht en scholde geweygert hebben, sundern na ver-
meldinge der andern ergnanten unverssegelden unde unformelken
erafftlossen schrifften ane ander befelunge ader beybriffe werden dy
vorbestymden von Magdeburg von stund suuder ander vorsukingke
unde unaverwunnen sunder alle contumacion effte ungehorsam, doch
beheltlick des unweselichen unde crafttlosse vernemens erkant unde
erclertt, wu dat sy in grote swere unde ungnedige unde undrechtige
pene ane wedder restituiren schollin syn gefallen, unde dem ad-
ministratori unsern gnedigen hern sie gewalt gegeven, sollike pene von
den von Magdeburg tho erfordende etc. lengers inholdes der sulven
unversegelden up papir vorteykent crafttlosen scriffte, dat denne alles
wedder richtes unde rechte ordenunghe is erganghen, dy nicht von
swaren penen, sunder von vorganden ladungen edder heyschunghe
eynen anfangk schullen nemen. Nachdeme nu dorch sulk unwantlik
unde unforsenlik vornemen unde anbrenghen «dv vorbestymmethen
myne hernn dy borgermeister, ratmanne unde innigismevster, borger
unde inwoner tho Magdeburg ghemeyne unde ik nu von arentwegen
unss vormerken, sere schedeliken beswert unde swarliken bedrawet
unde genodiget werden unde beforchten, dat de velgnante von Magde-
burg dorch den administrator etc. oren gnedigen heren edder in
synem namen fordern besweret mochten werden, so he eyn executor
240 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
in den saken one sulves belangen sal von der keyserliken majestat
geschicket unde deputert wesen noch vormeldunghe der obgedachten
unversegelthen unde vor dem genanten rathe von Magdeburg over
gegeven crafftlosen scrifft, sal darumme nu dat de radt unde borger
gemeyne der keyserlichen majestat dysser dinghe halven der warheyt
gruntlichen underrichten unde on underwisen mogen, also des sulven
rades unde borger tho Magdeburg gemeyne sindicus anwalt effte
procurator berope ik Conradus vorgnant mik in dussen schrifften von
der sulven myner herrn borgemeyster, ratmanne, innygismeyster unde
gemeyne borger tho Magdeburg und ok myner eygen wegen unde in
goder andacht tho sterkunghe der rechtverlicheyt an den allerhoch-
mechtigesten unde dorchluchtigisten hochgebornen forsten unde herren
herrn Frederike etc. dem keyser des hilgen Romeschen reychs unseren
allergnedigisten hern unde syne keyserliche majestat unde bidde mit
tho gevende appostelen unde tuchnissebrefe tom ersten, andern unde
dtridden male, flitigen, flitiger unde aller flitigest, effte hir we ist, dy
mik dy geven mach uppe dusse myne vorgescreven appellacien edder
berupinghe, also von my gheschen unde sunderliken tuchnyssebrefe dor
aver von jw openbar notarien edder schryver unde sette unde geve
dor tho dy gnanthen myne hern borgermevster, ratmanne, innygis-
meyster, borger unde inwoner gemeyne tho Magdeburg unde alle dy
jennen, dy one unde my in dusser vorberurden appellacien, berupunge
unde saken hulpe edder byfal unde trost don edder noch don werden.
in unde under dy beschuttunghe unde beschermunghe vordedigunge
des obgnanten unsers allergnedigisten herren des Romeschen keysers,
syner keyserliken majestat unde des hilgen Romischen reichs unde
wil mik bedinghen, vorworden unde protestire, na deme dat dy
keyserlike majestat to ferne von uns beseten is unde icht ik dorch
avanthure unde viantschap unde ferlickeit der wege dusse appellacien
in rechter tyd syner keyserliken gnade nicht vorkundigen muchte
edder ok dem administratori ete. unserm gnedigen hern de dar nicht
eylichliken (?) steden, dat ik sunder angest komen mach, residiret unde
hefit syne wonunghe unde lage, wy wol ik mik to synen forstliken
gnaden nicht unbillikes aver alles guden vorsehe unde vorhope.
sundern so syne gnade wonet up den bergen unde slote mit synen
hovetluden unde reitern, dar vor mik nicht en weynich geuwelt unde
mik entsette, dat mik ok den gnanthen mynen herren dem ersamen
rade unde den ghemeynen borgern eyn solkes icht ik umme der unde
ok merhir anderer redelike sake willen dusse appellacien in gekortliker
tyd nicht vorkundighe unde forder dar up appostelen bidden kan unde
konde, nicht to schaden komme, hyr ob so bydde unde heyschze ik
vorgnanter Conradus ete. sindicus, anwalt edder procurator der merhir
gnanten myne herren der ersamen burgermeystern, ratmanne, innygis-
meister unde der gemeynen borger unde inwoner tho Magdebnrg in
orem namen unde on tho gevende vermiddelst juwen openbar
schryver so vele instrumente, also uns der nott unde behuff iss edder
Nr. 485. 1432. 241
synde werd® unde protestire, dat ik dusse myne appellacien corrigire
vorbeteren, vormehren unde dar tho tosettende, vermynren edder dar
aff thonemende edder tho verlenghen ofite vorkorten moge, edder eyne
andere in dy stede legen unde geven, so offte unde dicke den vil-
gnanthen ersamen unde vorsichtigen borgermeystern unde rattmanne,
innygismeyster, borger unde inwoner to Magdeburg gemeyne unde mik
Conrade vorgnant also orem sindico effte procurator des nott unde
behuff muchte werden, des ik mik also mit herlickeit des rechten unde
na aller notdorfft vorworde unde bedinghe. Over dusse vorgescreven
dinghe alle unde eyn yslik besundern hefft dy vilgnante magister
Conradus sindicus anwalt effte procurator von syner herren wegen
myk apenbar schriver geeschzet unde gebeden, dat ik om eyn edder
merhir instrument makede, so vele alse der in dussen saken vor-
berurt nott edder behuff syn werde. Duth is geschen to Magdeburg
up dem rathuse in der aldenstadt im jare, indictien, am dage, im manten,
pawsdom und dagetydt, also hyr oven beschreven steyt; hyr by an
unde over syn gewesen de craftige er Hinrik Pusteman magister in
den seven fryen kunsten unde dy bescheyden Johannes Witte baccalaureus
in den frien kunsten magister unde Hildensemensis bischopdom cle-
riken, dy tho allen vorgescreven dinghen syn tho tuge geeyschzet unde
gebeden.
Unde ik Petrus Hovener, clericus Werdensis bischopdoms von
keyserliker gewalt appenbar scriver, noch deme ik by sodanen vor-
gescreven appellacien, berupunghen, protestacien, bedingunghe, bid-
dunghe unde eyschzunghe der appostelen edder tuchnissebreffe und
alle ander ghescheffte dorch den vorgnanten magister Conradus sindicus
procurator edder anwalt von der ersamen borgermeyster, ratmanne,
innigismeyster unde der gemeynen borger unde inwoner der stadt
Magdeburg wegen geschaffet, geschen unde gedan mit dem ovenscryven
tugen byn personliken jegenwerdich gewesen unde hebbe gesehen
unde ghehort, dat duth so allis vor my is ghescheen, gedan unde
geschaffet, hyr umme hebbe ik dut instrument dorch, eynen andern,
wente ik derpeliker sake halven sulven gehindert was, flitigen unde
truweliken laten scriven unde dusse underscrifft darto myt myner
eygen hant gescreven unde alse eyn apenbar instrument scrifft gemaket
unde to orkunde und bewysunghe der warheyt ok in stade der
appostelen edder tuchnissebriffe von my, so berurtt is, dorch den
gnanthen sindicus geeyschzet unde gebeden myt mynem wontliken
signet, des ik plege to brukende, dut sulffte instrument ghesekent
unde dat fort dem vilgnanten sindico gehandeleget unde overgegeven
tho allen vorberurden dinghen unde saken gebeden unde tho tuch-
nisse sunderliken geeyschzet unde gefordert.
Geschichtsq. d. Pr.Saehaen XXVIII. 3. 16
242 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1482. August 20. Giebichenstein. 486.
Erzbischof Ernst giebt seine Zustimmung zu dem Verkaufe des
Dorfes Wahlitz an das Kloster U.L.Fr. seitens der Gebrüder
Wilhelm, Tile und Thomas vom Keller und gu der Übertragung
aller Rechte darüber seitens der Edlen vom Alvensleben.
Cop. 68 fol. 205.
St. M.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 327.
— Gebichenstein — thuszepd vierhundert dornach im zeweyund-
achtzigesten jare am dinstage nach Assumptionis Marie virginis glorio-
sissime.
1482, August 21. 481.
Der Rat von Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst, auf einen
Falschmünzer su fahnden.
Or. Perg. Si. ubgesprungen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde
De ersamen unse frunde van Brunswik und wy hebben twey velscher,
der munte und sulver gemuntet, itzund in fengnisse sittende, de denne
nach orer bekentnisse nach orem vordenste werden gerichtet, de sulven
missededer myd itliken, de denne rede gherichtet, und ok myd eynem
gnant Clawes Rapenacke, de noch levet und itzund in juwer stad sin
schulle, selschopp gehad und de velscherie geovet bekand hebben etc.
so juwer leve des disse jegenwerdige Martens unse gesworner knecht
wo] vorder muntliken berichten werd; wurumme, guden frunde, willen
juwe leve nu wol dar bequemeliken und also opp sehn laten, dat gij
den sulven Rapenacken ok in juwe beholt krigen mogen, dat also-
danen boszheyd utgerodet werde, so wy nicht entwiveln, gij in
sterkynge der rechtverdicheyd und vorderinge des gemeynen gudes
alle tyd gerne don, und wurmede wij juwer leve to willen und denste
sin mogen, don wij gerne. Geschreven am middeweken post Assump-
tionis Marie virginis gloriosissime under unser stad secret anno
domini etc. LXXX secundo.
Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmannen to
Czerwist —.
Nr. 486—488. 1482. 248
1482. August 23. 488.
Bürger Claus Dorre verkauft dem Kloster S. Augustim 16 Gulden
wiederkäuflich für 400 Gwlden.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
Ick Clawes Dorre, borger in der olden stad Magdeborch, bekenne
vor als weme in dussem open beseghelden mynen breve unde vor
mynen erven unde ervesnemen, dat ick myt wolbedachten mode vor-
kofft hebbe unde vorkope in krafft dusses breves den geystliken
broderen deme priori Petro Kuritz unde den broderen gemeyne unde
all oren nakomelingen sunte Augustins ordens unde closters in der
olden stad Magdeborch sesteyn gude vulwichtige rinsche gulden jarliker
renthe vor veyrhundert gude vulwichtige rinsche gulden, de se my in
redem gelde overantwerdet hebben unde ick vorder in myne unde
myner erven nudt, wur my dat beqweme unde nodt duchte to
wesende. gewant, unde gekart hebbe, uth alle mynen jarliken renten,
de ick hebbe upthoborende an my to mynen ervedele van mynem
vader zeliger in erves wise gevallen, besundern vor dat erste XXXIIII
schock, de ick hebbe alle jar by dem rade der stad Borch van drudde-
halflhundert gulden, unde dar to vorschrive ick ock den vorgnanten
heren drutteyndehalven gulden, de ick alle jar hebbe upthoheven
van Jerchow unde van der olden Elve van mynen gnedigen heren
van Magdeborch, de my ock anervet sint van mynes vader weghen,
dar ock druddehalffhundert gulden vor gegeven synt. Dusse vor-
gnanten sesteyn rinsche gulden schall unde wil ick Clawes Dorre vor-
gnant, myne erven effte ervesnemen den vorgnanten broderen priori
unde anderen broderen gemeyne alle jar op sunte Bartholomeus daghe
ane vortogeringe unde insage betalen unde geven doch myt sodanen
underscheyde, dat ick Clawes Dorre, myne erven offte ervesnemen
willen de macht beholden, sodan sesteyn rinsche gulden jarliker rente
wedder afftokopende vor veerhundert rinsche gulden van den vor-
gnanten broderen, in welker tyd we willen, doch eyn verndel jars tho
voren den wedderkopp den sulven broderen tho vorkundigende; ock
in welker tyd dusse vorbenomeden renthe to Borch unde tho Jerchow
odder ander stede eyne worde affgelost, so lave ick Clawes Dorre vor
my unde myne erven unde ervesnemen, dat ick den vorbenomeden
broderen wil eyne andere vorscrivunge don, dar on wol ane nogen
schall, dar se an dussem tinsze unde an der hovetsummen noch-
afftigen schullen vorwaret werden. Alle dusse vorgeschreven artikel
vul unde gantz ane jengerleye argelist unde geverde loveick Clawes Dorre
obengenomet vor myk, myne erven unde ervesnemen in guden willen
to holdende, unde des to eyner bekantnisse unde vorder beweringe
hebbe ik Clawes ergenant myn ingesegel myt wytschop nedden an
dussen breyff hengen laten, de gegeven is na Christi gebort dusent
16*
244 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
verhundert in deme tweundeachtigesten jare an sunte Bartholomeus
avende des hilgen apostels.
1482. September 9. Giebichenstein. 489.
Erzbischof Ernst nimmt Jacob den Juden, genannt Heiligentag,
auf 6 Jahre in seinen Schutz, wofür derselbe jährlich 2 Gulden,
ein Pfund Ingwer und ein Pfund Pfeffer auf Michaelis Tag an
die ergbischófliche Kammer zw zahlen hat.
Cop. 68 fol. 200.
St." M.
— Gebichinstein — thusend vierhundert dornach im zeweyund-
achtzigsten jare am montag nach unser lieben frauwen tage yrer geburt.
1482. September 9. Magdeburg. 490.
Erzbischof Ernst verkauft an den Bürger Ludeke Stynen und
seine Frau Dorothee 50 Gulden jährlich aus der Vogtei eu Stass-
furt wiederkäuflich für 1000 Gulden mit Zustimmung des Dom-
kapitels.
Cop. 68 fol. 203. 203".
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im zeweynundacht-
Zigsten jare am mantage nach unser lieben frauwen tage yrer geburdt.
Der Revers Ludeke Signens im Or. mit Siegel s.r. LB* Nr. 287.
S. die Lrk. Nr. 203.
1482. September 10. Giebichenstein. 491.
Administrator Ernst überschickt dem Bischof Johann von Meissen
eine Abschrift der Appellation der Stadt Magdeburg gegen die
kaiserliche Entscheidung und billet um seinen Rat.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Haupt- Staatsarchiv zu Dresden (Wittenberg. Archiv, Stadt Magdeb, Bl. 24).
Unser fruntlich dinst zuvor, ernwirdiger in got vater, lieber herre
und frundt. Es haben die von Magdburg von den keyszerlichen ge-
botsbriven, so wyr yn nehistmals, als ewer liebe weisz, verkündigen lassen
haben, geappeliret nnd die appellatien am nahistvergangen fritag an die
thór der thumkirchen zcu Magdburg slahen und insinuiren und eine
copey doran stehen lassen, die unser molnvoit doselbs nach rate ern
Berndes des alden cantzlers, unsers rats und lieben andechtigen, abe-
genommen und uns die zugeschickt hat, die wir ewer liebe hirbey
mittesenden in fruntlichem vleysse bittende, ewer liebe wolle die uber-
Nr. 489—492. 1482. 245
sehen und doruff beraten sein und die ding auch an unser lieben herren
vater und vettern zu erkennen geben und zu bitten, uns dorinne auch
beraten zu sein und uns des yrer lieben und auch ewern rat und
mevnunge doruff widder zu erkennen geben, wie wir uns in dem nach
unser nötdurfft halden mögen, ewer liebe sich birin zcum besten und
gütwillig erczeigen und finden lassen wolle, sind wir willig umbe ewer
liebe fruntlich zu verdinen. Geben zcu Gebichinstein am dinstage nach
Nativitatis Marie virginis gloriose anno domini etc. LXXX secundo.
Ernst, von gotsgnaden administrator der
kirchen zu Magdburg und zu Halberstadt etc.
herezoge zcu Sachssen etc.
Adresse: Dem ernwirdigen herren Johannsen, bischove zcu
Meissen —.
1482. September 15. Stolpe. 499.
Der Bischof Johann von Meissen erteilt dem Administrator Ernst
Rat, wie er beöreffs der von den Magdeburgern veröffentlichten
Appellation gegen den kaiserlichen Grebotsbrief handeln solle.
Gleichzeit, Abschrift. Fap.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. ( Wsttenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 17).
Ernwirdigister in got und irlauchter hochgeborner furst, mein ge-
horsame dinst sein uwern gnaden alle zcit zcu voran bereit. Gnediger
herre, als mir uwer gnad itzund bey Storax geschrieben und zcu er-
kennen geben had, wie die von Magdburg von den keyserlichen gebots-
briefen appellirt und derselben appellacien, wie die zcu Magdburg an
die kirche geslagen wurden ist, eyne copie mitgeschigkt, begernde die
zcu ubersehen und darein retig zcu sein, auch das an meyne gnedigen
herrn uwer gnaden vater und vetter gelangen zcu lassen, und wie ir
und mein rat und meynung ist, darauf wider zcu erkennen zcu geben,
wie sich uwer gnad nach uwer notdurfft darin halden sulle, mit
weiterem inhalde, hab ich vernommen. Gnediger herre, uwer gnaden
befehl nach hatte ich gedacht, heute zcu Dreszden ader morn zcu
Kamencz bey mein gnedigen herrn zcu sein, doselbist iren rat und
meynung in den dingen vernemen, haben iregnaden mir nechten doctor
Bogk eylende zcugeschigkt, mich lassen bitten, das ich mit etlichen
andern iren rethen den tag zcu Kamencz besuchen wolde, denn sie
merglichir gescheffte halber itzund dohin nicht kommen konden, sundern
gedechten iren vettern hertzog Wilhelm in seiner sweren krangheit zcu
besuchen. Dieweil ich denn ir widerkunfft nicht weysz, hab ich Storax
nicht wolt lenger ufhalten, und wiewol mir in sullichen sweren sachen
swer ist uber lant zcu raten, wil ich uwern gnaden doch mein gut-
dungken nicht verhalten, doch uff uwer gnaden und der uwern ver-
besserung, und ich liesz mich gutduncken, das uwer gnuade sich der
kost erwüge und verbottet etliche uwer forsten und graven, etliche ucz
246 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
der manschafft und steten und hilt denselbigen das vor; was dieselbigen
denn uwern gnaden wurden raten, die wurden hirnach auch dester
williger das helffen uszcufuren, und wuhr ich bey sullichem rate wer,
so liesz ich mir wolgefallen, das uwer gnad den andern keyserlichen
brieff, nemlich die executoria den von Magdburg auch liest verkundigen
nemlich mit den worten, uwer gnad hette yn in vergangen tagen lassen
verkundigen eyn keyserlichen gebotsbrieff in ungezcwivilter zcuversicht,
sie worden sich dem gemessz gemacht haben und nicht widerwertig,
und so sie sich dem ungehorsam und widerwertig erzceiget haben, so
hett unser gnedigister her der Romische keyser uwen gnaden eynen
brieff bey dem vorigen zcugeschigkt, denselbigen hab uwer gnad be-
folhen sie lassen zcu horen und yn, ap sie des begern wurden, eyne
abschrift davon zcu geben, desselbigen briefes gedechte uwer gnad als
eyn gehorsamer furst des reichs sich zcu halten, und so das gescheen
wer, so gestunde ich yn hinfurt keyner freyheid und hilde sie in
meynen zcollen und gleit gleich fremden , und wuhr sie durch das
allein sich von irem irthum nicht wolden lassen weysen, kan uwer
gnad mit rat und der zceit wol furder den dingen nach gedengken.
Stelle doch das alles zcu uwern gnaden und der uwern verbesserung
und gutduncken, wil auch von stunt durch eynen eigen boten mein
gnedigen herren uwer gnaden schrifft und die abschrifft der appellacion
zcuschigken, auch was ich uwern gnaden für mein gutduncken ‚und
meynung geschrieben hab, ap ire gnaden etwas meher oder weniger
darinn raten wolden, das sie das uwern gnaden uff das furderste zcu-
schrieben sich wissen darnach zcu richten, wuhr sie aber sich liessen
bedungken, das es bey meyner meynung bleiben solde, versehe ich
mich, das sie uwern gnaden kein botschafft werden thun, uch wissen
des zcu halden. Auch als mir uwer gnad schreibet in eyner zcedel
des spruchs halben Dietrich von Qwitzschaw und uwer gnad belangende,
dieweil nu meine gnedige hern und der margrave nicht zcusammen
kommen kan, uwer gnad gemergken, das itzund darausz nicht wert,
denn wormit ich uwern gnaden gehorsame dinst wust zcu erczeigen,
wer ich nach alle meine vermogen gantz willig. Geben zcum Stolpen
am sontage Nicomedis anno etc. LXXII.
1482. September 15. Stolpe. 493.
Bischof Johann von Meissen übersendet den Brief des Erzbischofs
Ernst vom 10. September nebst einer Abschrift der Appellation
der Stadt Magdeburg dem Kurfürsten Ernst und Hersog Albrecht
von Sachsen und schreibt noch in eigenen Angelegenheiten.
Or. Pap. Si.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 25.)
— Geben zcum Stolpen am sontage nach Crucis Exaltacionis anno
domini etc, LXXX secundo.
Nr. 493—496. 1482. 247
1482. September 17. . 494.
Bündnis der Städte Magdeburg, Braunschweig, Lüneburg, Goslar,
Hildesheim, Halberstadt, Göttingen, Stendal, Hannover, Einbeck
und Ülsen auf 4 Jahre. '
Or. Perg. Sp.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zw Lüneburg.
Riedel, Cod. diplom. Brandenb. I, 15, S. 385.
— am dage Lamberti episcopi et martiris verteinhundert darna im
tweundeachtentigesten jare.
S. Góttinger UB. II, Nr. 344. Bode in den Forschungen II, S. 253
1482. September 17. | 495.
Jacob Nese, Dekan und Oberdientiarius der vierten Obedienz der
Kirche S. Sebastian, bekennt, dass der Vikar Johann Mecke mit
seiner Zustimmung den Domvikaren Marcus Mollenstede, Johann
Kruse, Bernt Eysen, Johann Petri und den übrigen 1\', Gulden
aus seinem Hause und Hofe in der Leiterstrasse swischen Johann
Kremer und (Curt Palnitz wiederkäufich für 30 Gulden ver-
kauft hat.
Cop. 31 fol. 137 ".
St. M.
— viertheynhundert jar darna in deme tweundeachtigisten jare am
dinsendaghe Lamperti des hilligen bischoppes.
—— — ——À—— —
1492. Oktober 9. 496.
Das Domkapitel zu Stendal bekundet die von den Testamentarien
des Dr. Andreas Hasselmann, Domherrn zu Magdeburg, geschehene
Stiftung eines geistlichen Lehens, dessen Patromatsrecht Jacob
Hasselmann und seine Erben bis ins vierte Glied oder, wenn
derselbe keine männlichen Erben hinterliesse, seiner Schwester, der
Frau Tile Bades su Magdeburg, und ihren Erben. zustehen sollte.
Riedel. Cod. diplom. Brandenb. I, 5, S. 247.
— dusent jar vierhundert jar darna in dem tweunndachtigesten
jare am middeweken na Francisci.
248 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1482. Oktober 12. 491.
Braunschweig schickt an Magdeburg drei von Lüneburg übersandie
und von diesem und jetel auch von Braunschweig besiegelte Ver-
träge zur Besiegelung durch Magdeburg; es bitte einen zu be-
halten und die zwei andern zurückguschicken.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Regest: Hanserecesse III. Abth. I, Nr. 404.
— 1482 am sonnavende na Dionisii.
1482. Oktober 21. 498.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Fürsten Woldemar von
Anhalt über die Verhandlungen mit Administrator Ernst und
bittet um seine Vermittelung.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 26).
Unsen willigen denst thuvorn, hochgeborner forste, gnedige herre.
Des handels twischen unsern gnedigen hern von Magdborch und
Halberstad etc. und unsen uthgeschicketen und orer eyner summen
unsem gnedigen hern etc. in beschede der bedinge up und nach juwer
gnaden und den edeln wolgeborn, wirdigen, gestrengen, düchtigen und
erszamen der stiffte graven, herren, prelaten‘, ritterschaft, mannen und
stetten ame mittewecken nha Michaelis nehistvergangen bescheidelicken
up wegen und formen hirüsz in güter andacht angesath und vorgegeven
und dar up de unsen ame fridage dar nha tho Calve geschicket, dar
sulves bynnen Calve personen halve andere wege vorgewende und
darbey den sülven unsen uthgeschickten forder eyns tags halven des
lateren dags nach Symonis et Jude schirstkomende bynnen Halle tho
leystene und en sodans vorth an uns und unse ratsfrunde tho bringende,
und wes wy des gesynnet weren und irlangen mochten, jüwen gnaden
vor der bestympten tyd tho schrivende etc. under andern do angestalt
und vorgeholden uns von den benomenden unsen uthgeschickeden
eygentlich inbracht: gnedige herre, heben wy uns und vormiddelst
den jhennen, dar wy mede plegen tho radene und de thom meysten
bey eynander hebben mochten, de dinge vaste und düplicken gehandelt
vormerckende, wegende und besorgende der dinge tho der stette Halle
so ferne und dem orde des stiffts nach derjhennen van uns dar
schickende hinder sick bringinge entlicken, dar denne unse gnedige
herre van Magdburg etc. eyn misfallent und vordroth inne hebben
möchte, nicht wol grüntlicken avethodragende seyn und en mogen
des ock van unsen radisfründe und dar wy mede plegen tho radene,
nach sodaner güden andacht und bewegunge nicht hebben, sunder,
gnedige herre, unsze güde wolmeynung und vlitige andacht is, dat
Nr. 497 —499. 1482. 249
unse gnedige herre van Magdburg etc. uns so gnedig seyn wolde und
de dinge mit uns bynnen lands tho lechlicher stete, dar eyn sodannes
korts hinder sick tho bringende unnd entlicken und bequemelicken
avethodragende were, dorch juwe gnade offte seynner gnaden gestrengen
und erbaren rede vornemen und handeln wolde laten, und bitten mit
bsundem vlyte, juwe gnade willen bey seynen forstlicken gnaden
thom besten und so dat stete hebben mach, bearbeyden und vleyt
ankeren, efft juwe gnade en sodans erlangen mochten, dar wy uns
ock, thom allerbesten wy mogen, gehorszamlicken und gudwilligen inne
dencken tho holdene, vordenen wy tygen juwe gnade, wo wy mogen,
in bsundern vleyte gerne und bitten des juwen gnaden antwórde.
Gescreven am mantage undecim milium virginum under unser stad
secret anno domini etc. LXXXII*.
Rathman und inningiszmeister
der alden stad Magdeburg.
Adresse: Dem hochgeborn herrn hern Woldemarn, fórsten tho
Anhalt —.
1482. Oktober 28. 499.
Der Sachwalter Jakob Koch teilt dem Rate von Zerbst mit, dass
Thomas Fruchtenicht von dem Fürsten Waldemar und der Abtissın
su Gernrode in seiner Sache wegen Ackers in Altenburg |. Hecht
erhalten habe. |
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen underdanigen dinst nu unde tho allen tiden dinstliken
boreyt. Erwerdigen wysen liven heren. An my ys gebracht van
Thomas Fruchtenichte, wo dat in dusseme negest worgangen markkede
Galli tho Berneborch juwe borger met gerichte aldar boslagen syn
dorch ytliker sake halven eyner huffe, dy bolegen ys uppe Aldenborger
felde bolegen vor Berneborch, bydde juwe wysseheit tho wetten, wo
dat Thomas der sakke nichtes tho schaffen noch tho donde hebbe,
sunder my vor eynen gansczen jare unde dage vor juwen richter
unde scheppen in gehegeden gegeven unde uppe gelotten unde des
neyne gewalt syk boholden het, des wedderthoruppen, des yk my
thy an mynen vorsiegelden freden, wanner my des not unde behufl
wert wessen; hyrumme vorwunnert my sere, dat juwe ewerdichheyt
Syk an ytlyk schryffe dorch den hochgeboren fursten unde heren
heren Wolmer an in gesant unde worclaget, wy dat Thomas edder syn
fulmechtiger syk up jegen den ergemelten fursten ny wolt erschynen
noch rechtes forderunge van ome nemen wolde, dat doch ferne van
ome unde my sy, foge yk juwer wysseheyt tho wetten, wo dat myn
genedy here grave Wolmer my vor syk geeschet unde geladen het
an deme avende Petri et Paule, dar yk danne myt mynen worsegelden
250 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
bryffe uppe synen slotte tho Kotten erschenen byn unde ome mynen
worseglden bryf vorgeholden unde ome personichliken lessen latten.
dar my myp genediger here rechtes uppe worlot het, unde doch nicht
anders bogeret hebbe van recht und noch begere; ok schulle jugwe
werdichheyt wetten, dat my dy solvige man vorclaget het vor dy eddel
unde hochgeboren forstynne des elyken frygen gestyftes Gerrenrode,
dy dar over den akker dy lehenunge het, dy my vorschreven het vor
Syk tho komen unde my unde Thomas Fruchtenichte vor syk vorbadet
dorch ore sychger gelede, dat danne alles geholden is unde nicht
utgeschlagen is, unde doch dy ergemelte ebbedyssa dorch syk odder
oren hovetman ome rechtes neyne byplicht dede, sunder sy sende (?)
Thomas Fruchtenichte ore lyunge stede unde faste tho, darmede
wyssede sy my unde Thomasse in unse angehoven recht; is myne
dinstlike bede, gy wyllen my myne gegeven sakke nicht entbryngen
sunder genscelyk uppe my wyssen, wes yk juwer erwerdichhet tho
dynste dun moge, dat do yk dinslyken unvorspart gerne. Geschreven
in deme dage Symonis et Jude der myner tal in deme LXXXII jar
under mynen merkke.
Jacop Kok, worsprake tho Meydeborch.
Adresse: Deme ersamen borgermeister unde ratmannen thu
Sczervest —.
1482. November 11. 5000.
Braunschweig schickt an Magdeburg drei von Lüneburg über-
sandte Verträge und Abschrift eines an Lüneburg gesandten
Briefes; bittet um Besiegelung der auch von Braunschweig
besiegelien Vertragsexemplare und um Weiterbeförderung derselben
an Halberstadt und Stendal zur Besiegelung, um dann nach
Rücksendung dieselben weiter an die in ihnen benannten Städte
2ur Besiegelung schicken zu können.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Regest: Hanserezesse III. Abth. I. Nr. 405.
— 1482 die Martini.
1482. November 13. 501.
Konrad Balder, Dekan von S. Peter und Paul, fordert als
Richter den Hat von Zerbst auf, die Frau Mutsel anzuhalten,
Simon Becker seine Forderungen in Güte zu bewilligen.
Or. Pap. St, abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mine innige gebeth in god den heren unde wes ik gudes vormach.
Ersamen wolwisen guden frundes. Simon Becker, sine, frunde syner
Nr. 500—502. 1482. 251
saken bystander, stadhalder unde ok procurator alhir to Magdeburg
hebben mek clagende vorgegeven, wuwol de ersame radt to Czerwest
personliken by der Mutzelynnen irschenen, syn husgeradt by ore
gelaten up 1* sexag. groschen gewerdert geheeschet, de sulve Mutzelynge
solk gud vorspreyt unde vordelet, ok mid vormeten clagen, de se dar
tho beromet gedan hebbe, freveliken vorentholde, wu wol Symon to
neyner clage, so recht is, geeschet sy, ydoch Simon an er mid gelde
svn gudt wolde gefryet hebben, wanndt in sampt by eyn ander
gewesen were; ersamen guden frundes, darum dat Simon neyn clage
widtlik syn gedan, ok fruwe, Mutzelingensch solke goyder vorspreyet
hebbe, Simon in grotern schaden gefallen sy, denne he beneven deme
vorspreyeden gude up XL sex. achte, den schaden beneven dem
husgerede unde dat sulve husgerede noch vorentholde wedder god,
unde nachdem ermals vor juk irschinen nicht hefft mogen dyen, mek
van pauwesliker bevelinge wegen angeropen unde geheschet over de
Mutzelynnen ladinge deelen mochte, ensolk juwer leven tom wolgefallen
unde der Mutzelynne to frundschop geweygeredt hebbe, is darumme
myn innige gebeth, gi de gnanten fruwen Mutzelinnen also anherden,
dat sy sik noch mid Simon in frundschop ader im rechten slyte, uppe
dat derhalven nicht mehr gesocht werde, vordehne ik alletyd gerne,
ydoch mid vorwarninge, efft myne bede nicht dyen, villichte de
Mutzelynne nicht ankeren wurde, mach ik von horsammes wegen des
stoles to Rome de clegere anehe rechtis hulpe nicht taten, Geschreven
under mynem ingesegel anno domini millesimo [CCCC]° LXXX secundo
am middeweken Brixii episcopi confessoris.
Conradus Balder, deken der kerken sand
Peters und Pauls in der nien stad Magdeburg,
juwe innige dehner.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmannen to
Czerwist —.
1482. December 9. 502.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, dieser möge dem
Magdeburger geschworenen Knechte Matthäus Francke, der in
Sachen Hans Czalmans in Zerbst zu thun hatte, förderlich sein.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mandaghe post Concepcionis Marie virginis gloriosissime —
anno domini etc. octuagesimo secundo.
-- —— — —————M—-
252 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1482. December 17. 503.
Mechthild Resen, Priorin des Klosters S. Mariae Magdalenae,
belehnt Silvester Welre und seine Frau Gese mil einem Hause
am Breiten Wege gegenüber der Groppendorfer Strasse gegen
1 Mark jährlichen Zinses.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
— dusent vierhundert yar darna in deme tweundeachtigisten
yare am dinssdaghe na sunte Lucien dage der hilligen juncfrowen.
1482. December 28. Magdeburg. | 504.
Ersbischof Ernst verkauft 50 Gulden jährlich aus dem See zu
Domersleben und | andern. sur Burg Wanzleben gehörigen
Nuteungen an Meite, Hans Diefejägers Wittwe, wiederkäuflich
für 1000 Gulden, wie sie vorher Hans Diefejäger besessen halte.
Cop. 78 fol. 201 und 201".
St. M.
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im zeweyunde-
achezigsten jare am sonnabend nach sand Thomastage des heiligen
zcwelfiboten.
1482. 509.
Wiederkäufliche Verschreibung des Raths zu Magdeburg an dus
Kloster Althaldensleben über 27!,, Gulden Zinsen von 685 (Gulden
Kapital.
Regest: Walther, Singul. Magdeb. X, S. 474.
1483. 000.
Fürst Waldemar von Anhalt und Abt Andreas vom Kloster Berge
schliessen einen Vertrag zwischen Erzbischof Ernst und der Stadt
Magdeburg wegen Einseteung von Schiedsleuten zur Entscheidung
threr Streitigkeiten.
Konzept Pap. und gleichzeit. Abschrift. Pap.
St. M.s.r. Erzst. M. XXII, Nr. 96 und A. Erzst. M. 11, 610.
Gleichzeit. Abschrift, etwas abweichend,
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. ( Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 25.)
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 612 (nach der Dresdener Abschrift,
mit der Jahreszahl 1482.)
Auf der Rückseite des Konzepts steht von gleichzeitiger Hand: 1483. Anlazz
und compromisz durch unsern gnedigen herren von Magdeburg begriffen und
Nr. 508—506. 1482— 1488. 258
etlichen stucken uff dem tage zu Calbe verandert, als dorinnen zu sehne ist. Am
Rande daneben: R XVII. Von jüngerer Hand ist hmeinkorrigiert: Ertzbisch.
Ernst, und hinzugefügt: ettlicher irrung und gebrechen halben zwischen Ertzb.
Ernst und der stadt Magdeburgk.
Die gleichzeitige Abschrift in Magdeburg hat aussen die Aufschrift: 1483.
Anlas und compromis durch die von Magdburg begriffen, aber durch unsern
gnedigen herren nicht angenommeu. Damit zusammengeheftet ist noch ein anderer
Compromiss, der grösstenteils wörtlich mit diesem übereinstimmt und dieselben Be-
stimmungen enthält, nur fehlen die Namen der Compromittenten (Fürst Waldemar
von Anhalt und Abt Andreas zu Berge) Am Schlusse dieses ist als Vertreter des
Domkapitels der Dechant Albrecht Kliczing genannt.
Wir Woldemar, von gotsgnaden fürst zu Anhalt und grave zu
Aschanien, und Andreas, abt des closters zu Berge vor Magdeburg ge-
legin, bekennen uffintlich hirmitte, das wir zewuschen dem erwirdigsten
in got und hochgebornen fürsten und herren herrn Ernsten admini-
strator der kirchen zu Magdeburg und zu Halberstad, herzogen zu
Sachsen, landgraven in Dóringen und marggraven zu Meissen, von synen
und siner ertzbischofflichen kirchen zu Magdeburg wegen eyns und
den ersamen und vorsichtigen rathmannen, innungszmeistern und ge-
meynde der alden stad Magdburg anders teils aller schele, sachen und
gebreche halben, so beide teil gein eynander mógen gehaben und der
eyn teil gein dem andern anligende und nötdurfft ist, mit yrer beider-
seit verwilligung, wolbedachtem müthe, gehabtem rathe und verfulberten
beredt und besprochen haben, das sie beiderseit die alle ingesampt und
sunderheit mechtiglich uff die hochgebornnen wolgebornen edeln wirdigen
und gestrengen A und B. fürsten zu Anhalt und C. D. graven und
herren und E.F. ebte und probste und G. H. von der ritterschafft und
verwandten des ertzbischofflichen stiffts und einen iglichen insonderheit
gesetzt, compromittirt und gestalt haben, sie allenthalben nach yren
furbringen in der gute oder mit rechte zu entscheiden, die obgnanten
schiedeszrichter sollen den obgedachten parthien tage eynen adir mehir,
so vil sie wirdet beduncken nót sein, vor sich legen, setczen, vorboten,
die parthien vorheischen und yn die gerume zcit und ye am wenigsten
sechs wochen zuvorn an bequeme stete im stiffte zu Magdburg er-
nennen und zuschreiben und zum ersten des gnanten unsers gnedigen
herrn Ernsts administrators von sinen und siner ertzbischofflichen
kirehe wegin schulde, sachen und gebrechen und der von der alden
stad Magdburg antwert doruff und dornach der itzgnannten von
Magdburg schulde, sachen und gebreche und unsers herren von Magd-
burg antwort daruff, und so die gemelten schiedeszrichter die gedachten
parthien nach beidersiet yrer nötdurfit verhort haben, das dann alles,
80 es bie yn beqweme funden wurde, schrifftlich gescheen sal, beider-
siet der parthien furbringen uberwegen und yn tage setezen und zu-
Schreiben, die sache mit rechte scheiden, als sie bie sich selbst finden
recht seyn ader durch rechtsgelerte an enden, wu sie das beqweme
dünckte, belernet werden, also doch das über solliche schele und ge-
brechen des ehirgedachten herren Ernsts administrator etc. zum ersten
254 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
und von stund dornach über die gebrechen des andern teils erkand
und versprochen werde, und was sie also vor recht dorinne erkennen,
uszsprechen und scheiden werden, sollen beide teil, die scheideszrichter
werden, solliche yre rechtliche erkentnisse von beiden ader eynem teil
zu thune gebethen ader nicht, unwidderufflich also halden, dem nach-
gehen, folge und gnug thun ane alle weigerung, uszezoge, behelff und
intrege, nach durch keynerleie wiesze sich dorwidder zuhelffene ane
geverde, und were, das ennich teil vor die obgemelten scheidesrichter,
so sie yn zu rechte tage gesetzt und bescheiden hetten, nicht furkommen
sundern usszebleiben ader ungehorszam irfunden wurde, nicht deste
mynner sollen die scheidesrichter uff irfurderung und gesynnen des
andern teils yre rechtliche erkentnisse in den sachen thun und gehen
lassen, den dann das teil, das nicht furkommen, sundern usszeblieben
ader ungehorsam gewest were, schuldig und verbunden sein sal nach
allem inbalde nachzugehne, folge und genug zu thune in rechter zeit
bie pene hirnach gemelt und verlust der sachen; were aber, do got
vor sey, das bynnen der zceit und stande der verwilligunge und com-
promiss von den vorgenumpten acht scheidesrichtern eyner ader mehir
dann drie von todes wegin abegingen ader den sollicher merglicher
infal ader verhindernis qweme, das sie zu mittetagesetezunge, verhörunge
und handelunge der sache nicht kommen nach dorbie geseyn konden,
wann dann innewendig vierczehen tagen nehstfolgenden andere von dem
parthe, welchem die abegegangen ader wie bemeldet verhindert sind,
sollichs das parth zu thune macht haben sul, nicht gegeben wurde, so
sollen die andern scheidesrichter gantze und fulle macht und gewalt
haben, alles das furzunemen, zu handelne, zu thune und zu vorsprechen,
den erstgenanten achte schiedesrichtern usz crafft disser vorwilligunge
und compromisz geburte zu thune, unnd was sie also alle eintrechtiglich
ader durch sie das meiste teil der keginwertigen handeln, thun und
vor recht in den sachen in eynem ader mehir stücken erkennen, usz-
sprechen und ercleren werden, sal von beiden teilen unwidderrüfflich
also gehalden, dem nachgegangen, folge und gnug getan werden ane
weigerunge, intrege, behelff und geverde bie verlust der sachen und
auch pene hundert thusend rinscher gulden, die das teil, das disser
verwilligung und compromisz in eynem ader mehir stücken nicht nach-
ginge, folge und gnug thete, dem andern und gehorszamen teile vor-
fallen und in eynem jare zu reichene, zu gebene und zu beczalene schuldig
sein sal ane weigerunge und intrag und dorwidder mit keynem usz-
ezoge thun ader rechten sich behelffen ane geverde. Es sollen auch
die obgemelten scheidesrichter die sachen von der zcit an, als sie die
nach begriffe des compromiss und verwilligung angenommen haben,
in anderhalbem jare deni nehstfolgenden durch recht zu entlichem usz-
trage bringen ane verczog und ungeverlich, und were, das der mehir-
gnante herre Ernst administrator in zcit disses compromisses und ehir
die sachen nach des begriffe geendet weren, von todes wegin abegehen
würde, das got gnediglich verhüthe, so sal dem dennoch von dem
Nr. 507. 1488. 255
capittel und nachkomen herren und fürsten des erczbischoffthumbs
zu Magdburg nach alle sinem inhalde nachgegangen, folge und gnug
getan werden ane inhalt, behelff und geverde. Das disses alles wie
obinberurt also von uns obgnanten Woldemare, fürsten zu Anhalt, und
Andreasen, abte zu Berge, also betedingt und besprochen und durch
beide parthien verwilligt ist, des zu urkunde haben wir unser iglicher
sein ingesigel an disz compromisz lassen hengen. Und wir Ernst von
gotsgnaden administrator zu Magdburg und zu Halberstad, herzog zu
Sachsen, lanndgrave in Dóringen und marggrave zu Meissen, bekennen
auch in dissen anlasz und compromisz, das die obingeschrieben be-
teidigunge mit unnserm willen gescheen ist, wir die auch wolbe-
dechtiglich vor uns und unsere erczbischoffliche kirche zu Magdburg
angenommen haben und geinwertig in dissem compromisz annemen,
dem nachzugehne, folge und gnug zu thune ane inhalt und geverde,
und haben des auch zu urkunde unser ingesigel hiran thun hengen.
Und wir Balthsar von Slywen eldiste und capittel der obgnanten
kirhen zu Magdburg bekennen auch hirinne, das der vorbenante
unser gnediger lieber herre herre Ernst administrator die obinge-
schriebene verwilligung mit unserm wissen und fulbort gethan hat, und
des zu orkunde haben wir unsers capittels ingesigil auch an disz com-
promisz lassen hengen. Und wir rathmanne, innungsmeistere und
burgere und gantze gemeyn der alden stad Magdburg bekennen auch
offintlich hirinne, das die obingeschriebene beredunge mit unserm guten
wissen und willen gescheen ist, und reden unnd globen die auch stete
und feste zu haldene und der nach alle yrem inhalde nachzugehne, folge
und gnug zu thune, und haben des auch zu bekentnisse unser stad
ingesigil an disz compromisz lassen hengen. Betedingt, gescheen und
gebin etc.
1488. Februar 1. 507.
Braunschweig giebt der Stadt Magdeburg gemäss dem auf dem
Tage zu Halberstadt den Ratssendboten erteilten Bescheide die
Versicherung, dass es Magdeburg im Falle eines Angriffs helfen,
überhaupt der bestehenden Verbindung nachkommen werde.
Gleichseit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Hanserecesse III. Abth. I, Nr. 408.
Ersamen und wisen heren, bisunderen guden frundes. De werdige
mester Hinrick Wunstorp, unse sindicus, heft uns van der dachfart to
Halberstad, de wii dorch veyde willen dorch unses rades personen nicht
besenden en konden, ingebracht, wu dat juwe leve uppe dem dage dar
sulves den reden under anderen vorgesecht hebben, oft gii unvorsicht-
liken van jemande bestallet edder overtogen worden, wat hulpe edder
trostes gii denne von der steden mochten hebben; dar denne de vor-
256 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gerorden rede juwer leve schullen up geantwordet hebben, se willen
sodannes gerne an de ore bringen, dat myt one handelen und juwer
leve denne des ore antworde bevolen etc. Ersamen guden fruudes, so
hebbe wii de dinge ok bii uns bewogen, und kemet, dar god vor sii,
dat gii van jemande so bestallet edder overtogen worden, so vro uns
dat vorwitliket worde van juwer leve, willen wii giik myt volke to
hulpe komen und giik in sodannen noden nicht vorlaten na lude der
vordracht van uns steden vorsegelt Unde wes wii juwer leve vorder
mogen to willen und to denste sin, don wii myt fliite gerne. Gescreven
under unsen [secrete] ame avende Purificacionis Marie anno domini
etc. 83. — Ok, bisunderen guden frundes, so gii den sulven reden in
biwesende unses sindici mede vorgeven hebben und namhaftich ge-
maket hebben ichteswelke, de giik und de juwe beschediget hebben,
nemliken Hanse van Schirstedt, Bolten Knippinge, Hinrick van der
Schulenborch to Apenborch und Hennige von Rossow tom Sture be-
seten, begerende, oft de [in] unse stad komende worden, dat wii de
toven und upholden laten willen etc., guden frundes, dar willen wii
uns na lude der vordracht unses deles gerne geborliken inne holden.
Datum ut supra.
1483. Februar 4. Wien. 808.
Kaiser Friedrich schreibt an. den Erebischof Ernst, seinen Streil
mit der Stadt Magdeburg jetzt nicht beilegen zu können.
Or. Pap. Si. s, T. abgebröckelt. — Auf der Rückseite steht von gleich-
zeitiger Hand: 1483 uff mantag nach Purificationis Marie.
St. M. s.v. Erzst. Magd. XXII. Nr. 97.
Friderich von gottes gnaden
Romischer keyser etc.
Erwirdiger furst, lieber andechtiger. Dein schreiben unns yczo von
der alten stad Maidburg wegen getan haben wir vernomen und mag
sich dein andacht ungeezweivelt zu unns vorsehen, was wirdirin dem-
selben und anderm zu gnaden zutund wissen, das wir des sonnder be
gird und neigung tragen, hetten auch bevolhen deinem begern nach
dir ferrer notdurfftig brief zu fertigen und zu schreiben, so ist insohem
der von Maidburg botschafft bei unns gewesen und noch, die unns ein
appellacion, so sy vermeinen aus mercklicher notdurfft getan, furbracht
und mit diemutigem fleis gebetten haben, die anzunemen, finden wir
doch in rate unnser rette und uns selbs beduncken, wo wir das tetten,
das villeicht dieselben von Maidburg davon, als ob wir ine recht ver-
sagten, an unnsern heiligen vater pabst appelliren und dardurch unns
und dem heiligen reiche an unnser oberkeit, auch dir an dem, das dir
von ine zusten sol, verhinderung und verletzung machen mochten, als
wir des ettlicher massen gewarnet sein, soliches zu verhutten und die
sachen unns, dem heiligen reiche und dir zum pessten zu handeln,
Nr. 508—509. 1488. 257
wir biszber verezogen und deinen diener, den du deszhalben bey uns
gehabt, der sich mit fleis darinne gearbeit hat, ennthalten in meynung
dieh unsers willens darinne ferrer zu berichten, und nachdem das aber
der mercklichen sweren kriegszlewf und geschefft halben, damit wir be-
laden sein, so eylund nit beschehen mag. haben wir denselben deinen
diener nit ferrer ennthalten wellen und begeren an dein andacht mit
fles bittund. du wellest das in gnediger getrewer mevnung versteen,
und sopald wir vmmer mogen, wellen wir darinn hanndeln und dich
und deinen stifft gnediclich bedenncken, den wir in dem und annderm
mit besonndern gnaden geneigt sein. Geben zu Wienn am eritag
nach unnser lieben frawen tag Purificacionis anno domini etc. LXXXITI?
unsers keiserthumbs im einsunddreissigisten jare.
Ad mandatum domini
imperatoris proprium.
Adresse: Dem erwirdigen Ernnsten, geborn hertzogen zu Sachsen,
administrator der stifft Maidburg und Halberstadt, unserm fursten und
lieben andechtigen.
1483. Februar 21. Dobberan. 2509.
Die Herzóge Magnus und Balthasar von Mecklenburg schreiben
«n den Hat von Magdeburg wegen einer Irrung mit Claus von
Minsleben und schlagen einen Tag zur Entscheidung vor.
Konzept. Pup.
Grossherzogl. Geh. und Haupt- Archiv zu Schwerin.
Magnus unde Balltzar.
Unszen gunst unde guden willen tovorn. Erszamen und wiszen,
liven besunderen. Allsze gy uns wedderumme gescreven hebben von
der twiloyftigen saken hallven tuschen jw an eynem unde Clawes von
Mynszleven syner suster hallven an dem andern parte entstanden,
hebben wy jwe scriffte mit der ummestendicheit unde gelegenheit der
saken alles woll vernamen unde den genanten Clawes Mynszleven mit
des erwerdigesten in godt vader unde h.f. unde herrn Ernstes admini-
stratoris der kerken to Meideborg unde to Hailverstadt etc. unszers
liven ohemen, jwes g. h. briven vorgehallden unde laten averleszen.
Allsze gy denne imme lesten des brives anthien, szo jw Clawes
Minszleve aller tospraken nicht wollde unbedinget laten, scholle unszer
live oheme jwe g. h. unde wy jwer to rechte mechtig wessen, dar wv
denne up de glikelike unde rechtlike irbidinge Clawes Minszleven
underwiszet hebben unde hie szodans von syner unde svner suszter
wegen up jwen g. h. unszern liven ohemen unde uns im geliken up
rechtlike erkantnissze setten will, szoverne dat syne soster unbetwungen
unde der vengknissze entleddiget ader tor uthdracht der saken
unbenodiget unde bedaghet muchten werden beth tor rechtliker
erkentnisse unde binnen den middelltiden ungeferlichen uth eren huszen
unde eygendomen unbesorget wancken moge.
Gesehiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. l7
258 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Weret saken, gy des gnanten Clawes Minszleven suszter losz
leddigen unde der gefengknisze wollden vordregen eder up nugafftige
borgen bedagen veilig to wanckende, szo vorgescreven, sindt wy
Clawes Minszleven syner suszter to like unde rechte mechtig, de
saken up unszer liven ohemen unde unszers rechtlike erkentnisse to
erkennende, unde derwegen umme dussen tokamenden pingesten to
bequemer tidt unde steden dage begripen, dat de saken frunthliken
ader rechtliken muchten erkant werden. Dar will de gnanten sick ane
laten benogen. Wes dar jwe meyninge inne is unde uns darinne jw
to willen unde unszer liven ohemen jwer g. h. live to dinste inne
scholle beflitigen, jwe antwerde uns mogen bevalen, willen wy flits
nicht sparen, unde wosten wy jw sust gunst unde guden willen to
bewiszende, dar willen wy to geneiget. Datum Dobbran amme fridage
na Invocavit under unszer ingesegel anno etc. LXXXIII.
Adresse: An den radt tor Meideborg iuxta litteram priorem.
——— — —À ———— —
1483. Mürz 4. 510.
Katharina, Hans Hugen Wittwe, und ihr Sohn Hans schenken
dem Kloster S. Agnes 16 Mark Geldes Kapital, welches auf
Heine Alemanns Haus zu Magdeburg stehend 5 Gulden jährlichen
Zins bringt, und ausserdem 7 Gulden Zinses aus Lüneburg,
welche letzteren aber nach dem Tode ihrer Tochter Margarethe,
die in dem Kloster begeben ist, an ihre Erben zurückfallen
sollen.
Or. Perg. Sp.
St. M.s.r. Agneskl. Nr. 122.
-- dusent virhundert jar dar na in deme dreundeachtigesten jare
anı dinszendage negest na Oculi mei in der hilgen vasten.
1483. April 1. Magdeburg. 911.
Erebischof Ernst bekennt, dass er den Prokuratoren des Dom-
kupitels 35 Gulden jährlich aus Gross-Salge verkauft hat wieder-
käuflich für 700 Gulden, welche er zur Einlösung eines Zinses
aus den Rathäusern der Sudenburg und Neustadt und aus den
Dörfern Fermersleben, Schwaneberg, Olvenstädt, Stemmern und
Santersleben von Heine Wittekop, Bürgermeister zu Magdeburg,
und seinen Vettern daselbst und Hans Brandes, . Bürger zu
Stettin, verwendet hat.
Or. Perg. 2 Sp.
St. M s.r. LB* Nr, 289.
— Magdburg — thusend vierhundert darnach im drieundachzigsten
jare am dinstag in den ostern heiligen tagen.
Der Gegenbrief der Domherren Mauricius von Schonow | und
Pauwel von Eichstete ebenda Nr. 290.
— - ——-
Nr. 510—512. 1488. 250
1488. April 2. Wien. 912.
Kaiser Friedrich schreibt an — Ergbischof lumst, sich mit der
Stadt Magdeburg wegen der Steuer durch Schiedsrichter zu
rergleichen.
Gleichzeit. Abschrift mit dem Registraturrermerk: O. XIIIT. Copey des
keyserlichen brives die von Magd. belangend.
Cop. 1* fol. 117.
St.M.s.r. A. Erzst. M. II. 610.
Gleichzeit. Abschrift.
Haupt-Staatsarchir zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt. Magdeb. Bl. 30.)
Wir Friderich von gots gnaden Romischer kevser zu allen zcevthen
merrer des reichs, Hungern, Dalmacien, Croacien etc. konig, herzcog zu
Österreich, zu Steyr etc. entbieten dem ernwirdigen Ernsten gebornnen
herzeogen zu Sachsen, administrator der stift Magdburg und Halberstad,
unszerm fursten und lieben andechtigen unszer gnade und alles gud.
Ernwirdiger furst, lieber andechtiger. Als wir dem abescheid nach
nehistmals zu Niremberg durch unszer und des heyligen reichs
kurfursten und fursten beschehen dir gegonnet und des unszer macht
und gewalt gegeben haben, von den erszamen unszern und des reichs
lieben getruwen burgermeister, rate und gemeynne der alten stad
Magdburg eynnen zcymmelichen anslag glich andern deynnen unter-
than in yrer macht zu hilfe des dinsts, so du uns yetzo gethan hast,
zw nehmen, werden wir bericht, wie du ein merglich summe geldes
auf die selben von Magdburg geslagen und die von inen als deynnen
und des stiffts underthan zw haben und sie also uns und dem heyligen
reich zw entzeyhen understehen sollest, des wir als Romischer kevszer,
merrer und handhaber des heyligen reichs, als du selbst ermessen
magst, in keynnen weg erleyden noch gestaten mögen, auch in unsern
briefen, so wir dir deshalben gegeben haben, unszer wille und meynung
nye gewesszen und noch nicht ist, und domitt yr aber beyderseyt
nicht zw widderwillen fallet, noch uns und dem heyligen reiche die
gmelt unszer stad Magdburg nach auch deynner andacht deynne
gerechtikeyt, ab du der einicherley daran hettest, entzegen werd, so
begern wir an deyn andacht ernstlich bevelhnd. du wollest dich mit
den gemelten von Magdburg, den wir glicher weysze hiemitt auch
schrieben, auf etlich graven und hern in dem stift Magdburg gesesszen
vereinen, vor den selbten ewer gebrechen und was yder teil zu dem
andern zu sprechen hat, furwenden und durch die, des wir dir hirmitt
macht und gewalt geben, versuchen lasszen, uch durch zeymlich
mittel, die uns, dem heyligen reich, dir und in leidlichen, gutlich zu
vereinen, wo aber die gutikeyt zcwuschen ewer nit stad gewynnen
wolt, alsdann wollen wir unszer botschaft in unszerm volkommen
gewalt und macht zw dir und den gemelten von Magdburg schicken,
die unszer und des hevligen reichs auch deyn und deyns stiffts
gerechtikeyt, wo du die an der gnanten stad hettest, verhoren und
17*
260 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
vdem teyl das, so in rechtlich daran geburet, zu orden und dar umb
entscheiden sollen. Domit sollichs deste statlicher beschehe, haben wir
al und iglich mandat und brief, die der selben hilf und pene halben
daruf gesettzet gegeben, bisz zu volforung sollicher handelung auf-
geschoben und angestellet von Romischer kevserlicher macht vol.
kommenheyt in craft ditzs briefs, doch nach ausgange der selbten zcyt
vder parthei in yrem geburlichen behelff unschedelich. Darnach wissze
sich dein andacht zw richten. Gebn czu Wyhen am andern tage des
monts Aprils nach Cristi geburt vierzcehnhundert und im drevund-
achtezigsten unszers keyserthumbs im zweyunddreysigsten jareu.
Ad mandatum
domini imperatoris.
1483. April 15. 913.
Das Domkapitel bitte den Erzbischof, aus Rücksicht für das
Stift die strengen Massregeln gegen die Mugdeburger noch nicht
zur Ausführung zu bringen.
Gleichzeit. Abschrift.
Haupt-Stuatsarchir zu Dresden, ( Wittenb. Archir, Stadt Magd. Bl. 31.)
Unsern underthenigen willigen dinst zuvor. Ernwirdigster in got
vater, irluchter hochgeborner furste, gnediger lieber herre. Als ewer
gnade uns geschrieben hat, wie das ewer gnade gestern dornstag
etliche ewer gnaden rethe zw Calbe bey den von der alden stad Magd-
burg in sacheu den Magdeburgschen handel betreffinde gehabt und
solle der handel von den von Magdburg abgeslagen und also von vn
beydersevt ane ende abegescheiden seyn, darumb gedencke ewer gnade
den vorigeu hendel nachzwgehen und von den burgern und inwohnern
der alden stad und vren guttern in ewer gnaden zcollen und glevten
glich andern, die ewer gnaden landen gebruchen und dadurch handeln.
gewonliche gleyte zw nehmen lassen aus craft der kevserlichen mandat.
als ewer gnade auch bereyt durch ewer gnade ampte und glevtzlude
zw gescheen bestelt habe etc. mit forderm inhalde haben wir verstanden
und sind sollicher zcevtung und schrifite zwmal sere erschrocken,
wanne, gnediger herre, ewer gnaden kirche und wir zw den dingen
nach zwr zceyt zwmale nichts geschickt sind, unser rat und meynung
ist auch nicht, das ewer gnade die dinge nach zur zceyt also vernehme,
dann ewer gnade und uwer gnaden rethe konnen wol abnemen und
vermercken, so gegin die von Magdburg ader das yre so ylende wes
vorgenommen worde, das sie obertetige und frevele und etliche under
yn unvernunfftige luthe sind und worde sollichs uber der kirchen
yren guttern und uns usgehen, do danne nicht cleynner, sundern
grosser unverwintlicher schade von enstehin worde; das zu vorhutten,
bitten wir mit gantzer underthenikeyt und dinstlichem vleysze, ewer
gnade wolle der armen kirchen und uns so gnedig seyn und mit dem
Nr. 513—515. 1488. 261
vorgemelten vornehmen eyne zceyt lang verzcyhen, also.das wir der
kirchen und unsere dinge zw evner ander weysze, dann biszher
gescheen. schicken und bestellen mogen, auch durch anderrer mancherlev
ursachen willen uns darzw bewegende, die wir ewer gnaden und
ewern gnaden rethen, so schirst wir etliche von uns zw ewern gnaden
ader ewer gnaden rethen schicken werden, wollen berichten lassen,
und wurde ewer gnade der wegen ewer gnaden rethe wur hene zcu
schicken und etliche von uns zw in zw senden bescheiden gesynnet,
wollen wir dem also gerne thun und ewer gnade wolle diesze unser
schriffte und bethe im allerbesten von uns ufnehmen und vermercken
und ewer gnaden kirchen und uns in den dingen gnediglich versorgen,
verdinen wir mit ganzcem vleysz willig, und womitt wir ewern gnaden
zw dinste und willen werden konnen, thun wir alle zceyt gerne. Ewer
gnaden gnedige antwort. Gebin under unserm ingesegel am fritage
nach Misericordia domini anno etc. LXXXIII?.
Cedula.
Auch, gnediger herre, werden wir bericht, wy das dy herzcogen von
Brunszwig sich mit andern fursten und fursten rethen betagen, zw-
sampne rythen und tage halden, was aber die sachen sind, konnen wir
nicht erfaren und so schire wir was do erfaren werden, wollen wir
ewern gnaden unvorbotschaft nicht lassen. Datum ut supra.
Eldister und capittel
der kirchen Magdburg.
Adresse: Dem ernwirdigsten --- hern Ernsten administrator der
kirchen zu Magdburg und zu Halberstadt etc.
1183. um Ostern. 514.
Bericht über die zwischen dem Erzbischof Ernst und der Stadt
Magdeburg in Betreff der Türkensteuer gepflogenen Verhandlungen.
Gleichzeit, Abschrift.
St. M. A. Erzst. M. 11,610.
Solche brieffe hat sevn gnade von stunt an den usz der alden stadt
Magdeborgk durch den wirdigen ern Erasmen probst zcum Nuenwercke
unde er Friderich von Trote zugeschickt unde dar neben durch eyn
offenbaren schreiber on hat verkundigen lassen, entlich an on begert
sich sollicher mandat unde gebott zcu halden.
Dar uff haben die von Magdeborg abeschrifft gebeten, die on also
ungeweigert gegeben, sovil der on zcugestanden hat, dar neben sie
geredt haben, solchs an die oren hynder sich zu brengen, unde nemen
sollichs uff, doch on unschedelich an irer freiheit unde alden heer-
kommen mit furderin inhalde. Solchs ist gescheen an sente Lorentzs
abende im LXXXII jar.
262 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Item dar vor uff dinstag nach Johannis baptiste in der zcàl oben-
geschrieben ist eyn gemeyner landtag gelegt von meym gnedigen hern
usz der ursache, die soldener zcu Wien zcu betzalen, hat man dotzu
mal des nicht entschafft finden mógen, sundern eynen andern landtag
uff mittewochen nach Kyliani nehst dar nach volgende ernant; uff
solchem tage hat myn gnediger herre vaste die hendel unde widder-
wertickeit der von Magdborg entdecken laszen und gebeten unde begert,
sollich geldt yngelegt von den gehorsamen zcu rechen unde zu tzelen
laszen, damit man die soldener zcu Wien legende betzalen mochte, ap
aber sollichs geldes an der summe so vil nicht tragen wurde, furder
gebeten unde begert helffen unde raten, damitte der stifft nicht in
schuldt des geldes halben kommen dorffe.
ltem dar uff ist der fursten unde versamelunge antwort gewest.
sie wollen synen gnaden zcu gefallen das geldt gerne zcu zcäll unde
rechenunge lassen unde damit die obgerurten soldener betzalen. Czu
dem andern stucke, ap seyn nicht genug were, geantwort, wolt on swer
sen, das sie sich ader ore lute in nuwe hulfe geben solten unde des
entgelden, das dy ungehorsamen als dy von Magdeburg unde ander
das or nicht geben ader gegeben hetten unde unsern g. h. gebeten fleisz
anczukeren, das syn gnaden solch gelt von denjennigen, die isz nicht
gegeben hetten, ynbracht mochte werden was sie dartzu hulffe ader
rat thun solden, erkenten sie sich schuldig unde welden das gerne
thun.
Uff die vorigen erleszen keiserliche brive unde anders hat myn
gnediger herr eynen gemeynen landtag uff montag nach Michaelis usz-
geschriben unde versammelt im obgerurten jar, gemeynen fursten unde
landtschafft zcu erkennen geben, wie sich seyn gnade in solchen
keiserlichen briven unde mandaten furder kegen den von Magdborg
halden solde, gebeten unde begert zu raten unde zu helffen.
Dar uff mym g. herrn von der vorsammelunge antwort gegeben.
seyn gnade habe weyter ufl die sache gedacht, wen sie konten zu er-
kennen geben; daruff hat myn gnediger herre on lesen laszen eyn
appellation der von Magdburg unde furder dar tzu reden laszen, das
seyn gnade vier stucke bedacht habe, das erste, das or syne botschafft
in den keiserlichen hoff schicke unde widder die beruffunge erbeiten
lasze, das ander, zcölle unde gleite von den von Magdburg glich fromden
zcu nemen, das dritte, slosser unde stete in besser achtunge zcu halden
mehir wenn vor, das virde, ap die von Magdburg irne an eym ende
sich vorgreyffen wurden, das zcu weren.
Item do dy von der sammelunge solchs vornommen haben, haben
sie bedacht alse weise lewte, das die sache zcu wevterunge kommen
mochte, unde mynen gnedigen herren gebeten, on gutlichs handels in
der sache zcu vorgonnen, sie hofften dy von Magdeborg wurden sich
weisen laszen, damitte solchs vornemens nicht noit were, als hat mvn
g. h. sich solehs swerlich bereden laszen, aber om zcugefallen unde der
sache zu gute dennoch bewilligt, unde von Calbe usz sint von stundt
Nr. 514. 1488. 268
an geritten graffe Woldemar von Anhaldt, graffe Ernst von Mansfelt,
zcwene des cappittels, zewene von der ritterschaft, zcwene usz vglicher
Stadt unde viere usz dem stifft von Halberstadt. Ir aller handel hat
wening verfangen, szundern sie sint widder zu meyne gnedigen herren
zein Calbe kommen unde den rat usz der alden stadt Magdburg mit sich
bracht unde weiter gehandelt unde eynen tag gemacht gein Halle uff
mittwoch Symonis et Jude mit eym unterschide, wu dy von Magde-
borgk die oren vormochten, das sie unserm gnedigen dry tausent
rynsche gulden byten wurden, so wolt gemevne vorsammelunge vleisz
ankeren, damitte solche in gute bygelegt unde gescheiden wurde.
Sollichs baben dy von Magdeborg graffe Woldemar abermals ab-
Eesehriben, dar by isz myn gnediger herre zcu der czeyt hat bleyben
assen.
Item dar nach haben dy von Magdburg das cappittel zu Magdburg
gebeten zu handelen zcwusschen seynen gnaden unde on, das syn gnade
usz vorgehabten hendeln unde ratslagen nicht füglich hat kont annemen
zeu der czeyt, szundern zu eyn bedencken genommen unde eynen ge-
mern schriben uszgehen laszen synen fursten, graffen, prelaten, ritterschafft
unde synen reten uff den ersten fritag in der vaste ytzunt nehist vor-
gangen unde denselben vorgehalden dy hendel des cappittels unde
nuwe zcufelle, das sie dy von der alden stadt Magdburg by unserm
gnedigsten herrn dem keiser beerbeyte, mynen gnedigen zu citiren,
unde sich vornemen laszen, myn gnediger herre furder von on des
turckengeldes acht ader newn tusend gulden, sie welden liber dem
kevser noch sovil geben; des glichen eyn geruchte am keiserlichen hoff
sein solde unde auch in dissen landen, dasz sie sich mehir zeum reych
bekenten, wen zcu unserm gnedigen herrn. Doruff hat das capittel
furder gebeten wie vor on gutlichs handels zu vergonnen, unde fursten
unde graffen unde seyn rette on zugefallen mit gein Magdborg schicken,
das seyn gnade also geordent unde graven Woldemar, den von Qwern-
fordt, graven Ernst von Mansfeldt unde ander rete mehir uff sonnabent
nach dem fritage oben berurt mit gein Magdburg schickt unde handeln
laszen, als das hirbey auch vorezeychent ist, esz hat aber nicht ver-
fangen. Darnach hat das capittel mit etlichen myns herrn reten auch
in der sache geerbet, ist unfruchtbar gewest.
Item uff sonnabent nach Oculi hat der rat von Magdburg mich zu
Calbe ersucht unde gebeten, das sie der sache mit unserm gnedigen .
herrn zu gutlichen abetrage kommen mochte unde mit mir da von
zeü handeln; solchs habe ich an nıynen g.h. von stundt gelangen
laszen, das seyn gnade gnediglich mir vorgunst, doch gebeten, das mir
seyn gnade eynen der seyne dartzu gebe, das er aber alzo getan hat,
ist von dem tage eyn ander tag gemacht ins closter czum Nuwenwerke
vor Halle uff Mitwochen nach mitfasten, ist adder aber nichts beslyszlichs
vorevnigt, szundern den dritten tag gelegt gein Magdburg uff dinstag
nach Palmarum, hat ouch nicht verfangen, szunder den sachen nehir
kommen dann vor unde eynen tag ernennet uff mitwoch nach Miseri-
264 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
cordia domini gein Calbe in der hofnunge, das isz zcu eynem be-
sliszlichen ende uff eynen gemeynen landtage gebracht werden solt.
Solchs dy von Magdburg gantz abegeslagen, darby wir isz zcu der zeyt
ouch haben musst bleyben lassen.
1483. nach Ostern. 515.
Hans von Minkwitz und Vinzenz Neumeister schreiben den:
Erebischof Ernst über ihre Verhandlungen mit den Magdeburgern
über mehrere Streitpunkte.
Gleichzeit. Abschrift.
Haupt - Staatsarchiv zu Dresden. ( Wittenb, Archir, Stadt Magdeb. BI. 40.)
Gnediger herre. Nachdem die irluchten und hochgeborn fürsten
und herren herre Ernst kurfurst und herre Albrecht gebrüder, herezogen
zu Sachsen etc. uwer gnaden hern vater und vedter unser gnedigen
herren, andere ewer gnaden herren und fründe uns ins befehil gebin
haben, den tag zu Calbe uff nehstvergangen mittwoch in den Magde
burgischen handel zu besüchen, dem wir also gethan und uff gemelten
tag die von der alden stad Magdburg zcwene yrer bürgermeister nemlich
Heyne Alemann und Heynen Wittekopp auch geschickt haben, wir usz
unser besten betrachtung denselben geschickten furgehalten, was sie
dem forigen handel nach an den yren erlangt hetten, dann uns hat be-
ducht, so sie den handel abeslügen, soll ewer gnaden kegin ewern
fürsten, graven, capitteln und andern geistlichen und wertlichen glympff
tragen und zufal breugen. Sie haben aber solchs zu thune sich lange
zceit geweigert und uns gebethen, vn erkennen zu geben, was wir an
ewer gnade erlangt hetten, als han wir yn nach unserm besten ver-
mógen eroffent eyne leydeliche anczeigunge und doch die gründe ewer
gnaden uff die czeit noch verhalten. Do sie das vernommen, haben
sie geantwort, wiewol sie bey den yren vil fleis gehabt uff die funff
Stücke, die am dinstag nach Palmarum zu Magdburg in des capittels
dorntze gehandelt weren, das erste umbe das bekentnisse, das andere
umbe das türckengelt, das dritte umbe die verschreibung, das vierde
umbe keyne nuwekeit in der stad Magdburg und in ewer gnaden
landen uffzusetezen ane ewer gnaden wissen und willen und das fünffte
umbe die offnunge hinder dem molnhofe usz und inzuzcihen nach
ewer gnaden behuff und nötdurfft und nach luthe der verschreibunge
dorüber gegebin, yn were auch am letzsten durch uns turgehalten, wie
uwer gnade sich in der sache nicht weyther begebin wolde, dann also
vil ewer gnade des mechtig were und nicht furder etc. hetten sie doch
bey den vren grossze beswerung funden. Zcum ersten des bekentnis
halben haben sie geredt, sie hetten ewer gnaden huldunge und eyde
gethan, die wolden sie halden als frömeliche lüthe und vermeynthen,
sie weren forder bekentnis derhalb zu thun nicht schuldig ; zum türcken-
Nr. 515. 1483. 265
gelde ist yr antwort gewest. das sie evne solche summa bev den vren
nicht getruweten zu erlangen, als sie wol gemeynt gescheen solde sein,
es were dann, das ewer gnade in der sache etwas nachliessze, damit
sie das volgk setigen móchten, wie das uff ehirgehalten tagen gehandelt
were wurden; umbe die verschreibung haben sie furbracht, das sie die
yren uff solliche kurtze wort zu rechte nicht vermógen, sundern be-
sorgen, es mocht yren briven, privilegien, freiheiten und alden ge-
wonheiten zu schaden komen; zu den nuwen uffsetezen haben sie
gesagt, es sey eine alde gewonheit. das sie in yrer stad zu gebieten
gehabt hetten, und hofften, das ewer gnad sie doran nicht irren wurde;
umbe die offenunge hinder dem mólnhofe lassen sie gescheen, wie es
vorschrieben und eyne alde gewonheit ist: umbe unsern gnedigsten
herren den Romischen keiser, die wiele ewer gnade sie des nicht allent-
halben entnemen, das den yren allerswerst sey, dann sie verhoffen zu
den andern stücken noch wol zu kommen, aber zu dem wüsten sie
keynen radt und mosten es dobey bleiben lassen, wiewol yn solchs
leid were, ydoch weren sie in verhoffnung und bathen uns lichterung
der sache furzunemen, domitte die in gute yre entschafft gewynnen
mochte. Gnediger herre, doruff haben wir geantwort, das wir bey
ewer gnaden dissze furgehalten hendele nicht getruweten zu erlangen,
noch vil mynner were bey uns nuwekeit furzuslàn und lieszen es
auch dobey bleiben. Do nun die geschickten von Magdburg solche
kurtze antwort vernommen, haben sie uns mit fleisz gebethen, die
sacbe also kurtz nicht abezuscheiden, dann sie hofften, das es noch zu
gute komen mochte. Doruff haben wir sie underricht, das wir nichts
anders wissen, dann wie vor, es were dann, das sie wolden zu richtern
haben und lyden eynen endlichen usztrag iu eyner verpenten zceit
nicht lange die irluchten, hochgebornen fürsten und ernwirdigen in got
veter herren Albrechten marggraven zu Brandenburg kurfursten etc.
herrn Johannsen auch marggraven zu Brandburg etc. ader die bischove
zu Wurtzpurg, Bamberg, Merszburg, Numburg ader Brandeburg, usz
denselben unsern gnedigen herreu allen zcwene zu welen und vor den-
selben eyns entlichen rechtlichen usztrags zu gebin und zu nemen,
wie obin berurt, so weren wir in guter verhoffnunge, ewer gnade wurde
es nicht abeslahen, dobey sie mercken mochten, das ewer gnade nicht
mehir danu rechts begernde were; in mannichfaldigen hendeln haben
wir an yn vermerckt, das sie keyne hoffnung haben, solchs bey den
vren zu erlangen, und dorumbe haben sie es nicht angenommen,
sundern darbie verbleiben lassen. Gnediger herre, doruff sein wir den
andern tag nach mittag erst abegeschieden und iglichen teil in seiner
gerechtikeit gelasszen und unnser hendel uffgehoben und vor nicht ge-
schaezt, dornach ewer gnade sich wol werdet wissen zu halden, und
wie sich disser handel beiderseit in vil und lengern worthen begeben
hat, wollen wir ewer gnaden, so wir zu ewern gnaden widerumb
kommen, eigentlieher und grüntlicher beriehten. Auch gnediger herre,
ist in allen ewer gnaden ampten, zcollen und gleiten von ewer gnade
266 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wegin geschrieben und ernstlich befohlen, von den bürgern der alden
stad Magdburg, yren gütern und habe glich andern, die ewer gnaden
land besuchen und dorinne handeln, gewönliche zcolle und gleite zu
fürdern und zu nemen, und haben doruff Reynbardten von Ermszrewth
gein Calbe gelegt, ein uffsehen zu haben, das die rechte strasszen
gehalten und nicht umbegefaren werden; desglichen gedencken wir in
andern ewer gnaden ampten auch fleisz furczuwenden und bevehlen
uns hiemitt ewern gnaden als unserm gnedigen herren.
Ewer gnadeu undirthenige willigen Hanns
von Minekewitz ritter und Vincencius Nuwemeister.
1488. Mai 6. Zerbst. 516.
Fürst Magnus von Anhalt bitte den Rat von Magdeburg um
Herstellung der alten. Freundschaft und um Abschaffung der von
den Schöffen auferlegten Lasten.
Or. Pap. beschädigt; wnbesiegelt.
Huus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Von gots gnaden Magnusz furste zu
Anhalt und grave zu Aschanien etc.
Unseren suuderlichen gunst zuvor, ersamen und wolweysen
besundern . . . Ewir und der scheppen ingesloszen widderschrifte
haben wir vorstanden und hetten unsz vorsehen, ir wu... unszir
fleiszige bette bey euch haben gedeygen laszen, dann wir halten is
vmber darvor, unsir ansynnen sey nicht alzo geformet, darumb dv
scheppen sichs befromden, wan is ist alt beschriben recht, das der
kleger sal folgen des leyders gericht, und dem rechten nach halten
sich kegen unsz alle umbligende geistliche und wertliche fursten ; obir
das ist das lobliche stifft zu Magdeburgk und unszir herschaft mit
eynander vorbunden, dar widder der scheppen vornehmen handelt, wy
wol wir haben gelegene tage den scheppen und euch irboten zu
besuchen, den unsern alzo zu haben ewirs yden irkentnisz sunder
dingslet zu dulden, furder unszir irbythen uf den erwirdichstin in
got hochgebornen fursten und hern hern Ernsten administrator der
kirchen Magdeborgk und Halberstat etc. unsern lieben hern und ohmen
auszgestrecket, das allis unfruchtbar und yhe nicht mynner, es ist
eyne gar unwontliche weygerunge widder gemeyne rechte und obung.
bitten abir nachmahel gar gutlichen, wollet alde herbrachte nackbur-
schaft zu synne nehmen und alzotane nuwe beswerliche ansecze nicht
beschehen laszen und dy vorfugen abzuthuende adir zcum wenigesten
darumb mit unsz zu tage komen und dy dingk ufschriben, derhalben
underridung mit enander zu haben, wo aber von euch tage voracht
und dy unsern von ewern scheppen ferner beswert wurden, habeu wir
orsache gegen dy ewern besassze und ufhalt widderumb anzulegen in
Nr. 516—517. 1483. 267
gutter zuvorsicht, ir werdet unszir gleiche gebot anszehen unde euch
anders bedencken unde is dar hyn nicht kommen lassen, wollen wir
gutlichen beschulden. Geben zu Zcerwist am dinstage nach Vocem
Jocunditatis anno ete. LXXXIII*.
Adresse: Den ersamen und wolweyszen radmannen und innigesz-
meisteren der alden stad Magdeburgk —.
1483. Mai 15. Giebichenstein. 9l.
Ersbischof Ernst. schreibt an die Herzöge Wilhelm und Friedrich
von Braunschweig um Beistand gegen die Stadt Magdeburg.
Konzept. Pap.
St. M. s.v. A. Erzst. M. II. 610.
Unser fruntliche dinste und was wir liebs und guts vermogen,
alleezit zuvor. Hochgebornen fursten, lieben herren und ohmen. Als
wir nehst Hansen von Bertensleve unsern houptmann und Karlen von
Schidungen unser rete und lieben getruwen des ungehorsams halben,
des sich die burger unser alden stad Magdeburg widder die keiserliche
mandat kegin uns halden, geschickt und die dingk gnuglich zu
erkennen gebin und bitten lassen haben, so die selbten burger in yrem
fumemen und frevel beherten und sich der billichkeit nach ye nicht
schicken welden, uns wider sie hulff und biestand zu thune und mit
den uwern daran zu seyne, yn wider uns keinerleie hulff nach zuschube
zu thune etc. daruff uns von den gnanten unsern reten antwort
inkomen ist, das yr, lieber herre und oheym herczog Friderich, von
uwern und auch uwerer lieber herre und oheym herczog Wilhelms
wegin bekand habt, als gehorsame fursten des heiligen reichs die keiser-
lichen geboth und mandat anzunemene, und ab die nicht weren, so
woldet yr von angeborner frundschafft und auch nackberschafft wegin
uns mit libe und gute in den und andern sachen hulfflich seyn, und
das das widerumb alse von uns gehalden wurde etc. lieben herren und
ohmen, wir dancken uwern lieben sollicher fruntlichen irbietung und
nemen die gutlich an und sind verhoffens mit gots unsers herren, uwer
und ander unse herren und frunde hulff von den burgern uuser alden
stad Magdeburg zu erlangene, so vil sie uns von rechte pflichtig sind,
wir erbieten uns auch uwern lieben wiederumb in der glichen und
andern sachen mit liebe und gute hulfflich zu seyne und uns so
fruntlichs willens gein uwern lieben zu haldene, als wir gerne nemen
wollen, womitte wir uwern lieben behegelich dinste und gefallen wisszen
zu erezeigen, thun alleezit fruntlich gerne. Gebin zu Gebichenstein uff
donrstag nach dem sontag Exaudi anno domini ete. LXXXIIL".
Adresse: An herezog Wilhelmen und herezog Friderichen von
Brunszwig.
— — ——M
268 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1483. Mai 23. 818.
Der Rat von Magdeburg übersendel dem Erzbischof Ernst einen
kaiserlichen Brief, der sich auf das vom Kaiser erwirkte Mandat
bezieht, und erbietet sich zu allen billigen Diensten.
Gleichzeit. Abschrift.
Hanupt-Staatsarchin zu. Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 35).
— am fridage in der hilgen pingestweken — anno domini etc.
LXXXHI*.
1483. Mai 24. Giebichenstein. 919.
Erzbischof Ernst schickt seinem Vater. die an den Kaiser
zu schickenden Briefe zur Begutachtung und teilt ihm mit, was
er dem Bischof ron Meissen für Aufträge an den Kaiser
gegeben habe.
Or. Pap. Si, z. T. erhalten.
Hauı»t-Staatsurchir zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. BI. 36).
Sonliche liebe mit gantzen truwen und unser fruntlich dinste und
was wir liebs und guts vermogen, allezceit zuvor. Hochgeborner furste.
herre und vater, uff hute haben uns der rath unser alden stad Magd-
burg geschrieben und eynen brieff von unserm herren keiser erlangt
mit eynen slechten boten zugeschickt, als nach unserm beduncken
nicht anders zu vermerken, dann uff der von Magdburg berichten und
furbrengen erwurben ist; beider brive wir uwer liebe copeyen hirinn
zuschicken, und wir haben daruff mit etlichen unsern thumherren.
doctoribus der rechte und unsern reten geratslagt und finden in rathe
und auch bie uns selbst, das unser und unsers stiffts zu Magdburg
noitdurfft irfordere, unserm herren keiser darumb zu schreiben, und
wir haben derhalben schriffte an unsern herren keiser begriffen und
schreiben lassen bisz uffs versigeln, die wir uwer liebe bei geinwertigem
unserm cantzelschreiber zuschicken, ewer liebe mit allem fliesse
bittende, die zu ubersehne und zu oberwegen, ob darinn zu kurtz, zu
lang adder was uberflossig geschrieben were. und die nach uwer
meynung verbessern, die danne unser canczelschreiber umschreiben
und versigeln und unsern boten unsumelich und unsern herren und
frund von Miessen fertigen sal. wu aber uwer liebe an deu schrifften
nichts andern wurde, sal unser schreiber den briff unserm herren und
frunde von Miessen ane sewmen senden. Wir haben auch seyner liebe
die ding, wie es uns begind, geschrieben und copeyin unsers herren
keisers und auch der von Magdburg brive uns huthe zukomen.
z;usampt eyner copey, wie wir unserm herren keiser itzt schrieben,
Zugesand und sine libe gebeten, unser und unsers stiffts zu Magdburg
beste gein der keyserlich majestat vorzunemen, und die key. M' von
unser wegen zu bittene, uns und dem selbten unserm stifft unser stad
Nr. 518--520. 1488, 269
nicht zu entezihen und uns bie der ane intrege blieben zu lassen und
solliche der von Magdburg erwurbene brive widder zu vernichtigene
und uns bie dem, das uns seine k. Mt. vormals gegebin und verschrieben
hat, zu enthaiden, und uns daruff furder notdurfftige brive zu gebene;
so haben wir seyner liebe auch vor sinem uszczihen copeyen unser
und unser kirchen zu Magdburg privilegien, wie die stadt Magdburg
durch keiser Otten den grossen und keiser Otten sinen son unser
ertzbischofflichen kirchen in erster stifftung gegebin ist, mit velen andern
schrifflen zugeschickt und siner liebe unsers stiffts gerechtikeit und
erwiesung thun lassen, darnach er sich zu richtene hat, bitten wir uwer
liebe mit fliesse, vr wollet dem gnanten unsern lieben herren und
frunde von Miessen auch derhalben, so von uch zu rate funden wirdet,
schreiben, unser und unsers stifits beste hirinne vorzunemene und zu
thune und das er auch von uwer liebe und des hochgebornen fursten
herren Albrechts hertzogen zu Sachsen etc. unsers lieben herren und
vettern wegin, dem wir die ding auch durch schriffte zu erkennen
gebin haben, mit unserm herren keiser davon nach unser und unsers
stiffts noitdurfft reden wolde, so sind wir ungeczwivelt, sine liebe das
mit fliesse thun und das beste furwenden wirdet, uns auch furder be-
raten sevn, wie wir uns gein den von Magdburg nu gehalden mogen,
und uff das uwer liebe uns uwern rath deste statlicher gethun moge,
so senden wir uwer liebe hirinn auch copey unsers herren keisers
brives, den er uns und unserm stifft zu Magdburg vormals gegebin
hat, und nachdem wir seyner majestat verwand sind und auch dinste,
die wir und unser stifft mit darlegen, kost uber unsers stiffts vermogen,
ab wol unser stiflt von eigenen sinen underthanen in verterb bracht
ist, williglich gethan haben, hetten wir uns sollicher brive wider uns
zu gebene nicht versehen. und was uwer liebe rath birinn sey, uns,
so furderlichst gescheen mag, zu erkennen gebin, dornach wir uns
halten und umb uwer liebe alleczeit gerne verdinen wollen. Gebin
zu Gebichinstein uff sonnabend in der heiligen pfingstwoche anno
domini etc. LXXXIII°.
Ernst — administrator der kirchen zu Magdburg
und zu Halberstad etc.
Adresse: Dem hochgeborn fursten hern Ernsten, hertzogen zu
Sachsen, kurfursten etc.
1483. Mai 24. Giebichenstein. 920.
Erzbischof Ernst schreibt an Kaiser Friedrich über die ihm be-
wiesene Unbotmässigkeit der Stadt Magdeburg und die daraus
entstandenen Streitigkeiten.
Konzept. Pap.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II. 610.
Allirdurchluchtigster und groszmechtigster keiser, meyn innigst
gebeth und undertenigen willen dinst uwer keiserlichen maiestat in
270 | Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
stetem gehorsam alleczit zuvor. Allirgnedigster lieber herre, huthe
haben mir myne gehulte und gesworne undertanen der rate myner und
mynes erczbischofflichen stiffts stad Magdeburg eynen brieff in schyne
von uwer k. m. uszgangen mit eynem slechten louffenden bothen zu-
geschickt, dorinne uwer k. m. berort, wie uwer gnad dem abeschied
nach nehstmals zu Nuremberg durch des heiligen reichs kurfursten uud
fursten bescheen mir gegonnet und macht und gewalt gegebin solle
haben, von burgermeister, rathe und gemeinde der alten stad Magdeburg
eynen zcimlichen anslag glich andern mynen undertanen in yrer macht
zu hilp des dinsts, so ich uwern gnaden iczt getan, zu nemene, und
das uwer k.m. bericht werde, wie ich eyne mergliche summe gelts auf
die von Magdeburg geslagen und die von yn als mynen und inynes
stiffts undertanen zu habene und sie also von uwern gnaden und dem
heiligen reich zuzutezihen understehen solle, des uwer k, m als Romischer
keiser, merer und handhaber des heiligen reichs in keynen weg solle
erlieden nach gestaten mogen, auch in uwer k. m. briven mir deshalben
gegebin uwer wille und meynung nicht gewesen solle sein etc. be-
rurende furder am ende des brives, das uwer gnade mandat und brive
mir der hilff und pene halben doruff gesaczt gegebin zu fulfurung
etlicher handelung in den briven vermeldet uffgeschoben und ange-
stellt solden werden etc. wie uwer gnade brieff das wiether uszfuret.
habe ich verstanden und thu uwer k. m. dinstlich erinnern, das ich
uff den tag zu Nuremberg myne mergliche botschafft nemlich den ern-
wirdigen in gote vater hern Johansen bischove zu Missen, mynen
lieben hern und frund, und den hochgeborn hern Woldemar, fursten
zu Anhalt mynen lieben ohmen, mit mynen fullen gewalt gefertigt und
etliche zcit dar legende gehabt, und als sich der tag vast in lengerung
geczogen, den gnanten nıynen lieben herren und frund von Miessen
den tag zu ende abharren lassen, dem ich dann sunderlich in bevehil
gebin, ob die burger myner alden stad Magdeburg zu sollichem tage
gesundert und sie yre botschafft dar haben, dafur zu seyne, das die in
gemeyne versammelung des reichs nicht gestatet noch zugelassen oder
verhangen, die von mir und meynen erczbischofflichen stiffte zu czihene,
sundern in hilff uwer k. m. zu thune mit mynen und myns stiflts
graven, herren, ritterschafft, myner alden stad Magdeburg und andern
mynen steten und undertanen zu bewilligen, und habe denselben von
Magdeburg in dem nicht anders an mich geczogen und der gehalten
als der, die mir und mynen erczbischofflichen stifft gehoren und in
undertanigkeit und dinst verwand sind, daruff und nicht anders ich
uwer k. m. myne hilff zu rosz und fusz ane vermynnerung zugeschickt
und das jar usz versolt habe, wie wol mir das nach gestalt mynes stiffts,
der von eigenen sinen undertanen vil nah zu genutlichen verterbe
bringt, swehir wurden ist. Ich habe auch nicht eyne swere, sundern
eyne gancz liederliche stewre uff die von Magdeburg und ander myne
undertanen geseczt und nemlich nicht hocher, dann von tusend gulden
eynen, und doch die meiste kost die luthe zuversoldene selbst ge-
Nr. 520. 1488. 271
tragen und erlieden, des ich meynen stifft ettwas usz verterbe und
armuth zu bringen selbst wol bedurfft hette, als uwer k. m. von dem
gnanten mynen herren und frunde von Miessen, des und was unge-
horsam die von Magdeburg sich gein mir halden, gnuglich unterricht
werdet, so habe ich vormals ern Johannsen von Siettewicz(?) doctor etc.
mynen canczler zu uwer k. m. gein Wien geschickt, der doselbst in
got verstorben ist, und uwer gnade des ungehorsam der mynen von
Magdburg mit clarem schyne underrichten lassen und durch mvne
schrifft under anderm zu erkennen gebin, wie sie sich sollicher stewr
der ursache sunderlich widderten, das vast fursten umb mynen stifft
gelegin sollicher hilp uwer k. m. nicht teten, und sunderlich das der
von uwer k. m. nicht wider dieTurcken sundern den konig zu Ungern
zu bekrigene gebrucht wurde, der selbte konig evn cristlicher konig
were und denTurcken mehir widerstandts, dann ennich christlich konig,
furst ader herre getan hat, wider den ichts zu thune sie nicht geneigt
weren, hat uwer k. m. darnach den mynen von Magdburg bie den
penen in den briven von uwern volmechtigen anwelten zu Nuremberg
uszgangen begripen, auch privirung und entsetczung aller lehen, gnaden,
friheiten und privilegien, die sie von uwer k. m. dem heiligen reich,
mynen stifft und andern fursten hetten und darczu thusend mark lotiges
" goldes unabeleszlicher pene zu beczalene ernstlich geboten, sich in dem,
das ich zu volezihen sollicher hilff uff sie slahen wurde, in eynen monet
gehorsamlich zu halten und sich sollicher hilff furder nicht zu wideren,
auch keynerley verczug nach uszflucht dorinne zu suchen, und als sie
dann ungehorsam wurden sind, hat uwer k.m. sie erkand und erclart,
in die obgerurten penen gefallen zu seyne; uwer k. m. hat mir auch
verschrieben, sie nicht wider inzusetczen nach restituiren ader new
privilegie, frieheit ader gnade zu gebene, uwer gnade tete es dann mit
mynen ader myner nachkomen erzbischove wissen; uwer k.m. hat mir
und mynen nachkomen auch ganczen und unwiderrufflichen volligen
gewalt gegebin, wann, wie und zu welchen zciten uns eben und be-
quem ist, die obgerurte pene von den ungehorsamen und yrer iglichem
in sunderheit und yren gutern zu irfurdern und zu erlangen und
damitte nach unserm willen zu handeln und zu thune. Uwer k.m.
hat auch gesaczt und wil, das das alles crefftig und mechtig seyn, stete
gehalten, fulezogen und dem nachgangen und von nymandes davon an
uwer gnad nach einnich ander geappellirt nach supplicirt nach keiner-
lev uszezog dargegen gebrucht solle werden und daruff allen und
iglichen fursten geistlichen und wertlichen, prelaten, graven, frien,
herren, rittern, knechten und steten und andern des heiligen reichs
undertanen geboten, mir und mynen nachkommen erczbischoven zu
Magdeburg die obgerurte pene zu irmanen und zu erlangene, ge-
truwelich hilft und biestand zu thune furder inhalts uwer k. m. brives
mir und mynem stifit derhalben gegebin, und ich hatte mich nicht ver-
sehen, das uwer k. m. nach geleginheit und gestalt sollichs mutwilligen
ungehorsams, der mir nicht in mynen und myns stiffts, sundern uwer
272 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
k. m. eigenem dinste begegind, solliche brive mir und mynenmi stifft in
Magdeburg zu abebruch und furderm ungehorsam und widerwillen
uszzugehen solt durch ennicherley sache bewegen lassen haben, sundern
angesehen myne dinste, dieich uwer k. m. mit allen mynen undertanen,
bis; allein die mynen von Magdeburg, die sich des uszgesundert und
frevelich enthalden, williglich getan, und als ich furder zu thune wol
willig were und mich und mynen stifft bie dem unsern und das mir
uwer k. m. vormals unwidderrufflich gegeben, gznediglich entholden
han, als ich zu uwer k. m. nach verhoffens byn, sich gnediglich gein
mir und mynen stiflt bedencken werde, bitte ich uwer keiserliche
maiestat mit demutigen fliessze geruche sich nicht zu understehen, mir
myne und mvner ertzbischofflichen kirchen stad Magdeburg zu ent-
ezihne, wann die mynen vorfarn und der kirchen zu Magdeburg von
ersten stiftern myner kirchen keiser Otten dem grossen und keiser
Otten sinem sone beider heiliger gedechtnis mit gerichten uberst und
nidderst und allem rechten gegebin ist, die myne vorfaren erczbischove
auch bisz uff mich geruglich und fridelich besessen und huldung und
evde von den burgern derselbten myner stad, als rechte herrn von vren
undertanen entphaen sollen. genommen, als ich die auch von denselbten
burgern in biewesen vilerfursten geistlich und wertlich, graven, herren.
rittern und knechten und auch andern entpfangen habe; es sind auch
myne vorfarn erezbischove von uwern vorfarn konigen und keisern vor
rechte herren der alden stad Magdeburg geacht, gehalten und genant
wurden und ist nieht vernommen, das sich uwer vorfaru der angemaszt
hetten, uwer keiseiliche maiestat wolle mich auch bie das yr mir und
myner kirchen unwidderrufflich gegebin, gnediglich enthalden, mir auch
hulfflich und furderlieh seyn, das von den mynen von Magdeburg zu
erlangene, und der halben mir furder noitdurfftige brive geben, damitte
ich die erkandte und erclerte pene und zcimlichen gehorsam an yn
bekommen moge, und derselbten von Magdeburg nicht wider insetczen
noch restituiren ader nuwe privilegie, frieheit ader gnade gebin hinder
mir ader mynen nachkommen erczbischoven, sundern uns zu dem, das
uns uwer k. m. gegebin hat, gnediglich handhaben, schutezen und ver-
teidingen, als ich mich des und aller gnade zu uwer k. m. genezlich
versehe; ich und myn stifft vor(?) kost, zcerung und groszem (?) schaden
nicht..., das wil ich mit alle mynen und myner stiffte getruwen und
gehorsamen undertanen deste williger seyn umb uwer keiserlicher
maiestat in aller undertenigkeit zu verdinen. Gebin zu Gebichenstein
uff sonnabend in der heiligen pfingstwoche anno domini etc. LXXX
tercio.
U. K. M. demutiger capplan Ernst, administrator der kirchen
zu Magdeburg und Halberstad, herczog zu Sachsen,
landgrave in Doringen und marggrave zu Missen.
-— — — -— ————
Nr. 521. 1483. 273
1483. Juni 10. Weimar. 521.
Kurfürst Ernst von Sachsen erteilt seinem Sohne, dem Erzbischof
Ernst, auf dessen Bitten einen Rat in seinem Streite mit der
Stadt Magdeburg und melde die Ankunft des kaiserlichen
Gesandten, des Bischofs von Gran.
Or. Pap. Si, mit einem Teil der Adresse abgeschnitten.
St. M. s. r. Allgem. Nachtrag X. 2.
Veterliche liebe mit gantzen trewen alleczeit zuvor. Ernwirdigister
in got unnd hochgepornner furst, liebir sone. Als ewer lieb unns
ssehriben, das ir den hendeln in der Magdburgischen sache, wie die
jungst dureh ewer lieb, unnserm lieben bruder unnd unns zum
Gebichinstein gescheen sint, nachgedacht und vormuthet uch, das
sollich compromiss unns nehst zugeschickt nach seinem lawt von den
von Magdburg nicht angenomen werde, unnd dorumb findit ir, das,
als uch bedunckt, notdurft sein wolle, forder drangsal mit vorbieten
innhalts ingelegter copien darauf zu legen bittennd, das wir sollich
copie ubersehn unnd die durg uberwegen, was uch des zu thun sein
wolle, unnd ewer lieb des unnsern rat unnd meynung widir zuirkenen
gebenn, unnd wu nach unnserm rath unnd gefallen die ding also von
uch solten furgenomen, ap sich dann die zu forder tewff unnd weiterung
begeben wurden, wes ir uch denn mit den ewern fernner unnd weiter
dorinn halten muchtet und soltet, in dem wolle sich ewer lieb unnser
mevnung unnd gefallens also halten, also haben wir die copie unns
zugeschickt, wie ewer lieb bedacht, ein gebot unnd schrift awszugehen
lassen, vorlesen unnd wol vornomen unnd ewer lieb mevnung in
unnserm gemute vleissig und trewlich bewegen, unnd wiewol wir jungst
bei ewer lieb zu Gebichenstein manehirlei hendel und bewegnus
vormergkt, so wir abir bedencken, was wir zu Dresden auf ewer lieb
und der ewern unterrichtung in dem, das ir furhabt, in ewern zcollen
unnd geleiten von den von Magdburg und allir irer hab unnd gut
gleich frömbden unnd auslendischen geleit zu nemen schaffen wolt, wie
sweher das ewerm capittel unnd eczlich den ewern zu thun bedawcht,
vormerckt, das wir doch bei unns nicht finden unnd unnser rath unnd
mevnung was, das ewer lieb sollich zcolle unnd geleite von den von
Magdburg gleich frómbden unnd awslendischen in ewern geleiten
zu nemen bestellen soltet, unnd ab vmandes widir sie handeln und yn
heschedigung thun wurde, das sich ewer lieb ir denn nicht anneme,
dorinn kein gnad ader forderung, das zuvorkomen ader erstatung
zu irlangen, tete und das ewer lieb das cin zceit dorbei mucht ruhen
laszen, das wir auch selbir also thun wolten, wu es uns also gelegen;
sollichs ist unnser meynung noch; und wu es were, das der zcolle so
gut were, als wir das haben horen achten, und ewer lieb die von den
von Magdburg unnd alle irem hab unnd gut an ewern zeoll- unnd geleit-
Steten nemen lisse, so bedoucht uns, es solt iuch zur zceit genug
doran sein, dann sollich ewer gepot, so ir furhabt, wirt nach unserm
Gesehiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 8. 18
274 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
beduncken ewerm gemeynem lantvolgk als wol beswerlich als der
stadt zu Magdburg sein, unnd konnen nicht vorsteen, das sie dar mit
konten genotigit werden, wil aber ewer lieb sie dringen, das sie wit
uch zu krige komen sullen, seit ir dann also geschickt unnd findet.
das uch der krig mit yn nutzlich sei, so mag ewer lieb das und anders
thun, dodurch ir sie zu anheben dringt, so abir die sach unnser unnd
wir zum krige geschickt wern, so wolten wir selbir liebir anheben,
dann das wir durch unnsern gedranck anheben des kriges von yne
warten solten; das alles wirt ewer lieb mit den ewern wol bedencken
unnd zu ewerm besten anschicken, dann wir ewer unnd ewers stifts
ere unnd nutz loblich unnd brechtliehs geruchte in dem unnd in allen
andern sachen gernne vornemen. Der bischof von Gran hat unns
geschriben, das er des wegis mit der keisirlichen majestüt befehl bei
uns zu komen sei, unnd uns gepeten, ym die unnsern under awgen
zu schicken, die yn aufnemen unnd durch unser lande sichir bei unns
brechten, dem wir also gethan, unnd wissen nicht anders, er sei un-
derwegen bei hertzog Sigmundt von Österreich an der Etz, bei den
furstenn von Bayrn unsern ohmen und swegern und unsern lieben
swager margrafen Albrecht gewest, und vorsehen uns seiner kunft auf
dissen nehsten donnirstag ader freitag des bedenckens, er werde der
sach halben zwusschen ewer lieb und den von Magdburg auch befehl
haben; wu nu ewer lieb bedunckt, das mit dem genanten bisschove
unnd dem fiscal, des kunft wir unns mit ym auch vormuthen, zu
reden were, so mucht ewer lieb ewer botschaft deshalb auf freitag bei
unns schicken. Das haben wir ewer lieb ein wissen zu haben nicht
vorhalten wollen. Gebenn zu Wymar am Dinstag nach Bonifacij
anno domini etc. LXXXIII.
Ernst von gots gnaden hertzog zu Sachssen etc.
und kurfurst, landtgrave in Doringen
unnd margrave zu Meissen.
Adresse: Dem ernwirdigsten in got und hochgebornnen fursten —-
Ernnsten administrator der kirchen zu Magdeburg, Halberstadt, hertzoz
zu Sachssen ete. unnserm . . .
1483. Juni 11. 522.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass er diesen
bei der Teuerung möglichst unterstützen wolle.
Or. Perg. St.
Studtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen besundern guden frunde.
So juwe leve uns itzundt juwem dem armen volke und inwoneren in
disser vorhanden und anstanden duren tyd brothkopes halven uth to
vorende etc, so dat denne de sulven juwer leve schrifte fruntliken und
gudes gewillens (dertzeyginge under anderm van worde tho worde
Nr. 522 —524. 1488. 275
vormelden etc. hebben geschreven, guden frunde, willen wy jo alle tyd
und sundirgen juwer leve nach verwanten dingen und guder truwer
neyberschopp und ok dem armode, so vorderst wy ummer mogen unde
fruntscopp dertzeygen, so wy dat ok, so juwe leve wol weten, noch
wante her myt dem korne und brothkope gerne gedan hebben, und
willen uns darnoch, so vorder wy ummier mogen, so vor und itzidt
geroret is, so wy de dinge und unse und der unsen nottorfft vormerket,
in dem jegen juwe leve und de juwen gutwilligen bewisen und hebben,
wante wurmede wy juwer leve in dem und ander juwen anliggenden
saken mogen to forderinge und dinste wesen, don wy gantz gerne, so
wy nicht entwifelen, sunder to juwer leve des gentzliken wol vorsehn
nach ok rede wol derfindinge gv ok alle tid gerne don. Geschreven am
nıyddeweken Barnabe apostoli under unser stadt secret anno domini
etc. LXXXIII^.
Rathmann und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmann to Czerwist —.
— —— —— ——
14583. Juni 13. Giebiehenstein. 259.
Erzbischof Ernst schreibt an seinen Vater, den Kurfürsten Ernst,
und seinen Oheim Albrecht, Herzog zu Sachsen, er könne ihrer
Aufforderung gemäss seine Räte zur Verhandlung mit den
kaiserlichen Gesandten, dem Bischof ron Gran und den Fiskal,
nicht senden, denn diejenigen seiner Räte, welche die genaueste
Kenntnis von den Streitigkeiten mit Magdeburg hätten, besonders
sein Hofmeister Hans von Minckwitz, seien gerade nicht gegen-
wärtig. Er bittet daher seinen Vater, da dieser ja ebenfalls genau
über den Magdeburgischen Handel unterrichtet sei, für ihn die
Unterhandlungen mit den kaiserlichen Gesandten zu führen.
Or. Pap. Si. nur noch Rest.
Haupt-Staatsarchiv zw Dresden. ( Wittenb. Archiv, Stadt Magde. Bl 37).
— Gebichinstein uff fritag nach Barnabe apostoli anno etc. LXXXIII*.
1483. Juni 13. 9024.
Braunschweig ladet die umliegenden Hansestädte auf Magdeburgs
Wunsch auf den 22. Juni zu einem Tage nach Braunschweig.
(rleichzeit. Abschrift. .
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Hegest : Hanserecesse ILI. Abth. I, Nr. 452.
— ame fridage vor Viti anno etc. 83.
18*
276 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1483. Juni 16. 929.
Peter Lindow in der Neustadt verkauft den Domvikaren 10 Gulden
jährlichen Zinses von den 24 Gulden, welche er von dem Bischof
Arnold und dem Domkapitel zu Brandenburg in den Dörfern
Tremmen, Smerzke, Muselitz und Gaselitz erkau/i hat, wieder-
käuflich für 200 Gulden.
Cop. 31 fol. 163.
St, M.
— dusent veyrhundert darna in dem dreundachtigesten jare am
mandaghe na sunte Vites daghe.
1483. Vor Johaunis. — 596.
Bericht über die zwischen dem Ersbischof Ernst und der Stadt
Magdeburg gepflogenen Verhandlungen betreffend die Wahl von
Schiedsrichtern über ihre Streitigkeiten.
Gleichzeit. Abschrift.
St.M. s.r. A. Erzst. M. II. 610.
Nach allen gehabten handeln haben die von Magdborg den hoch-
gebornen fursten graffen Woldemar von Anhaldt und den apt von
Berga gebeten, sich zcu meym gnedigen hern zcu fugen unde die
sache noch in gutliche hendel zcu brengen, solchs dy gnanten hern
angenommen unde zu unserm gnedigen herrn uff montag vor pfingsten
gein Gebichensten kommen sint. Antwort myns gnedigen herrn ist
gewest, das svn gnade sovil gutlicher hendel gehabth unde nicht ver-
fangen haben, das er darumb furder gutlicher hendel sich zcu ent-
halden gedencke; wu aber die gemelten herren dy von Magdborg
weyseten, das sie synen gnaden unde sevner kirchen alsovil teten, alse
sy von recht schuldig weren, welde er liber nemen danne durch ander
wege; haben dy herren gefraget, wie das recht solt seyn, daruff on ge-
saget, wn sie dy von Magdeborg des vermochten, so wolt mvn g. herre
dy sache verfassen und verfassen lassen uff zewene fursten des stiflts,
zcwene graffen, zecwene von den prelaten unde zcwene von der
ritterschafft, der solden vier von myn gnedigen herrn unde vier von
den von Magdburg gekorn werden, welche vglichem teil am leidelichsten
dartzu weren, vor den wolt myn gnediger herre om benugen lassen
alles, das om durch dy in recht zcugesprochen wurde unde synem
gotshuse, desglichen den von Magdburg wider umbe ouch gescheen
laszen, unde das solchs in eyn jar versprochen unde gerechtfertigt
werden möge unde bey verlisunge der sache unde hundert tusent
gulden peen. Daruff sint die gnanten herren zcu den von Magdeborg
getzogen unde sich mit on underredt unde widerumb zcu unsern
gnedigen herrn kommen unde synen gnaden geoffent, das dy von
Magdeborg zen sollicher verfassunge nicht ubel gneygt sint, so ferne
das man sich eyns schrifftlichen anlasz vorevnigen mochte, myn g. h.
gebeten, solche schrifft zu machen und zcu machen laszen, das syn
Nr. 525—527. 1483. 277
gnade also auch gefertiget hat, wie man den hernach volgende auch
vornemen wirdt.
Item mit solcher schifft sint sie zcu den von Magdeborg widder
getzogen, darinn sie by den von Magdeborg in sechs stucken scheelnisz
funden haben unde dar neben ouch eyn begreiffunge der von Magdeborg
mitbracht uff dinstag nach des heiligen waren lichnams geym Saltze,
da unser g. herre syne rete gehabt hat, den selbigen herrn antwort
geben laszen, von der begreiffunge der von Magdeborg sey nicht noit
zu handeln, szundern von den sechs stucken, dy syn gnade durch dy
seynen hat mittelen laszen vaste nach gantzen begir der von Magde-
borg, darinne dy hendeler guten glowben gehabt haben, dy von Magde-
borg wurden solchs annemen, unde haben des eynen andern tag uft
fritag nehst dar nach gein Gotsgnaden in das closter vor Calbe gelevt.
Als dy hendeler und dy von Magdeborg zusammen kommen sint,
haben sich der rat von Magdeborg vornemen laszen, das sie dy oren
in den anlasz nicht vormochten, unde dy mittele gar vor nichte ge-
schatzt unde damitte den handel aber also abegeslagen, darneben ge-
beten, dy geschickten ınyns g. herrn von Magdeborg oren anlasz an-
czunemen adder dy sache czu gutlichen hendeln unvorfast kommen
laszen, unde zcum dritten, ap das alles nicht gesen mochte, eynen ge-
meynen landtag zu vorschreiben, daruff dy sache noch in ander wege
mochte gefurt werden.
Dem nach hat unser gnediger herre von den drien wegen eynen
bewilligt unde eynen gemeynen landtag uff mitwochen nach Johannis
Baptiste gein Calbe vorschribben, do dann sal bewogen werden, wesz
erbitunghe in dissen hendeln billicher adder von mehrem wirden sey,
unde wu das nicht mag massze funden werden, szo wil sich myn gne-
diger herre mit antwort vornemen lasszen, damit sich dy von Magdeborgk
ader ymandts gewalt ader unrechts nicht beclagen dorffen, wu sollichs
von gemeyner landtschafft an mynen gnedigen herrn gelangen wirdt.
Diese Aufzeichnung füllt, wie aus dem letzten Absatz erhellt, vor
Johannis 1483.
1483. Juni 28. Grätz. 527.
Kaiser Friedrich ermahnt die Stadt Magdeburg, sich mit dem
Erzbischof Ernst zu vertragen und ihm nach den bestehenden Ver-
trägen Gehorsam zu leisten, und setet als Schiedsrichter für ihre
Streitigkeiten den Kurfürsten Albrecht von Brandenburg und den
Bischof Wilhelm von Eichstädt.
Transsumpt. Perg. angefertigt 1483 August 6 im Auftrage des Officials
der Dompropstei Busse Drakenstede und beglaubigt durch den Notar
Steffanus Stephan, cler. dioc. Wratisiav.
St. M.a.v. Erzst. M. XXII, Nr. 98.
Gleichzeit. Abschrift.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 38).
Wir Friderich, von gots gnaden Romischer keiszer, zcu allen cziten
278 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
mehrer des reichs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien etc. kunigk,
hertzoge zu Osterrich, zu Steir, zu Kernten unnd zu Crain, grave zu
Tirol ete. enbieten den ersamen unnszern unnd des reichs lieben ge-
trauwen burgermeistern, innigmeistern, rate unnd gemeinde der alden
stad Magdeburg unnszer gnade unnd alles gud. Erszamen lieben ge-
trawen, alsz uff dem leteztgehalten tag zu Nuremberg dem erwerdighen
Ernsten, geborn hertzogen zu Sachsen unnd administrator der stifft
Magdeburg unnd Halberstad, unserm fursten unnd lieben andechtigen.
durch unnser unnd des heiligen reichs churfursten, fursten unnd ge-
meyn besamlung czugegeben unde beslossen, das yr im yn der hilff.
so ym uns zu thund doselbs uffgelegt ist und er uns gethan hat, zu
statten komen sollet unnd wir uclı nachmals bey den penen, straffen
und pussen durch die gnanten unser chürfursten, fursten unnd gemeyn
besamlung auff sollich hilff gesetzt ernstlich gebotten, demselben ad-
ministrator das, so er uch ufflegen wirdet, zu raichen unnd zu geben,
ader wo yr des nit tettyn, euch in die abestympten pene, straffe unnd
pusse vorfallen zcu seyn, von Romischer keiserlicher machtvolkomenheit
declarirt und erclert unnd dem gnanten administrator unser volkomen
macht unnd gewalt gegeben, die selben pene, straff unnd pusze, wann
und zu welcher zcyt ime das fuglich ist, von euch einzubringen, haben
yr von volfurung derselben unnser keiserlichen gebot ein appellacien
an uns gethan und uns domit auch, das der gemelt administrator
euch als eyn stad sein unnd des stifits Magdburg anzuslahen unnd zu
beswern und also von uns unnd dem heiligen reich, dar under yr ge-
horet, zu zihen understeen sulle, bewegt, das wir die volfurung der
obestympten unser keiserlichen gebot angestellet haben, solang bisz
wir unser botschafft doselbst hin gen Magdburg schicken und unser
unde des heiligen reichs, auch des vorberurten stiffts Maidburg ge-
rechtigkeit erlernen unnd die ydem teile zuweisen nıogen, wie danne
das unser keiserlich brieff deshalben auszgegangen clerlicher begreiffen,
solichem nach der gnant administrator zu Magdburg sein treffenlich
botschafft bey uns gehabt und uns berichten hat lassen, wie yr dasselb
ewer furbringen aus keynem warlichen grunde sonder allein ym des,
so yr ehem nach lauth der gemelten unser keiserlichen gebot unnd
des letzten abescheides zu Nuremberg bescheen und in ander wege zu
thun pflichtig sein sollet, vorzustehn gethan unde uns dar durch auch
aus andern ursachen uns vorbracht bewegt, das wir das obestympt
unser keiserlich geboth euch deszmals gegeben widderumbe uffgehebt
und abegethan haben, heben uff unnd thun das ab von Romischer
keiserlicher machtvolkomenheit wissentlich in crafft des brives und
gebieten euch von derselben unser keiserlicher machtvolkomenheit
ernstlich unnd wellen, das yr dem gnanten administrator den anslag, so vr
sollicher vorbestympter hilff halben auff euch gethan hat, mit sampt
den penen, straffen und pussen daruff gesetczt auszrichtet unnd beezalt
ader euch darumbe gutlich mit ym vertraget, damit nit not werde auff
dieselben pene, straffe unnd pussen adder in ander wege gegen euch
Nr. 528. 1488. 279
als frevenlichen, ungehorsamen unnd widderwertigen des heiligen reichs
zu handeln, daran thud yr unser ernstlich meynung; wo uch aber der
gnante administrator wider billicheit zu besweren ader ym unnd dem
stifft Magdburg in der alden stad Magdburg mehr gerechtikeyt, danne
sie daselbs hetten, zuzuwenden unnd uns unnd dem heiligen reich zu
entzcihen understehn worde oder yr wider sullich handelung rechtlich
eynrede zu haben vormeynt, so haben wir den hochgebornnen und
erwirdigen Albrechten marggraven zu Brandemburg des heiligen
Romischen reichs ertzcamerer, zu Stettin, Pomern, der Cassuben unnd
Wenden hertzogen, burggraven zu Nuremberg unnd fursten zu Rugen,
unserm lieben ohmen, churfursten und gevatter, unnd Wilhelmen
bisschoven zu Eystett unserm fursten, rate unnd lieben andechtigen
gemeinlicb unnd yr yedem in sonderheit ernstlich geschrieben und
bevohlen, auff ewer begern unnd anruffen denselben administrator unnd
euch fur sich zu ervordern, euch in sollichen ewern beswerungen und
unser unde des heiligen reichs gerechtikeyt, des glevchen den obgemelten
administrator in seiner gegenrede unnd sein und seines stifltes Magd-
burg gerechtikeit eygentlich unde nach noytdurfft gein evn ander
zuvorhoren unnd uch darumbe an unser stat und in unserm namen zu
entscheiden unnd yeder partheyen das, so vr rechtlichen zustehit,
zuzuwenden, ader wo das nit sein mochte, uns gestalt unde gelegenheit
der sachen, wie die vor yn gelautt hat, in schrifften zu berichten,
domit wir ferrer nach geburligkeit darin gehandeln mogen. Solichs
vorkunden wir uch dieselben, wo die noitdurfft das ervordern wurde,
darumbe wissen zu ersuchen und ouch darnach zu richfen. Gebin zu
Gretcz am achtunndezwentzigsten tag des monts Junii nach Cristi
gepurde vierczehnhundert unde im dreunndachtezigsten, unser reiche
des Romischen im vierunndvierczigesten, des keiserthumbs im czwey-
unnddreyssigisten unnd de Hungerisch im funflundezwenczigisten
jaren.
1483. Juli 11. Gröningen. 928.
Erzbischof Ernst schreibt seinem Vater, dem Kurfürsten Ernst,
und seinem Oheim, dem Herzog Albrecht von Sachsen, über die
Verhandlungen mit der Stadt Magdeburg.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. (Wittenb. Archir, Stadt Magdeb. Bl. 41.)
Sönliche liebe mit gantzen trewen und unser fruntlich dinste und
was wir liebs und güts vermögen alle zceit zcuvor. Hochgebornen
fürsten. lieben herren vater und vetter. Als uch lieber herre und
vater wisszlich, das der abeschied jungst zcu Calbe zewuschen uns
und den unsern usz der alden stad Magdeburg gewest, das sie von
der zceit uber vierczehen tage uff die gehabte verhandelunge doselbst
antwort thun solden, sind uff gestern etliche vre geschickten vor uns
280 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
alhier erschinen und haben uns nach viler gethaner vorrede zcu
antwort geben, sie hetten an den yren erlangt, uns der türckisschen
sache und erlangten brive und mandat usz dem keyserlichen hófe und
was wir der deshalben noch uszbrengen würden, auch sust aller andern
sache, schele und gebreche halben, was sich der zcwuschen uns, unser
kirchen und gotshuse zcu Magdburg und yn bisz an diesse zeeit
begeben hetten, zcehen thüsend rinische gulden uff etliche frist zu
geben, so das domitte die obgerürten gebrechen und sache abegelegt
sein solden und sie bey yren privilegien, freyheiten, gerechtikeiten und
gewonheiten, was sie der haben ader hetten, gelasszen würden, und
als danne jungst zcu Calbe nicht in rathe funden wart, das uns das
anczunemen were, haben wir iczt auch nicht in rathe finden mögen,
das alszo anczunemen, als haben sie zuletzt die ding an steten und
enden und vor den richtern, do sich das gebürte, zu rechte gestalt
und doneben der dinge ferrer uffschób gebeten, dorusz wir nicht
anders, dann verzcog und verlengerunge der sache vermerckt und
haben doruff und nachdem sie der zcweyer furgegebener stucke
zcu Calbe, der vr lieber herre und vater ein wissen habt, kevns
haben annehmen wollen, den tag also ane ende zcurynnen lassen uff
meyhnunge und verhoffen, mit ewer lieben und ander unser herren
und frunde hulffe und furderunge an yn zcu erlangen, das wir von
rechte haben sollen, das wir ewer lieben im besten zu entdecken des
ein wissen zcu haben nicht haben verhalden wollen, und womitte wir
wissen ewer lieben behegelich dinste und fruntlich wolgefall zu
.erczeigen, sind wir alle zeit willig und geflissen. Geben ezu Groningen
uff fritag nach Kiliani anno domini etc. LXXXIII*.
Ernst — administrator der kirchen
zcu Magdburg und zcu Halberstad —.
Adresse: Den hochgebornen — herrn Ernsten kurfursten und
herren Albrechten gebrüdern, hertzugen zcu Sachssen —.
1483. Juli 12. Gröningen. 929.
Exrebischof Ernst entscheidet. einen Streit zwischen. dem Pfarrer. und
den Altaristen der Kirche S. Katharinae und Claus und Dietrich
von Heimstedt über einige Zinsen.
Cop. 68 fol. 453v.
St. M.
Reyest: v. Mülversiedt, UB. der Herren v, Kotze 5. 209.
— anno domini ete. LXXXIII*, sabbato post Kiliani uff der burgk
Groningen.
— ÓHM— e — HÀ
Nr. 529—533. 1483. 281
1483. Juli 15. Weimar. 530.
Kurfürst Ernst von Sachsen. teilt seinem Sohne auf seinen lezten
Brief mit, er sei überzeugt, duss «ie Magdeburger ihren bösen,
verkehrten Willen nicht durchsetzen würden, denn der vom kaiser-
lichen Hofe zurückgekehrte Bischof von Meissen hube erzählt,
dass der Kaiser die ausgeyebenen Briefe aufgehoben und zu
Schiedsrichtern den Murkyrafen Albrecht von Brandenburg und
den Bischof von Eichstädt eingesetzt habe. Der Erzbischof solle
darum Geduld haben.
Entwurf Pap.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb, Bl. 42).
— Wymar uf dinstags Divisionis apostolorum anno ete. LXXXIII.
1483. Juli 23. vol.
Hans Teyge gu Magdeburg bitte den But vun Zerbst, seinem
Mitbürger Gerken Kannengeler 17 Schock (Groschen Zins zu
senden, da er sonst keine Mittel zum Leben habe.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— Magdeburgk — am meddewoeken vor Jacobi anno LXXXIII.
1483. August 13. 592.
Der Rat von Barby verkauft mit Zustimmung des Grafen
Günther 18 Gulden jährlich für 300 Gulden an Hans Alemann
£u Magdeburg.
Gleichzeit. Abschrift Pap.
St. M. s. r. Stadt Barby Nr. 15.
— verteynhunderth jar im dreundeachtigesten jare am middeweck in
die Ipoliti martiris.
1483. September 6. 939.
Der Möllenvogt Balthasar von Schenen macht dem Hofmeister
des Eretischofs Mitteilung über den Buu beim Möllenhofe und über
den Preis des Kupfers.
Or. Pap. St.
Haupt-Staatsarchir zw Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt Mugdeb. Bl. 43).
Meynen willigen underthenigen dinst zcuvorn, gestrenger und
vehster lieber er hoffemeister. Ich fuge uch wiszen, das ich ynne
282 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
derfarunge habe unde vor mich kommen ist, wie das der rath und die
santze gemeyne in der alden stadt Magdburg das sie haben besluszen,
die mawre hinder dein molenhofle wollen zumachen, alzo ich bericht
byn, szo sie etwas worden anheben zu mawren adder zu bauwen,
bitte ich uch alze mevn gunstigen herrn mieh zu bescheiden, wie ich
mich darynne halden sal adder ob ich euchs wurder zu entpitten
solde, uud bitte uch umme eyn geschreben antwert, das ich mich dar
nach weisz zu richten. Auch, lieber hoffemeister, ir sult wiszen, das
eyn czentener nauwe kupper zu Magdburg gilt x rinische gulden unde
cezwene czentener alt kupper vor eyn czentener naw kupper, das ir
des eyn weiszen habet. Was ich ouwer getreuheit zu dinste und willen
seyn sal, windet ir mich gantz willigk. Gebin am sonnabend nach
Egidi anno domini LXXXIII.
Balthazar von Schenen.
molevoit zcu Magdburg.
Adresse: Dem gestrengen — hern. Hanszen von Mynckewitz
ritter hoffmeister cte. —
1183. September 7. 594.
Vinzenz Neumeister schickt Hans von Minkwilg einen an diesen
gerichteten Brief, worin von dem Vorhaben der Magdeburger
geredet wird.
Or. Pap. St.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Dl. 44)
Minen willigen dinst alle czit zuvor. Edler und gestrenger
zunstiger lieber herre. Es hat der molenvoigt zu Magdburg hinth die
vergangen nacht eynen bothen zu uch her gein Calbe gesand. von
dem ich dissen ingelegten brieff uch zustehende entpfangen, den ich
im besten uffgebrochen und gelesen habe, und nach ‘dem ich vermercke,
mvnen gnedigsten lieben herren von Magdburg und demselben sinem
stifft grosz macht daran gelegen ist, habe ich uch sollicher des moln-
voigts schrieffte nicht verhalden wollen, uff das uff sollich swerlich
und unrechtlich furnemen zeitigen geratslagt und so des gebuwes sich
understanden und angehoben wurde, als besorglich ist, gescheen
wirdet, uff vorgehabten beratslag den dingen nachgegangen mochte
werden, als die noitdurfit mynen gnedigsten herren und der kirchen
irfurdertte, und yr wisset uch nach dem besten hir inne wol zu haldene.
womitte ich uch wuste zu dinste zu werden, were ich gancz willig.
Geschreven uff sontag vigilia Nativitatis Marie virginis glorio-
sissime 1483.
Vincencius
Nuemeister.
Adresse: Dem edeln — hern. Hausen von Minckwitz —
Nr. 534—537. 1483. 283
1483. September 9. 930.
Braunschweig schreibt an Goslar, Göttingen, Einbeck, Northeim,
Iildesheim, Hannover und Helmstedt und ladet zu einem Tage
nach Braunschweig auf den 16. September auf Magdeburgs
Gesuch ein, welches mit den genannten Städten etwas zu verhandeln
und zu besprechen habe, (dar one merkliken ane to donde sii,
des se so nicht wol vorscriven en kunncn.)
Grleichzeit. Abschrift.
Stadtarchir zu Braunschweig.
Hanserezesse III. Abth. I. Nr. 469.
— des lateren dages Nativitatis Marie anno domini ete. SJ.
1483. September 10. 536.
Erzbischof Ernst bittet seinen Valer, den Kurfürsten von Suchsen,
um Rat, wie er sich gegen die Magdeburger verhalten sollte,
nachdem er gehört, dass diese den Bau beim Möllenhofe vor-
nehmen würden. |
Or. Pup. Si.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden (Wiltenb. Archir, Stadt Magdeb. BI. 46).
— mitwochen post Nativitatis Marie.
1483. September 11. 994.
llans von Minkwitz und Heinrich. von Ammendorf machen dem
Erzbischof Ernst Mitteilung über den von den Maydeburvern
beabsichtigten Bau beim Möllenhofe.
Or. Pap. 2 Si.
Haupt-Stuatsarchiv zu Dresden ( Wittenb, Archiv, Stadt Mugdeb, BI.45).
Erwirdister in got irluchter hochgeborner furste, gnediger lieber
herre. Unser undertenige willige pflichtige dinste seyn uwern gnaden
zcu voran bereyt. Gnediger herr, esz ist uff hute datum diszs brieffes
evn nhamhafftiger von Magdburg bey uns gewest, denne wir in rats
weise, wenne wir zcu uwern gnaden kommen, wol offenen wollen,
unde hat uns in geheym zcu erkennen gegeben, wie der rat unde
gemeyn von Magdeburgk kortzlich den baw neben dem mólhofe
besehen haben, als uwer gnade des vor denne ouch underricht ist,
als ist evn teyl in willen gewest, den mit holtze zcu bawen, der
andern meynunge ist gewest, das man on mit steynen bauwen solte,
als haben sie under andern reden der sache unde hendell, die sie mit
uwern gnaden zu thun haben, gedacht unde ist eyns teyls audacht
gewest, uwer gnade mit orer botschafft zcu ersuchen, das die sache
noch zeu gutlichen abtrag kommen mochte, das andere parth hats om
284 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ouch wol gefallen laszen, doch also das eyne stadt aber zcwu den
handel an uwer gnaden suchen mochten. Under andern vil worten habe
wir om vor unser person zcu erkennen geben, das wir uwer gnade
so mylde unde gnedig kennen, wu eyn pauwer ader mehir adder ander
an uwer gnade werbende qweme, die von Magdburg dahin zeu weysen,
uwer gnade unde uwer gnaden gotshuse zu thun, was sie om von
rechts wege schuldig weren, uwer gnade wurde dasz, als wir uns
duncken lasszen, nicht verachten. Solchs haben wir uwern gnaden im
besten nicht wolt verhalten, móget ouch das unszern gnedigen herren
uwerm vater unde vettern zcu erkennen geben, wu das uwern gnaden
gefale, unde unns schreyben, was wir uns furder mit der antwort
kegen den selbten halden sollen, ap solchs mehir an uns gelangen
wurde. Geschreben am dornstage nach Nativitatis Marie anno domini
etc. LXXXIII?.
Er Hans von Mynckwitzs
ritter und Heinrich von
Amendorf u. g. undertenige dyner.
Adresse: Dem ernwirdigsten — hern Ernste administrator der
kirchen zcu Magdburg unde zcu Halberstadt —.
1483. September 12. 995.
Die zu Lüneburg versammelten | Ralssendboten der Hansestädte
verpflichten sich dem vom Erzbischof Ernst wegen der Türken-
steuer bedrängten Magdeburg Hülfe zw leisten.
Entwurf.
Stadturchiv zu Hamburg.
Hunserecesse III. Abth. I, Nr. 467.
Witlick sy, dat nach Christi unses heren gebort verteinhundert
unde in deme dreundeachtentigesten jare am vridage na Nativitatis
Marie wy rede unde radessendeboden desser nagescreven stede,
nameliken der van Lubecke, Hamborgh, Magdeborgh, Brunszwick
unde Luneborgh, itczundes hir bynnen Luneborgh to dage vergaddert
vor uns sulves unde yn namen unde van wegen desser anderen
nabestimpten stede, mit namen der van Goszler, Hildensem, Gottinge,
Stendal, Einbeke unde Honnover uppe ere unde unser aller vorgerorden
behach, so verne se dat mede beleven unde annemen willen, nach
guder betrachtinge unde ripen rade dorch witlicker nottrofft, nutt,
frede unde vrommen der lande unde desser vorbenomeden stede unde
ock umme trost, hulpe uhde were, de ein deme anderen, wan des
not unde behuff worde sin, don mochte, mit gantzer eindracht
besproken, augegan unde gemaket hebben eine fruntlike tohopesate,
voreninge, verstrickinge unde verbindinge in maten, alse hir na
gescreven steit.
Nr. 538. 1488, 285
Tom ersten, so alse de ersamen unse frunde van Magdeborgh
sendeboden uppe dessen jegenwordigen dagh uns clegeliken geclaget
hebben over mannichvaldigen angest, verwaldinge, drenginge unde
verkortinge erer olden herkomenden loveliken gewonheit, vrigheit,
rechticheit unde privilegien, ene van ereme heren bisschoppe itezundes
regerende van des turckengeldes wegen uthtogevende togemeten,
gedrouwet unde schirbarliken bewiset, des se sick denne besorgen van
dage to dage, mit deme sulven heren bisschoppe unde sinen
bvplichteren to vurderem unwille unde vordrete to kommende, uns
der wegen umme hulpe unde trost anropende, unde so denne ein
jewelk van gebodes wegen godes almechtich unde na inholdinge unde
uthwisinge naturlikes unde des gemeinen gesetten rechtes plichtich is,
sinen naberen, frunden unde negesten in sinen noden trost, hulpe
unde bystant to donde, unrechter gewalt unde vordruckinge wedder-
tostande, also hebben wy umme guder naberschopp willen den van
Magdeborgh loffliken togesecht, efft se ere bisschopp edder jemant
anders van siner wegen des ergemelten turckengeldes halven vo
vorunrechten unde verwaldigen wolde, derwegen se to jegenwere
gedrungen worden, dat wy ene denne schullen unde willen hulpe unde
bystant don nach lude unde inholde der verdracht latest to Bremen
gemaket, dar wy uns so in crafit desser unde der sulven verdracht to
verplichten. Weret ock sake, dat von noden worde sin, so wy uns
vermoden sere behuff wesen will, dat wy etlike fursten unde heren,
alse nameliken de hochgeboren fursten unde heren heren Wilhelm unde
heren Frederick gebrodere hertogen to Brunswick unde Luneborgh,
alse sulker unser tohopesate hovetlude, edder andere heren, de uns
to sulken saken sampt edder besunderen best duchten belegen sin,
dar mosten mede tothen, uppe en sodans uns jegen unse verwaldigers
to lyke unde to rachte to verbedende, uns uppe kost unde eventure
der jennen stadt, dar van sulke vorgemelte verwaldinge unde ver-
druckinge entstan worde, wor des to donde were, to dage to vorende,
to vordegedingende unde uns in unsen noden hulpe unde bvstant to
donde, wo unde mit weme van uns sick dat so begeven mochte, unde
wy derwegen den sulven fursten edder anderen jarlikes eine summen
geldes to eneme geschencke geven mosten, so schullen unde willen
wy dat alles samptliken stan unde uthgeven unde dat na antale
iszliker stadt ansetten, so dat id drechtlick sy unde gelykliken toga.
Scheget ok, dat wy anderen stede sampt edder besunderen vn der
seliken van des obgnanten turckengeldes wegen edder uth ander
kevserliche macht effte bevel, id sy van achte, overachte edder ander
beswaringe, wedderumme ock an unsen wonheiden, vrigheiden,
rechticheiden unde privilegien vorunrechtet edder mit overfalle
benodiget worden, wo unde yn wat maten dat mochte tokommen,
denne schullen uns de van Magdeborgh unde unser ein dem anderen,
deme en sodans wedderfore, na lude der vorberorden vordracht to
Bremen gemaket ock to hulpe kommen unde bystant don. Unde desse
286 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
vordracht schal stan unde warden tein jar langk van data desses
recessz antorekende sunder meddel negest na einander volgende alles
ane argelist unde geverde.
Der hierauf auf zehn Jahre geschlossene Vertrag der benamnten
Städte ist gedruckt im UD. von Göttingen Nr. 347.
1483. Nach September 10. 339.
Kurfürst Ernst. von Sachsen schreibt seinem Sohne, dem Ers:
bischof Ernst, er möge betreffs des Baues heim Möllenhofe erst
genauere Erkundigungen einziehen, ehe er Tat geben könne.
Entwurf.
Haupt - Staatsarchir zw Dresden. (Wittenb. Archiv, Stadt Magdelb. Bl. 4.)
Ohne Datum.
1483. Naeh September 11. 540.
Kurfürst Ernst von Sachsen antwortet seinem Sohne, nachdem
er den Drief des Hans ron Minkwitz und Heinrich von Ammendorf
gelesen habe, würde er, falls die Magdeburger Abgesundle zur
Verhandlung schieken würden, die Sache über den bau beim
Möllenhofe und die andern in Güte beizulegen versuchen.
Entwurf.
Haupt- Staatsarchir zu Dresden. ( Wittenb. Archir, Stadt Magd. Bl. 49)
Ohne Datum.
1483. September 16. Grätz. 541.
Kaiser Friedrich beauftragt den Kurfürsten Albrecht von Branden-
burg und den Bischof Wilhelm von Eichstädt, die Vermittlung
in den Streitigkeiten zwischen dem Fasbischof Ernst ron Magde-
burg und Bischof von Halberstadt und der Stadt Magdeburg zu
übernehmen.
Abschrift von 1627 (deutsche Übersetzung).
A. Erzst. M. LI, 43, fol. 300 und Stadtarchir zu Magdeburg.
Cop. von Schultze S. 451. Gericke, hinter fol. 6G eingeheftet (in deutscher
Form).
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Werdenhagen, de Rebus publ. Hanseat. ILI, 149.
Sagittarius bei Boysen, Histor. Magaz. IV, S. 150.
Riedel, Cod. dipl. Brand. II, 5, S. 412.
Nos Fridericus dei gratia Romanus Cesar semper Augustus, imperii.
Hungarie, Dalmatie, Croatie etc. rex, dux Austrie, Styrie, Carinthie
Nr, 589 —541. 1488, 287
et Crainie etc. comes Tyrolie etc. his confitemur et notum facimus,
postquam nos generoso et venerabili Alberto marchioni Brandenburgico,
sacri Romani imperii electori et archicamerario, Stettini, Pomeranie,
Cassubiorum et Vandalorum duci, burggravio Norinbergensi et principi
Rugie, nostro dilecto agnato, electori et compatri, atque Wilhelmo
episcopo Eystadensi, nostro principi, consiliario et amico devoto, in
universum ambobus his aut cuiquam eorum singulariter per nostras
litteras Cesareas commisimus, ut illi iura, que nos et imperium ab
una parte et venerabilis Ernestus prognatus dux Saxonie, administrator
diocesis Magdeburgensis et Halberstadensis, princeps noster et dilectus
devotus ab altera parte in civitate Magdeburgensi obtinuimus, etiam
poenam, imputationem, gravamina et impositionem, quas ille admini-
strator contra honorabiles nostros et imperii dilectos fideles consules,
tribuum magistros, senatores et communitatem predicte civitatis veteris
Magdeburgensis contra talia nostra et sacri imperii iura et eiusdem
eivitatis Magdeburgensis privilegia et antiquam consuetudinem sibi
attribuit et iis illos a nobis et sacro imperio in suam potestatem
abstrahere et in aliis viis iniquis modis supprimere conatur, cognoscere
et intentare debeant, an ille partes propterea benevole inter se convenire
possint, aut si hoc fieri nequeat, ut tune nobis rationes et formam
cause, prout ea in suis occasionibus inventa est, in scriptis proprie
explicent, ut nos alterius secundum competentiam in eadem transigendi
modum dispiciamus, veluti etiam id nostre Cesaree littere ipsis prop-
terea transmisse expresse declarant et testantur. Quod nos in eum
finem nominatis consulibus, tribuum magistris et senatui dicte civitatis
veteris Magdeburgensis nostram potestatem et mandatum dedimus et
scienter etiam damus rigore harum litterarum, ut nostri, sacri imperii
et sui ipsorummet causa per semet ipsos aut eorum mandatarios, quibus
hanc nostram potestatem ulterius obferent, coram designatis nostris
Cesareis commissaris in universum aut singulariter illorum aliquo
compareant et talia nostra et sacri imperii iura, etiam ipsorum privilegia,
antiquam observantiam et inde enata gravamina producant et unum-
quodque in his perficere debeant ac valeant, quodcunque in amicabili
compositione iuxta predictam nostram Cesaream commissionem decentia
requirit Hec nostra est benigna voluntas et omni tempore hoc ita
firmiter servabimus, quasi nos ipsi id perfecissemus. Ne tamen illi
nobis aut sacro communi imperio in talibus amicabilibus compositionibus
quidquam, quod nobis et imperio competit, dilapident et omnia sint
absque dolo, in eius rei testimonium has litteras nostro Cesareo appen-
dente sigillo obsignavimus. Datum Gretz die decimo sexto mensis
Septembris post nativitatem Christi millesimo quadringentesimo et
octuagesimo tertio, regni nostri Romani quadragesimo quarto, imperii
trigesimo secundo et regni Hungariei vigesimo quinto anno.
288 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1483. September 27. Calbe. 943.
Erzbischof Ernst schreibt am Kaiser Friedrich, dass die Sad!
Magdeburg sich gegen ihn ungehorsam begeige , und bittet ihrem
Manifeste keinen Glauben zu schenken.
Or. Pap. Si. nur noch Rest.
K. K. Statthalterei-Archir zu Innsbruck.
Allerdurchluchtigster und groszmechtigster keiser. Mein inniges
gebeth und undertenig willig dinst uwer keiserlichen maiestat in stetem
gehorsam alleczit zuvoran, allirgnedigster lieber herr. Euwer k.m. ist
im vergangen jare durch doctor Johannsen von Siettewicz seligen,
auch dureh myn schrieben und nu kurczlich durch den erwirdigen in
got vater, hern Johannsen bischove zu Miessen, mynen lieben heren
und frund, bericht wurden, mit was umbestendigem, mütwilligen und
ungehorsamen furnemen die burger myner und myner erczbischofflichen
kirchen stad Magdburg, mir zu ungehorsam und widerwertigkeit, uwer
k. m. gebothe biszher verachtet haben und noch verachten, mir nicht
zu cleiner verachtung und schaden, das mir nicht in myner und myner
kirchen, sundern in uwer k. mt. eigenen sachen und getanem dienste
geschiet, und wiewol uwer k. m. in letzstem uwem zugeschickten brive
vn zuerkennen gebin hat von ichts beswerlichs gein yn von mir vor-
genommen, ader mich ichts underczihen wurde, das nicht mir, sundern
dem heiligen reich zustunde, hette uwer k. m. dem hochgebornen fursten,
hern Albrechten margraven zu Brandburg kurfursten etc. und dem
erwirdigen in gote vater hern Wilhelmen bischove zu Evstett bevolhen.
dieselbten yre gebrechen und daruff myne jegenrede zu verhorene
und zu versuchen, uns der gutlich zu verrichten, wu sie aber der gute
nieht finden konden, alsdann uwer k.m., wie sie die ding funden, zu
erkennen zu gebene, sich furder darnach wissen zu haldene; solliche
uwer k.m. brieff babe ich den von Magdburg verkundigen lassen und
den bevehelsbrieff an myne ohmen und írunde von Brandburg und
Eystett lassen gelangen, die uwer k. m. bevehel underteniglich an-
genomen haben, als haben die von Magdburg ane alle vorwortt, er-
czeigung ader erbietung, das sie sich mit mir vertragen und uwer k.m.
gehorsam seyn wolden, abermals evne grosse und lange schriefit mit
vil ertichten und umbestendigen wortten mir zu grosser vercleynung
zu Magdburg uffintlich lassen anslahen, ist myn besorg, die wiele sie
sich nicht schemen, hir so uffintlich solliche ertichte und unwarhafftige
schrifft von yn usz lassen zu gehne, sie mochten abermals wie vor mit
yren ertichten wortten ader schrifften mich zu verunglimpffen voruwer
k.m. komen ader tragen lassen; hirumb ist myn undertenig bethe, uwer
k. m. geruche der von Magdburg furbringen wider mich und myne
erczbischoffliche kirche nicbt glouben zu gebene, wann was ich vormals
an uwer k.m. durch myne schrieffte, auch durch mynen lieben heren
und frund von Miessen bracht usz gutem grunde getan habe und mich
bie dem, das mir uwer k.m. gegebin hat, gnediglich enthalden und das
Nr. 542— 548. 1483. 289
zu irlangene hilftlich seyn, als ich mich zcu uwer k.m. des und aller
gnade unczwivelich versehe, wil ich umb dieselbte uwer keiserliche
majestat in ganczen gehorsam und aller undertenigkeit willig gerne
verdinen. Gebin zu Calbe uff sonnabend Cosme et Damiani anno
domini etc. LXXX tercio.
U.k.m. demutiger capplan Ernst, administrator der kirchen
zu Magdburg und zu Halbirstad, herezog zu Sachsen,
landgrave in Doringen. und marggrave zu Missen.
Adresse: Àn kaiser Friedrich.
—
1485. September 30. Leipzig. 943.
Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen danken dem
Kaiser, dass er ihren Abgesandten, den Bischof von Meissen, an-
gehört, und bitten, die Appellation der Stadt Magdeburg gegen
seinen Beschluss abzuweisen.
Konzept. Pup.
Jlaupt-Staatsarchiv zu Dresden.
An keyszer.
Allerdurchluchtigister unde groszmechtigister keyszer unde hcrio.
Unser undertenige schuldige gehorsame willige dinst sint uwern keiszer-
lichen gnaden alle zceit zcu voran bereit. Gnedigster herre, der er-
wirdige in got vater unser liber herre und frunt, herre Johannes
bisschoff zcu Missen, den wir nest bey uwir kei. M* in botschafit gehabt,
hat uns bericht, das uwir kei. majestat ym gnediglich vorhort und sich
mit antwort unde abefertigung gunstiglich unde mildiglich erczeiget
habe, sunderlich in der sachen den ernwirdigisten in got unde hoch-
gebornen fursten unsern liben son unde vettern hern Ernsten, ad-
ministrator der stiffte Magdeburg unde Halberstat, herczogen zcu
Sachsen ete. unde den rat unde gemeyne der alden stadt czu Magde-
burg belangen, das wir uwir keiszerlichen majestat underteniglich dang
sagen mit erbitung sulchs in undertenigem gehorsam zcu dinen,
abir uns gelanget an, wie der rat der alden stat zcu Magdeburg ge-
dencke sich zcu understehen, widder sulch ewer kei. Ma gescheffte
unde gnediges abefertigen bey ewern kei. gnaden zcu arbeiten, ewer
kei. M* wir in undertenigen vlisse gar gutlich biten, zo das geschen
wurdt, uwir kei. Ma* wolle uwirn gnaden zcu eren unde unserm liben
sone unde vettern auch uns zeu honung unde schympferung sulch ge-
scheffte nicht widirrufen noch auffeheben, sunder unsern liben son unde
vetter bey dem selbigen gnedigen abefertigen bliben lassen, uff das
sevn libe uwern gnaden gescheffte noch die pene, doryn sie gefallen
seyn, von uwir gnaden wegen geforderen moge und seyn libe unde wir
derhalben nicht zu honung keren unde die von Magdeburg dodurch
nicht zcu weitren ungehorsam gereiczet werden. Ewer kei. gnade ge-
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIIT. 3. 19
290 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ruche sich doryn keyn unsern sone unde vettern uns zcu besunderen
gnaden gnediglich zcu erczeigen, so wir uns des unde alles graden
zcu uwer kei. M* als czu unserm gnedigsten hern genczlich vortrosten,
das wollen wir umb die selbige uwir kei. gnade, die der almeehtige
got in gesuntheit unde geluckseligen zcustande zcu langweriger zceit
genediglich geruch zcu enthalden, underteniglich zcu vordinen alle czeit
gevlissen seyn. Geben zcu Lipezk am «dinstage nach sante Michels tag
anno domini etc. LXXXIII.
E. k. M. gehorsame Ernst des heiligen ER. K. etc. unde
Albrecht gebruder etc.
An demselben Tage schreiben die Herzöge auch an den Grafen
Haug zu Werdenberg, dem Unternehmen der Magdeburger sich zu
widersetsen und die Sache des Administrators ferner eu fördern. Kon-
zept ebenda.
1483. Oktober 1. 514.
Der Rat von Magdeburg verkauft. an Curd Sundhausen zu
Quedlinburg, seine Frau Gese und nach deren Tode an Andreus
und Valentin, Hans Sundhausens Söhne, 16 Gulden jährlich aus
den. (refüllen der Stadt wiederkäuflich für 400 Gulden.
Beglaub. Abschrift.
St. M. s.r. Stift Quedlind. C IV. Nr. 14.
— veerthevnhundert jar unde darna in dem dreundeachtentigesten
jare am mythweken in sunte Remigius dage des hylligen bisschoppes.
1483. Oktober 14. Leipzig. >42.
Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen schreiben dem
Rate der Stadt Magdeburg, sie hälten eine Klage von mehreren
Bürgern aus Wittenberg, Torgau und Dahme erhalten , dass ir
Freund Andreas Erbirhart in Magdeburg unschuldig gefangen
gesetzt und gemartert sei. Die Fürsten weisen nun den Hat an
den Erzbischof Ernst als Richter und sprechen die Hoffnung
aus, dass der Rat sich Rechtes nicht weigern werde.
Entwurf.
Haupt- Staatsarchiv zu Dresden. (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 501.
— (Geben zeuLipezk am dinstage Calixti anno domini etc. LXXXIII.
-— — — ————— o —
Nr. 544—547. 1485, . 291
1483. Oktober 14. Calbe. 546.
Erzbischof Ernst nimmt Meyger, den Juden von Stassfurt, auf
6 Jahre in seinen Schutz und gestattet ihm im Judendorfe in der
Sudenburg zu wohnen, wofür er jährlich 2 Gulden Schutzgeld zu
zahlen hat.
Cop. 68 fol. 200.
St. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im drey undachtzigsten jare
uff dinstag sent Calixti tage.
1483. Oktober 21. Gratz. 241.
Kaiser Friedrich schreibt an Erzbischof kunst, dass es in dessen
Streite mit der Stadt Magdeburg bei seinem letzten Befehle bleiben
solle.
Gleichzeit. Abschrift.
St. M. s.r. 4. Erzst. M. 11,610.
Friderich von gots gnaden Romischer kevszer,
zw allen zceyten merrer des reichs etc.
Ernwirdiger furst lieber andechtiger. Als uns dein andacht vtzo
geschrieben und entdeckt hat, wie die erszamen unszer und des reichs
lieben getruwen burgermeister, inningsmeister und rathe der alten stad
Magdburg dich uber unszer keyserlich geboth und commission
zewuschen dir und inen letztmals ausgegangen abermals uns einer
langen erdichten schrift zw Magdeburg uffintlich lasszen anslahen und
sich keynner billichkeyt nach gehorsam unszer keyserlichen geboth
flysszen, deshalben du besorgen musszest, das sie der glichen bey uns
auch thun und dich mit sollichen erdichten schriften und worten zu
verungelympfen und uns zw bewegen understehn mochten, letzsten
unszer keyszerlichen geboth und commission abethun, und bittest, ab
sollichs durch sie beschech, dem keynnen glowben zw geben und dich
bey dem, so wir dir gegeben hetten, bleyben zw lasszen und dorinne
hilflichen zw seyn etc. haben wir vernomen und ist nit mynder, die
selbten von Magdburg haben nach sollicher ebestympten unszer
handelung yr botschaft bey uns gehabt und sich beclagt, wie du sie in
hangenden sachen mit nuwen zcollen, aufsatzungen und andern
beswerungen zw bebaden und sie vor entscheidung der sachen von
uns und dem heyligen reiche under dein und des stiffts Magdburg
gehorszam zw dringen understehn sollest, deshalben wir dir gutlich
geschrieben, ab dem also were, das abezwthunde und die sachen bey
unszerm letzten bevehel, der in beywesen des erwirdigen Johanszen
bischoven zw Meisszen, unszers fursten und lieben andechtigen, der
des halben von deynnet wegen bey uns handelung gehabt hat, in
gnediger frewtlicher und getrewer meynung beschehen ist, bleyben zw
lasszen und haben aus dem gnedigen fruntlichen willen, so wir zw
19*
292 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dir tragen, dorinne keynnen verennderung thun wollen in zuversicht,
du werdest dich widderumb gegen uns als unszer gehorszamer
getrüwer fürst und gebornner frund halten und uns und dem hevligen
reiche das unszer nicht ennzcyhen, auch uns gegen dem kuning von
Hungern, der für und für uns, dem heyligen reiche, dir und andern
fürsten des heyligen reichs und (dewthscher nacion zw smahe und
verachtung seynnen mutwilligen uncristlichen krig widder uns
gebrauchet, getrew hilf unde beystand erzceygen, als du uns ytzund
schuldig bist und wir uns des und alles gutten ungezcwivelt zw dir
versehen, das wollen wir in allen gnaden und fruntschaft gegen devnner
andacht und devnem stift erkennen und zw gud nicht vergesszen.
Geben zw Gretz an der eylf tawsend maid tag anno domini etc.
LXXXIII?*, unszers keyserthumbts im zcweyunddreyssigsten jare.
Adresse: Dem ernwirdigen Ernsten, gebornn herzcogen zw Sachsen
und administiator der stifft Magdburg und Halberstad etc.
— — ——— —— à
1483. Oktober 21. Gratz. 248.
Der Kaiser Friedrich teilt dem Kurfürsten Ernst und | Herzog
Albrecht von. Sachsen. mit, was er in dem Streite des Erzbischofs
Ernst mit der Stadt Magdeburg verfügt habe.
Or. Eup. Si.
Huupt-Staatsarchir zu Dresden.
Friderich, von gottes gnaden Römischer keyser,
zu allen zeitten merer des reichs.
Hochgebornen lieben oheimen, churfoıst und furste. Als uns
ewer liebe geschriben haben, wie burgermeister, ynnungsmeister und
rate der alten stat Maidburg understeen sollen, sich bey uns zu
arbaitten unser keiserlich gebot und comission der irrung halben sich
zwischen dem erwirdigen Ernsten, geborn herczogen zu Sachsen,
administrator der stifft Maidburg und Halberstadt, unsern fursten und
lieben andechtigen, eins und denselben von Maidburg von uns, des
heiligen reichs und ir selbs wegen des andern teil halltund am jungsten
auszgegangen abzubringen und bittet, ob das beschech, unser keiser-
lichen majestat zu eren und euch und demselben ewern sun zu
verhönung und schimpffierung des nit zu gestatten, sonder die sachen
bey derselben unser letzten handlung beleiben zu lassen etc. haben wir
vernomen und ist nit mynder, dieselben von Maidburg haben kurtzlich
ir botschafft bey uns gehabt und sich beclaget, wie der genannt ewer
sun uber solich letzt handlung new zólle und aufsleg auf sy zu machen
und sy dardurch und mit andern beswerungen vor entscheidung der
sachen von uns und dem heiligen reiche under sein und des stiffts
Maidburg gehorsam zu dringen understee, deshalben wir im guttlich
geschriben, so ferre dem also were, das widerumb abzutunde und die
Nr. 548—550. 1483. 298
sachen bey der gemelten unser letzten handlung, die wir aus gnediger
und fruntlicher meynung getan hetten, beleiben zu lassen und damit
der genannten von Maidburg pottschafft abgeschiden und dem gnedigen
und fruntlichen willen nach, so wir zu euch und ewern kyndern
tragen, derselben uuser letzten handlung keinerley zerrutung noch
verenderung getan, in massen ir des durch ewern sun bericht werden,
das wir ewer liebe in gnediger und fruntlicher gutter meynung
unverkundt nit lassen haben wellen, euch darnach wissen zu richten. —
Geben zu Gretz an der eylff tawsend junckfrawen tag anno domini
etc. LXX XIII? —.
Adresse: Den hochgebornen Ernsten — und Albrechten gebruder,
hertzogen zu Sachsen —.
1483. November 13. 549.
Matthaeus Haldesleve, Bürger der Neustadt, verkauft den Dom-
vikaren 1!., Gulden von einem Viertel Grases in Rothensee wieder-
käuflich für 30 Gulden.
Cop. 31 fol. 141".
St. M.
— dusent virhundert darna in deme dryundeachtigesten jare am
dunredage sunte Briccius dage des hilgen bischopes.
1483. Deeember 1. Leipzig. . 650.
Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht. vun Sachsen. verwenden
sich beim Kaiser für den Erzbischof Ernst gegen die Stadt
Magdeburg.
Konzept.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden.
— Auf das anbringen, so von burgermeister, inningsmeister und
rate der alden stat Magdburg an ewer keiserlichen Mt clagweisz
gelanget, der meynung, das unser sone und vetter, der administrator etc.
uber letzste handelung newe zolle und aufsleg uf sie zu machen und
sie dadurch und mit andern beswerungen vor entschiedung der sachen
von ewer keyserlichen M* und dem heiligen Rómischen reich unter
sein und seins stifts gehorsame zu dringen unterstanden, dem zu
begegend mag e. k. Mt warlich glauben, das die von Magdburg in
solchem irem anbringen der aufrichtung newer zolle, aufsleg und
anderm sich viel zu milte haben boren lassen, wann unser lieber sone
und vetter solch furnemen, newe zolle und ufslege uf sie zu machen,
nye unterstanden noch getane, als sich das warlich erfinden, wie auch
die alde stat Magdburg unserm sone und vettern und seinem stift
zugehorig, verwandt, untertenig gemacht und verpflicht ist, ungezweivelt
ewer keyserlichen M* vormalen gnuglich und nach notdurft unterweiset,
294 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ydoch e. gnaden das wider in gedechtnus zu furen, wo dann des nott
sein wirdet, von dem gnanten unserm sone und vettern, auch dem
vapittel vormelts stiffts ewern gnaden des glauplich bericht zukomen.
ausz der ewer keyserlich Mt, das soleh ire anbringen zu milte und
angegrundet gewesen und wie und wes sich die von Magdburg uber
ungezeigte verpflicht gein unserm sone und vettern und dem cappittel
ungehorsams willens besundern in jungstgetaner hilft ewer keyserlichen
M* wider den konig von Hungern geflissen und gehalten haben und
noch fleissigen, abnemen und erkennen wirdet —.
Geben zu Lyptzk dinstags nach sant Katherinen tag anno ete,
LXXXII ?.
E. k. Mt gehorsame Ernst des heiligen Ro. reichs ete. und
Albrecht gebruder, hertzogen zu Sachsen etc.
14831 991.
Kaiser Friedrich schreibt un die Stadt Magdeburg, dass Erz-
bischof Ernst sie als seine Unterthanen in Anspruch nehme und
dass sie daher sich mit jenem gütlich einigen solle. (reschähe
dieses nicht, so solle der Bischof von Bamberg als kaiserlicher
Kommissar eine Entscheidung treffen.
Gleichzeitige Abschrift.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 610, rol.1. Unten ist zugefüyt: Nach disser
noteln brive bey der kei. M* zu erlangen.
Wir Friderich, von gottes gnaden Romischer keiser, zu allen zceiten
mehrer des reichs, zu Hungern, Dalmatien, Croatien etc. konig, hertzor
zu Österreich, zu Stever, zu Kerndten und zu Crain, grave zu Tirol
etc. embieten den ersamen burgermeistern, rathmann, innungszmeistern
und gemeyndt der alden stad Magdburg unsern lieben getruwen unser
gnade und alles gut. Als wir am jungst gehalten tag zu Nurinbere
dureh unser volmechtigen anwalten unser und des heiligen reichs
kurfursten, fursten und underthan der grawsamen und unmenschlichen
thad halben, so der Türck ein vihend cristenlichs glaubens und des
heiligen reichs mit mannigerley miszhandelung geubet hat, verboten
und inen .furhalten haben lassen dawider dem heiligen glawben und
uns hilffich zu sein, das denn zu thund in derselbten samlung
beslosszen unnd zugesagt ist, in derselbigen samlung der erwirdie
Ernst, geborn hertzog zu Sachsen, administrator der stifft Magdburg
und Halberstad, unnser furst und lieber andechtiger durch sein merglich
sandtboten erschinen und sich als ein willig gehorsamer fürst des reichs
in beslossene der samlung angeslagene hilff gegeben, und das er solch
hilff uns und dem reich dester statlicher thun mochte, hat er uff sein
und der stiffte verwandten und undirtane, fursten, graven. hern, ritter-
schafft, stete und dorffer und auf euch ein móglich tregliche stewr
geslagen, hat er uns geclagt, wie vr euch under allen seiner stiftte
undirtanen allein auszgesundert und ein solehs zu thund unbillich und
Nr. 551, 1488. 295
widersessziglich geweigert hettet, uns angeruffen, das wir euch nach
gehabter derhalben monition und warnung in die penen, so auf
gehaltem tag zu Nurinberg wider die, die dem beslussze der gedachten
samlung nicht gehorszam weren, aufgelegt, gefallen zu sein von keiser-
licher macht gerüchten gnediglich zu ercleren, damitt das uns durch
yn zugesagte hilff dester forderlicher gescheen mocht, das wir dann
nach gnugsamer ewers ungehorsams underrichtung und gestalten dingen
nicht zcimlich weigern konnen und euch in solche pene gefallen erkand
und ercleret, habt yr euch dornach durch ewer werbinde botschafft bey
uns mit appellation clagend gefugt unnd zu erkennen geben, wie das
yr unnd die alde stad Magdburg uns und dem heiligen Romischen
reiche und nicht dem stifft zu Magdburg zustundet, dadurch euch
dureh den administrator obgnant etliche stewr und ander beswerung zu
der ungebur weren aufgelegt, uns demütiglichen angeruffen, euch in
dem überlast mit gnediger hilff und rath beystand zu thund, das yr
solehs ansuchens vertrag mochtet haben, sein wir auf ewer ansuchen
und underrichtung, der wir dann desselbten mals glowben gaben,
bewegt wurden, gnanten administrator derhalben zu etzlichen malen
thun schreiben in denselben schrifften ewer und der alden stad Magd-
burg als des reichs stad angemaszt und solche pene, dorinn wir euch
gefallen zu sein erkand und ercleret haben, angestalt und aufgeschoben
mit sampt etzlichen angetzeigten von uns derhalben gegeben richtern,
als dann dieselbten unnser schriffte solchs alles clerlich auszweiszen, hat
der gemelte Ernnst administrator unnzer schriffte uns und dem reiche
mit merglichen anzcihen seines stiffts gerechtikeit nicht unvorantwort
lassen, sundern alleweg sich ewer und der alden stad Magdburg vor
sein und seines stiffts undirthane und eigenthumb angeczogen, das
wir dann also in seinen wirden allenthalben haben stehen lassen bisz
auf nu in kurtz vergangen tagen, das uns der obgnante administrator
mit seiner werbinden botschafft besuchen und merglich mit wahren
und glawbwirdigen schein underrichtung gethan hat, wie das die
alde stad Magdburg mit allen yren in- und zubehórungen von heiliger
gedachtnissz keiser Otten dem érsten und grosszen, keiser Otten dem
andern, keiser Otten dem dritten und keiser Otten dem vierden seinem
stifft und patronen sent Mauricien eigenthumiglich gegeben und furder
durch ander itztgnanter keiszer nachfolger und unnser an dem heiligen
reiche vorfarn bestetigt, gelobt und approbiret und fur des stiffts sand
Mauricien und der ertzbischove zu Magdburg eigenthumb gehalten,
geachtet und geschatzt ist wurden, darauf yr dann zur zceit einem
ertzbischove und dem gnanten Ernste administratori, als undirtane
vrem rechten wahren herrn zu thune pflichtig sind, globde eide und
huldung gethan habt mit furder fast weither gloubwirdiger under-
richtung, privilegien, briven und kunden uns angeruffen und undir-
teniglich gebethen, das wir euch dem stifft und ym zuwider in
ungehorszam und mutwilligem furnemen nicht stercken und die alde
stad Magdeburg seiner kirchen, sant Mauricien und ym nicht widerspenig
296 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
machen, abeezihen und dem reiche wider recht zuwenden und bevlegin
und dardurch den aufschob und anstand der erclerten pene aufheben
und wider in die vorerclerten penen zu bleiben, ym die zu erfordern,
zu ermahnen und inzubrengen gnediglichen geruchen zu helffen mit
furder bethe und anbrengen, als haben wir mit merglichem rate die
glaubwirdigen scheine und furbringen des vil gnanten administrator
bewogen und mit zceitigem rate betrachtet, so das ertzbischthumb zu
Magdburg des heiligen Romischen reichs merglich glid ist, dem und
der heiligen und loblichen kirchen zu Magdburg und seinen heiligen
patronen sant Mauritien yr stete und gerechtikeit abzuzcihne und an
das reich zu brengen nicht zcehmen nach fugen wil, auch unsers
gemüts ny geweszen und nach nicht ist, und haben dadurch den auf-
schob und anstandt der erclerung der gemelten pene, darinn yr aus
ungehorszam des anslags zu Nurinberg nach unser erkentnus und
erclerung gefallen seit, mitsampt allem und itzlichem anhang und was
derhalben von uns auszgegangen, euch ewers ungehorszams zu einer
sterckung und dem stifft zu Magdburg zu schaden konımen mocht.
von keiserlicher macht und gewalt folkomenheit aufgehoben, abegetan
und cassiret, aufheben, thun abe und cassiren es itzo, aldann und
dann als ytzo auch geinwertiglich in crafft disses brives euch ernstlich
gebietend von keiserlicher macht und gewalt, das yr euch mit dem
vilgedachten Ernste administrator und seiner kirchen zu Magdburg
dorumb vertraget, vereinigt und yn ein gnüge thud, damit wir yn auf
sein ersuchen weither hilff und bevstand nicht thun durffen, und euch
furder an die kirche zu Magdburg, sent Mauricien, den gemelten
Ernsten administrator und alle seine rechte im stiffte ertzbischove und
nachkomen als an ewern wahren und rechten herren haldet und inen
als undirthane yren herren, als yr dann seit, dyneth, geburliche ere
und gehorszam ertzeigt, doran thud vr unser gantze ernstliche
meynung; wuhe vr aber in dem ader anderm, so gedachter Ernst
administrator von seiner kirchen wegen an euch synnen und muthen
wurde, beswerung trüget und vermeyntet, er ein solchs zu thun nicht
recht haben sold, so haben wir die gebrechen und scheel, so der
obgemelte administrator zu euch gedenckt zu haben, dem ernwirdigen
dem bischove zu Bamberg, der itzt ist und zur zceit sein wirdet, unserm
und des reichs fürsten und lieben andechtigen, nach lawt einer
commission ym derhalben gethan zu kurtzen und slewnigen rechten
zu verhóren bevohlen, euch hiermit von keiserlicher macht volkomen-
heit wegin ernstlich und festiglich gebietend, das yr euch zwischen
hier unnd pfingsten schirsten mit dem vilgedachten ewern horrn dem
administrator der zusprüche halben, so er zu euch hat, gutlich und
gentzlich vertraget ader aufs mynste in gnanter zceit auf etzliche
fürsten, prelaten, graven und stiffts verwandten vereinigt und ein
zcymlich compromisz und anlas, darausz die sache in kurtze gescheiden
unnd geendet móge werden, annemet, damit euch allenthalben nicht
weitber kost und mühe dorauf gehen durffe; wuhe aber das, wie obin
Nr. 552. 1483. 297
gerurt, in gnanter zceit nicht geschege, alszdann wirdet unnser gegebener
commissarius unnd richter der bisschoff von Bamberg auf des vilgnanten
administrators ansynnen und ersüchen sich nach lawte der commission
vm derhalben gegebin wie recht ane zcweifel gein dem administrator
und euch der billichkeit wol wisszen zu halten, sein doch zu euch der
zuvorsicht, vr werdit euch also gehorszam unnd der gebüre gein dem
stifft zu Magdburg unnd dem administrator halten, das solchs und
weithers furnemens derhalben nicht nót thun dürffe; doran thud yr
unnser gantze meynung und gefallen. Gebin etc.
1483. 992.
Die Beauftragten des Erzbischofs Ernst. setzen dem Kaiser Friedrich
die rechtliche Stellung der Stadt Magdeburg «useinander. und
bitten, sie in ihren Bestrebungen nach der Teeichsfreiheit nicht £u
unterstützen.
Gleichzeit. Copialbuch.
Stadtarchiv zu Gross-Salze.
Unszer gnediger herr von Magdeburg hat uns sunderlich in be-
vehil gegebin an uwer k. M. czu tragene, das sine gnade nicht clevne
sunder grosse bekummernisse unde beswerunge tran, in dem das uwer
k. M. uff eyn slecht berichten der von Magdeburg botschafft von sich
schriebet unde sich anmaszt der alden stad czu Magdeburg, als ab sie
uwer k. M. unde des heiligen reichs were, das doch also nicht unde
unrechtlich an uwer k. M. getragen, wann es ist die alde stad Magde-
burg und das Magdeburgsche land kevser Otten des grossen heiliger
gedechtnisse erb eigen gewest unde von ym die stad czu buwen an-
gehaben unde die unde das land doselbst durch yn mit dem swerte
czum heiligen cristenglouben bracht unde von ym ouch siner gemahlen
der kevservnne in dotem unde czur lypezucht vormacht unde darnach,
das das betwunnige volk doselbst bie dem heiligen cristenglouben
bliben unde dorynne enthalden werden mochte, nach rathe unde vor-
willigem doczumal unszers allerheiligisten vaters des babistes Johannis
des dryczenden in gemeynen concilien doczumal czu Ravennen in
welsschen landen deshalben gehalden in grosser liebe czu gote unszerm
hern unde sinem glouben doselbst an (die stete czu Magdeburg eyne
erezbisschofliche kirche uffgericht unde gebuwet unde durch yn unde
keyszer Otten synem son ouch heiliger gedechtnisse die stad unde land
unszerm heiligen patron sanct Mauricien unde kirchen als vor eigen-
thumlich gut mit dem burgwarde, nu erczbisschofflichen hoff, gerichten
oberst unde nidderst, ezollen, gleyten, muntezen, marchtrechte unde
allen anhengenden nutezungen unde fruchten in der alten stad czu
Magdeburg unde dor bussen genczlich gegebin unde von unszerm
heiligisten vater dem babste doczumal unde den gedachten heiligen
keysern unde forder von yren nachkomen keysern unde konigen be-
stetiget, die unsers gnedigen herren vorfarn erczbisschoffe auch bisz
ufl nu unszern gnedigen hern von Magdeburg genczlich unde fridelich
-
208 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
besessen unde die erczbisschove czu gecziten in yrer nuwekeit unde
inkomen von dem rathe, scheppin unde den burgern gemeyn der alden
stad czu Magdeburg huldunge, gelobde unde evde, als rechte naturliche
wahre herren von yren underthanen entphahen sollen, genommen, als
unszer gnediger herre herre Ernst, iczt administrator unde geboren von
den furstlichen herren ezu Sachszen, Doringen unde Miessen, als eyn
rechter warher herre des erezbisschtumbs ezu Magdeburg in bieweszen
unszer gnedigen herren des durchluchtigen unde hochgebornen fursten
unde herren herren Ernstes herezogen czu Sachsen, korfursten etc.
herren Wilhelms, ouch herezogen ezu Sachsen, herren Johannszes marg-
graven czu Brandeburg, herren Wilhelms herezogen czu Brunszwigk
unde -Luneburg, herren Heynrichs lantgraven czu Hessen, herren
Henninges bisschoffs ezu Hildenshem unde sust veler fursten, bisschove,
graven, hern, ritter unde knechte eyner grossen mennige von den ge-
melten burgern der alden stadt Magdeburg entpfangen hat. Es sint
ouch unszers gnedigen herrn vorfarn erezbisschove von uwer k.M.
vorfarn Romisschen keisern unde konigen vor rechte, wahre uude natur-
liche erbherren der alden stad Magdeburg geacht, gehalten unde genant
wurden, als unszer gnediger herre, so die notdorfit furdert, wol kuntlich
gemaclen kan.
Peticio.
Bittet unszer gnediger herre von Magdeburg unde wir als siner
snaden geschickten unde usz muntlichem bevehil siner gnaden bitten
ouch uwer k. M. mit allem unde demutigen fliesze, uwer k. M. welle
unszern gnedigen herren von Magdeburg sulcher obgerurter pene und
straffung. dorin die borger siner gnade alden stad Magdeburg usz vor-
achtunge uwer k. M. gebothe unde mandate mutwillig unde usz eigenem
frevel gefallen unde erclert unde sinen gnaden unde sinen nachkomen von
yn czu furderne unweddirufflich gegebin sind, gnediglich czu behalden
unde die czu erfurderne unde czu erlangen furderlich unde hulfflich seyn
unde die von Magdeburg weddir unszern gnedigen herren nicht uff-
czunemene, sunder bie synen gnaden unde siner erczbisschovelichen
kirchen ane intrege unde irrunge blieben czu lassene unde yn durch
uwer k. M. schriffte unde mandat ernstlich unde festiglich gebiethen,
sich mit sinen gnaden umb obgerurte pene unde umb aller ander
spruche unde gerechtikeit, die syn gnade czu yn hat, gutlich czu vor-
tragene ungeachtet unde des ungehindert unde ungeirret, das sulchene
pene unde busse durch uwer k. M. vor etlicher czit uffgeschoben unde
angestellet ist wurden. — Unde ab die burgere von der alden stadt
Magdeburg wedder sulch uwer k.M. schriftte unde mandat etlichen
behelff unde redeliche orsachen gedechten czu habene adder uffezu-
brengene, dann vn gebieten, sich mit unszerm gnedigen herren von
Magdeburg eyns rechtlichen usztrages unde compromisses vor etlichen
scheideszrichtern, die dem erczbischoffüichen stifft vorwand unde un-
partielich unde czuvorsiechtlich dem parte, das recht habe, gunnende
syn, czwusschen hir unde ostern czu voreynigen uff wiesze unde forme
Nr. 552, 1483, 299
der billichkeit unde dem rechten gemesz unde ouch also, das sulliche
sachen unde gebrechin innewendig eynem jare vre gancze entschafit
gewvnnen. — Unde szo sulliche vorfassunge unde compromisz twusschen
hir unde osteren schirst nicht begriffen unde fulezogen wurde, das von
uwer k. M. nu iczt als danne unde danne als iczt das alle sachen ge-
breche, czusprache unde gerechtigkeit, die unszer gnediger herre von
Magdeburg von siner erczbisschoflichen kerchen wegin czu dem rathe,
scheppin unde burgern gemeyne der alden stad Magdeburg im sampt
adder sunderheit vormeynt czu haben. das die von uwer k. M. ussz
keiszerlicher machtfulkommenheit unde usz rechter wissen eynem
bisschove ezu Bamberg in czyten synde bevolhen unde committirt
wurde unde folle macht unde gewalt gegebin wurde, die parthe vor-
czuheysschene unde czu laden unde in den sachen symplich unde
slechtlich ader simpliciter et de plano czu procedirene undeczu fulfuren
unde dorynne recht czu sprechene unde czu erkennen unde alle das
czu hendelne unde czu thune, das evnem wahren rechten keyserlichen
commissarien unde richter czu rechte czu handelene unde czu thune
geburet, ungeacht eyniches parthes ungehorsam, ouch ungeacht sullicher
commission vormals durch uwer k. M. uszgegangen, auch ungeacht
der vormeynten appellacien durch den rad unde burger der alden stad
Magdeburg ingelegt unde interponirt, furder ouch ungeacht die appellacien
unde berufunge, die von einichem der parthen nach unde hinfurder
inbracht wurden, also das sulliche sachen unde gebrechen inwendig
evnem jare von der czit an, szo die von Magdeburg durch den gemelten
bisschove von Bamberg commissarien dorczu geheischen unde citiret
wurden anczuhebene yr entlich erkentnisse gewynnen unde czu rechte
vorsprochen werden; auch der uwer k. M. usz keyserlicher macht-
fulkomenheit unde usz rechter bewust gnediglichen uffheben wolle alle
appellacien unde berufungen, die dar weddir mochten inbracht ader
interponirt werden, ouch die forigen commission unde appellacien unde
fur deralles anders, da durch bemelte sachen, uff das die in vorberurter
czit vre entschafft nicht erlangten, vorhindert wurden, auch ufheben.
Der als Schiedsrichter hier genannte Bischof von Bamberg kommt
nur in dem vorigen, ebenfalls undatierten Briefe vor. Möglich ist es,
dass dieser Brief auch in den Anfang des Jahres 1484 gehört, du
Ostern als Endtermin für die Einigung bestimmt 1st.
1485. December 28. Wien. 559.
Der Abgesandie der Herzöge von Sachsen berichtet an diese über
die Bemühungen der Abgesandten der Stadt Magdeburg am
kaiserlichen Hofe.
Or. Pap. Finlage in den Brief des Johann Flehiny un die Herzöge Ernst
und Albrecht von Suchsen.
Hawpt-Staatsarchiv zu Dresden.
Gnedigen hern. Auf meins gnedigen herrn von Magdburg schrift
an die k. M', in der appellation sachen zwischen seinen gnaden und
300 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
der alden statt Magdburg ward mir durch mein herren von Grain und
andern vorbenant die mevnung entdeckt, die keyserlich Mt wolt die
selbe appellation abschaffen und abthun, des danne ein mandat in der
cantzley begriffen. In mitler zeyt sind zwen von Magdburg von der
stat wegen an keyserlichen hofe auszgevertiget, aber unterwegen beraubt.
und ist ine die appellation und andre brive genomen worden, yedoch
sind sie furter gein Wienn gezogen uud das in geheim an den Prue-
schincken langen lassen, an die k. Mt. zu bringen, und ist von ine ein
keyserlich citacion auf die appellation wider mein gnedigen hern zu-
geben, das ist ine abgeslagen; do sie nu befunden, das solchs nit fur-
gangk nemen wolt. haben sie dem Prueschincken furgehalten, wie die
stat Magdburg zum reiche gehórig und nye darvon geschiden sey, und
das sie mer geneigt weren, unserm hern keyser dann meinem gnedigen
herırn von Magdburg gelt zu geben, dann nach laut des anslags so
forder sein gnad IX" gulden, so wolten sie lieber der keyserlicheu M*
noch alsz viel geben. Das hat der Prueschincke an die k. M* lassen
langen. Nu hat sieh der selben Magdburgischen einer anheim gefugt
und mit dem andern verlassen wider unverlengt an keyserlichen have
zu komen. Gnedigen herren, nu lasse ich mich beduncken, diese
handelung mache die verlengerung in ewer gnaden sachen, und ist
mir von einem guten frund ingeheim zu versten gegeben worden. Ich
hab auch mit dem Prueschincken davon rede gehapt und mercken
lassen, das ich darvon etlicher massen ein wissens habe. Der antwort,
unser herre keyser werd in disen dingen weg finden und furnemen,
domit seinen k. gnaden auch meinen gnedigen herrn von Magdburg
nicht benommen und die ungezweivelt ewern gnaden nicht misfellig
sein werden, auch hab ich mit meinem herrn von Grain davon geredt
und der Magdburgischen furnemen zuerkennen geben, hat mir sein
gnade geantwort, er hoffe die k.Mt lasz sich mit keinem gelt gein
ewer gnaden und ewer gnaden sonen vorleyten noch anders, dann wie
ime ausz billicheit gepurt, handeln, darzu er ein getrewer furderer seit
wolle, und sey ungezweivelt, ich werde mit gnediger antwort abge-
vertiget; was aber aus disen dingen erwachssen wirdet, ewer gnade
von mir hynach, so viel und des an mich langet und erfaren mag.
unterteniglich bericht, vedoch wird ich teglich von reten gnedigen ab-
schiet und antwort zu emphahen vertrost. Gnedigen herren, ich hab
noch zur zeit nicht mogen erlernen, op die von Magdburg dem
Prueschincken in iren sachen ein schencke zu thun verheissen habe,
aber das gedencken, es sey gescheen und will glauben, er werd auf des
kunft, so sich anheim gefugt hat, warten und diese sachen diewerl
aufhalten, aber gruntlich kan ich davon nicht geschreiben, sundern ich
will mich unverdrieszlich und flleiszlich bearbeiten, abvertigung und
gnedige antwort zu erlangen mit hilff meins herrn von Grain, grave
Hawgen und sunderlich des fischals, der itzunt lange zeyt kranckheit
halben legerhatt gewest und hirinnen nicht hat handeln mogen, aber
nu mer besserung hoffend meins vorsehens in angezeigten sachen
Nr. 554—555. 1484. 301
furderlich sein werde, des er sich danne gutwilliglich erpoten und das
schuldig zu sein erkennet. Datum ut supra. [Datum Wienn am sonn-
tag nach dem heiligen cristag anno domini etc. LXXX111°.]
Ein anderer Brief mit demselben Inhalt, nur in Einzelheiten etwas
abweichend, findet sich ebenda. Darin sind als Gesandte der Magde-
burger genannt Heinrich Alemann und Ulrich. Trewes. Der viel gc-
nannte Sigmund Prueschincke war Hofmarschall und Kämmerer des
Kaisers. Über ihn berichtet in einer anderen Einlage in den Brief
der schon genannte Flehing :
Gnedigen lieben herren. Ewer furstliche gnaden mogen warlichen
glauben, das her Sigmundt Prueschincke etc. gantz gewaltig ist bey
der keyserlichen M*, und was er gefordert haben will, nympt unver-
lengt endtschafft und die andern rete forchten sich alle vor ime, und
wes er sich unterwindt, darinnen dorffen sie nicht frolich reden oder
handeln, und sind viel lewt vorhanden ausz der keyserlichen M'. erplichen
und andern landen, die lange zeit do gelegen, aber nicht vertigung
erlangen mogen, wie wol teglichs mergliche handelung vor dem
Prueschincken sind, werden aber gar wenig on sundre gabe und
schencke auszgerichtet, darausz mag ewer gnade die ytzigen leuff des
keyserlichen hofs mercken, wiewol sie ewern gnaden vor auch kundig
und wissend sind, des alles bin ich warlich von einem guten frund zu
hofe bericht, so hab ichs einszteils gesehen und sehe und hore das
teglich.
Um 1484. 554.
Der Kurfürst von Sachsen schreibt dem Rate der Stadt Magde-
burg, er habe gehört, dass dieser sich seiner Bürger Hans Besenut(?),
Michel Kusseler und Hans Pelle gegen den Fürsten Waldemar
von Anhalt, von dem sie mit einer Holgmark belehnt waren, gegen
den Gerichtsspruch unnehme Er ersucht die Stadt, davon ab-
zustehen, da er dem Fürsten Beistand leisten werde.
Entwurf. Tap.
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden ( Wittenb. Archir, Stadt Mugleb. Nr. 53.)
— feria 6* post Invocavit.
1484. Januar 7. 999.
Bürger Ulrich Drewes, seine Frau und sein Bruder Albrecht,
bezeuyen, dass ihnen Erzbischof Ernst die ihren Vorfahren von
den von Werberge verkauften Zinsen in Klein- Bodensieben und
Gross-Dreyleben bestätigt hat mit der Bedingung, dass nach ihrem
Tode die Zinsen an das Erzstift zurückfallen sollen.
Or. Perg. Sp. — Cop.68 fol. 267 und 206 *.
St. M. s. r. LB* Nr. 294.
Ich Ulrieh Drewes, burger der alden stadt Magdeburg, bekenne
uflenntlichen mit dissem brieve vor mich, Metthe meyne eeliche hus-
802 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
frouwen unnd Albrechten Drewesze meynen broder unnd beider unnset
unnd der Stovemann seliger erben, als dann weilandt die eddelen
Curdt und Hanns gebruder von Werberge Henige Drewesze unnd
Henigen Stoveman unnd yren erben zcehen rinsche gulden jerlicher
zeinsze usz dem dorffe lutken Rodensleve vor hundert rinsche gulden
in eynem unnd er Curdt ritter, Hanns unnd Ludolff auch gebruder von
Werberge dem gnanten Henigk Drewesze und Heyszen Stovemann
und yren erben veer rinsche guldenn auch jerlicher zcinsze ausz dem
dorffe groszen Dreynleve vor viertzig rinsche gulden in evnem andern
unnd aber Curdt von Werberge alle seligern der erlichen Annen, Henigk
Drewesz seligen nachgelassen wittewe unnd yren erben eyn pfundt
pfenninge Magdeburgischer weringe auch jerlicher zcinsze usz dem
slossze des gnanten dorffes groszen Dreynleve vor vierundzcwentzig
rinsche gulden in dem dritten briven uff widerkouff versatzt und vor-
sehrieben haben nach iuthe der brive derhalben und doruber gegeben.
und wie wol der ernwerdigiste in got unnd hochgeborn furste unnd
herre herre Ernnst administrator der kirchen zu Magdeburg unnd zu
Halberstadt, hertzog zu Sachszen, lantgrave in Doringen und marg-
graue zu Misszen, meyn gnediger liber herre, sich sollicher zeynsze,
nach dem solliche vorschriebunge der selben zcynsze, die seiner gnaden
und seines stiffts eigenthum, ane wissen, willen und vulborth dozcumal
seiner vorfarn gescheen sind, mit rechte underzihen und die innemen
mochte, das seine gnade doch umb gelimpfs und sunderlicher gunst
unnd gnade willenn myt wissen, willen und fulborth seines capittels
zcu Magdburg sich myt mir gnanten Ulrichen Drewesen, so ich die
lioubtbrive obenberurth ober solliche zeynse gegeben von der Stoue-
mann erben zcu und bey mich brocht und die seinen gnaden ober-
geantwertt und mich vor mich, Albrechten meynen bruder und beider
unser unnd auch der Stovemann erben obgerurth aller gerechtigkeit
und ansprache, die wir daran haben oder uns in ennicher weisze ge-
buren mochten, gentzlich vorzcihen und abegetreten habe, der oben-
geschrieben zcinse halben vertragen und myr gnenten Ulrichen.
Drewesze, Metthe meiner elichen husfrouwen und Albrechten Drewesze
meynem bruder zcu unnser dreyer leibe die selbten zcinse verschrieben
had, vertregt sich des mit myr und verschreibt myr, Metten meyner
elichen husfrouwen und Albrechten Drewesze meynem bruder ob-
gnant zu unser dreyer leyber wie vorgemelt die obgerurten zeynsze
in crafft seiner gnaden brives deshalben und darober gegeben, also
das wir solliche obgerurte zcynse, die weyle wyr alle drey ader unser
eyn am leben sein werden, so die nach unser eyns tode uff den
andern komen und vallen, in und uffnemen und der, inmaszen oben
berurth ist, nutzlichen genissen und gebruchen, die uns auch die bur
zcu lutken Rodensleve und zcu grossen Dreynleve in sollicher masze
und uff tagezceite, wie sie die von alder und bisher vernuget und ge-
geben haben unnd durch recht schuldig sind, reichen, geben und be-
tzalen sollen, von deme gnanten meynem gnedigen herren, seinen
Nr. 556. 1484. 808
nachkomen und eynem ydermann ungehindert, unnd so ich gnanter
Ulrich Drewes, Metthe meyne eeliche husfrouwe unnd Albrecht mein
bruder alle drey von todes wegen abegegangen und nymmer sind, so
sollen die obengeschrieben zcinse widder an den gemelten meinen
gnedigen herren, seine nachkomen ertzbisschove und gotshusz zcu
Magdeburg komen und vallen und seiner gnaden verschreibunge des
halben und doruber gegeben thod und machtloes sein alles ane behelt,
argelist und geverdé; unnd des zu bekentnisse habe ich obgnanter
Ulrieh Drewesz mein ingesigell vor mich, Metten meine eeliche hus-
frouwe unnd Albrechten Drewesze und beyder unser unnd der ob-
gnanten Stovemann erben an diessen brieff gehangen , der geschrieben
ist nach Cristi unszers herren gepurdt thusendt vierhundert dornach
im vierundachtzigisten jare uff mittewoche nach der heiligen drever
koninge tage.
1184. Januar 8. Calbe. 2906.
Erzbischof Ernst schreibt an Kaiser Friedrich wegen der Unbot-
mässigkeit der Stadt Magdeburg und erklärt, dass er ihr unbilliger
Weise keine neuen Zölle auferlegt habe.
Or. Pap. Si. nur noch Rest.
K. K. Statthaltereiarchiv zu Innsbruck.
Allirdurchluchtigster und groszmechtigster keiser. Mein inniges
gebeth und undirtenig willig dinst eurer keiserlichen maiestat in stetem
zehorsam allezeit zuvoran. Allirgnedigster lieber herre. Eure kei. mt.
hat mir in der widerwertikeit zcwisschen mir und meynem ercz-
bischofflichen stifft zu Magdburg und den burgern meiner und desselbten
meyns stiffts alten stad Magdburg, die sich widersesszigkeit halben eyner
steur zu dem dinste, den ich dem anslage zu Nuremberg eurer kei. m.
gethan geursacht hat, geschrieben, wie die selbten von Magdburg aber-
mals yr botschafit bey eurer keiserlich maiestat gehabt und furbringen
lassen haben, wie ich sie mit nuwen zcollen, uffsatezungen und andern
beswerungen zu beladen und sie von eurer kei. mt. und dem heiligen
reiche under meinen und mevnes stiffits zu Magdburg gehorszam zu
dringen understehen solle etc., wie eurer kei. mt. brive das ferrer
begreiffen, habe ich verstanden und bitte eure kei. maiestat wissen, das
meyn meynung ader furnemen nye gewest nach ist, eurer kei. mt. und
dem heiligen reich an der alten stad Magdburg ichts, das yr von recht
doran haben sollet, zu entczihene und hoffe unezwivelich, eure kei. mt.
halde mir auch unverwiszlich, das ich die gedachte alte stad bey
meinem ertzbischofllichen stifft, dorzu sie gehorig und mit globden,
huldungen und eiden verwand und so herbracht ist, behalde, ich bvn
auch euerm keiserlichen bevehil fur den hochgebornen fursten, herren
Albrechten marggraven zu Brandenburg kurfursten etc. und ernwirdigen
in got vater herren Wilhelmen bischoven zu Eychstet meynen lieben
304 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
herren oheimen und frunden nachzugehne nicht ungehorszam gewest,
byn des auch nach letzstem eurer kei. mt. schreiben, so ich derhalb
gefurdert werde, willig. Ich habe auch uff die von Magdburg nicht
nuwe zcolle, uffsatezung nach beswerunge gesetzt Es mag wol sevn,
das meyne vorfaren ertzbischove die von Magdburg usz gnaden umb
geleister treue und gethaner dinste mogen in yren zcollen und gleiten
haben zu geczeiten frie fahren lassen, aber so sie sich nu gein mir und
meynem stiffte und sunderlich in eurer kei mt. eigen dinsten wieder-
sesszig gehalden, derhalb eure kei. mt. sie in die pene, zu Nürmberg
begriffen gefallen sein erkand und ercleret und sie aller frieheit, gnade
und privilegie entsetzt hat, ich von yn als von andern nicht hocher
dann meynen alten zcoll und gleit furdern und nehmen lasse und sie
haben eurer kei. mt. doran zu mylde berichten lassen, bitte ich eure
kei. mt. in demutigem fleis geruche der von Magdburg unrechtlichem
furbrengen nicht glouben zu geben, mir und meynem stifft auch die
gnade, die mir eure kei. mt. umb yres ungehorszams willen gereicht
und geben hat, furder nicht uffezuslahn, sundern mir uff vorige eure
keiserliche erclerungszbrive mit furderer und notdurfftiger verfolgung
gnedige hilff thun, die zu erlangene, des ich gantzes unczwivelichs
verhoffens byn, das wil ich umb eure kei. mt., die got zu lobe seines
allirheiligsten namens und mehrung des heiligen reichs gesund und
wolmogende zu langen zceiteu geruche zu sparene, in allir undirtenigkeit
und willig sein alleezeit zu verdinen. Gebin zu Calbe uff donrstag
nach Epiphanie domini anno nativitatis eiusdem LXXX quarto.
1484. Januar 24. BYE
Hans Kruse in der Vorstadt S. Michael verkauft den Domrikaren
ron seinem Hause daselbst, dat in der tall, wen men uth der
Sudenborch na dem closter to Berge geyt, uppe dy luchtern
syden dat andere ist, 4 Schillinge jährlich wiederkäuflich für
> Gulden mit Zustimmung der 4 Unterküster am Dom, von denen
er das Haus für 10 Schwertgroschen jährlich zu Lehen hatte.
Cop. 31 fol. 142".
St. M.
— dusent vierhundert darna in dem virundachtigesten jare an
sunnavende na sunte Antonius tage.
Der Tag S. Antonii fiel 1484 auf den Sonnabend.
1454. Januar 30. DON.
Dompropst Melchior von Meckow bekennt als Lehensherr, dass Ciri-
acus von Egeln, Bürger der Sudenburg, von seinem Hause, hinter
der Dingebank und gegenüber dem Ifurrhofe von S. Ambrosii ye-
legen, 3 Gulden jährlich wiederkäuflich für 50 Gulden an die
^
Nr.557—561. 1484. 805
Prokuratoren Johann Westfal und Wentslaus Fabri, die Altesten
Bernhard Eytzen und Johann Pelri und die übrigen Domvikare
verkauft hat.
Cop. 31 fol. 143.
— dusent verhundert jar darnha im verundeachtigesten jare am
frydage nha Conversionis Pauli.
1484. Januar 31. Calbe. 859.
Heinrich von Weddingen, Bürger eu Stassfurt, verkauft an
Anthonius Krappe zu Magdeburg mit Zustimmung des Erebischofs
5 Gulden jährlich aus einer Pfanne Sole zu Stassfurt wieder-
käuflich für 100 Gulden und verpflichtet sich bei Sirafe von
10 Gulden, den Wiederkauf binnen 3 Jahren eu machen.
Cop.68 fol. 270 und 269".
&. M.
— Calbe — thusend vierhundert darnach im vierundachtczigsten
jare am sonabend nach sente Pauwels des heiligen aposteln tage siner
bekerung.
———— ——M —
1484. Februar 7. 0 2500.
Der Offizial der. Dompropstei bezeugt, dass Hans Teygeler oder
Brandes, Ratmann der Neustadt, einen halben Wispel Weizen
aus 1!, Hufe auf Borner Felde und aus seinem Hause beim
Ziegelhofe zu Frohse an Johann Zachei und dessen Mutter Ilse
für 25 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Or. Perg. 2 Sp.
St.M.s r. Neustadt Magdeb. Nr. 6
— dusent jar verhundert dar na in deme veyrundeachtentigesten
jare des sonavendes na Agate virginis.
1484. Februar 22. 561.
Conradus Sehusen von Northeim, Dr. etc. Syndicus von Magde-
burg, bekennt, von Cord Beygerstidde, Kämmerer des Rates su
Braunschweig, das manthengeld empfangen zu haben, nämlich
von Braunschweig 96 Gulden, von Hildesheim 64, von Northeim 16,
von (röltingen 64, von Hannover 40 und von Helmstádt
24 Gulden.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
— an sunte Peters daghe ad cathedram anno domini M CCCC LXXX
quarto.
Geschichtsg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 20
306 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1484. März 10. 963.
Die Brüder Peter und Albrecht Henneke, die Vormünder Kaspars,
Hans .Hennekes Sohn, vertragen sich unter Vermittelung der
Magdeburger Bürger Gottfried Moltz und Hermann Persick und
des Bürgers von Salze Hans, Insell mit dem Abt Andreas von
Kloster Berge über eine Entschädigung von 16 Gulden dafür,
dass Hans Hennecke im See vor Pechau ertrunken ist.
St. M. Or. s, r. Kl. Berg. Stift. Nr. 101.
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 513.
— dusent vyrhundert darna im vyrundeachtentigisten jare am
myddeweken nach Invocavit des sundages in der hilligen vasten.
1484. Mürz 15. . 563.
Hans Alemann, Ludwigs Sohn, bekennt für sich und seinen
Bruder Ludwig, dass Claus Kerstens, Bürger der Neustadt, mit
ihrer Zustimmung einen halben Wispel Weizen wiederkäuflich für
25 Gulden «us einer halben Hufe Landes auf der Mark
Trommite, welche die Alemann von Friedrich von Alvensleben
zu Rogälz zu männlichem Lehen hatten, an die Domwikare
verkauft hat.
Cop. 31 fol. 143 *.
/— St. M. |
— verteynhundert jar darnha in deme virundeachtigesten jare
am mandage nha Reminiscere.
1484. April 1. 564.
- Bartholomäus Keller bezeugt als Lehensherr, dass der Vikar
Egbert Abrahe von seinem Hause in der Sudenburg auf dem
Prulenberge zwischen Heinrich Koch und Livin Stein gelegen, den
Domvikaren Johann Westfal, Wenelaus Fabri, Bernard Eytsen,
Johann Petri, Conrad Palnitz und den übrigen Yikaren einen
Gulden jährlich wiederkäuflich für 20 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol. 148°.
St. M.
‘— dusent vierhundert darna im vierundachtigisten jare am donre-
dage nach alseme singet in der hilgen kerken Letare Jherusalem.
1484. April 9. Calhe. 560.
Anno domini etc. LXXXIIII? am fritag nach dem sontage Judica
uff der burg zu Calbe ist durch den erzbischöflichen Küchenmeister
Hans von Trupitz und den Marschall Hans Kotse in einem
Nr. 562—568. 1484. 307
Streite über einige Zinsen, welche Jacob Rigmann zu Magdeburg
von Afra, Georg Losebeins Wittwe eu Halle, beanspruchte, dahin
entschieden worden, dass beide ihre Sachen schriflllich einreichen
sollen.
Cop. 68 fol. 460.
St. M.
1484. Mai 15. 866.
Jleyne Bode zu Magdeburg quitiiert den Rat von Barby über
5 Gulden Zins.
Or. Pap. St.
St.M.s.r. Stadt Barby Nr. 16.
— dusent veerhundert darna am LXXXIIII jar am sonavende na
Jubilate.
Ebenso 1488, Juni 7.
1484. Juli 7. 561.
Bartholomäus Keller verlässt den Prokuratoren Stefan Beltz und
Thomas Emerstede und dem Pfarrer und den Altaristen der
Ulrichskirche zu Magdeburg zur Verbesserung einer Memorie
7 Gulden jährlich aus dem Hause der Heinrich Gyrschen und
aus dem Hause Thomas Gyrs gw Gross-Salze wiederkäuflich mit
137 Gulden. Dies bezeugen Richter und Schöffen daselbst. auf
Grund ihres Friedebuches 1488 am Dienstag in der Meinde-
woche (September 30).
Abschrift ron 1542.
Copialbuch der Ulrichskerche S. 112.
-—— — — ——
1484. Juli 14. 568.
Der Rat von Magdeburg thui Fürbitie für Jacob Salomon beim
Kurfürsten Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen.
Or. Perg. S.
Hawpt- Staatsarchiv zu Dresden (Wittenberger Archiv, Stadt Magdeb.
Bi. 51).
Unsen willigen denst thovorn. Irluchten hochgeborn forsten, gnedigen
herren. Jacopp Salomon nach juwer gnaden bestellingen unde vorwanten
dingen, daz wy umme juwe forstlike gnade, wur wy mogen, gerne
vordhenende syn, hefft syner dade unde name halven derwegen unser
borgere unde vorluden willen gemaket unde sick myt ohne unde uns
gesonet, derwegen alsodan unwille unde de feyde undertwuschen ave
ghedhan unde gelecht etc. derhalven uns de gnante Jacopp ghebeden
hefft juwer gnaden eyn sodans scriven, daz derwegen juwe gnade
ohme so gnedich syn unde wedder in juwe gnade nemen wolden, des
wy ohme denne nach syner vlitigen bede unde in gudem gelymppe
20*
308 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
von deme in jo hopeninge oppe beteringe synes levendes unde wesendes
nicht hebben mogen weigern, so juwe forstlike gnade wol vormerken,
unde wur mede wy den sulven juwen forstliken gnaden tho denste
syn mogen, dhon wy in bsundern flite gerne. Gescreven under unser
stad secret am middeweken Hinrici Imperatoris anno domini etc. LXXX
quarto.
Rathmanne unde innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den irluchten — hern Ernste — korforsten und hern
Albrechte hertogen to Sassen.
1484. Juli 25. 569.
Ernst von Dyskow, Bürger zw Stassfurt, und seine Frau Mar-
garethe verkaufen an das Stift S. Bonifatii zu Halberstadt
41, Gulden wiederkäuflich für 80 Gulden aus zwei Häusern in
Stassfurt und verpflichten sich, die 100 Gulden, welche der Magde-
burger Bürger Heidecke, Hohenbode und 50 Gulden, welche der
Rat von Stassfurt darauf hat, abzulösen.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. Halbersiadt, Stift S. Bonif. Nr. 393.
— vierteynhundert in deme vierundeachtentigesten jare am sondaghe
dés hilgen apostels genometh de grote sunthe Jacob.
1484. August 4. 910.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst wegen eines
Streitfalles gegenseitiger Bürger über untaugliches Bier.
Or. Perg. $i.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern, guden frunde.
Juwe uns itzund thogesante scriffte van wegen unde besokinge Jacop
Kupelmans juwes borgers eynes vath beers halven, dat ohme Lodewich
Murow ave ghekofft hebbe etc. hebben wy tho guder mathen vorstan
unde, guden frunde, vornemen wy nu, dat des sulven undogeliken
beers twey fathe syn, doch juwer leve tho gefallen wolden wy dem
sulven Jacoppen itzund dat eyne vath nach juwen scrifften unde beger
hebben betalen laten, dar he dat ander hedde wedder genomen, des he
denne nicht dhon wolde unde sick susz slichtes anders verne in geven,
dat uns denne also nach syner vorneminghe nicht billik syn beduncket,
darumme, guden frunde, mochten juwe leve ohne nu noch underwiszen,
he sick in deme schikken unde irkennen wolde, seghen wy gerne, mach
des aver jo nicht sin, mach he sick dar over myt Lodewighe in rechte
Nr. 569 — 571. 1484. 809
irscheden laten, dat aver eyn sodans nicht nod sin dorffe, segen wy
levest, wante wur mede wy juwer leve tho willen unde denste sin
mogen, don wy alletid gerne. Gescreven under unser stad secret am
middeweken post Inventionis sancti Steffani anno domini etc. LX XXIV *^.
Rathmanne und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und rathmanne tho Czerwest —.
1484. August 1t. Lüneburg. 571.
Die StádteLüneburg, Lübeck, Hamburg, Magdeburg, Braunschweig,
Goslar , Hildesheim , Göttingen, Hannover und Einbeck verbünden
sich auf vier Jahre.
Gleichzeit. Abschrift. Fap.
Stadtarchiv zu Lüneburg. Ebenso in Lübeck, Göttingen, Braunschweig
Schmidt, Göttinger UB. II, Nr. 349,
Hanserecesse 3. Abth. 1, Nr. 573.
Wijtlick sy, dat nach Christi unses heren bord dusent verhundert
in dem verundeachtentigesten jare am middeweken na sunte Laurentii
dage de erliken unde erbern rede unde radessendeboden desser na-
screven stede Lubeke, Hamborgh, Magdeborgh, Brunswigk, Goszler,
Hildenszem, Gottinge, Honnover unde Embeke mit namen hijr under-
gescreven ittzundes hijr bynnen Luneborgh to dage vorgadderet unde
de radt darsulves na guder betrachtunge unde rijpem rade dorch wit-
liker nottroft mit.frede unde fromen der lude unde der stede alle unde
ock umme trost, hulpe, radt unde were, de eyn deme anderen, wan des
van noden syn worde, don mochte, zijck unrechter gewalt, overfallinge
unde verdruckinge uptoholdende myt gantzer eyndracht besproken, an-
gegan unde gemaket hebben eyne fruntlike mundlike tehopesate, vor-
eyninge unde verbindinge, de se eyn dem anderen in guden truwen
unde loven mit hande unde munde lofflien togesecht unde gelovet
hebben stede vast unde unvorbroken to holdende in maten, alze hijr
nagescreven steyt: tom ersten, weren zake, dar god vor sy, dat jemand
van den overheydeschen steden eyn efte meher van fürsten unde heren
geistlick efte wertlick overfallen efte overtogen unde darto genodiget
worden, jegenwere to donde, zulker unrechten gewalt unde verdruckinge
weddertostande, so scollen de benodigede stadt efte stede ensodans deme
rade to Lubeke witlik dón, de denne van stundt dat vordan den reden
to Hamborgh unde Luneborgh schollen unde willen verwitliken unde
derwegen to hope rijden mundliken toverhandelende unde overeynto-
komende, yn wat gestalt unde wysze man der benodigeden stadt edder
den steden, de so overfallen edder overtogen worden, hulpe trost unde
bystand na gelegenheyd der zake dón moge. Gescheget ok wedder-
umme, dat god verbede, dat den steden Lubeck, Hamborgh unde
810 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Luneborgh sampt efte besunderen zulke noed unde angest in deme ge-
liiken wedderfore, wo dat mochte tokommen, so scollen unde willen se
dat deme rade to Brunszwick verkundigen unde witlick dhón, de van
stundt de andern overheydeschen stede derwegen ock scollen verscriven
unde samptliken verhandeln unde overeynkommen, wo unde in watt
mate unde wise so ene wedderumme in eren anliggenden nóden trost,
hulpe unde bystant dhon mogen, unde dyt scall alles stan uppe guden
vasten geloven veer jär allumme negest na eynander volgende van
data desses recesses antorekende, unde weret, dat den steden alle efte
jemande van en sodane mundtlike tohopesate na uthgange der vir jar
nicht lenghk geleven worde to holdende edder vermeynden dat vordan
intoblivende, so scollen unde willen se der wegen eyn verndell jares
tovorn hijr bynnen Luneborgh wedder tor stede kommen unde alle dingk
na eynes idermannes gelegenheyd nha nottroft besproken unde darynne
dón, alze en denne duncket nutte unde bequeme syn, alles sunder
argelist unde geverde. Geschen unde gededinget uppe deme radthuse
to Luneborgh amme jare und tage boven screven.
Radessendeboden:
Magister Joannes Östhuszen, doctor
hern Johann Wittinghoft ratmanne to Lubeck,
hern Diderick Hupp |
hern Hermen Langenbeke, borgermester
hern Erick van Czene, radtmann | to Hamborgh,
Hinrick Gherden, ratmann to Goszler,
Hinrick Aleman, borgermester
Jacob Rode, ratmann | to Magdeborch.
Albert van ce b ter. |
Luder Horneborgh orgermes'er, to Brunswick,
Mester Hinrick Wunstorpp, prothonotarius J
hadden der von Gottingen vullemacht.
Henningk van Haringen
Eggert Steyn, radtman | borgermester to Hildenszem.
Cordt Limborgh, borgermester |
Diderick vom Zode, ratmann | to Honnover,
Hinrick Gherdes, ratman to Embeke,
her Clawes Sauckenstede,
her Clawes Stoketo,
her Cordt Schellenpeper,
her Ludecke Garlópp.
Nr:572—573. 1484. 311
1484. Oktober 15. Giebichenstein. 572.
Erzbischof Ernst schreibt an das Domkapitel wegen des Nieder-
reissens der Planken hinter dem Möllenhofe.
Gleichzeit. Abschrift.
Copialb. im Stadtarchiv zu Gr. Sulze fol. 151.
Ernst, von gots gnaden administrator der kirchen czu Magdeburg
und czu Halberstad, herezog czu Sachsen etc. Unszern gunst czuvor,
werdigen und erhafftigen, besundern lieben andechtigen. Uns ist warlich
angelanget, wie die von Magdeburg sich understehen sollen, die alden
blancken hinder unszerm molhofe do selbs nider czu legin in meynunge,
villichte ander unde nuwen an die stad czu setczen, das yn dann in-
halts des ingelegten artikels eyner vortracht ezwusschen unszerm vor-
farn erczbischoff Gunters seligen unde yn gescheen nicht czustehn noch
geburen sal ader mag, von deswegin wir yn noch luthe ingeschlossener
copie. die ir vornemen werdet han thun schrieben, begern wir an uch
mit flysze, ir wollet dor an unde ober syn, szo vel uch des czu thun
fuglich unde lidelich sien wil, unde helfen rathen, das siclı von den von
Magdeburg in dem furczunemen, das yn nicht czustehet noch gebureth,
enthalden unde vormieden werde, uff das wir unde unszer stiffte der-
halben ezu andern unde wiether muhe nicht gedrungen werden unde
uns doruff uwer meynunge des eyn wissen czu haben czu erkennen
geben, kumpt uns von uch czu sondern dancke. Gebin czu Gebichen-
stein am fritage Hedwigis anno domini etc. LXXX quarto.
Adresse: Den werdigen unde erhafftigen hern eldisten unde capittel
unszer kerchen czu Magdeburg, unszern besunderen liben andechtigen.
1484. Oktober 15. Giebichenstein. 919.
Erzbischof Ernst schreibt an den Rat der Stadt Magdeburg wegen
des Niederreissens der Llanken hinter dem Möllenhofe.
Gleichzeit. Abschrift.
Copialb. im Stadtarchiv zu Gross-Sulze fol. 151.
Ernst etc.
Unszern gunst czuvor, ersamen unde vorsichtigen, liben getruwen.
Wir werden bericht, wie ir die blancken hinder unszerm molnhofe czu
Magdeburg uszgraben unde niderwerfen sollet, des wir uns nach ge-
stalten dingen, szo yr des hinder uns nicht czu thune habet, czu uch
nicht vorsehen hetten, unde ist derhalben unszer meynunge unde an
uch unse ernste begerunge, ir wollet daran forder nichts vornemen,
szo uch aber beducht, das ir sulchs hinder uns von rechte czu thune
hettet, uch derhalben mit uns ercleren lassen, wurdet ir aber sulchs
vorachten unde uszslahen, wolde uns unde unszer erczbisschofflichen
kerchen sollich uwer vornemen nicht leidelich syn unde wolten ouch
312 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nicht ruben. wir hetten dann vor sollich uwer thun billichin abtrag er-
langet. wir vorsehn uns aber. vr werdet es dorezu nicht komen noch
dahen gelangen lassen. Gebin czu Gebichenstein uff fritag nach Calixti
anno domini etc. LXXX quarto.
Adresse: An den rat der alden stad Magdeburg.
Darunter síchi: Uff dinstag darnach wart sulch gebuwe abgethan
und der Artikel aus dem mil Erzbischof Günther geschlossenen Verirage,
der über die Befestigung hinter dem Möllenhofe handelt.
1454. Oktober 25. 914.
Alt Andreas zu Berge belehnt Steffen Schele, genannt Severin,
und seine Frau Anna mil einem Hause, das zuvor Hans Peper
bewohnt hat, gegen 94 Schillinge Zins, mit einem Hause, das er
von Hans Spillendreger gekauft hat, gegen 12 Schillinge Zins und
mit einem Hause, das er von Tile Mucken gekauft hat, gegen
23 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas $.72".
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.515.
— jn die Severini martiris.
1484. November 10. 579.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Heinrich Becker zu Osler-
weddingen an Claus Mauritz zu Magdeburg ein Viertel Landes
und 3 Scheffel Weisen jährlich zu Osterweddingen für 5 Gulden
wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 70.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 519.
— am avende Martini des hilgen bischoppes.
1485. Mürz 14. 916.
Dompropst Melchior von Meckow beseugt als Lehensherr , dass der
Unterküster Peter Framholt und seine Frau llse von ihrem Hause
in der Siechenstrasse in der Sudenburg, in welchem Barthold von
Schapen zu wohnen pflegte, 3 Gulden jährlich für 50 Gulden
wiederkäuflich an die Domvikare verkauft hat.
Cop. 31 fol. 144".
St. M.
— dusent verhundert darnha in deme vifundeachtigesten jare am
mandage nha Gregorii.
Nr. 574—580. 1484— 1485. 813
1485. Mürz 18. 9d.
Abt Andreas von Kloster Berge belehnt:
1. Margarethe, Jacob Mysdugks Ehefrau zu Magdeburg, mit einem
Hause auf dem Markte negest by Steflen Severin belegen
gegen 30 Schillinge Zins;
2. Cone Grote in der Sudenburg. Vorsteher des Hospitals daselbst,
mit 2 Höfen in Buckau, welche Drewes Klotzingk aufgelassen
hat, zum Behuf des Hospitals.
Cop. des Abts Andreas S. 76.
Regest: Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 526. 527.
— feria sexta post Gertrudis.
1155. März 18. 518.
Abt Andreas von Kloster Berge bekundet, dass Hans Hakeborn
zu Stemmern an Busse Hakeborn zu Magdeburg 3 Hufen zu
Stemmern für 12 Scheffel Weizen jährlichen Zinses wiederkäuflich
verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas 8.77.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 529.
— feria sexta post Gertrudis.
1485. April 22. 579.
Die Ratssendboten der Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig,
Göttingen, Hannover, Einbeck, Northeim und Helmstedt verpflichten
sich auf dem Tage zu Hildesheim zum Beistande für diese und
versprechen auch Lübeck, Hamburg und Lüneburg zu dem Bündnis
zu bewegen.
Entwurf Pap.
Stadtarchiv zu Hildesheim.
— dusent verhundert LXXXV am avende sancti Georgii.
1485. Juni 28. 9580.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Tymann mi
einem : Viertel Landes zu Olvenstedt.
Cop. des Abts Andreas 8.79“.
Regest: Holstein, UB. des Kloslers Berge Nr. 532.
— am dinstage vigilia apostolorum Petri et Pauli.
314 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1485. Juli 1. Giebichenstein. 981.
Erzbischof Ernst schreibt an Herzog Albrecht zu Sachsen, dass er
mit gütlicher Entscheidung seiner Streitigkeiten mit der Studi
Magdeburg vor Schiedsrichtern einverstanden sei.
Konzept in zwei verschiedenen Fassungen.
St. M. s.v. A. Erzst. M. II, 610 vol. I.
Unser fruntliche dinst und was wyr liebs und guts vormogen
alczeit zcuvor, hochgeborner furst, lieber herre und vetter. Alsz ewre
libe unnsz wff dem nehistgehalten tage zcu Merszburg wff montag vor
Viti eyne zcedel eyns vorslages in den sachen und gebrechen uns und
unser ertzbischofflichen stifft widder dy burger unnszer alden stadt
Magdeburg belangende obirgeantwort hatt, dy wir unsz dorwff zcu
bedengken enpfangen, ewir libe nu wff montag schirst wff dem tage
zcu Naumburg derhalben antwort zcu gebene, der iczt abegekundiget
ist, haben wir dorausz mit etlichen desz gedachten unnszers styfits
fursten, graffen, herren, unszerm capittel und retthen gehandelt und
in rath funden, nach dem wir nicht beqwemlichers und unserm stifft
nicht nutczlichers befinden, dann das wir unsers stiffts gerechtikeit in
der gute bekommen und irlangen mochten, darinnen auch uwer liebe
fruntlichen und guten willen gein unsern stifft angesehen, wu dann
die selbt uwer liebe bie den obgedachten burgern unser alden stad
Magdeburg des auch folge haben wurde, wollen wir uwer liebe eyns
gutlichen tags, der uns in kurez uwerenthalb an gelegeliche stete
ernant werden moge, gerne verfolgen, eyns obmans usz unseren
erczbischofflichen stiffts prelaten eynig zu werden, als auch die zcedil
uns von uwer liebe behendit davon anczeiget, darczu wir eynen ux
den edeln unsers stiffts unsern und sie eynen von yn ader iren sie im
stifft besessen von yrentwegen welen und geben mogen, vor den wir
der gebrechen unser und unsers stiffts in Magdeburg zu rechtlicher
vorhorung und erkentnis kommen, also ab die sachen gutlich mit
wissen nicht vertragen werden mochten, das alsdann uff solliche
furbringen die sachen mit rechte versprechen und gescheiden werden,
und so wir uns uff sollichem gutlichen tage vor uwer liebe des obmans
vertragen wurden, alsdann auch uns eyns anlasses fur uns, unser
nachkommen und capittel zu Magdeburg daruff zuvereynigen, und wu
wir und sie des irrig und des nicht verglichen mochten, wollen wir
uns unsers teils, so vil uns unsern und unsers stiffts halben ichts
liedelich ist, uwer liebe mehir dann ymandts verfolgen, und ab abir
der gute nicht messe treffen, das dann die sachen fur den obmann und
gewelten scheidesrichtern, des wir uns wie obgerurt vereynigen wurden,
rechtlich entscheiden werden und yre entschafft gewynnen mogen.
bittende uwer liebe richtige beschrieben antwert. Gebin zu Gebichen-
steyn am fritage vigilia Visitacionis Marie virginis gloriosissime 1485.
Geschriben herczog Albrecht
von Sachsen etc.
Nr. 581—584. 1485. 815
1485. Juli 6. 989.
Die Schöffen von Zerbst beseugen, dass am Dienstag mach
Quasimodogeniti (April 12) Peter Schulte und seine Frau Mar-
garethe einen Gulden jährlich aus ihrem Hause in der Boker-
strasse bei dem Brunnen und gegenüber der Nicolaikirche den
Testamentarien Werner Flumanns, närnlich Hermann von Cassel,
Thomas Emerstede, Johann Uchtorp und Johann Alemann, für
20 Gulden wiederkäuflich gegeben haben.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche S. 11.
— am middeweken na Visitacionis Marie virginis —.
—n 0 -—
1485. Juli 13. 9589.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Hans und Heise Falke
nit einer halben Hufe Landes auf Hohendodeleber Felde, mit
welcher bisher ihr Vater belehnt war, und Heise Falke noch mit
einer halben Hufe Landes ebendaselbst, welche bisher der ver-
storbene Bürger Cone Godeke in Lehen halte.
Cop. des Abts Andreas S. 80.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 553.
— an sunte Margareten dage.
1485. August 13. 584.
Bischof Konrad zu Osnabrück, Bischof Symon zu Paderborn und
Bischof Heinrich zu Minden, die Grafen Erich und Anton zu
Holstein und Schaumburg, für sich und ihre Brüder Otto und
Johannes, Graf Jost zur Hoye und Brockhusen, Edler Bernd zu
Lippe, Edler Rolef zu Depholt; und die Räte der Städte Goslar,
Magdeburg, Braunschweig, Lüneburg, Hildesheim, Göttingen,
Stendal, Hannover, Einbeck, Nordheim u. u. verbünden sich gegen
Herzog Friedrich von Braunschweig, weil er sich von seiner Ge-
mahlin Margarethe Krunkheits halber geschieden hat, (dorch etlike
syner gnade krancheyt syner gemäll Margareten affschedich ge-
worden) und den Grafen zum Redberge widerrechtlich gefangen
genommen und die Strassen gesperrt hal; ebenso gegen die Herzöge
Wilhelın und seinen Sohn Heinrich und den Bischof Barthold von
Hildesheim zum Schutze der Stadi Hildesheim.
Alte Abschrift.
K. Staatsarchiv zu Hannover.
Werdenhagen, de rebus Hanseat. IV, S. 1229.
Riedel, Cod. dipl. Brand. I, 15, S. 399.
— am verteynhundersten dar na in dem viffundachtigesten jare
am sonnavende na sunte Laurentius dage des hilgen martelers.
816 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1485. September 17. 985.
Hans Teyge schreibt an den Rat von Zerbst wegen einer ihm vor-
enthaltenen Lieferung von Roggen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden. Ersamen wisen
leven hern und guden frunde. Also juwer ersameichkeit wol bewost
is, wo ik und Drewes Grasehop schelhaftich weren umme Ij wispel
roggen, de my van Borch van Bardeleve vorschreven het myt sampt
Katrinen, syner eliken husfrowen, so lange uptonemen, dat my Xv r.
gulde betalt worden, und we an beiden perten der sacke gantzliken by
juwer wischeit bleven, wo gij dat untscheiden worden, schulde uns an
beiden perten wol behaugen, so wil my de mergenante Drewes Grase-
hop den Ij wispel roggen nicht folgen laten, sunder het syner frowen
frunde over my geclaget, also nemelicken den Frobosen und 1 geslechte
genant de van Seisor, de hebben an myne hern den rad gescreven, dat
ik vor antwert hebbe myt sulcken worden, wor vor jw vorlaten wart etc.
bydde ik jw noch also vor, gy willen juwen borger so hebben und
underwisen, dat he holde, wat beeideget und besprocken is, dat mv
forde schrivens, moge, arbeyt und anders rechtlicken vornemens myt em
neine not syn darft, wes ik juwer ersamicheit to dinste und willen syn
kan, byn ik gantz geneiget to don. Gescreven to Magdeburch umme
jw antwerde am sunavende vor sancte Matteus dage anno LXXXV.
Item wille gy junge karpen hebben, der bekome gy genoch hyr
Hans Teyge.
Adresse: Den ersamen und wolwisen borgermeistern und rad-
mannen der stad Czerwest —.
1485. September 19. 9586.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Hans, Martin.
Hermann und Heinrich Rode mit einer halben Hufe Landes auf
Harsdorfer Felde, mit welcher zuvor ihr Vater Laurenz Rode be-
lehnt war.
Cop. des Abts Andreas S. 83.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 537.
— feria secunda post Lamperti.
1485. Oktober 1. 9581.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Bürger Cone und Bernd
Wittekopp mit 3 Hufen und 3 Viertel Landes auf Bahrendorfer
Felde, die ihr Vater von Gevert Bode, Hans Smet, Cyriacus Kind
und Heinrich Sperling auf Wiederkauf gekauft hatte.
Cop. des Abts Andreas S. 83".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 538.
— sabato post Michaelis.
Nr. 585—590. 1485. 817
1485. Oktober 4. D88.
Der Rat von Magdeburg verkauft an das Kloster S. Laurentii in
der Neustadt 12 Gulden jährlich aus seinen Einkünften wieder-
käuflich für 300 Gulden.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r Lorenzkloster Nr. 63.
— verteynhundert jar unde dar nha in dem viffundeachtentigisten
are am dinsdage in sunte Franciscus dage des hilgen bichtigers.
1485. Oktober 8. | 989.
Der Bürger Arnold Gruntmann verkauft mit Zustimmung des
Klosters auf dem Münzenberge bei Quedlinburg seinen freien Hof
in Klein-Salbke mit 81], Hufen Landes und eimer Wiese für
55 Gulden an das Kloster U. L. Fr.
Rotes Buch des Klosters U.L. Fr.
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 334.
— veertheynhunderth darnach in dem vyffundeachtigesten jhare
des sonnavendes nach Francisci des hyllighen bichtigers.
An demselben Tage quittiert Gruntmann über den Rest des Kauf-
geldes.
1485. Oktober 23. 990.
Abt Andreas zw Berge stellt auf Verlangen der Schneider- Innung
zu Magdeburg dem Bastian Stein zu Dodendorf einen offenen Ge-
burtsbrief aus.
Cop. des Abts Andreas 8,75.
Archiv des Kloster Bergischen Stiftung.
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 539.
Wye Andreas abt etc. bekennen etc. besunderen vor jw ersamen
mester, radtmann unde broder ghemeyne der snyderinnighe yn der
alden stadt Magdeborch, dat vor unsz up unser ebdyghen, alsze datum
dusses breves uthwiseth, synth ghekomen de vorsichtigen Gorges
Slevenitz, Borchert Schone, Eggerth unde Hans Kerckhoff inwonre unses
dorpes Dodendorp, tuchwerdighe unde lovenhafftige frome lude, unde
hebben ınyt upgherichten lifliken finger in edes stadt tho den hilegen
beholden, ghetugeth unde gheswaren, dat Bastian Steyn togher unde
wyser dusses breffes van Hans Steyn synem vader unde Margareten
des sulven Hansz eelike husfrowen syner moder ysz echte unde rechte
ghebaren na insettinghe der hiligen eynen erliken bedde, van den
sulven synen elderen unde van allen synen vyer ahnen dudesch unde
nicht wendescher ardt, fryg unde nemandes eyghene, unde de baven
318 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
berurden elderen sick erliken unde fromeliken gheholden hebben in
alle ohren dinghen unde handelingen unde ok van dem sulvigen Bastian
Steyn ohreme sone ok anders ny nicht erfaren hebben alles, wur syn
bedriff unde handelinghe ghewest ysz. Wur umme, erszame leve heren
unde brodere ghemeyne der upgenanten innighe, ysz unsze fruntlike
bede unde begher, gy willen de mer gemelten Bastian Steyne dorch
syne erlike borth unde gude bewysinghe nehmen unde entfangen yn
iwe innyghe lick iwen anderen bruderen, vordene wy alle tydtjheghen
juck effte de jwen in besunderen flite willichliken gherne. To merer
bekantnisse unde wysenheyt hebbe wy etc. Datum anno domini
MOCCCLX XX. quinto in die Civerini.
1485. November 12. Calbe. 591.
Hans von Gittelde zu Wanzleben verkauft mit. Zustimmung des
Erzbischofs Ernst an den Pfarrer und die Altaristen in der
Katharinenkirche zu Magdeburg einen Wispel Weizen jährlich
aus zwei Hufen zu Osterwende wiederkäuflich für 50 Gulden.
Cop. 68 fol.311Y. und 312.
St. M.
— Calbe — thusend vierhundert dornach im funffundachtezigsten
jare am sonnabinde nach Martini des heiligen bischoves.
1485. November 23. 592.
Abt Andreas zu Berge belehnt Cyriacus Erigk als Vorsteher der
Fischer-Brüderschaft des Altars S. Nicolai mit einem Keller unter
Steffen Severins Hause by der loven zu Magdeburg belegen.
Cop. des Abts Andreas S. 84.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 540.
— feria quarta ante Katherine.
1485. December 9. 593.
Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Thomas und Jacob
Salemann mit einer Hufe Landes auf‘ Hallingsdorfer Felde, mit
der bisher ıhr Vater belehnt war.
Cop. des Abts Andreas S. 84.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 541.
-— feria sexta post Concepcionis Marie.
Nr. 591—595, 1485. 519
1485. December 14. 9094.
1485 Mittwochs nach S. Lucientag verlässt Stefan Vettekohl zu
Gross-Salze von wegen Burtholomäus Kellers dem Pfarrer. und
den Altaristen der Ulrichskirche zu Magdeburg 4 Gulden jährlich
wiederküuflich mit 70 Gulden und dazu 4 Gulden rückständige
Zinsen an Henning Wendekarres Hause, gegenüber von Clump-
silber gelegen. Dies bezeugen Richter und Schöffen zu Gross-Salae
auf Grund ihres Friedebuches 1488 Dienstags in der Meinde-
woche (September 30).
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche S. 111.
Um 1485. 595.
Erzbischof Ernsts Verordnung für die Besitzer von Solgütern zu
Gross-Salze, dass sie die verfallenen Sulzkote wiederherstellen und,
wenn das nicht möglich ist, neu bauen sollen.
Gleichzeit. Abschrift.
St. M. s. r. Gross-Sulze Nr.7°.
Wir Ernestus von gots gnaden ertzbiscopp to Magdeburg, primas
in Germanien unnde administrator des stiffts to Halberstad, hertzoge
zu Sachsen, lantgrave in Doringen unnde margkgrave zu Miessen be-
kennen offintlichen mit dissem brive vor unsz uunde unser nachkomen
ertzbischoffe zu Magdeburg, das die wirdigen, ersamen unde vorsichtigen
geistliche unde werltliche zu Magdeburg in unser alden stadt, nuwen
stadt unnd Szudenburg eyns unnde der radt unnd pfenner unser stadt
zum grosen Saltze unser lieben andechtigen und getruwen, de do solgud
in der itzgedachten unser stad zum Saltze haben, andern teyls vor
unnsz kommen sint anbringende, nach deme itliche jare her vill der
kothe in der gnanten unser stad zum Saltze vorfallen unnd vorwustet,
da von denne das saltzwergk doselbst geringert worden unnd wu dovor
notordtig nicht gedacht, geraten unnd gethan, das derhalben das gantze
saltzwerg vorwustet unnde de gedachte unser stadt zum Saltze gantz
vornichtiget wurde, das sie beyder sid sollichen obgerurten schaden
vortzokomen zu mhermalen zcu thagen bie eynander gewest und not-
dorfitigen handell unde ratslag do von gehabt, in deme sie erkant unnde
funden hetten, das etliche, de unbwferde koth gehabt, von den jennen
pfennern in unser stadt zum Saltze, die de zu miethe gewunnen, wie-
woll de wuste gestanden, geleichwoll fulle hewer gefurdert unde mit ge-
drengknisse des bannes erlang, das danne ungeligkeid in sich gehabt,
unnde als danne de kothe in der gnanten unser stad zum Saltze beyde
zcu deme gutjarsbrunnen unnd nuwenbornen gehorende zusampne in
der czall szobenundfunfezig sindt, das sie auch furder betracht unde
gemercket haben, de ungebuweten kothe alle wider zu buwen und
820 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
uffzubrengen nach gestalt unde gelegenheid des saltzwerkes doselbst,
nicht nod und auch unbeqweme sein wolde, ymändes zu uberflossigen
und unnutzligen gebuwe zu drengene, das sie nu gelikeid do inne
zu seyne unde zu haldene es mit den kothen , de stedtlich mit gebuwe
in wesen gehalden sollen werden, uff zweyundedrissig kothe gesatzt
unnde geordent hetten unnd jeghen funffundeczwenczig der selbten
zweyunndrissig kothe funffunndtzwengsig wuste kothe gelegt, die an
deme gebuwe, wann des nod sin wurde, eyns deme andern zcu hulfe
komen unnd iglichs der zwiger kothe de helffte des gebuws tragen
solde, unde de zcusampne geordent, in massen hir nach clerlich usz-
gedruckt ist, alse nemeliken, gein des radts zum Saltze buwferdigen
kothe das wuste koth auch des radts in vortzitten Symon Gerbrechts
gotzeligern gewest, gein Vincentien Nuwemester unnde siner sone
buwferdige kothe, bey Siverdes von Deven kothe gelegen, der selbten
Nuwemester unbwferdige kodt hard hinden deme itzgedachten kothe an
deme steynwege gelegen, unde gein der gnanten Nuwemester buwe-
ferdigen kothe jegen deme gutjarsbornne ofer gelegen der selbten Nuwe-
mester unbwferdige kothe harte an deme itzgedachten bornne gelegen,
gein der Weddingen buwferdigen kothe das halbe unbuwferdige koth,
das auch der Weddingen ist unnde das halbe koth der Nuwemester an
Hermen Kellers tharwege geleghen, gein Siverds von Deven buwferdigen
kothe Jorgen von Wettins unbuwferdige koth, gein der Nyemanne
buwferdige koth Hans von Tharen unbuwferdige koth, gein Arndtarnds
buwferdige kodt Hermen unnd Thomas Kellers unbuwferdige koth in
Hermen Kellers hoffe gelegen, gein Hans vom Tharen unnde der Nye-
manne buwferdigen kothe des itzgnanten Hansen vom Tharen unbuw-
ferdige koth, gein Hinrick Snydewindes buwferdige koth Briccii Beckers
seligern sone unbuwferdige koth, gein Hinrick Snydewindes buwferdigen
kodte hinden unser leven frouwen capellen Heysen Odilligen unbuw-
ferdige kodt, gein Steffen Vettekols buwferdigen kothe der Weddingen
unnde der Bomhouwer unbuwferdige koth, gein Busse Groszekonen
buwfertigen kothe Burghardes von Esebken unbuwferdige koth, gein
Conen von Deven seligern erven halben buwferdigen kothe unde der
Drewes Vogedeschen halben buwferdigen kothe Hansen Walvitz dry-
ferndel unnde Busse Grotekonen eyn ferndel unbuwferdiges koths,
jeghen Vallentin Perdestorps buwferdigen kothe des hospitals zcu sunte
Jorghen vor dem Saltze gelegen halbe unbuwferdige unnde Jericke
Kellers seligen wittewen halbe unbuwferdige koth, gein deme halben
buwfertigen hern Cristoffer Siboldes altaristen sunte Steffens altars in
der pfarkirchen zum Saltze unnd des closters zu sunte Agneten in der
nuwen stad Magdeburg halben buwfertigen kothe des archidiacons des
bannes zu Calbe in unser dhomkirchen zu Magdeburg halben unbuw-
ferdigen koth un Cone Emden unbuwfertige koth, gein Steffen Treppeleres
halben buwfertigen kothe unnde der Odeloffen halben buwfertigen kothe
hern Albertus Arnsteden, altaristen des altares der heilligen dryn
konninghe in der pfarkirchen sunte Peters in der altenstad Magdeburg,
Nr. 595. 1485. $21
halbe unbuwfertige koth unnde her Curd Bardes, altaristen des altars
Simonis et Jude in der pfarkirchen sunte Peters obin gerurdt, halbe
unbuwfertige koth, gein Briccii Beckers seligen erben halbe buwfertigen
kothe unde des capittels sunte Peters unnde Pawels kirchen in unser
nuwen stad Magdeburg halben buwfertigen kothe, Hansen Bomhouwers
des alden dry ferndel kothes unnde Mattewes Lentken zu Magdeburg
evn ferndell koths, unbuwfertig, gein deme buwfertigen kothe, daran
de Aleman eyn ferndel unde her Clemens Spangenberg, altariste des
altars der heylligen dryer koninge in sunte Katherinen kirchen zu
Magdeburg geligen, drv ferndel der gnanten Alemanne unbuwfertige
koth, gein des gedachten capittels in der nuwen stad halben buwfertigen
kothe unnde eynen halben buwfertigen kothe gehorende hern Mauritio
Lams, vicarien des altars der zehn thusend ritther unnde sunte Jacob
in der gedachten kirchin, hern Johann Storkouwen halbe unbuwfertige
koth gehorende zcu deme altare sunte Erhardi in der gedachten kirchen
sunte Peter unnde Pavells der nyen stad Magdeburg unnde hern Hinrick
Konntzen halbe unbuwfertige koth zcu deme altare der zcehn thusent
ritter in der obgerurten sunte Peter unnde Pauwels kirchen, gein heren
Henning Gronowen, altaristen des altars in der capellen sunte Erhardi
in der nuwen stad Magdeburg, halben buwfertigen kothe unnde hern
Hinrichs Heynen, altaristen des altars unser leben frauwen, sunte
Jacobs unnde sunte Bartholomei in der nuwen stad Magdeburg, halben
.buwfertigen kothe, hern Gregorius Werbegs, altaristen des altars sunte
Philippi unnde Jacobi in der kirchen sunte Peters in der alden stad
Magdeburg gelegen, halbe unbuwfertige koth unnde hern er Johansen
Hamels, altaristen des altars aller heyligen in sunte Sebastians kirchen,
halbe unbuwfertige koth, gein des closters zcu sunte Agneten in der
nuwen stad Magdeburg buwfeitigen kothe, des closters to sunte Laurentze
do selbst in der nuwen stad unbuwfertighe koth, jeghen ern Johan
Kloths ferndel koths unnde dat virdendeyll eyns ferndel koths ghehorende
cu deme altare der heyligen dry konninge in der kirchen sancti Nicolai
zcu Cerbest unnde hern Nicolaus Glins drytheyll eyns ferndel koths
gehorende zeu deme altare sunte Ewaldi in der itzgemelten kirchen
saneti Nicolai unnde heren Gregoriusen Werbecken ferndel koths ge-
horende zcu deme altare sunte Pauwels in der itzgedachten kirchen
saneti Nicolai doselbest zcu Cerwest unnde der thumhern in der nuwen
stadt Magdeburg ferndell koths buwfertig, der Hertzhalse zcu Magdeburg
unbuwfertige koth, gein hern Thomasen Brockeners, altaristen in pfar-
kirehen sunte Ulrichs des altares sancti Andree, halben unbuwfertigen
kothe unnde bern Heinrichs Lentken, altaristen in der pfarkirchen sunte
Johannis in der alden stad Magdeburg des altars sunte Johannis baptisten,
halben buwfertige kothe, hern Ludeloff Heydickens, vicarien des altars
sancti Livini in sunte Peter unnde Pauwels kirchen in der nuwen stadt
Magdeburg, unbuwfertige koth, gein hern Heinrich Mullers, vicarien zcu
sunte Sebastiane des altars sunte Margareten, buwfertigen kothe, hern
Gregorien Tranquitz dry ferndell kothes gehorende zcu der capellen
Geeebiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. $. 21
322 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
sunte Barbaren in der kirchen sunte Sebastiane unndeeyn ferndell koths ge-
horende zcu der buwmesterye doselbst zeu sunte Scebastiane unbuwfertig.
gein der Bomhouwer halben buwfertigen kothe unde Hansen Losen buw-
fertigen kothe, Bartholomeus Kellers zcu Magdeburg halbe unbuwfertige
koth unnde Drewes Halken zcu Stasford halbe unbuwfertige kotlı: unnde
alse denne soben buwfertige kothe bliben, de nicht soben unbuwfertige
jeghen sieh haben, de on helfen buwen, nhemlich de Bomhouwer eyn fern-
dell koths, hern Vincentii Sichels eyn ferndell koths gehorende zcu deme
altaresancti Vincentii in sunte Johannis kirchen in der alden stad Magdeburg
unnde her Johan Wasmod in der vorgnanten sunte Peters unnd Pauwels
kirchen in der nuwen stad Magdeburg eyn halb koth gehorende zcu der scho-
lasterve doselbst, dat capittel zcu sunte Sebastiane in der alden stad Magde-
burg eyn halb koth gehorende zcu der buwmesterye doselbst unnde evn halb
koth hern Johannsen Krusen, vicarien unser lieben frauwen capellen uff
unserm ertzbischofflichem hoffe, gehorende zen dem altare sunte Simonis
et Jude, de vicarien zu sunte Sehastian in gemevne dry ferndel koths
unde her Johan Nering, vicarius in der kirchen zeu sunte Sebastiane
des altars der elff thausend juncfrauwen, evn ferndel koths, her Johan
Copernig, vicarius in der thumkirchen zeu Magdeburg, ein koth zeu
sunte Johanns ewangelisten altare rehorende, de vicarien doselbst in
der thumkirchen insampt evn koth, die selbten vicarien noch eyn halb
koth ingesampt unnde her Titterich Blog eyn ferndell koths gehorende
ist zeu der pfarren sunte Katherine in der alden stad Magdeburg unnde
das capittell unser lieben frauwen capelle uff unsern ertzbisschotflichen
hoffe eyn halb koth unnde das closter zeu sunte Augustine evn ferndell
koths unnde her Heinrich Herckenzen eyn ferndell koths gehorende
zcu deme altare sunte Margareten in sunte Sebastians kirchen zeu
Magdeburg; die selbten soben buwfertigen kothe, wen an den, es sev
eyns oder mher gebuws, notdurfft ist, sulehes gebuw, was das kosten
wird, sollen de heren des koths edder der kothe, an deme ader an den
also gebueth wird, de helffte unnd die ander helffte die andern hern
geistlich unde wertlich heyde buwfertiger unde unbuwfertiger kothe
mith sampt den heren der kothe, die also gebuwet werden, nach ge-
leicher antzall tragen, de helffte des geldes sieh doczu gehorende von
deme rathe unde bornnemeistern zeum Saltze, die zeu geczitten sein
werden, von allen obgerurten sibenundefunczig kothen usgeslagen unnde
von denjehnnen, die de kothe under sich in gebruchinghe haben, un-
geweygerd uszgegeben unnde vren heuwrheren an vrer heuwre abe-
gerechent sall werden ane inhalt unnde geferde. unnde were, das an
eynem ader mehr kothen, die nu buwfertig sint, hinfurder buwens noid
sein wurde, das sollen der ader de jhenne, de in den kothen seden, das
den heren, der de kothe sint, wislich thun unnde sie biethen uff eynen
nhamhaftigen thag in unser stadt zeum Saltze zeu komen, die danne
bevder sid den rad doselbest bitthen sollen, do ber zeu ghene unnde
zcu besehne unnde zeu obermerkende, ab ader was zcu buwene unnde
zu bessern nod sy, unnde was danne vome rathe zcum Saltze erkand
Nr. 595. 1485. 828
wirdedt, das zcu bauwen notdorftig sv, sall von den jennen, der das
koth zcu hure hadt, gebuwet unnde dem heren des koths eygelich be.
rechennt unnde an der henwré nhest dar nach bethagende abegeslagen
unnde abegerechent werden beheltlieh deme hern des koths, ab er in
die rechnunghe redeliche insaghe hetthe, die vor deme rathe der ge-
melten unser stad zcum Saltze zcu thune, do uber danne der radt
zcum Saltze zeu erkennen macht haben sall, was sie werdet beduncken
redelich unnde billich sein. do bev is denne beyde theyle unwider-
sprechlich bleiben lassen unde gefolgig sein sollen ane geferde, unnde
uff das die obingescreben zweyundedrissig kothe in kunfitigen czitthen
stetlich in gebuwe enthalden werden, szo haben sey sich furder vor-
thragen, were, do godt fur sev , das eyn ader mher kothe von feuwrs
ader ander zcufals wegen abegingen, das ader die kothe alle die jhenne,
de kothe zeum Saltze haben, sie seint buwfertig ader unbuwfertig,
wider zeu buwene vorplicht sein sollen, darzu, also vill geldet evne
nodtorfft is, von deme rathe unnde bornemestern zcum Saltze zcustundt
uff alle kothe geslagen unnde von den jhennen, de die kothe in ge-
bruchunge haben, unvorhalden uszgegeben unnde yren heuwrheren an
yrer heuwre abegerechent unnde die kothe also ane vortzihen wider
gehuwet werden sollen; unnde de uppgerurten geistlighen unde wertligen
in dryen unsern stethen zeu Magdeburg unnde der radt unde pfenner
unnser stadt zenm Saltze haben unnsz als fursten unnde heren der
stad zcum Saltze unnde lehnhern evns thevls der gutther im gutjar-
hornen doselbest demuthichliech gebethen zukunfitigen schaden der
stad zeum Saltze unnde alle der jhennen, die gudt doselbst haben. vor-
zcukomen, de vorevnunge, wi obingerurdt ist, notdorfftig zeu betrachten
unde zeu ubermirken unnde die zcu vorbessern, unnde wo wir de vor
eyne gemeyne beste zcu seyne erkennen w urden, die gnediglich zeu
befestigen unnde zeu bestettigen, unde furder zeu settzene unnde zcu-
vorordenen, was wir erkenthen de notdorff furderende were, unnde als
wir nu usz gotliger vorsichtigheid gemeyne bests unnde sunderlich
unser underthanen zcu schaftene gesatzt unnde des alletzid geneget
unde gewilliget seind, das wir de vorgescreben vorevnunge nach not-
dorfftiger vorbetrachtunghe vleissig oberwegen unnde alse wir in rathe
die vor evnnen gemeyne beste unser unde unseres stiffts, auch der
gnanten unser stad zcum Saltze unnde alle der jhennen, die solgud
do inne haben, funden, wir de in allen iren stucken, puncten unnde
elausulen, als obin usgedruckt ist, zeugelassen unnde die ausz furstlicher
macht bostetiget, auch furder mit willen unde fulbord geistlicher unnde
wertlicher zeu Magdeburg unnde auch zeum Saltze, de solgud doselbest
eum Saltze haben, zeu haldene, nachzeughende unnde zcu fulforende ge-
satz unnde geordent , in massen in nachfolgenden artikellen unnde
unnderscheydinge begriffen unnde uszgedruckt ist, zeu lassen, bstettigen,
settzen unnde ordenen in krafft disses brives ernstlich gebietende unnde
wollende, das de in vor- unnde nachgeseriben puncten unnde artikelen
von allen, die solgud unnde kothe in der vilgedachten unser stadt zeum
2l*
324 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Saltze haben unnde in kunfitigen zeitten haben werden, unnde auch
von deme rathe uunde pfennern do selbest zeum Saltze stete, vaste
unnde unvorbrochen gehalden unnde dér nachgegangen werde ghetru-
welich unnde ane intraghe unnde geferde; unnde uff das nu furder
auch in kunfftigen czitten czwischen geistlichen unnde wertlichen zcu
Magdeburg unnde andern, die solgud in unser stad zcum Saltze haben
unnde das zcu huwre unde miethe usthun, unnde ouch denjhennen,
die tzinse usz unnserm gerichte zcum Saltze haben, de margke jerlich
zcu vornughene, eyns unde deme rathe unnde pfenner in unser stad
zcum - Saltze anders theyls das solgudt zcugewinnen unnde wie de
margk usz unserm gerichte vornuget unnde betzalt solle werden, nicht
ernisse entstehn dorffe unnde sich jegen evnander deste gutiger zeu vor-
thragen haben, so wollen wir settzen unde ordenen in dissem selbten
unserm brive furder, das in deme letzsten jare, so das solgud ge
wunnen unnde sich umme de margk usz unserm gerichte zcum $Salcze
zcu vornugene vortragen ist, das theyll, das uff de vortragene huwre
unnde sulche vornuginge der tzinse usz unserm gerichte obingerurd
nicht lenger sittzen wolde, deme andern theyle in seinen vorsygelten
brive vor sunte Johanns baptisten thage zcu mitten sommer uflscriben
unnde in deme selbten brive eynen nhamhaftigen tagk unnde stunde
ins kloster zcu sunte Pauell in unnser alten stad Magdeburg unme
handels willen furder vortragunge ernennhen, uff solchen tag beyde
teyll mit fuller macht schicken sollen zeu handelene unnde eynich zcu
werdene, wie furder das solgud jerlich vorhuwret unnde de marg usz
unserm gerichte zcum Saltze vornuget werden sall, unnde wes sie
sich also unnderlang vortraghen, do bey sall es bleyben, unnde
deme also nachgegangen werden; were aber, das sie sich beyder sid
nieht voreynigen ader in eynem ader mher stucken irrigk wurden,
das sollen sie beydersid dar nach zcustundt unnde ane vortzihen an
unnsz ader unser nachkomen ertzbischoffen gelangen lassen, so wollen
wir yn thage vor unnsz leghen unnde unnsz vlisigen, sie mit vrer
beydersid willen des ader der stucke, der sie irrig sind, zcu vorthragene,
unnd wy das durch unnsz mit yrer beydersid willen nicht geschin
kunde, so sall das mechtlich uff unns sthen, unde was wir denne
billichen unde ussprechen, das sall von beyden theylen angenomen
unde deme evne folge unnde genuch gethan werden ane inholt, behelff
unnde geferde; were aber, das sulch ufscriben in massen obin gerurdt
von beyden teylen gescheghe, so sall es von den winnachten dar nach
nhestkommende an zcu sthene by sulcher huwre von deme solguthe
zcu gebene unnde de marg usz unserm gerichte zcu vornugene furder
sechs jar die nhesten bliben, unnd das sulch ufscriben aber im letzsten
jare in massen wi obingerurd nicht geschege, so sall es aber sechs jar
unnde also ye nach sechs jaren sechs jar, de weyle de ufscribung
nicht geschiet, in kunfftigen tziten weren unde bliben und dem in
obin gescriben massen nachgegangen werden ane inhalt unnde geferde.
Es sollen auch geistlige unnde wertliche, de solgudt in unser stad
Nr. 595. 1485. 825
zcum Saltze haben, den jhennen pfennern, de do selbst in unser stad
zcum Saltze gesessen sint unnde erbe unnde eygen do ynne haben,
den sie yre gud zeu huwre uszthun, evgentliche britlliche vorsigelte
bewisinge an deme rathe unnser stad zcum Saltze geben, in den clar
usgedruckt sein sall, in wilche kirchen ader closter ader czu was
lehene, vicarien ader altare das gehorende unnde wes eyghen ader erbe
das ist, mit ernhenninge eygentlich die patronen der kirchen. closter,
vicarien ader altare, so sall auch durch den rad zcum Saltze das
solgud nach deme beqwemligesten unde nuttzligesten jerlich zcu se-
‘ dende geordent unnde geschickt unnde under de pfenner nicht mher
gudts, danne also vill in beyden bornen ist, alse nhemlich zeweyunn-
drissig pfannen in deme gudtjar unnde sobinundezcwensig in deme
nyen bornne, unde so durch wegzchien ader vorsterben was gehuwrtes
guts losz wurde, durch den radt den jhennigen pfennern, de zcu
ampten in der selbsten unser stadt thuchlich, unde keinen kindern, die
do yre eldern nhemelich den vater noch lebendig zcum Saltze, ane
den, de do auch thuchtig unnde so grosz ader so mechtich sein, unnsz
unnde unnserm stiffte zcu pferde unnde harnische gedinen konnen,
sulgud eyghen ader gemidet gud zcu willen sall zcugedeylet werden,
unnde eyn ichliger pfenner, ders bekrefften moghe, nicht mhe dan eyn
gantz koth umme vorderb der gemeynen pfenner, der do usz ensthen
muchte, wallen sall unnde durch den rad vlisig ufsehn gethan unnde
beschafft werden redelich unnde gelich salez zcu sidende unnde zcu
machene, das die kouffer unnde geste unvorkurczet bliben getruwelich
unnde ane geferde; so soll sich auch eyn ichliger, der solgud in
unnser stad zcum Saltze had unnde zcu vorhuren uztud, an redelichem
burgen zcu vorwissunge unnde vorburgunge seines guts genugen lassen;
were aber, dat etlich gud unvorwist blebe, so sollen der rad unnde
pfenner zcum Saltze die gehuwrt gud siden, de huwre von sulchen
unvorwisten guthe zcu gebene ingesampt vorplicht sein ane inhalt
unnde geferde; auch sollen de huwreheren, so sie orer huwre uf ge-
fallener tzid nicht vornuget, deme rathe zeum Saltz tidlich zcu vorsthen
geben, danne sall der radt den schuldener mit den kaltlager zcwenge,
bas das er seine huwre gegeben, unnde dar umme nicht gebannen noch
geladen werden, auch sall kevner pfannewerkes gebruchen, er sie denn
zecum Saltze wonhafftig, unnde an keynen andern enden in wesen,
ampten noch standen gewand sein; were auch, das an bornen ador
kunsten gebuwes notdorfftig sein wurde, die sollen de jhennen, der
das gud eyghen ist ader das in lehne ader erbe haben, buwen unnde
in weren behalden, aber die tzerunge unnde sled der bornne unnde
kunste sollen de jhennen, die das gud sieden, thun unnde traghen ;
were aber, das de kunste vou feuwrs wegen abegingen, so sall eyn
ichliger pfenner das solgud, das in vorhuwringe had, von der tzid an,
alse das gesothen ist, vorhuwren, de selbten kunste die jhennen, der
die sind, bynnen sechs wochen ane inhalt wider buwen, uunde ab das
bynnen den nhesten sechs wochen nieht geschege, so sollen sie der
326 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
huwre nach antzahl der wochen, alse men des jars wallet, entberen ane
intrage unnde geferde. Unnde wir behalten unsz unde unsern nachkomen
ertzbischoffen zeu Magdeburg macht, ab in kunfftigen tzitten sich be-
gheben, das in obingescriben voreynungen in eyn ader mhe stucken
voranderinge nod sein wurde, das wir de, so offte de notdorft furderd,
mith wissen, willen unde fulbord geistliger unnde werltliger zcu Mag-
deburg unnde auch des radts zcum Saltze unnde jhennen unzer
burger doselbst, de solgud unnde kothe do haben, vorandern, vorbessern
unnde settzen unnde ordenen moghen, das zcu enthaldunge des sol-
gudes zcu beyden ufgerurten bornnen gehorende unnde fur evn ge-
meyne beste sein moghe getruwlich unnde ungeferlich. Das disse obin-
gescriben voreynunge, sattzunge unde ordenunge von allen unnde
jhennen, de die nu jegenwerdiglich betrifft unnde in zcukommen
tzitten betreffen magk, stete unnde vaste unnde unvorbrochen gehalden
unnde der getruwlich nachgegangen unnde fulfurd sall werden, des
zcu orkunde haben wir unser ingesigell vor unnsz unnde unser nach
kommen ertzbischoff zcu Magdeburg an dissen breff heysen hengen.
Für die Datierung der Urkunde lässt sich nur dadurch ein Anhalt
gewinnen, dass Ernst sich hierin schon als Erzbischof und Primas von
Germantien bezeichnet, was erst nach seiner Priesterweihe am 2. April
1485 geschehen konnte. Doch darf man die Urkunde wohl nicht zu
weit hinausschieben , weil Vincenz Nuemeyster und Heyse Odilie, welche
hier als Inhaber von Koten in Salze genannt werden, schon 1459 in
Urkunden vorkommen.
1485. 596.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Georg Slevenitz zu Doden-
dorf an die Vorsteher der Bader-Drüderschaft zu Magdeburg,
Hans Oppermann und Hans Bodecker, eine hulbe Hufe Landes
auf Dodendorfer Felde für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas 8.81.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 544,
1485. 991.
Abt Andreas zu Berge belehnt Fricke tom Sterne mit einer halben
Hufe Landes auf (fross-Ottersleber Felde, mit welcher vorher
Heyne Plochuss belehnt war.
Cop. des Abts Andreas S. 84.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 546.
1485? 9985.
Abt Andreas zu Berge belehnt Peter Dippolt mit einem Haus und
Hof gu Buckau, ferner Andreas Wolder, Bürger su Magdeburg.
mit einer halben Hufe Landes auf Klein-Otlersieber Felde, welche
er für 20 Gulden von Cone Hanne gekauft hatte.
Cop. des Abts Andreas 8.86.
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berye Nr. 547.
Nr, 596—599. 1486. 327
1486. Januar 11. 999.
Benedikt Frödemann, | Gesundter dus Frzbischofs Ernst beim
Kaiser, berichtet un seinen Herrn. über die bisher erfolgten Ver-
handlungen.
Or. Pup. Si. abgesprungen.
St. M. s. r. A. Erzst. M.II.610. wl. 1.
Ernwirdigster in got irluchter hochgebornner fürst und herre, mein
undirtenig willig dinste ewern fürstlichen gnaden in stetem gehorszam
allezeit zuvor. (inedigster herre, uff ewer gnaden bevehlung sind der
techand zu Magdeburg und ich uff dinstag in den wynachtheiligen
tagen nehst vergangen gein Ach in der keiserlichem Mt komen und
haben ern Johannsen Waldener kai. M* vicecantzler mit ewer gnaden
fourderungsschrifften, die wir an ym gehabt, am ersten ersucht, die er
zreleszen hat, und ist dornach zu stand zü der kei. M* gegangen und
seiner M* ewern gnaden botschafft entdekt, hat sein keiserlich gnade
uns dureh gnanten Waldner zusagen lassen, uns und unnser an-
brengen und werbung, so wir von ewern gnaden in be.ehlung hetten,
des andern tags, nenılich am tag Innocentum, zu hören, und demnach
hat sein kei. Mt in gegenwertikeit meins g. herren hertzogen Maximi-
lian. seines sons, der marggraven von Baden, graven Hawgen von
Werdemberg etc. des Bruschincken und ander seiner kei. M* rethe uf
gnanten tag uns verhórung geben und hat der techand die werbung
nach inhalt der verczeichnus uffs fleiszigste furbracht, daruf die kei. Mt
nach gehabtem gespreche durch graven Hawgen hat reden und uns
sagen lassen, die kai. M* hett unser werbung, so wir von ewer gnade
wegin getan, und auch die widerwertikeit, ungehorszam und beswe-
rung, So ewern g. von den von Magdburg begegent, zusampt ewr
gnaden bethe gnuglich vernommen, sein kai. gnad were auch gneigt,
ewern gnaden in dem und andern zw zcimlicher forderung gnediglich
zu erscheinen, aber es hetten die von Magdburg durch vr geschickten
auch mannicherley gegenrede, so sie wider ewer gnad furderung ver-
meynten zu haben, mit vil antzeigung furbracht. Sold nu sein kei. M*
den von Magdburg in rugken ewern gnaden weither brive gebin,
mochten sie, wie vor gescheen were, abermals davon appelliren und
sich beswert beclagen, damitt die sache lenger in verezug gesatzt
wurde; dem furzukomen und auch das seiner kei. M* noch ewern
fürstlichen gnaden derhalb nichts’ verkerlichs zu geniesszen niocht
werden und die sache yr gantze endschaflt gewynnen, hette die kei. M*
den kurfürsten und fürsten des reiehs uff sandt Fabiani und Sebastiani
tag schirstkünfftig ein tag gein Franckfurdt bestympt, darzu ewer gnad
auch verschrieben were, wold sein kei. gnad ewern gnaden unnd den
von Magdburg der widerwertikeit und beswerde halben dureh sein
schriffte gein Franckfurd fordern, die irrung, zeweitracht und beider
teil gerechtikeit gein einander sehen und hören, was sich dann erfunde,
sein kei. M* ader die von Magdburg billich haben solten, mocht ewer
328 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gnad und menniglich ermesszen, das sein gnad als Romischer keiser
das reich und die von Magdburg darbey zu behalten schuldig were.
was sich auch erfunde, ewern gnaden und dem stifft ungerne ent-
czihen. nach enniche hinderung doran thun, sundern vil mehir darbey
zu behalden, handthaben und hilff thun mit vil mehren gnediglichen
erbietungen, was grundes die aber uf sich tragen, haben wir eigentlich
nicht erfaren mögen; darkegin haben wir utbracht, ewer fürstlich gnad
furderte und bethe nicht mehir, dann was ewern gnad und ewer g.
stifft billich haben solten und zustunde und ewer g. vorfaren am stifft
bisz uf ewer gnade herbracht und gehabt hetten; wir verseghen uns
auch, ewer gnad wurde sich mit besüchung des tags zu Frannckfurd,
so ewer gnad dorzu gefordert wurde, wol wissen zu halten, aber wir
bethen nach mit demütigem fleis, sein kei. M'* wold ewer g. bev
solcher pene, dorinn die von Magdburg mutwillig gefallen und erclert
weren, gnediglich behalten und ansehen, des ewer gnad itzt vil bot-
schafft mit vast kost und zcehrung bey seiner kei. M* gehabt und uff
der von Magdburg losze furbringen gnughafftige underrichtung thun
hette lassen und den von Magdburg nochmals schreiben, sich mit
ewer gnad der pene und ander gebreche halben kurtzlich zu vertragen.
ader so sie sich des beswert bedüchten, alszdann eins tags zu Franck-
furd zu wartten, mit weither antzeigung, wie seiner kei. M*- erclerungs-
brive ewern gnaden gegebin uf eine slechte berichtung der von Magd-
burg ewern gnaden in rugken wider seiner kei. M*- selbst verschreibung
ufgeschoben und angestalt were wurden, des sich doch ewer gnad
durch keinen weg versehen hette etc. wir haben aber nichts anders
mogen erlangen, dann ‘das wir es bey der forigen antwort bleiben
liesszen, sold ewern gnaden zu entschafit der sachen mehir frómlich
sein, und sein kei. gnad beschüff zcwene brive, dorinn ewer gn. und
die von Magdburg vorbescheiden wurden zu fertigen und uns zu ant-
wortten, die wir bisz an ewer furstlich gnad haben angenommen, und
ist daruf des techands meynung geweszen, das ich mich mit solchen
schrifften zu ewern f.g. fügen und gestalt der dinge entdecken sold,
als ewer gnad den handel usz des techands schrifften auch erlernen
werdet; der techand und ich haben auch bedacht, das nachdem die
zceit des bestackten tages vast kurtz, were nöt, das ich ewer g. herren
vater mein gnedigsten herren hertzogen Ernst underwegin auch be-
suchen, seinen gnaden die ding eroffen und seiner g. rath und gut-
duncken, wie sich ewer gnad in den dingen halten mocht, vernemen
und mich also furder zu ewern furstlichen gnaden fugen sold. Des
bin ich uf hewthe hieher gein Coburg kommen und habe sein g. nicht
funden, sundern ich werde vom pfleger zu Coburg bericht, wie sein g.
zu mein g. h. marggraven Albrechten von brandenburg geritten sev
und gedencke, uf dissen nehsten sonnabend widerumb gein Coburg
zu kommen; so dann meyn pfert, das ich geritten, in dissem weichen
wether und boszen wegin vast vermudet ist. habe ich im besten fur-
genommen und Hannsen ewer gnaden bothen mit den keiserlichen
Nr. 600. 1486. 829
briven zu ewern gnaden reithen lassen, und ich gedencke mich hier
zu Coburg uff meins g.h. hertzogen Ernsts zukunfft zu enthalden und
seiner g. die furbescheidsbrive, der ich abeschriffte habe, furzuhalten
und furder, wie der abeschied bey der kei. M'- gewest sey, zu eroffen,
und was sein gnad bedüncken, ewern g. in den dingen zu thun fügen
wil, erkunden und mich darnach zu ewern g. ufls schirste zu fügen
und des und wie sich die ding weither begebin haben, underrichtung
thun. Auch, gnedigster herre, wirdt der techand sich gein Franck-
furt fügen und sich uf ewer g. botschafft doselbst enthalden und ist
sein bethe, ewer g. wolle ym uffs schirste, wie er sich in ewr g. ge-
schefiten halten solle, zu erkennen gebin, des er sich williglich halten
wi. Es hat auch mein g. h. hertzog Ernst einen seiner diener, bey.
dem ich gestern zu Konigsperg gewest bin, gein Franckfurt gefertigt
zu sehen, wann die kei. Mt in Franckfurt keme, und das seinen g.
wider zu verbotschafften, dan seine gnad wil sich nicht ehir erheben,
er wisse dann vorwar, das die kei. M' zu Franckfurt inkomen sev.
Solchs hab ich ewern f. g. nicht verhalten wollen, daruf ewer g. furder
wol werdet mit dem besten verdacht sein, und bevehl mich hiemitt
ewern f. g. mir als ewer g. gehorszam diener allczeit gebietend. Ge-
schrieben uff mittewoch nach Epiphanias domini anno nativitatis
eiusdem etc. LXXXVI '*
E. F. G. U. gehorsamer diener
Benedictus Fródemann.
Adresse: Dem ernwirdigsten und irluchten hochgebornen fürsten
und herrn herren Ernsten, administrator der kirchen zu Magdbuig und
zu Halberstad, hertzogen zu Sachsen ete. meinen gnedigsten herrm.
1486. Januar 17. Frankfurt a. M. 600.
Der Gesandte des Erzbischofs Ernst schreibt ihm über seine Ver-
hundlung mit dem Kaiser und über die Verhältnisse m Frankfurt.
Or. Pup. Si.
St. M. s. r. Niedersächs. Kreisarchiv Nr. 2*.
Erwirdigster in got und hochgeborner furste, gnedigster liber her.
Alsze Benedictus van myr zcu Coln geritten ist, bin ich noch in den X
tag dar gebleben und bin zwye by unsern hern keyser gewest alleyne,
dar er nymandes van den reten by sich gehabt hot, und so ich denne
sachen mit im verhandelte mynen gnedigen hern koningk zcu Denne-
margken und mynen hern van Burgundien belangende, habe ich uwer
gnaden sachen ouch gedacht und bin der nach notturfit myt im zcu
worden kamen, und hot gar gnediglich darzu geredet, das uwer
znaden an uwer gerechtikeyt keyn abbruch geschen solte und wolte
truwlich helfen, das uwer gnadeu der sachen myt den van Magdburg
zu ende komen solte, habe doch nichts van im mogen behalten vor
den tag hir zu Franckfurt und wil sich uff beider part vorbringen der
sachen gelegenheyt gruntlichen erkunden und sich denne jegen iwer
330 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gnaden als gnediger herre alczeyt halden. Got hilft uns, das wir
soliche gnade finden, die uns nütz ist, und so ich denne bey syner
gnaden vor dissen .tag nicht konde adder mochte uszerichten, so bin
ich umnıe bequemicheyt der zcerung hirhin gein Franckfort geritten.
dar ich am sontag vergangen kamen bin und babe ewer gnaden her-
berge vor ewer gnade selbst oder vor uwer rete, so ihr die schicken
werdet, dynende eyngenohmen, und ab uwer gnade ye selbst komen
worde, so moste uwer gnade one sument vmandes schicken mehir
herberge zu verfahen und notturfft zu bestellen: hir haben bereyt her-
berge lassen nehmen der keiser, der van Burgundien, der van Mentz,
Coln und Trir, der pfalezgrave und hertzog Gorg van Beyern, mcin
gnediger herr hertzog Ernst van Sachszen und myn gnediger her
marggraf Albrecht van Brandenburg, der hertzog van Gulch und van
Berge, der hertzog van Cleve, die hertzogen van Beyern obir Reyns,
der bisschoff van Babenberg, der van Wirtzburg, der van Eyckstete,
sust sint hir van fursten noch nicht herbergen beschlagen: ytzunt uff
den abent ist hir zceytung an den rat gekamen, das sich der keyser
am sontag vergangen zu Coln erhaben hot, sich hirhin forderlich zu
fugen. Uff dyszmal weysz ich uwer gnaden nicht sunderlichs zu
schriben und hoffe uwer gnaden lasse mich ye one botschaft nicht,
mich wisse wor nach zu richten, darmyt sy uwer gnade gote almechtig
frolieh und gesunt zcu langen seligen zeeyten befolhen. Datum
Franckfort am Mein am tag Anthony anno ete. LXXXVI.
Albertus Clytzingk,
dechant zu Magdeburg
Adresse: Dem erwirdigsten — hern administrator zu Magdeburg
und Halberstat etc.
1486. Januar 21. 601.
Hans Teyge schreibt un den Rat von Zerbst wegen einer
Leibzucht.
Or. Pup. St. abgefullen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
J. N. KR. J.
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden. Ersamen wisen
leven hern und guden frunde. Jw schriven an Clawes Czipel gedan,
dat gy XVIII fl. geven willen up 11* unde XX fr. up or beider lif to
vorschriven, het mv de genante Clawes underricht unde gebeden an
jw ersamicheit to schriven, dat he synen besten flit het angekart, dat
he jw 11° unde XX fr. geven wolde, dat gy em des jars XVIII fr. vor-
schreven to synem und syner frowen live, so wil he anders nicht, wen
he wil jw II und XV fr. geven vor XV fr. munte unde de ander 11°‘
gulden an gulde; wes jw wisheit dar to geneiget is, werde gy em wul
Nr. 602. 1486. 881
laten wedderfaren jw andacht; wes ik juwer wisheit to dinste unde
willen syn kan, do myt flite willich unde gerne. Gescreven to
Magdeburch an sancte Angeneten dage anno LXXXVI.
Hansz Teyge.
Adresse: Den ersamen und wolwisen borgermestern und radmanne
der stad Czerwest —.
1486. Januar 23. Gróningen. 602.
Erzbischof Ernst yiebt seinen Vertretern auf dem vom | Kaiser
Friedrich festgesetzten Tage zu Frankfurt a. M. Vollmacht, für
ihn die Verhandlungen gegen die Studt Magdeburg zu führen.
Or. Perg. Sp. abyefallen.
St. M. s. r. A. Erzst. M, II. 610, vol. 1.
Wir Ernnst, von gotsgnaden administrator der kirchen zu Magd-
burg unnd zu Halberstad, herezog zu Sachssen, landgrave in Dóringen
und marggrave zu Meissen, nachdem der allirdurchluchtigste und
groszmechtigste furst unnd herre herre Friderich Romischer keiszer, zu
allen zceiten mehrer des reichs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien
ete. kunig, hertzog zu Österreich, zu: Steyr, zu Kernten und zu
Krayn, grave zu Tiroll etc. unnser allirgnedigster herre uns in den
irungen und gebrechen zewischen uns unnd unnser ertzbischlichen
kirchen zu Magdburg eyns, burgermeistern, rathmann, innungsz-
meistern und gemeyn unnser alden stad Magdburg anders teils
erwachszen uff ein tag, nemlich uff donrstag nach sant Pauls tag
Conversionis schirstkunfftig, fur seine keiserliche maiestat gein Franck-
fort am Meyne durch uns ader unnsern volmechtigen anwald zu
erscheinen gefordert hat nach inhalt der keiserlichen majestat furbe-
schiedszbrive am nühenundzcewentzigsten tag des monets Decembris
dieszs geinwertigen jars Zu Ach uszgegangen, wann wir dann
merglicher unnser und unnser stiffte nótdurfft unnd gescheffte halben
bestympten tag in eigener person zu besuchen diszmals verhindert
werden, dorunibe bekennen wir uffintlichen, das wir in der allirbesten
form und weisze, so das durch recht geszeyn kan und mag, die edeln
und wirdigen hern Brunen hern zu Quernfurdt, ern Albrechten
Klitzingk, techande unnser kirchen zu Magdburg und thumprobste zu
Hamburg, und ern Wiprechten von Barby, probste zcu Walbeck und
thesaurarien der gnanten unser kirchen zu Magdburg, unser rete lieben
getrüwen und andechtigen, semptlich und vr yden besunder zu
unnsern unzcwivelichen und wahren anwalten, vorweszern und procu-
ratorn mit gnüglicher underrichtunge gesatzt, geordent, geschafft und
vn unser gantze vollemacht und gewalt uff solchem tage zu erscheinen,
unser und unsers ertzbischlichen stiffts nótdürft und gerechtikeit fur-
zubringen und furder alles luths des furbeschieds zu handeln uud fur-
zunemen, das nótdurfft der sachen erfordert und wir selbst, so wir
332 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
persönlich geinwertig weren, thun, handeln ader furnemen mochten.
gegebin haben, setezen, orden, schaffen und geben den obgnanten
unsern anwalten, vorweszern und procuratorn unser gantze volle
macht und gewalt in crafit dieszs brives; wir geben auch unsern
anwalten gantze und volkommen macht einen ader mehir anwalten,
vorweszer und procuratores an yre stat zu setczen, der ader die
alszdann auch gantze volle macht haben sollen alles das zu handeln
und furzunemen, das die ehirgnanten unser anwalten handeln und
furnemen und yn zu thun geburen mochte, was auch dieselbten unser
anwalten ader der ader die sie forder setezen und substituiren wurden,
hirinn thun. und lassen, wollen wir annemen, stete und vast halden,
und ab vn ennichs gewalts in handelung disser sachen mehir nót sein
wurde, wollen wir yn hiemitt itzt alsz dann und dann als itzt auch
gnüglich und volkomelich nach allir nótdurfft gegebin haben mit crafft
dieszs selbten brives, an den wir des zu mehrerm glowben und
bekentnis unser cleyne ingesigel wissentlich han thun hengen, der
gebin ist zu Groningen nach Cristi unsers herren geburd thusent vier-
hundert und im sechsundachtzigsten jar am martag nach sent Fabiani
und Sebastiani tage.
1486. Februar ?1. Magdeburg. 603.
Hans Teyge bittet den Rat von Zerbst, ihm gegen Drewes Grasehop
zu seinem Rechte zu verhelfen.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen dienst myt vormoge alles guden. Ersamen wisen
leven hern und besundern gunstige gude frunde. Also ik juwer er-
samenicheit vaken und vele gescreven hebbe und vormant der vordracht,
de gy twisschen my an eynen und Drewes Grasehope am andern deil
gedeidiget und gemacket hebben, dar he syck denne gancz ungeborlich
kegen my darinne helt, wente he was by my by 1l! wecken vor
winachten und bat my, dat ik en wolde ut dem ban laten, he wolde
my de II] wispel roggen gewisz vor winachten unfortogelicken geven
und folgen laten, dar ik denne tugen to reip und nottarges by hadde,
dar boven her my sine frowen laten «zettiren vor de domprowestei,
dar ik myne procurator vor senden moste, also ik des van amptes
wegen nicht worden kunde, wol dat or und sin gewist dar cleine an
is, is my doch vordretlicken to liden und vorwondert my, dat gy so
ungeharsame borger in juwer stad liden, de jw und den gantzen rad
wil unmudich macken; ik byn wedder borgermester noch rotmann und
hebbe und mot menige sacken twisschen unsen borgern und andern
untscheiden, und schulden se my na der tyd unmudich macken, dat
se vor bewilt hedden, worde en swar ankomen; bidde ich noch alse
vor, gy willen den genanten Drewes Grasehope so hebben.und under-
wisen, dat he helde, wat bewilt, bedeidiget und bespracken is, und
Nr. 603—606. 1486. 3383
helde ok, wat he my perschonelicken gelovet het, dat my forder moge,
arbeyt und anders rechtliken vornemens neine not syn daríf; dat wil
ik umme jw ersame wisheit willich|und gerne vordinen. Gescreven
to Magdeboreh umme jw antwerde am dinxdage na Reminissere
anno LXXX VI.
1486. Februar 27. Gröningen. 604.
Gottfried von Moltzen, Bürger der Sudenburg, verkauft mit Zu-
stimmung des Erzbischofs Ernst für sich, seine Frau Emmele und
ihre Erben dem Stift S. Sebastian drei Gulden jährlich aus zwei
Häusern und Höfen in der Sudenburg, von denen der eine Claus
Swerezel, der andere Hans von Lere gehórt hat, wiederkäuflich für
60 Gulden; der Wiederkauf soll bei Strafe von 10 Gulden in
3Jahren erfolgen.
Cop. 68 fol. 315 und 315°.
St. M.
— Groningen — thusent vierhundert dornach im sechsundacht-
czigsien jare am montage nach dem sontage Oculi in der heiligen
vasten.
1486. Februar 28. Gröningen. 603.
Erzbischof Ernst giebt seine Zustimmung dazu, dass Hans und
Heinrich Luder zu Bernburg an Heine Rode zu Magdeburg, auf
U. L. Fr. Hofe wohnend, gwei Wispel Weizen jährlich aus 7 freien
Hufen auf den Feldern von Wanzleben, kikendorf, Eggersdorf
Missingesdorf, Klein-Slevenitz und Velefelde gelegen wiederkäuflich
für 70 Gulden verkauft haben, wogegen sich die Brüder Luder
gegen den Erzbischof als den Lehensherren der Güter verpflichten,
die 2 Wispel binnen 3 Jahren bei Strafe von 10 Gulden wieder
einzulösen.
Cop. 68 fol. 316 und 316‘.
St. M.
— Groningen — thusend vierhundert darnach im sechsundachtezigsten
jare am. dinstage nach dem sontag Oculi.
1456. Mürz 18. Giebichenstein. 606.
Erzbischof Ernst bWtet Herzog Albrecht von Sachsen wm seinen
Beistand in dem Streite mit der Stadt Magdeburg.
Konzept. Pap. durch 2 kleine Löcher beschädigt.
St. M, s.r. Niedersächs. Kreisarchiv Nr. 2°,
Unnser fruntlich dinste und was wir liebs und güts vermögen, alle
zeit zeuvor. Hochgeborner furste, lieber herre und vetter. Uns haben
334 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unser geschickten, so wir bey der kevserlichen majestat in sachen uns
und die unsern von der alden stat Magdburg belangende zcu Franck-
furt haben, zcu erkennen geben, wie ewer liebe in der selbten unsern
sachen und geschefften bey derselbten keyserlichen majestat hóhen und
güten vleis angekart und gewandt habe, das wir ewer liebe hochlich
und frundlich dancken in erbietunge, das umbe ewer liebe alle unsers
vermogens alleczit frundlich zcu verdinen. Nu hat uns unser lieber
herre und vater eyn gebotsbriff von der keyserlichen majestad an die
gnanten die unsern von der alden stad Magdburg haldende zeugesandt,
dorinn begriffen wirdet, das dieselben von Magdeburg dy ungewonlichen
buw, so sie in hangender sache, dorinn wir mit yn in iırunge stehen,
uff unserm eygenthumb und sunst an unser stad Magdburg getan und
furgenommen haben, zcu stund abethun sollen, denselben gebotsbrift
wir yn iezt vor etlicher zeit zeugesand , aber es ist sollicher buwe in
vorachtunge des Ro[mischen reich]s brieffs von vn nicht abegethan, als
haben [wir] dem gnanten unsern lieben hern und vater iczt derhalben
thun schreiben ungezewivelt, sine liebe uch dovon unser meynunge
entdecken wirdet, bittende dovon ewer liebe in allen und frundlichen
vleisse, ir wollet bey unsern gnedigen hern dem keyser und konige
furder in denselben unsern sachen und geschefften mogelichen und
besten ewern vleis ankeren, furwenden und thun, auch unsern ge-
schickten hilflich und redtig sein und gnedige verhorung und usrichtung
thun, domitt wir an den unsern von Magdeburg dasjhenne, das wir
billieh haben sollen, erlangen und die sache vre endschafft gewynnen
möge; des und alles guten und fruntschafft sind wir uns zeu ewer
liebe unezivelich vertrostende, und wir wollen es umb diesejbte ewer
liebe fruntlich zeu verdinen willig funden werden. Gebin zeu Gebichen-
stein uff sonabent nach Judica anno etc. LXXXVI.
Ernst etc.
An hertzog Albrecht von Sachsen ete.
1486. April 2. Cöln. 60.
Die Abgesandten des Erzbischofs Ernst. schreiben diesem , was sie
bisher in seiner Sache am kaiserlichen Hofe gethan und erreicht
haben.
Or. Pap. Si. abgefullen.
St. M. s, v. A. Erzst. M. 11,610, vol. 1.
Ernwirdigster, in got irluchter, hochgeborner fürst und herre. Unser
undertenige willige dinste ewren fürstlichen gnaden in stetem gehorszam
allezeit zuvor. Gnedigster herre, ewr furstlichen gnaden schriffte uns
durch Werner ewr gnaden reithenden bothen uff den guthen freitag
gein Franckford zukomen haben wir zusampt den hundert rinischen
gulden uns mittegesandt und auch ewr gnaden schriffte und brive uns
durch Tiburcien lauffenden bothen uff huthe gein Coln hehendet in
undirtenikeit entpfangen und vernommen und ewr gnaden begerung
Nr. 607. 1486. 335
nach wollen wir in den dingen allen mogelichen fleisz, wie auch biszher
gescheen, hinfurder nicht sparen, damitt die sache uff gute wege gefurt
möge werden. Gnedigster herre, wir zeweiveln nicht, ewr gnade sev
des handels in ewr gnaden sachen am keiserlichen und koniglichen
hofe gescheen durch den wirdigen hern Wiprechten von Barby gnuglich
underricht wurden, dann uns ist zu erkennen gebin, das die keiserliche
maiestat den geschickten von Magdburg wold sagen lassen, das «ie
alde stad Magdburg sich ewr gnaden als yres gehulten herren yren
pflichten und evden nach gehorszamlich halden und billiche «dinste
thin und sich mit ewren gnaden .umb die keiserliche stewr yn durch
ewr gnade uffgelegt und auch umb kost und scheden, desgleichen umb
die pene, darinne sie gefallen und erclert sein, vertragen und den
gebuwe widerumb abethun solden, und ist daruff nach hern Wieprechts
abesehied eine beveblunge in die Romische cantzley gescheen, das die
ding also solden begriffen werden, und uff unser anregen hat uns
der Waldner gesagt, es were ein concept begriffen, das wold er uns
leszen und hören lassen; als haben wir unnsern gnedigen herren von
Meissen zu uns genommen und sind zu dem Waldner gegangen, der
uns solch concept geleszen, des an die von der alden stad ? Magiburg ge-
halden und etwas nach der forigen zusage geluthet hat, doch am ende
ein artikel angehangen des luths, doch was wir in der alden stadt Magd-
burg von des reichs wegin gerechtikeit haben, die wollen wir darinne
behalden und uns der hiemitt nicht vertzihen, haben uch hirnach
wissen zu richten, und als wir solchen harten artikel vermerckt, haben
wir den angesuchten und die brive in soleher weisze nieht annehmen
wollen und unsern gnedigen herren hertzogen Albrecht in abeweszen
unsers gnedigsten herren hertzogen Ernsts solehs entdeckt sein gnade
bittende, uns von ewr gnade wegin in den dingen zu rathen und be-
hulffen zu sein, und die weile wir in der heiligen zceit keinen abeschiet
nach nötdurfftige schriffte zu Franckfort haben erlangen mögen, sind
wir nach rathe unnsers gnedigen herren hertzogen Albrechts mit keiser,
konige und fürsten uff dienstag in den heiligen ostern von Franckfort
nach Coln geczogen und haben unserm gnedigsten herren hertzogen
Ernest, wie uns die ding zu Franckfort furgehalden sind, entdeckt und
sein gnade und auch hertzogen Albrechten angerüffen uns dorinne
ferrer retig und behulffen zu sein; daruff haben yr gnaden zugesagt,
was sie zu becrefftung ewr gnaden und ewr kirchen gerechtikeit thun
mochten, weren sie willig und haben beslosszen, sie wolden die kur-
fursten alle bitten, die kei. m*- neben yren gnaden zu bitten, ewr gnade
nnd ewr kirche bey rechte zu behalden und des nach aller nötdurfft
zu vorsorgen, aber so es hier zu Coln kurtze halben der zceit, nach dem
der keiser, die kurfursten und fursten sich morne. frü erheben und
gein Ach zu der koniglichen kroninge fügen wollen, füglich nicht hat
gescheen mögen, müssen wir dem keiserlichen hofe, wie itzt eine zceit
doher gescheen ist, furder folgen ungeezweivelt, wir wollen * zeum
wenigsten das jhenne, darumb wir von ewr gnade uszgefertigt sind,
336 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wiewol die ding verczogen werden, erlangen, und als wir vermercken,
so folgen die geschickten von Magdburg nicht mit weniger beswerung
dann wir, wiewol wir verstehen, das sie durch den Brüwschincken
tegelich vertrost sollen werden. Nuwe zceitung wissen wir ewren
gnaden diszmals sunderlich nicht zu schreiben, dann das keiser, koning
und die kurfursten hier zu Coln itzt alle bey einander sein und werden
sich uff morne montag erheben gein Ach zu der kroning des nuwen
konigs zu reithen, als ewr gnade das und anders von Werner bothen
vernemen werdit, des anslags halben dem reich zu thun, ist noch nichts
endtlichs beslossen wurden; in ewr gnaden und ewers stiffts sachen
wollen wir allen mögelichen fleisz nicht sparen, konnen wir dann y
nicht grosz erlangen, so gedencken wir dennoch dem keiser von ewr
gnade wegin auch nicht vil zu vergeben ader nachzulassen; bevehlen
uns hiemitt ewren furstlichen gnaden uns als ewren undirtanen allezeit
gebietende. Geschrieben zu Coln uff sontag Quasimodogeniti anno etc.
LXXXVI'
E. F. g. u. Albertus Klitzing, techand
zu Magdburg etc. und Benedictus
Fródemann.
Adresse: Dem ernwirdigsten .. hochgeborn fursten und herren
herren Ernsten, administratori der kirchen zu Magdburg etc.
—— ——MMM— ———
1486. April 4. Magdeburg. 608.
Notariuts- Instrument über die namens des Ergbischofs Ernst er-
hobene Einsprache gegen die Erbauung einer neuen. Mauer von
der Neustadt bis an die Ulrichspfarre seitens der Stadt Magdeburg.
Or. Perg.
St. M. s.r. Erzst. M. XXII, Nr. 99.
In nomine domini amen. Anno a nativitate eiusdem millesimo
quadringentesimo octuagesimo sexto, indictione quarta, die vero lune,
quarta mensis Aprilis, hora vesperorum vel quasi, pontificatus sanc-
tissimi in Christo patris et domini nostri domini Innocencii divina pro-
videncia pape octavi anno secundo, in mei notarii publici testiumque
infrascriptorum presencia personaliter constituti venerabilis et egregius
vir dominus Johannes Awer sacrarum legum doctor reverendissimi in
Christo patris illustris principis et domini domini Ernesti sancte Magde-
burgensis ecclesie administratoris, ducis Saxonie, lantgravii Thuringie et
marchionis Misszone cancellarius et consiliarius nomine et pro parte
eiusdem domini nostri reverendissimi quibusdam sagacibus ac providis
virs Hans Roden, Hinrick Alman et Heyne Wittekop proconsulibus
et Ciriaco Germersleve in eadem veteri civitate Magdeburgensi scabino
ex adverso principalibus pro se et nomine consulatus ac tocius com-
munitatis veteris civitatis predicte in loco infrascripto presentibus de
et super novo muro in fossato a nova civitate et retro eandem in fossa-
Nr. 608—609. 1486. 337
tis posito et inchóato -et consequenter usque et retro parrochiam
sancti Udalrici versus occidentalem plagam cum ampliacione fossati
ibidem et deaggeratione sive defossione veterum agrorum etiam ibidem
vicinorum ...! ad dicti domini. reverendissimi infeudacionem et iuris-
dictionem, ut asseritur, spectantium in ipsius domini dampnum et sue
iurisdictionis, ut apparet, preiudicium sic, ut premittitur, continuato et
attemptato hoc idem novum opus nunctiandum duxit, nunctiavit et in-
hibuit. Super quibus omnibus et singulis idem venerabilis et egregius
vir doctor Johannes Awer cancellarius predictus me presentis actus
notarium atque scribam infiascriptum requisivit, quatinus sibi dictoque
doniino reverendissimo unum vel plura publieum seu publica conficerem
instrumentum et instrumenta tot, quot forent sibi ac reverendissimo
- domino necessaria seu quomodolibet oportuna. Acta fuerunt hec in
stuba hiemali prepositure Magdeburgensis anno, indictione, mense, die,
hora et pontificatu, quibus supra, presentibus ibidem Ciriaco Swerth-
feger et Joachim Knap clericis Halberstadensis et Havelbergensis dio-
eesium testibus ad premissa rogatis et requisitis.
Et ego Nieolaus Peregrini clericus Halberstadensis diocesis publicus
ete. notarius etc.
! Hier ist ein kurzes Wort dureh den Knick unleserlich geworden.
1486. April 7. Aachen. 609.
Kaiser Friedrich ermahnt die Stadt Magdeburg, dem Erzbischof
Ernst. gehorsam zu sein.
Cop. 1* fol. 118.
[> 179
Wir Frederich, von gots gnaden Romischer keyser, czu allen ezyten
meherer des reychs etc. etc. entbeiten «den ersamen unsern unde des
richs lieben getruwen burgermeistern, rathe, innungismeistern unde ge-
meynde der alden stad Magdeburg unser gnad und. alles gut. Ersamen
liebin getruwen, wir habin euch ezu vormalen bey sweren penen,
straffen und puszen ernstlich geschreiben und geboten, dem erwerdigen
Ernsten geboren hertzoge ezu Sachsen, administrator der stiflt Magde-
burg unde Halberstad unsern fursten und liebin andechtigen ip dei
hilff, szo er uns den anslach nach auff dem negist gehalten tag ezu
Nuremberg durch unser und des heyligen reichs kurfursten, fursten
und gemeynde besamlung beschen widder den koningk von Ungeren
getan hat, czu staten ezu kommen, in masszen dasz daselbst ezu Nurem-
berg beslosszen und bey eyne pene tausent mark lottigs geldes geboten
ist, solchen yr ober, alsz unsz der selb unser lieber furste berichtet,
nicht alleyne ungehorsam erscheynen, sunder euch auch yn anderm,
damyt yr im als euwerem herrn und ertzbisehoffen ezu Magdeburg
myt gelubden und eyden vorbunden seyn, widderwertig und ungehorsam
ertzeygt, ouch etlich new gepuwe an der gemelden alden stad Magde-
Gesehiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIIT. 3. 22
338 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
burg widder sollich euwer gelubde und eyde und anders, dann sich ge-
buret, im und syner kirchen Magdeburg ezu widderwillen gemacht
haben, sollet deshalben im und syner kirchen Magdeburg, wo sollichs
lenger gestatt werdet sold, czu vorderblichen schaden und nachteil
raichen wurde, und uns darauft diemutiglichen angeruffen und gebeten.
im und der selber seyner kirchen hyrin gnediglich czu vorsehn, und
wann uns nu zimet, den itzgemelten unsern fursten von Magdeburg
und Halberstad bey dem anslag, szo im auff euch zu thunde durch
unser und des heylgen reychs kurfursten und gemeyne besamlung ezu
Nurembergk zugegebin ist, ouch den, damyt ir im myt gelubte und
eyden vorbunden seyt, zu hanthaben, szo gebeiten wir euch von
Romischer keyserlicher machtvollenkomenhevt by «den ytzberurten
euwerem gelubden und eyden und vormeydunge unser und des reychs
sweren ungnad und straffe ernstlich und wellen, das demselben unsern
fursten von Magdeburg in dem gemelten anslag czu Nuremberg be-
schehen nach lauth unszir keyserlichen gebots und erlerungsbriefl
euch vormals darumb zugesant zu hilft und statten komet ; auch umh
die pene auff sollich hilff gesetzet, darin ir durch euweren unhorsam
gefallen seyt von unsern und seynen wegen, und die kosten und
scheden, so er derselben euwer unhorsam halben erlitten hadt, myt im
vortraget, im auch als euwerem herrn und ertzbiscoffe zu Magdebure.
so vill sich in crafft der utzbestembten euwer gelubde und eyde und
altem herkomen geburt, gehorsam und gewertig seyt, dar zu ouch die
pew in hangendem handel gemacht unvertzogenlich widderumb abthut
und der ferrer im und synen stifft zu nachteil und schaden kevn fur-
nemet noch gebrauchet noch euch hyrinn anders ertzeiget noch furder
setzet noch widert, darmyt nit not werde, deshalben mvt dem vor-
bestimbten und andern penen, straffen und pusszen ander wise wider
euch zu handeln; daran thut ir unser ernstlich meynung; dan wolt ir
des nit thun und diesem unserm keyserlichen geboth aber ungehorsam
erscheynen, willen wir demselben unserm fursten van Magdeburg ge-
statten, euch myt hilff des heylgen reichs zu gehorsam zu bringen ünd
umb solich euwer ungehorsam in ander wege czu straffen; darnach
wisset euch czu richten. Gebin czu Ach am sebenden tag des monets
Aprilis nach Christi gepurde XIY* und im LXXXVI, unsers keyserthumbs
im XXXV jaren.
1486. April 7. Aachen. 610.
Kaiser Friedrich beauftragt den Grafen Otto von Henneberg, die
der Stadt Magdeburg auf dem Teichstage zu Nürnberg für ver-
weigerte Reichshülfe auferlegte Dusse eingugiehen.
Cop. 1? fol. 119".
St. M.
Wir Frederich, von gots gnaden Romischer kevser, czu allen czieten
mehrer des reychs, zu Ungern, Dalmatien, Croacien etc. koningk, hertzoge
Nr. 610. 1486. 339
zu Osterrich, zu Steyr, zu Kernten und zu Crain, grave zu Tirol etc.
bekennen offentlich myt disszem brive unde thun kunt allermeinlich,
als auff dem nechstgeholden tage zu Nuremberg uns aus den heylgen
revche eyn gemevne hilft wider den koningk von Ungeren zu thunde
durch unser unde des heylgen reychs kurfursten unde gemeyn be-
samlung beslosszen unde zugesagt, darinn der erwerdig Ernst geborner
hertzoge zu Sachsen, administrator der stifft Magdeburg unde Halber-
stad, nnser furste unde lieber andechtiger myt eyner merchglichen
anezal uns zu rosz unde zu fusz zu schicken, unde eyn jar langk in
unsern dinst zu halden, als er auch gethan hath, begriffen unde im die
allen stad zu Magdeburg darin zu hilffe zugegebin, ouch den ersamen
unsern und des reychs lieben getruwen borgermeister, innungismeister,
rathe unde gemeynde der selben alden stad Magdeburg durch uns by
iren pflichten unde pruvung aller irer gnaden, fryheyten unde pri-
vilegien, was sie der von uns, dem heylgen reyche adir ymand anderm
haben, unde dar zu eyner penc, nemlich tausend margk lottigs goldes
unde halb in unser kevserlich camer unde den anderen halben teile
dem gnanten unserm fursten von Magdeburg unde Halberstadt un-
abeleszlich zu betzalen ernstlich geboten ist, denselben unserm fursten
in dem, so er also zu folfurung solich hilff nach laut des besluszs unde
abescheydt zu Nuremberg bescheen auff sie slan wurde, gehorsam zu
erschynen, des sich aber die selben van Magdeburg bisher gewidert, das
uns ferrer zu gedulden ungemeynt ist, deschalben wir dem hochgebornen
Ötten graven unde herren zu Hennenberg unsern unde des reychs
fursten unde liebin getrowen befolhen unde des unser fulkomen macht
unde gewalt gegebin habin unde geben im ouch von Romischer
kevserlicher macht wissentlich in crafit dissis brieffs also, das er de
pene, straffe unde pusse, so dorch unser unde des heylgen reychs kur-
fursten, fursten unde gemeyn besamlung zu Nuremberg auff solich vor-
bestimbt hulff gesetzt ist unde das in die selbden von Magdeburg durch
solich ir ungehorsam gefallen synd, zu unser unde des gnanten unsers
lieben fursten van Magdeburg handen myt sampt den kosten unde
scheden, die dem selben unserm fursten ausz itzberurten der von
Magdeburg ungehorsam enstanden seyn, gutlich adir rechtlich ervorderen
unde einbringen soliger pene, straff, pusse unde erlitten scheyden zu
thunde geburet, und was also der gnant unser furste von Hennenberg
darin handelt unde thut, ist unser gutter wille und wolgefallen, wellen
das warhr und stett halden unde so vill uns geburet, dar an seyn unde
helffen vorfugen. Damyt dem stracks nachgevolget unde genug gethan
werde alles getrouwelich unde ungeverlich, myt orkunde diss brieffs
besigilt mytt unserm keyserlichen anhangendem insigil. Gebin zu Ach
am sibenden tag des monts Aprilis nach Christi geburd XIV° unde im -
LXXXVI, unser reyche des Romischen im XLVI, des keyserthumbs im
XXxV unde des Ungerschen im XXVII jaren.
22*
XO OAGBORCH WE UE 39 077
———— ——— ————— —Bs-.— &——9———9À
340 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1486. April 7. Giebichenstein. 611.
Erzbischof Ernst gieht seinen Räten am kaiserlichen Hofe Ver-
haltungsmassregeln.
Konzept. Dap. stark rerblasst.
St. M. s.v. Niedersichs. Krasarchir Nr. 2*.
Ernst ete.
Unser gunst zuvor, wirdigen andechtigen und lieber getrewer. Er
Wibrecht von Barby auch unser lieber andechtiger ist uff dinstag in
der osterwochen zu uns komen von uch schrift gebracht und darneben
des Magdeburgischen handels nach ewern gutdunkhen und radt under-
richtung und antzeigen gethan, und als ir uch etliche privilegia an-
getzeigt zu transsumiren und nachzwschickhen gebeten habt, also haben
wir derselbten durch uch angetzeigte privilegia mit etlichen andern
mehr, so wir uns zu der sach dvnend bedunckhen liessen, transsumiren
lassen und schickhen uch sulche transsumpt hirmit und ir habt unsern
cantzler am nechsten umb einen brif der von Magburg, darinn sie sich
des turckhengelts us etlichen ursachen wegern solten, geschriben, auch
uns vetzundt aber umb den selbten brif und noch umb einen brif, den
er dem hochgeboren fursten hern Albrechten etc. unserm lieben vettern
in der Ebirhardten irrung solten zugeschickt haben, erturdert.
also haben wir genante brif flissig ersuchen lassen und nyrgent finden
kunnen, sunder man findet wol brif, darinn sy der sach uf uns bieten (?)
aber uns darinn iren rechten irkennen, ais in angetzeigt. ist nicht us-
gedruckt, uch darnach wisset zu richten. Wir schriben auch hirmit
unserm lieben hern und frundt den ertzbischoffen und kurfursten
Mentz, Coln und Trier euer in unser sach gehabten flisz und muhe
danckhende mit bete, das sie sich furder in unser und unser kirchen
sachen beflissigen wolten, begern von uch, wollet solche brif furter an
ire lieben bestellen und fertigen. Furter so hat uns er Wiprecht des
abschides halben in der Magdburgschen sachen under andern zu ir-
kennen geben, das dy keiserliche majestät dy von Magdburg an uns
wesen, doch im und dem reich sein gerechtikeit, so sie wes daran
haben solten, vorbehalten, an solchen anhang tragen wir von unser
kirehen wegen vast beswerung angesehen, das se alle privilegia aller
keiser ubersehen werden dem rich nye wasz vorbehalten und usz-
getzogen ist, sunder die stat Magdburg unserm .gotshusz an mittel und
ustzog zu bekant haben unvorbehalten(!?), was dem rich daran, als in
dem brif Karoli quarti und andern mehr clar abtzunemen ist, noch ge-
leich wol hetten dy von Magdburg geren ursach und antzeigung ge-
funden, das sie dem rich zugethan und doch ja ufs wenigst in etwa
verwart weren, und wu sulche clausel durch uns yetzundt zugelassen
wurde, so wolten die von Magdburg in kunftigen zeiten und uber
lange jar noch mehr ursachen nemen sich an das rich zu werffen.
wenn sie des einen antzeigenden schid hetten, wol gemeynt, die keiserliche
Nr. 611. 1486. 341
majestät solte sich yetzt irkundet und irleret haben, was das rich an
Magdburg haben mochte icht ader nicht, damit die ding uns und unser
kirchen nicht weitlewfftiger wurden denn vor ye, und wir kunden gantz
nicht irmessen, was das rich an Magdburg haben mochte, denn es were
dj oberkeit, die der keiser uber eines yeden fursten des richs eigene
stethe haben muchte, als wie das rich uber Liptzkh, Zwickaw, Dresen
Analtzbach ader eines andern veweliken fursten stat hat, solche ober-
keit, so di deutlich und klar in dem abschide gesetzt wurde, wore uns
nicht enkegen, wenn wir dem hiligen rich getreulich oberkeit ungeren
versperren wulten, aber lieber were uns, so es gehen mochte, das die
(elen)schen? ganz her usz belib. Furter haben wir van im vernomen,
wie das in unser sach kein rechtlicher spruch irgehen werde durch ver-
hinderung der von Magdburg, wolten wir geren, das die ding muchten
rechtlich irkand werden, damit die von Magdburg ein solches zu halten
desterbasz getzwungen weren, wenn wir haben underrichtung, wie die
von Magdburg, die inheymischen sind, sich vernemen lassen, das sie
des, so der keiser in rechten irkennen werde, geren halten wollen, aber
so onen sunst wesz ufgelegt wurde, hoffen, werens nicht schuldig an-
tzunemen und zu halten und durch der von Magdburg geschickten
arbeiten und verhindern, das ire rechte nicht irkant sullen werden,
darus abtzunemen ist, was ir remut und furnemen sey; wu es aber im
rechten nicht irkant noch zu irkennen irlangt kunde werden, so ist
unser beger, das doch der schide so kreftig und mechtig us kraft und
volkomenheit keiserlichs gewalts werde geacht, als ob es im rechten in
urteils weisz gesprochen und irkant were, und das der kunig, kurfursten
und fursten, so den schide hetten helfen radten und verwilligen, mit
namen wurden darein gesatzt, das die keiserliche majestät die darna
zukunftigen ziten dester weniger revociren und ufheben kunde, willet
auch uff den schide exemtores und helfer irlangen, nemlich unsern
lieben hern vater und vetter marggraven Johansen von Brandenburg,
hertzog Magnus von Mecklburg, alle hertzogen von Brunczwig und
Luneburg und daneben lassen anhengen repressalien, das wir ine
menigelich ire leibe, gut und hab, wan man des betredt, angegriffen
und anfallen moegen, und darfur kein geleit noch sicherheit helfen sulle,
wu die unsen von Magdburg dem abschide nicht gehorsam noch ge-
folgig weren. Wir schickhen uch auch hirmit llj* rinisch gulden zu
herberg und ander ewer notdurft, wollet flisz nicht sparen und die
ding allenthalben dureh unsern hern vater und vetter fleissig arbeiten,
das wir unser und unser kirchen gerechtikeit erhalten mugen, des sind
wir in guten gein uch zu irkennen geneigt. Geben zu Gebichensten
uff fritage nach Quasimodogeniti anno ete. LXXXVI'e.
Dem hern Albrecht Klitzing, dechandt zu
Magdburg, und Benedicten Frodeman.
Ein zedel.
Wollet auch des schultessenambts halben íflisz ankeren, das die
von Magdburg dariun unser oberkeit und gerechtikeit keinen abbruch
942 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
noch swechung gethwen und das sie darumb uns zu verfang und nach-
teill nichts irlangen. Datum ut supra.
Zedel der juden halben.
Auch so haben uns unser gemeine judischeit von Magdburg zu
irkennen geben und keiserlicher brife copien mitgesandt, wie die
keiserliche majestät uff die gemeinen judischeit im heiligen rich
IV* zentener pulvers und dem newerwelten kunig 1= gulden zu geben
gelegt hab, die Levi juden von den juden eintzubringen befolhen, ult
genant summe pulvers und gelts sy auch angeschlagen sein, uns ge-
betten, das wir inen vergonnen wolten, das sy zu den anschlag auch
nach antzal geben mochten, als ir ein solches usz der judeuschaft und
keiserlicher brif copien hirinne geschlossen zu vernemen habt. Nu
haben wir betracht, das die juden gemeyne zu Magdburg unserm stift
und kirchen sind gegeben und durch etliche keiser loblicher gedecht-
nusse sind voreigent worden, als ir usz den transsumpten, so ir bey
uch habt, wol vernemen werdet, auch so ist unser stift sunderlich ge-
freyet, wie wol sulchs von recht sunst geburet, das kein keiser steuer
oder beswerung an unsern willen uff die unsen legen ader setzen mag.
so mussen wir uns auch beide cristen und juden gebruchen, wenn die
keiserliche majestät uns dinste ader steuer ufflegt, daran wir uns des
irholen mugen, das wir den swerlich thun kunden, wen uns yetz die
juden den ersten sunderlich von. keiserlicher majestät solten beswert
werden. Es sind auch die juden zu Magdburg vast arme lewet, dy
sich sunst mit nodt erneren kunden, nach dem wir onen keinen wucher
zugestaten, dardurch uns solche anschlag uf sie gelegt swere sein
wil zu gedulden, doch so es durch ander fursten des richs uff ire eigen
juden gemeynelich zu disem mal keiserliche majestät zogert gestatten
wurde, wolten wir uns auch darinne nicht schwer machen, wu aber ein
solches nicht were, ist unser beger, das ir by keiserlicher nıajestät
wollet verfugen und flisz ankeren, das unser juden unser kirchen zu
verfang so nicht beswert werden und des schrift an Levi juden vum
seiner keiserlichen majestät irlangen und usbringen und uch noch
ewern besten vermogen beflissigen. Datum ut supra.
Dieser Brief des Ersbischofs war veranlasst worden durch ein
Memorial, welches die Gesandten an den Erzbischof geschickt hatten.
Dieses findet sich ebenfalls im Niedersächsischen Kreisarchiv und laute:
Memoriale. .
Nach gethaner underrichtung des handels in der Magdburgischen
sache unserm g. herren ader seiner gnaden rethen zu sagen.
Item das sein gnade keiser Sigmundts brieff, des datum heldet in
Tatha Jauriensis diocesis 1424 die vicesima mensis Augusti etc. und
ander privilegia, die nicht vidimirt sein, transsumirt und ufls aller-
furderlichste gein Coln ader Ach nachgeschickt werden, werdet finden
in der schatteln, die der magister bey sich hat.
Nr. 619—618. 1486. 343
Item des brives Karoli quarti, dorinne er den von Magdburg
gebüth, das sie ertzbischof Ditterich huldigung tbun sollen, zu vidi-
miren und uberzusenden.
Item privilegium Friderici secundi zu transsumiren, das im
buchlin, dorinne der kirchen privilegia vorezeichent sind, funden
werdet.
Item die brive, dorumb wir nehst geschriben haben, zu schicken.
Item es haben die von Magdburg im vergangen jare hertzogen
Albrechten von Sachsszon geschriben in der Ebirhardte sache und sich .
im selbten brive erbotten, Ebirhardte vor unserm gnedigen hern von
Magdburg als yren rechten herren recht zu werden, der brieff ist
unserm gnedigen hern zugeschickt, und werdet, als ich mich versehe, in
der lade funden ader bey den Magdeb. handel, das der auch mitt-
geschickt werde.
Item das uns gelt mit zugeschickt werde.
Item das unser gnediger her schreiben wold den ertzbischoffen von
Mentz, Coln und Trier und seiner gnaden vater und vetter und yn zu
dancken yres angekarten fleiss in seiner gnaden und seins stifftes
sachen und yrer gnaden zu bitten, das sie ferrer wolten helffen fleis
ankeren, damit sein gnad und die kirche bey yrer gerechtikeit be-
halten werden mógen.
Item der letzste handel vor der keiserlichen majestät und dem
konige ist gescheen uff mittewochen nach dem sontag Judica und uff
donrstag dornach.
——— M MÀ
1486. Mai 1. 612.
Friedrich von Alvensleben zu Uulrörde, Heines Sohn, verspricht
dem Kurfürsten Johunn von Brandenburg, die von diesem für ıhn
den Gebrüdern Michael (lin, Canonicus zu U. L. Fr. in. Halber-
stwlt, und Nicolaus (lin, Canonicus zu S Nicolai in Magde-
burg, und dem Büryermeister Hans Rode zu Magdeburg für ein
Durlehen von 1000 Gulden mit 54 Gulden «us der Urbede von
Tungermünde bestellte Sicherheit rechtzeitig zw tilgen.
Or. Perg. 7 Sp.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
— am dage Philippi et Jacobi apostolorum — dusent verhundert
unde im sesundeachtigesten jare.
1486. Mai 3. Nürnberg. . 613.
Die Gesandten des Ergbischofs Ernst schreiben ihm, dass in ihrer
Angelegenheit noch nichts beschlossen sei, und über die Verlegung
des Hallischen Marktes.
Or. ap. St. (Clitzings).
St. M. s. r. Niedersáchs. Kreisurchiv Nr. 2°.
344 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Ernwirdigster in got und hochgeborner furste, gnedigster herre.
Wie wol wir sedder unser letzte schrifft an ewer gnade getan oft seint
zum handel bescheiden, so ist doch noch biszher nichts verhandelt, wenne
das der vast ufgeslagen ist umme der fursten willen, die noch nicht
kommen weren, und nu noch lest uf unsers gnedigsten hern hertzor
Albrechts van Sachszen zcukunfft, der hewten, so man sagt, wider
kammen wert, der handel begybt sich noch vast uff den affscheyt zeu
Franckfurt, so das es dar noch uff steyt, das der kevser die gerichte
sole wider ufirichten, und das der lanttrede im reich solle gemacht
werden, is doch noch nicht deszhalben beslossen worden, sunst ist
man noch nicht zu keyner verhandlung gekamen, der Romische
koningk hot irst hewt her geschryben, das er noch komen wil, was des
ist, konnen wir nicht gewissen; wir seint bey uwer gnaden brodern
gewest und haben sie gebeten, das Jie diesse dingk wolten uff sich
laden und uns erlouben, das wir mochten heim reyten, das haben wir
noch nicht an in konnen erlangen, und so wir uns nicht versehen, das
kurtzlich wes entlichs beslossen moge werden, das wir ewern gnaden
schreyben mogen, so haben wir dissen botten hir nicht lenger ver-
halten wollen umme swerer zcerung willen, die hir ist, wir mussen
die wochen XXX gulden haben, dar kunnen wir kume myt uszkomen;
wir haben von Lempachs dyner 1j: gulden genohmen, die uns
Lempach gelyhen hot, die wolle im uwer gnaden dort widergeben. Wir
haben uwer gnaden vor geschriben van des margkts wegen zcu Halle,
das wir des myt dem Waldener rede gehat haben, der uns des vertrost
hot, das yu der gerne uf einen andein tag gelecht werde, so wir denne
der van Halle vorigen briff uf solchen marjgkt hetten und wusten, was
yn doraun zu synne were, wolten wir fleisz thun soliches zu erlangen.
das er uf einen andein tag und uf bequeme zceyt gelecht wurde; sunst
wissen wir ewer gnaden diszmals nicht zu schrevben, wan wir wollen
allen fleys thun, das wir wider heim komen, so wir umm.er irst
konnen und mogen. Datum Nornberg am tag Crucis inventionis anno
ete. LXXXVI.
Albertus Clytzingk, dechant zu Magdeburg,
und Cristuffer van Hagenn doctor etc.
Adresse: Dem erwirdigsteu — fursten und hern Ernste, der ky rchen
Magdeburg und Halberstat administrator etc.
1486. Mai 3. 614.
Die Abgeordneten des Erzbischofs Ernst berichten über ihre Ver-
handlungen mit den Abgeordneten der Studt Magdeburg vor dem
Offizial.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
St M. s. r. A. Erzst. Magd. II, 010, vol. 1.
Ernwirdigster in got irlauchter hochgeborner furst und herre, unser
underthenige willige dienste ewr furstlichen gnaden in stetem ge-
horsam allezeit zuvor. Gnedigster herre, uf schickung unnd bevelhung
Nr. 614. 1486. 345
ewr furstlichen gnaden sind wir uff montag negst vergangen gein
Magdburg komen unnd haben unns neben den wirdigen unnd tuchtigen
ern Mauricien von Schonaw doctor etc. ern Wyprechten vonn Barby
tesawrarien unnd tumhern unnd ern Urban Schuczen vicarien ewer
enaden kirchen zw Magdburg unnd Balthasarn von Schenen molvoite
duselbst vor dem offizial der thumbrobstey aueh doselbst zw Magdburg
in gerichte siczende gefugt, da der rath der alden stat, die uff ewr
gnaden gescheffte dohin geraden waren, mit einer grossen mennige
voleks auch erschinen sind, als haben wir am ersten durch doctor
Mauricien von Schonaw fur dem official reden lassen, wir hetten
etliche keyserliche mandat umb gebots brive, die wir von wegen ewr
gnaden zw nottdurfft ewr und ewr gnaden kirehen gerechtikeit wolden
vidimiren unnd transsumiren lassen, unnd als dy von Magdburg darezw
geladen unnd gegenwertig weren, haben wir unnsern volmachtsbrieff
furgelegt, der do gelesen wart, unnd die von Magdburg haben daruff
ein lange gesprech genummen unnd solichen brieff darnach angefochten,
vermeynde, er im rechten nicht gegrundet sein nach zwgelassen werden
sulte uss ursachen, das solliche fullemacht in eins offenbar schreybers
uund geczewgen geinwertikeit nicht gescheen were; daruff wir geant-
wurdt, das sollich machtbrieff under ewr gnaden ingesigel gegeben
were, dem ye in gerichten sovil glouben als einem offen instrument
gegeben wurde, yedoch damit dv ding dadurch nicht zwrucke
gewurffen ader verhindert mochten werden, erbotten wir uns, ab
solliche macht nicht gnugsam erkand wurde, des ander unnd gnug-
hafftige von ewrn gnaden zw bringen, unnd haben darnach das keyserlich
mandat in gerichte gelegt unnd geboten, das zw sechne, zw lesene, das
sigel zw recognosciren etc. unnd anders, wie sieh in rechte geburet,
zw thune und furczwnemen, das also durch den officjal gescheen unnd
sollieh keyserlich mandat durch einen notarien offentlich gelesen
worden ist; darnach hat der offirial uff unnser bete dv von Magdburg
vermanet, ap sy sollich mandat unnd sigel erkenten unnd glowbten, der
key. M' zw seine, daruff sie aber ein lange gespreche genommen und
darnach haben reden lassen, sie hetten sollich mandatbrieff unnd das
isgel besechen, als funden sv nicht, das sollich brieff mit der Ma*
nach key. Mat signet daruff gedruckt besigelt were, auch im data
desselbten brieffes nicht funden wurde, das sollich sigel der key. M*
secret were, wiewol sy ein sigel, darinn ein adler mit zweyen howbten
stunde, uff sollichen brieff gedruckt funden, dadurch sie an dem
mandat ein missewann trugen unnd lissen das nicht furder zw, wenn
sie von rechte schuldig weren, davon sie ouch offentlichen
protestirden. Daruff haben wir geantwurdt, es thete nicht nott, solliche
mandat mit der key. M' ader anhangenden ingesigeln zu versigeln,
unnd das sollich uffgedruckt ingesigel der key. M* secret were,
mochte menniglich sechen und lesen unnd solden sich nicht versechen,
das ewr gnade derjhenne were, der euch brive mit behendickeit
uszbringen durfte, so ewr gnade sunst gute gerechtikeit an dor statt
946 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
\
hette, unnd haben darnach den official gebeten, sollich mandat zw
vidimiren und transsumiren uund sein decretum zw interponiren, das
die von Magdburg aber nicht haben wollen zurhwmen; furder wann
sovil, als sie des von rechte schuldig weren unnd als der official sein
decret interponirt hat, haben wir zwstund sollich key. mandat den von
Magdburg in beywesen eins notarien und geczugen, dv wir daruff
requirirt, ubergegeben unnd gebeten, ewr gnaden ader unns als ewr
gnaden geschickten daruff antwurdt zw geben, haben die von Magd-
burg das mandat aber mit protestacion angenommen und gesagt, sie
wolten des andern tags, nemlich uff dinstag frwe, den ganczen rath zw
rate fordern unnd ewr gnaden ane antwurdt nicht lassen, sollichs
alles die offen instrument daruber begriffen clerlich ussfuren.
Des dinstags frwe haben der rath zwene ires rats an uns
geschickt unnd fragen lassen, ap wir auch mehr ader furder werbunge
dann den gebotsbrieff an sie zw bringen hetten, unnd als wir nicht
weyter bevelhung gehabt haben, sie unns zwsagen lassen, uff den
nachmittag antwurdt zw geben, unnd sind dainach umb vesperczeit im
creuezgange zum thume kummen unnd haben reden lassen, es were
des furdern tags ein actus in gerichte vor dem official der thumbrobstey
gescheen und doselbst ein mandatsbrieff von unns furgelegt, den sie
mit protestacion von unns entpfangen und uberlesen, unnd was der
erafft unnd macht hette, liessen sie in seinen wirden besteen, aber als
im selbten brieffe berurt unnd in gebotten wurde, sich umb dy stewre.
die man nach dem anslage zw Nurenberg noch vormals oberbottigt
gewest, sich mit ewren gnaden darumb gutlich zu vertragen, were
auch ewr gnade noch gemeynt, gutlich darumb zw handeln lassen,
wolden sie mit ewren gnaden darumb gerne zw handel komen. Daruff
haben wir gesagt, ap sie zw den andern artikeln yn im key. mandat
gebotten auch antwurten wolden, als haben sie nach gehalten gespreche
reden lassen, es bringen dy artikel alle vor dy key. M*. ader sein
kamergerichte in rechte, darumb wusten sie dv zeit kein antwurt
daruff zw geben, sunder mosten des rechten doselbst awfwartende
sein unnd des zwr hulffe nemen, sovil dy recht gestatten unnd zw-
lassen ; domit sein wir mit yn abgescheiden. Sollichs haben wir ewren
gnaden im besten nicht verhalten wollen, uff das ewer gnade bey ewer
gnaden herren vatter rath haben und ferrer daruff bedacht sein moge.
dann sie sein nicht gemeint, den nuwen gebwe abezwthune und lassen
sich vernemen, das sy abemals von dem key. mandat appelliren
wollen. Bevelhen unns hiemitte ewrn furstlichen gnaden unde-
theingklich unns alleczeit gebiettende. Geschrieben am mitwochen
nach Vocem Jocunditatis anno etc. LXXX\V1".
E. F. G. U. Heinrich von Amendorff
unnd Benedictus Frodeman.
Adresse: Dem ernwirdigsten etc. fursten und herczogen Ernston.
administrator der kirchen zw Magdburg und zw Halberstadt, herczogen
zw Sachsen etc.
Nr. 615—618. 1486. 847
1486. Juni 5. 615.
Mehrere Städie schreiben an Goslar. wegen des der Stadt Göttingen
zw stellenden Hilfskontingents. Darin ein Zeltel.
Or. Pup.
Stadturchiv zu Goslar.
Hegest und Abdruck des Zettels in Hunserecesse 3. AUth. II, Nr. 58.
Ok. ersamen bisundern guden frunde, so hebben unse frunde van
Magdeborch avescreven, dat se ore hovewarck unde voetfolk nicht
mogen noch enkunnen schicken; war up unde dorch se dat affstellen
en kunnen wy ju nicht seriven, sunder, will goot, so wii bii ander
komende, woll berichten willen. Dat wii ju so tome besten to
irkennende geven, des eyn wettendt hebben. Datum ut supra. (am
mandage sancti Bonifacii.)
1456. Juli 25. 616.
Abt Andreas zu Berge belehut | . Margarethe, | Thile Hogenbodes
Wittwe, mit einem Huuse auf dem Pfeifersberge, welches ihre
verstorbene Mutter von dem Diürger Hans Cordes gekauft hatte,
gegen 3 Schilling Zins.
Cop. des Abts Andreus 5.87.
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 553.
— in festo Jacobi.
1486. August 13. 617.
Der Möllenvogt Bulzer von Schenen ersucht den Rat von Zerbst
um freies Geleit für den Neustädter Bürger Hans Bom, damit
dieser sein Recht gegen. die Zerbster Claus Konez und Brosius
Schulze suchen könne.
Or. Dap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sontag Yppoliti anno ete. LXXXVI.
— — —
1486. September 27. 618.
Abt Andreas zu Berge bekennt, dass der Bürger Claus Rover den
Vikaren des Stifts St. Nicolai 5 Viertel Landes zu Osterweddingen
für 40 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Ándreus 8,87‘.
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berye Nr. 554.
— feria quarta ante Michaelis.
348 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1486. September 30. Magdeburg. 619.
Erzbischof Ernst. löst die 12 Mark jährlichen Zinses, welche sein
Vorfuhr Friedrich aus den Kufenpfennigen in der Sudenburg
an Heinrich von Byern wiederkäuflich fir 106 Mark. verkauft
halte, wieder ein und. verkauft sie für dieselbe Summe wieder-
käuflich un den It der Sudenburg.
Cop. 6S. fol. 330.
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im sechsundacht-
czigisten jare am sonnabende nach sente Michaels tage des heiligen
erczengels.
1486. Oktober 20. 620.
Abt Audreus zu Berge belehnt:
1. Adelheid, Henning Gerekes Witlwe, mit einem Hause auf dem
geseken ty (n der Neustadt gegen 3 Pfennige jährlichen Zins;
2. Barbara, Claus Jacobs Wittwe, mit einem Hause bei dem Thie
in der Neustadt gegen 5 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S, S8", 89.
Regest : Holstein, UB. des Klosters. Berge. Nr. 555. 550.
— feria sexta post Luce ewangeliste.
1486. November 7. Calbe. 6?1.
Erzbischof Erust belehnt die Brüder und Veltern vom Keller.
nänlich Thumas vom Keller, den Sohn des verstorbenen alten
Iaudeke, Bartholomäus und Hans vom Keller, des verstorbenen
jungen Ludcken Söhne, Ludeke vom Keller, den Sohn ihres ver-
storbenen Bruders Ludeke, Hermann, Ludwig und Thomas vom
Keller, die Söhne des verstorbenen Hermann, und Ludwig rom
Keller, den Sohn ihres verstorbenen Bruders Haus, mit den
der Fumilie von Alters her gehörigen Güter in Benncckenbeck.
Abschrift. Pap.
St. M. s.r. Benneckenbeck Nr.6 und in den Wiggerischen l'apteren. in der
Stadtbibliothek zw Magdeburg.
-- Calbe — 1486 Dienstag nach Aller Heiligen.
Vergl. die Urk. von 1451, März 30 und 1382, Oktober 8.
1486. November 10. 633.
Heyne Bode zu Magdeburg schreibt dem Rute zu Zerbst wegen
Anlegung eines Kapitals. Der Rat von Zerbst antwortet, dass
er auf Bodes Bedingungen nicht eingehen wolle.
Or. Pap. St abyesprungen.
Stadtarchic zu Zerbst.
Nr. 619—622. 14886. 349
Mynen willigen dinst tovorn. Ersamen unde vorsichtigen ghuden
frundes. Ick do juwer leve ghutliken tho weten, dat amme vrvgdage
negest na aller hilgen daghe tho myck syn ghekomen de erszame
Johannes juwe olde statschryver unde juwe kemmerer Jurghen Gyseken
unde hebben myck anghebracht, dat ick wolde etlick gholt deme
erszamen rade to Czerwest lathen werden op redelike tynse; mwt korte
hebbe wy uns vordraghen, dat ik deme rade wolde volghen lathen vift
hundert rynssche gulden, de gy myck scholden vortynsen
myt XXV rynsche gulden des jars, unde hebbe on eyne kopye mede
gheven, alze juwe breffe Juden scholde. Darna am negesten dinssedage
ys tho myck ghekomen de ergenante Jurghen Gyseken myt juwen
statschrvver op deme marchte vor deme brothhusze unde hebben myck
ghesecht. de breff ys ghemaket, gescreven unde vorseghelt over sulleck
gholt, alze ick one thogesecht hebbe, dat ik on sullek gholt lathe
werden, hebbe ick one ghesecht, ja, dat sze komen unde brynghen den
breff, ick wil on sullek golt, alze wy uns vordraghen hebben, ant-
werden, so syn se noch tho myck na luede unser vordracht nicht
ghekomen, ys myne ghutlike bede, alze myck de juwen thoghesecht
hebhen myt hande unde munde, dat myck dat gheholden werde, schut
dat nycht, so wil ick sulck gholt op juwe thosaghe ligghen lathen, dat
schal op juck warden, neme ick dar schaden ane, dat muth ick liden.
wante ick dat betheren kan, unde beghere des juwe richtige beschreven
antwerde, dar ick mvch mach na richten. Gheschreven des vrydages
yn sunte Mertens avende anno domini ete. LXXXVI under mynen
ingrhesegel. Heyne Bode.
Adresse: Dem erszamen unde vorsichtigen borghermester unde
rathmannen der stadt tho Czerwest —.
Besunder gude frundt. So gij uns geschrebin hebbin, wu unszer
kemerer mit juwe hebin handel gehaldin umbe etlicke gelt, dat gy bie
juw gebracht hebbin, unde Jurgen Giszecken unsze kemerer hebbe
sick ock jegen dy brotbencke vernemen latin, deszhalven to juw
to komen etc. juwen briff hebbin wie to guder mate verstan unde
fugen jw to wetten, dat uns unszer kemerer bericht hebbin van
etlicker swahr verschrivinge, der uns vor nye noit gedan het, die gv
in eyner copien on tu erkennen gefen hebbin, daran uns gautz ver-
duncket unde uns nicht togeschreven unde unlidellicken isz, dar up
hebbin sie unszen stadtschriver desz sulvigen dinstages an juw
geschickt unde jw sodanne swere verschrivinge apsegen lathen unde
dy sulvige ny gehorde copie jw weddergeven unde geantwert hefft,
vorhopen gy juw die reddelicheit unde ok dy billicheit sulven
underwiszen werden unde to keynen schadin achten werden, angesehn
dat wie sodanne umbillicke verdracht unde verschrivinge, dv uns
tovor van framen hern nicht angemudet isz, nicht angenomet
unde juw dy copie wedder antwert hebbin, willin wie met unszen
dinst —.
—-
*x——— - — -
350 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1486. November 28. 623.
Iluner von Plote, Domherr und Prokurator des Donikapitels , be-
zeugt, dass Thile Matten zw Niederdodeleben mit seiner Be-
willigung seinen Wohnhof daselbst an den Bürger Tile Cordes
und dessen Frau Dorothee wiederkäuflich für 18 Gulden ver-
kauft hat.
Cop. 748 fol. 121.
St. M.
— dusend vierhundert darnach im seszundachtigesten jare am
diensdage nach Cecilie virginis.
1486. November 28. 624.
Abt Andreas gu Berge belehnt Hans Bosse mit einem Wohnhaus
in der Beckenschlägerstrasse in der Neustadt, welches bisher
Berthold Wendehaken zu Tehen. gehabt, gegen 2 Schillinge jährlichen
Zinses.
Cop. des Alts Andreas S. 89*.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 559,
— feria tercia post Katherine.
1486? 625.
Aufstellung der Punkte, welche die Magdeburger vor der Huldigung
dem Erebischof vorlegen wollen, und Mitteilung derselben an die
Sladt Halle.
Cop. 26 fol. 240°.
St. M.
— Item umbe dusse sunderlike stucke ok thu sprekende mit
unsen frunden von Halle, er men huldiget.
Umme den tollen in unser stad, dor mit sint etlike burger belegin,
den is on orer gerechtikeit affgededinget in tyden, do en de tol ge-
levget was, unde nu de sik betert in der upname, nu nympt unse herre
vor de betering gelt unde unse borgern wert ore fulle tins nicht.
Item de domhern willen nicht staden, dat de bisscop de vor-
lededege guder im lande Magdeburg burgern lihen schulle, so we doch
mannigerleye slete unde ok unse borger, de de perde holden, umb be-
sehermung des landes guder willen unde denen gerne unse hern, wan
des nod is. Dus dunket uns sere unbillig syn.
Item wyr bruder, feddern unde unmundige kinder mit samden
gudern belegen sint unde anwarding dar an hebben unde sik der guder
nicht bruken, dat dy neyne lehnware sullen geven.
Item de breve, de unse burger hebben, dar wedder eysching inne
vorschreven is, dat men de ummeschrive sunder inhalding unde aff-
reking an der hovetsummen edder upgehaven tins.
Nr. 623626. 1486. 351
Item umme steyngrofen unde lemkulen, der men thu festing der
stad unde gebuw der burger behuff hefft, dat men uns der gunnen
unde thustade in dem lande, wur de gehebben moge an alle vorbeden,
dat wy ok von alder gehat hebben, des gelike umb graven unde cuw.
venge thu makende.
ltem dat men uns unse bruggetolle unde wegegelt upthunemende
fry late van eynem isliken unvorhindert unde der stad thorn, muren
unde eygedom thu festing der stad thu buwende, war des not is.
Item dat de domhern ore hermissen, als von alder gewest is, be-
halden unde dat se uns unse markede in unser stad thu halden nicht
vorhindern, unde wes wy mit dedingen boven unse olde herkomen,
wonheyt besweret syn, dat men dat vor allen dingen schal offdoen.
Were ok, dat we je huldigen schollen, ehir unse her de regalia von
deme keyser krege adder hedde, dat men uns voreburge unde mit
wissenheyt der manschapp vorware vor schaden.
W esz ok unsen burgern unde burgerschen an renthen unde thinsen
an sloten, steden, dorpern unde gudern vorschreven unde vorstad syn
mit fulbort unses heren unde capitels, dat men dat unsen bnrgern thu-
halde sunder insage unde ore fulle tinse na lude orer brive folgen late.
Die privilegia unde breve, de uns von unsen hern vor der hulding
ghegeven sint, syn uns nicht gehalden.
Die Bestimmung dieses Schriftstückes kann mur aus der Hand.
schrift geschehen, welche in das Ende des 15. Jahrhunderts weist. Es
ist demnach wahrscheinlich, dass sie gemacht ist. für die Huldigung,
welche dem. Erzbischof Ernst am Ende des Jahres 1186 geleistet wurde.
Voraus gehen noch eine Reihe von. Stellen aus den Urkunden der Ere.
bischöfe Erich und Burchard Ill. betreffend die der Stadt gegebenen
Privilegien.
1486? 626.
Entwurf eines Vergleiches zwischen Erzbischof Ernst und der
Stadt Magdeburg.
Konzept. Pap.
St. M. s. v. Eyzst. M. Allgem. Nachtr. X, 2.
Zum irsten umb das bekentnise, wie hernach begriffen und ver-
czeichent ist:
Wir Ernst, von gotsgnaden administrator der kirchen zu Magdburg
und zu Halberstad, hertzoge zu Sachsen, lantgrave in Doringen und
marggrave zu Miessen bekennen in dissem offin brive allen, die vn
sehen ader horen lesen, das wir unsern lieben getruwen den scheppen,
rathmanne und innungsmeistern und burgern gemeyn der alden stad
Magdburg durch sunderlicher fruntschafft und liebe, die wir an yn ge-
funden haben und finden, haben gegebin dissen keginwertigen brieff,
dar wir inne bekennen und beezugen, das wir sie lassen sollen und
wollen bie yren rechte, bie yrer friheyt und bie yrer gewonheit, die sie
352 Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg.
von alder gehabt haben wente an dissen tag, und sollen yn halden
yre hantfesten und yre brive, die sie von unsern vorfaren und von
unserm capittel zu Magdburg haben, und sollen sie auch vertheidingen
und beschirmen und yn behulffen wesen wider fursten und herren
und widder allerley manne zu yrem rechten, wur yn des noit ist, als
eyn herre seine lieben manne und undersassen verteidingen und yn
helffen sal zu rechte mit urkunde etc.
Und wir burgermeister, scheppen, rathmanne, innungsmeistere und
burgere gemeyne der alden stad Magdburg bekennen auch vor uns
und unser nachkomen, das wir unserm gnedigen herren herren Ernste,
administrator der kirchen zu Magdburg etc. als eynen rechten herren
und fursten des ertzbischoffthumbs und der alden stad zu Magdburg
und seinen rechten nachkomelingen ertzbischoven der kirchen und
gotshusz zu Magdburg als gehulte, getruwe und gehorsame underthanne
und als unserm rechten und wahren herren ane mittel zustahen und
angehoren, dem wir auch redeliche dinste thun wollen, als wir von
rechte pflichtig sein, und sodanne dem lande wes noit anginge, so das
ymand das uberezihen, verweldigen, verunrechten ader widder recht
beschedigen wolde ader beschedigte, folge und hulffe mit macht als ge-
truwe underthanne zu thune von rechte pflichtig sind, auch getruwelich
gerne thun wollen ane list und geverde; des zu ewiger urkunde. ...
Item umb die balwerck hinder unsers herren und vettern von
Magdburg molnhofe ist bered, das der rath der alden stad Magdburg
die abe thun und wegnemen sal, und unser herre und vetter von
Magdburg sal und wil das loch hinder dem gedachten seinem moln-
hofe selbst verblancken lassen, inmassen es vormals verblanekt gewest
ist, und es sal mit dem burgfrede, brucken und ingange und usz-
gange gehalden und dem nachgegangen werden, inmassen die ver-
schreibung in eziten ertzbischoff Gunthers seligen derhalben und daruber
gegeben inneheldet.
Item umb das gelt, das unser herre und vetter vermeynet in dissem
dinste, den seine liebe gein Österreich zu hulff kei. M* gethan, dar
widder sich die von Magdburg hulff zu thun gesatzt, auch umb kost
und czerung, die seine liebe derhalben gethan hat, sollen die von Magd-
burg unserm herren und vettern funffezehn thusend gulden reichen
und geben, so das die helffte uff die ezit. als die vertragung geschüt,
und die ander helffte darnach in eynem jare beczalet werde.
Item umb das schultessenampt in der aldenstad Magdburg, wanne
Heyne Bode dasselbe ampt unserm herren und vettern von Magdburg.
dar vm das selbst gelihen hat, widder in seine hande uffgibt und ver-
lest, wil unser herre und vetter das von ym verlassen nemen und
dasselbte schultesenampt dann demjhennen, den der rath siner liebe
antwerden und benennen wirdet, lihen und ym den bann mitte be-
vehlen nach luthe der verschreibung in cziten erczhischoff Erichs seligen
derhalben und daruber gegeben; derselbte schultese danne macht haben
sol, den bann und blutgerichte furder dem rathe der alden stad Maed-
Nr. 626. 1486. 558
burg zu bevehlen, desgleichen es in kunfftigen cziten, ap ein schultese
von todes wegen abeginge ader das schulthesenampt eynem ertz-
bischove widder uffgebin ader verlassen wurde, gehalden und nach-
gegangen werden sal, und der rath zu Magdburg sal in mitteler czit,
bisz unser herre und vetter das schultesenampt eynem andern lihen
und bevehlen wurde, den bann und uber das blut zu richtene macht
haben, inmassen der schultese zuthune gehabt hette, doch das in vier
wochen eyner von den von Magdburg unserm herren und vettern von
Magdburg und sinen nachkomen ertzbischoven geantwert und danne
von siner liebe belihen und dermasse hinfurder, so offte das zu falle kompt
ader zuverandern noitdurfit ist, gehalden und also nachgegangen werde.
Item es wil auch unser herre und vetter von Magdburg dem rathe
der alden stad Magdburg erlouben und bevehlen, uff dem nuwenmarckte
in gerichte unsers herren und vettern von Magdburg missetheter grieften
und vahen zu lassen und mit den zu gebarene nach luthe der ver-
Schreibung in cziten ertzbischoff Albrechts lobelicher gedechtnisse der-
halben unnd daruber gegeben, doch unschedelich auch unserm herren
und vettern von Magdburg und seinen nachkomen ertzbischoven an
yren gerichten und ubirkeiten und dem capittel und thumherren und
ander geistlichkeit und pfaffheit an yrer friheit und gerechtikeit yrer
personen, diner, hofen und gutern.
Item umb die czolle und gleite, die unser herre und vetter von
Magdburg von den burgern der alden stadt und yren gutern in czit,
der sie gein einander in irrung gestanden, nemen lassen hat, ist bered,
das seine liebe die nuwen czolle uff die burger von Magdburg und
yre guter gesatzt usz gnaden abestellen wil, doch also das gnuglich
verwaret, das von den burgern zu Magdburg in czollen und gleiten
unsers herren und vettern von Magdburg fromde guter derjhennen, mit
den sie geselschafft haben, nicht frie geschrieben werden, ane geverde.
Item wurde unser aller gnedigster herre der keiser disser sachen
halben die burger von der alden stad Magdburg semptlich ader in
sunderheit betheidingen, so sal unser herre und vetter von Magdburg
sie fliessig verbitten und yn getruwelich beraten sein, als ein herre
sinen underthanen pflichtig ist, und ap unser herre und vetter von
Magdburg nach disser sachen halben von der kei. M* beteidingt wurde,
so sollen die von Magdburg sinen gnaden als yrem herren auch ge-
truwelich berathen sein, als getruwe underthann yrem herren pflichtig sind.
Item des unser herre und vetter von Magdburg und die burger
der alden stad Magdburg vor die k. M* schicken und von der k. M*
eynen fursten des richs zu eynem commissarien zu gebene bitten, den
hangenden krig czwischen unserm herren und vettern von Magdburg
und den von der alden stad Magdburg furder entlich zu handeln und
gentzlich uffzuhebene, domitte die hendele uff beiden sieten von sich
selbst dann abe und biegelegt sein mogen.
Dieser Entwurf enthált zuerst die Kapitulation des Erzbischofs Ernst
und den darauf gegebenen Huldebrief der Stadt Magdeburg, dann reine
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 23
354 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Entscheidung über mehrere streitige Punkte, welche nachher vom Herzog
Albrecht von Sachsen 1486, December 10 zwischen beiden Parteien ver-
einbart sind. Dennoch unterscheidet sich dieser Entwurf wesentlich von
dem wirklichen Schiedsspruch. Dass auch der Entwurf von Herzog
Albrecht ausgegangen ist, geht daraus hervor, dass der Erebischof Ernst
als Veiter des Ausstellers begeichnet wird, wie nachher in der wirklichen
Urkunde.
1486. 627.
Bruchstück eines Vertrages zwischen Ergbischof Ernst und der
Stadt Magdeburg.
Cop. 31 fol. 184 ".
St. M.
Item dasz in unser kirchen gherichte unde fryheyth vor beczeichent
by unsern zceiten mehr wanne zcu hunderth malen frevele unde ghe-
walth ghescheen syn, itzundt an den korschülern, itzundt an dinst-
meyden unde frouwen, den ore cleydere mith gewalth genomen syn,
itzundt an wyben, dy darinne begriffen unde unverwunnen dar usz
gefürth unde in der alden stadt vorgnanth beholtenisse gesatzt syn etc.
Antwordt der von Magdeburg.
Hir kegen setten wy, dat wy om keyne fryheit gestan hir umme,
alse wy dat an etliken unsen gesetten hir vor uthgedrucket hebbin unde
he doch ok nicht namhafftich maket in synen gesette dy personen
frouwen edder manne, an den dy gewalt gescheen weren, szo isz dat
eyne duster schuldt unde hopen unde getruwen dem rechten, wy svnth
unsem heren tho dussem synen antwordes nicht plichtich, unde setten
dat to juwer erkenttnisse; scholen wy aver dorch recht forder, szo ant-
werden wy, dat wy om keyne fryheidt ghestan, alse hyr baven berurett
isz, unde wy nymande gewalt wedder recht to donde bofalen hebben,
aver alse he ruret itzundt an dinstmeiden, so enwethe wy neyne dinst-
megede, den wy ore kleyder nemen mit gewalth unde sy in unsen
behelttnisse furen unde beschatten, sundern wy hebben eyne alde
wonheidt aver langen jaren ghehadt unde noch hebbin by penen eyn
both to done frouwen unde mannen, dy in unser stadt ringmuren won-
hafftich unde begrepin syn, dat sick eyn jowelk nach synen state, alze
om dat fugett, erliken addir boqwemeliken holden unde dy beruchtigeden
frouwen edder megede mith underscheyde ock noch orem state to holden,
unde welke frouwe, megede eddir manne dy sulve unsze bode over-
treden unde weddersetich gewest syn, dy hebben wy laten panden
unde anferdighen umme alsodane pyne eddir bothe, alse dat van unsz
gebaden wartt, an cleyderen, alse hoyken unde rogken eddir watt das
wasz, unde hebbin dat nicht anders geholden, wenn wy dat also van
alder wonheith gehadt hebbin, unde gebyden dy gewonheyth to irholden
nha lude unser privilegia, dy wy von unsen heren unde synen vorfarn
Nr. 627—628. 1486. 355
hebbin, unde wy bliven desz by jw scheidesluden unsz nha lude desz
anlasz briffes to entscheyden unde anders nicht etc.
Rechtspruch.
Dar uff sprechin wir vor recht, dasz sich dy borger mit keyner
gewonheidt mogen kegen der friheyth, dar ungerichte zcu thune, wedder
keyserliche briffe unde eygenthum der kirchen behelffin; haben sy ge-
wonheyt unde wilkor, die mogen sie, ab sie der eyne redeliche sache
unde unweddersprechliche besitezunge gehabt haben, wedder die, dy sy
mitte gewillet haben unde ore inwonere sindt, in orer stadt halden;
dar mitte ist on in der fryheith an papen, meyden adir fromden dar
mitte zcu thunde nicht erloubet noch nymande-van orenth wegen, ab
sie auch in die alde stadt gastwise qwemen unde nicht bure noch
borger weren, sundern was sy kegen fromden, dy nicht inwonere in
der alden stadt syn, gethan haben, das sie stede unde vaste ghehalden
ader gefulborth habin adir geheyssen zcu thune, dasz haben sy wedder
der kirchen friheyt eygenthum unde wedder den heren ghethan unde
hadt one nicht getzemett unde sollen nach mogen dasz furbas durch
recht nicht mher thun nach zcu thune erlouben von rechtiswegen, szo
sie danne die hunderttmall uff der friheidt nach der anclaghe inhaldunghe
gescheen nicht vorneynen noch mynren, szo synt sy dem heren
hunderth busszen nach syner geborth unde werderinghe vorfallen in
vier manden zcu betzalen etc. |
Una clausula.
Zcum fünften haben wir bedegetinget, dasz die rath zcu Magde-
burg macht haben soll die ubelteter adir obirtreter uff dem nuwen
markede zcu folgen unde zcu griffen unde sich dar mede nach ludinghe
der vorscribunghe by unsen heren unde vettern von Magdeburg vor-
faren derhalben uszgangen halten, isz sy denne, dasz sie sich in der
guthe myt unserm [heren| unde vettern van Magdeburg dar umme vor-
tragen, doch unschedelich unserm hern unde vettern von Magdeburg
an syner obercheidt unde den cappittelen, dhomheren, pristerschafi
unde geistlicheyt an oren gerechticheyden unde fryheyden orer personen
dehnern, hoffen unde guttern.
Die Zeit dieses Stückes ergiebt sich daraus, dass der letzte Ab-
schnitt mil der entsprechenden Stelle des Vertrages von 1486, December 10
wörtlich übereinstimmt. Vielleicht haben wir hier einen Teil des Pro-
tokolls, das nachher zum Vertrage umgeändert worden 4st.
1486. December 10. Magdeburg. 628.
Schiedsspruch des Hergzogs Albrecht von Sachsen zwischen Ere-
bischof Ernsi und der Stadt Magdeburg.
Konzept. Pap. und Abschriften. Im Anfange des Konzepts steht über der
Urkunde: Beredung herczogen Albrechts von Sachsszen zewischen
unserm gnedigsten herrn und der alden stadt Magdeburgk.
23*
356 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
St. M. s. r. Erzst. M. XXII, Nr. 99v. A. Erzst. M. II, 610 vol. 1. —
Cop. 68 fol. 331". Cop. 23 fol. 33. Cop. 1* fol. 120‘. Cop. 13 fol. 38. —
Cop. von Gericke fol. 67‘. Schultze S. 461. Koch fol.120*. Smalhan
fol. 208' (zum Teil von anderer Hand geschrieben). | Varia docum.
fol. 105.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Copialb. fol. 124 ".
Stadtarchiv zw Gr. Salze.
Nach dem dan in allen dingen zw enthaldung des gemeynen
nutzs und guts nichts hocher und serrer dann friede, gemach und
eintrachtt dyhnet, auch durch friede und eintracht kleine dingk in
mehrung stevgen und gedcyhen, auch dorgegen durch unfriede, uffrür
ader zcweytracht grosse ding in mynnerung, fal und ungedeyhen
kommen, auch offtmahls reiche und furstenthume dodurch vorstórtt
und vorwüst seyn, und so danne der erwirdigster in gott und hoch-
geborner furste und herre Ernst administrator der kirchen zw Magde-
burgk, herzcog zw Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave
zw Meissen, unser herr und vetter, sein und seiner kirchen halben eyns
und die ersamen weysen unser lieben besundern burgermeyster,
rahtman, scheppen, innigszmeyster, burger und gemeyne der alden
stad Magdeburgk des andern teyls etliche zceit umb folgender stucke
und artikele wyllen in schelunge, irrenisz und widerwyllen gestanden
und derhalben uff beyden seyten zw uberiger unkost, mühe, zcerunge
und unwylen kommen sein, haben wir von gotsgnaden Albrecht
herzcog zw Sachssen etc. im allerbesten unserm herrn und vettern
zw Magdeburgk zw eren, wyllen und gefallen, der gemelten alten stad
Magdeburgk zw nutz, gedeyen und forderunge uff angekarten vleis
beyde teyll uff yre bewilligunge, auch mitt vorwylligung und fulbort
der wirdigen herren des capittels zw Magdeburgk sie in massen wie
folgett, geschieden und scheyden sie in und mitt crafft dieszs recesz-
brives alszo: Czum ersten, nachdem wir beredt haben, das unser herr
und vetter von Magdeburgk under seinem sigel der alden stad Magde-
burgk und darkegen die alde stad Magdeburg unserm herrn und vettern
von Magdeburgk vorschreybunge geben sollen, solchs sall dermasz
und inhalt gescheen, wie wir dann beyden teylen copien ader notteln
haben uberantwurten lassen. Czum andern umb das bolwergk hinder
dem mölnhofe und dem nawen baw doselbs gescheen haben wir
beredt, das der rath der alden stad Magdeburgk solchen nawen baw
wider uffheben und abethun sall, szo sollen dureh den wirdigen herrn
Andresen, abte zw Berge vor Magdeburgk, als durch eynen gemeynen
man von beyden parthen dorzw bewylliget und gegeben die blancken,
in massen die alden gewest, wider gesaczt werden, doch iglichem
teyle unschedelich an seynen besitz und rechten, und so dy blancken
gesaczt seint, das dann ungeverlich zcwischen dieser zceitt und Puri-
ficacionis Marie gescheen sal, szo sollen unser herr und vetter zw
Magdeburgk und der rath obengemelt zcwischen hier und pfingsten
Nr. 628 1486, 357
sich eines schiedesrichters vereynigen, vor dem sie zw erkentnisz,
vem die blancken von recht zwstheen, kommen sollen. — Czum
dritten umb das bergfried, brücken, ingange und uszgange sall es ge-
halden werden, in massen die vorschreybunge in zceyten ertz-
bischoffen Gunthers seligen derhalben doruber gegeben vermeldet und
uszdrückt ist. — Czum vierden umb das schulteyssenampt sall es
also gehalden werden, wann der alde schulteisz das ampt unserm herrn
und vettern von Magdeburgk durch seinen brieff ader muntlich ufflassen
wirdt, szo sall es unser herr und vetter von Magdeburgk evnem andern,
den ym der rath zw Magdeburgk antworten wirdt, mitsampt dem
banne leyhen, und also sall es furder alle wege gehalden werden, wann
sich das schultessenampt durch todesfelle ader uftlassen vorledigt, doch
also das dy von Magdeburgk in sechs wechen, so yn die vorledigung
kunth wirdet, unserm herrn und vettern von Magdeburgk eynen
andern ernennen und antwurten sollen, unnd die weyle sulch ampt
unvorlihen ist, szo sall der bann und blutgerichte in des rats zw
Magdeburgk bestellunge stehen, und nachdem danne des blutgerichts
halben, das die von Magdeburgk vormeynen zw dem banne nicht ge-
horen solle, sunder yn in sunderheit zwstehe, das yn unser herr und
vetter von Magdeburgk nicht gestehet, irrunge ist, wu sie sich des
beydertev! undereinander nicht vortragen megen, szo sal unser herr
und vetter von Magdeburgk eynen, deszgleichen der rath von Magde-
burgk auch eynen geben, vor die sollen sie beyderseit yne gerechtig-
keit legen, doruber dieselbtigen zwrecht erkennen sollen, wer das
byllichen haben sall; wu sich aber dy beyde des rechten nicht ver-
eynigen mochten, szo sal alszdann ein erbar rath zw Norenberg als
. eyn obman daruber zu erkennen haben, wer es billichen haben solle;
dorumb sollen sie den rath zw Norenberg beyderseit ersuchen, wie es
die notturfit erfordert. — Czum funften haben wir beteydingtt, das der
rath zw Magdeburgk macht haben soll, die ubeltether ader ubertreter
uff dem newenmarckte zw fahen und zw greiffen und sich damitte
nach lauthe der vorschrevbung bev unsers herrn und vettern von
Magdeburgk vorfharn derhalben uszgangen halden, es sey danne das
sie sich in der güthe mit unserm herrn und vettern von Magdeburgk
dorumbe vortragen, ydoch unschedelich unserm herrn und vettern von
Magdeburgk an sciner gerechtigkeit und oberkeit und dem capittel,
thumherrn, priesterschafft und geistligkeit an yren gerechtigkeiten und
freyheiten yrer person. dienern, hefen und güthern, doch also das
unser herr und vetter von Magdeburgk gebietten solle, das unzuchtige
ader vordechtige frawen eins zceichens, in massen vor alders her-
kommen, gebrauchen. — Czum sechsten umb den zcol und geleite
sall und wyl unser herr und vetter von Magdeburgk die von Magde-
burgk in seiner liebe zcollen und geleythen, in massen bei seinen
vorfharn gescheen ist, zcole und geleits frey fharen lassen, doch un-
abbruchlich seiner lieb und seiner furstlichen oberkeit und gerechtigkeit,
also das ein itzlicher burger zw Magdeburgk dem fhurman ader dem,
358 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
den er bey dem güthe hat, einen brieff mittgebe, dorinne er bey
seinen eyde von sich schreybe, welchs gut seyn sey, und nymandt
anders auszwendig dan burger zw Magdeburgk doran teyl habe, ge-
treulich und ungeverlich. — Czum sybenden haben wir berett, ab
unser gnedigster herr der Romische keyser pene ader ander beschwe-
rung gegen den von Magdeburgk vornehmen wolde, so sal und wyll
unser herr und vetter von Magdeburgk getrewen und mügelichen vleis
ankern, domitt sulchs abegewant werde. — Czum achten vor dy stewer
ader hulft, die die von Magdeburgk wider dy ungelewbigen ader wider-
wertigen des reichs unserm herrn und vettern von Magdeburgk haben
thun sollen, auch umb zcerunge un kost in diesem unwillen erlieden,
sollen die von Magdeburgk unserm herrn und vettern von Magdeburgk
achttausent, nemlich zcweytausent uff ostern negstkunpfftigk, zcwey-
tausent uff Michaelis folgende, zcweytausent uff ostero ober ein jhar
und zcweytausent uff Michaelis ober ein jhar reichen und bezcalen.
Domitte sollen alle gebrechen und irrenisse der obgerurthen sache
halben, auch aller unwylle und ungnade zcwischen unserm herrn und
vettern von Magdeburgk und den von Magdeburgk gantz auffgehoben
und abegethan sein. Das sulchs alles, wie vorgeschrieben, stete, vhaste
und unvorruglich gehalden werde, szo haben wir herzcog Albrecht
diesen schied mitt unserm siegel vorsiegelt, dergleichen unser herr und
vetter von Magdeburgk, auch sein wirdiges capittel, auch der rath von
Magdeburgk von wegen der alden stad Magdeburgk yre siegel zw be-
krefftigunge diszs schiedes angehangen und haben sulchen schiedt
gezcwiefacht itzlichem teyle einheldiges lauts eynen gegeben und uber-
antwurten lassen. Dorbey sindt gewest und gezcewgen der ernwirdige
in got vather unser lieber herre und freundt her Johannes bischof
zw Meissen, dye gestrengen und hochgelerther er Heinrich von Miltitz
hofemayster, er Hans von Mynckwitz, er Jorge von Miltitz marschalgk
ritthere, er Johan Erolt doctor und cantzler, unnser rethe und lieben
getrawen. Gescheen zw Magdeburgk am sontage nach Conceptionis
Marie virginis gloriosissime anno domini etc. LXXXVL
1486. December 10. Kloster Berge. 629.
Erzbischof Ernst verpflichtet sich nach obigem Vertruge, die Stadt
Magdeburg in seinen Schutz zu nehmen.
Transsumpt in der Urk. von 1497 Jamuar 21. KEbenda der Rerers der
Stadt Magdeburg, dem Erzbischof unterthan zu sein und ihm erforder -
lichen Fulles gegen seine lreinde Hülfe zu leisten.
Coptalb. v. Gericke fol. 67. Schultze S. 457 und 459. Smalian fol. 206 und 207.
Koch fol. 124 und 125. Varia docum. fol. 109" und 110".
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Cop. 68 fol. 333. 333". Cop. 23 fol. 34". 35. Cop. 1* fol. 123". 124.
St. M.
Nr. 629—631. 1486, 359
1486. December 12. Eichstädt. 630.
Der Bischof Wilhelm von Eichstädt schreibt an Erzbischof Ernst,
dass er die Akten über die Verhandlungen in Frankfurt ihm mit
dem nächsten Boten zusenden werde.
Or. Pap. Si. undeutlich.
St, M. s. r. Niedersächs. Kreisarchiv Nr. 2*.
Hochwirdiger furst, unser willig dinst zuvor, besonderlicher herr.
Ir habt uns in unserm abwesen der acta und handlung halben zwuschen
eur und den von Magdburg zu Frankfurt vor unserm hern und frundt
von Bamberg und uns geubt geschriben, die wir vernommen und
haben darauff mit unserm cantzler geschafft, dieselben irsuchen und
abschreiben lassen und so nechst ir ewr botschafft hiefur widersenden,
werdet ir die verfertigt finden; wir hettens euch bey dem gegen-
wurtigen eurn botten zugeschickt, so sind die acta verlegt gewest
dann euch dinst und wolgefallen zu beweisen, sind wir willig. Datum
Eystett erichtags vor Lucie anno etc. LXXXVI. |
Von gottes gnaden Wilhelm,
bischove zw Eystett.
Adresse: Dem hochwirdigen fursten etc. Ernst, administrator der
kirchen zw Magdburg und zw Halberstad etc.
1486. December 13. Calbe. ol.
Die erabischóflichen Räte schreiben an den Rat. zu Magdeburg
wegen der den Fuhrleuten mitzugebenden Ausweisbriefe über die
von ihnen geführten Waren.
Konzept. Pap.
St. M. s. r. Erzst. M. II, 611.
Unnsern willigen dinste zuvorn. Ersamen und vorsichtigen lieben
und besondern frunde. Uff hut mitwoch in abweszen des ernwirdi-
gesten etc. unsers g. h. lieben hern ist seiner gnaden gleitzman in
Kalb vor uns komen und zu irkennen geben, wie etliche furlewt
weren, die Magdeburgisch gut, als sie sagten, furten und darbij etliche
brife von den, der di guter sein solten, uns gefragt, wie er sich
darin halden solt, nach dem er die burger, auch ire zeichen nicht
kende; alse haben wir di brife der selbten burger angesehen und
kennen ir pitschir auch namen nicht und wissen nicht, ab sie burger
in Magdburg weren icht ader nicht; auch so waren di briefe nicht
gemacht nach lut des artickels den zol und geleite betreffendt in den
nüchsten vertracht zwischen unserm g. h. und uch gehabt, darin klar
usgedruckt ist, das ein itzlick burger zu Magdburg dem furman ader
dem, den er by dem gute hat, einen brief mitgebe, darinn er bij
seinem eid von sich schreb, welches gut sein sey und nymands anders
uswendig den burgern zu Magdburg daran teil hab, getrewlich und
360 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ungeverlich; dardurch were unser gutduncken, das er dene gemeynen
burgern und allen in Magdburg sulchen artickel hettet verkundiget,
das ein itzlicher seine brif an di gleitzlewt darnach wuste zu macken,
das di furlewt umb di unformblickeit der brif nicht durften ader
musten an den geleiten stil ligen und unutzlich zeren, und nachdem
di gleitslewte alle burger in Magdburg mit namen, auch ire zeichen
und pitschir nicht kennen und daruf nymandt uslendischen, als ab er
von Magdburg were, sulche brife auch lernte machen, so were auch
unsere gutdunkhen, das der burgere brif durch den molnvoit unsers
g. h. mit seinen pitschir mochte getzeichend werden, liessen wir uns
bedunckhen, solt den ewern furderlich und tregelich (?) sein, damit
sie an keinem zol ufgehalden ader vertzigen mugen werden, sulche
auch unserm g. h. notdurft sein, damit seine genad nicht von frembden
lewten, di sich von Magdburg nennen, auch brif nach vorgeschlagener
weise machen mochten, durffe verkurtzet werden. Solches haben wir
uch im besten nicht wollen verhalten; wolte (?) uns auch in abwesen
unsers g. h. anders dem geleitzman zu bestellhen nicht fuglich sein,
denn wu mit wir uch vele dinstes wusten zu ertzeigen, sind wir
willig. Geben zu Kalb uff mitwoch Lucie virginis anno etc. LXXX V1.*.
Ewr antwort.
Unsers g. h. von Magdburg
etc. gelassene rethe.
An den rat zu Magdburg.
1486. December 14. 632.
Der Rat von Magdeburg schreibt an die erzbischöflichen Räte
wegen des Zolls und Geleites der Magdeburgischen Kaufleute zu
Calbe.
Or. Perg. in der Mitte beschädigt. Si. abgefallen.
St, M. s.r. Erzst. M. II, 611.
Unsen willigen dinst thovorn. Werdigen und erbarn gunstigen
vorderer und bsundern guden frunde. Nach juwer wiszheid scrifften
nach vorkomynge unses gnedigen herren van Magdeborch etc.
gleitzman tho Calve der tolle und geleyde unser borger halven be-
langeude etc. under anderm und wyderm inholde itzund in unses
gnedigen herren etc. affweszende uns bevalet, gunstigen vorderer und
frunde, hebben wy unsen borgeren und kopluden in dem nach lude des
artikels der wegen inholdene und irgangen rede endecket und willen
ohne noch eyn sodans vorder vorkundigen und tho weten dhon un-
getwyvelt, sze werden sick darinne wol oprichtlick holden, wer aver
ymande wes dar ane wande und bedunckende, willen wy uns des mit
dem erwerdigisten in god irlichen hochgeborn forsten unsem gnedigen
herren vom Magdeborch und Halverstad etc. nach syner forstliken
gnaden thokunfft, efft god wil, in den dingen geborlicken tho varende
^
Nr. 632—635. 1486— 1487. 361
wol bereden, deger fruntliken biddende, gy willen dar ane syn und
vorweszen, unser borger und kopplude gud derhalven und enboven
nicht getovet, tho vorsumenisse, kost und therynge getogen werden, so
wy uns des tho juwer wiszheid [ane] twyvel wol vorsehn, und vor-
denent ok, wur wy mogen, gerne. Geschreven under un[sem] secıet am
donredage Nicasii anno domini etc. LXXXVI'*,
[Rad]man und innigismeister
[de]r alden stad Magdeborch.
Adresse: Den werdigen und erbarn unnszes gnedigen herren
van Magdeborch etc. reden itzundt tho Calve, unsen gunstigen vor-
derern und besundern guden frunden.
1486. December 20. 633.
In den jaren na Christi unses heren gebort dusent verhundert in
dem seszundeachtigesten am mitweken na Lucie schliessen
Bischof Barthold von Hildesheim und Administrator von Verden
einerseits und die Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Lüne-
burg, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Hannover, linbeck und
Northeim einen Sühnevertray über Goslarer und Hildesheimer
Streitsachen.
Or. Perg. 3 Sp. (des Bischofs und der Städte Braunschweig und
Hildesheim).
Staatsarchiv zu Hannover.
Heineccius, Antiqu. Goslar. 5. 424.
Riedel, Cod. diplom. Brandenb. I, 16, S. 176.
1486. December 20. 634.
In den jaren dusent veirhundert im seszundeachtigesten am
middeweken na Lucie schliessen die Herzöge Wilhelm, Heinrich
und Erich von Braunschweig einen Friedensvertray mit den
Städten Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Lüneburg, Hildesheim,
Göttingen, Stendal, Hannover, Einbeck und Northeim.
Or. Perg. Sp.
Studtarchiv zu Braunschweig.
Abschrift.
Stadtarchiv zu (róttingen.
Schmidt, UB. von Göttingen II, Nr. 355.
1457. Januar 16. 635.
Der Rat von Magdeburg schreib an Erzbischof Ernst, er solle
seine Geleitsleute zu Calbe und Brumby anweisen, die Magde-
burger Kaufleute nicht unbillig au beschweren.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
St. M. sr. A Erzst. M II, 611.
Unsen underdenigen willigen denst thovornn. Ernwerdigiste in
gud irluchte hochgebornner forste gnedige herre. Wy bidden juwen
362 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
&naden denstliken weten, als itlike unse borger und koplude, dede den
nehstvorgaugen marckt tho Lipczk besocht und mede geholden und by
ohrem gude ohre brive by ohren eyden nach lude der voreynynge
und vorschrivynge mede gegeven hebben, juwer gnaden gleitz- und
amptlude tho Calve und Brumby de sulven brive nicht hebben willen
opnemen noch besehn, sundern itliken under andern seggende, se kerden
sick an de brive nichtes, sunder sze gelt und tollen van ohne hebben
wolden, vhoren se dar boven wech, sze wolden sie wedder umme halen
laten ete. szo wy des van den forluden und by dem gude weszende
berichtet synd, efft dat nu, gnedige here, densulven juwer gnaden anıpt-
luden nicht vorwitliket edder wu dat vorsumet effte dar umme gelegen
sy, en moge wy nicht weten. Darumme, gnedige here, bidden wy wit
bsundern und denstlikem flite, juwe forstlike gnade willen densulven
juwer gnaden gleitz- und amptluden sick darinne tho holdene vor-
witliken und gnedichliken by ohne vorfogen laten, wes eyn sodans nu
von densulven unsen borgern opgenomen gutliken wedder tostadene
und vorder in dem nach vorwanten dyngen gunst, vordernisse und
guden willen tho bewvszende, vordenen wy umme desulven juwe
forstlike gnade, den wy alle tyd willich syn, wur wy mogen, inbsuudern
flite gerne und bidden des juwer gnaden gnedige antworde. Geschreven
under unser stad secret am dinsdage Marcelli pape et martiris anne
domini etc. LXXX septimo.
Radman und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem ernwerdigisten ... forsten und herren hern Ernsten
administrator. ...
1487. Januar 18. 636.
Der Hat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dieser mogc
einige benannte Bürger anhalten, an Drewes Lenyn su Mugde-
burg ihre Schulden zu bezahlen.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Uns hefft bericht Drewes Lenyn unse borger, wu ohme itliker juve
burger, nemliken by namen Hans Wynberner, negenteyn schock groschen
und eyne tunne bers, Symon Litzow desgeleken negenteyn schock
groschen und Thewes Thilen veer schock grosghen und eyne tunne
beers rechter und redeliker schult schuldich und plichtich und ohme
mit der betalvnge wedder synen willen vorgewesen unde noch synd etc.
so he uns des berichtet hefft. Wurumme, ersamen guden frunde, bidden
wy fruntliken, gy willen de sulven juwe borger szo hebben, anholden
. und underwyszen, dat se dem gnanten unsen borger gutlike uthrichtynge
und betalynge sunder vorder manynge, kost und theringe dhon ; vor-
Nr. 636— 637. 1436. 363
denen wy tigen juwe leve, so dat an uns gelanget, wedderumme in
flite gerne. Geschreven under unser stad secret am donredage Prisce
virginis anno domini etc. LXXXVII° juwe antwerde.
Radman und innigesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radma[n] tho Czerwest —
1487. Januar 19. Giebichenstein. 637.
Erzbischof Ernst schreibt an den Rat von Magdeburg wegen des
Greleites zu Calbe und Drumby, auch wegen des Bollwerks hinter
dem Möllenhofe.
Konzept. Pap.
St. M. s. r. A. Erzst, M. II, 611.
Ernst.
Unsere gunst zuvorn, ersame und vorsichtige lieben getrewen
Ewr schrift, wy etliche ewr burger und kauflude, di den nechstver-
gangen marckt in Lipezkt besócht und bij irem gude ore brif by iren
eyden noch lut der voreinigung mede gegeben hetten, also hetten unser
ambt- und geleitzlut zu Kalbe und Brumby di selbtigen brif nicht
wollen annemen noch besehen etc. mit furderm inhalt haben wir ver-
nomen und haben di unsern obgerurten ambt- und geleitzluten in
Kalb lassen vorhalten, di uns geantwort haben, das sy, wu di brif von
den -ewern nach lut des artickels der vereinigung gemacht und ge-
schriben wurden, keinen einhalt thun , sunder noch unserer bcfelhung
nach geren zolfrey faren lassen, aber nicht weniger sey dem geleitz-
man zu Brumby, nach dem der ungelauflen und nicht lesen kunde,
hetten sy befolhen keinen brif antzunemen , sander di furlut uff Kalb
Zu wisen, das were durch sie uns zu gut und uch nicht zu schaden
vorgenomen, wir haben aber glichwol unsern gedachten ambt- und
geleitzluten abermals befollhen, wu di ewern, di sy davor erkanten
und brif nach lut der vereinigung neben ire kauffguter schickten, di
selbten solten zolfrey gehen, der geleichen auch nu furder zu Brumby
bestalt werden und gescheen sal, ane tzweifel uch in dem kein un-
billiche beschwerung furter ufgelegt sal werden, denn uch gunstigen
willen zu irtzeigen sind wir geneigt. Geben uff unser burg Gebichen-
stein fritag nach Anthonij anno etc. LXXXVII"*,
An den rad zu Magdburg.
Auch lieben getrewen, vernemen wir, das di balwerckh hinder
unserm molnhofe durch uch noch nicht abgebrochen noch weggenomen
sind, begern derhalben von uch eifrig(??) das ir di selbten vor allen
dingen wegnemet und uch der vertracht nach haldet, das kumbt uns
von zu gefallen. Datum ut in littera.
Und das ewr bote so lang ist ufgehalten, ursacht sich darusz, das
wir ewr schriften an unsere ambtlut haben müssen lassen langen.
— — —Ó— ——— — —— o —ÓÁ—À
264 | Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1487. Januar 27. 638.
Der Bürger Anton Knust belehnt namens aller Altaristen in der
Kirche S. Agnes Augustin Jaghewinkel mit 2 Worden Landes bei
Schrotdorf, welche ihnen der Bürger Hans Koler verlassen hat.
Or. Perg. Sp.
St.M. s.r. Agneskloster Nr. 123.
— vertevnhundert jar darna in dem sevenundeachtesten jare des
sonavendes na dem daghe sancti Pauli, so he bekart wart, des hilgen
apostels.
1487. Januar 29. 639.
Der Raí der Stadt Magdeburg schreibt an Erzbischof Ernst. wegen
des Geleites zu Calbe und Brumby und wegen des Bollwerks
hinter dem Möllenhofe.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
St. M. A. Erzst. M. 1I, 611.
Unsen underdanigen willigen denst thovornn. Ernwerdigiste in
god irluchte hochgebornner forste, gnedige herre. So juwe forstlike gnade
uns latest opp unsze scriffte der tolle halven, als juwer gnaden ampt
und gleitzlude to Calve und Brumbey von itliken unsen borgern nil-
kest opgenomen, under andern by densulven juwer gnaden ampt und
gleitzluden de unsen, de sze irkenten und brive nach lude der vor-
eynynge by ohre gudere schicken schullen, tollen fry gan bestalt und
uns in dem keyne unbillike beswerunge sulle opgelecht werden, des
wy uns ock tho iuwen gnaden und alles gudern vordenen etc. vorder
in eyner juwer gnaden ingesloten cedulen de bolwergk hynder juwer
gnaden molnhofe wechtonemende etc. under vorderm inholde mede ge-
schreven und beroret hebben, gnedige herre, als nun de werdige herre
abbeth tho Berge juwer gnaden andechtige de blancken nach der vur-
tracht anfangen und buwende werdt, weren wy gemeynet nach ok
thum besten wegende und besynnyngen, dat bolwerck nach allendhalven
der beqwemicheid optohevende, idoch wu dem juwen gnaden tho gu-
vallenn, hebben wy dat optohevende bestalt und uns darinne oprichtlik
und gehorsamliken to holdene, und wur mede wy juwen forstliken
gnaden, den wy alle tyd willich syn, tho denste weszen mogen, don
wy in bsundern flite gerne. Geschreven under unser stad secret. am
mandage post Pauli Conversionis anno domini ete. LXXX septimo.
Radman und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem ernwerdigisten ... forsten und herren hern Ernsten,
administrator der kercken to Magdborch. ...
Nr. 638—643. 1487. 365
1487. März 29. 640.
Abt Andreas gu Berge belehnt Hans Duvel in der Sudenburg mit
einer Hufe Landes auf Gliner Mark, welche diesem von Drewes
Elers zu Sülldorf für 18 Gulden wiederkäuflich verkauft war.
Cop. des Abts Andreas 5.3.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 565.
— am donredage, alse de hilge kerke singet dat ambacht Letare
Jerusalem. LL
1487. April 2. j 641.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Lippold mit
einem Haus und Hof, vier wüsten Höfen und einer halben Hufe
Landes zu Schleibnitz, welche ihm Claus Zilling zu Schleibnilg
für 34 Gulden wiederkäuflich verkauft hatte.
Cop des Abts Andreas S. 6.
Regest: Holsten, UB. des Klosters Berge Nr. 567.
— am mandaghe nach Judica me deus in der hilgen vasten.
1487. April 18. 642.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, Stefan Schele wieder
zu seinem Gelde zu verhelfen, welches er in Zerbst verloren hatte.
Or. Perg. St. .
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Uns heft to vorstande gegeven Steffen Schele unse borger, wu he
bynnen juwer stad in siner herberghe uth eyner laden eyne merklike
summen geldes verloren hebbeetc.so he uns des under andern berichtet
hef. Guden frunde, van deswegen bidden wy juwe leve willen uth
deme flitige irfaringe hebben und flid ankeren lathen, eft he to alsodanem
sineme vorloren gelde wedder komen mochte, so wy nicht entwiveln,
so des tho is, juwe leve gerne don, vordenen wy, wur wy mogen,
verne. Geschreven am middeweken in den hillgen ostern under unser
stadt secret annoete. LXXXVII. — Radmanne und inningesmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmann tho Czerwist —.
1487. April 26. 643.
Die Brüder Simon, Heinrich und Burchard Heinemann zu
Gross - Oltersleben bekennen, dass sie zwei Wispel Weizen an die
Kirchmeister von S Katharinen zu Magdeburg wiederkäuflich
verkauft haben.
Or. Pap. Si. 2. T. abgebröckelt. — Cop. 68 fol. 354. 354".
St. M.s.r. Stadt Magdeb. Kirche S. Katharinen Nr. 1.
Wir Symon, Heinrich und Borckhardt Heyneman gebrudere zcu
grossen Otterszleve wonhafftig, bekennen uffinbar mit diesem briefe vor
366 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
uns und unser erben, als wir mit wissen, willen und volwordt des
ernwirdigsten in got und hochgebornen fürsten hern hernn Erasts,
administrators der kirchen zeu Magdburg und zcu Halberstad etc.
herzcogen zcu Sachsen, landgrafen in Doringen und marggrafen zcu
Meissen, unsers gnedigen lieben hern, den vorsichtigen Arnden Olmerstedt
und Drewszen Fricken, burgere ytzt kirchmeistere und vorwesszer der
pfarkirchen zeu sand Katherinen in der aldenstad Magdburg, adder
yren nachkommen vorwesszer doselbst zcwene wispel weysse von und
usz unserm gutte zcu Otterszleve gelegen, die wir von dem gnanten
unserm gnedigen hern zcu lehne tragen, uf einen widderkouf verkouft,
das wir dem selbten unserm gnedigen hern geredt und globt haben,
reden und globen auch in craft dieszes briefs, das wir und unser erben
bynnen dryen jaren nach gebunge dieszs briefs nehistfolgende das
obgerurte unser gud der obingeschrieben zeweyer wispel weyszes
widder fryhen und ledigen wollen bey pene funf rinische gulden, wo
wir adder unser erben daran sewmig wurden, seynen gnaden adder
seynen nachkommen unabeleszlich verfallen zeu seyn und unvorzcog-
lichen zcu bezcalen, und des zcu urkunde habe ich Symon Heynneman
meyn ingesigel vor mich, Heinrich und Borckhardt Heynneman meynne
bruder und unser aller erben uf diesen brief gedruckt, des wir gnanten
Heinrich und Borckhard Heynneman hiermitte zcu gebruchen.
Geschrieben nach Cristi unsers hern geburth. thusend vierhundert und
darnach im sobinundachttzigsten jare' uf dornstag nach dem sontage
Quasimodogeniti.
1487. April 26. 64.
— Uff dornstag nach Georgii martiris et militis — der wenigen
zal im LXXXVII"* jar entscheidet Erzbischof Ernst einen Streit
zwischen Andreas Eberhard als Kläger und Heyne Alemann und
Hans Rode Bürgermeistern, Ratmannen, Innungsmeistern und ganzer
Gemeinde der Bürger zu Magdeburg über Gefangenschaft des
Eberhard, nachdem beide Teile dem Erzbischofe ihre schriftlichen
Klagen und Gegenschriften eingereicht haben, dahin, dass die
Stadt dem Kläger 300 Gulden Entschädigung für die erlittene
Haft zahlen solle.
Cop. 68 fol. 474.
St. M. nn
1487. April 28. 615.
Hans Dönte zu Stassfurt verkauft an die Altaristen der Ulrichs-
kirche 2 Gulden jährlich wiederkäuflich für 40 Gulden aus einem
Kote und einer Pfanne Sole, die er von Curt von Ditzkow gekauft
hatte, und aus seinem Wohnhause zu Stassfurt.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche S. 38.
— thusent verhundert darnach im sevenundachtigesten jare aın
sonabende Vitalis et Pamphili martirum.
Nr. 644—646. 1487. 367
1487. April 30. Magdeburg. 646.
Erzbischof Ernst bestätigt die Sateungen der Schützenbrüderschaft
in der Sudenburg.
Cop. 68 fol. 390.
St. M.
Wir Ernst, von gots gnaden administrator der kirchen zeu
Magdburg und zcu Halberstat, herczog zcu Sachsen, lantgrave in
Doringen und marggrave zcu Missen, bekennen uffentlichen mit diessem
brive vor uns und unser nachkomen erczbischofe zcu Magdburg, das
die vorsichtigen burgermeister und rathmanne, schutczenmeister und
schutezen gemeyn in unser Sudemburg Magdburg unser lieben getruwen
vor uns kommen sindt furbringende, wie sie sich under einander und
mit fulbort der ganczen gemeynheit doselbs in unser Sudemburg
Magdburg eyner bruderschafft ader geselleschafit der schutezen ader
fogelsehiessens vereynigt und vertragen und etliche wilkor und gesetcze,
dudurch dieselbe bruderschafft ader geselleschafft dester stadlicher und
in gutem wesen und eynickeit enthalden werden möge, gemacht und
gesatezt und uns die in schrifften vorgeleget haben, demütiglich bittende,
der gemelten stad zcu gute die gnediglichen zeuzeulassen und zcu
befesten, das wir solliche vorgelegete schriffte, wilkoer und gesetcze
obgerurter brüderschafft ader geselleschafft nach notdurfft uberwogen,
und als wir die redelich und zcymlieh und der gnanten unser stat
nutezlich und erlich erkandt, wir die gnediglichen zcugelassen haben
und lassen die zcu in crafft diesis brives und wollen, das die hinfurder
und zcukunfftiglich in der gnanten unser Sudemburg gehalden werden
sollen, inmassen hiernach folget, nemlichen alszo: Wer mit den schutczen
in yrem gekowfften biere und dem schutzenhofe zceheren und trincken
will, der sall mit yn gleich gelden und beczalen, es were dann, das er
des durch die schutczenmeister, die yn dorezu geladen und gebeten
hetten, erlassen und frey gegeben wurde; und es sal nymant mit vn
nach dem fogel zu schiessen zcugelassen werden, er sey dann bur und
burger in der gnanten unser Sudemburg; es sol auch nymand von den
schutezen noch denjhennen, die zcu yn geladen und gebeten weren,
es sey uff dem rathuse, uff dem mersse, vor dem stoben ader in des
konniges husze sich unhubisch und unczuchtig mit worten ader wercken
noch mit uberflossigem essen und trincken, noch auch mit flüchen und
schelden ader versprechen, dorusz zcwitracht, hasz, neyd, unwille ader
ander unfüge entstehen mochte, halden und befinden lassen bey pene
eynes vierteln Czerwister biers der bruderschafft ader geselleschafft der
schutezen obgerurt unabeleszlich zcu geben und zcu beczalen, und
wann der rat mit den schutezenmeistern und dem konnige zcu dem
schiessen gehen wollen, so sollen alle schutezen der bruderschafft ader
geselleschaft semptlich mit yn gehen bey obgerürter pene, es geschege
dann, das des ymand durch den rat und schutezenmeister erlassen und
dumitte ubersehen wurde; es sol auch nymand von den schutezen,
368 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wann sie uff dem mersse nach dem fogel schiessen wollen, anders dann
bey dem male und zcil, so durch den rat und die schütczenmeister
uszgeweiset und uszgesaczt ist, stehen und das nicht ubertreten; essal
auch nymandt uszgehen bolezen, die uszgeschossen werden, wider
inzcuholen, dann diejhennen, die durch die schütczenmeister dorzcu
erwelhet und yn das bevolhen werde; es sal auch nymandt mit zcwen
bolezen ader mit eynes andern bolezen schiessen auch by obgerürter
pene; es sal auch nymandt von den schutezen noch von denjhennen,
die mit yn zcehren, eynen uszwendigen ader mehir in das rathuz
laden noch zcihen ane geheisse und fulbort des rats und der schutezen-
meister bey der pene vorberurt; es sal auch keyn schutczennieister
noch ymands anders von den schutezen noch denjhennen, die mit vn
in dem schutezenhófe sindt, koste noch biere in eyn ander husz ader
sust heymlichen ane lowbe und fulbort, die das zcu thun haben, wegk
und abetragen bey der obgerurten pene Furder hat sich der rat in
unser Sudemburg mit willen und fulbort der gemeynheit bewilligt und
zcugesagt, das sie den schutczen zcu yrem schütczenhöfe in zceit, so
sie den pflegen zcu halden, uff das der dester stadlicher und furderlicher
gehalden moge werden, eyn halb fuder Czerwister biers zcu hulffe und
fruntschafft geben wollen, und wer den fogell under yn abeschiessen
und konnig wirdet, demselben sal man eyne ellen Leidischs tuchs.
welchirleye farbe er liebst haben will, geben und derselbte konnig sal
widerumb den fogel alszdann zcustundt, so er den abegeschossen hat,
mit eynem frommen besessen bürger in unser Sudemburg verburgen.
und der gemelte konnig sal den schütezen gemeyn, die dorezu gehören,
eyn morgenbroth geben, dorczu sie alle also gehen und kommen uni
das mit yn essen sollen; so sal nymant von yn in des konniges husze
unfuge ader unstümickeit treiben noch ennichen unwillen und verdriesz.
dorusz schade ader ander widerwertikeit enstehn móchte, anheben und
machen; es sal auch nymandt under yn eyner den andern, der nicht
mit yn im badestoben gewest were, uff dem rathuse begiessen noch
mit wasser das howbt abehauwen noch des vmands ursache finden.
sundern sollichs sall vortmehr und zcukunfftiglichen umb verdriess und
unwilen, so dorusz entstehen mochte, genczlich abegethan sein und
vermieden werden; auch sal eyn iglicher burger unde inwohner in
unser Sudemburg zcu der zceit, so man nach dem fogel schüsset, er
schiesse mitte ader nicht, seynen kindern und huszgesinde verbieten
und sie so haben, das sie usz dem wege und an beqweme stete treten.
das yn der bolezen ader folgels halben, so die nydder zcu der erden
fallen, an yren lychnam nicht verletezunge ader schade entstehen durfle,
und wer dowider thete und das also nicht hielde und denselbten
doruber ennicher schade und verletezunge an yren leiben geschege und
widderfüre, die mogen yn den schaden selbs zcumessen und haben und
sollen nymands dorumb anreden, und es sal doruber keyn gerichte
noch recht gehen; und wer under yn zcu eynem schutezenmeister
gekoren wirdet, der sal das also gutwillig ane widersprache und weige-
Nr. 647. 1487. 869
runge annehmen und sein bey pene eynes vierteln Czerwister biers
Diesse obengeschrieben bruderschafft ader gesellschafft wilkör und
geseteze wollen wir in allen yren stücken und artikeln stete, vaste und
unverbrochlich gehalden und den nachgegangen zcu werden, und wir
behalden uns und unsern nachkommen erczbischoven zcu Magdburg
die macht, das wir solliche bruderschafit ader geselleschafft wilkoer und
geseteze nach unserm gefallen wider abethun, vernuwen ader ver-
andern, vermynnern ader mehren mögen, wann und so ofite uns das
beqweme und eben sein wil. Zcu orkunde haben wir unser ingesigell
an diessen brieff thun hengen, der geben ist zcu Magdburg nach Cristi
unsers herren geburt thusendt vierhundert dornach im siebenundacht- :
ezigisten jare am mantage nach Misericordia domini.
1487. Mai 2. Magdeburg. 647.
Erzbischof Ernst giebt dem Bürger Johann Müller die Erhebung
seines Zolles in Magdeburg und bestimmt die eingelnen Zollabgaben.
Cop. 68 fol. 348.
St. M.
Wir Ernst, von gots gnaden administrator der kirchen zw Magd-
burg und zw Halberstadt, herczoge zw Sachsen, lantgrave in Thuringen
und marggrave zw Meyssen, entpfelen dir Johannsen Muller, burger
unser alden stadt Magdburg, unserm lieben getrwen, unsern zoll in
der iczgenanten unser alden stadt Magdburg zw nemene in der weyse,
als fur alder genomen ist und wir des uss alden registern underweyset
worden sindt, nemlich von dem wagen vier pfenninge, und vehrt der
umb lon, so gibt er auch vier pfenninge, furt er umb lon uss und in,
so gibt er acht pfenninge, von eynem bowmenkannen vier pfenninge,
von eynem vehrkannen acht pfenninge, von eynem Wusterhusesche kane
einen schilling pfenninge, von einem salezkanen einen schilling
pfenninge, von einem pramen zwen schilling pfenninge, von einem
kornschiffe zwene schillinge pfenninge, von einem schiffe, das beladen
ist mit mollnsteyn, ein schillinge pfenninge und von iglichem steyne
zwene pfenninge; ist das das schiff verkowfft wirdet, so gibt man von
iglichem schilling eynen pfenning; wer mollsteine verkowfft, der sal
von iglichem steyne geben zwen pfenninge, hat der steyne ein loch,
so gibt er vier pfenninge; welch gast ein schiff mit holeze bringet, das
sin ist, ader umb lon furt, do gibt er von evnen schilling pfenninge;
ist das ein gast ysen uff flossen ader schiften bringet, der gibt von dem
schocke ysens zwene pfenninge, ist das ein gast pferde kowfft ader ver-
kowfft, der sal von dem pferde geben vier pfenning, wirdet ein pferdt
um das ander verbutet, so sal man von iglichem vier pfenninge geben;
welch gast kuwe ader swine bringet, dy er verkowffen wil, sal von
iglichem swine ein pfenninge und von eynem rinde zwene pfenning
geben, desgleich derjhene, der sy verkowfft, auch so vil geben, von
Geeehiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 24
370 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
einem boke sal ein pfenning, von einem schaffe ein scherff gegebin
werden, von den waynen, dy epfle, kerszberen ader beren bringen, sal,
ve von eynem waynen vier pfenninge genomen werden, von waynen,
dy qwitten, mispeln, nwsse, knoblach, czippoln, krebisse, vasse
schusslen, mulden, troge, krusse, toppe, allerley holtzwerk und aller-
ley gewerket gut, das umb gewinst ader lon gefurt wirdet, von ig-
lichem wayne vier pfenninge; von eynem iglichem wayne, der fisch
furet, vier pfenninge und von dem karen zwene pfenninge; welch gast
bette, kisten, tische, cleyderstocke, spiserathe wegfuret, der sal von
dem stucke geben zwene pfenninge; von einem bruwfasse, das man
wegfurt, vier pfenninge, von einer pfannen vier pfenninge, von einem
wayne, der bawerath furet, vier pfenninge; welch gast wolle kowfft
und wegfuret, der sal gebin von vier steynen zwene pfenninge, von
wollen garne von iglichem steyn ein scherff, und welch gast
wolle ader wollen garn verkoufit, der sal geben von dem schillinge
ein scherff und von dem sake, do zwene ader drey steine
inne sindt, einen pfenning; von einem salczwayne, der in unser alden
stadt Magdburg abeled, einen pfenning, von eynem kolwayne zwene
pfenning, von eyner einczlingen thunne heringes zwene pfenninge, von
eynem bierwayne vier pfenninge, iglich jodenhowpt gibt zwene pfenninge,
furt ein jode bouwrathe wege, so gibt er zwene schillinge pfenninge;
von den honnigfassen, dy hir gekowfit ader verkowfft ader verbutet
wirdet, von iglichem stucke zwene pfenninge, von dem honnige, das
schlecht durch gehit ader voruber vehrt, von dem wayne vier pfenninge;
und wir wollen und begern von dir, das dw nach obiugeschribner
weysze bynnen drien unsern steten Magdburg und auch bussen den
mewren der selbten unser stete, uff dem mersze und also weyth das
selbte unsre gebiethe gebit, unsern czol nemest und nyemandes freye
faren lassest, dann dy von Goszlar, dy alde stadt zw Quedlinburg.
Burgk, Juterbock, Frosze, Schonbeke, Nyenhaldensleve, des abtes von
Berge lwthe, unsers thumbrobstes, techandes und thumhern lwthe von
den gutern, dy ir eygen sindt und nicht von andern gutern, und
geystliche Iwthe, dy zolles frey sein sollen, und das also und nicht
anders halden; daran thustw gancze meynunge. Geben under unserm
anhangenden ingesigel zw Magdburg uff mittwochen nach Pfilippi und
Jacobi nach Christi unsers hern gepurdt thusendt vierhundert darnach
im sibenundachczigisten jare.
1487. Mai 2. 648.
Georges Klöden zu Magdeburg quittiert den Bat von Zerbst über
8 Gulden Zinsen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am myddeweken na dem sondaghe Jubilitate anno domini etc.
LXXXVIL®°,
—— — —— —
Nr. 648—651. 1487. 871
1487. Mai 17. Magdeburg. | 649.
Erzbischof Ernst giebt dem Bürger Jacob Busse, sonst genannt
Luchtenmacher, das Recht zum Bergbuu auf der wüsten Marke
Flochau, neben der wüsten Kirche Glöthe, Ullnite, Brumby und
Calbe gegen Abgabe des Zehnten.
Cop. 68 fol. 357 ".
St. M.
— Magdeburg — thusend vierhundert und darnach im sobinund-
achtzigsten jare uf dornstag nach Servacii confessoris.
Einen gleichen Brief stellt der Erzbischof an demselben Tage Hans
von Trupite, Stefan Gerick und Jacob Busse oder Luchtenmacher über
die Marken Muckern und Atzendorf aus.
1487. Mai 19. Magdeburg. 650.
Erzbischof Ernst entscheidet einen Streit zwischen Peter Kotze zu
Dornburg und die Brüder Heine und Heinrich Alemann über
6 Gulden jährlichen Zinses von 60 Gulden Kapital, welchen die
Eltern der Alemann früher von den Schenken, die das Schloss
Dornburg damals inne hatten, wiederkäuflich gekauft hatten. Da
die Zinsen 12 Jahre lang nicht gezahlt waren, so soll Peter Kotge
nun dieselben in 10 Jahren in Raten von 3 Gulden surücksahlen
und zwar im Ganzen 30 Gulden, wogegen die Alemann 2 Gulden
von dem jährlichen Zinse fallen lassen.
Cop.68 fol. 476.
St. M.
— Magdburg — thusendt vierhundert darnach im siebenundach-
czigsten jare am sonnabende nach dem sonntage Cantate.
—
1487. Mai 26. 651.
Hans Teyge billet. den Bürgermeister von Zerbst um Nachricht,
wie er sich hinsichtlich einer Geldforderung gegen Hans Schulte
verhalten solle.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden, lever borger-
mester, gude frunt. Ik hebbe Hans Schulten de VIII schok geboden,
also ik myt em der fasten was overeyngekomen; nu wil he des nicht
don und secht, wen he don dat gelt gekregen hedde unde hedde nicht
dorft vorm rechten clagen, so wolde he des tofreden sin gewesen; wen
nu wil he ander nicht wen IX schok hebben; schrivet my juwen sin,
wo ik dat dar medde holden schal, to dinxdage wert hyr dinck, dar-
jhegen wert he my to rechte bestellen van dar sacken wegen, dar is
24*
372 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
my leide vor. Darmedde weset godde bevolen to langer tyd salich
und gesunt. Gescreven to Magdeburch am sunnavende na Urbani
anno LXXXVII. Hans Teyge.
Adresse: Dem ersamen Kersten Steffen, borgermester der stad
Czerwest —.
1487. Juni 94. | 659.
Braunschweig bescheinigt der Stadt Magdeburg, dass es am
2. Februar und 25. März zusammen 1200 rheinische Gulden zu
der dem Herzog von Braunschweig - Lüneburg zu zahlenden Summe
von Magdeburg erhalten habe, und verspricht, diese Summe aus
der ersten Landbede oder, wenn die nicht eingefordert würde, doch
binnen zwei Jahren zurücksusahlen.
Abschrift.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
Regest: Hanserecesse 3 Abt. II, Nr. 86.
— ame dage sancti Johannis baptiste to middensommer.
Am 22. Juni quittiert Herzog Wilhelm über 1331 Gulden von den
8000 Grulden,, welche ihm die Städte zu leihen zugesagt haben.
1487. Juni 3. . 658.
Der Dürger Hans Drossene quittiert den Rat vom Zerbst über
16 Gulden Zins für den Magister Andreas Soldin.
Or. Fap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— in deme LXXXVII jare an dem avende Johans et Pauli der
hilligen merteler.
1487. Juni 25. 654.
Die Schöffen von Magdeburg bitten Erzbischof Ernst, den neu-
erwählten Schultheissen zu bestätigen und zu belehnen, damit die
ein Jahr lang nicht gehaltenen Gerichte wieder yehallen werden
können.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
Unnszer underthenige pflichtige willige dinste zeuvor, erwerdigister
inn got unde irluchter houchgeborn furste, gnediger liber herr. Szo
alsze ewr furstliche gnade vormalsz Heynen Boden, alsze der von den
erszamen und vorsichtigen unnszern frunden desz rathisz der alden
stad Magdburg zcu eym schulteysszen des gerichtes der gemelten alden
stad waz uffgenomen, nach alder verschreybung ewr gnaden vorfarn
ertzbisschofls unde des werdigen capittels zcu Magdburg vor sich und
ir nachkomelinge gegeben uff anbrengen der gemelten unnszer frunde
des rathis mit dem schulteyszenammacht belegen und er darinn ge-
sesszen und gerichteszhandel und ubunge neben ewren furstlichen
Nr. 652—654. 1487. 378
gnaden inn borggraffendinge unde sust mit uns, wie sichs behort,
getryben hat von der czeyt bisz nu vor eym jare ungeferlich, daz er
doselbst daz ammacht deme rathe, von den er darzcu ufigenommen
wasz, wedder uffgesagt und gedangkt lat, das alszo daz gerichte, wie
wol eyn ander darnach zcu eyme schulteyszen ufigenommen und doch
nicht belegen ist worden, an rechten geordinten dingktagen unde
ouch gastdingen ungeubet unde ungehandelt gelegen unde ver-
blieben ist, dardurch daz gemeyne von borgern und ouch
fromden inkommenden in irn sachen und rechten vaste uffgehalden
seyn unde noch uffgehalden werden in nicht zcu geringem abebroche
unde merglichem schaden, des wyr yn denne uff ir anlowffen unde
vermaninge ane geordinte dingktage ader gastdinge, dy wir nicht
andersz dan mit eyme belehnten unde bestetigeten schulteiszen zcu
halden haben, nicht wisszen zcu rathen noch forderlich zcu seyn, wie
wol wir sust eym idermanne uff unszer gethane eyde, domit wir eynsz
teylszz von ewren furstlichen gnaden vorfarn ertzbisschoffe Ffrideriche
loblicher gedechtnisze unde eyns teylsz von ewren furstlichen gnaden
zcu der bangk bestetiget seyn, rechtes nicht sollen noch mogen weygern;
darumbe, gnediger herr, uff daz wir disz nu vorder uff uns unde
unnszer eyde unde consciencie, szo vil alsze esz an uns ist, nicht
laszen bestehn, ist unnszer ghar vliszge unde demotige bethe, ewr f.
gnade wolle zcu herczen nehmen unde betrachten ewr gnaden ver-
schreybung uns neben deme rathe unde andern der gemeyne der alden
stad Magdburg vor unszer daruff gethanen huldung gescheen, wie dy
nu innheldt, unde darzcu ouch die forderung des rechten, dasz men
desz zcu nutz und fromen der gemeynen borgern unnde inkomenden
an geordenten dingktagen unde gastdingen by uns bekomen moge unde
gnediglich dar vor seyn und verschaffen, daz daz schulteysszenammecht
durch ewr f. gnaden alsze dem landisfursten unnde desz gerichtsz der
alden siad Magdburg burggraffen uff eyn sotans, alsze esz nach lawte
der obgemelten ewr gnaden vorfarn ertzbisschoffs unde des werdigen
capittelsz zcu Magdburg verschreybunge der belihunge unde bestetigunge
halben des schulteyszen by ewren gnaden steht, zcu ordintlicher ubunge
kommen, do durch eym idermanne bey uns rechtes mochte gepflogen
werden, alsze wir desz zcu ewren f. gnaden, die sam eyn burggraffe
zcu Magdburg daz gerichte billich zcu fordern unde zcu beschermen
hatte, eyn guth getrawen tragen, ewr gnade werde darczu ye gnedig-
lich geneyget seyn und in eyme kortzen gescheen laszen, uff daz ewr
f.gnade szo wol alsze wir der borden, szo vil alsze esz bey uns steht,
entnommen werden und esz vor dem houchgesten richter gote deme
almechtigen nicht dorffen entgelden. Daz verdynen wir in under-
theniger pflicht alleczeyt gerne, bitten ouch hir uff ewr f. gnaden
gnedigliche antwort by disszem keginwertigen unnszern bothen. Geben
under unnszerm secrete am sonnabinde Livini martiris.
Scheppen zcu
Magdburgk.
374 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Adresse: Dem erwerdigisten hern Ernste, administrator der kirchen
zcu Magdburg und zcu Halberstad, herezogen zcu Sachszen etc.
Das Jahr der Ausstellung der Urkunde lässt sich nach dem Ver-
zeichnis der Schultheissen in dem Manuscript der Schöffenchronik be-
stimmen (gedr. Magdeb. Geschichtsbl. XVI, S. 253ff.), wo es heisst:
Anno 1477 sabbato post Jacobi apostoli (26. Juli) wart Heyne Bode
schulten gekorn, als he der stadt kemmerer und der kremer rath-
manne wardt am frydage nach Michaelis (3. Oktober) bestediget. — —
Anno 1437 ward Hinrick Sülte schulte, was bürgermeyster und der
kremer rathmanne gewesen, sath sin erste dingh dingsdages nach
Epiphanie Domini (9. Januar) anno 1488. — Dieser Heinrich Sülte ist
jedenfalls der Nachfolger von Heyne Bode, um dessen Bestätigung die
Schöffen bitten, weshalb der Brief in das Jahr 1487 zu selsen ist.
Dies würde damit stimmen, dass dieser sein erstes Ding 1488 sass. Der
Erzbischof halte also die Bitte der Schöffen erfüllt. — Die Schöffen-
chronik meldei zum Jahr 1460 Heine Bodes Ernennung zum Schöffen
und 1477 zum Schultheiss; 1486 lebte er noch, scheint aber sein Ami
als Schultheiss ‚nicht mehr ausgeübt eu haben. Der lag Livini
(November 12) fällt 1487 auf Montag, es ist also wohl die auf den
Sonnabend fallende Elevatio Livini hier gemeint.
1487. Juli 3. 659.
Der Rat der Stadt Magdeburg verpflichtet sich, den mit dem Ere-
bischof Ernst über den Bann und des Blutgericht geschlossenen
Vertrag gu halien.
Or. Perg. Sp. — Cop. 68 fol. 361; Cop. 1° fol. 215; Cop. 23 fol. 35; A. Er:st.
M. 1, XXIII, 459 fol. 75.
St. M. s. r. Erzst. M. XXII, Nr. 99°.
Copialb. von Schultze S. 475; Koch fol. 127‘; Varia docum. fol. 114.
Stadtbibliothek zw Magdeburg.
Wy radman, schepen, innigeszmeistere und borger gemeyn der
alden stad Magdeborch bekennen opinbar mit dussem breve vor uns
und unse nachkomen, nach deme denne de irluchte hochgeborn forste
und herre herre Albrecht hertoge tho Sassen, landgrave in Doryngen
und margkgrave tho Missen, unse gnedige leve herre, in den gebreken
und irrungen twuschen dem ernwerdigisten in got irluchten hochgeborn
forsten und herren herrn Ernsten administrator der kerken tho Magde-
borch und tho Halverstad etc. hertogen tho Sassen, landgraven in
Doryngen und marggraven tho Missen, unsen gnedigen leven herren,
eyns und uns gnanten radman, schepen, innigismeistern und borgern
gemeyn der alden stad Magdeborch anders teils umme das blodgerichte
in der gnanten dusser alden stad Magdeborch nach entscheyde anderer
gebreke insunderheid gescheyden hefft, wu de gnante unse gnedige
herre herre Ernst administrator etc. und wy van beyden deilen uns
des stuckes halven under eynander nicht vordragen mochten, das
Nr. 655. 1487. 375
unser itlik deil einen geven, vor de wy beidersith unse gerechticheid
leggen, dar over de sulven tho rechte irkennen solden, we das billik
hebben solde, und wu aver de beide sick des rechten nicht voreynigen
mochten, das denne eyn erbar rad tho Nuremberch als ein obman dar
over tho irkennen hebben solde etc. inholt des scheydes derhalven und
dar over gegeven, und als den in irrungen und gebreken mermals
gutlike voreynigen und vordragungen mher leve und evnicbeid geberen,
denne das de dorch gestrenicheid des rechten uthgefordert solden
werden, das de gnante unse gnedige here herre Ernst administrator
etc. sick deme nach mit willen, weten und vulbord synes capittels tho
Magdeborch mit uns gnanten radman, schepen, innigeszmeistern und
borgern gemeynen der alden stad Magdeborch in der gute voreyniget
und vordragen hefit, vorevniget und vordrecht sick mit uns in crafft
und macht syner gnaden breves derhalven darover gegeben, nemeliken
also, als den de gemelte unse gnedige herre here Ernst administrator
ete. nach entscheyde des gnanten unses gnedigen herren hertogen
Albrechtes den ersamen Hinrik Sulten hyr borger in der alden stad
Magdeborch mit dem schultheszen ampt hyr in der gedachten alden
stad Magdeborch und mit allem ban belegen hefft, das syne gnade nu
uth gnedigen willen und gunst uns oppgenanten radman und innigesz-
meistern der alden stad Magdeborch den overban und blodgerichte hyr
bynnen der alden stad Magdeborch bevolen hefft und bevelet uns das
ok in und mit crafft syner gnaden breves dar over gegeven und gifft
uns vullemacht und gewalt allend tho handelen, tho donde und tho
latende, das sick in szaken dar vor und dar inhorende tho donde, tho
handelnde und to latende van rechte geboret, und were, das de vele-
genante unse gnedige herre herre Ernst administrator etc. van dodes
wegen avegynge, das got nach synen gnaden lange fristen moche, so
schal doch de ovyrige des overbans und blodgerichtes in unsen des
rades der alden stad Magdeborch henden und macht stan, in mathen
so obgerort, bisz so lange das eyn nye herre ind stifft tho Magdeborch
kummet, als den wy gedachten radman den nyen herren derhalven
irsoken, de sulve herre den overban und blodgerichte uns velegenanten
dem rade denne in ovengeschrevener mathe van nyens bevelen schal,
doch dem bededyngen unses gnedigen herren hertogen Albrechtes
sunderliken in synem vefften artikel und unses gnedigen herren van
Magdeborch etc. overicheid und gerechticheid, de syne gnade in be-
stedynge der schepen tho donde hefft, und syner gnaden overgerichtes
vor syner gnaden moszhusz tho Magdeborch unschedelich, getruwelich
und ane geverde. Alle und itzlike vorgeschreven stucke, puncte und
artikel dusses breves reden und geloven wy opgenanten radman,
schepen, innigismeistere und borger gemeyne der alden stad Magde-
borch vor uns und unse nachkomen dem gemelten unsem gnedigen
herren hern Ernsten administrator etc. synen nachkomen ertzbischoppen
unde goddeszhusz tho Magdeborch stede, vaste und unvorbroken tho
holdene, und des tho orkunde hebben wy unser stad ingesegel an
376 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dussen breff laten hengen, de geschreven is nach Cristi unses herren
gebordt dusend veerhundert dar nach in dem sevenundachtentigisten
jare am dinsdage nach Visitacionis Marie virginis gloriosissime.
Der Revers des Erzbischofs über diesen Vergleich steht: Cop. 68
fol. 360; Cop. 1? fol. 213; Cop. 13 fol. 43; Cop. 28 fol. 36. A. Erzst.
M. 1, XXIII, 459 fol. 73°. A. Erzst. M. II, 1, 45. — Copialb. von
Schultge S. 469; Smalian fo. 214; Koch fol. 125"; Gericke fol. 69*. Varia
docum. fol. 111.
1487. Juli 7. 6506.
Cone Emden der jüngere bittet den Rat von Magdeburg um Bei-
stand in seinem Prozesse gegen die Witiwe (Georg Lissouws zu
Zerbst, welche ihm trotz mehrerer Rechtsqutachten und Verur-
teilungen seine Zinsen nicht bezahlt.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende nach Udalrici anno etc. LXXXVII'*.
1487. Juli 8. 65%.
Der Rat von Magdeburg schreibt im Auftrage Cones von Emden
des jüngeren dem Rate von Zerbst, dieser solle seine Bürgerin, die
Liteowinne, anhalten, sich mit dem erhaltenen Rechtspruch zu
begnügen und Cone von Emden nicht weiter zu verfolgen.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sondage Kyliani a anno etc. LXXXVII.
1487. Juli 21. 658.
Der Rat von Magdeburg teilt dem von Zerbst die Forderung
agweier Bürger an einen Zerbster in einer Vormundschaftssache mit.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Juwe wedderscriffte vormiddelst dem ingelechten breffe Hans Czerm-
storppes juwes borgers Even syner eliken husfruwen halven wedder
Jacopp Smede und Hans Heynemann unsen borgern in vormunder-
schapp Ilsen, Mathies Scroders seliger nagelaten unmundigen dochter,
ohre gave und gerechticheid halven belangende etc. itzundt an uns
wedder belangende hebben wy den gnanten unsen borgern vorgeholden
unde leszen laten, de uns daropp hebben bericht, dem gnanten juwem
borger sy de grundt der szaken und dat gotlike recht der gnanten
juncfruwen wol eygentliken inne und weten, vormerkende, ohme also-
daner witloifftigen syner scriffte, so sze vormerken, in vortogerynge
Nr. 656—659. 1487. 377
der dynge neyn nod enwere und derhalven vele rechte und moyge to
hebbende, mochte dat syn, sze ok wol vorhoven weren, mochte ohne
derhalven ichteszwas, so he ohne derwegen nicht wan LXXX schok ge-
boden hebbe, so doch de gudere vaste und vele hoger dragen, jadoch
wu deme, alles in guden gelymppe und ok nach unsem anholdende
mogen juwe leve by demsulven Czermstorppe juwem borger in dem
besten vorfogen, dat he ohne tho der gnanten juncfruwen hand hundert
olde schok in der gute geven und vornogen wil, dar willen sze dat in
der fruntschapp by laten und dar mede nach ok unsem rade thofreden
syn, doch alles, efft dat jo nicht syn mochte, ohrem rechten ungeverlich
und unschedelick, so sze uns des alles eygentliken berichtet hebben,
und willen juk, guden frunde, hirinne in dem besten gutwilligen be-
wysen, vordenen wy tigen juwe ersamenheyde, so dat an uns gelanget,
in flite gerne, des juwe antwerde. Geschreven under unser stad secret
am sonnavende Praxedis virginis anno domini etc. LXXXVII*.
Radman und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmann tho Czer-
west —.
1487. September 25. Magdeburg. 659.
Erzbischof Ernst nimmt Gottfried von Moltzen auf ein Jahr zum
Möllenvogt an.
Cop. 68 fol. 361,
St. M.
Zcu wissen, das der ernwirdigste in got hochgeborne fürst und
herre herre Ernst, administrator der kirchen zcu Magdburg und zcu
Halberstad, herezog zcu Sachsen etc. seyner gnade ampt des molnhofes
zcu Magdburg mit seynen zcubehorungen ein jar uber Gotfridus von
Molttzen zcu verhegen und zcu verwessene bevolhen hat in masszen und
weyssze, als hirnach folget: Zcum irsten aller zcubehorunge, zcinsse,
pechte, renthe, holtzer, wasser, eckeın, czoln, gleyte, gebóren und ge-
rechtigkeyt ordelige register und bestendige beweyssung und zu ge-
dechtnisse bringen beschrieben, registern und ordenen, der zcweyr
register glichs luthes und inhalts, eyns in seyner rechnunge uberczu-
antwerten und das ander bey dem molenhofe zcu bleyben, machen und
getruwelich bereythen. Darnach der molnvoit sal die wertliche gerichte
in der Sudenburg und Nuwenstad und sust, wo sich die und wenn
sie sich geboren, zcu hegen, zcu rechter zceyt in ordelicher forme und
weysze sittzen, hegen, mit orteyl und sprochin uffintlich dem armen
und richen recht gehin lasszen, nach nymande vorunrechten nach seyner
rechten verhindern lassen, keyne gyft noch gabe darumb nehmen. Auch
sal der molnvoit keynen schrieber nach gerichtsknecht ane sunderliche
bewust bevelhunge und geheysz unsers gnedigen her ufnehmen, sweren
und darselbst anweysszung nehmen, wie sie sich in allen dingen halden,
378 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
thun und gebieten sollen, schult, anclage und orteyl zcu schrieben und
ordeliche in register zcu bringen. Auch sal ein molnvoit bestellen bey
den scheppen, das sie alle darczu komen und das gerichte dem armen
als dem reichen sittzen. Item sal ein molnvoit unsers gnedigen hern
gerechtigkeyt fordern, inmanen und ufnehmen, von den gerichten nicht,
das darezu gehoret, zcyhen adder kommen lasszen. Auch sal ein moln-
voit alle zcinsze und gebure aller gerechtikeyt ufnehmen, inmanen
und beschrieben, die zcinsze und pechte alles sunderlich settzen,
ein iglich zeinszman adder wer die zeinsze gybt, wor vor
und wur die gutter gelegen sind, auch ab er die in lehn und von
weme er die zcu lehne genommen und was er davon gegeben habe
datum jars und tags verzcehen. Item sal ein molnvoit vleysig sevn
uf die lehn uszfragen, ab ymand gutter hetten, die nicht genommen
weren in lehn adder in lehn nehmen wolde, nymands lehn thun wie
die seyn adder nahmen gehaben, darmitt alles verzcyhen bisz uf zcu-
kunft unsers gnedigen herrn adder wem seyne gnade das bevolden
werden an seyne gnade weysszen und darfur kommen lassen. Item
hergewethe, radelene und verstorbene erbe sollen den rethen in der
Nuwenstad und Sudenburg geantwert werden, die rethe sollen die in
verwarnunge nehmen und so forderst sie mogen, nicht verterben lassen
und die jar und tag halden, ab die ymand mit rechte fordern wolde;
so aber nymand queme nach die forderthe, sollen unsers gnedigen hern
kammermeistern geantwert werden. Item sal der molnvoit alle, was
von bruchen und straffen, gewetten und gerichtsfellen sich begeben
und verfallen, es sey von cristen adder joden, getruwelich infordern
und die eygentlich, von wem und umb was sachen die genommen sind.
eigentlich verzceychent zcu regester bringen und seynen gnaden be
rechenen und daruber nichts nehmen noch die lewthe forder besweien,
ltem sal der molnvoit vleysig ufsehen haben uf den zcol und gleythe
uf der Elbe und den getruwelich infordirn und nehmen, als gewonlich
und die register inhaldene sind, und von wem er zcol nymmet und was
und wovon der zcoll gegeben wirdet, eygentlich verezeychenen und
zcu register bringen und berechenen, als obgerurt, und auch wer frey
fehert, sunderlich verzceychenen und die briefe, die derhalb an vn ge
schrieben werden, in sevner rechnung mitte uberantwerten. Item es
sal ein molnvoit die holtzer, wasser und teiche in wesszen behalden.
nicht verwusten lasszen und die verwust weren, anbringen und von
zceyten und zceyten uffbringen, keyn bawholtz nach bornholtz ane
wisszen unsers gnedigen hern darin hauwen, verkouffen, darumb
ouch nicht fürster settzen nach entsettzen, wo die holtzern verwüst
weren, hegen und grasz alleyne daraus zcu geczeyten zcu nehmen ver-
dingen, keyn vyhe in die sommerlatten trieben lasszen. Item wo die
verwust weren, unserm gnedigen hern zcu wisszen zcu thune. ltem
sal uf die wesszen vleyssig ufseheen gethan, das die geheget und zcu
rechten zceyten gemeyet und unsern gnedigen hern how, sovil seyner
gnade notdurft ist, ingefurt und was von wesszen uszzuthune adder
Nr. 660—662. 1487. 379
haw zuverkouffen uberig seyn wirdet, das das zcu nütze unserm
gnedigen hern verkouft zcu register bracht und berechend werde Item
der hopfegarthe sal bestalt, geerbetet und hopfstangen darczu geschickt
und verlont werden, zcu zceythen gewonnen, uffgeschüt und zcu nüttze
gehalden werden. Item sal der molnvoit den molnhof in seynem ge-
bawe in wesszen behalden und vorsettziglichen nicht verfallen lasszen
und was zcu buwene, es sind nuwe gebuwe adder alde, nottdurft seyn
würde, die sal er thun nach willen und bevehel unszers gnedigen
hern. Darfür saleme seyne gnade das jar hundert alde schog grosschen
uf sand Michaels tag, darzcu funfzcehn alde schog grosschen zuricleydung,
auch sal er von dem fleysche, das die knochenhauwer zcum Saltze geben,
alle jar vier stucke von eynen hauwer, und dem fleysche, das die
knochenhauwer in der nuwen stad zcu Magdburg geben, alle jar vier
stucke fleysches haben, darczu sal om seyne gnade alle jar zcehn
scheffel weysze von den von Vermerszleve, die in den molnhof gehoren,
und zweyhundert eyer von den kuchenhufen gefallende und driethalb
schock weysszes, eyne gansz, einen scheffel weysze, einen scheffel
man, dreyssig rigen zcobeln und die zeinszhunere zeum molnhofe ge-
horende. Gescheen zcu Magdburg nach Cristi unsers hern geburth
thusend vierhundert und darnach im sobinundachttzigsten jare am
dinstage nach sand Mauricii tage.
1487. Oktober 14. 660.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Kramer und seine
Frau Ilse an Andreas Wolder 5 Grulden jährlich von ihrem Hause
im Brausewinkel und von allem Braugefäss, das zum Brauwerk
gehört, für 100 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. des Abts Andreas S. 96.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 571.
— am sondage vor Galli.
1487. November 4. B 661.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Drewes Kerghoff zu Oster-
weddingen dem Pfarrer und den Altaristen zu S. Peter in Magdeburg
6 Scheffel Weizen jührlicher Pacht aus einer halben Hufe auf
Abbendorfer Felde für 12 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreus S. 91.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 573.
— jn die Valentini.
1487. Ende November. | 662.
Schreiben des Erabischofs Ernst un seinen Vetter Herzog Albrecht
von Sachsen betreffend die zwischen ihm und der Stadt Magde-
burg schwebenden Streitigkeiten.
330 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Gleichzeit. Abschrift, etwas am Rande beschädigt.
St. M. s.r. A. Erzst. Magd. II, 610, vol. 1.
Diesz sind die gebreche, die uns Ernsten, von gotsgnaden ad-
ministrator der kirchen zcu Magdburg und zcu Halberstad,
herzcog zcu Sachsen etc. bedunckt in den nehist zcugesandten
verzceichnisse beswerung uf sich tragen.
Jcum irsten umb die bekentnisse adder verschriebung, die wir
den von Magdburg und sie uns widderumb thun sollen, ist unser
meynung, das verschriebung den von Magdburg zcu thune nicht nöt
sey, so wir yn bereythe verschriebung gein yn nicht verruckt, und ab
sie vermeynten, das gescheen solde seyn, als wyr hoffen und auch nicht
zcwiveln, nyminer zcu bracht werden und uns derhalben ansprechen
wolden, wollen wir für ewer liebe zchr antwort stehen und uns
derhalben halden, als einem frommen fursten zcustehit, wann wir
halden den von Magdburg und andern nicht alleyne redeliche adder
rechtliche unser vorfaren ertzbischove und doczumal yrrer capittele
verschriebungen, sundern dulden auch mit unredelichen, wucherischen
und unrechtlichen briefen geholden, der wir wol von rechte zcu
haldene nicht pflichtig weren und doch domitt leyden: das wir aber
von unser und unser ertzbischofflichen kirchen wegen bekentnisse
adder verschriebung von yn fordern, heyschet unser notdurft und ur-
sach sich daruf, das sie an die keyserliche maiestad bringen und be-
richten lassen haben, das sie seyner kei. m* und dem heyligen reiche
zcustehen sollen und wir sie von ym under unsern gehorsam dringen
wolden, dar uns und unser ertzbischofflichen kirchen von yn verkurttze
und unrecht gethan ist. So aber ewer liebe beduncken wolde, wir yn
ye eine nuwe verschriebung geben solden und sie die ye haben woldeu.
wollen wir uns des gerne weyssen lassen und yn briefe geben, als
unser vorfaren ertzbischove gethan haben, das wir uns aber uf weyther
ufschriebungen dringen lassen sollen, hat ewer liebe zcuvermercken.
das uns verkerlich und honlich und also ye unleydelich seyn wolde,
bittende ufs früntlichste ewer liebe, die ding allenthalben auch nach
unsern fürstlichen ehren notdurft in gutte betrachtung und zcu herttzen
nemen wolle, uns dorinne zcu vorsorgene, das wollen wir umb ewer
liebe mit leybe und gutte und allem unserm vermogen allezceyt und
früntlich gerne vordinen.
Zeum andern umb die bolwerg hinder unserm molnhofe, die vom
rate unser alden stad Magdburg abegethan und weggenommen werden
sollen etc. und so aber die alde stad haben wolde, das das loch mit
eyner maure adder thormen verwart werden, solt nicht anders gescheen,
dann wie wir das angeben adder angeben liessen, domit wir unser ofle-
nung zcu unser notdurft haben mochten etc. Daruf thun wir ewer
liebe wissen, das sich in zceyten des drieten unsers vorfarn ertzbischof
Gunthers geboren von Swartzpurg seligen die bürger von unser alden
stad Magdburg hinder dozcumal des selbten unsers vorfaren molnhof,
Nr. 662. 1487. 381
der unserm ertzbischofflichen hofe anhengig und zcugehorende und
nu uns und unser ertzbischofllichen kirchen eygenthum ist, under-
standen und hinder willen und fulbordt des selbten unsers vorfaren
einen thorm gemacht haben, dovon dann ein merglich krig im stift
zcwuschen ym und den von Magdburg mit den stetten an yn hangende
entstanden, dovon dem stift merglich schade und verterb erwachsen
ist, den wir nu in unsern zceyten nach nicht uberkommen haben; so
weysz ewer liebe, das die burger von unser alden stad Magdburg in
hangenden sachen ein nuwe gebuwe der bolwerck uf auch unser und
unser ertzbischoffliche kirche eigenthumb hinder unserm molnhofe an
unsern willen und fulbord und gantz hinder uns und uns zcu widder
furgenommen, und wie wol wir yn ein nuwe werck adder thun ver-
kundiget und als yr rechter herre von yn widder abe zcu thun begert,
auch die kei. m* yn bey sweren penen, bussen und straffen abe zcu
thune geboten hat, so bleyben sie doch in yrem ungehorsam, frevel
und gewalt und lassen sollich baw stehen. Selten wir nu aber solliche
yr vermessenheyt yn gonnen und gestaten nach zcu stund abethun
und weg nehmen der bolwerg und angeben adder angeben lassen
mawren adder thorme zcu bawen, hat ewer liebe und menniglich zeu
mercken, das uns und unser ertzbischoflichen kirchen das ein schade
und zcu nachteyl und auch unsers eygenthums eine smelung seyn
wolde, was swerrer und unleydelicher nachrede uns als einem gebornen
fursten zcu Sachsen, zcu Doringen und zcu Meyssen und den furst-
lichen hewsern unser geborth darusz erwachsen wolde, kan ewr liebe
vermercken, das so slecht vergebens nach gethaner gewalt und unrechts
zcu der stund zcuzcugebene, das unser furfaren erholden und nicht
zcugeben wollen haben, und dorumb haben wir das erste stucke nach
abethun und wegnemen der bolwerg uf das verblancken und sust mit
ingange und uszgange des orths uf verschriebung bey des gedachten
unsers vorfarn ertzbischof Gunthers gegeben settzen lassen, und als
ewer liebe merckt ye nicht umbillich, sie haben auch an andern enden
gein dem felde an unsern willen und fulbordt und auch in hangenden
sachen nuwe gebewde furgenommen und griffen uns merglich in unserm
eygenthumb, gerichte und lehn uns unsern armen lewthen, die do yre
garthen und gutter von uns zcu lehne haben, zcu schaden.
Zeum drieten der sechs thusend gulden halben, die uns die burger
unser alden stad Magdeburg dem dinsi, den wir der kei. m* gein
Osterreich, und auch umb kost und zcerung, die wir derhalben, das
sie sich do widder gesattzt, gethan haben, uns reichen und geben sollen.
Lieber herre und vetter in dem stucke haben wir die beswerung, das
wir gein den burgern unser alden stad Magdburg darlegen ubergeben
müsten die thusend marck lottige golds pene, dorinne sie nach dem
anslage zcu Nuremberg und erklerung der kei. m* gefallen und uns
von der kei. m! gegeben sint und yn von der kei. m! geboten ... uns
die zcu reichene und zcu gebene, so musten wir auch fulborten, das
sie von der kei. m! widder in yre privilegie, freyheit, lehnen, gnade
352 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
und rechte wider gesatzt und restituirt wurden, der sie auch von der
kei. mí privirt und umb yres ungehorsams willen entsattzt sind, so
wir auch umb widdersessikeyt und ungehorsams willen der selbten
unser burger, das sie zcu dem keyserlichen dinsten nicht han thun
wollen, boben sechs thusend gulden vorczert, solten wir uns nu so
mit einer geringen summe golds obgerurt settigen lassen, were oben
geschrieben ubergebung zcerung und kost gemesz, darumb haben wir
es uf die funfezehn thusend gulden settzen lassen, als ewer liebe
mercken mag, nach obgerurter gestalt nicht unbillich.
Uf das vierde stucke das schultissenampt in der olden stad Magd-
burg betreffinde, das wir eynen, den uns der rath antwerten uud
benennen wurden, lyhen und ym den ban mitte bevelhen solden etc.
geben wir ewer liebe zcu erkennen, das wir nach zcur zceyt zcu
sollicher belyhung fuglich nicht kommen mogen usz der ursach, wann
es lebet Heyne Bodde der schultissze in der alden stad nach, den bey
unsern zceyten der rat unser alden stad uns geantwert, den wir auch
mit dem schultissenampte und gerichte mit seynner nuttzunge und
auch den ban uber das blutgerichte mit hande und munde gelyhen,
der uns auch darzeu mit hande und munde widder globde und eyde
gethan hat, als ein man seynnem hern von rechte thun sal, das wir
nu das schultissenampt und bann, die weyle Heyne Bode lebet, ver-
lyhen adder bevelhen solden, hat ewer liebe und menniglich zcu
mercken, uns nicht fuglichen seyn wolde, das aber Heynne Bodde dem
rate abgedanckt adder das ampt und bann verlassen hette, hat ewer
liebe abezcunehmene, das dem rate das abedancken adder verlassung
ufzcunehmene, nach Heynne Bode in sollicher weysze und also zcu
thune nicht gefugt hette, und wissen das schultissen ampt und ban
nach zcur zceyt bey nymandts anders dann bey Heynne Bodden, und
wie wol der bann uber das blut zcu richtene nach also in Heynne
Boden handen und nach unser belyhung in seyner macht stehit, gelangt
an uns, das der rat unser alden.stad nuwelich sich des bluthgerichts
hinder uns und an unsern bevehel und willen gebrucht und nuwelich
einen, der kol solle gestollen haben, zcum galgen richten lassen habe,
das villichte mher von ym mag gescheen syn, uns nach zcur zceyt
unwiszlich; was sollichs vor ein thun und uf sich tragende und man
uns als dem fursten unnd hern an dem und den jhennen, dem wir das
gelyhen und bevolhen han, hangt, derhalben umb ubergriff schuldig ist,
lassen uff ewer liebe handel beruhen und darumb haben wir das stucke
umb das schultissenampt und bann begriffen und machen lassen, als
nach gestalten dingen geburlich und verschriebung unsers vorfaren
ertzbischof Erichs gutter gedechtnus gemesz nach ewer liebe furslage
in dem stucke nach zcu hengen, so vil uns mit icht leydelich ist.
ltem umb das fünfte stucke, als die ungerichte uf dem nuwen-
marckte nnd doselbst unsern gerichten etc. wie wol uns als einem
ertzbischofe und fursten mildiglich zcustehn ist, das die lewthe uf
unserm nuwen marckte und bey und umb unser ertzbischofllichen hof
Nr. 662. 1487. 383
und kirchen freyheyt sollen gegriffen werden, doch so der halben ver-
schriebunge in zceyten unsers vorfaren ertzbischoves Albrechts seligen
gegeben ist, haben wir das stucke also daruf begriffen und machen
lassen, wann was unser vorfaren und yre capittele verschrieben haben,
dencken wir ufrichtig zcu haldene, und was uns widder verschrieben
ist, gehaldene zcu nehmen.
Item das sechste stucke umb zcolle und gleythe, die wir in dieser
irrung uffigesattzt haben, das die abegestalt sollen werden etc. daruf
geben wir ewer liebe diese nachfolgende underweyszung, das nicht
weniger, dann das durch unser vorfaren erczbischove den von Magdburg
usz sunderlichen gnaden und umb dinste willen, die sie yn getruwe-
lichen gethan haben, die zcolle und gleyte nachgelassen sind, aber sie
haben uns in unsern zceyten gar wenig gethan, wann sie hatten uns
in unserm inkommen ins stift uf unsere schrifte zcwenzig reysige
gein Gebichensteyn gesand; so die ein nacht futter und kost genommen
hatten, riethen sie an unser und unser anwalden urloub widder enhey m.
Nu hat ewer liebe und menniglich zcu mercken, wollden die burger
von der alden stad Magdburg in unsern zcollen und gleyten frey seyn
und yre koufmansschaft und gutter, die alle jar uf eine grosse summe
treffen, fre und umbeswert durch unser zcolle und gleyte furen, so ist
ve billich, das sie uns das mit willigen und deste merglichen dinsten
widderumb verglichten, und wir lassen uns dieses stuckes ewer liebe
wol billicher dinge weyssen; so ist auch in sollicher obgerurter gnade
und freyheyt grosse missebruchung gescheen uns jerlichen zcu merg-
lichen schaden lawffinde, wann die kouflewthe zcu Magdburg haben
mit andern kouflewthen in nyddern und obern landen geschelschafte,
und die weyle die koufmanschaft und gutter bussen unser landen und
zcollen und gleyten sind, so sind sie der von Lubeck und Hamburg etc.
so sie sich aber domitt unsern zcollen nehen und daran kommen, so
nympt sie ein koufmann in unser alden stadt Magdburg mit einem
gotspfennige an und schriebt zcu stund yn unser zcolle und gleyte,
das gud sey seyn, das man das lasse frey faren, und gar selden findet
sich in unsern geleyten, das under dem gutte auch dovon ander lewthe
sey; so weysz ewer liebe wol, wer sich einer gnade adder freyheyt
missebrucht, das derjhenne die verfallen ist; sollen nu unser burger von
Magdburg in unsern zcollen und gleyten frey seyn, als vor der irrung
gewest, das notdurft ist, das sollichs gnuglich verwart werde, also das
ein iglicher, der gud uber land und durch unsere zcolle und gleyte
gehen lest, bey seynem eyde schriebe adder sunderlich darzcu swere,
das er nicht andre dann seyn eigen gud alleyne vor seyn gelt gekoutt
adder seynne eygene wahre gewechselt, das auch alleyne uf seyn eigen
gewinst adder verlust gefurt werde und sust nymandes anders daran
pichts habe und dorinne keynerley list adder geverde furgenommen,
domitt unser geburliche zcolle und gleyte entfremdet und entzcogen
mochten werden adder nach einer andern weysze, domitt sollichs
gnuglich versorgt werde; und forder lieber herre und vetter, so wissen
384 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
die burger von unser alden stad wol, das unser vorfaren ertzbischove
zcyse und ungelt von allem gutte und weyne und byre gehabt und
sunderlich von ingebruwen byre, aber nu wir keynne zcyse nach ungelt
nehmen, so nympt der rat von allem gute zcyse und ungelt nicht
alleyne von uszlendischen, sundern von unsern eigen underthanen, und
uns kompt für, das die unsern nicht ein pflügrat aus der stad furen
konnen, sie mussen zcyse und ungelt davon geben, so doch unser
landvolck yn korn und allerleve, das yn notturft ist, zcufurt und zcu-
tregt; so die unsern auch korn in die stad furen, mussen sie das nicht
widder er ausfuren, und diingen unser landvolck, das sie das vre
geben mussen, wie sie wollen, hat ewer liebe zcu mercken, das solliche
zcyse und ungelt und auch beswerung billich alle abegestalt wurde
und sunderlich gein unserm eigen landvolcke, und so sie korn adder
anders in die stad furten und nicht verkouffen konden adder wolden,
das sie das yre widder frey und umbeswert heruszfuren mochten; wann
wo solliche beswerung und ungelt nicht abegethan wurde, hat ewer
liebe zcu mercken, das uns ursache gegeben wurde, hier usse uf dem
lande auch zcyse und ungelt uf allerleye, das man in die alde stad
furte adder trüge, zcu settzene, und konden die burger von Magdburg
dann, wann sie sollichs nicht abestellen, in unsern zcollen und gleyten
nicht frey gefaren lassen.
Item das sobinde stucke lutende: ab unser gnedigster herre der
keyser uns adder die von Magdburg bethedingen wurde etc. haben wir
so uns beyderseyt moglich ist, settzen lassen, wann so wir mit den
von Magdburg vereyniget werden, halden wir uns gein yn gnade ver
bittens und rats, als wir unsern underthanen schuldig sind.
Den achten artikel haben wir darzu settzen lassen und in rathe
funden, das sollichs uns und unsern burgern von der alden stad
beyderseyt gud und beqweme unnd not sey.
In dem Magdeb. Kopialb. in Gross - Salze findet sich auf fol. 152 ff.
dieses Schreiben ebenfalls, nur mit der Abweichung, dass der erste
Artikel in dem Kopialbuch als siebenter steht. Dagegen ist für die
Bestimmung der Urkunde folgende Überschrift von Wichtigkeit:
Note: In sollichen artikeln, als hertzog Albrecht unserm g.h. von
Magdeburg zcugeschickt hatte, dadurch er vermeyntte, syne gnade unde
dy von Magdeburg yrer gebrechin zcu berichten, hat unser g.h. von
Magdburg etliche beswernisz funden und had dorumme Doctor Mau-
ricien Schonow thumherrn unde Hansen von Teupitz uff montag nach
Martini anno etc. LXXXVII zeu dem gedachten hertzog Albrechtin synen
vettern geschickt unde ym dy selbten beswernisz uffinbarn unde
berichten lasszen in nachgeschrebener wisze unde sy haben syne gnade
zcu Grymme funden.
Nr. 663 —664. 1487. 385
1487. December 10. 663.
Anno — millesimo quadringentesimo octuagesimo septimo, — die
lune, — decima mensis Decembris — vermitteln Thomas Salomon
und Hans Maurilz Namens der Erben Heinrich Salomons
einen Vergleich mit dem Kloster S. Agnes über 500 (rulden
Kapital und die schuldig gebliebenen Zinsen. — Notariats-
instrument.
Or. Perg.
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 124.
1488. Januar 5. 664.
Die Bürger Jacob Scat und Hans Schulte geben als Vormünder
von Katharina Soling ihre Zustimmung, dass Heyne Moring auf
sein Haus in der kleinen Lakenmacherstrasse , vom welchem diese
Zins empfing, noch einen jährlichen Zins von einem halben Gulden
wiederkäuflich für 10 Gulden aufnehmen könne.
Abschrift im Heberegister der Jacobi- Kirche.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Wy Jacob Scath und Hans Schulte, borger in der olden Stadt
Magdeborch, bekennen in dusszem open breve vor alle, de olın sehen,
horen edder leszen, dath wy von sodanner vormunderschop wegen,
dar inne wy van dem erszamen rade hyr tho Magdeborch Katharinen,
Clawes Solinges szeliger dochter, de sulven juncfrowen und ohr guder
tho vorstande gesaeth und gentszliken bestediget sint, dem vorsichtigen
Heyne Moringen up der kariszmerstrate effte genomyt de lutke lake-
makerstrate wonhafitich vorgunst unde gefulbordet hebben, vorgunnen
und fulborden uth szodaner vormundeschop von der genanten junc-
frowen wegen, nach deme sze de lenhe unde tynsze nemelichen vehr
schillingk penninghe tho vorne uth an synen husze hefft, in krafft
desszes breves, dat he uth dem sulven synem husze der dogethsamen
frowen Geszen, Hans Fricken szeliger nhagelaten weddewe, edder dem
effte den, de dusszen breff mith ohrem guden willen inhefft edder
hebben, eynen guden halven rinschen gulden jerlikes tinszes uppe
sunte Michaelis daghe tho geven vor theyn gude rinsche gulden wedder
avethokopende vor sick, syne erven effte nakomelinge besitter des
sulven huszes recht unde redeliken vorkofft hefft und vorkofft ohr ock
sodannen tynsz vorgenant myt unszen wethen, willen und fulborth in
crafit desszes breves alles doch unschedelick der genanten juncfrowen
unsem mundelingk an ohren lehnen und tinszen; wolde ock de ge-
nante Heyne Moringk, syne erven effte besitter dessulven huszes szo-
danen halven rinschen gulden tinszes wedderaveloszen, dat mogen szie
don, welkes jars szie willen, sunder sze schullen dat der genanten
frowen Geszen, Hans Fricken szeliger weddewe, effte dem edder die
dusszen breff inhedden, eyn ferdel jars tho vorne vorkunden und
Gescbiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 20
386 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
witliken werden lathen unde denne nach ummekomminghe des ferdel
jars uppe Michaelis negest folgende theyn gude rinsche gulden mit dem
bedageden unde ock vorsethen tinszen, effte der welke wehren, ane
jeniger bekuminernissze geistlikes efft wertlikes gerichtes fulstendigen
betalen unde richtich maken ane alle geverde. Tho vorder orkunde dat
szodane alles szo vorgeschreven ys mit unszen alsze der genanten
juncfrowen Katherinen gesatthe vormunder wethen, willen und ful-
borth geschen sint, hebben wy unses eynes nemelicken mynes Jacob
Scattes ingesegel, des ick my Hans Schulte hirmede gebruke ahn dusszen
breff hengen latten, de de gegeven und geschreven is na goddes geborth
vehrteynhundert var dar na in dem achteundachtigesten jare am avende
der hilligen dryer koninghe.
1488. Januar 19. 663.
Abt Andreas zw Berge belehnt Erdmann Mücke und seine Ehe-
frau Susanne mit einem Hause auf der Spiegelbrücke, mit welchen
vorher Hans Freyser belehnt war, sowie mit einer halben Hufe
Landes auf Altenweddinger Feld, mit welcher bisher Drewes
Papenberch. belehnt war.
Cop. des Abts Andreus S. 97".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 574.
— am sunnavende vor Fabiani und Sebastiani.
1488. Februar 8. | ^ 666.
Alt Andreas zu Berge belehnt den Dürger Hans Swede mit
2 Hufen Landes auf Prester Felde, welche dem Kloster jährlich
eine Mark Zins bringen, und mit 2 Viertel Landes auf Schleib-
nitzer Felde, welche dem Kloster jährlich 10 Schilling Pfennige
zinsen, sowie mit 1! , Hufe Landes auf Osterweddinger Feld; mil
diesen Gütern war bisher Hans Swede, der Vater, belehnt.
Cop. des Abts Andreas S. 99".
Regest: Holstein, U.B. des Klosters Berge Nr. 577.
— des fridages na Dorothee der hilligen vuncfrowen.
1488. Mürz 25. 661.
Abt Andreas gu Berge belehnt den Dürger.Claus Becker und seine
Frau Gertrud mit 2 Höfen in Buckau.
Cop. des Abts Andreas S. 101.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 581.
— feria tercia post Judica.
Nr. 665 - 669. 1488. 387
1488. April 1. Magdeburg. 668.
Der Schultheiss Heinrich Sulte schreibt an den Rat von Barby
wegen einer Forderung eines Magdeburger Bürgers an einen
Barbyer.
Or. l'ap. St. abgesprungen.
St. M. s.r. St. Barby Nr. 18.
Mynen fruntliken denst thovorn, erszamen guden frunde. Hans
Stede hefft mick ghetopet eyne bekentnissze under juwen szegel, dar
jw borger Hans Vosbercher sick vorwillet hefft tho Magdeborch to
komen unnd itlike uthrichtunge tho donde, dem denne szo nicht ghe-
schen is, szo he myck bericht, unnd beclaget syck, dat ghy em dar
like insparrunge ingedan hebben. dar umme he jw hyr in dat ghe-
richte ghethogen hefft, das halven denket he dar clagen opp tho donde
tho dem negest dinge, dat is des dynszendages na Quasimodogeniti ;
hyr umme hefft he miek ghebeden jw to seryven, szo ghy dar wedder-
rede hedde .denne to komen, wur ick jw susz mochte to willen svn,
dede ick gerne unnd bidde des jwe ghescreven antwerde. Gegeven in
Magdeborch under mynen ingesegel des dinszendages na Palmen anno
eic. LXXXVTII. Hinrick Sulte, schultete
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermestern unnd radtman der stadt
1488. April 21. 669.
Abt Andreas zu Berge vermittelt als Schiedsmann zwischen dem
Propst und den Kirchmeistern der Kirche S. Lorenz wegen des
Baues an der Kirche und verpflichtet die Kirchmeister, dem
Propst und dem Kloster von den jährlichen Einnahmen und Aus-
gaben Rechenschaft zu geben.
Or. Perg. Sp. nur zum Teil erhalten.
St. M. s. r. Lorenzkloster Nr. 64.
Wy Andreas, abpt des innigen godeshuses sunte Johans Baptisten
tho Berge vor Magdeborch sunte Benedictus orden, bekennen und
betugen openbar yn krafft dusses brives vor alszweme, dat als hute
up datum dusses brives vor uns personlich yn der hovedorntze der
provesthihen des closters sunte Laurenz yn der nyhen stad Magdeborch
syn irschenen dy ersamen unnde eerliken menne ern Curd Czhien
prowst des gnanten closters sunte Laurentz eyns unde Hinrigk Wyse,
Henning Meyger, Henning Dolleberch alderlude edder vorstender der
sulven kergken sunte Laurentz des andern deils unnd hebben sigk
laten vornehmen, wy sv twyferdich weren unbe dy sulve ore kergken
tho buwehn; als wy danne beider pard clage unnde andwerde gehorth
hebben unde ok beide parth yn uns als yn eynen scheedesrichters
sigk vorwillet unnde vn unser erkentenisse to stan gentzlichen
25”
388 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
beropen hebben, hebbe wy darup besprocken, besloten unde irkant
und duchte uns also woll recht unde redeliken wesen, dat dy vor-
stender der kergken schullen buwen und yn wontliken gebuwe holden
nicht alleyne dat crutzewergk sunder dy gantze kergken unde den
chor, de syde an deme closter alleyne uthgenomen, dy dar rurth an
der jungfrawen chor, dy schall dv prowst unnd dat closter buwen mit
sodanem bescheide, efft dat closter so arm were unnd des nicht vor-
muchte tho don, unnd dy vorstender der kergken hedden woll gelth by
sigk, so schullen sy dat ok buwen wente an der jungfrowen capittel-
husz, angesehn dat sy upnehmen unnde entfangen alle renthe, tinse
unnde pechte der kergken und nehmen ok alle testamente und dat
opper mit den tafelen yn den vihr tyden unde yn dem lighusze, so
schullen sy ok dem proweste vorgnant alle jar von aller upnahme und
uthgave rekenschop don und ome daraff eyne schrifft geven, de he
furder der ebtschen schall andwirden, alszo dat sy yn dem closter
mede weten, wat dat godeshusz und dy vorstender hebben yu vorrade
edder yn schulden. Dusse vorschreven stugke, punct und articell vn-
sampt und yn besundern hebben dy vorgnante parte vor sigk unnde
ore nakomen eyn dem andern vor uns sunder jenigerley ynsage, be-
helpinge und argelist in guden truwen stede und vaste gelovet tho
holden in jeginwirdicheid ern Nicolai Nyevelth von Berge bichtvaders,
Hans Vosses, Haus Wadepols rathmanne yn der nyhen stad, Hermann
Dudeszmann, Frigke Jorden, Mathias Storgken, Hans Michels, Hinrig
Moldenhawer, Bartold Eylsleve, Curd Bornstede, Kylian, Hans Vogt und
Simon Lucas parlude dar sulvest von der gantzen parre vorgenant dar
tho verbodet und uthgesand. To tuchenisse und warer bekentenisse
aller dusser vorschrevener stugke, punct unnde articell dat sv so
geschin unde besloten syn, hebbe wy Andreas abbet vorbenandt als
evn visitator von unsen gnedigsten hern von Magdeborch wegen des
closters umbe bede willen des gnanten prowstes dussen briff dar over
gemaket und mit unser ebdihen anhangedem ingesigell vorsigelt na
Cristi unses hern geborth dusend vihrhundert dar nach yn deme acht-
unndachtigstem jare des mandages na dem sondage Misericordia domini.
1488. April 25. Magdeburg. 10.
Erzbischof Ernst bestimmt einen Termin zur Entscheidung eines
Streites zwischen den Schneidern der Altstadt und Neustadt und
Sudenburg.
Konzept Pap. wenig beschädigt. Auf der Rückseite steht ron gleicher
Hund: Recesz zewuschen den sneidern in der Alden und Nuwen
stete und Sudemburg Magdburg besprochen.
Cop. 341*.
St. M.
Zu wissen, alsdann durch unser Ernsts, von gots gnaden admini-
strators der kitchen zu Magdburg und zu Halberstad, hertzogen uz
Sachsen etc. rete usz unser bevehlunge in den schelen und gebrechen,
Nr. 670. 1488. 389
so sich zewuschen unsern lieben getruwen den snydern in unser alden
stad Magdburg eyns und den snydern in unser Sudemburg Magdburg
anders teils halden, gehandelt und mit beider teil verwilligunge be-
sprochen ist, das die obgerurte parthien aller yrer scheel und gebrechen,
so eyn teil gein dem andern vermeynt zu haben, uff sechs schiedes-
richter die zcit darzu geordent und in demselbten anlas usz-
gedruckt zu gütlichem ader rechtlichen usztrage kommen, die ‚auch
den parthien uffs forderlichste to gelegen, vor den sie yre ge-
brechen muntlich furlegen, die sich dann befleiszigen solden, sie solicher
gebrechen vor pfingsten schirsten in der gute ader rechtlich slewniglich
zu entscheiden etc. und die geordenten schidesrichter den parthen
daruff furbescheiden und sie yrer gebrechen gütlich zu entscheiden
fleis furgewand haben, aber so sich die gütlichkeit nicht hat schicken
mögen und solich gebrechen zcwuschen hier und pfingsten schirsten
bequemlich mit rechte nicht mögen uszgetragen werden, das wir
gnanter Ernst administrator uff hute fritag Marci ewangeliste nach
Christi unsers hern geburd der weniger czal im achtundachtzigsten
jare uff unserm hofe zu Magdeburg mit.beyder obgerürter parthien
wissen und verwilligen die zceit, dorinne das recht sal uszgetragen
werden, bisz uff Michaelis schirsten erlenget und furder betedingt haben,
das [die genlante parthien yre schulde und anclage...! zu dem andern
vermeinet zu haben, bynnen vier wochen den nehsten schrifftlich setczen
und den geordenten schidesrichtern oder der ennichem 'überantwortten,
die sie alsdann umbwechseln, dem andern teyl zuschicken sollen, yre
antwort in vier wochen den nehsten nach überantwortunge der schulde
auch schrifftlich daruff zu thun und die mitsampt der anclage bey den
selbten schidesrichtern wider inzulegen, die sich alsdann uff der par-
thien kost und zcerung des rechten bie rechtsverstendigen daruff be-
lernen und sie solcher yrer gebrechen zewuschen hier und Michaelis
nehstkunfftig in rechte gentzlich entscheiden sollen, und was also durch
dieselbten schidesrichter zu rechte erkant und uszgesprochen werdet,
sall von beyden teilen angenommen, stete und fast gehalden, dem also
nachgegangen und davon nicht geapellirt ader supplicirt, sundern da-
mit nach laud des recess durch unser rete uff sonnabend in der oster-
wochen nehstvergangen betedingt, den wir hiemit nicht wollen ge-
brochen, sundern in allen andern stucken uszgeslossen die erstreckunge
der zceit bisz uf Michaelis festiglich gehalden werden, ane alle widerrede
und geverde. So sal auch mit der gerichtsforderunge durch die snyder
in unser alden stad gein yrem widerteyl angestalt bisz zu der sachen
usztrag beruhen, desgleichen sollen sich die snyder in unser nuwen
stad und Sudemburg Magdeburg mit angreiffen des handwercks in der
alden stad die zcit uber enthalden, und es sal damit furder nach luthe
der forigen recesse und beredungen gehalden werden ane widersproche
und geverde. Das dusz inmasszen obge|rurt|! dureh uns gnanten
Ernsten administrator also beredt, besprochen und betedingt und von
beiden obgerurten parthien bewilligt und angenommen ist, haben wir
390 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dissen recesz zcwene gleichs luts machen und iglichem teil eynen mit
unserm zurucke gedruckten ingesigel besigelt lassen, geben und geschen
uft stete, jare und tage obinberurt.
! Lücken durch Beschädigung des Ms. entstanden.
1488. Mai 24. 61.
Der Rat der Neustadt bezeugt, dass Burthold Swyszow einen Brief
bei ihm niedergelegt hat, wonach er 4 (rulden jährlicher Zinsen
für die Kirchmeister von S. Nicolai erkauft hat. Davon soll je
ein halber Gulden den Klöstern der Augustiner, Barfüsser, Pre-
diger und Carmeliter zu einem Seelgeräte gegeben werden, dır
zwei anderen Gulden soll die Kirche S. Nicola auch zu einer
Memorie empfangen.
Gleichzeit, Abschrift.
Stadtarchiv zu Mugdeburg,
Wy borgermester unde radtmanne der nyen stadt Magdeborch be-
kennen vor uns unde unse nakomen, dat dye ersame Bartolt Swyszow
myt synen medehulperen hefft eynen breff by uns gelecht to truwer
hant, alszo inholt, dat de gemelte Bartold Swyszow hefft gekofft veer
rinsche gulden jerliker renthe uth unde an eyner hove landes up Ins
leven pfelde belegen, de vorschreven is von deme proveste tho unszer
leven vrouwen in der alden stadt Magdeborch, de des gnanten ackers
lenherre is, dar de karkmester tosunte Nicolauwesze in der nyen stadt
Magdeborch hebben yn mede gelozeth unde gekofft achte rinsche gnlden
jerliker renthe, de deme werdighen capittel to sunte Peter unde Pauwel
an der sulven hove landes weren vorschreven. ° Myt dussen vorberurden
veer gulden wyl wy vorbenomeden borgermester unde radmanne den
kerkmestern to sunte Nicolauswesze in der nien stadt Magdeborch, de
nu synt unde in tokomeden tyden syn werden, vormanunge dlıon
unde anhalden, dat se myt twen gulden to der ere goddes dhon szo-
dane szelgerede den veer orden Augustinern, barvoten, predegern unde
den broderen in der Sudenborch jewelken kloster eynen halven rinschen
gulden alle jar uppe sunte Urbans dach unde bovelen ohne, wan sie
ohne dat gelt geven, dat se to der ere goddes bydden vor alle de lude.
dar des de gemelte Bartold Swyszow vor begereth unde sunderliken
vor de brodere unde susteren, de uth deme hospitale synt vorscheyden.
den he heth laten wigen to der ere goddes unde in de ere sancti
Thome des hilghen apostels unde ok Symonis et Jude der twiger hilgen
apostelen unde allen den to troste, de to deme genanten hospitale wesz
gudes gedan hebben. Unde myt den anderen twen gulden unde anderen
renthen, de he uns bevalen hefft, wyl wy och gerne holden to der ere
godes, wu he des begheret in synem testamente, na mogeliker wysze
alle jar eine memorien myt vigilien unde myt szelemyssen to bestellen
in der sulven karken sancti Nicolai edder wur ohm dat bequeme is,
up den dach, alsze de ergnante Bartold Swyszow van disser werlt vor-
Nr. 671—673. 1488, 591
scheyden is. Vorth mehr hebben unde beholden wy karkmestern de
macht, offt wy edder unsze nakomen wolden de erbenomeden veer
rinsche gulden wedder affkopen, dat schullen unde willen wy deme
erszamen rade in der nien stadt Magdeborch toseggen eyn ferndel jars
vor der genanten tynsztiid, de den hovetbreff by sick hebben lyggen,
alsze vorberurt ysz. Ock wil wy ergnante borgermester unde radt-
manne denne dar vor weszen, das dat gelt wedder wert angelecht in
de ere goddes unde szo ewichliken to holden. To orkunde unde mehrer
bekantnisse hebben wy unszer stadt ingesegel witliken laten hengen
nedden an dussen apen breff, de ghegheven is na Cristi unszes heren
geborth verteynhundert jar dar nha in deme achtundeachtigesten jare
am avende sancti Urbani des hilgen paweszes.
1488. Juni 16. BEEN 672.
Dompropst Adolf von Anhalt bezeugt als Lehensherr, dass der
Schwertfeger Hans Wynkelmann von seinem Hause in der Suden-
burg auf der Siechenstrasse, zwischen dem Hause von Heidenreichs
von Vyanden Kindern und Hans Gelehar gelegen, den Dom-
vikaren einen Gulden jährlich wiederküuflich für 20 Gulden ver-
kauft hat.
Cop. 31 fol. 163.
St. M.
— dusent veyrhundert jar darna im achtundachtigesten jare am
mandaghe nach Viti.
1488. Juni 18. Halberstadt. 613.
Erzbischof Ernst von Magdeburg entscheidet einen Streit zwischen
Graf Gebhard von Mansfeld für seine Stadt Hettstädt einerseits
und der Stadt Magdeburg andererseits.
Cop. 68 fol. 482. .
St. M.
Anno domini etc, LXXXVIII? am mittwoch nach Viti uff dem hove
zu Halberstad hat unser gnediger herre von Magdeburg und von
“Halberstad zwuschen grave Gebharten von Manszvelt und Heldrungen
von synen und der synen von Hetsted wegen eyns und des rats ge-
schickten der alden stad Magdeburg an stad des selben rats und auch
von wegen Mattis Lindener und Bertold Krul sich des rechten von
den von Hettsted vor uns zu nemen und zu geben und auch wider-
umb zu geben und zu nehmen, wie sich das geburth, begnügen lassen
sollen und wollen, und daruff sal der kummer zu Yszleuben gescheen
und derhalben gethane burgschafft gantz abe unde vernicht syn; und
ab die von Magdeburg entpfangens und erliedens schadens des kummers
halben zu Yszleuben gescheen, wie berurt, die von Hetsted ansprechen
und bethedingen wolden, des und darzu sollen wir der von Hetsted
392 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
zu rechte mechtig syn, so doch das die rechtvertigung der sache mit
den von Magdburg und den von Hetsted nach endigung und recht-
vertigung der houbtsache obin berurt erst gescheen und die houbtsache
vorgehen sal, und was wir zwuschen den gnanten parthen beiderseith
halben in rechte erkennen und uszsprechen, sal von yn allenthalb
ane alle appellirung, supplicacion, lütterung und ane ander allerleye
uszzcoge und behelff stete, veste und unverbrochen gehalden werden
ane geverde, und ab greve Gebliart mit den 'synen von Hettsted, so
yn recht zufallen, an den gnanten Lindener und Krull zu bekomen,
so vil yn derhalben geburen, mangel haben wurde, hat er ym bedingt
und furbehalten, des gein dem rate zu Magdburg nicht fallen zu lassen.
1488. Juni 24. | 644.
Balthasar von Schenen verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs
Ernst an Huns Rode zu Magdeburg einen Wispel Weisen jähr-
lich aus einer Hufe zu Gross- Oltersleben wiederkäuflich für
50 Gulden und gelobt die Schuld binnen drei Jahren bei Strafe
von 20 Grulden wieder abawlósen.
Cop. 68 fol. 364.
St. M.
— M*cCtCCC? dornach in dem LXXXVIII jare am dinstage Johannis
Baptiste zcu mittensommer.
1488. Juni 30. | 619.
Lorenz Fricke, Bürger der Neustadt, bekennt, dass er mit Zu-
stimmung des Domherrn Huner von l'lotho, Obedientiarius der
Obedieng Remkersleben, den Vikaren Nicolaus Mathei, Conrad
Woldenhagen, Heyso Dreyer, Peter Rigmann, Egbert Abrahe
drei Viertel Weisen jährlichen Zinses aus 1!, Hufe Landes zu
Wyderstorp wiederkäuflich für 36 Gulden verkauft hat.
Co. 31 fol. 161.
St. M.
— dusent veyrhundert im achteundeachtigesten jare des mandages
na Petri et Pauli der hylligen apostolen.
1488. Juli 14. 676.
Abt Andreas zu Berge, belehnt Konrad Balder, Dechant. des
Stifts S. Pelri und Pauli in der Neustadt- Magdeburg, mit ernem
Haus in der Bornstrasse daselbst, mit welchem bisher Claus
Clepizk belehnt war.
Cop. des Abts Andreas S. 105.
Regest: Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 583.
— secunda feria post Margarete.
Nr. 674— 679. 1488. 393
1488. Juli 23. 677.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Jacob. Martens 2 Gulden
jährlich aus seinem Hause im Brusewinkel für 30 (Gulden
wiederkäuflich un Heinrich Uyrow verkauft hat, und belehnt
Martens mit diesem Hause.
Cop. des Abts Andreas S. 101”. 102.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 585. 586.
— des middeweken na Magdalene.
1488. August 11. 678.
Abt Andreas zu Berge belehnt Valentin Stalberch mit eimem
Hause auf der Spiegelbrücke, mit welchem zuvor Jacob Mysdungk
belehni war.
Cop. des Abts Andreas S. 105".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 588.
— feria secunda post Laurentii.
1489. Oktober 1. 619.
Der Hat von Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst wegen der
Zustellung surückgebliebener Bierfässer.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
So gv uns nilkest under anderm vorderm inholde hebben geschreven,
wu Steffen Seweryn und Ludeke Ossenbrugge unse behrkoper juwen
medeborgern tho unser behoff behr affe gekofft, dar van ohne denne
ohre vathe etlike hinderstellich syn gebleven nach lude eyner inge-
lechten cedulen vortekend, biddende den juwen ohre vath mit vor-
nogvnge vorschaffet werden etc. so dat denne desulven juwer leve
scrifite vorder vormelden. Ersamen guden frunde, wy hebben den
gnanten Steffen und Ludeken unsen borgeren dar vor ohr lon gegeven
undde genoge gedan, dat se uns in dem, so se ok by juck eyn sodans,
de vathe tho rechte schickende, nach sodaner annamynge unde vordracht
bestellen vorvaren und vorsorgen scholden unde wolden, darumme,
guden frunde, entwyveln wy nicht, de sulven juwe borger, de des tho
donde, sik in dem wol willen weten tho holden, wante wv ungerne
wolden, se derwegen effte jennigen schaden scholden heben, und wur
mede wy juwer leve tho willen und denste syn mogen, don wy gerne.
Geschreven under unser stad secret am middeweken Remigii episcopi
anno domini etc. LXXXVIII? Radman und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmann tho Czerwest —.
394 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1488. Vor Oktober 21. 650.
Die Hieronymiten- Brüderschaft beklagt sich bei Erzbischof! Ernsl,
duss der Rat von Magdeburg Schoss- und Bürgerrecht von ihrem
Hause fordere, obgleich dus Haus bisher frei gewesen.
Cop. 26 fol. 220.
St. M,
De ernwerdigiste in god, irluchte, hochgeborne forste unde herre
herre Ernst, administrator der kerken to Magdborch unde to Halverstad
etc. hertoge to Sasszen, landgrave in Doringen unde marggrave to
Miesszen hefft uns brodern von der congregacien genomett itezund tu
Magdeborch wonende am leszten mit willen weten, unde fulbord syner
snaden capittels to Magdborch, dat wy in seyner gnaden stiffte, lande
unde steten zu Magdeborch beqweme woninge annemen unde dorinneu
nach uthwiszunge unde ordeninge unser gesette weszen unde wonen
mochten, gnedigliken vorgunst unde togestadett unde uns unde unser
guter in seyner gnaden unde seyner gnaden stifftes unde kerken
beschutt unde vordeding genommen, uns unde unsen gudern ok alle
unde yowelke gnade, fryheide und privilegia, dy andere seyner gnaden
geistlike unde cleresie in syner gnaden stiffte, lande unde steden t»
Magdborch hebben, mede gedeylett na lude unde inholde syner gnaden
briffes uns derhalven gegeven, dat wy synen gnaden hertzliken dancken.
unde hebbin ehir des eyn husz mit syner tobehoringe vore in dem
diveszhorne up deme orde na deme nyen marckte wartt gelegen vun
allem borgerrechte unde borgerrechtes besweringe qwid unde fry von
deme erhafftigen ern Johansze Kruszer, vicarien in deme dhome tv
Magdeborch, gekofft unde ome dat wol unde tor noge betalet unde sind
up solliken kop unde betalinge in rowelike besittinge unde possessit
des sulfften huszes mit syner tobehoringe unde fryheit kommen uude
hebben ok dorinnen jar unde dach unde aver jar unde dach unde noch
lenger ane eynicherleye erforderunge borgerrechtes eddir plicht von un:
roweliken gewonet, alse ok dy gnante ern Johann Krusze unse vut-
koper, so he uns bericht hefit, lange tid tovorn dat sulffte husz nit
sodaner syner freyheid gehad unde beseten hefft Nu hefft id sik in
deme vergangen sommer begeven, dat wy in deme gemelden unsen
gude eyn olt husz ave gebroken hebbin unde eyn nyes an dy stede
setten wolden, hefft dy radt der olden stad Magdeborch etlike dy oren tv
uns geschickett unde mit etliken drouwenden worten vorbyden latlıen,
dat wy sodann nye gebuwe nicht uprichten noch don scholden ete.
unde hebbin uns dar na laten vorholden, wenn wy yo buwen wolden.
dat wy denn glik andern oren borgern schot unde andere plicht geven
unde der stad wake mede don unde holden scholden, unde fundiren
unde gründen sik up eyne possessie sprekende, dat sodans ermals ve
unde ye von dem sulfften unsem husze unde seyner tobehoringe
Nr. 630, 1488. S025
gescheen unde gedan sey etc. dorup wy denn antworden, dat wy sodans
nichten geloven.
Tom ersten darumme, dat dy vorgnante ern Johann Krusze uns
dat vorgemelte husz mit syner tobehoringe alles borgerrechtes qwid
unde fry vorkofit unde wy ome dat ok also betalet hebbin, unde sind
also unde darup in rowelike besittinge unde possessie des sulfiten huszes
mit syner tobehoringe unde freyheid kommen unde hebben darinnen
jr unde dach unde aver jar unde dach unde noch an eynicherleye
erforderunge borcherrechtes von uns geroweliken gewonett, also ok dy
velgenomede ern Johann Krusze unse vorkoper lange jar tovorn deme
also gedan unde dat vorgedachte husz mit sodaner syner fryheid beseten
lefft, unde wo de radt der alden stadt Magdeborch eynicherley gerich-
tikeid dorane gehad hedden, hedden sy unsen vorkoper unde uus
ungetwivelt sus lange unbemoyget nicht sitten laten.
Tom andern darumb, dat wy geistlike lude sind unde mitsampt
unsen gudern in dem verdedinge, schutte unde bescherminge der hilgen
paweszliken unde keyserliken gnaden, freyheiden unde rechten allen
geistliken gegewen mede begrepen sind, getruwen wy to den sulflten
gnaden, friheiden unde rechten, dat wy dem rade der alden stad Magde-
boreh von des vorgemelden unses huszes wegin nichtes to done
schuldich sind angesehin, dat dat sulffte husz unse gud is unde mit
sambt uns dy vorgemelden gnade, fryheide unde rechte hebbin unde
gebruken schall.
Tom dridden darumme, dat unse hus unde woninge nicht in des
schulten sundern in des mollenvogedes gerichte gelegen isz, dorinnen
de radt der alden stad Magdeborch ome keyn geboth nach vorbodt
eddir ander gerechtikeid, alse wy meynen, to tihen mag ange-
schin, dat sy noch dat hogeste noch dat sydeste gerichte dorinnen
hebben, unde yfft ok dat sulffte unse husz unde woninge in des
schultten gerichte gelegen were, so hopen wy dat wy, dennoch dem
rade schott to geven unde wake unde andere unplicht to done nicht
plichtich weren, angesehin gnade, fryheide und privilegia, dy dy hilgen
paweste unde keysere allen geistliken der unde anderer stucke halven
gegeven hebbin unde in aller mathe, alse dy borgere to Magdeborch sik
in oren saken von den understen richtern frede warcken laten, also
hebben ok dy sulfiten hilgen paweste unde keyszere allen geistliken
over ore personen unde gudere by sweren penen frede gewercket, de
dv radt to Magdeborch ok ungetwivelt to holden unde sik vor den
penen to vorwaren schuldich isz.
Unde aff de ersame radt der olden stadt Magdeborch sik beduncken
Iythe, dat sollikes also nicht bilik unde wy mit unsen guderen nicht
fry syn scholden, so is unse gnedige live herre von Magdeborch unser
alse ore unde unse gnedigiste herre unde geordentte richter gantz
mechtich unde willen uns des mit one dorch syne gnade nach uth-
wiszinge beschrevener pawestliker unde keyserliker privilegia unde
rechte gerne erkennen unde scheiden laten unde wy bidden mit gantzer
396 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
underdanikeit demodigen, dat dy gedachte unse gnedige live herre
gnedigliken vorfugen wille, dat wy over sodane unse liken gebode uth
unser vorgemeldin roweliken unde rechtverdigen possession unde rechte
unerkander dinge nicht gesettit nach gespoliret werden. Dat sind wy
umb syne forstlike gnade mit unsern innigen gebeden an den almech-
tigen god vor syne gnade vlitich to done alletid dy allerwilligisten to
vordynende etc.
Das Datum ergiebt sich aus der folgenden Urkunde.
1488. Oktober 21. Calbe. 68l.
Ersbischof Ernst verwendet sich beim Rut von Magdeburg. zu
(runsten der Brüder vom gemeinsamen Leben um Freiheit von
bürgerlichen Lasten für ihr neu gebautes Haus.
Konzept in den Wiggertschen Papieren. Auf der Rückseite: Schriffi an
den rat zcu Magdeburg vor die brüder von der congregacien dosells
eins huses halben, doruff der rat vermeihnt schos und ander bürger-
recht zcu haben.
Stadtbibliothek zu Magdelurg.
Programm des Kön. Domgymnasiums zu Magdeburg 1851.
Ernst etc. Unser gunst zcuvor. Ersamen und vorsichtigen lieben
getruwen. Uns haben die geistlichen brueder von der nuwen congre-
gation bey uch in unser alden stat Magdeburg unsere lieben andech-
tigen abermals furbracht, wie yr von yn von dem nuwen huse, das sie
zcu buwen furgenommen haben, uch schoss und ander burgerrecht zeu
geben und zeu thun yczt aber gefurdert und den buw furder zcu thun
verboten habt, das uns uber den handel durch unsere rethe nehistmals
mit uch derhalben von unsern wegen mit uch gehabt von uch befremdet
und auch nachdem dieselbten brueder sollich hus frey gekowfft und
die pristerschafft, die vormals doruff gewohnet, keinen schoss und
burgerrecht davon gegeben und getan haben, und nachdem dann nu
die gnanten unsere rede im handel obgerurt sich von unsern wegen
erboten haben, wo vr ys vormeyntet, sollich hus nicht frey sein solde,
des wir des mit uch zeu rechtlichen: erkentnisse und ustrage an und
uff den wirdigen ern Andrese abte zeu Berge unsern rat und lieben
andechtigen stellen wolden, des wir uns noch also erbieten, begernde
dorumb an uch in ernstem vleisse, ir wollet sollich furderunge obge-
rurts schoss und anders burgerrechts des gemelten huses halben al:
unser und unser kirchen freiheit uff bemelte unsere erbietunge gein
den bruedern vorgemelt abestellen und yn den angefangen buw ful-
czihen und fulbrengen und uch hiran so erczeigen und finden lasse
domitt furder schreibens und muhe nicht durffe not werden, als wir
noch der zcuvorsicht und uns des zcu uch verlassende sindt. Doran
thud yr unser ernste meynunge und kompt uns von uch zcur billichkeit
zcu dancke. Datum Calbe 1485 sabbato post XI millia virginum.
Nr. 680 —682. 1488. 397
Zcedula.
Und nachdem es itzundt gein winthertagen gehit, haben wir den
gemelten bruedern erlowbt den angefangen buw obgemelten huses zcu
fulbrengen und zcu fulezihen, begernde sie doran nicht zcu irren, dann
wo erkand wirdet, das dasselbe hus nicht frev, sundern schossbar und
anders burgerrechts belestet sein soll, wolln wir das also gescheen
lassen. Datum ut supra.
—
1488. Oktober 30. 6582,
Der Rat der Stadt Magdeburg antwortet dem Erzbischof Ernst auf
sein Schreiben wegen der Algabenfreiheit des Hauses der Brüder
vom gemeinsumen Leben, duss die Stadt auf den Schoss und
Bürgerrecht von jenem Hause nicht verzichten könne, und bittet,
ihn bei seinen Rechten behalten zu wollen.
Or. Perg. Si.
Stadtbibliothek zu Magdeburg in den Wiggertschen Papieren.
Programm des Kin. Domgymnasiums zu Magdeburg 1851.
Unsen underdanigen willigen denst thovorn, ernwerdigiste in god
irluchte hochgeborn forste, gnedige herre. So juwe gnade uns itzund
nach avermals vorbringinge der broder van der nyen congregation
under anderm und vorderm inholde hebben geschreven, wu wy van
ohne van dem nyen huse, dat se vorgenomen hebben tho buwen, schod
und ander borgerrecht und plicht tho geven und tho don avegefordert
und den gebuw vorder tho donde verboden hebben, over den handel
dorch juwer gnaden rede negestmals derhalven an juwer gnaden stat
gehat, und ok dat desulven broder sulk hus fry gekofft und de prester-
schafft, so vormals daruff gewonet, neyn schod und borgerrecht, als
juwe gnade des warlich bericht, darvan gegeven und gedan hebben, und
nachdeme denne juwer gnaden rede sick van juwer gnaden wegen,
wu wy vormeynet, sulk hus nicht fry sunder tho borgerrecht liggen
solle, dat juwe gnade des mit uns tho rechtlikem erkendnisse und uth-
drage tho komen an den werdigen ern Andreasen abt tho Berge juwer
gnaden rad und andechtigen stellen wolden etc. mit uns gehandelt
schullen hebben, hebben wy, gnedige herre, vormiddelst juwer gnaden
ingesluten cedulen dessulven gebuwes halven alles nach sodaner juwer
gnaden scrifften opp vorbringinge dermaten vormerket und vorstan und,
gnedige herre, entwyveln wv nicht, de hochwerdigen werdigen
gestrengen und erbarn juwer forstliken gnaden hovemeister etc. marschalk
cantzler Kotze und Vincentius Nuwemeister juwer gnaden rede hebben
wol inne und syn in vordracht, de dynge also vormiddelst itliken
unsen borgermeistern von den schepen unses rades personen und vor-
wanten gehandelt syn, wy dat desulven huser uns vorwand, schotbar
und borgerrechtes plichtig weren, unse register und kundschopp vor-
leggen scholden, wes wy denne vor und van alder gehad hedden, unge-
twyvelt juwe gnade wolde uns dar wol gnedichliken by und neynen
398 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
avebroeck don laten, und derwegen, gnedige herre, des werdigen hern
abtes tho Berge in dem nyc dacht worden, so wy des van den gnanten
unsen geschickeden eygentliken berichtet syn und eyn sodans ingebracht
hebben, wu aver juwen gnaden eyn sodans van den sulven brodern
effte sus vorgekomen sy, late wy in den wegen, wante, gnedige herre.
daropp eyn sodans wante her also vorbleven, so wy des nach deme
alsu tho donde und na to komende overbodich syn und, gnedige herre,
so ern Steynsetter de prester in tyden dar gebuwet und uns darvon
neyn schod gegeven unde unse plicht gedan hefft, so he ok nu vorder
van twen huseren an der steynstraten in unsem borgerrechte liggende,
de he ok nye gebuwet und vorandert und nu echt bynnen dren jaren
dar van neyn schod gegeven hefft, dar wy ohne umme und alles in-
clagen und dat wante her in guden gelimppe hebben rouwen laten und
darmede geleden, dar he-sik ok billiken uns und dem gemeynen gude
affebroeck to donde nach syner consciensien inne mochte besynnen:
mach dat aver in der gute nicht syn, mothen wy nach der billicheid
van ohme non eyn sodans irfordern ungetwy velt, juwe gnade uns des
nicht vordenken, und bidden, gnedige herre, mit besunderm und denst-
likem flite, juwe forstlike gnade wille uns in deme handhaven und hy
deme als juwer gnaden vorfarn loffliker und milder gedechtnisse un
y und y geschen, gnedichliken laten, so wie uns des nach der
kendnissen tho juwer gnaden und alles guden nach vorwanten
dingen sunder jennigen twyvel wol vorsehen. Vordenen wy uk
tigen desulven juwe forstlike gnade, den wy alle tyd willich syn.
wur wy mogen, in bsundern flite gerne. Geschreven under unser stai
secret am donredage post Simonis et Jude apostolorum anno domini ete.
LXXXVIII 9.
Radman und innigismeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ernwerdigisten in god.. hern Ernsten, administrator
der kerken to Magdeborch und to Halverstad etc.
1185. November 12. Giebichenstein. 683.
Dietrich von Hardorf zu Alvensleben verkauft mit Zustimmung
des Erzbischofs als Lehensherren an Meister Thomas Darkstroh
und den jüngern Heinrich Rode, Ratmänner der Gewandschneider-
Innung, und an Thomas Rode, Speisemeister der armen Leute n
llospital S. Spiritus, zum Nutzen der armen Leute 6 Gulden von
2 freien Hufen im alten Dorfe zw Alvensleben, 15 freien und
10 Lehnhufen und aus der Kapellenmühle daselbst, von 4 Hufen
im Markte Alvensleben und einer Worth daselbst, von 4 Wiesen,
nämlich einer unter dem Rustenberge, der andern unter dem freien
liofe, der dritten hinter der Herren. Kohlgarten und der vierten
Nr. 683—685. 1488. 399
unterhalb der Frachtmühle gelegen, die Steinwiese genannt, wieder-
käuflich für 100 Gulden.
Cop. 495 fol. 25. 26.
St. M.
— (iebichenstein — tusend vierhundert darnach im achtundacht-
zigsten jare am mittewoche! Martini des heiligen bischoves tage.
! Der Tag S. Martini fällt 1488 auf den Dienstag.
1488. December 20. | 684.
Der Rat von Magdeburg bezeugt unter dem 8. Mai 1503 eine
Eintragung in das Ilypothekenbuch betreffend eine Schenkung an
die Jacobikirche.
Heberegister der Jacoli - Kirche.
Stadtinbliothek zu Magdelnurg.
|Wy borgermeister, rathmann und innigszmeistere der olden stadt
Magdeburch bekennen openbarin und mith dusszem unnszem open breve
vor allen, dy ohn sehen horen edder leszen, dat naeh Cristi unsers heren
geborth dusent vehrhundert darnach imme achtundachtigesten jare
sonnavendes nach Lucie et Odilie virginum vor uns under unsem
rathusze dussze nachgeschreven gyfft overropen und gesehen und in
nachfolgenden worden in unser stadt gyfftboke clerlichen vortekent und
geschreven is]:
Thyle Bode gaff Hans Juterbocke kerekmeister tho sunte Jacoppe
tho der genanten handt eynen halven fynen ferding jarliches tinses
mith dem hovetgelde, szo alsze he hadde und gehadt hefit an dem husze
vor der hogen porthen gelegen, dar itzundt Nicolaus Bymersehe inne
woneth, mede tho donde, alsze der genanten kercken nutte und be-
queme ysz, und duth gelt schullen dv kerekemeister verschothen.
[In bekentenissze vorsygelt mith unser stadt hirnedden ufgedruckten
secret mandages na dem sondage Jubilate anno XV* tercio.]
1488. 685.
Der Rat von Calbe beseugt einen Verlrag zwischen seinem Capellan
Cásarius Beckendorf und seem Bruder Levin, Bürger von
Halberstadt, über mehrere Güter in Magdeburg.
Abschrift im Handelbuch der Stadt Calbe S. 280.
Stadtarchiv zu Calbe.
Wie borgermester unde ratmanne der stadt Calve bekennen apent-
liken mit unnsen apen brive, wo Levin Bekendorf, borger to Halverstadt,
synen bruder hern Cesarium Bekendorft unsen belenden kappellan et-
like erffgudere halven, alse nemeliken eynes hnses unde hoffes in der
papenstrate to Magdeburg unde drier worde landes in dem wynhove
dar sulves gelegen schrifftliken an uns beclaget heth unde wie den ge-
400 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nanten hern Cesarium vor uns vorbodet unde underrichtet, also dat
sik die twe bruder vorgenant underlangk in fruntschop der veterlichen
erfiguder halven vorberurt vor uns vordragen hebben, in maten alse
hir na volget: her Cesarius unse capellan sol die tinse, die von den
twintich gulden, die sie up dem huse unde hoffe hebben in der papen-
strate to Magdeburch gelegen jerliken, die wile he levet, upheven; des
gliken sol hie ok ungeferlichen upheven, die wiele he levet, dy jerliken
tvnsen, die von den dren worden landes to Magdeburch in dem win-
hove gelegen jerliken vallen mogen, ane allerley infal, sunder wan nw
der vilgnante her Cesarius dodes halven avegegangen is, dar got lange
vor sy, so sollen die vorgescrevenen guder, nemeliken die twintich
gulden am huse unde die drey worden landes, vallen unde kommen an
synen bruder Levin Bekendorffe edder an synen rechten erffen ane alle
indracht unde hindernisse; des to bestendigeyt unde bekentnisse ge
schreben in dem buche der stadt.
1488. 656.
Jacob Schat giebt der Bruderschaft S, Nicolai in der Peterskirche
80 Gulden zum Ankauf eines Hauses zum Behuf des Altaristen
des Altars S. Nicolai.
Transsumpt in einer notariellen Beglaubigung dieser Schenkung ron 1458
30. Mat.
Kettner, Clerus Magdeb. S. 571
Ik Jacob Schat geve myt willen unde vulbort myner erlycken hus
frauwen Margarethen in de ere godes der broderscapp sancti Nicolai tv
behoffe oren altaristen to evnen huse gekoft van Mathias Bruwer vr
gyftgud achtentich rynsche gulden, to ewygen tyden blivende to dem
altare sancti Nicolai in sunte Peters parrekerken bynnen der olden stat
Magdeburch, des sick de altariste bruken schal, wann he dat altar
. sulvest vorheget, unde nicht to vorbutende efft to vorkopende sunder
fulbort der scheflerey, unde dusse LXXX gulden synt genommen van
de hundert gulden, die ick Jacob Schath vor mick beholden hebbe
mechtich tho syn, de denne thovor im bereyde synt XVIgulden gekart
to evne selebade bestempt in der stat gyfftboke, de ick Jacob Schath
gedaen hebbe mvner elyken husfrauwen Margaretha in den LXXXll
jare darvor to holdende etlyke ewighe memorien na myner begher.
Das Jahr dieser Schenkung ergiebi sich aus der Urkunde von
1498, Oktober 21.
——— —-— .- ———
1489. Mürz 11. Calbe. 687.
Ergbischof Ernst schlichlet einen Streit zwischen den von Werder
und der Stadt Magdeburg.
Cop. 68 fol 492.
Zu wissen, das wir Ernst, von gotsgnaden administrator der kirchen
zu Magdeburg und zu Halberstad etc. in schele und zusprochen, Szu
Nr. 686— 690. 1488—1489. 401
der tuchtige Gerhard von Werder von sinen und Cristoffs und Conen
von Werder seyner bruder wegen zu den ersamen und vorsichtigen
unsern lieben getruwen dem rate unser alden stad Magdburg Hanses
von Werder auch seines bruders halven seligen, dem die gemelten
von Magdburg zu yren handen genommen, etliche zcit gefenglich ge-
halden, der zum letzt mit swerer kranckheit befallen, in eyne herberge
doselbst zu Magdburg betagt, darinne er etliche zeit gelegen und dar-
nach verscheiden ist, vormeynte zu beteydingen, szo als der gnante
Gerhardt von Werder von seynen und seyner bruder wegen obgemelt,
auch der ersame Heyne Alman borgermeister und andern geschickten
von wegen desraths unser alden stad Magdburg die mechtiglich uff uns
gestalt und gegangen, sie entrichtet und gescheiden haben, wie hier
nachfolget und also, das der rath unser alden stad Magdburg umb
muehe und getzenck zu vermeiden uns achtzig rinische gulden schicken,
die wir forder Gerharden von Werder und syenen brudern obgemelt
zu berichtung sollichs unwillens geben wollen —.
— Calbe — der weniger czal im nuehnundachtzigsten jare uff
mittewoche nach dem sontag Invocavit.
1489. Mürz 16. 688.
Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt zu Erbenzins und auf Wieder-
kauf den Bürger Thomas Steffens mit einem Viertel Landes zu
Gross- Rodensleben jährlich auf 2 Schilling jährlichen Zinses für
25 Schock Groschen.
Cop. Hillersleb, fol. 111".
Universitäts- Bibliothek zu Jena.
— vertheynhundert darna in deme LXXXIX jar am mantag na
Gregorii.
1489. März 23. 689.
Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt den Bürger Hans Grubte
mit einem Viertel Landes zu Irxleben auf 2 Schillinge Pfennig
jährlichen Zinses.
Cop. Hillersleb. fol. 112".
Universitáts- Bibliothek zu Jena.
— virtheynhunderth jar darna in deme negene und achtigisten jare
am mantag na sunt Benedictus daghe des hylligen abbeth.
1489. April 3. Magdeburg. 690.
Erzbischof Ernst entscheidet einen Streit zwischen Hans Hilde-
brand und der Stadt Magdeburg, welche dessen Knecht nebst
Harnisch und zwei Pferden, dem Hans Hildebrand zustehend,
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVII. \. 26
402 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gefangen und behalten hatte, dahin, dass die Stadt dem Kläger
100 Gulden zur Intschädigung geben soll.
Cop. 68 fol. 493.
St. M.
— Magdeburg — MCCCC im LXXXIX jare uff fritag nach Letare.
1489. April 25. 691.
Der Rat von Magdeburg schreibt an Fürst Magnus von Anhalt,
er möge dem Hate von Zerbst auftragen, einen Bevollmächtigten
zu einer Verhandlung mit einem Magdeburger Bürger zu
schicken.
Or. Perg. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen denst tovorn. Hochgeborner forste, gnedige herre.
Nach juwer gnaden und des ersamen rades to Czerwest juwer gnaden
underdanen und vorwanten besokyngen und scrifften ohne vornemynge
und anbringinge halven van Jacob Qwersteden geschen itzund an uns
geschicket, hebben wy nach lesynge und vormerkynge der sulven
scriffte und der dynghe halven den gnanten Qwersteden dalingh, so
wy ohne hebben mochten, so he gestern nicht inheymsch was, vor uns
ghehath und in dedynge vaste und hertliken gesecht, so wy in deme
wu dem neyn gevallen hebben, wu wol he vaste mannigerley jegen-
rede und behelp darinne vornymmet, juwen gnaden itzund to langh to
schrivende etc. ydoch hebben wy ohme dar so vorder ingesecht, he
wille dat in der gute twuschen duth und dem andern negest kunff-
tigen dynge ungeverliken unschedeliken eynem jowelken an synem
rechten gerne gutliken rouwen und anstan, und hebben dat ok also
lange by dem richter opgenomen und bestellen lathen. Darumme,
gnedige herre, is derhalven unse gude wolmenynge in bsunderm fite
biddende, juwe gnade willen by dem ersamen rade juwer gnaden
underdanen in allem besten gnedichliken vorfogen, se derhalven ohres
rades, jo ehr jo lever se bynnen der gnanten tyd id bybringen mogen,
her by uns fogen effte vulmechtigen schicken, so willen wy de saken
undertwuschen denne vornemen und flid ankeren, de dynge in der
gute mogen bygelecht werden, wante wurmede wy juwen gnaden und
ok dem ersamen rade juwer gnaden underdanen to Czerwest to ge-
vallen und denste syn mogen, don wy mit bsundern unde flite gerne.
Gescreven under unser stad secret am sonnavende in den hilgen
ostern anno domini etc. LXXXIX.
Radmann und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem hochgebornen forsten und herren hern Magnusen
forsten to Anhalt und graven to Asschanien etc. —.
Nr. 691—693. 1489. 403
1489. Mai 24. 692.
Johannes Langeleff, Altarıst in der Kirche S. Ulrici, verkauft
dem Thesaurarius und Kapitel der Kapelle U. L. Fr. des ercz-
bisschuplichen sales up dem nygen marckte einen halben Gulden
jührlicher Rente aus seinem Hause, Hof und Garten geleghen in
der Sudenborg by sunte Michels dore in dem winckel jeghen deme
nygen hospitale wiederkäuflich für 10 Gulden; und dass dieser
Wiederkauf mit Zustimmung des Lehensherren Thomas Harck-
stro, Bürgers zu Magdeburg, geschehen ist, darum hat dieser sein
Siegel an den Brief gehängt.
Or. Perg. Sp. — Cop.369 Nr.86.
St. M s. r. Stift S. Gangolphi Nr. 37.
— gescheyn unde gegheven na goddes gebort duszent veirhundert
darna in neghenundeachtigisten vare in sunte Urbanus avende des
hilgen pawestes unde martelers.
1489. Juni 4. 693.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dieser solle einen
seiner Bürger veranlassen, ein Fass Bier, das er der Kürschner-
Innung als gut verkauft hatte, zurückeunehmen, da es ver-
dorben sei.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Unse frunde der korsener innigen bynnen unser stad hebben uns to
vorstande gegeven, wu se eyn halff beher bynnen juwer stad eynem,
genomet de schulte van Stokelitz juwem borger, ave gekofft hebben
laten, dat denne gud und nu opp duth fest pingesten negest kunfftich
drenglich und gud behr syn scholde, des se nu also nicht enfynden
und gantz avesmeckich syn schulle, wu wol dat se dat by sick ge-
laten und nicht, sunder dat se dat gekostet, vorantderdt hebben, und
uns van deszwegen gebeden se tigen juwe leve to vorschrivende und
tho vorbiddende, densulven juwen borger dar an tho wysende, he
alsodan syn behr wedder in der gute tho sick neme, wante id ohne
nicht evene sy etc. Wurumme und wu dem, bidden wy degher frunt-
liken, juwe leve willen mit demsulven juwen borger im besten daruth
reden und vorfogen, he alsodan syn behr nu mit dem ersten, ehr dat
id vorder vorderve und tho weck mochte werden, wedder wolde nemen
effte susz sliten edder wu he sick mit ohne daruth in der gute sliten
mochte, vordenen wy tigen juwe leve im geliken und grottern wedde-
rumme gerne und des juwe antwerde. Geschreven under unser stad
seeret am donredage post Exaudi anno domini etc. LXXXIX.
Radman und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und rathman tho Czerwest —.
26*
404 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1489. Juni 26. 694.
Abt Andreas von Kloster Berge bekundet, dass Henning Slaakge
50 Gulden an Kersten Smed und seine Fraw Helene verkauft
hat. Diese Summe ausser 3 Gulden haben diese gegen eine
Leibrente von 3 Gulden aus einem freien Hof und 5 Hufen
Landes zu Karith an das neue Hospital in der Sudenburg ver-
macht, so dat in der schepen boke in der Sudenborch geschreven
und versart is.
Cop. des Abts Andreas S. 111".
Kloster Bergische Stiftung
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.59.
— feria sexta post Johannis Baptiste.
1489. Juli 7. 69.
Hans Teyge schreibt dem Rate von Zerbst wegen der Zinsen Gerke
Kannengiters und wegen der Herberge in Magdeburg.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willige dinst myt vormogen alles guden. Ersamen wisen
leven hern. Ik schreif am sundage nest vorgangen juwen kemern und
bat vor den armen man Gercken Kannengiter, dat se em wolden so
gunstich sin und wolden em de XVII sexag. senden, de em by jw up
sancte Johans bedaget und vorschenen weren, het he abermals to my
gesant und my laten bedden, dat ik noch eyns an jw schriven wolde,
dat he dat gelt mochte krigen, wente he is sere kranck und het nicht
to vorteren, ik vorse my ok, dat dyt de lasten tinsen sin werden, de
gy em geven werden, gy mogen dat lon van godde nemen etc. Er-
samen wisen leven hern und guden frunde, gy hebben etlicke tyd
myne leven geste gewesen und ik hebbe jw dat beste gedan, dat ik
kunde na mynen vormogen, is derhalven myn gutlicke beger, gy
willen des nicht vor unwillen nemen und willen sein na eynem andern
werde, de jw gutlicker don kan wen ik; kunde ik susz juwer ersamen
wisheit vele to dinste und willen wesen, dede ik willich und gerne.
Gescreven to Magdeburch am dinxdage vor Kiliani anno LXXXIX.
Hans Teyge.
Adresse: Den ersamen und wolwisen borgermester und radmannen
der stad Czerwest —.
1489. Juli 8. 6%.
Hans Mauritg schreibt an Hans Kleinschmidt zu Zerbst in. einer
Hans Teyge betreffenden Angelegenheit.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen denst tovorn. Leve Hansz, besunder gunstiger
frunth. Juwe schriflte van weghen des ersamen rades to Czerwest an
Nr. 894—698. 1489. 405
my ghedan hebbe ik innomen und juwer begher na do ik jw to weten,
dat wy wol eyn sodans, alze de gedachte radt begereth, my gansz
swar is, na deme Hans Teyghe or werdt myt mynen oldern godt
zeighen, ok myt mynen broderen und my in grother frunthschop
gewesen und noch is, ydoch dem gemelden ersamen rade to sunder-
lieken willen und wolgefallen, jw to vorsicht, fruntschop und forde-
ringhe, so se eyn sodans dorch ore schriffte begherden, wil ik myk
wilich laten befinden; wurmede ik ju to denste werden mochte, were
ik gans willich. Geschreven to Magdeburch am daghe Kyliani mar-
tirs anno domini etc. LXXXIX. Hansz Mauritz.
Adresse: Den ersamen Hansz Kleynsmedt, borger to Czerwest —.
1489. Juli 11. mM 697
Der Rat von Magdeburg teilt dem Fürsten Magnus von Anhalt
mit, dass die Brüder Woltersdorf dem beraubten anhaltischen
Unterthan zu seinem Rechte verhelfen werden.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen denst tovorn, hochgeborner forste, gnedige herre.
Nach juwer gnaden scrifften van wegen Petern Mewese juwer gnaden
mannes van Koselicz, dem eyner van Neddelitz gnant Jeronimus twey
perde entfromdet etc. itzund an uns belanget, hebben wy, gnedige
herre, derhalven Hans Wolterstorpp unsen borger, dem de und sinem
broder de gnante Jeronimus thostande is, vor uns gehath und dar
uth mit ohme juwen gnaden tho gevallen und denste flitigen geredet,
de uns daropp under andern berichtet heftt, wu dem, willen he und
syn broder juwer gnaden edder dem gnanten Petern juwer gnaden
mannes rechtes an demselven Jheronimusze to bekomende gerne
genochliken und denstliken thostaden und node vorhindern, und wur-
mede wy juwen gnaden vorder to denste sin mogen, don wy in
bsundern flite gerne. Geschreven under unser stad secret am sonn-
avende ante Margarete virginis anno domini etc. LXXXIX *.
Radman und innigesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den hochgeborn forsten und herren hern Mangnusen,
forsten tho Anhalt etc.
1489. Juli. 14. 698.
Jacob Rodenbeck, Kanonikus und fünfter Obedientiarius des Stifts
S. Sebaslian, bekennt als Lehensherr, dass Heinrich Hovet, Vikar
von SS. Nicolai am Neuen Markte, dem Kapitel der Kapelle U. L. Fr.
im ersbischöflichen Saale 21/4, Gulden jährlich aus seinem Hause
und Hofe belegen up deme orde an der krummen straten by
deme brande in der olden stadt Magdeborch upwort na sunte
406 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Sebastians kercken, dar beneven an der eynen syden in der
krummen straten de erhafitige her Hermann Ridder unde an der
andern syden an deme orde der ledderstraten de vorsichtige
Jacobus Louwe itzunt wonen, für 50 Gulden wiederkäuflich ver-
kauft hat.
Or. Pap. 81. abgefallen.
St. M. s. vr. Stift S. Gangolphi Nr. 38.
— dusent veerhundert darna im negenundeachtigesten jare am
dinsztage na sunte Margareten dage der hilgen junckfruwen.
1489. Juli 14. Magdeburg. 699.
Hans Maurite bietet dem Rate von Zerbst Herberge in seinem
Hause an, nachdem Hans Teyge sie aufgesagt halte.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— to Magdeburch am dinsdagk na Margarete anno etc. LXXXIX.
1489. September 4. 100.
Dompropst Adolf von Anhalt bekundet, dass Levin Godeke aus
der Sudenburg für sich und seine Erben an Johann von Nuwen-
stete, Dompropst zu Merseburg, den Domherrn Johann Allenstein,
den Kanonikus von S. Nicolai Vincenge Tyden und den Domvikar
Urban Schutze, den Testamentarien des verstorbenen Domherrn
Balthasar von Schlieben 4! , Gulden jährlich aus seinem Hause
gegenüber der Dingbank für 89 Gulden wiederkäuflich ver-
kauft hat.
Cop. 21 fol. 60.
St. M.
— thuszent vierhundert darnach im newnundachtzigisten jhare am
fritage nach Egydij.
1489. September 29. : 101.
Hans Teyye schreibt dem Rate von Zerbst über die Anlage von
Leibguchten.
Or. Perg. Si.
Stadtarchw zu Zerbst.
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guten. Ersamen wisen
leven hern. Ik voge jw to weten, dat hyr im lande eyn par folckes
jowelck van jaren, de wolden by jw gerne eyn hundert gulden edder
II* up lifgelt kopen; is jw dar wes umme, so bestelt dar na, und eft
lk nicht by der hant were, so fraget na Hinrick Scherppinge, de van
Nr. 699—703. 1489. 401
Haldesleve hergetogen is, de wert jw wol underrichten; kunde ik jw
vele to dinste unde willen wesen, dede ik willich unde gerne.
Gescreven to Magdeburch am dage Michaeli anno LXXXIX.
Hans Teyge.
Adresse: Den ersamen burgermester unde radmanne der stad
Czerwest —.
— m ——— ——
1489. September 29. | 102.
Schultheiss Heinrich Sülte bekennt gegen die Schöffen zu Gross-Salee,
dass Matthias Lindener ein Pferd des Bernd Kackmann für
8 Schock besetei hat.
Or. Pap. Ss.
Stadtarchiv zu Gross- Salze.
Cop. 68 fol. 384.
St. M.
Ik Hinrick Sülte, schultete unde ordende richter in der allden
stadth Magdeburg, bekenne openbar vor alsweme, de düssen mynen
open breff sehn, horen edder leszen, besundern vor jw wiszen richter
unnde scheppen tho dem groten Sallte, dat Mathias Lyndener, borger
ok tho Magdeburg, myt mynem gerichte besatet hefft under sick sulvest
eyn perdt vor VIII scok grossen anhorende Berndt Kackmanne vor
sodan schulth boven berurdt unde hefit sich myth ohm vordragen. Des
tho orkunde vorsegelt myt mynem ingesegel ahm daghe Michaelis
anno domini etc. LXXXIX "e
1489. September 30. Magdeburg. 108.
Erzbischof Ernst gestattet, dass die Badestube im Diebeshorn in
der Altstadt und in dem Gerichte des Möllenvogis gelegen, welche
Erzbischof Peter Claus Bader mit 4 Häusern dabei frei von
allem Bürgerrechte überlassen hatte mit der Bedingung, dass dieser
das Eigentum an denselben der Vikarie S. Barwardi, S. Hedwigis
und Aller Heiligen, welche noch keinen eigenen Altar hatte, über-
liesse, nun von dem jetzigen Inhaber der Vikarie Johannes Mecke
wegen Baufälligkeit an Johann von Düsseldorf und die Brüder
der neuen Kongregation mit allem Rechte für 250 (Gulden ver-
kauft werden darf, ausgenommen 14 Schillinge Pfennige, welche aus
der Badestube dem Altaristen in der Kapelle S. Bartholomäi in dem
Hofe der Harkstro gesahlt werden müssen.
Cop.68 fol.384.
St. M.
— Magdburg — thusendt vierhundert und nhuenundachtzigsten
jare an sandt Jeronimus tage.
408 Urhundenbuch der Stadt Magdeburg.
1489. September 30. 704.
Erzbischof Ernst erlaubt den Brüdern der neuen Kongreoation die
Anlegung eines Klosters n der Altstadt Magdeburg und trifft die
näheren Bestimmungen über die Einrichtung desselben.
Transsumpt in einem Reverse der Kongregation Or. Perg. — Cop. 68
ol. 417 ".
St. i s. r. Erzst. M. XVI B. Nr. 50.
Programm des Kón. Domgymnusiums zu Magdeburg 1851.
— concedentes eisdem etiam presentium tenore licentiam, pote-
statem et facultatem in civitate nostra antiqua Magdeburgensi commo-
randi et in loco, qui pridem apud rubeam portam appellari consuevit
et nunc vulgariter deveshorn nuncupatur, congregationem communis
vite iuxta modum et formam a sede apostolica approbatam et confir-
matam erigendi et continuandi ac clericos et confratres eis utiles et
necessarios recipiendi et colligendi, ita tamen quod ultra unum patrem
et alios XII fratres numerus personarum se non extendat et quod
huiusmodi congregationis mansio prioris habitationis atque alterius
cuiusdam possessionis noviter comparate, hoc est stube cum quatuor
domunculis et aliis spatiis ad eandem pertinentibus nec non cuiusdam
domuneule, cuius proprietas nunc ad quendam Theodericum Pril
pertinet et modo per eosdem fratres titulo conductionis possidetur, si
eandem domunculam futuro temporo in suam proprietatem compararent,
limites non excedat, quin intra earundem ambitum et septa congre- '
gationis proprietas iugiter permaneat nec quovis modo in futurum fines
suos dilatare presumat. — Quod ut commodius fieri possit, favorose
in presentia indulgemus, ut liceat eisdem fratribus in loco aptiori sue
mansionis erigere oratorium, sed humile et nullatenus materia aut
dispositione operosum, in quo et divine laudis psalmodiaim debitis tem-
poribus domino deo exsolvere valeant, nolentes tamen in his parrochiali
ecclesie S. Ambrosii, in cuius limitibus dictorum fratrum domus est sita,
seu iuribus parrochialibus, ad que ipsi de iure obligantur, in aliquo
derogare. —
1489. Oktober 5. 109.
Abt Andreas von Berge belehnt Laureng Schultetus mıt einem
halben Garten bei dem Siechenhofe, mit dem zuvor Sebastian Motze
und seine Schwester Margarethe belehnt waren, während mit der
anderen Hälfte Claus Moritz belehnt war.
Cop. des Abts Andreas S. 112".
Regest: Holsteim, UB. des Kloster Berge Nr. 600.
— feria secunda post Michaelis.
Nr. 704—709. 1489. 409
1489. Oktober 7. «06.
Dompropst Adolf bezeugt als Lehensherr, dass Claus Betke aus
der Sudenburg und seine Frau Katharina an Andreas Pherth,
Nicolaus Ryman, Heinrich Swiden und Jürge Kremer, Domherrn,
Diacon und Subdiacon zu Magdeburg, aus ihrem Hause und
biwerbe in der Sudenburg vor S. Michaels Thore gegenüber dem
Judendorfe, welches früher Claus Thomas gehörte, zwischen Vincenz
Beventhen im Süden und Balthasar Pawels im Norden gelegen,
3 Gulden wiederkäuflich für 60 Gulden verkauft haben.
Or. Perg. Sp. - Cop. 19 Nr.21. Cop. 24 Nr.9,
St. M. s. r. Erzst. M. LB® Nr. 14.
— thusent virhundert darnach im newnundachtzigisten jhare
mitwochs nach Francisci.
1489. Oktober 16. 707.
Abtissin Barbara, Priorin Margaretha Smedes und der Konvent des
Klosters S. Laurentii in der Neustadt bezeugen als Lehensherren,
dass der Vikar Barthold Heydenrik den übrigen Vikaren Johann
Templin, Andreas Moller, Johann Petri und Curd Woldenhagen
einen Gulden von seinem Hause in der Beckenschläger - Strasse
in der Neustadt wiederkäuflich für 18 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol. 168".
St. M.
— dusent virtheynhundert darna im negenundeachtigisten jare am
fridage sunte Gallen dage.
Revers des Berthold Heydenrik Cop. 31 fol. 169.
—— -—
—
1489. Oktober 21. 708.
Der Bürger Hans Rode bitte den Rat von Zerbst, ihn gegen
einige seiner Bürger, Urban Werbeck und Hans Schotzer, zu
seinem Rechte su verhelfen.
Or. Fap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst. ——
— des myddeweckens in der elven dusent megede dage LXXXIX.
1489. November 13. 109.
Hans Teyge schreibt an den Rat von Zerbst wegen Aufnahme eines
Kapitals.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden. Ersamen leven
hern und guden frunde. Jw schriven itzunt an my belangen Clawesz
410 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Stegemans halven etc. hebbe ik myt em geret, eft he noch im sin
were lI® gulden by dem ersamen rade to Czerwest belegen up lifgelt
edder wedderkop, also he syck kegen etlicke des rades van Üzerwest
vornemen hedde laten; het he my bericht, dat he € gulden by jw be-
legen wil, sunder he wil sin berad hebben wente to dem kopslagen
mandage, so wil he jw eyn gutlick antwerde laten wedderfarn, eft
he dat wil by jw legen to life edder wedderkop, so wil ik juwer er-
samen wisheit to dinste, willen und wolgefallen my eyn andern wech
befragen, eft ik noch C gulden edder twei kunde utrichten, is dat ]w
wile und wolgefallen, lat my dem ersten to weten werden, kunde ik
juwer ersamen wisheit vele to dinste und willen wesen, do ik willich
und gerne. Gescreven to Magdeburch am fridage na sancte Martins
dage anno LXXXIX. Hans Teyge.
Adresse: Den ersamen und wolwisen borgermestern und radmannen
der stad Czerwest —.
1489. December 1. 110.
Hans Scheyring sagt dem Rute von Zerbst das Bürgerrecht auf
und bittet, wenn er es wieder begehren würde, ihn wieder auf-
2unehmen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mein willigen dinst, ersamen lieben herrn. Ich sende euch allhyer
mein schosz unde sage euch darbey dy burgerschafit uff unde dancke
euch alle ser und eynem ydellichen besunderlichen unde wo ich mage
euch szw willen sein, wil ich allezeit gerrn thon unde bitte euch also
meinem herrn unde gutten gunner, ob esz also quem, dasz ich ewr
burgerschafft wider wurde begerren, dasz ir mir wurt so fruntlichen
und gunstig sein unde wurt mich wider guttlichen uffnemen in ewr
burgerschafit. Geben to Medenburg am dinstag nach Andreas anno
LXXXIX der minner zcal etc. etc. Hans Scheyring.
Adresse: Den ersamen wolweysen burgermeystern unde ratmannen
der stat Czerbest —.
1489. December 18. "M.
Hans Teyge bietet dem Rute vum Zerbst 200 Gulden zu 6 Prozent
von Ludolf Boddeinckengenger, Alturisten zu S. Ulrich, als Dar-
lehen an und bittet deswegen um Bescheid.
Or. Pap. St,
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am fridage vor sancte Tomas dage anno LXXXIX.
Nr. 710—714. 1489 — 1490. 411
Um 14%. 112.
Hans Alemann bezeugt die Beleihung Daniel Perlebergs.
Or. Pap. unbestegelt.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Ich Hans Alman der elder, burger in der althen stadt Magdeborch,
bekenne mith dieszer meiner hanthschriftt, das kegenwertigen Daniel
Perleberge ein lehn ist gelihen worden von Heideke Hogenboden seligen
gesunderth, welches Jorges Wittekop zuvor auch etzliche jar in uf-
name gehat etc.
Um 1490. 413.
Der Pfarrer der Ambrosiuskirche ersucht den Rat von Zerbst um
Auslieferung eines Erbes an seine Kirche.
Or. Pap. 3.
Stadtarchio zu Zerbst.
Min inniges gebeide, dinst und wes ik gudes vormach. Erliken
hern und gunstighe vorderer. Alzo de leve apostel sunte Pawel schryff,
we eyn hebben hir nicht eyne stade to blyvende etc. hirumme du
ik jw wytlyk, dat eyn knecht genant Urban Krun is vorscheden in
kort in myn hern hove van Magdeburg to Magdeburg in der arbeit
der tymmermenne gelegen in myner parren; hirumme bidde ik umme
godes wyllen mit vlyte, alzo he in synen lesten ende synes levendes
hefft gesät syn testamentum vor deme hilligen sacramento unsem Jhesu
Cristo, dat gy underwysen unde gunnen jwen medeborgher Drewes
Gherewisch dat gerede und gudeken, dat he óm an synen levende óm
to guder hant hefft gedan, dat hefft de egnante Urban gegheven to
deme gebuwe myner kerken sünte Ambrosii in der Sudenburch Magde-
burg unde nemet darumme dat lón van gode; gebedet over my to allen
tyden. Gescreven under mynem ingesegel.
Stephanus Pund, eyn perner der kerken sunte
Ambrosii in der Sudenborch Magdeburg,
jwe cappellan fecit hanc litteram.
Adresse: Den vorsichtighen wysen luden burghermester unde rat-
mannen der erlvker stad Czerwist —.
Um 1490. | "14.
Werner Emden schreibt dem Rate von Zerbst, dass er sich mit
Peter Blome wegen 5 Gulden Zins von seinem Hause auf der alten
Brücke vertragen habe. Er übersendet den Vertrag und bittet ihn
in des Rates Buch zu schreiben.
Or. Pup. Si, abgefallen; undatiert.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Auf einem beigelegten Zettel (wohl für den Boten) ist der Inhalt
des Kontraktes angegeben, ferner ein Auftrag wegen Verladung von
Fässern.
nn
412 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Um 1490. /. 765.
Werner Emden mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung der rück-
ständigen 9 Gulden Zins, die seinem Vater Cone Emden wieder-
käuflich verkauft waren, und bitte um Zahlung an Hans Könsz.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Um 1490. September. 716.
Donatus Malentez, Pfarrer in der Sudenburg, bittet den Rat von
Zerbst für seine Muhme, die Frau Hawmeters, die von ihrem
Manne weygejagt und mit beleidigenden Worten beschimpft ist.
Er bittet, Hawmeter zu veranlassen, dass er seine Frau für seine
eheliche Frau hielte.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw. Zerbst.
— Magdeborch yn der Sudenborch — des sunabendes nach
Mauricii. nn
Um 1490. December. M.
Georg Steinborg zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, ihm
den Betrag für 4 Wispel Kalk, 8 Bauergroschen und 8 Pfennige
für den Wispel, zu senden, und empfiehlt seinen Kalk und
Ziegel.
Or. Pap. St.
Stadturchir zu Zerbst.
— auff mitwogen post Concepcionis Marie.
1490. Januar 4. | 115.
Hans Borchardt zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, ihm
zw seinem väterlichen Erbe zu verhelfen, welches ihm seine Slief-
mutter vorenthielt.
Or. Pap. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— mandach post Circumcisionis domini anno etc. XC.
1490. Januar 16. m | 719.
Die Bürger Karl von Schidingen, Hans Moller und Hermann
Laffert sind unter. andern. Zeugen bei der Entscheidung eines
Streites zwischen dem Dompropst Adolf und dem Kloster S. Agnes
wegen der Weide in Rothensee.
Cop. 102 fol. 5".
St. M.
— thusend vyrhundert dar nach im newnzcigisten jare am sonna-
bende in profesto sancti Anthonii.
Nr. 715—728. 1490. 418
1490. Mürz 23. 120.
Abt Andreas su Berge, Heise Dreyer, Amtmann su Wanzleben,
und Nicolaus Hoge, Pfarrer zu S. Johannis in Magdeburg,
schlichten einen Streit zwischen dem Kloster U. L. Fr. zu Magde-
burg und den Bauern von Gross-Salbke über die Hütung und
einige andere Punkte.
Abschrift Pap. vidimiert,
St. M.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 336".
— 1490 am dinstage na dem sundage Letare in der hilligen fasten.
1490. April 2. 791.
Abt Andreas zu Berge belehnt Henning Kremer und seine Frau
Anna mit 2 halben Hufen su Schnarsleben , mit denen zuvor sein
Vater belehnt war, gegen 2 und 3 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 115.
Regest: Holstem, UB. des Klosters Berge Nr. 606.
— feria sexta post Judica.
1490. April 5. mM 722
^i^de
Propst Andreas vom Kloster U. L. Fr. bekundet, dass der Vikar
Berthold Heidenreich den Domvikaren drei Gulden jährlich von
seinem Hause gegenüber dem Heil. Geist- Kirchhof, gwischen Jo-
hannes Greshofs und der Kuniseschen Häusern gelegen, für
50 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. 31 fol. 173.
' St. M.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr.337.
— dusent virhundert dar na im negentigesten jar am mandage na
deme hilgen palmen sondage.
— —
1490. April 21 und Juni 16. 123.
Zwei Eintragungen aus dem Schöffenbuche der Sudenburg betreffend
den wiederkäuflichen Verkauf von Zinsen aus dem Hause zum
Schlosse an der Ecke der Steinstrasse.
Cop. 31 fol. 252.
St. M.
Middeweken nha Quasimodogeniti anno domini etc. negentich isz
Hinrich Brandes gekommen in eyn gehegeth dingk unde hefft gegeven
ern Johann Cruszen druddehalven rinsche gulden tynsz am husze thome
slote genant up der steinstrate horne gelegen unde an der thobehorunge
des sulvigen huszes meth vefftich rinsche gulden wedder afftholosende
darmede tho donde unde tho lathen, wath he wyl.
414 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Middeweken nha Corporis Cristi anno domini etc. im negentigsten
jare isz Hans Wyndell gekommen in evn geheget dingk unde heftt
gegeven ern Johann Cruszen unde synen testamentarien an synen huse
up der steinstraten horne gelegen tho dem slote genandt unde an der
thobehorunge des sulvigen huszes acht rinsche gulden alle jhar up
passchen tho geven meth szodan bescheyde, dat Hans W yndell, svne
erven edder inwoner in thokomenden tyden unde besitter dessulvigen
huses szodane acht gulden meth thwen hunderth reinsche gulden wedder
affkopen, welkes jares sie wollen, unde ern Johann Cruszen hefft ohem
den willen unde gunst bewiszet, die twehundert rinsche gulden tho
vier deylen moghen affloszen, welkes jhares sie willen, jo twe gulden
meth vefftich gulden, unde dat upthosegghen eyn halff jhar vor der
betalunge unde szo vorth an die ander betalunge ern Johann Crusze
hefft ohem vorgundt unde vorloveth, dat Hans Windel unde mach
buwen eine oeszfalle in den hoff thom swane, dar wil he mede liden.
Transsumiert und beglaubigt durch den Möllenvoigt Sebastian Lang-
hans 1517 Juli 25.
1490. Mai 7. 124.
Hans Kaldenborne bitiet den Möllenvogt und den Rat der
Sudenburg um Beistand in einer Sireitsache mit Bürgern von
Bernburg.
Or. Pap. S.
Haus- und Staatsarchiv zw Zerbst.
Minen ghehorsamen willigen dinst, duchtighe unde ersamen leven
heren. Inhalt scriftlicher andacht des hochghebornen forsten heren
Woldemaren, forsten to Anhalt etc. de sich vorinnerd, wy ik siner
f. g. underghedhan man in Berneborch noch schulle sin, wy deres uth-
forens de ghebrecke sampt my vor sine f. g. to wysen etc., hebbe ik
flitighen upseynde wol vormerket, danckende juw, mynen leven heren.
der moyge denstlik unde bidde juw dar neben gutlik wetten, so gv
ungetwivelt myne vorygen indechtighen scrift noch wol besynnen, dat
ik de borgerschap to Berneborch vorschenen tyden langhe hewe up-
gheropen, dar midde ik wol kan bestan, dardorch dat my Hinrick
Jorden Hanse Poppen tor hant heft gheschicket, de my armen manne
heft sunder orsaken uth Berneborch vorfestet umme eyner katten
willen, de ik Poppen schal hebben gheslagen, des ik my to rechtver-
digheit velemal hebbe irboden tome rade unde idlikem rechtes ferstent-
likem dar sulves to Berneborch, ok alteyd myn husfruwe tome ede
ghedrunghen, bin ik allesz gar worden voracht, so ik my des sulftigen
Hinrick Jordens movementh nicht wolde bewilligen unde in eyn geld.
so he my vorgaft, Hanse Poppen scholde geven, nicht belheven , dar
uth my Jordan vele moyge unde drauwunghe mit Poppen heft anghe-
leth; is wol afftonehmen, dat ik umme der groten noth willen habe
angheropen den duchtigen unde ersamen, myns gnedigsten heren van
Magdeborch etc. molenvoget und radt in der Sudenborch Magdeborch
Nr. 724—725. 1490. 415
in staedt myns g. h. my armen mhanne to mynem vordruckeden rechten
to beschutten, alse sine f.g. myn overste landesforste unde hogeste
scheydesrichter is, dar ik my mogellich hebbe hen ghegheven, nach
ghewanthnisse. Dar umme heft my Jordan to geslegen myn hus unde
myn gud to besetten sunder orsaken, he heft my vord to halse ghe-
schicket und in myner yeghenheit sulves geredt, Poppen schulle my
vor den fryen stoel bringen, dat denne also is ghescheyn, dat ik wil
bewisen, wande tyd is, de denne nha dorch Jordens infarenth myne
sadt up dem felde und myn hus unde gud in Berneborch von des
frven stols halven ok had besatet, den se in Berneborch dar to huset
und heghet, hope ik unghetwivelt, gy werden my to sulker vorsatigen
bereytzunge nicht vorlaten unde instadt myns g. h. van Magdeborch
etc. angheseyn myne vulbode, dat gy alle sampt unde besundern to
rechte unde frunischap myner schullen mechtich sin, beholden my by
mynem erforderden ghewunnen rechte so ik keghen Poppen umme
mynen schaden hebbe erlanget unde duth myn antword vor mi armen
manne willen beyden, vordeyne ik umme juw mit mynem armen
denste gerne. Gescreven am fridaghe nach Johannes ante portam
latinam anno etc. LXXXX. Juwe willige Hans Kaldenborne.
Adresse: Dem duchtigen Glorius Karstians molenvoyd myns
gnedigsten hern van Magdeborch etc. und dem ersamen rade in der
Sudenboreh Magdeborch, mynen leven heren, denstliken.
1490. Mai 8. 129.
Der Rat der Sudenburg schreibt an Fürst Waldemar von Anhalt
wegen Geleites eines Bürgers.
Or. Pap. Si. fast ganz abgebröckelt.
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Unnszen willigen dinst, hochgeborner forste, gnedige her. Juwer
forstliken gnade brieff Hansze Koldeborne bedreffen hebbe wie flitige
besunnen und fort an den sulftigen unnszen borgher to leszen ge-
schieket, de unnsz duth ingelechte syn antword dar up heft thor-
kennen geven desz menunge, juwe forstlike gnade werden dar utlı
vormerken; isz der halven unsze gudduncken und seyghen gerne, juwe
forstlike gnade denne manne gheleydliken etlike tydt lang thor stede
wolden vorsorgen, ghedencken wie ohne juwen gnaden tho gefallen up
juwer forstliken gnaden vorsekerunghe thor stedde gherne schicken;
wes wie juwen forstliken gnaden forder konnen to denste syn, do wie
gerne. Gheschreven under unszer stadt secret am sonnavende na deme
sondage Jubilate anno etc. LXXXX°. Borgermester und radmanne
der Sudenborgh Magdeborch.
Adresse: Dem hochgeborn forsten und hern hern Woldemar,
graven tho Aschanien und hern to Berneborgh etc.
416 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1490. Mai 13. 120.
Fürst Adolf gu Anhalt, Dompropst zu Magdeburg, belehnt die
Domvikare mit 5 Worthen bei S. Michael, zwei Worthen vor dem
Siechenthore der Sudenburg, einer Hufe und drei Viertel Landes
und zwei Worthen zu Förderstädt, der Tiegelmühle auf der Sülse,
dem untersten oder kleinen Zoll eu Frohse auf der Elbe in
der Walwite gelegen und einer halben Hufe zu Hohendodeleben.
Cop. 25 S. 14.
St. M.
— tausent vierhundert darnach im neuntzigisten jhare donnerstag
nach Mamerti.
———
1490. Juni 4. 194.
Hans Scheiring bitte den Rat von Zerbst, dass dieser seine
Schuldner veranlasse, das schuldige Geld an Johann Scheiring zu
zahlen, dem es sein Vetter zur Unterstützung in seinem Studium
geschenkt hatte.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mein willigen dinst. Ersamen lieben herren. Nach dem dasz ewr
ersamikheit vor ergeschriben han, wo mir ewr mitteburger, also nemlich
Clasz Solmsdorff, Kersten Steffen schuldig seint 1° reinnisch fl, dv ich
en geliehen han, Hanse Steffen XVIII fl., dij er mir schuldig ist ver-
fallen zinse, nu han ich solche geliehes geltes und dy vorfallen czinse
geben magistro Johanni Scheyring meinem vettere seynem studium to
hilft unde domete furder to studieren, so bitte euch also meine
gunstigen besunder gutten frund und herrn, dasz ir dy selbigen vor-
genanten wolt underweysen, dasz sy meinen vetter magistro Johanni
Scheyring wollen uszrichtung solcher schuld halben geben to Meden-
burg am fritage nach Pfingsten anno LXXXX. der minner czal.
Hans Scheyring.
Adresse: Den ersamen und weysen burgermeistern und rattmanne
der stat Czerbest —.
1490. Juni 7. 128.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Claus Becker mil
einem Hof in Buckau, welchen bisher Huns Kock in Lehen gehalt
und in Gegenwart des Konventualen Johannes Horn und Bart-
hold Schroders zu Diesdorf aufgelassen hal.
Cop. des Abts Andreas S. 116.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 610.
— am mandage nah dem sondage der hilligen dryvaldicheit.
Nr. 736-731. 1490. 417
1490. Juni 19. | 799.
Hans Bodes Wittwe in der Sudenburg bittet den Erzbischof. Ernst
dahin zu wirken, dass Georg Litzow zu Zerbst die von mehreren
Jahren rückständigen Zinsen von seinem Hause am Holzmarkt
bezahle.
Or. Pap. Si.
Stadtarchtv zw Zerbst.
— am sonnavende na Viti anno domini etc. XC.
1490. Juni ?3. m 730.
Innungsmeister Jacob Rode, Hamann Heinrich Rode der ältere,
Speisemeister Cone Rode und die Innungsbrüder-Glemeine der Ge-
wandschneider bekennen, dass Erzbischof Ernst die 30 Gulden
jährlichen Zinses aus dem Schlosse Alvensleben, welchen die früheren
Inhaber des Schlosses, Clauenberg, Othrabe, Ludolf und Hans von
Veltheim, an den Innungsmeister Claus Mauritz, Ratmann Hans
Rode und Speisemeister Busse Bussen und die Gewandschneider-
Innung zum Behuf des Heiligen-Geist-Hospitals für 500 Gulden
verkauft hatten, nach Wiedereinlósung des Schlosses an das
Hospital zahlen will, bis die Ablösung erfolgt.
Or. Perg. Sp. die Urkunde hat wur dies eine Siegel gehabt
St. M. s. v. St. Magdeb. Hosp. S. Anmen und Heil. Geist Nr. 8.
— Des zu bekentnisse habin wir obgnanten — unser ingesygel]
vor uns unde die innungsbruder gemeyne und unser nachkommen an
dissen brieff lassen hengen, der scrieben ist nach Cristi unses hern
geburd thusend vierhundert im nüntzigsten jare uff mytwochen vigilia
Johannis baptiste Nativitatis.
Der Revers des Erzbischofs Cop.102 fol. 7‘.
1490. Juni 23. 491.
Der Bürger Hans Rode bezeugt, dass ihm Erebischof Ernst 30
Gulden jährlich aus der Burg Alvensleben für 500 Gulden wieder-
käuflich verkauft hat.
Or. Perg. Sp. — Cop. 21 fol. 62.
&. M. s.r. LB* Nr. 309.
— thusent vierhundert im nuhenczigsten jare uff mittwoch vigilia
Johannis baptiste Nativitatis.
Der Hevers des Erzbischofs Co». 69 fol. 94.
Gesehichtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 8. 27
418 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1490. Juni 25. Magdeburg. 133.
Hans und Heinrich Karstehel zu Barleben verkaufen mit Zu-
stimmung des Erebischofs Ernst un den Bürger Hans Rode em
Wispel Weizen aus drei Hufen zu Barleben wiederkäuflich für
42 Gulden.
Cop. 69 fol. 24° und 925"
St. M,
- - Magdburg — thusend vierhundert im nhuenzcigsten jare uff
freitag nach Johannis des heiligen thowffers tage seyner geburd.
1490. Juni 25. mM 733.
Der Rat von Lüneburg bittet den von Magdeburg, er möge Jost
Ernstes dahin bringen, seine Fehde gegen Lüneburg einzustellen.
Gleichz. Abschrift. Pap.
Stadtarchir zu Lüneburg.
An de radmanne unde innigesmestere der olden stadt Magdeborgh.
Unsen vruntliken denst tovorn, ersamen und vorsichtigen besundern
goden frunde. Wy fogen juw mit clagen weten, dat eyner gnant Jost
Ernstes zake halven, de he mit eynem unser-borger mit namen Hansze
Tobingk hern Johansz zeliger sone vermeint to hebbende, umbeschei-
deliken unse opembare entsechte vihend is geworden, uppe uns unde
de unsen vihentliken to donde bedrouwende, so gy uthe hiir inne ver-
warden siner vehidebreve waren copien furder woll vernemende werden,
daranne denne de sulve Jost deger zinen moedwillen tegen uns unde
den unsen umbilliken upthuet unde vornympt unde nicht von eme
eygen angesehn gelücklike rechteszirbedinge van deme gemelten Hansze
Tobinge zulker vermeynden Jostes tosprake uppe uns unde van uns
uppe den irluchtigen hochgeboren fursten unde heren hern Hinricke
hertogen Otten zeliger sone to Brunszwyk unde Luneborgh hertogen
unsen landesfursten unde gnedigen leven heren to mehrmalen unde
nhu unlangens gescheen, dar to ok deme sulven Joste uppe en sodans
de zake mochte tor uthdrechtliken irkenttenisse komen, unse zeker
geleide mehr den eyns van uns togescreven worden is, so gv etwes des
unse meninge uthe eyner andern hiirinne vorwarden copien eynes
breves derwegen an den gedachten unsen gnedigen heren kortes gedan
furder woll werden verstande, welkent alle de gemelte Jost nicht
heft willen van uns upnemen, sundern is gentzliken van em verachtet
worden uns unde den unsen dar emboven sus ungeborliken bevevdende,
so denne de sulve Jost zijk under tijden, so wy irfaren, bynnen juwer
stad scolle entholden, bidden wy deger fruntliken mit gantzer andacht,
angesehn de vorgerorden gelegenhevd, en szo men en mit juw wur
ankomen würde, dorch beherdinge szo antoholdende unde to ver-
mogende, sine togemeten vehiden jegen uns unde de unsen aftostellende
unde jizk an like unde rechte wo billick is benogen to latende unde
132—185. 1490, 419
juw furder darane szo to bewiszende, so gv gerne van uns segen
gescheen, wann yd myd juw unde den juwen der geliken verwant
were, so wy uns to juw gentzliken versehn don werdent, verdenen wy
umme juwe ersamheide, de godt lange gesunt wille fristen, yme gelijken
efte grotterm fruntliken wedderumme allewege gerne. Screven under
unser stad secrete am vrijgdage na Nativitatis Johannis Baptiste anno
etc. XC^-
1490. Juni 26. Magdeburg. 194.
Erzbischof Ernst bekundet, dass von seinen Räten im Beisein der
Bürgermeister und Ratmänner von Magdeburg ein Streit zwischen
dem Kloster U.L. Fr. und dem Bürger Heydeke Hogenbode nebst
den Bauern von Gross-Gübs über den Anger und die Weide
ın Klein- Gübs entschieden worden ist.
Cop. 69 fol. 195‘.
&. M.
Hertel, U. B. des Klosters U. L. Fr. Nr. 338.
— Magdeburg — sonnabend nach Johannis baptiste anno etc.
nonagesimo.
1490. Juli 27. 195.
Abt Andreas vom Kloster Berge und Andreas und Cyriacus
Becker aus Magdeburg quittieren den Rat von Lüneburg über
168 Gulden rückständiger Zinsen.
Or. Pap. Si.
Stadiarchiv zu Lüneburg.
Wie Andreas abbet des innigen gadeshuses sinte Johannis Baptisten
to Berge vor der stadt Meydeborch sinte Benedictes ordens und Andreas
und Ciriacus broder Becker genant, Arnd Beckers seligers borgers to
Magdeborch söne, meisters in den szeven fryen künsten, bekennen und
betugen apenbar vor allen, de dessen unsen breff szehn edder horen
lesen, dat wie van dem erszamen rade to Luneborch szodan vorseten
tinse, als uns nach darselvesz by ón nastendich syn bleven van twelff
paschen, yo des jars virteyn rinsche gulden nah lude und inholde eynes
sünderken vorsegelden breves unser suster Gertruden seligers und oren
erven dar over gegeven van dem fyfundfefftigesten jare der mynnertall
nah Cristi gebort an to reken wente to dem sevenundsestigesten jare,
dy in eyner summen maken hundert und achteundsestich rinsche
gulden, gutliken und wol to dancke upgenamen und entpfangen hebben.
Der sulven hundert und achtundsestich rinscher gulden bedagedes
tinses seggen wie Andreas abbet und Andreas und Ciriacus meistere
vorgenant dem vorgenanten ersamen rade to Luneborch vor uns und
unsze closter und unsze erven van denselven twelffen jaren quidt,
ledich und losz in crafft und macht desses breves. Des to warer
27*
420 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
orkunde und bekentnisse hebben wie unser ebdyen grote ingesegel, des
wie andern ock nu tor tyt hir to bruken syn, witliken drucken laten
benedden an dessen unsen apen breff nach der gebort (Cristi unses
leven hern virteynhundert im negentigesten jare am dingsdage negst
nah sunte Jacobes dage des hilligen apostels.
—
1190. August *. 196.
Barbara, Heinrich Votes Wittwe zu Magdeburg, bittet den Rat
von Zerbst um ein sicheres Geleit von 14 Tagen, wm ihre Angelegen-
heiten daselbst ordnen zu können.
Or. Pap. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdborg sonavent Donati episcopi anno domini etc. LXXXX.
1490. August 93. ' 731.
Erzbischof Ernst schliesst einen Vertrag auf 20 Jahre mit dem
Bischof Berthold von Hildesheim und Administrator von Verden.
Diesen Vertrag versprechen auch die Räte der Städte Magdeburg
und Hildesheim gemäss den getroffenen Einzelbestimmungen su
halten.
Or. Perg. Sp.
Kön. Staatsarchiv zu Hannover,
Konzept Pup.
St. M. s. r. Erzst. M. VIII. Nr. 74.
— thusend vierhundert darnach im nuhenczigsten jare montags
vigilia Bartholomei apostoli.
1490. August 26. | m 738.
Abt Andreas eu Berge bekundet, dass Matthias Polcze der Kirche
zum Heiligen Geist zu ewigem Gedächtnis 20 Gulden gegeben hat,
welche ihm Laurenz Stecker für einen Gulden jährlich von seinen
Hause auf der Schuhbrücke wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S, 116,
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 611.
— am donrdage na Bartholomei des hilligen apostels.
1490. September 4. 739.
Der Rat der Neustadt schreibt dem Rate von Zerbst, dieser solle
die Wittwe Valentin Dehnes und Thomas Buckow anhalten, ihre
Schulden im Betrage von 8 und 10 Gulden an Gorges Minrouw
in der Neustadt gu begahlen.
Or. Pap. Si, abgefallen,
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Sabato post Egidij anno XC°
Nr. 736—143. 1490. 421
1490. September 20. 440.
Durch die erebischöflichen Räte Dr. Christof vom Hayn, Heinrich
von Thunen, Caspar von Maltiss, Hans Latorf und den Kanzler
Lie. Ulrich Vogt wird ein Streit swischen Hans Smed und seinem
Sohn Christian, Bürger der Neustadt, einerseits und Stefan Ge-
ricke, Bürger su Magdeburg, andererseits über die nachgelassenen
Güter Margarethes, Claus Krusen Witwe, entschieden.
Cop. 69 fol. 192.
St. M.
— tusend vierhundert im nhuenzcigsten jar mantags nach Lamperti.
1490. September 29. Cöln a. Spree. 441.
Kurfürst Johann von Brandenburg stellt der Stadt Salgwedel
einen Schadlosbricf über 1200 Gulden aus, welche sie für ihn bei
Heinrich Alentann zu Magdeburg gegen 72 Gulden Zins, und
über 400 Grulden, welche sie gegen 24 Gulden Zins bei Henning
Storm ebendaselbst aufgenommen hat.
Kurmärk. Lehenscop.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Riedel, Cod, dipl. Brundenb. I, 14, S, 435.
— Coln an der Sprew am tag Michaelis anno etc. LXXXX.
.
—
1490. September 29. Cöln a. Spree. 142.
Kurfürst Johann von Brandenburg bekennt, dass der Rut der
alten Stadt Brandenburg für ihn bei Hans Rode zu Magdeburg
ein Kapital von 1000 Gulden aufgenommen hat, und erklärt sich
zur Zahlung der jährlichen Zinsen von 60 Gulden bereit.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 9, S. 240.
— Cölln an der Spree am tage Michaelis — vierzehn hundert und
im neuntzigsten jahre.
1490. Oktober 15. — 743.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Thomas Salmann dem Propst
Cord und dem Konvente des Klosters S. Lorenz in der Neustadt einen
Wispel jährlich aus zwei Hufen zu Stemmern für 34 (Gulden
wiederverkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 118".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 615.
— am dage Hedwigen der hilligen frowesamen.
422 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1490. Oktober .19. | 744.
Heinrich Alemann zu Magdeburg klagt dem Rate von Zerbst, duss
ihm Blasius Brandt noch 12 Gulden Miete von einem Hause in
der Breiten Strasse daselbst schulde; auch beklage sich der Käufer
des Hauses Tyle Gordens über blasius, dass dieser bei seinem
Auszuge aus dem Hause sowohl verschiedenes (rerät daraus nut-
genommen, als auch vielen Mist zwn Schaden des Hauses zurücl-
gelassen. Alenunn bitte den Rat, Blasius zur Zahlung der
Miete und zum Schadenersatze unzuhalten.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— to Magdeborch des dinstages na Galli anno LXXXX°.
1490. November 12. 145.
Der Rut der Sudenburg bezeugt, dass Ersbischof Ernst 2 Mark
aus der ÜUrbede daselbst und 8 Mark aus der Herbstbede zu
(ross- Oltersleben , welche einst Erzbischof Albrecht an Marga-
rethe, Hans Alemunns Witwe, verkauft hatte und welche dann
durch Erbschaft an Thomas und Bartholomäus Keller gekommen
waren, für 400 Mark eingelöst und ihm für diese Summe wieder-
käuflich verschrieben hat.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. LB* Nr. 311.
— thusend vierhundert darnach im nuhenczigisten jare fritags nach
Martini des heiligen bischoves.
Der Revers des Erzbischofs Cop. 69 fol. 156. Cop. 102 fol. 15.
1490. November 13. 146.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Klostervogt Henning Beth-
mann mit einem Wohnhaus zu Buckau, welches er von Ilse, der
Wittwe Heinrich Peters zu Magdeburg, für 12 Gulden gekauft
hatte.
Cop. des Abis Andreas. S. 120.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 616.
— am dage Briceii des hilligen bisschops.
1490. November 16. 444.
Die Domvikare Konrad | M'oldenhagen, Heyse Dreyer, Johannes
Walsghusen und Johannes Mecken bezeugen, dass sie dem Dürger
Hans Hanover, seiner Frau Gertrud und seinem Sohne Joachim
12 Gulden jährlich aus ihren Einkünften für 200 Gulden wieder-
käuflich verkauft haben.
Cop. 31 fol. 174 ".
St. M.
— vierteynhundert darnach im negentigesten jare am dinstage nach
Martini des hilgen biscopps.
— — — — ————— —
Nr. 141—750. 1490. 423
.1490. December 2. , 148.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Klockhusen und
seine Frau Margarethe mit einem Hause auf dem | Pfeifersberge
gegenüber dem Brunnen gegen 9 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 120".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 617.
— am donredage nach Andree des hilligen apostels.
1490. December 3. 749.
Der Rai von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst in
einer Erbschaftssache für Hans Schering.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Uns hefft to vorstande gegeven Hans Scheringh unse borger van wegen
und in vormunderschopp siner eliken husfruwen, wu gy ohr an-
gevallen naturlike eıfle und gud ohr van ohrer naturliken moder seliger
kortes in god vorstorven angevallen by juk schulde halven, nemliken
den dridden pennigh gy dar van meynen tho hebbende, des he nicht
pflichtich sy, noch nach juwen gesetten tho. donde hebbe, biddende, wy
ohne und syne eliken husfruwen tho vorschrivende, gy oline dat sunder
vorder lettynge, kost und therynge willen in der gute volgen laten
ete. wurumme, ersamen guden frunde, bidden wy deger fruntliken,
juwe leven willen dem gnanten unszem borgere in vormunderschopp
siner eliken husfruwen eyn sodans ohr angevallen gotlike erffe und ge-
rechticheyd in der gute sunder vordar kost und thervnge volgen laten
und dar by don und vharen, so gv des geliken, efft so gelegen were,
van uns gerne nemen wolden, vorsehen wy uns ok tho juwer leve
wol und vordenend, wur wy mogen, gerne und des juwer leve antwerde.
Geschreven under unser stad secret am fritage post Andree apostoli
anno domini etc. XC. Rathmann und innigismester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Don ersamen borgermeister und rathmann tho Czerwest —.
—M — —
1490. December 15. 150.
Abt Andreas zu Jerge belehnt den Bürger Hans Lentze und
seine Frau Elisabeth mit einem Hause auf dem Pfeifersberge,
welches vorher Gregor. Hosungk in Lehen hatte, gegen. 3 Schillinge
Zins und bezeugt, dass Lentze un Hosangk einen Gulden jährlich
«us jenem Hause für 20 (ruwlden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S, 124. 1:24".
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 618. 619.
— am middeweken na Lucie der lülligen junefrowen.
424 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1490. December 31. Magdeburg. 791.
Die Räte des Erebischofs Ernst Dr. Christoph vom Hayn und
Dr. Johann Mogenhofer entscheiden einen Streit zwischen Gereke
Gerardes, Bürger zu Magdeburg, als Kläger und dem Rat der
Stadt Gross-Salze als Beklagten dahin, dass jener 30 Gulden Ent-
' schädigung erhalten soll.
Cop. 69 fol. 199.
St. M.
— Magdeburg freytags Silvestri pape anno etc. XCI®.
— o ————— —
1491. Januar 3. 192.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst um Auslieferung
eines Erbes an einen seiner Bürger.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen und vorsichtigen be-
sundern guden frunde. Dissen ingesloten breff heft uns Hans Czering
unse borger oppe juwer leve schrifte ohme van wegen und in formunt-
schopp siner eliken husfruwen belangende an uns gedan, so juwe leve
wol vornemende werden, vor antwert geschreven, und van deswegen.
guden frunde, bidden wy deger fruntliken, gij willen ohme der halven
und in formuntschopp syner eliken husfrowen alsodanen gotlik und
rechtlik angevallen erffe und gud in der gute sunder vorder lettinge.
moyge und arbeyd nach verwanten dyngen volgen laten und antwerden,
im geliken, cft id inyd den juwen also gelegen were, van uns gerne
nemen wolden, vorsehn wy uns ok to juwer leve und alles guden
sunder twivel wol und vordenent, wur wy mogen, in flite gherne, und
des juwer leve richtige antwerde. Geschreven am mandage octavas
Johannis Ewangelisten under unser stad secret anno domini etc. nona-
gesimo primo. Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und vorsichtigen borgermeister und rad-
mannen to Czerwist —.
1491. Januar 7. Magdebursg. 158.
Erzbischof Ernst bezeugt, dass er die 21 Mark jährlichen Zinses
aus Grross- Oftersleben, welche Erzbischof Günther an Hans Ale-
mann, Gode Korling und Tile Spelhovel verkauft hatte und welche
dann mit seiner Zustimmung «an Hermann König wiederkäuflich
für 300 Mark — die Mark zu 3' , Gulden rheinisch gerechnet —
verkauft waren, für die gleiche Summe wieder eingelöst hat. Diese
300 Mark hatten die Domvikare Johann Walshusen, Johann
Nr. 751—756. 1490— 1491. 425
Mecke, Conrad Woldenhagen und Heyse Dreyger vorgeschossen,
welche dadurch nun auch in den Genuss der 21 Mark Zinsen
treten sollen.
Cop. 31 fol. 211". Cop. 102 fol. 19". Cop. 69 fol. 154".
St. M.
— Magdburg — thusend virhundert darnach ym eynundnuntzigsten
jaren am fritage nach der heilgen drier koninge tage.
1491. Januar 13. 494.
Hermann Woylen zu Magdeburg bitte den Hat von Zerbst um
Zahlung von 8 Gulden Zins für 200 Mark Kapital an ihn als
den richtigen Erben Hermann Woylens, der vorher den Zins er-
hoben.
Or. Pap. Sı.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donerstage nach Epiphanie domini anno etc. LXXXXI.
1491. Januar 14. «BD.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Ka-
pials auf eine Hufe in Klein- Ammensleben.
Cop. 102 fol. 63.
St. M.
Decanus et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili viro do-
mino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem. Nove-
ritis, quod de nostro consensu et voluntate est, ut Laurentz Fricke, civis
nove civitatis Magdeburgensis, super uno manso in campis parvo
Ammensleve sito XXIII florenos Renenses recipere et pro illis annuum
censum deputare valeat, sic tamen quod huiusmodi censum infra 3
annos & dato presencium proximos a pretacto manso reemat pariter et
absolvat. Datum anno domini 1491 feria sexta Felicis in pincis.
———— — ——— À———— ——
1491. Januar 29. Calbe. . 56.
Erzbischof Ernst gestattet die durch den Bürger Claus Czipel ge-
schehene Errichtung eines Festes des heil. Jacobus in der S. Jo-
hanniskirche, wozu er 45 Gulden gestiftet hat, und gewährt einen
‚ibluss von 40 Tagen.
Cop.69 fol. 555.
— Datum ex castro nostro Calvis anno domini MCCCCLXXXX primo
die sabati, XXIX mensis Januarii, nostro sub sigillo. —
426 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
pi a,
1491. Februar 15. (91.
Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt den Bürger Jakob Schmidt
mit einer halben Hufe zu Ebendorf.
Cop. Hillersleb. fol. 115.
Universttäts- Bibliothek zu Jena.
— in deme eynundnegentigesten jar am dynstag na Valentini
mertelers. EE
1491. März 28. 158.
Der Magdeburger Schultheiss Heinrich Sulte entscheidet einen
Streit zwischen dem | Rate von Aschersleben und Johann Lan-
perti, Processor im Dom zu Magdeburg. Die Verhandlung halte
stattgefunden am dingsdage na Oculi (März 8).
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Ascherslcben,
— der mynertal im — eynundnegintigisten jare am mandage nach
Palmarum. u
1491. April 6. 759.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass der Bürger Heinrich Bole
an Heinrich Moller, Vikar zu S. Sebastian, einen halben Wispel
Weizen jährlich aus 1'., Hufe zu Olvenstädt für 20 Gulden
wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 131.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 624.
— anı middeweken in den hilligen paschen.
1491. April 6. Magdeburg. 160.
Hentze Pelz verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs Ernst un
den Bürger Anton Krapp einen Fierdung von 2 Hufen weniger
ein Viertel Landes auf Bottersdorfer Felde wiederkäuflich für
9 Gulden unter der Bedingung, den Zins bei 20 Gulden Strafe
in drei Jahren zurückzukaufen.
Cop.69 fol. 35".
St, M.
-- Actum Magdeburg am mittewochen in der heyligen osterwochen
anno domini 1.4.9.1.
1491. April 15. m 761.
Das Domkapitul bezeugt, dass es un Orthgis Clenke seinen
Klosterhof in der Sudenbury, in welchem der verstorbene Domherr
Johann von Veltheim gewohnt, für 70 Gulden und eine jährliche
Nr. 757—765,. 1491. 427
Abgabe von einem Vierdung zur Memorie des Conrad Fryensten
im Dom auf Lebenszeit verpachtet hat.
Cop. 102 fol. 24.
St. M,
— dusent vyrhundert jar darnach im eynundnegentigesten jare am
fridage na deme sondage Quasimodogeniti.
1491. April 29. u 762.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines
Kapitals von 50 Gulden «uf cin Haus in der Sudendurg in der
Siechensirasse seitens des Schusters Paul Schulte.
Cop. 102 fol. 63".
St. M.
— Datum anno domini M CCCC XUI feria sexta post dominicam Jubilate.
1491. Mai 15. u 169.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines
Kapitals auf ein Haus in der Sudenburg.
Cop. 102 fol. 62".
St. M.
Senior et capitulum ecclesie Magdebur;rensis honorabili viro domino
Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem. — Scitote, quod
noster consensus est, ut Hans Eymeke super domo sua in suburbio
meridionali Magdeburgensi in platea molendini sita XX florenos renen-
ses recipere et pro illis annuum censum vendere valeat, ita tamen
quod huiusmodi summam cum censu infra 4° annos a dato presencium
reemat et absolvat. Datum anno domini MC CCC XCI, feria 4'? post domi-
nicam Exaudi.
1491. Mai 18. 164.
Abt Andreas zu Berge belehnt Caspar Ludeke und seine Ehefrau
Melte mit einem Hause auf der Spiegelbrücke, mit dem bisher
Elisabeth, weiland Laureng Luchtenmekers Tochter, und Margu-
rethe, dessen Wittwe, belehnt waren, gegen 20 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 134.
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 627.
— am middeweken nah Bonifacii des hilligen pavestes.
1491. Juni 6. Magdeburg. 469.
Erzbischof Ernst sagt dem Burbier und Bürger Heinrich Rosslin
für die Dienste, die er ihm und don Hofgesinde mit binden und
arzten erwiesen hat, 30 Schock Brennholz, nämlich 20 Schock:
Kloben und 10 Schock. Bundreis, und alle Jahr ein Hoftuch zu.
Cop 69 fol. 27".
. — Magdburg — dhusend vierhundert dornach im ernundnuhent-
zigsten jare am montag nach des heiligen wahren leichams tage.
428 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1191. Juli 4. 766.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst ein aus Magde-
burg entführtes Mädchen aus dem Frauenhause zu befreien.
Or. Perg. Si. abgebróckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
De Clawes Klodensche dusse jegenwerdige unse arme borgerynne hefft
uns clagende bericht, wu evn leddich geselle ohr ohre naturlike dochter
gnant Ilse entforet und bynnen juwe stad ind gemeyne untuchtige
vrowenhusz geforet und dar vor gelt vorsath und vorkofft hebbe, dat
dat twar, so juwe leve wol derkennen, sunthlick, schemelick und
clegelick genoch is, eynen mynschen also tho sodanem sunthliken und
schemeliken dyngen to vorsettende und tho vorkopende, so wy der-
geliken by uns in unser stad in tyden gesehen ok wol vornomen und
dat gestraffet und de, so vorsatten, des wedder ane gelt van den vrowen
und werdynnen gefryet und gehulpen hebben, so wy des ok, so wy
dat wusten und vor uns keme, nieht staden willen etc. wu nu dem,
ersamen guden frunde, bidden wy deger fruntliken, gv willen dusser
sulven armen vrowen so vorder gunst und guden willen bewysen und
behulpen syn, se desulven ohre dochter uth alsodanem sunthliken
levende itzund wedder krigen und to husz mit sick nemen und ohrer
eyn dem andern helpen mogen in beterynge ohres levendes sick to
ernerende; vordenen wy tigen juwe leve wedderumme in flite gerne.
Geschreven under unser stad secret am mandage Udalrici episcopi anno
domini ete. XC primo. Rathmanne und innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeister und rathmanne tho Czerwest —.
1491. Juli 11. 164.
Johann Alemann und Pasche Kalve zu Magdeburg geben Her-
mann und Thomas Keller Vollmacht, ein Kot und eine Pfanne
Sole frei zu verlassen oder zu vergeben oder so viele Gerechtigkeit
an dem Kot, als ihnen Friedrich und W’esse Hertghals überlassen
haben.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Gross- Salze.
Vor allen unde eynen idermann, de dussen unsen apen brief
sehn, horen adder lesen, besundern richtern geistlikes adder wertlikes
gherichtes, in besundern vor iw, ersamen wisen richter unde schepen
thom Salthe, bekennen wye official der domprovestie Magdeborch, dath
up hude datum disses breves vor uns personliken in gherichte er-
schenen unde ghewest sinth de ersame Johann Almann schepe unde
Pasche Kalve in vormunthschap siner eliken husfrowen, borger to
166 —769. 1491. 429
Magdeborch, unde hebben fulmechtich ghemaketh de vorsichtigen
Hermen unde Thomas Kelre wanhaftich thom Solthe insampt unde be-
sundern tho vorlathen unde tho giftigen eyn koth unde panne salen
adder so fele gherechticheit dar an, alse ohme in vorgangen jaren
daran ghegeven unde vorlathen is dorch Frederick unde Wesse Hertz.
halsz, de sadenn guth Heyne Alman ghegeven unde upgelathen hadden
in vormuntschap adder se eynen vormunder Johan Álmans unde Lade-
wichs sines lifliken broders, de sulvige gerechticheit an eynem kathe
unde panne salen wedder umme tho giftigen unde tho vorlathen dem
vorsichtigen Wesse Hertzhalse unde alles dat darby forder behoff sin
werth, vortonehmen. Also wath de gnanten Hermen unde Thomas
Keller in den dingen sampt effte besundern vornehmen, dohn und
lathen werden, dath willen ghemelden Johan Alman unde Pasche Kalve
in vormunthschap siner eliken husfrowen ack so insampt unde be-
sundern stede vaste up winst unde vorluest ewich holden na der
besten wise unde forme, so sich dath van rechte geborth. Tho orkunde
vorsegelt mith unsers ambachtes inghesegel na Cristi unsers hern
gheborth vierteynhunderth dar na im eynundenegenstigen jare desz
mandages na Kiliani.
— —. — —À
1491. Juli 26. 0 768.
Abt Andreas zu Derge belehnt Nicolaus Santorp, Küster zu
Bahrendorf, mit einem freien Wohnhof daselbst, der dem Kloster
durch den Tod Hans Tegeders des älteren heimgefallen und von
Heinrich Schulte und nach diesem von Arnd Harkstro, Bürger zu
Magdeburg, bewohnt und aufgelassen war, zu münnlichem Lehen
und unter der Bedingung, dass er dem Kloster jährlich einen
Gulden zahlt oder diesen Zins mit einer Summe von 16 Gulden
ablöst.
Cop. des Abts Andreas S. 134".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 628.
— dinsdages nah Jacobi des hilligen apostels.
— À
1491. Vor Juli 29. 769.
Thile Bruckmüller von Wörmlitz teilt dem Schultheiss und den
Schöffen mit, dass er gegen das gegen ihn gefällte Urteil an den
Erzbischof appellieren werde.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Cop. 26 fol. 239.
St. M.
Szo nun die geschreven rechte nochlich vorsorget unde togelaten
hebben, dat eyn islich, die im rechten vorkortet und besweret werth,
sik myt appellacien und beruppingen wedder vorhallen unde tho synem
430 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
rechte komen mach, hir umb ik Tile Brokmoller in dem dorppe tho
Wormelitz besetten in syne andacht unde meynunge my von juk
schulteysten, scheppen, bisseters unde ordelvindern to beroppende unde
appellerende, die sulfftige apellacion intolegende unde to appenbarende
ghetugniszbreve unde appostelen tho heyschende biddende unde to ap
entphangende, spreke unde sege ik also, wy wol alle gescreven rechte
sik up sodan grunt vornemen latten, dat die cleger des antwerders
gerichte sulken unde sik dar jegen den antwerder erst bearbeyden
schal, sodans doch sere unde gantz deger ungeachtet hefit sik die vor-
sichtige Hinrik Rode, borgern unde inwoner der alden stadt Magdeborch,
jegen my vorgetten unde hefft my so eynen unvorwanten dinkplichtigen
uthvorsaten in Magdeborch nicht arspratten noch daran jennigen
ligenden grunden clevende mit umbillicheyt unde werder recht laten
tho rechte bestellen unde syne anclage unde schulde up eyne mark
geldes von eynen lenperde dat schultenambacht tho ihr (?) betreffende
etc. unde sust up ander guder alles butten der stad Magdeborch unde
dem gerichte gelegen beclaget etc. jegen sodan syne schulde unde anclage
ik im gerichte jegenwerdich myne schutzinsage unde jegenrede gedan
hebbe unde my latten vornemen, dat ik deme wichbilderechte to
Magdeborch noch der dinkstad nicht vorhafftet sy, wen ik sy eyn lath-
man unde hebbe bynen Magdeborch noch erífe effte eygen unde sust
nicht gehuset sy mit mynen guderen anderen wen aver der Elven in
mynes gnedigesten heren von Magdeborch forstendome unde syner
gnaden lande mit wonunge dude erffe unde eygen besetten byn unde
so under synen gnaden so eynen landesvorsten unde evnem hulpligen
herren, die denne in dem dorppe unde velden tho Wormelitz eygen
gerichte overst unde nedderst heft die sulfftigen myt rigter und sceppen
noglich vorsorget unde dar geovet werden, unde szo ik denne dar von
Hinrik Roden unbeclaget unde ungefordert sy unde neyn gerichte over
my gebeden hefft, wen szo eynen wichferdigen besetten lantman getovet
unde myt syner dinkplicht upgeholden, szo ist myne thovorsicht unde
rechlige bede gewest my der dinkplichtinge unde anclage tho entbin-
dende unde to vorlattende, dem gnanten Hinrick Roden myt synen
anclagen in dat gerichte, dar ik myt live unde gude besetten byn, to
wissendeetc. unde wo wol gy recht wyssen schulteysen unde sceppen
uppe myne insage eyne frisst unde bedacht gehadt hebben, szo hebbe
gy doch geordelt unde uthgesproken, nu am dinsdage na Quasimodo-
geniti in der mynner tale Cristi syner gebort in dem negenstengen
jare, dat my sodann myne insage, excepcien unde schutrede schullen
unhulplik syn, wen ik schulle vor juk schulteysen unde sceppen tho
antwordende Hinrik Roden tho syne angestalten schulden vorplichtet
Syn etc. szo ik nu von den gerichten gzhelaten underwiset byn, dat
sodan ordel unde uthsprake jegen unde wedder de geschreven rechte
Sy, ist unde ik dar meth vorkortet unde in mynen rechte besseret
werde, so hebbe ik von stundt nach lude unde nach lude unde inholde
eyner pappiren cedelen, dar in eyne appellacien begrepen wasz, my
Nr. 769—770. 1487. 431
beropen unde apelleret, appostolen unde getugniszbreve geboden, der
sulftigen begreppen appellacien unde getugnisz breve to gevende unde
my so uth juven gerichte to latende unde mynen wedderparte vor
mynen rechten geordenden richter to wysende, hebbe gy my gewey-
gerth unde affgesproken uth sodaner irkentnisse, uthsproke unde unge-
bortligen woygintinghe(!?) wo my de geschen syn unde ik von allen
unde eynen isligen besunderen, wo ik evn sodans hir vor gesath hebe
unde sik dar uth then unde hersaken mach, irkenne ik my in mynen
rechten vorkortet unde besweret hir unde protestere unde appellere ik
dar von so vor eynen unrechtidigen ordel unde bosen sentencien an
den erwerdigesten in god vader irluchtisden hogheboren vorsten unde
herren hern Erneste ertzbischope to Magdeborch administratori der
kerken to Halberstadtetc. unde also an der stad unde des wichbelde-
rechtes borgraven bestedigeres unde des gerichtes der olden stad Magde-
borch unde aller gerichte in dem forstendhome unde lande to Magde-
borch overste richter unde appellere unde berope my in dussen
scıifften alse von eynen unrechten erkentnissze, ordel unde bosen sen-
tencien unde bidde my von juck schulteysen wy vor noch to geven
appostelen unde getugniszbreve to dem ersten, to dem anderen unde to
dem drudden ftitig, flitiger unde up dat alder flitigest unde sust von
evnen isligen, die my die geven mach unde in besunderen von jw
oppenbaren scriver jur ghetugniszbreve unde oppenbare instrumente,
so vele my der nód unde beholf syn mogen, in unde myt dusser
mvner appellacien sette ik my unde alle myne guder bewechlich unde
unbewechlich unde de beschuttinge bescherminge mynes gnedigesten
herren vorbenomet und protestere, dat ik dusse myne appellacien wille
vorvolgen, to rechter tid ok vorbeteren, dar my des nod werth syn.
Das Datum ergiebt sich aus der Urkunde 1491, Juli 29, an
welchem Tage der Erzbischof die Richter für den Prozess Thile Bruck-
müllers gegen Heime Rode bestimmt.
1491. Juli 29. Magdeburg. | 740.
Erzbischof Ernst setzt den Offizial und den Möllenvogt zu Richtern
in der Klage des Schulzen von Wörmlitz gegen. Heinrich Rode den
ältern zu Magdeburg.
Cop. 26 fol, 238.
St. M.
Wyr von gods gnaden Ernst ertzbischoff zew Magdeburg, primas
in Germanien und administrator der kirchen zw Halberstad, herezog
zw Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zeu Meyssen ent-
biethen euch ern Kilianen von Iezdstein doctori etc. unserm official
und Glorieszen Kerstians mollenvoyte zew Magdeburg unser gunst und
fugen euch ze wissen, wie sich Tile Bruchmuller, schultze zu Worme-
432 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
litz, vormals von etlichen beswerungen, so ym von schultzen und
schepphen unser alden stad Magdeburg uff anclage Heinrich Roden
des eldern sollen gescheen, an uns als der gerichte obirsten herrn und
landesfursten nach lawth und inhald einer schriftlichen appellacion der-
wegen gemacht und anuns brocht, die wir auch zw rechtfertigen angenomen
haben, beruffen und geappeliert und so wir dann itzundt mit andern
merglichen unser stifte sachen und gescheften beladen sind, derhalben
wir die gemelte appellacion mit yrem anhange zcw unser selbst gegen-
wertigkeit zcu verhoren und zu rechtfertigen verhindert werden, ist
dorumb unser begerung an uch hiemit empfehlende, wollit die gnanten
Teylen Bruchmoller und Heinrich Roden den eldern ader yre procura-
tores vor uch heyschen, sie gegen enander gutlich verhoren und die
selbigen appellacion mit yrem anhange fruntlich beyzculegen und zcu
entrichten guten fleisz ankeren, ader wu das nicht sein wil, alsdann
an unser stad die dinge rechtlichen verhoren und darinnen bisz zcw
der sachen entlichen usztrage execucion und entschied handelen und
procedirn, wie sich in rechten eigen und geburen wil; und ab eynichem
teyle kunde ader beweysung und gezcewgnisz furzcubringen not sein
wurde, die zcu rechte wie geburlich mit vorheyschung und gewonlicher
voreydung anzunemen und zcu verhören, und ob sich des vmand sperrig
machen wurde, den ader die mit penen und censuren des rechten von
unsern wegen dorzeu zcewingen. Wollit darzu dasjhenige, was in
rechte von euch hirinne erkant wirt, mit gerichtes qwange und penen
des bannes von den teylen zcu verfolgen und gehalden werden schaflen,
euch auch dorinne nicht irren noch hindern lasszen, das das erste
fatale der obgemelten appellacion verlawffen ist, wann die dinge durch
unser beredung biszher iclichem teyle an seiner gerechtikeit unsched-
lichen angestanden und geruget haben, in deme thud ir uns zcw denck-
lichem gefallen. Geben under unserm zurucke angedruckten ingsigel
zw Magdeburg freitages nach Pantaleonis anno domini etc. nonagesimu
primo.
— ————M———
1491. August 5. 141.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Pentzke zu Olvenstedt
an Hans Cordes, Dietrich Fischer und Moritz Stulmeker, Vor-
steher der Brüderschaft U. L. Fr. in der Kirche S. Johannis Er.,
ein Viertel Weisen jührlicher Pacht aus einer halben Hufe Landes
auf Olvenstedter Felde für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 135.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 629.
- am dage Dominici des hilligen bichtigers.
Nr. 770—778. 1491. 433
1491. September 13. 412.
Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt den Schöffen Cyriakus
Grermersleben und seine Frau Gertrud mit 11, Hufe Landes zu
Gross- Rodensleben auf 12 Schillinge jährlichen Zinses, wie es
Cone Meyger aus Magdeburg vorher gehabt.
Cop. Hillersleben fol. 115°.
Universitäts- Bibliothek zu Jena.
— anno domini 1491 am dynstag na Nativitatis Marie virginis.
1491. September 22. Magdeburg. | "8.
Vertrag zwischen dem Kloster Neundorf, Gebhard von Alvensleben
und den Bauern von Hemstädt einerseits und Bürgern. von
Magdeburg andererseits über einen Totschlag.
Or. Pap. ausgeschnitten. Si. ab ungen. Der Brief ist wegen mehrerer
Beschädigungen aufgeklebt. ie ergünzten Worte stehen in eckigen
Klammern. Unter dem Briefe steht von gleichzeitiger Hand: Concor-
dia prefata est ingrossata in libro prepositure maioris ecclesie Magde-
burgensis, ad quem habetur recursio, si opus erit, quod abeit. Auf
"d Rückseite steht von derselben Hand: Custodiatur optime, ne per-
atur.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Anno etc. XC primo am dage sancti Mauricii im bichthuse der
predeker orden to Magdeburg is van den werdigen herren ern Nicolao
Seger, propst to Sehusen unde canonick der kerken sunte Sebastian,
unde meister Anthonio Grabow, vicario in der domkerken to Magdeburg,
van wegin der wirdigen unde innigen er Johan Rexcze probst unde
Anne von der Schulenburg ebbtissen, priorissen und ganczen samme-
ninge des closters to Nigendorp by Gardelege belegen, Geverden van
Alvensleve to Gardeleve unde gemeynheit edir de gemeyne bure des
dorpes Hemstede unde alle derjennen, de in dessen underscreven saken
byfal gedan hebben, amme eynen unde de ersamen Mauritz Gorren-
bagen unde Hermen Persick, borger in der olden stad Magdeburg, van
wegen Heyne, Claus und Hans gebroder genomth dy Pryloppe am
andern parte bespraken unde gentzliken tom ende gededinget in disser
nascreven wise, so alsz dij meynen bure unde menne von Hemstede
oren seligen vader Titke Prillop umme etlike myszdath, dar he mede
verdacht unde beruchtet was, gegrepen, gebunden unde in gefenknisse
to Gardelege up de borch gefurt und gebracht hebben unde zo van
dem levende zum dode gekamen is in der sulven gevenknisse, dat de
vorsereven provest eder de vorstender tor stede unde de gemeynheit
des vorscreven dorpes Hemsted schullen unde willen dussen vorscreven
Priloppen vor sulke averfarunge, alz oren vorscreven seligen vader
van den mennen to Hemstede geschen is, unde ok de eyne saue to
Gardeleve mit dem vader getovet unde dij ander saue to Calve up der
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. . 28
431 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Sale dorch de amptlude unses g. hern van Magdeburg gevangen unde
pantliken (?) gesettet, unde wat desse sake zo muchte andrepen (?), geven
und vernugen vifundeachtentig gulden sunder jennigerleye infal ofte
besperrunge, XY gulden in eyner summen bereid an guden golden aver-
getalt, de andern soventich gude rinssche gulden schullen de gmelte
provest unde gemeynheit des dorpes Hemstede betalen unde gelden up
lichtmissen, wan men schrivet XCIL to Magdeburg im have des
gedachten meister Antbonii Grabow; ok zo schullen unde willen de
gemeyne bure to Hemstede de knaken des lichames Titke Prilop ores
seligen vaders, so verne alze men dy im torne, dar he in fenknisse
seten gestorven is, bekamen kan, laten bringen up eyne wigede stede
unde kerkbof unde ok mit erliken . . .! vigilien unde selemissen im
closter to Nigendorp laten begeen unde ok furder veer menre laten
gan eynen jewelken eyne revse wente tor Wilsnak, dar or opper to
bringende. Ok forbath zo schal de ergmelt propst also beschaffen, dat
de vorscreven Prilop unde ore moder dat erve, dat or selige vader
plach to bewanende ime dorpe Hempstede in der wise unde stalt, alz
ze dat hadden myt aller richtiger tobehoringe, alz ze van Heymstede
gescheiden sin, mogen weder anfangen, dat to bewonen efte to ver-
kopende, alz on dat alder evenst is, dar on dy vorscreven probst efte
sampninge des closters to Nigendorp neinerleye wis inval in don
schalen efte willen. Darup zo schalen de vorscreven Heyne, Claus
unde Hans Prilop broder vor sik (7?) unde alle ore erven geboren unde
ungeboren unde vor alle ore medehulper neyns uthgenamen afseggen
alle veyde, schelinge unde twidracht, dy uth dussen vorsereven saken
utstan sint unde dy se to deme bedachten proveste unde sammeninge
des closters to Nigendorp, Geverde van Alvensleve unde de gemeinen
buren to Hemstede unde allen denjennen, de under deme vorscreven
closter beseten sint, unde dusse stucke alzo vulkamen to holden, dar
hebben vor gelavet erflik Jacob Kistemaker efte Fricke genant, Marcus
Lappe, Mauritz Gorrenhagen, Tile Kons, Hans Molre unde Thomas
Steffens, alle borger in der stad Magdeburg, unde der erhaftigen er
Johan Rexe itzt probst to Niendorp myt hande unde myt munde vul-
kamelik gelovet, vorplicht unde togesecht to holdende sonder jenniger-
leye argelist oft bose indracht. Wedderumme heft dy vorbescreven er
Johan probst des vakenomden closters Nigendorp, Coppe, Jacob unde
Heyne Ebels wanaftich [to Hjemstede dessen vorscreven borgen van
wegen der meynheit to Hemstede gelavet unde togesecht to holdene
alle stucke u[nde] artikel, alz vorgescreven stan, unde ok dat alzo fugen
Schalen by Geverde van Alvensleve unde alle de jenne, de der sake
[moc|hte(?) to donde hebben, dat zo ok alle veyde irringe unde sche-
linge, alz ze meynen to hebbende jegen de vorsereven Prilopp unde
oren mythul[pern], willen afstellen unde eyn iderman dorch sik eder
middelpersonen dusse saken nummer mer(?) upsaken schal ofte wil bv
verlust twehundert rinschen gulden, dy man denne buten schal in des
partes (?), mith deme de glove gebraken werth. Tom lesten schalen
Nr. 774. 1491. 485
de vorbenomden Prilop dat verveiden myt einer gemeynen orveide
unde de vorborgen myt den vorscreven borgen. Dar to mer weten-
heit unde orkunde hebbe wy laden snyden eynen breff uth deme
andern. Datum ut supra under unser domprovestie to Magdeburg
ingesegell.
! Unleserliches Wort.
1491. Oktober 1. 144.
Ersbischof Ernst bestätigt die durch seine Räte getroffene Ent-
scheidung eines Streites zwischen Hartwig von Ruthenberg und
die Wisskoff su Magdeburg über eine Kornlieferung.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zw Lüneburg.
Zcuwissen, dar durch unszer Ernsth von gots gnaden ertzbischoft
zcu Magdeburg, primas in Germanien unnd administrator der kirchen
zcu Halberstadt, hertzogen zcu Sachszen, lantgraven in Doringen und
margraven zcu Missen rethe, nemelichen die achbaren unde gestrengen
unszern lieben getruwen ern Cristoffeln von Hayn doctor hofemeister etc.
Heinrichen von Thun, Casperen von Malditz und ern Ulrichen Vogt
licenciathen canceler etc. usz unszerm bevehelich uff ansuchen Hert-
wichen von Ruthenbergk in gebrechen und schelen sczwisszen öm als
clegern eyns und den vorsichtigen Heinen Wiskoff szeliger nachge-
lasszen erben und orer mitgeselschafft borgeren unszer alden stadt
Magdeburgk unszern lieben getruwen als beclagethen anders teils
etzlicher zcuspruch und forderungk, szo er zu ynen vormeynt etc.
schwebent, beide obgerurte parth vor sye uff fritag nach Michaelis der
weniger zcal in eynunnuntzichsten jar sulch zeweitrach und gebrechen
zcu vorhoren bescheiden haben, vor welchen gedachter Harthwigh von
Ruthenberch durch eynen redener lisz vorbrengen, wy die obgedachte
geselschaft der Wiskoffe durch orer geselschaft dyner und hendeler mit
Thomas Godiken zcu der czit eyn burger zcum Elbichen in Prusszen
gehandelt, das vilichte Thomas Godicke gedochter der geselschaft in
schult vorhafft unde so obgemelthe Thomas durch die und ander schulde
were vorlauffen, hethe Pavel Deben von der Wiskoffe geselschaft wegen
eynen kummer zcu edlichem korne zcu Mithelburg in Sehelant gethan
yn meynunge, sulche schult, wie Thomas Godike der geselschaft vor-
flicht, dor an zeu bekomen, welch vor vorkummert korne Hardtwige
hethe zcugestanden und were durch den kummer von Pavel Deben
der geselschaft zcu guthe geschen, mit Pavel Deben vor alterluthen
der dutschen hense zcu Brugk yn Flanderen langheczit yn krige
gestanden und dy alderluthe obgemelth hethen die partigen irer irrungh
nicht kunden entsetzen, sundern die vil gedachten parthigen vormitdels
eyner kommissigen an den radt zcum Elbingen vorwiszedt yn der
gestalt, welch parth die besten kuntschaft vorbrechte, sulde die summen
geldes, wye von dem korne uffgekomen und by den alterluthen leghe,
gerecht und uberantwert; ausz krafit sulcher commissigen weren Hart-
28*
436 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wige von Ruthenberge unde Pavel Deben vor gericht und radt zcum
Elbingen entschinen, doszelbist Hertwigh vom Ruthenberg sulch sache
durch urteil und recht gewunnen und erstanden hethe und Pavel
Deben und die geselschaft weren oem yn dryethuszent margk prussesch
geringes geldes, eyn hundert wenger edder meher, vor sine erliden
scheiden fellieh worden, lutes eyn vorsigelten uffen kuntschaft von
richter und rathe zeum Elbingen uszgegangen, die er anczeigethe und
leszen liesz, do wedder die vilgedachten Wiskoffe und vr mittgesel-
schaft zcu gruntlicher underrichtunge liszen saghen, das es sich anfeng-
lichen, wie es ouch von Hertwige vom Ruthenberge vormelt were,
hethe alzo begeben, daz Lodewigk Gruber der geselschaft dyner mit
Thomas Godiken zeu der zceit Hartwichs Ruthenberges her yn vor-
handelinge eynes korns kauffs were gewesen und oen vor gelegung
gethon, die sich uff eyelf hundert und drissig ungersche gulden
erstregthe, noch vormeldunge Thomas Godigke hantschrifit; uff szoden
geldes schult hethe Thomas Godigken Lotwigk Gruber, der Wiskoffe und
yrer mitgeselschaft dyner und hendeler, sechsich lesthe korns vorkouft,
welch korn Hertwigk Ruthenbergk Thomas Godiken gemeyner adder
dyner hethe in drye schiff geladen und geschifft und des korns sulden
funffezigk lesthe uff Lodewigk Gruben ebenthur flisszen, und wen sy
zcu stedt komen, szo solde Hertwigk Ruthenbergk dy funffezig lesthe
adder das gelt, das do von gekaufft, Pavel Deben von Lodewigh Grubers
wegen obberantwerden; dye oberichen czehen leste sulden uff Hert-
wich Ruthenberges ebenthur ghen, und wan die vorkoufft, sulde Hert-
wige gemelthen Pavel Deben vor iglich last tzwentzig margk Prusszes
reichen und geben. Als dy drye schiff zcu Mitthelburgk in Sehelant
warn gekomen, hethe Pavel. Deben anderhalbhunderdt gulden und dor
uber zcu guther rechenschaft den schiffluthen vor dy vrachte des korns
von der geselschafft wegen uszgeben und vort von Hertwigk Ruthen-
berge liberunge und oberantwerdinge des korns und geldes oben
gerurdt von der geselschaft wegen geheist und gefordert, daz oem
Hartwig Ruthenberg vorsetzlige gewegert und sulch korn vor daz syne
vordedingt, der oberwisung von Thomas Godighen wegen gelobent, daz
er doch Pavel Deben do vor yn vorgnogung des schifllons gestendigk.
Durch sulch hinderlistigk vornemen von Ruthenberg geschen were
Pavel Deben vororsagh worden, daz er den kommer wie von Ruthen-
bergh gedocht angestalt hethe, und haben wither geghen die gerichtes
kuntschafft von dem richter und rath zcum Elbigen uszgangen geret
und uffgebracht, daz sulcher vormeinther gerichtshandel anne rechliche
commissigon von der alderluten der dutschen hensze zcu Bruke were
geschehen; es hethe auch Pavel Deben zcu rechlichem handel von der
Wisskoffen und orer mitgeselschaft keyn volmacht adder mandat ghehat,
Pavel Deben hethe auch Michel Rennaw dem vormeinthen reddener,
der yn gericht hathe vorhandelt, dorczu nicht gemechtiget, Pavel Deben
were ouch von dem richter und rath nye angeclaget, er were auch wie
rechte des gerichts uszuwarthen nicht vorwisset noch certificiret, als
Nr. 775. 1491. 437
daz alles us dem gemelden richtshandel bewislich were czu machen, und
beschlislichen wer daz vormeint urteil und condemnacion von den-
guennen, dy kein gerichtsezwang yn Pavel Deben adder by personen
der geselschaft vil gedocht gehabt hethen, und alzo durch yr selbs dem
und de facto ergangen derlanget und uszbracht, derhalben unbestendich
und gantz von unwirden, und dor uffgenanthe unszer rethe angeruffen
und angezogen, Hartwig Rauthenberge zcu wyszen, seyn unbillichs vor-
nehmen abezcustellen anghesyn oeren grossen vorterblichen schaden,
darynne die geselschaft vormittelst synem thun gefurt und gebracht
worden ist, wu aber Hartwig sullicher undderrichtung sich nicht wolt
settigen lasen, weren wir irer als or landesfursth und herre und
ordentlicher richter zcu rechte gantz mechtig. ÜUsz sulcher beider parten
abgedochten vorbrengen haben gedochten unszer rethe befunden, noch
dem kein parth dem andern sines anbrengen gestendig, das suddenne
irrung rechtfertigunge wolt erfordern und dar uff Hartwig von Ruthen-
berg eyne czimeliche vorfassung zcu rechte, damite die gebrechen uft
das slunigste yre entschafft mochten ergriffen, vorgeslagen, des sich
Hartwig biss uff den sonabent negst volgende, was ym zcu thun zcu
bedenken, hat gebethen, und ist uff gemelte czeit vor unser rechten
obgemelt erschinen und syne bedacht gesagt der meynung,
were (?) disse sache groswichtig und yn so viel gestanden, daz ersyner
erpguther dar durch gelofen hat musszen und were nicht des vor-
mugens, sich widderumb in recht zeu geben und uszzcufuren, sunder
wolt anheym zcihen, seyner rath, waz ime furder zcu thun were,
gebruchen, und hat daruff sin abeschiedt genomen. | Uff sudden bedeng-
lich antwert von Hartwigk Ruthenberg angesagt haben die Wiskoffe
vre mitgeselschaft unser obgemelte rethe an unser stadt angeruffen
yrer rechtlichen gebot, die sie uff uns wie obberurt gethan, indenck
zcu seyn und yn des eyn warhaftige kuntschaft zcu geben, und so wir
dan der Wiszkoffe und ire geselschafft vleissige bethe ufrichtig befunden
und der billicheit gantz gemesz, haben wir in alles und iglichs wie
obin vermelt vor unszern rethen geschehen und vorhandelt disse unszer
offen kuntschafft mit unsern uffgedrugkten ingeszegel besigelt geben
zcu Magdeburg sonnabendes nach Michaelis im jare obenberurt.
1491. Oktober 3. 415.
Thomas Harkstro zu Magdeburg verkauft mit Zustimmung des
Abts Andreas von Berge an Burthold Swysow und nach dessen
Tode un das Hospital S. Thomue und Simonis et Judae in der
Neustadt 4 Gulden von 2 Hufen und dem Zehnten zw Bahrendorf
wiederkäuflich für 100 Gulden und verpflichtet sich zum Wieder-
kauf in 10 Jahren.
Or. Perg. zerschnitten. Sp. abgeschnitten.
Archiv der Kloster Bergischen Stiftung.
vierteynhundert und dar nah im eynundnegentigesten jare am
mandage nah Michaelis des hilligen erczengels.
438 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1491. Oktober 10. 116.
Hans Teyge schickt. dem Rate von Zerbst einen geaichten Scheffel.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
J. N. R. J.
Mynen willige dinst myt vormoge alles guden. Ersamen wisen
leven hern und guden frunde. Ik vorsta wol jw schriven des schepels
halven, sende ik und lige jw mynen schepel, de geächt und gemeten
is hyr na des rades irden schepel up unsem radhuse, den mogen gy
kegen juwen schepel meten, ik weit anders nicht, wen dat se overein
dragen schullen jw und unse schepel; kunde ik juwer wisheit vele to
dinste und willen wesen, dede ik willich und gerne. Gescreven to
Magdeborch am mandage na Diannisgi anno XCI. Hans Teyge.
Adresse: Den ersamen und wolwisen borgermestern und rad-
mannen der stadt Czerwest —.
1491. Oktober 14. i 111.
— thusend vierhundert darnach im einundneunzigsten jare am
freitage Calixti ?st der Bürgermeister Heinrich Müller Zeuge, als
der erzbischöfliche Anıtmann Hans Schosser au Calbe das Kloster
(rottesgnaden mit dessen Untersassen Jacob Kruze in Schwarz
wegen einer Hufe Landes vergleicht.
Leuckfeld, Antiqu. Praemonstr. IT, S. 107.
Heinrich Müller ist 1490 Bürgermeister, gleichwohl stimmt das
Datum für 1491.
1491. November 10. "18.
Abt Andreas zu Berge bekundet. dass Hans Pape zu Sülldorf
an Huns Düvel, Bürger der Sudenburg, und dessen Ehefrau
Kerstine einen Wispel Weizen jährlicher Pacht aus vier freien
Hufen Landes auf. Hallingsdorfer Mark, zwei Hufen auf Bahren-
dorfer Felde, zwei Weidichte und drei Wiesen bei der Weiden-
und der Slepenmühle für 40 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 138.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 631.
— am dunnerdage in sunte Martens avende des hilligen bischops.
1491. November 24. Neustadt a. d. Finow. 749.
Kurfürst Johann von Brandenburg verspricht die Stadt Gardelegen,
welche sich für ihn bei Heinrich Alemann für 1000 Grulden ver-
bürgt hat, deswegen schadlos zu halten.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Stadtarchiv zu Grardelegen.
Nr. 776—781. 1491. 489
Wir Johanns, von gots gnaden marggrave zu Brandenburg etc
unnd kurfurst, zu Stettin, Pommern etc. hertzog, burggrave zu Nurem-
berg unnd furst zu Rugen, bekennen und thun kunth offentlich mit
disem brive fur uns, unnser erben unnd nachkommen unnd sunst vor
allermenigclich, nachdem unns unnser lieber besunder Heinrich Ale-
mann burgermeister zu Magdeburg auf unnser betlich ersuchen tawsent
reinisch gulden gelihen | die wir vonn im an barem golt empfangen
unnd furder in unsern mercklichen nutz und frommen gewannt, dafur
sich dann unnser lieb getrewen burgermeister unnd rathmann unnser
stat Gardelegen im namen eins widerkhauffs verschreben, von solichen
tawsent gulden hewtsummen Heinrich Aleman, seinen erben oder wer
den kaufbrive mit seinem gueten willen unnd wissen innen haben
wirdet, jerlich sechtzig reinisch gulden, diewey! solicher widerkauff stet,
zu zins zu geben unnd zü reichen, das wir von in zu sonnderlichem
dankh unnd wolgefallen angenommen mit gnaden zu erkennen, gereden
und versprechen darauff fur unns, unnser erben unnd nachkommen,
die gnannten burgermeister unnd rathmanne unnser stat Gardelege
oder ir nachkomen solicher sechtzig gulden zins gegen Heinrich Ale-
mann, seinen erben oder wer den kauflbrive mit seinem gutten willen
und wissen innen haben wirdet, sambt der hewbtsummen auch alle
beweyszliche scheden, wo der eniche darauf gingen, gnügelich zu
benehmen unnd schadlos zu halden, getrewlich und ungeverd. Zu
ürkunth mit unserm anhangenden innsigell versigelt gegeben zur
Newenstat an der Vina nach Cristi unnsers hern geburt virzehen-
hundert und im einundnewntzigsten jare am dunrstag nach Presen-
tacionis Marie virginis gloriosissime.
1491. Neustadt a. d. Finow. 480.
Kurfürst Johann von Brandenburg stellt der Stadt Stendal einen
Schadlosbrief aus über eine Schuld von 1000 Gulden, welche sie
für ihn bei dem Bürgermeister Heinrich Alemann gegen 60 Gulden
Zins aufgenommen hat.
Or. Perg.
Stadtarchiv zw Stendal.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, S. 426.
— Newennstadt an der Vina — virzehnhundert und im einund-
newntzigsten jaren. MEN
1491. 481.
Abt Andreas eu Berge bekundet, dass Albrecht. Stein an Drewes
thor Westen und Peter Frangke, Vorsteher der Kirche S. Ambrosii
in der Sudenburg, einen halben (Gulden für 10 Gulden wieder-
käuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 144°.
Regest : Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 637.
-
440 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1491. December 30. 182.
Abt Andreas zu Berge belehnt Katharina, weiland Michael
Anefelds Tochter, mit einem Haus und Hof auf dem Pfeifers-
berge, welches dem Kloster jährlich 8 Schilling Pfennige zinst.
Cop. des Abts Andreus S. 139.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 634.
— am fryhedage negest vor der besnidinge unses heren Jesu Christi.
—— — ——— —
1492. Januar 1. 1483.
Katharina, weiland Michael Anefelds Tochter, bekennt, an Cord,
Vikar zu S. Nicolai, 3 Schock Groschen jährlichen Zinses aus ihrem
auf dem Pfeifersberge belegenen Hause für 18 Gulden auf
Wiederkauf verkauft zu haben.
Cop. des Abts Andreas S. 140°.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 638.
— in die Circumeisionis.
1492. Januar 16. Halberstadt. 184.
Erzbischof Ernst bittet Fürsten, Herren und Räte, Hartwig von
Ruthenberg nicht zu unterstützen, wenn er elwas gegen die Wisskoff
unternehmen wolle, sondern ıhn an sein Gericht zu verweisen.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zw Lüneburg.
Allen und iclichen fursthen geistlichen und werglichen, graven,
herren, freyhen, rither, knechten, rethen, borgermeistern, ratmannen und
gemeinen aller und iclicher stethe, slosser, mergkte und dorffere und
sust allermenniglich, den disser unszer brieffe furkumpt und ertzeigt
werdet, enbithen wir Ernst, von gots gnaden ertzbischoff zcu Magdeburg,
primas in Germanien und administrator der kirchen zcu Halberstadt,
hertzoge zcu Sachsen, lantgrave zcu Doringen und marggrave zcu
Misszen, unser fruntlich dinst grus gunst und alles gudt, noch den und
als sich daz gegen eyns ydern wirdigkeit und weszen erheischt und
geburt. Erwirdigsten, erwerdigen in got vader, hochgebornen fursten,
lieben hern, frunde, ohemen, wolgebornen, edlen, vesthen, getruwen und
besundern sich halden zeweyspeldigkeit und gebrechen zewyscheu den
vorsichtigen Heynen Wiszkopfen nachgelaszen erben und yrer mitge-
selschaft, borgern unszer alden stadt Magdeburgk, eyns und Hartwigen
von Ruthenbergk anders teyls, dorinne durch unszer rethe und lieben
getruwen, nomelich die achbaren und gestrengen ern Cristoffeln von
Hayn, doctor und hofmester etc. Heinrichen von Thunen, Casparn von
Maltis und ern Ulrichen Vogt licentiaten und cantzeler etc. usz unserm
entpfehl uff ansuchen des gemelten Hartwichs von Ruttenberg fritags
nach Michaelis anno etc. XO primo in beider parthiev kegenwart
Nr. 782—785. 1491— 1492. 441
notdurfftige vorhorung des handels gethan, da selbs sich die Wiszkoffe
mit irem anhang erbothen, wo Hartwig Ruthenberg yrer gegeben und
ertzalter underricht der sachen nicht benugig, solten wir als yr landesz-
furst herre und ordentlicher richter zcu rechte gantz mechtig sein, und
die weil dan in der vorhorung keyn parth dem andern seins furbren-
gens gestendig, ist durch unszer rethe obgedacht befunden, daz sulch
irrung rechtfertigung wolle erfordern, haben derhalben Ruttenberg eyn
zcemeliche vorfassung und usztrag des rechten vorgeslagen, daruff sich
Hartwig nach gehabtem bedencken hat horen lassen, das synis vor-
mogens nicht were, sich mit seinen wedderteilen in recht zcu geben,
sundern wolt dorinne seiner frunde rath gebruchen und alzo seinen
abscheid genommen, daruff wir hernach von den obgenanten Wisz-
kopfen den unszern fleissig angelangt und gebethen seyn, ym sulcher
yrer erbietung unser schriftlich bekenntnisse zcu geben, daz wir yne
usz czemlikeit nicht haben vorsagen mogen und yne alzo dissze schrifft-
liche kuntschafft des ergeben handels gegeben, euch allen fruntlich
bittende, von den anderh gutlich und den unszern ernstlich begerende,
ob vihlgedachter Hartwig von Ruthenberg ober sulch czemlich gethan
erbithen der Wiszkopfe und yrer geselschafft wedder yre personen ader
gutter ichts gedechte furzwnemen, wollit ym sulchs gegen den unszern,
der wir zw rechte mechtig sein, nicht vorstaten, sundern yn widder
vor uns als der beclagten ordentlichen richter und landeszfursten mit
der sache weyszen, sal ym geburlichs rechten durch uns vorhulfen
werden, euch des gutwillig und der billikeit nach ertzeigen, als wir
uns des vorsehen und yr wedderumb gleiches falles von uns zw beschen
warten wollet, sein wir umb euch allen und ydern ia sunder geneigt
zcu vordinen vorschulden zcu erkennen und die unszern thun uns
doran zcu gefallen. Zcu urkundt mit unsern zeuruke angedruckten
pitzscher verszigelt und geben zcu Halberstadt montags nach Felicis
in pincis anno domini etc. nonagesimo secundo.
1492. Januar 17. u 185.
Das Domkapitel genehmigt die Aufnahme eines Kapitals auf ein
. Haus in der Sudenburg.
Cop. 102 fol. 62".
St. M.
Decanus senior et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili
viro domino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem.
Noveritis quod de nostro consensu et voluntate est, ut Hans Tzyen
faber super domo sua in suburbio meridionali Magdeburgensi ex
opposito ville Judeorum sita XXX florenos renenses recipere et pro illis
annuum censum vendere valeat, sic tamen quod huiusmodi summam
capitalem cum censu infra 4° annos a dato presencium reemat et ab-
solvat Datum anno domini MCCCCXCI. ipso die sancti Anthonii.
—
442 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1492. Januar 18. 186.
Das Domkapitel genehmigt die Aufnahme eines Kapitals auf ein
Haus in der Sudenburg.
Cop. 102 fol. 63.
St. M.
Decanus, senior et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili
viro domino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem.
Noveritis, quod de nostro consensu et voluntate est, ut Matheus Eick-
man, civis suburbii meridionalis Magdeburgensis, super domo sua ibidem
in suburbio in platea infirmorum sita vulgariter tom rugen manne
dicta quinquaginta florenos renenses recipere et pro illis annuum censum
vendere valeat, ita tamen quod huiusmodi censum infra 4” annos a dato
presencium proximos de predicta domo reemat et absolvat. Datum
anno domini MCCCCXCII feria. 4'^ post festum sancti Anthonii.
1492. Februar 6. (0 8.
Das Domkapitel genehmigt die Aufnahme eines Kapitals auf eine
halbe Hufe zu Gross- Weddingen.
Cop. 102 fol. 63.
St. M.
Decanus, senior et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili
viro domino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem.
Noveritis, quod de nostra voluntate et consensu est, ut Jacob Mertens,
civis veteris civitatis Magdeburgensis, super dimidio manso in campis
Magna Weddingen sito et quem a prepositura Magdeburgensi in
feudum obtinet, XX florenos recipere et pro illis annuum censum
deputare et vendere valeat, ita tamen quod huiusmodi XX florenos
cum censu infra 4*' annos a dato presencium proximos reemat et pre-
dietum dimidium mansum quitum et liberum faciat. Datum anno
domini 1492 feria 2*, in dio videlicet sancte Dorothee virginis.
1492. Februar 299. 78N.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst, dieser möge
einem Magdeburger, der von Zerbstern Unrecht erlitten, zu seinen
Rechte verhelfen.
Or. Perg. beschnitten, die Adresse dadurch zerstört. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen unde wiszen, bsundern
guden frunde. Clawes Crusze, unsze borger, hefft uns angebracht, wu
ohme van Heydeken Santersleven, juwem borger, Lucasze dem deneı
unde Clawesze eynem scroderknechte ungerichts unde swarliker
lettzinge halven an ohme irgangen byth her keyne vorgnoginge noch
willen gescheen sy ete. so he uns desz under andern eygentliken
bericht hefit; van deszwegen, ersamen guden fıunde, is unszefruntlike
Nr. 786—790. 1492. 448
bede, juwe leve willen de gnanten juwen borger, dener unde under-
saten daran unde szo vorder underwiszen, dat ze deme benomeden
unsem borger nach vorwandtnissze sunder vorder lettinge in der guthe
gnoch don unde willen maken, ander unkost, moyge unde rechteforde-
ringe tho vormyden, vordenen wy tigen juwe leve, szo dat an unsz
gelanget, wedderumme gerne. (Grescreven am myddeweken post Matbie
apostoli under unszer stadt secret anno domini etc. XCII°, unde des
juwer eygentlike antwerde.
Radmanne unde innigesmester
der alden stad Magdeborch.
1492. März 1. | 789.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Valentin Cordes zu
Stemmern an Hans Duvel, Bürger in der Sudenburg, 8 Scheffel
Weizen jährlicher Pacht aus seinem Wohnhof zu Stemmern und
8 Morgen Landes auf Stemmer Mark für 36 Gulden auf Wieder-
kauf verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 150.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 646.
— feria quinta proxima post Mathie apostoli.
1192. März 22. 190.
Borchard Harmen zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, ihm
zu seiner Forderung an einen Zerbster Bürger zu verhelfen.
Or. Pay. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen denst. Erszamen und wolwiszen leve hern. Idt
hefit sick verlopen in vorgangen tiden, dat ick eynem juwem borgher
genant Hans Heydeken verkofft hebbe etlick molt, dar myk denne
noch aff hinderstellich ysz XIII gulden unde wesz idt mick susz ge-
kostet hefft, dar ick denne den genanten Hansze mit juck in dat recht
getageh hebbe und sine guder beseth unde bekummerth unde ick dar
denne ingewiszet byn na gelouffte unde gewonheyt juwer stadt etc.
erszamen leven heren, boven dat ysz de richter Peter Wegener genant,
de helft sick szo undergewunnen myn besettede unde erclagede gudt
unde hefft geheten unde vorgundt der frouwen sodan beer, alsze ick
bosetht hadde, to vorkopen unde my van der handt to bryngen my
arme manne to grotem drepliken schaden. Worumme ysz myne
fruntlike bede, gy den vorgnanten juwen richter. willen szo hebben
ande anholden, dat he my myn bosette unde uthgeclagede gudt
wedder by de handt bringhen eflte sodan geldt, alsze darvan ge-
worden edder gekomen ysz, dat ik neynes arbeydes dar forder
mer bedorffe. Erszamen leven heren, ofitt sodans nicht en-
scheghe, my juwe ersamheydt nicht daran wolden vordencken, myn
444 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
recht unde schaden van den juwen to manen, wente ick weyt idt
anders by nemande myr gelt unde schaden to soken, denne by juwem
richter. Erszamen leven heren mochte ick juwer vorbede hir inne
geneten, vordene ‘ick wedder juwe ersamheit alle tidt gherne unde
bogher desz juwe schrifllike antwerdt. Gegeven am donredage na
Reminiscere anno XCII jar. |
Borchert Harmen, borger to Magdeburg.
Adresse: Den erszamen und wolwyszen borgermeystern unde rath-
mannen der stadt Tzerwest —.
——— —M ——
1492. März 31. 191.
Der Dompropst Adolf von Anhalt leiht Nicolaus Thews ein Haus
auf dem Pralenberge auf 2';, Schilling jährlichen Zinses und ein
anderes Häuschen daselbst auf einen Vierding jährlich, welche
vorher Heinrich Gryper in Lehen gehabt halte.
Or. Perg. Sp. fehlt, da das Perg. auf einen Buchdeckel aufgeklebt war.
Stuatsarchiv zu Königsberg 1. Pr.
Cop. 341“ fol. 136.
St. M.
— thusendt virhundert dornach im zceweundenewnzcigsten jhare
sonnabends nach deme sontage Oculi.
1499. April 1. 792.
Die Priorin des Klosters Mariä Magdalenä ersucht den Rat von
Zerbst, die Erben Jacob Boddekers zur Zahlung des lange rück-
ständigen Zinses von dem Hause zum Schlage zu veranlassen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unser andechtiges gebeth to gode myt fruntliken dinsten alle tyd
bereyt. Ersamen heren und guden frunde. Es hefft in vorgangen
jaren disse jegenwerdige Jacob Kok des rades vorsprake to Magdeborch
uth fulmacht Jacop Boddekers seliger etwan juwe borger gewest eyn
husz und hoff in der alden stad Magdeborch gnant thom slage van
Ilsen Arndes unde itlike schulde, so se dem benomeden Jacob
Boddeker seliger by synem levende ist schuldieh und plichtich gewest.
mvt rechte irclaget und irstanden, und nach deme sodane husz van
uns und unsem closter up unso geborlike tinse to Ivhende geboret,
heflt sik der wegen unse tinsz van langen jaren wante her vorsammelt,
de lehne ok van dem benomeden Jacop Boddeker edder sinen ful-
mechtiger versumet, dar dorch ok dat sulve husz in buwe gantz vor-
fallen und vornichtiget ist unsem closter to merklikem schaden, so juw
des de gnante Jacob Kok de vorsprake wol vorder underrichtinge don
werth; wu dem, bidden wy fruntliken, nachdem des gnanten Jacob
Nr. 791—798. 1492. 445
Boddekers seliger wedwe edder itzund ohr elike werth nach vorberorder
irclagunge jennige gerechticheyd to dem sulven huse vormeynden to
hebbende, juwe leve willen se anholden, dat se uns unse lange und
mennichfoldige vorseten tinse gutliken entrichten; geschege avers des
nicht, mothen wy dat unse myt rechte irfordern, so wy ok bereyt ange-
hoven und den gnanten Jacopp Koke hebben monieren lathen, weret
aver sake, der gnanten juwe borger edder borgerschen sodann husz
nicht mochten vordedingen, ok in buwe unde wesende wedderbringen
vormiddelst vorderinge der lehne nicht holden konden, willen se denne
anhalden sodanes huses und orer gerechticheyt ave to treden, upp dat
id nicht gar vorwustet und vornichtiget werde, so doch balde gescheen '
mochte, und willen juw gunstigen heren hirinne gutwillig bewiszen, dat
vordynen wy tigen juwe ersamheydt alle tyd in flite gerne. Datum
Magdeborch under unsers closters sigel am sondage Letare anno etc. XCII.
Gertrudt Bilringes, priorissa des closters sunte
Mariae Magdalenen in der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmannen tho
Czerwist —.
1492. April 9. Magdeburg. 493.
Die ergbischóflichen Räte entscheiden emen Streit zwischen Joachim
Winterfeld und seiner Frau Gese einerseits und dem Rate von
Magdeburg anderseits über einen Nachlass.
Cop. 69 fol. 208".
St. M.
Zeu wissen, das durch unsers Ernsts von gots gnaden ertzbischoffs
zcu Magdeburg, primatis in Germanien und administrators der kirchen
zu Halberstad, herzcogs zu Sachssen, landgraves in Doringen und marg-
graves zu Meissen rethe, nemlichen die achtparen und gestrengen unser
lieben getrawen ern Cristofleren vom Hayn doctor etc. hoffemeistern,
Hansen Kotzen und ern Johannsen Mogenhofer doctorn etc. uf unserm
befehel in schelen und gebrechen zcwuschen Joachym Winterfeld und
Geysen seiner elichen hawszfrawen alz clegers eins und den ersamen
und vorsichtigen unsern lieben getruwen den rathmannen und inninges-
meistern unser alden stad Magdeburg als beclagten anders teils der
freybung halben, so Winterfeld (ieysen obgnanth in verlouffen zceiten
in yrem juncfrawlichen stande wider ire formunden wissen und willen
und irer des raths und gantzen stad statuten und wilkore, der dann
vilgedachte Geysen underworfen, zu dem sacrament der heiligen ehe
genohmen haben, dardurch vilgemelten Joachym und Geysen in pene
in den selbten statuten und wilkorn begriflen gefallen sein solten etc.
swebende nach gnugsamer beider obgerurther partheien vorbrengung
und vorborung und vilgehabter muhe mit yren guthen wissen, willen
und vulborth betedinget und besprochen ist, in massen hernach volget,
und also, das vilgedachtem Winterfelde als vormunden obgnanther
446 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Geysen seiner elichen hausfrawen an irer stad ein dritteteil aller und
idlicher habe und gutere, ligenden schulden und cleynothen, was hir
in unser stadt Magdeburg in die gerade nicht gehort, so Heinrich
Rovers ir vater seliger nach sich gelassen hat, zustehen und volgen
sollen, alsz nemlich ein dritteil an zeweyhundert funfundzewenczig
gulden ongeferlich, so von dem hawse ires vaters gefallen, darzcu auch
ein dritteteil an den itzt awszstehendigen schulden, sovil sich der nach
gethaner der gnanthen Geysen und irer geswisterth vormunden rechen-
schaft dem rathe zcuthune befinden werden, die dann durch ire vor.
.munden an drey teil geslagen und durch Geysen und ire geswisterth
darumb geloset werden solle, welcher dritteil ir alsdann in der losung
zufallen wirdet, den sal sich Winterfeld und Geysen obgnanth undir-
winden und ynmahnen, darkegen sallen Winterfelt funffzcehen gulden
kostgeldes siben virtel jars vor Geysen seine hawszfrawen und acht.
unddreissig ß ongeverlich, darumb sie sich berathen sollen, abgeslagen
werden. Auch ist besprochen und bethedinget, das vilgedachter Joachym
und Geyse seine eliche hausfrawe die zceit yres lebens unser alden
stad Magdeburg meiden sollen, darinne nicht wandern nach wonen,
daruff sollen sie obgemelter sachen halben gentzlich und gar ent-
scheiden, versonet und bethedinget, auch allir widerwil, gremschaft und
zcweitracht derhalben erwachsen gantz tod und abe sein und kein teil
das ander darumb nicht mehr bethedingen nach ansprachen wider mit
nach an recht in kein weisz nach wege durch sich nach ymandes
anders, alle geferde und argelist hirinnen gantz üszgeslossen. Das
sollichs alles und ides wie berurt durch gnanthe unser rethe also
besprochen versonet, bethedingt und stete, vaste und unverbrochlich zu
halden durch obgnanthe parthie als nemlich durch Heynen Aleman
burgermeistern zugesagt Joachym Winterfeld und Geysen obgnanth
unserm hofemeister darzcu an eydes stadt mit hand und munde gelobet
ist, des zu urkunde haben wir diesen recesz glichs lauts zcwyfachen
und yeden teil einen mit unszerm anehangenden ingesigel versigelt
lassen geben und geschen zu Magdeburg uff unserm hofe montags
nach dem sontage Judica anno etc. XC secundo.
1492. April 17. Magdeburg. 79.
Erzbischof Ernst gestattet die Einrichtung der Brüderschaft Rorate
celi und bestimmt ihre Einrichtung.
Cop. 69 fol. 568".
St. M.
Ernestus dei et apostolice sedis gratia archiepiscopus sancte Magde-
burgensis, primas Germanie et Halberstadensis ecclesiarum admini-
strator, dux Saxonie, lantgravius Thuringie ac marchio Misnie, universis
et singulis, ad quos presentes nostre pervenerint littere, Cristi fidelibus
salutem in domino sempiternam. Quoniam ea, que ad laudem dei
cultusque divini augmentum ac animaruni salutem a bone fidei zelato-
Nr. 794. 1492. 447
ribus provide facta dinoscuntur, quatinus firmitatis robur obtineant,
nostre convenit pontificalis auctoritatis presidio communiri, eapropter
tam presentibus quam futuris Cristi fidelibus cupimus fore notum ex
parte dilectorum nobis in Cristo testamentariorum ac ultime voluntatis
executorum honorabilis quondam dilecti nobis devoti Nicolai Hogen,
presbiteri et viceplebani sive rectoris ecclesie parrochialis sancti
Johannis veteris civitatis nostre Magdeburgensis, bone memorie, ad nos
esse fidei relacione deductum, qualiter idem viceplebanus et testator,
dum in humanis esset, pio devocionis zelo concitatus in laudem dei
omnipotentis ac sue intemerate genitricis virginis Marie veneracionem
omniumque fidelium salutem animarum cuiusdam novi beneficii eccle-
siastici fundacionem et instauracionem sub denominacione et vocabulo
secundi ministerii vel secunde fundacionis altaris beate Marie virginis
in ecclesia parrochiali sancti Johannis predicta procuraverit donando
et appropriando ad ipsius beneficii erectionem, quod eciam beneficium
Rorate celi nuncupabitur, tricentos florenos auri renenses de suis iuste
facultatibus conquisitis pro nonnullis censibus et redditibus perpetuis
videlicet quindecim annuis iusto reempcionis pacto comparandis ipsique
beneficio ymmo pocius eius vero et legitimo pro tempore possessori
applicandis et assignandis volens et instituens eundem possessorem pro
sublevacione eorundem ad tres missas ebdomedales in modum subse-
quentem fore obligatum, ita videlicet, quod singulis diebus lune alio
impedimento non obstante legitimo vel alia die feriata, si plebano pro
tempore ibidem pocius ita fuerit visum, ante incepcionem summe misse
sub primo pulsu una missa Rorate celi ex turno altaristarum dicte
ecclesie per eum, quem ordo tetigerit, decantatur impedimento tamen
quolibet more vel protaccione ante missam summam semper cessante,
cui decantanti presbitero per fraternitatem Rorate celi ecclesie eiusdem
provisores duo grossi novi, quorum quinquaginta duo unum florenum
valeant renensem, distribuentur, possessor tamen huius beneficii ante-
dictus nihilominus qualibet secunda feria, dummodo aliud impedimentum
non obstiterit, eciam cum ordo ex turno altaristarum eandem missam
decantandi eum non tetigerit aliam ante vel post missam legere eodem
die teneatur et aliam missam ebdomodalem secundam omni quarta
feria pro ipsius. testatoris et parentum suorum ac omnium ex familia
eius atque ex fraternitate predicta defunctorum animarum salute simi-
liter legere sit astrictus. Tertiam quoque missam in quamlibet feriam
sextam de tempore vel iuxta devocionem suam vel ad beneplacitum
plebani dicat aliasque in omnibus et singulis statutis, consuetudinibus
ac distributionibus ecclesie prefate reliquis altaristis ibidem seu confor-
mis personaliter quoque resideat iurisdiccioni ordinarii sui se sub-
mittens, ius vero patronatus seu presentandi ad vitricos aut provisores
ecclesie sancti Johannis predicte pro tempore existentes perpetuo per-
tinebit, qui ad peticionem fraternitatis prememorate, quam ipsi confratres
eo beneficio quocumque modo vacante facere habebunt, aliquem pres-
biterum secularem seu clericum abilem et ydoneum infra anni spacium in
448 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
sacerdotem promovendum presentabunt, panem quoque et vinum pro
sacrificio necnon alia huiusmodi beneficii ornamenta ecclesiastica quo-
modolibet necessaria provisores eiusdem fraternitatis procurabunt et
custodi eeclesie de satisfaccione laborum huius instauracionis pretextu
suscipiendorum iuxta ecclesie consuetudinem providebunt facientque
annuo de singulis nomine fraternitatis perceptis et expositis plebano
ac eidem altariste nonnullis confratíibus ad hoc deputandis adiunctis
racionem expeditam, quorum consilio et assensu id quod superfuerit emoli-
mentorum in usus ac utilitatem fraternitatis vel beneficii seu misse huius vel
ornamentorum eius convertatur, super quo, si prefati concordare non
potuerint, nostra extunc debeat esse cognicio, in quem usum emolimenta
huiusmodi conferant. Dedit quoque et appropriavit supradictus testator
viginti florenos renenses pro domo habitacionis commodosa ad usum
huius beneficii possessoris comparanda, dum eciam et quandocumque
census annui tricentorum florenorum antedictorum per provisores
fraternitatis sepedicte accedente consilio et voluntate plebanorum ac
altariste vel possessoris in alios census mora postposita convertantur,
ipsa eciam fraternitate Rorate celi cessante et e medio sublata iuxta
tenorem reversalis in vim admissionis prefate misse Rorate celi sigillati
et litterarum admissionis ipsius prepositi desuper datarum, extunc
ecclesie provisores de iure presentandi atque nominandi plenam et
omnimodam disponendi habere debeant potestatem, prout iidem testa-
mentarii nobis huiusmodi succinctim exposuerunt, attencius et devocius
supplicantes, ut instauracionem, dotacionem et fundacionem novi
beneficii predicti auctorisare, ratificare et confirmare ac, ut supradicti
testatoris instauracio beneficium : censeretur ecclesiasticum, decernere
dignaremur. Nos igitur, qui ad cultus divini augmentum ex suscepti
regiminis cura astringimur, peticionibus supradictis tamquam iustis et
racioni consonis inclinati ex certa nostra sciencia fundacionem et dota-
cionem prememoratas auctoritate nostra ordinaria autorisamus, appro-
bamus et confirmamus quasque presentibus dei nomine approbamus,
autorisamus et confirmamus ac in ecclesiasticum erigimus beneficium
censusque comparatos et comparandos unacum capitali summa atque
domo habitacionis applicatis in ecclesiasticam libertatem recipientes ac
ut perpetuo ecclesiastica censeantur statuentes volentesque, ne ipsi con-
fratres seu quicumque alii eorundem nominibus suggestionibus quibus-
cumque homines Christi fideles ad legandum quitquam ex testamentis
dicte fraternitatis inducant preter id et absque eo, quod quisque sua
sponte donaverit ad eandem, pena sub arbitraria per nos in contrave-
nientes infligenda inhibentesque districtionem omnibus et singulis utri-
usque sexus hominibus sub anathematis pena, ne in preiudicium nostre
confirmacionis huiusmodi quitquam attemptare quovis modo presumant
quando admodum ultionem districti iudicis voluerint evitare omnium eciam
et singulorum premissorum deelaracione et interpretacione, si, dum
et quociens opus fuerit, nobis et successoribus nostris archiepiscopis
specialiter et dumtaxat reservata. In quorum fidem et testimonium
Nr. 794 —797. 1492. 449
premissorum presentes nostras confirmacionis litteras perpetuo duraturas
exinde fieri sigillique nostri maioris iussimus et fecimus appensione
communiri. Datum et actum in civitate nostra Magdeburg anno domini
M CCCC XCII*, die vero Martis, XVII mensis Aprilis.
1492. April 23. = 795.
Abt Andreas zu Berge bekunde, dass Jakob (rildemeister zu
Hermsdorf einen Viertel Weizen jührlicher Rente aus seinem Wohn-
hause an Henning Kremer zu Magdeburg für 25 Gulden wieder-
käuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 155.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 650.
— feria secunda in paschalibus.
1492. April 24. Bu | 796.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Cyriacus Berndes mit
einem Haus hinter dem Kleiderhofe, geheissen zur weissen Lilie,
welches dem Kloster jührlich 25 Schilling Pfennige zinst und mit
welchem bisher Hans Garbreter belehnt war.
Cop. des Abts Andreas S. 155.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 651.
— feria tercia in paschalibus.
1492. April 30. 797.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, darauf zu sehen
dass die Biergefüsse das richtige Mass haben.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
De taferner und ander unse borger und vorwanten hebben uns an-
gebracht beclagende, dat grote ungelicheid sy der copen, vathe, ferndele
und vethe, dar de juwen ohr gebrowen behr inleggen und ohne toge-
ford werde, dat ohne sere swerlick sie und avedrage, vorsehnde juwer
leve nicht eygentliken inne und eyn wetend hebben etc. van deswegen,
guden frunde, bidden wy deger fruntliken, gy willen dar opp sehen
und ein vormerckendt hebben und de dynge also vogen und dar vor
wesen, dat eyn sodans gewandelt und gherechtverdiget und dar mede
nach der mathe und gebore geholden werde, vorsehn wy uns tho juwer
leve wol und vordenend, wur wy mogen, gerne, und des juwer leve
antwerde. Geschreven am mandage post Quasimodogeniti anno domini
ete. XOII9, . Rathman und innigismester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermester und rathman tho Czerwest —.
Geschichtsq. d. Pr. Saeb«en. XXVIII. :. 29
450. Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1492. Mai 15. 798.
Der Rat der Stadt Magdeburg bezeugt, dass er den Vorstehern
und der Brüderschaft Rorate celi in der Johanniskirche zu treuer
Hand des Priesters des Altars U.L. Fr. Johann Gobel nach der
Fundation und dem Testamente des Nicolaus Hogen 15 Gulden jähr-
licher Rente aus der Stadt Schoss und Zins wiederkäuflich für
300 Gulden verkauft hat.
Regest Pap. nach dem Or. Perg., früher im Besitz Rathmanns.
Wiggerlsche Papiere.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
— 1492, dienstags nach Jubilate.
1492. Mai 19. (1) 199.
Die Juden ton Magdeburg schreiben an Ergbischof. Ernst wegen
des Streitfalles mit den Barfüssern.
Or. Pap.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 183.
Güdemann, Gesch. der Juden in Magdeb. S, 50.
Erwirdigister in got vater, durchleuchter hochgeporner furste. Ewern
furstlichen gnaden sein unnsere undirtenige dinste alle zceit bereyt.
Gnedigister und liebir herre, wir armen joden bitten ewere furstliche
gnade demutig clagend zu wissen, es’hat sich in der nehest vorgangen
oster mitwochen begeben, das unser joden zcweene ubir felt geritten,
den selbien zcwene barfoten monniche begeinet sein, also sol der eine
jode den monnich mit unczuchtigen wortten gemissehandelt und ubir-
geben haben, als wir bericht sein, des selbtien handels sich der monnich
vor ewerer gnaden molvoite zu Magdburg beswert erclagit, hat gemelter
molvoit nach uns beiden als vorstender der joden geschigt, uns hert-
lich gebeten, ein sulchs bie uns in geheim zu behalten bisz uff zukunfft
des joden, der widdir den monich sol gehandelt haben, sich der war-
heit, ob das also geschen, zu erkunden. Nu hat der monnich sulche
ding offenberlich zu Magdburg uff dem predigtstole uszgeruften, sundir-
lichen das den smede- und schusterknechten geclagit, die dannen
bruderschafft mit on halten, von den selbtien gesellen geschiet uns
armen joden gros ubirlast und gewalt, in dem das sie am nehesten
sontag vorgangen einem unsern joden uff dem nuwen margt one alle
redeliche schulde darnidder geslagen, der selbtien unrechten gewalt
haben wir uns vor ewerer gnaden molvoite erclagit, der die teter ding-
pflichtig gemacht in meynung, umb solch gewalt zu on zu furdern.
Darnach uff montag darnest sint wir in die alde stad kommen, haben
die gemelten gesellen uns abbir darniddir geslagen und gewurffen,
sulchir gewalt wir uns vor dem ersamen rath zu Magdeburg erclagit,
abbir uns hat darubir nicht mogen gericht noch gehulffen werden und
haben uns ewerer furstlichen gnaden stat darin zu gehen vorboten, und
Nr. 798 —800. 1492. 451
nach dem wir in ewerer gnaden beschutz und schirm stehin,
hetten wir gemeint, dem rate were ein sulchs gein uns vorzunemen
nicht noid gewest. Darumb ewere furstliche gnade bitten wir mit undir-
tenigen vleis, ewere gnade welle uns armen joden so gnedich sein, uns
vor sulchir unrechten gewalt beschuczen und vortheidingen, dem er-
samen rate zu Magdeburg beschaffen , sulch vornemen abezustellen unnd
uns ewerer gnaden stad Magdburg zu unser nod wie vor zu gebruchen
vorgonnen, danner so uns armen joden ymants in zuspruches vermeint
ist zu haben, so ist ewer furstliche gnade unser allezceit leibis und
gutis mechtig und ewere furstliche gnade wolle uns in gnedigem
schutze und schirm behalden, uff das wir in sulchir geferlickeit und
unrechter gewalt vor den smede- und schuknechten unsers leibis nicht
in far stehin, das wellen wir armen joden mit unsern undirtenigen
pflichten umb ewr furstliche gnade allezceit gerne vordienen. Gebin
sonnabents nach Judica! anno domini 1492. Bitten ein gnedigis ant
wurt.
Von ewerer furstlichen gnaden arme joden Abraham
und Kanolt, vorstender der gantzen jodenschafft ym
jodendorff zu Magdburg.
Beigeheftet folgender Zettel:
Auch gnedigister und liebir herre, uns armen joden wirt von des
thumprobsts official zu Magdburg des bannes halben etzliche beswerung,
das vormals nie gewest, uffgelegt, darumb wir ewer gnaden molvoit
zu ym geschigt, gebeten, uns bie alder gewonheit bleiben zu lassen,
ist allis unhulflich; ewere furstliche gnade demutegelich bittend, dem
official schreiben thuen, uns mit keinen nuwen funden zu ubirsetzen,
sundern das bisz uff ewere furstliche zukunftt beruhen, und alles, was
ewere furstliche gnaden erkennet, darnach richten wir uns alleczeit
gerne. Datum ut supra.
Adresse: Dem erwirdigisten — herrn Ernsten ertzbischoff zw
Magdeburg etc.
! Muss jedenfalls Jubilute heissen, weil die Angelegenheit erst nach Ostern
1492 geschehen, auch die Misshandlung der Juden am Sonntag Jubilate vorfiel.
1492. Mal 25. 800.
Bericht des Möllenvogts Hans RBeynhart über den Judenkrawall
und über die Verhandlungen deswegen mit dem Rale der Stadt.
Or. Pap.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 183.
Güdemann, Geschichte der Juden in Magdeburg S. 44, (Bis *).
Achtbar und hochgelarter günstiger herr unnd fürderer. Ich bitt
euch wissen dar in ostern amm mittwoch etlich geschickt von eym
joden, der selbander ken Nürnbergk ist geritten, als ich vermerke, myn
gnedigsten hern und uch mit andern siner gnaden rethen woll wissent-
lich, unnd als dann mynen gnedigsten hern in siner gnaden derwegen
29*
452 Urkundenbuchder Stadt Magdeburg.
getanen schrifften, das ich die dinge heimlich in erfarunge unnd die
joden zcun henden nehmen sollt, zu erkennen hat gegeben, habe ich
alle dinge von stündt, als es geschehen ist, vor mynes gnedigsten hern
schriften wol gewüst, unnd was ich darumm getan, vill ze lange ze
schriben were unnd dennoch die ding bie mir aleyne heimlich und
verborgen gehalten in vertruwen, die joden ire zukünfft bie der hant
ze krigen. Ober das ist der selbte monnich, dem die oberfarung ge-
schehen syn soll, am sontag Jubilate auffem predigstul gestanden und
offinbarlich gerüffen, wie im die oberfarunge geschehen were, und so
die voyde unnd gewaldigen nicht darumm theten klagen, er sulchs
sinen brüdern den smedeknechten, schustern und andern, das die sulchs
wrekunge solten. Am sontag von stundt an nach der maltzit haben
sich die smedeknecht LX adder.L ungeverlich auff dem nyen marght
hart vorm dhom versammelt unnd doselbst eyn joden darnidder ge-
worffen unnd bisz in den todt verwundt, die andern joden haben
müssen entlouffen; als mir die klage von stundt vom joden ist vor-
gekommen, habe ich zu den smedeknechten gegangen unnd gesagt,
warum sie den joden so uff mynes gnedigsten herrn frieheit darnidder
hetten geslagen, haben sie mir mit stoltzen worten geantwort unnd die
. predig, dar ich züvoren nicht von wuste, geoffenbart und so zü mir
gedrüngen unnd gesagt, ob ich die joden vertedingen wolt, ich hette
wol X gulden gegeben, das ich von vn gebliben were; als ich aber
ir unvernünfit vermerkt, gebe ich in gutte wort unnd sprach: liven
gesellen, ich gedenke des joden halven nicbt faste darum zethünde,
aber glichwoll müss ich üch im gerichte verfesten unnd darnach vor
dem müszhus adder vor der rothen dore mit rechte verfolgen unnd
die frieheit des nyen marghts unnd mynes gnedigsten hern
gerichte erhalten, unnd zoch mich so in der güte, wie ich künde,
bisz auffen molhoff; wie ich mit gute von yn quam, were
lang zeschriben. Als ich auffen molhof quam, do schickt ich ouch
gude gesellen, bie XL zü mir heimlich, do schickten die smede-
knechte zü mir auffen molhoff unnd hiessen mich bitten, das ich sie
nicht wolle verfesten und ausz dem lande jagen, sie wolden sich mit
mir vertragen, und gebetten, ap sie geleitlich abe unnd zü kommen
vermüchten; das habe ich sie versichert unnd under vill hendeln
haben sie mir geredt unnd gelobt vor sulch gewalt auffem nyemarght
in mynes gnedigsten herrn frieheit unnd gerichte in XIIII tagen willen
zemachen unnd sulchs vorborgt. Des montages nach dem selbten sontag
Jubilate bin ich von amptes wegen wegh geritten, haben der rath in
der alden stat Magdeburg den joden die stat verbotten, und als ich
des donnerstages widder heym kommen bin, haben mich der rath auff
ir rathüsz beschickt, do selbst alle drie rethe mit den scheppen ze-
sammen gehat unnd mercklichen und langen worten fest angezogen
unnd geredt, wie ich der that wegen uff dem nyemarght von den smeden
geschehen mit sulcher vornahmen peinlicher klage unnd verstrickunge
unbillich hette vorgenommen, dann sie hetten das ungericht doselbst
Nr. 800. 1492, ear
zestraffen mit withern anhange geredt, habe ich geantwort, ich ver-
stünde das wort ungericht nicht, sie sollten mir das dütten; haben uns
fast mit vill worten underreth, dennoch liessen sie nicht abe vom un-
gerichte. Do sprach ich zü ynen, myn gnedigster herr hette das ge-
richt an der stede und were ungerichte thete, den mucht sin gnaden
adder ich anstatt siner gnaden mit dem gerichte adder mit dem rechten
straffen unnd ich verstünde das wort ungerichte nicht anders dann
unrecht etc. Under langen hendeln, die woll vier stünde warthen,
bathen sie mich, das ich die smedeknechte wolde verlassen, sie wolten
sie selbstz straffen. Do sprach ich, diesache die hetten sie mir vorborgt,
dar. wolde ich von mynes gnedigsten hern unnd gerichte wegen die
straffe nehmen, hetten sie aber welche straffe susz mit ynen, kunde
ich yn nieht verbiethen; haben sie mich aber gebetten, die ding der
verstrikungen der smedeknechten in rüge sten zelassen eyn tzit, dar
sie forder mit mir darvon handel haben müchten, habe ich yn zugesagt,
das die selbten ding so ungeverlich unnd unschedelich der smede vor-
borgunge ansten solle, bisz das ich yn forder myne meynunge zü er-
kennen gebe, so lange solten sie in hefften bliben, aber die joden
wolden sie in mittlerer tzit in der stat nicht liden. It mym gnedigsten
hern nicht wenigk macht an der selbten frieheit unnd am gerichte ge-
legen, ap ye sine gnaden das gericht zefroszen loszen worde, muchten
sie des gelichen alszdann aber vornehmen, was mir aber merklichs
ausz den dingen begeret ist, kan ich alles nicht schriben. Ich stee
aber grosze abetüre unnd ferlikeit vor den smedeknechten, ich darfe
keyn perdt vor der smede beslahen lassen, aber als itzt mynes gnedigsten
hern biieff jungst an den rath durch mich gebracht, haben sie mir
wiewol swerlich die joden wi vor zeliden antwert gegeben, unnd
alsze sie mir des abindes antwert haben gegeben, sindt des
morgens etliche joden dürch die stat gegangen unnd nach Borgh
wollen wandern, die dann in der stat gesiagen, geworffen unnd
gejagt sint geworden, habe ich von stundt den radt angezogen, irer
vorheissunge unnd züsage vermanth, haben sie geantwort, es sie vn
leidt unnd dennoch flisz allinthalben vorgewant, dardurch sie vermeynen,
forder nicht noth sin soll, bin ich in der meynunge zu mynen gnedigsten
hern zerritthen geweszt, so habe ich vill zeschaffen, das ichs nicht ge-
thun kan, ist myn fruntlich bete, wie ich mich ken dem rath unnd
den smedeknechten der verstrickunge halben an siner gnaden erfarunge
haben und mir zu erkennen geben wollet halten soll, dann ich ver-
merke, das sie mynem gnedigsten hern fast in syner gnaden gebiete
unnd frieheit griflen, wo es ynen gestat worde.* Ich habe ouch dem
rath vom der huslin abezebrechen vill gesagt, sagen sie alle tzit, sie
vertruwen es an myn gnedigsten herrn anders zeerlangen etc.
Item es wert von dem appte von Berge klage ober mich an myn
gnedigsten hern kommen, ich habe ym mit den in der Sudenborch
nicht mit geringer betrachtunge und rath eyn tych, den er in eynem
gemeynen wege und fytrifft gemacht, auszgestochen, wie es von alter
454 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gewest ist, und darzu die gemeynen strassen, die er allen armen
puren und furbetten zeschaden vergraben hat, widder zugefullet, der-
wegen seine eigene arme lute mich haben gebetten, nach dem sie selbsz
schadhafftig da von worden, sulche grabe zugefullen, und wesz des
geschehen ist, kan ich gnuglich nachbringen, das der apt unrecht ist,
ich wolt den nyen galgen, den der apt gebueth hat, ouch haben abege-
brochen und nydder gehowen, hett ich sorge, men worde mich galgen-
brecher geheissen haben etc. ist myn fruntlich bete, mym gnedigsten
herrn wollet sulchs wissen lassen und ap ich verklagt worde, das sine
g. dem apte nicht lichtfertig geloube, der apt hat mich vorm capittel
verclagt und nicht vill gelimpffs behalten. Item ich bin zu Geuszen
im holtze geweszt, dar das holtze hundert und LXIII stucken zu der
cantzelie gehowen ligen, unnd hatte vermeynt, ich welt sulch holtz ze
wasser uff schiffen ken Magdeburg bringen und schiffen lassen, so lyth
es an dem orth von der Elbe in sulchem gebruche, das die fure, das
auffladen im holtz unnd abeladen bie der Elbe grosse muhe und kost
tragen wil unnd villichte in glicher kost ze lande gefort magh werden,
ouch die wasser kleyn sindt, wo myn gnedigster herr etliche siner g.
und ersassen mit dem selbten kleynen dinste beladen will, ist myn
guthe meynunge und rath sine gnade schikte mir bie kegenwertigen
botten schrifften an die ampte und ander hir nach geschribene, das sie
des mitwochs in. pingesten her zu Guszen itzlicher mit sym wagen ze
laden geschickt und des donnerstages zu Magdeburg, nemlich zu Kalbe
uff der borgh II wagen, zu Eggeln uff der borgh II wagen, zu Wantz-
leven uff der borgh II wagen und etliche doselbst in den ampten von
dem frien huszsessen odder andern in den drien ampten wol gespannen
mit XX wagen, von Gotsgnaden dem probst II wagen, vom apt zu
Nyeborgh II wagen, zu Useborgh der hoff I wagen, zu Eggeln das
kloster II wagen, der apt zu Bergh II wagen, zu unszer liven frowen
dem probst II wagen, zu sant Agneten I wagen, zu sant Laurentz
I wagen, zu Ammenszleve der apt II wagen, der apt von Margentall
IIN wagen, den eynen von Siderszleven, den andern von Hakenstede
und I von Mammendorpp, item in der Sudenborch Magdeburg IIII wagen,
die nyestat XII wagen, die von Calbe X wagen, die vom Saltz X wagen,
die von Stasforde X wagen, Deistorp III wagen, Solen III wagen, item
die domherren zu Magdeburg der grossen kirchen von iren dorffern
XX wagen, die von Borgh XXX wagen zu den klinsten stücken, item
die testamentarii herrn Baltzers von Sliven vom dorffe grossen Otters-
leven nemlich der probst von Merszburgk, der prediger Allensten und
Orban notarius der domherrn X wagen, das die selbten wagen sulch
holtz, wie oben steit, firten. Wollet mir allenthalben auf myns gne-
digsten herrn befele antwort schriben, will ich umme uch sunderlich
verdinen. Datum am fritag nach dem sontag Cantate anno etc. XCII.
Hanns Reynhart
molhvogt.
Nr. 801—802. 1492. 455
1492. Mai 30. 801.
Borchard Hermanns, Bürger eu Magdeburg, schreibt an Fürst
Magnus von Anhalt, dass er eine Geldforderung un Hans
Heideke habe und diese vor Gericht in allen Instanzen bis zur
Pfändung erstritten habe. Die Pfündung auszuführen habe aber
Peter Wegener, der Stadtrichter von Zerbst, verboten und hindere
ihn auch ferner, seine rechlmässige Forderung zu erhalten. Der
Gläubiger bittet daher den Fürsten, ihm Gerechtigkeit zu teil
werden zu lassen.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdburg vortags unsirs herrn hymmelfardt anno etc. XCII ^.
1492. Juni 3. 802.
Der Möllenvogt Hans Reynhart schreibi an den Erzbischof Ernst
über die Beleidigung eines Barfüssers durch swei Juden.
Or. Pap. Si.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 183.
Güdemann, Gesch. der Juden in Magdeburg S.47.
Dem houchwirdigsten in gott vatter, irluchten houchgebornen
forsten unnd herrn herrn Ernsten, ertzbischoffen zu Magdeburg, primaten
in Germanien unnd administratorn der kirchen zu Halberstat, hertzogen
zu Sassen, lantgraven in Doringen unnd marggraven zu Meissen,
mynen gnedigsten lieben herrn.
Houchwirdigster in gott vatter irluchter houchgeborner furst,
gnedigster lieber herr, myn verpflichte unnd gehorsame dinste syndt
ewern gnaden voran willig bereit. Gnedigster herr, auff ewer gnaden
itzt getane schriflte gebe ich ewern gnaden den handel zwuschen den
joden unnd den barfussen monchen in undertenigen dinsten zu er-
kennen. Es sindt zwey joden nach den ostern kortz ausz Magdeburg
ken Nurenbergh geritten, haben ynen zwey barfusse monch eyn
priester und eyn leybruder eyn halbe mile von Magdeburg begenth,
hat des eynen joden perdt geschueth und den joden vertragen, hat sich
der jode mit dem perdt erholt und in uppikeit zu dem priester, der
vorgingh, gewanth unnd mit stoltzen worten obirfaren unnd in syn
swert gegriffen, ap er yn slaen wolt, und das swert woll halb usz-
gzogen, dor mit quam der leybruder ouch dar zu unnd der ander jode
ranth zu sym gesellen unnd hiesz yn obil unnd sprach: Du narr
sich das du unsz beyde ze schaden bringst, und so mit worten ge-
straft unnd syndt so von den monchen wegh geritten, als keyne ver-
letzunge geton. Ungeverlich 1!, stunde dar nach waıdt es mir
wiszlich; do reyth ich mit myn knecht nach in meynunge, sie
widderum zeholen, und so ich eyn mile von der stat quam, rytten ir
zwey vor mir usz dem wege unnd kerten sich nach Eggeln und
worden flichtig. Den volgt ich zwey mile nach, unnd alze sie in eyn
456 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dorff entritten, do weren cs zwei gepuren, so das ich sie niclıt krege.
Des morgens quam myn gnedigster herr grave Magnus zu mir unnd
sagt mir die ding, wie die joden gewalt geton hetten, do sagt ich,
siner gnade solde die ding stille und geheym halten, uff das die joden
nicht verwarnth worden, so sie von Nurnbergh kommen worden, ich
wolt im recht thun. Des is nu, als ich verstee, sine gnaden nicht ge-
settigt unnd ewern gnaden sulchs zugeschriben , dar auff ewer gnaden
mir ouch die ding in geheym unnd die joden denn zu hanthaben und
bisz am ewer gnaden zukunflt ze halten geschriben hat, dem nach habe ich
die ding heymlich bie mir gehalten in vertruwen, die joden solten sulchs
nicht erfaren haben; so hat der monnich am sontag Jubilate an irer
kirchmisse dar von gepredigt unnd die ding grosser dan an sich selbsz
ist gemacht, so das die smedeknecht bewagen sindt geworden und
darauff sulche that, wie ich zuvorn geschriben, begangen, derwegen
nieht geringe hendel zwuschen dem rath in der olden stat unnd mir
der gericht halben sich begeben haben, die ich ane muntliche under-
richtunge nicht schriben kann. Ich bin ouch von stundt, so sulche
gewalt auffem nuemarght geschehen, zu dem gardian in das parfusser
kloster gegangen unnd die eldisten mit denselbten predigern verheischen
lassen unnd im gesagt, das mich sulcher lichtfertigen predig, dar ausz
mordt unnd allerlei bosze entsthen muchte, vorwundere; er hat sich
aber mit etlichen worten entschuldigt taliter qualiter unnd mich der ding
von den joden in obgeschribener gestalt gescheen auch underrichtungen
geton, unnd als dann die joden sulchs erfaren, vorstee ich, das eyner
zu Iszleven gegriflen sin soll. Ich habe ouch alle ire guttere vorhaflt
unnd bekommert, wie wol des gefangnen mutter spricht, er habe
nichts eigens, werden die ding bisz zu ewer gnaden zukunfft in sulcher
kummer verbliben, des glichen bliben ouch die smedeknecht in der ding
verstrikunge wie zuvoren an ewer gnaden cantzlie geschriben unnd die
sachen sindt von mir vorsetzlichen an ewer gnaden ungeschriben nicht
vorhalten, ich habe ye gemeynt, ewer gnaden were der ding von
nıynes gnedigen herrn grave Magnus allis unnd gnuglich underrichtet.
Ewer gnaden undertenige dinste zu leisten bin ich bereit Datum am
sontag Exaudi anno ete. XCII. Hanns Reynhart
molhvogt.
———————— ———— —— -
1492. Juni 3. 803.
Abt Andreas au Berge bekundet, dass der Bürger Holeff Pole-
mann an die Vorsteher der Elenden-Brüderschaft in der Kirche
S. Petri, nämlich an Matthias Brouwer und Werner Pape, sowie
an die Priester der genannten. Brüderschaft einen halben Wispel
Weizen jährlicher Rente aus einer halben Hufe auf Schleibnitzer
Felde für 25 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 159.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 655.
— am sondage negest vor pingesten.
Nr. 803 —804. 1492. 457
1492. Juni 14. Augsburg. | 804.
Der Römische Kónig Maximilian fordert die Stadt Magdeburg
zum Beistande gegen den König von Frankreich auf.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 612.
Maximilian, von gots gnaden Romisch kunig,
zu allentzeiten merer des reichs ete.
Ersamen getrewen, unser lieber herr unnd vatter der Rumisch
kayser etc. hat ain mandat auft euch auszgeen lassen, so wir euch
mitsambt diser eingelegten schrifft zuschicken, darinnen er des kunigs
von Frannckreichs ungepurlichen, unkristenlichen unnd unpillichen
hanndels unnd furnemenns, so er bisher gegen unns in geswornem
und versigeltem friden geupt hat unnd des noch in stater ubunng steet,
grunntlichen unnd klerlichen bericht werden, und begeren demnach an
euch mit besonnderm vleiss bittennd, ir wollennt sollichs alles unnd
sonnderlich die schmach, so er unns mit unnserm gemahl zugefugt
hat, auch unns unnser tochter mitsambt den lannden mit gewaltiger
hannd bekriegt mit abnemung Ghelldern, Luttich unnd annder des
heiligen reichs furstenthumbern, die er wider dasselb reich ünnd im
zuhilff taglichen an sich zeucht, zu hertzen nemen unnd betrachten
unnd ]lautt der kayserlichen maiestat gebotsbrieven auff das aller-
sterkest unnd nach ewerm huchsten vermugen auff dem tag in den
kavserlichen brieven begriffen erscheinen unnd mitsambt unns unnd
anndern unnsern unnd des heiligen reichs churfursten, fursten, glidern
unnd unndertannen helffen unnd raten, sollich des kunig von Frannck-
reichs schmach unnd ubel zu straffen, auch weyttern einpruch in das
reich, so er in seinem gemutt unnd zutunnd in willen hat, mit der
hilff gots unnd unnserm getrewen vleiss unnd arbeit zuverhutten ver-
helffen unnd in dhain weg aussbeleyben, als ir sollichs seiner kayser-
lichen maiestat, dem hailigen reich teutscher nacion unnd euch selbs
zutun schuldig seidt unnd wir unns des dem sonndern vertrawen unnd
szenaigten willen nach, so wir zu euch tragen, genutzlichen zu euch
versehn unnd dartzu verlassen, das wollen wir mitsambt dem gemellten
unnsern lieben berrn unnd vater dem romischen kayser mit gnaden
unnd ferdinung gegen euch erkennen unnd in guttem nymmer ver-
gessen. Geben zu Augspurg am viertzehennden tag des monats Juny
anno domini etc. LXXXXH, unnser reiche des Romischen im sibennden
unnd des Hungrisehen im anndern jaren.
Ad mandatum «domini
regis in consilio.
Adresse: Den ersamen unnsern unnd des reichs lieben getreuen
burgermeister unnd rate der stat Magdburg.
458 Uurkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1492. Juni 13. 809.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Jacob Theyge mit
einem Hause auf dem Ummelop, mit welchem vorher Balthasar
Langepeter belehnt war, gegen 16 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 161.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 657.
— am myddeweken vor Viti des hilligen martelers.
1492. Juni 18. 806.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Peter Langebuhe mit
einer Hufe Landes auf Altenweddinger Felde, mit welcher bisher
Hermann und Henning Hermes belehnt waren.
Cop. des Abis Andreas S. 161v.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.658.
— feria secunda post Trinitatis.
1492. Juli 13. Cöln a. Spree. 807.
Kurfürst Johann von Brandenburg vergleicht Hans Müller in der
Neustadt mit der Stadt Gardelegen.
Or. Ferg. Sp. abgefallen.
Stadtarchiv zu Gardelegen.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 6, S. 153.
Wir Johanns, von gotts gnaden marggrave zu Brandenburg. des
heiligen Romischen reichs ertzcamerer und churfurst, zu Stettin,
Pomern etc. hertzog, burggrave zu Nuremberg und furst zu Rugen,
bekennen und thun kunth mit dissem unserm brive vor allen den, die in
sehen oder horen lesen, als sich zwischen unsern lieben besundern und
getrewen Hansen Muller etwen burger in der Newn stadt Magdeburg
seligen und Hansen Mulner seinem son eins und burgermeistern rat-
mannen gewercken und gantzer gemeine unser stadt Gardelege anders
teils weilent eins huses, ackers und ander sachen halben irrung bege-
ben, deshalben sich der gnant Hans Muller mit den seinen von Garde-
lege gein Magdeburg gewant, die unsern mit geistlichen gerichten fur-
genomen, davon die sachen appellacion weisz gein Rome gewachsen
und ettlichen commissarien widerumb herusz bevollen sein zuverhoren,
darausz auch mit verlauffung der zeit vehde und beschedigung ent-
standen, die doch uff angekarten unsern vleis abgestalt und die
gedachten partrien aller irer gebrechen und schelung nichts uszge-
nomen uff unser und unser rete erkentnis inhalt eines receszs ver-
anlast und noch schrifftlicher einlegung und verhorung der sachen
etliche urteil zwischen ihn gesprochen sein, das wir uff bettlich
ersuchen des hochgeborn unsers lieben oheims herrn Magnus fursten
zu Anhalt und graven zu Aschanien etc. die gnanten burgermeister,
Nr. 805—808. 1492. 459
rathmann, gewercken und gantze gemein unser stadt Gardelegen und
Hansen Moller den jungen, Hansen Mullers obgedacht seligen sone,
solcher aller und itzlicher irer irrung mit irem willen wissen und
vulbort gutlich mit einander bericht und entscheiden haben, also daz
alle und itzliche clage und ansprach geistliche unnd werntliche gericht,
wie sie die gein einander bis uff dissen haitigen tag gethan und geubt
haben, mitsampt allen und itzlichen beider teil erliden kosten, zerunge
und scheden, so sich allenhalben begeben haben, erwachsen und
ergangen, wie mann die nennen mag, gantz gericht, tod, abe und gegn
einander vergleicht sollen sein, es soll auch ein part das ander noch
ymands von iren wegen nymmer mer in arg mit worten noch werken
gedachter sachen, wie sich die allenhalben begeben, forder mehr nicht
gedencken noch darumb anlangen, sunder sollen zu ewigen gezeiten
gerichte sachen sein und bleiben, als Ude Udonis und Ludecke
Schulten burgermeister zu Gardelege von rats, gewercken und gemeine
und Hanns Muller von sein und seiner erben wegen zu thun angesagt
und mit hantgebenden trewen also stett vest und unverbrochentlich
inhalten gelobt haben. Des zu urkunth stetter und vester haldung
haben wir obgnanter marggrave Johans churfurst etc. itzlichem part
einen spruchbrive gleichs lauts uberantwortten und mit unserm an-
hangenden ingesigell bevesten lassen. Geben zu Coln an der Sprew
am tag Margarete nach der geburt Cristi tusent virhundert und im
zweundnewntzigsten jare.
1492. Juli 28. 808.
Der Rat von Magdeburg macht Mitteilung an Lüneburg über
Kornvorrat und stattfindende Rüstungen.
Or. Pap. Si. abgesprumgen.
Stadtarchiv zu Lüneburg.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen wisen herren bsundern
guden frunde Juwe scriffte van wegen itlikes korns juwe borger
Hennigh Redeman by uns in unser stad gekofft hebbe, ohme vorder-
lick tho synde alsulk korn uth tho stadende und overtosendende, und
efft wy wes erforen juck und juwer stad belangende, willen dat dem-
sulven juwem borger effte unser eygen botschop mit dem ersten vor-
witliken etc. itzund under anderm vorderm inholde an uns gedan,
hebben wy tho guder mathen vorstan und vormercken; guden frunde,
dat itzud hyr thur stede korns eyne nottorfft sy, so dat ith juwer leve
nu thur tyd wol uthgestadet werde, dar wy ok juwes besten nach
unsem vormoge gerne inneramen, und ersamen guden frunde, wy vor-
nemen, dat itzund vaste sammenyngen und hovewerck hyr ummelangh
in den landen vaste wancket und tho hove ryden und sanıpnynge
hebben, wur dat aver hen gilt, en moge wy noch thur tyd nicht
weten, sunder efft wy wes irforen und vormerckeden, juwer leve
wedder synde und sorchvoldich wesendende, des en wolde wy juwer
460 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ersamenheyd und dem ersamen rade tho Lunenborch unsen frunden,
eth were dach edder nacht, sunder bodeschopp nicht laten, wante wur
mede wy juwer leve ito willen und denste wesen mogen| don wy mit
flite gerne. Geschreven am sonnavende Panthaleonis anno domini
etc. XUII?. Borgermester der alden
stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wisen herren borgermeistern tho Lunenborcu
unsen bsundern guden frunden.
1492. August 9. MEME 809.
Abt Andreas zu Berge belehnt Margarethe, Hans Monikes Witwe,
und ihre Söhne Simon und Jeronimus mil einen Hause auf der
Schuhbrücke, by dem welve, mit welchem zuvor ihr verstorbener
Ihemann belehnt war.
Cop. des Abts Andreas S. 164°.
Itegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 662.
— in vigilia sancti Laurentii.
1492. August 29. . S10.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Adam Buwelingk mi
3 Hufen Landes zu Klein- Germersleben, die er von Ilse, Claus
Lindows Frau, für 92 Schock Groschen gekauft hat, gegen
45 Pfennige Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 165".
liegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 663.
— des middewekes in sunte Johannis dage decollacionis des
hilligen apostels.
1492. September 20. NIT.
Der Rat. ron Magdeburg verwendet sich bei dem Rate ron Zerb4
für einen Wundarzt, der sich dort niederlassen will.
Or. Perg. St. abgefullen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Uns hefft to vorstande gegeven Mathias Dithmher dusse jegenwerdige
barberer und wundartzste, wu he wol im synne were, by juwe leve
in juwer stad tho wonende und svn handwerck tho ovende, so vorder
he de wachbode by juk op drechtliken tynsz, alse andern hyr vormals
geschen, hebben und derwegen juwen willen drepen mochte etc. so he
des juwer leve wol vorder muntliken berichten werd; wurumme deme
nach bydden wy, juwe leve willen obme in dem und juwer borget-
schopp nach syner sokynge wervynge und bede guden willen derczeygen
und bewysen; vordenen wy tigen juwe leve wedderumme, wur wy
Nr. 809—813. 1492. 461
mogen, gerne. Geschreven under unser stad secret am donredage im
avende Mathei apostoli anno domini ete. XCI 4“
Rathman und innigismester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermester und rathmann tho Czerwest —.
1492. Oktober 9. Giebichenstein. 819.
Werner und Jacob Schenk eu F'lechtingen verkaufen wiederkäuflich
an Ursula, Hans Dodelebens Witwe, und Hans, Peter, Hermann,
Thomas und Mette Geschwister Dodeleben, Bürger gu Magdeburg,
2 Wispel Weizen jährlich aus einem freien Meierhofe und fünf
freien Hufen zu Domersleben für 100 Gulden.
Cop. 69 fol. 75.
St. M.
— Gebichenstein dinstags Dionisij -— vierzcehn hundert dornach
im zweyundnewntzigsten jare.
1492. Oktober 10. 813.
Der Bürger Jacob Rode und seine Frau Oltilia, Cone Germers-
lebens Tochter, bekennen, dass Cone Germersleben, seine Frau
Helene und ihre Kinder Georg, Katharine und Ottilie 3 Schock
Groschen aus ihren Renten in Gross- Salze dem Kloster
S. Agnes für den Propst und die Altaristen, nämlich den
des Altars U.L. Fr. und der 10000 Ritter, den des Altars
S. Pauli und den des Altars Aller Heiligen, die Kapellane,
Küster und Schüler mit der Bestimmung gegeben haben, dass
sie dafür alle Tage vor der Pfarrmesse oder Jungfrauenmesse zu
Ehren der heiligen Dreifaltigkeit Gottesdienst halten und singen:
O adoranda trinitas, mit dem versiculo und Kollekten mit bogheden
knygen, und dass sie (m der Messe zu Ehren der Gottesmulter
singen: Recordare virgo mater. Nachdem diese 3 Schock nun an
Jacob Rode und seine Frau durch Erbschaft gekommen sind, über-
lassen sie diese dem genannten Kloster zu einer Memorıe für Cone
Germersleben, dessen Frauen Helene und Sophie, und für Cone
Rode, dessen Frau Margarethe und deren Tochter Sophie.
Or. Perg. Sp.
St.M. s.r. Agneskloster Nr. 126.
— dusent jar veerhundert jar darna im tweundenegentigesten
jare des middewekens na sancti Dyonisii daghe des groten hilghen
bischopes, lerers unde merteleres mit syner.selscop der hilgen Rustici
unde kleuterii mertelers.
——— —À —— — —
462 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1492. Oktober 16. 814.
Der Prior des Augustinerklosters schreibt dem Kämmerer von Zerbst,
dass sein Kloster wegen Teueruny nicht in der Lage sei, Geld
£u verborgen.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen flitigen und willigen denst tho allen tyden unde paternoster.
Ersame leve herre er kemerer, szo gv lesten by my weren unde leten
verluden, wo dath de ersame radt tho Cerwst villichte wol eyne
summen geldes tho szick nemen opp renthe van uns, schall juwe er-
samheyt wetten, dat ick myt mynen vedern daraff geredeth unde ge-
sproken hebbe, szo id ore meyninghe unne ratd, dath wy unse gelt
by uns beholden umme unser noth willen van dusser duren tyd wegen;
hyrumme is myne bede, gy uns des entschuldegen vor dem ersamen
rade tho dussen male; wath wy susten konnen edder mogen doen juck
tho willen unde dem erszamen rade, syn wy alle tyd bereeth etc.
Gescreven unde mynen szegel anno etc. XC secundo an sunte Gallen
dage.
5 Frater Johannes, prior des closters tho sunte
Augustine tho Magdeborch.
Adresse: Dem erszamen unde vorsichtigen hern N. Jungerman,
kemmerer der statd Czerwst —.
1499. November 12. sb.
Abt Andreas zu Berge belehnt Claus Kerckow und seine
Ehefrau Anna mit einem Hause auf der Spiegelbrücke gegen
17 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Andreas.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 666.
— am mandage negest Martini des hilligen biscops.
1492. December 12. 816.
Hans Teyge übersendet dem Rate von Zerbst einen Scheffel als
Muster und bittet um Rücksendung nach dem Gebrauch.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden, ersamen wysen leven
hern und besundern guden frunde. Jw ersamicheit scherif my in vor-
gangen tyden, dat ik jw eyn schepel ligen unde senden wolde, dar gy
lichte ander schepel na dusser mate ichen wolden, dem ik jw to dienste,
willen unde wolgefallen also gerne gedan hebbe, is derhalven myn gut-
licke beger unde fruntlicke bede, hebbe gy des schepels genoch, so
Nr. 814—820. 1492—1493. 463
sent my den wedder, kunde ik juwer ersamicheit vele to dinste unde
willen wesen, do ik willich unde gerne. Gescreven to Magdeburch am
avende Lucie anno XCII. Hans Teyge.
Adresse: Den ersamen unde wolwisen borgermestern unde rad-
mann der stad Czerwest —.
1499. December 18. S17.
Der Schultheiss Heinrich Szulise bekennt, dass Bischof Johann
von Meissen und Jacob Qwersletle die Entscheidung ihres in dem
Gastdinge geführten Prozesses bis Dienstag nach Lichtmessen
verschoben haben.
Or. Pap. Si.
Haupt - Staatsarchiv zu Dresden.
— vierezehnhundert darnach im zcweyundnewnczigisten jare am
dingstage nach Lucie virginis.
— u m —ÁÀÁ————
1492. December 19. S18.
Stefan Bode, Bürger zu Magdeburg, quittiert den Rat von Zerbst
über 25 Gulden Zins.
Or. Fap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende in dem qwatertempere vor wynachten anno do-
mini etc. XCII.
1492. 819.
Abt Andreas zu Berge bekundel, dass Hermann Velepennig,
Bürger der Neustadt, an Johann Hamede, Vikar am Stift
S. Sebastiani, einen halben Wispel Weisen jährlicher Rente
oder so viel Geldes, dass man dafür einen halben Wispel guten
Weisen kaufen kann, aus einem halben Salskot su Sülldorf, den
er vom Kloster zw Lehen hat, für 20 Gulden auf Wiederkauf ver-
kauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 173%.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 673.
1493. Januar 1. 820.
Jacop Kok, Vorsprecher der Stadt Magdeburg, empfiehlt dem
Zerbster Bürgermeister Georg Gyseke, seinem Schwager, für den
Dienst eines Vorsprechers daselbst seinen Sohn.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— in des nygen jares dage am LXXXXIII.
464 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1493. Februar 12. Altkirch. 821.
Kaiser Maximilian ersucht Erebischof Ernst um Zahlung der ihm
auferlegten Reichssteuer.
Or. Pap. Si. nicht ausgedrückt.
St. M. s. r. Niedersächs. Kreisarchiv Nr. 22.
Maximilian, von gots gnaden Romischer kunig,
zu allen tzeiten merer des reichs etc.
Erwirdiger fürst, lieber andechtiger. Als wir den ersamen unsern
rate und des reichs lieben getrewen Johannsen Perl lerer der rechten
des anslags halben, so dir und deinem stifft auf dem nechstgehalten tag
zu Coblenntz aufgelegt ist, zu dir geschickt und dem vertrosten nach,
so uns der dechant von Maidburg von deiner wegen daselbst zu Cob-
lenntz getan, die bezalung desselben anslags ervordert und begert
haben, darauf du ime zu antwurt gegeben, wie du deshalben dein bot-
schafft zu uns schicken und uns ettlich beswerungen, so du darynnen
habst, anzaigen wellest, solicher antwurt wir uns, dieweil du durch obe-
melten Jobannsen Perl bericht bist, zu was mercklichem schaden wir
deins verzugs solicher bezalung halben kumen sein, nit versehen
hetten, darab wir auch nit klain befrömden haben, und begern
an dein andacht mit allem ernnst vleiss bittund, du wellest
unns nochmals solichen deinen anslag nemblichen sechzehenhundert
gulden reinisch unverzógenlichen zueschicken und bezaln und unns
nit verrer noch lennger damit aufhalten noch verziehen, auch darab
kein beswerung nemen noch deshalben dein botschafft zu unns schickhen,
dann wo das nit bescheche, worden wir unnserm furnemen und an-
slegen, darzu wir solich gelt verordent und ein mercklich anzal dienst-
lewt, damit des kunigs zu Frannckreich unbillich und uncristennliel.
hanndlungen und furnemen widerstanndt zu tund, darauf bestellt haben,
mercklichen gehindert und des zu unwiderpringlichem schaden kumen,
daran erzaigt unns dein andacht zusambt der pillichait sonnder dannck-
niemb gevallen, das wir mit allen gnaden und furdrungen gegen dir
und deinem stifft erkennen und zu gutem nymer vergessen wellen.
Geben zu Altkirch am zwelfften tag des manets February anno domini
ete. LXXXXIII*v, unnser reiche des Romischen im sybenden und des
Hungrischen im dritten jaren. Ad mandatum domini
Regis in consilio.
Adresse: Dem erwirdigen Ernnsten, ertzbischoven zu Maidburg und
administratorn des stiffts Halberstat —.
1495. Februar 15. 22.
Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Grote mit einer Hufe Landes
auf Olvenstedter Felde, die er von dem Bürger Hans Müller ge-
kauft hat.
Cop. des Abts Andreas.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 680.
— am mandag negest na Valentini martiris.
Nr. 821 — 827. 1493. 465
1498. Februar 22. 823.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Heinrich Heynemann zu
Sülldorf an Gherdt Scoder zw Magdeburg einen halben Wispel
Weizen jührlicher Rente aus einer Hufe Landes auf Gross- Otters-
lebener Flur für 25 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 172".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 681.
— am frydage in die kathedra sancti Petri apostoli.
1493. März 6. | 824.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines
Kapitals von 50 Gulden auf das Haus zur Kanne in der Suden-
burg nach Süden hin seitens des Bürgers Hans Dae.
Cop. 102 fol. 63 ".
St. M.
— Datum anno domini 1493 feria 4% Reminiscere.
1493. März 11. m 820.
Abt Andreas zu Berge bestätigt, dass die Bürger Heine und Hans
Tyden, des älteren Heine Tyden Söhne, und Agathe, die Witwe
des genannten: Heine Tyden, an Klaus Schechting zu Diesdorf
3 Viertel Weizen jährlich aus einer Hufe auf Olvenstelter Flur -
für 50 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. des Abts Andreas 8.174".
Regest: Holstem, UB. des Klosters Berge Nr. 682.
— feria secunda dominica Oculi.
1493. Mürz 11. n 826.
Dieselben geloben dem Abt Andreas, dass sie die an Claus Schech-
tingk verkaufte Hufe nach 7 Jahren wieder einlösen wollen; ge-
schähe dies nicht, so sollte sich das Kloster an ihrem Wohnhaus
gegenüber dem Zollhofe in der Katharinenpfarre schadlos halten.
Cop. des Abts Andreas S. 175.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 683.
— am mandage negest na dem sondage Oculi in der hilligen vasten.
1493. März 18. M 897.
Der | Schultheiss Heinrich Schulte bekennt, dass der zwischen
Bischof Johann von Meissen und Jacob Qwerstete schwebende
Prosess bis zum Dienstag nach Lätare verschoben worden ist.
Or. Pap. Si.
Haupt- Staatsarchiv zu Dresden.
— der weyniger tal im dreundnegentigisten jare am mandage naclı
Letare.
Geschichtaqg.d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 30
nn
466 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1493. April 3. Magdeburg. 828,
Bürger Heinrich Lam verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs
Ernst an Michel Brandes 6 (Gulden jährlich aus 10 Mark auf
dem Rathause zu Calbe und 29 Worden in der Frissen bei der
Schrote, die 18 Schilling zinsen, einem Garten vor dem Ulrichs-
thor, der 8 Schilling zinst, und einer halben Hufe zu Meitgendorf
wiederkäuflich für 100 Gulden.
Cop. 69 fol.32Y.
St. M.
— Actum Magdeburg feria: quarta post Palmarum 1493.
1493. April 3. m 829.
Äbtissin Mechthild, Priorin Cristina und Konvent des Klosters
S. Agnes belehnen Augustin Jaghewinkel, Altaristen des Altars
U. L. Fr. und der 10,000 Ritter in ıhrer Kirche, mit einem Haus
und Hof zu Frohse vor dem Fährthore. Ferner bekennen sie, dass
Matthueus Merten genanntem Jughewinkel und dem Altaristen
Ludolf Edelbrod 18 (Groschen jührlich aus seinem Hause in der
bechkerstrate zu Frohse wiederkäuflich für 6 Schock Groschen
verkauft hat.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Agneskloster Nr. 127,
— dusent jar veerhundert jar dar na im dreundenegentigesten jare
an dem middewoken in der hilgen marterweken.
1495. April 15. Magdeburg. 830.
Frzbischof Ernst entscheide zwischen dem Ritter Heinrich
Truchsess zu Welderswalde und Nickel Pflugk su Sirelen als
Gläubigern und dem Magdeburger Bürger Johann Heysze als
Schuldner über eine Schuld von 800 Gulden dahin, dass Johann
Heysze seiner Haft gegen die Stellung von Bürgen, welche 500
Gulden gu zahlen sich verpflichten, entledigt werden soll; für den
Rest von 300 Gulden soll er dann dem Möllenrogt Bürgen
stellen.
Cop. 69 fol. 216.
St. M.
— Magdeburg montags nach Quasimodogeniti anno domini etc.
XCIII *.
—M— —— — ——
1493. April 27. 831.
Heinrich Alemann zu Magdehurg schreibt dem Rate von Zerbst,
dass ihm die Santersleben, von denen ein Teil zu Neuhaldens-
leben wohnte, von den 8 Gulden, die sie von der Stadt Zerbst
Nr. 828 —834. 1498. 467
jährlich als Zinsen erhielien, 6 Gulden wiederkäuflich für
100 Gulden verkauft und den Brief über jene 8 Gulden sur Sicher-
heit übergeben hätten. Er habe dies dem Rate von Zerbst schon
früher und auch jetz! angezeigt, aber keine Zinsen erhalten, und
bittet nun die 6 Gulden Hartwig, dem Kämmerer der Domherren,
gu bezahlen. Greschehe dies nicht, so wolle er sich dafür an den
Grütern von Zerbster Bürgern schadlos halten.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— sonnavent post Marci ewangeliste anno etc. XCIII.
1493. April 27. Magdeburg. . 832.
Ersbischof Ernst bestätigt die Schenkung von 20 Gulden jährlich
zu einem geistlichen Benefizium beim Altar S. Antonii ın der
Kirche S. Ambrosii in. der Sudenburg, welche durch den Pfarrer
Johannes Specht, Ordin. S. Antonü, Nicolaus Theus, früher
Pfarrer eu Gross - Weddingen, und Johannes Ritter, Bürgermeister
der Sudenburg, geschehen ist.
Cop. 69 fol. 572°.
St. M,
— in aula Magdeburgensi anno domini millesimo quadringentesimo
nonagesimo tercio die sabbati, XXVII mensis Aprilis, nostro sub
sigillo —.
1493. April 30. m 833.
Der Rat von Zerbst verkauft dem Domherrn Nicolaus Vymann,
seiner Schwester Melte, der Wittwe Hans Gorres, und ihrer
Tochter Leneke eine jährliche | Leibrente von 8 Gulden für
100 Gulden.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— vierteinhundert darnach im dryundenegentigisten jare am
dinszendage nach sonte Marcuszes fyer des hilligen ewangelisten.
1493. Mai 2. 891.
Die Juden von Magdeburg quiltieren den Empfang der für den
Verkauf ihrer Häuser und liegenden Güter gezahlten Gelder.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
St. M. s.r. A. Erzst. M. 11, 183.
Tedenm, Archio I, 8.324. Güdemann, Gesch. der Juden in Magdeburg.
. 54.
Wir Suseman, Abraham von Egelen, Zcadach von Brandeburg,
Canolt, Isack Gardeleve, Wyvelman Lewen vater, Meyger der drier,
Schuneman, Anczell Meysterman, Israhell, Lazarus Cassel, junge
Jacof Lange, Jacof Pustermecher, Benedictus Pustermacher, die Mege-
rynne von Calbe, Benedicktus frawe, Margkdreger, Butke, Pinchus,
90 *
468 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Lazarus Ruppyn, Hensell mit seynen dren brudern, Joachim Ferver,
Hanneke Stewke, Lowe Zcadach, Nachman, Jacof Salme, Jacof Wider,
Smol Bosekes, alde Smolschen, Benedictus mit allen andern juden uf
dasmall zu Magdeburg wohenaftig, semptlich und eyn iclicher in be-
sundern, bekennen und thun kunth offinbar vor alszwem, den diesser
unser briff vorkompt, sehen oddir horen lesen, dass die erszamen und
weysen und burgermeister und rathmanne der stad Sudenburg Magd-
burg awsz befchl unsers gnedigsten herren von Magdeburg und
uns -semptlich und eynem iclichem in beszundern unser huser
liggende grunde mit aller irer gerechtigkeyt doselbst und ouch vor
der stad recht und redelichen haben abgekofft und mit bereydem gelde
wol zu dangken vergnügt und beczalt und unser gnedigster herre von
Magdeburg hat uns sulch geld vor unsere guttere gnediglich folgen
lassen, dasz wir seynen gnaden underteinglich dangken. Und wir ob-
genanten juden sagen sie mit verlassunge aller unser liggenden guttern
vor uns, unser erben und nachkomelingen sulchs geldes und bezcalung
qwit, ledig und loss in crafit diesses brieffs und zu merer sicherheyt
und steter haltung haben wir Zcadach von Brandeburg, Abraham von
Egelen und Canolt als gebeten von der anderen wegen uns eynn iclichen
mit seyner eygen handschrifft hir undergeschrieben also lwtende: Ich
N. bekenne offintlich, dass sich aus sunderlicher vorbethe und befehle
der obengeschrieben juden zu eyner waren sicherheit, nachdem wir
semptlich noch sunderlich kein ingesigel haben, zu steter haldung mich
mit myner eygen handsehrifft hir under verschrieben, dass ich vor mich
und sie alle oben geschrieben qwitanez bekennen und halten sollen und
wollen, der geben ist am donnerstag nach dem sontag Jubilate anno
domini etc. XCII.
Sulches ist instrumentiret durch eynen offinbaren schreyber, das
alle ding weyter und clarlicher innen begriffen sindt.
1493. Mai 19. 835.
Abt Andreas zu Berge belehnt Drewes Cailliges zu Schleibmits mit
einer halben Hufe zu Schleibnite, mit der vorher der Bürger
Heinrich Eikstede belehnt war.
Cop. des Abts Andreas SG. 181.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 688.
— feria prima sante Ascensionis domini.
1493. Mai 19. | 836.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Schinke und
dessen Frau Sophie mit einem Hause neben Hans Siegerslebens
Hause auf dem Horne gegenüber Hans Bornestedes Hause sn der
Katharinenpfarre auf dem Breiten Wege, welches er von Simon
Kettelkopf gekauft hatte, gegen 16 Pfennige Zins.
Cop. des Abts Andreas S. 181".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 689.
— feria prima sunte Ascensionis domini.
Nr. 835—838. 1493. 469
1493. Mai 22. | 837.
Das Domkapitel nimmt den Steinmetzmeister Heinrich Bethe für
den Dombau in Dienst.
Cop. 102 fol. 67‘.
St. M.
Von godes gnaden wy Adolffus forste tu Anhalt etc. dhomprovest,
Albertus Klitzing deken unde capittel gemeyne der kerken Magdeborch
bekennen openbar mit dussem unsern brive vor alszweme, dat
wy den vorsichtigen Hinrike Bethen to eynen werckmeister unser
kerken gebuwes an unde op genommen hebben, also dat he dat ge-
buwe unser kerkenthorme, dat wy nicht lange tyd verlopen to arbeiden
hebben anfahen laten, unde dar to alle andere gebuwe unser kerken,
dat von synen hantwercke is, wo des nott syn werditt, als ein meister
regiren, vorstan, vorhegen unde arbeiden schall, dar vore schollen unde
wilen wy ome alle weken, wanner he arbeydet, dorch unsen buwe-
meister anderhalff schock groschen laten betalen, unde uppe dat he
dat sulffte unser kerken gebuwe deste getruweliker verhege unde vorsta,
willen wy ome alle jar, dy wiele he also unser kerken dyner is, acht
elle hegenisch gewandes tigen paschzen to eyner cleydinge geven laten,
unde worde id sake, dat he uns in tokomenden tyden to unsem ge-
buwe, up welke tid dat dorch reddeliker orsake willen syn mechte,
to eynen dyner nicht lenger beqweme syn edder he ok sulvest nicht
lenger by uns dynen noch bliven wolde, so schollin und mogen wy
uns ome dat ampt unde dy arbeid unser werckmeisterie upsegen unde
orloff geven, wanner wy wilen, dar ane he ok sunder yenniger-
ley wedderrede unde behelpinge tofreden syn schall, unde wenne sollikes
also geschege unde wy dornach eynen andern werckmeister upnemen
borden, den schal he in dem dork sik sulvest edder andere meister
des hantwerks ok andere lude nicht hindern nach hindere laten, sundern
dar ane gantz tofreden syn an alle argelist unde geverde. Des to or-
kunde hebben wy unses capittels ingesegel ad causas witliken an
dussen unsen briff laten hengen, de gegeven is nach Cristi unses herren
gebordt dusent virhundert dar na im dryundenegentigisten jare am
middeweken nach dem sondage Exaudi.
Am Rande steht von derselben Hand: ,Dissze vertracht ist nicht
fultzogen nach versigeltt.'
1493. Mai 28. Merseburg. 898.
Antwort des Bischofs Tilo von Merseburg an Erzbischof Ernst
über die Vertreibung der Juden.
Or. Pap. Si.
St. M. s. r. Erzst. M. II, 183.
Ledebur, Archiv I, 8.328. Güdemann, Gesch. der Juden in Magdeburg
. 55.
Unnsern willig dinst zu voran, erwirdigister in godt vater, irluchter,
hochgeborner furste, gnediger herre. Als uns uwer gnad geschreben
470 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wie ir dem almechtigen gote zu lobe und zu vorhuten uwer g. under-
than die juden, die szunderlich kristlichs glaubens feindt sind, usz
beyden uwen g. stifften zu zcihen vorschafft, und als an uwer g. ge-
lange, das wir faste juden zu Merszburg haben sollen, von den uwer
g. underthan mit wucher beswerung und dem almechtigen gote misz-
bytung beschiet, begerndt die juden zcu Merszburg auch nicht leiden
etc. fugen wir uwen g. wissen, das wir allhir zcu Merszburg ader in
alle unserm stifft keyne samelung von juden haben, dann alleyne
eynen juden mit seynem sone und tochtermann, dem wir denne in
unser stad Merszburg eyne zceidt zu leiden vorschrieben, und alsdenn
unser vorfarn und wir alleweg zcu Merszburg juden gehabt, als sunder-
lich bey den thumstifften die zcu halten durch die heilige romische
kirche zcu gedechtnis des leiden gots zcugelassen, bitten wir uwer g.
als unsern g. herren, sich nicht widderwentig sein lassen, ab wir denn
eynen unsern juden alhir zcu Merszburg unser freyheit und herkommen
nach bey uns halten; wue aber uwer g. eynich gebrech hatte, in dem
das uwer g. underthan durch yn schade solt zugefügt werden, sind wirer-
botig, mit dem selbigen unsern juden zu verschaffen, damit sollichs verbleibe,
und wie es dureh die heilige romische kirche und das recht verordent, als
juden sollen gelyden werden, sich darinn der gebore zu halten, und
wurmit wir uwer g. willig dinst und gefallen erczeigen mogen , befindt
uns uwer g. alleweg geflissen. Datum Merszburg dinstags in den
pfingestheiligen tagen anno domini etc. XCIII.
Tilo, von gots gnaden
bischoff zcu Merszburg.
Adresse: Dem erwirdigsten in godt vater — herren Ernsten, ertz-
bischoffen zeu Magdeburgk etc.
1493. Juni 12. Magdeburg. 839.
Die erzbischöflichen Räte Christof vom Hayn und Ulrich Vogt
entscheiden einen Streit zwischen Heyne und Heinrich Alemann,
als Vormünder für Friedrich Alemanns Kinder, und Hans Rode
einerseits und Ambrosius Schonbery, Bürger £u Halle, andererseits
über einige Zinsen von 8 Pfannen in Halle, welche Hans Seber
daselbst wiederkäuflich erkauft hatte; danach ‚soll Schonberg den
Magdeburgern die llauptsumme von 600 Gulden in drei Raten
zuhlen.
Cop. 69 fol. 223".
St. M.
— Magdeburg — mitwochs nach Corpus Christi anno domini etc.
LXXXXIIL.
Nr. 889—842. 1498. 471
1493. Juni 21. 840.
Der Hat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst wegen Herberge
für die Hildesheimer.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen wysen bsundern guden
frunde. Juwe schriffte der herbergen nemliken unsen frunden van
Hildenszem belangende itzundt und ok dar beneven Steffen Schelen
unses borgers anbryngynge an uns belanget hebben wy alles und des
Jjuwe gude wolmenynge vorstan, dancken ok juwer leve eyn sodans
deger gutliken und, ersamen guden frunde, bewegen wy wol nach ok
berichtynge, dat den gnanten unsen frunden van Hildenszem opp dem
weydberge bynnen juwer stad herberge wol beqweme were etc. wu
dem, bidden wy deger fruntliken, gy willen in deme allendhalven dat
beste und beqwemeste vornhemen und dussen jegenwerdigen der wegen
an de herbergen nach juwen besten, beqwemesten und gutduncken
wysen und de annhamen, dar man sick eygentliken to vorlaten moge,
und juk avermals sodaner moyge nicht vorvelen lathen; vordenen tigen
juwe ersamheide im geliken und grottern, so dat an uns gelangt,
wedderumme in flite gerne. Geschreven under unser stad secret am
fridage Albani martiris anno domini etc. XCIII*.
Rathman und innigismester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wyszen borgermeister und rathmann tho
Czerwest —.
a— ——— — M MM MÀ À
1493. Juni 24. Magdeburg. 841.
Paul Debe su Magdeburg bittet den Rat von Zerbst um Zahlung
von 16 Gulden Zins, die dem verstorbenen Dr. Tomas Hirzthorn
verschrieben gewesen sind. Ir sendet einen Brief mit, in welchem
Dr. Leonhard Meszebergk und Johannes Reynhardt ersuchen, ihnen
die 16 Gulden nach Leipzig zu schicken.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdeborch am tag Johannis baptiste — im XCUIII jare.
1493. Juni 25. mE 842.
Der Hat der Sudenburg bittet das Domkapitel zu Magdeburg, ihn
gegen die Ansprüche des Abtes zu Berge an den Judenkever zu
schützen.
Or. Pap. Si
St. M. s.r. A. Erzst. M. Il, 183.
Ledebur, Allg. Archiv I, S. 325. Güdemannn, Gesch. der Juden in Magdeb.
(Frankels Monatsschrift 1866). Holstein, UB. des Klosters Berge
Nr. 692.
Houchgeborner, wirdigen und.achtbarn, gnadiger gunstigen herrn,
unsere gancz unverdrossene dinste seindt ewren gnaden und wirden
472 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
allzceyt vorann willig bereit, und nach dem ew. g. und wirden bewust,
dasz unser gnedigster herre uns ausz sunderlicher gnade zu besserung
seyner g. stad und uns die guttere und gerechtikeit der ungelowbigen
joden zu koffinde und zu loszene gnediglich vergunst und zugestanden,
haben wir mit grosser swarheit und awszbringung der bezcalung uns
beflissigt und ohnen ire hewsere und guttere innen und awsen der
stad Magdeburg bezcalt, desz ouch gute vorsicherung seinen g. und
der stad zu nutze mit qwitancz und subschribirung der joden eigen
handschrifft, mit iren privilegien und brieffen lawts ingelegitter copien
an uns gebracht, haben in erfarung, wie der wirdige herre und apt zu
Berga dar nach steht, den eygenthum vor der stad, als den jodenkyver
mit den steynen und anderen gutteren von seynen g. an das closter
zu brengen, und wir doch seyner g. stad Sudenburg und sunderlich
hinderem jodendorff muren torme und anderes ane seyner gnaden
hulffe, und sunderlich die steyne uf dem kyver nicht buwen konen,
ouch gereidt vil unwillens mit dem closter seyner liggenden grunde
doselbst erwachsen und förder, so disz dem closter voreygent, erwachsen
muchte, der und ander vil gebrechen ist unsere demutige dinstliche
bethe, ew. g. und wirde wollen bedengken und ansehen, dasz die ge-
buwe mit den jerlichen zinsen dar uf und anderes do selbst ane seyner
g. und die gekoufften guttere der joden zu buwen und zu erhalten
swerlich seyn wollen und uns ken unserm gnedigsten herren vorbitten,
dasz seyne g. uns gnediglich do bey wolle lassen bleyben, wu aber
seyne gnade ye den selbten kyver mit den steynen vor seyne g. selbs
nicht erhalten und in andere hende wolde komen lassen, dasz alsdann
seyne g. uns den umb geborliche plege gnediglich und vor andern in
unsere hende, seyner g. zu ewigem nutze lassen zusten, als wir uns
desz und aller gnaden versehen thun werdet, wollen wir mit unsern
fliessigen dinsten alzceit williglich verdienen. Geben am dingstag nach
Johannis anno domini etc. XULII.
Rathmanne der stad Sudenburg
Magdeburg.
Adresse: Den houchgebornen fursten, würdigen und achtbarn herrn
Adolffen, fursten zu Anhalt und graven zu Aschanien etc. thumprobst,
Alberto Klitzingk techant und gancze capitel desz groszen thums Magde-
burg, unsern gnedigen und gunstigen herren.
1493. Juni 26. Magdeburg. 843.
Die erzbischöflichen Räte Dr. Christof vom Hayn und Kanzler
Ulrich Vogt entscheiden einen Streit swischem dem Propst des
Nonnenklosters au Aschersleben Henning Molitor und dem Magde-
burger Bürger Caspar Numburg über den Nachlass Hans Dorwerders
zu Salze und seiner Frau Helene, auf welchen jener namens des
Nr. 848—840. 1493. 473
Klosters, in welchem Magdalene, die Tochter der Erblasser, Nonne
war, dieser als Bruderssohn Hans Dorwerders Ansprüche machlen.
Cop. 69 fol. 221*.
St. M.
— Magdeburg mittwochs nach Johannis Baptiste anno domini etc.
LXXXXIII.
1493. Juni 29. Magdeburg. 844.
Hans und Paul Woltersdorf, Bürger zu Magdeburg, haben wieder-
käuflich 5 Hufen auf der Mark Kanekopp, drei Hufen zu Poten
und 6 Scheffel Roggen aus 2 Hufen auch daselbst an Hans Law
für 100 Gulden verkauft und haben bei Strafe von 20 Gulden
versprochen, die Güter binnen drei Jahren wiederzukaufen.
Cop. 69 fol. 33°.
St. M.
— Magdeburgk die sabbati Petri et Pawli apostolorum 1493.
1493. Juli 16. 845.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Ka-
pitals auf ein Haus in der Sudenburg.
Cop. 103° fol. 62".
St. M.
Decanus et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili viro do-
mino Johanni procuratori prepositure Magdeburgensis salutem. Nove-
ritis, quod nostro consensu et voluntate est, ut Hans Kruger pistor,
civis suburbii meridionalis Magdeburgensis, super domo sua ibidem in
suburbio prope domum vulgariter dii dingbanck nuncupatam versus
austrum sita centum florenos renenses recipere et pro illis annuum
censum vendere valeat, ita tamen quod huiusmodi census infra 4°
annos proximos reemat et domum predictam de illis quitam et liberam
faciat. Datum anno domini MCCCC nonagesimo tercio feria quarta post
Divisionis apostolorum.
1493. Juli 18. 846.
Abt und Komvent des Klosters Berge bitten das Domkapitel zu
Magdeburg, ihnen den beim Kloster gelegenen Judenkever zu-
kommen zu lassen.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 183.
t. Ledebur, Archiv I, S.327. Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 693.
Unsze innige bete tho godde dem almechtigen alle tydt vorbereit,
gnedige und werdighen leven herren. Szo alszo nw die yoden vordrefen
474 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
szyn und oren kefer vorlaten hebben, wer de unszem clostere und unsz
aller beqwemest ghelegen, wan unsze gnedigste herre to Meydeborch
uns darmede wolde begnaden, szo werden wy berichtet, dat de Szuden-
borgere dar faste arbeyt umme dhon, und wy hopen doch nicht, dat
unsze gnedigste herre on den gheve und innemen late, angheszehen
dat de liggende ysz in unszes closters gherichte und eygendhom und
oldinges van unszem closter an die yoden ghekomen ys, wente wesz
unsze gnedigester herre dar vor hebben wil und szie szynen gnaden
dar vor gheven willen, dat willen wy szynen gnaden ock gheven, wur
umme ysz unsze demodyge und flytige bede, juwe gnade und werdi-
cheyt wille unsze clostere und uns vorbidden to unszem gnedigesten
herren, dat szyne gnade uns dar inne gnedich wille szyn und unszerem
closlere den yodenkeefer gnadichliken laten thokomen, upp dat wy
deste roweliker unszen orden holden und dem almechtigen godde dhenen
mogen vor szyne gnaden und alle unsze woldeder dach und nacht
flytigen to bidden; wente wan de andern luden ghegeven worde, ent-
stunde dar von unszer sampnynge evn ewighe twydracht und wer to
befurchten, dat yn korten thyden dar van sick orszakede eyne vor-
storynge der hilligen reformacien van szyner gnaden vorfaren nicht
myt geryngen arbeyde, kost und therynge anghehoffen und ingebracht:
juwe gnade und werdicheit willen sik hyr inne gnedich und gunstich
ertheygen, also dat wy iwer vorbede dar inne geneten mogen, vor-
dhenen wy na unszem vormogen alle tyde gerne. Gheven in unszem
closter am dornerstage negest na Divisionis apostolorum anno domini
ete. XCIII under unszem secrete.
Andreas abt, Jacobus pryor und gancze szampninge des closters
szunte Johannis baptisten tho Berge vor Magdeburg.
1493. Juli 23. Magdeburg. S1.
Die erzbischof lichen. Räte Dompropst Adolf von Anhalt, Kanzler
Lic. Ulrich Vogt und der Offizial Dr. Paul Mosshawer entscheiden
folgenden Streit: Der Bürger Jacob Querstede hat vom Bischof
Johann von Meissen für 980 Gulden Getreide gekauft, den
Zahlungstermin aber nicht inne gehalten. Der Bischof sanate
darauf seine Räte Dr. Bernd Uhanite und Balthasar Grausswitz
nach Magdeburg, welche erreichten, dass Jacob Querstede verurteilt
wurde, für 700 Gulden 7 Bürgern zu stellen, welche persönlich für
die Zahlung von je 100 Gulden haftbar waren. Wenn dies gc-
schehen, sollte das in Tangermünde vom Bischof in Beschlag ye-
nommene Getreide dem Käufer gehören, doch sollte er seinem Mit-
bürger Paul Flutwedel 12 Gulden davon begahlen.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Haupt- Staatsarchiv su Dresden.
Cop. 69 fol. 218".
St. M.
- Magdeburg dinstags nach Marie Magdalene anno domini etc. XCIII.
Nr. 847 — 849. 1493. 475
1493. August 9. 848.
Erzbischof Ernst bestätigt die Beilegung eines Streites zwischen
dem Pfarrer Heinrich Schomaker zu S. Johannis Ev. und der
Brüderschaft Rorate celà durch Heinrich von Thune, Hans Kotze
und den Licentiaten Ulrich Vogt und bestimmt, dass der Pfarrer
auf ewige Zeiten solche Brüderschaft samt dem vom Erzbischof
dazu gegebenen Ablass an den Festen Unser Lieben Frauen und
bei dem gemeinen Begängnis oder Memorien gemeldeler Drüder-
schaft von dem Predigtstuhl fleissig verkündigen und das Volk
zur Andacht rufen, die verstorbenen Brüder und Schwestern aus
der Brüderschaft bei ihren Memorien mit Tauf- und Zunamen
verkündigen und für sie beten soll.
Cop. 69 fol. 224.
Moderne Abschrift.
Stadtbibliothek zu Magdeburg in Wiggerts Fapieren.
— Magdeburg freitags nach Petri ad vincula anno etc. XUlII*
1493. August 11. Magdeburg. 819.
KErsbischof Ernst befiehlt dem Rate der Sudenburg die Grundstücke
der Juden im Judendorfe anzukaufen und in Gebrauch zu nehmen,
wofür jährlich in zwei Terminen 65 Gulden Zins für den erz-
bischöflichen Tisch gezahlt werden sollen.
Konzept Pap. — Cop. 102 fol. 65". Cop. 69 fol. 91.
St. M. e.r. A. Erzst. M. LI, 183.
t. Ledebur, Allgem. Archiv I, S. 322. Güdemann, Geschichte der Juden in
Magdeb. (Frankels Monatsschrift 1966) S. 52. (Beide ohne ages-
datum).
Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff von Magdburg, primas in
Germanien und administrator der kirchen zu Halberstad, hertzog zu
Sachsen , landgrave in Doringen und marggrave zu Meissen, bekennen
uffintlichen mit diesem brive vor uns, unser nachkommen unser stifft
zu Magdburg, nachdem dann ettwelange zceit etliche juden in unnser
Sudemburg Magdburg in einer stete, das judendorff gnant, yre weszen
und wohnung gehabt und doselbst vaste ungebürliche handel wider
der heiligen kirchen und unser geboth und ordnung der heiligen rechte
mannichfaltig geübet, dorumb und auch usz andern redelichen ursachen
uns nicht unbillich dorezu bewegende haben wir dieselbte juden geur-
laubet und yn gebotten, das selbige unser judendorff unnd stifft zu
Magdburg zu rewmen, yn auch yre hewszer, güter und gerechtikeit,
80 sie im selbten judendorffe und wur siedie binnen und buszen unser
Sudemburg Magdburg herbracht und gehabt, durch die vorsichtigen
unser lieben getruwen denrath unser Sudemburg Magdburg gelden und
476 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
beczalen lassen, das wir nu mit wissen, willen und fulbordt der hochgeborn
wirdigen und erhafftigen unser besundern lieben oheimen und andech-
tigen hern Adolffs, fursten zu Anhalt etc. thumprobsts, ern Albrechten
Klytzing techands und capittels gemeyn unser kirchen zu Magdburg
vorbedechtlich mit zceitigem rate unser rate und heymlichen lieben ge-
truwen die selbte stete, das judendorff gnant, mit solicher freyheit
und gerechtikeit, als dieselbten juden biszher in verschribung und ge-
bruchender gewehre gehabt, den obgemelten unsern lieben getruwen
burgermeistern, rathmannen und gantzen gemeyne unser Sudemburg
Magdburg, die itzunt sint, und allen yren nachkomen zu vermehrung
und grósserung derselbten unser stadt verschriben, gegeben und vor-
eygent haben, verschreiben, geben und voreygenen yn auch die ob-
gerurte stete, wie obin angeczeigt, also geinwertig in und mit crufft
dieszs brives, also das die burgemeistere und rathmanne unser alden
Sudemburg Magdburg obin bestymbt die vilgedachte stede das joden-
dorff mit aller und iglicher yrer in und zubehorung innehaben,
mit christenlewten, die uns und yn wie ander bürger der selbten
Sudemburg gewertig und gehorsam sein, besetzen, der zu yrer notdurfit
geniessen und gebruchen mógen, vor uns, unser nachkomen und
ydermenniglich ungeirret und ungehindert, und sie und yre nachkomende
rathmanne sollen und wollen uns und unsern nachkomen ertzbischoven
und kirche zu Magdburg von der obgedachten stete und andern der
bemelten juden liegenden gründen und gerechtikeit zu unserm ertz-
bischofflichen tische oder wurhin wir sie damitt verweiszen werden,
alle jar fünffundsechtzig rinische gulden uff zwu tageczeite, nemlichen
die helffte als drey und dreiszigstehalben gülden uff santt Mertins tage
nehstkünfftig und die andere helffte uff Walpurgis nehst darnachfolgende
und so hinfurder alle jar uff die itzt besty mbten zcwu tagezceite reichen
und geben ane alle widerrede, behelff, argelist und geverde. Des zu
bekenntnisse haben wir unser grosse ingesiegel vor uns und unsere
nachkomen an dieszen brieff thun hangen. Und wir von gots gnaden
Adolffus, fürst zu Anhalt, thumprobst, Albertus Klytzing techand
und capittel gemeyne der kirchen zu Magdburg bekennen auch oflent-
lichen mit dieszem selbten brive, das die obin geschrieben verevgenung
der stete und gerechtikeit des jodendorfis und alle und igliche stücke,
punct und artikel diesz brieves mit unsern wissen, willen und fulbord
gescheen sind, und des zu bekenntnisse haben wir unsers capittels in-
gesigel bey des gnanten unsers gnedigen herren ingesigel auch an
diesen brieff lassen hengen, der gebin ist zu Magdburg nach Cristi
unsers herren geburdt thusend vierhundert darnach im dreyund-
nuhenzigsten jare am sontag nach Laurencii.
Nr. 850—853. 1493. 417
1493. August 12. 850.
Die Brüder Thomas, Heinrich und Arndt Harkstro bekennen,
dass sie ein Kapital von 20 Gulden, wofür sie mit Genehmigung
des Klosters Berge eine Lehnhufe in Bahrendorfer Felde verpfündet
haben, nach 6 Jahren wieder abtragen wollen.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. Kl. Berg. Stiftung Nr. 103.
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 694.
— vyertheynhundert im dryundnegentigesten jar am mandage
negest na Laurencii des hilligen martelers.
1493. August 23. Sol.
Der Rat der Sudenburg giebt seine Zustimmung zu dem Ankauf
und der Befreiung eines freien Hofes in dem Judendorfe, den
der Jude Benedikt früher gehabt, durch den erzbischöflichen Mar-
schall Hans Kotse und gestattet, dass dieser und die Seinen
freien Ein- und Ausyang zu dem Hinterhofe haben sollen.
Cop. Kotzianum fol. 78".
St. M.
Regest: v. Mülverstedt, Urk.- Regesten der Herren von Kotze S. 225.
1493. September 11. 852.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Tegeder an Olze
Denreds in der Neustadt 2 Schock Groschen jährlich aus seinem
Hause in der Bornestrasse daselbst für 12 Gulden wiederkäuflich
verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 182".
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 695.
— feria quarta post Nativitatis Marie virginis.
1498. September 24. Magdeburg. 853.
Die ergbischöflichen Räte entscheiden einen Streit ewischen Ulrich
Woltersdorf und der Maler-Innung.
Cop. 69 fol. 122°.
St. M.
Zu marcken, zcwuschen Ulrichen Wolterstorfi, burger zw Magde-
burg, und den meistern der malerinnung doselbs ist durch Casparn
von Maitis und doctorn Johansen Mogenhofer cantzler etc. nach ver-
horung yrer gebrechen umb das malen desselbigen Ulrichs, so er neben
yrer innung thud in der stad, dorumb sie yn vor gericht in eine busse
hetten verteilen lassen, uf entpfehl unsers gnedigsten hern der abescheid
478 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gegeben, das die sache gantz in ungeverlicher ruhe anstehen solle bis
uff unsers gnedigsten hern widderkomen; im mittler czeit die maler
sich bedencken sollen und besliessen, ob sie Ulrichen in yr innung
wie einen andern meister gleich wollen komen lassen ader mit ym eine
vertracht umb sein arbeit, als mit seinem vater gescheen, zwmachen,
bynnen des auch Ulrich wie biszher gescheen sein arbeit thun mag,
auch der zwgesprochen busse bynnen des unentgelden ader ungemant.
Actum Magdeburg dinstags nach Mauricii anno etc. XCIII°, presentibus
scribis cancellarii.
1493. Oktober 1. 854.
Der Rat von Magdeburg stellt Mette, Claus Reynewards Witwe,
und ihren Kindern Albrecht, Levin, Ilse, Katharine und Gertrud
eme neue Wiederkaufsverschreibung über 100 Gulden Kapital, mil
4 Gulden jährlich zu vergzinsen, aus, nachdem er die Verschreibung
vom Jahre 1478 vernichtet hat.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. Altst. Magdeb. Nr. 7.
— veertheynhundert jar und darna in deme dreundnegentigisten
jare am dinstage in sente Remigius dage des hilgen bisschopps.
—— — ————— —— Áá—
1493. Oktober 19. 855.
Anne Beckers bittet den Rat von Zerbst, er möge Claus Messeberg
£ur Auslieferung eines Erbes anhalten.
Or. Pap. St. abgebröckelt.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen fruntliken dinst vorn. Ersamen lieven hern. So alsze ick
an dem nilkesten Clawes Messeberge juwen medeborger hebbe vorclaget
van syner frauwen angefelle, alsze van Hans Arndes, dy dye guder
hefft behelden van Marten Becker van mynem bruder, alsz myt namen
XXXV schock, dat ick wol wil nhabringen myt fromen luden, den dat
wol bewust is, hefit he dye guder genhomen, dunket my, he mochte
jo tho der schult antworden, bidde ick derhalffen fruntlick jw ersamen
heren, gy den sulfitigen juwen medeborgere noch so anholden, dat he
noch deme kinde dat syn volgen lathen wolde, up dat vele arbeyd
unkost der halben nhablyven mochte, wolde ick umme jw ersamen
hern willich myt unversparden dinsten gerne vordynen, des juwe
richtige antwurde myt den ersten bidde ick. Uth Magdeburg am
sonande nach Calixti anno domini etc. nonagesimo tercio.
Anne Beckers, juwe
willige tho Magdeburg.
Adresse: Den erszamen und vorsichtigen burgemeystern und radis-
manne der stad Sezerwisth —-.
Nr. 854—857. 1493. 479
1493. November 14. 856.
Der Bürger Jürgen Germersleben verkauft mit Zustimmung Tho-
mas Kellers 11, Hufen und 3 Morgen Oberland auf Insleber
Flur, die er von seinem Vetter Hans Nyenborch geerbt hatte, für
240 Gulden an das Kloster U.L. Fr. zu Magdeburg.
lotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 15.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 342.
— des donderdages nach Martini des hilligen bysschops.
—- T-—— «4 — T —
1493. November 27. 857.
Der Rat von Magdeburg beglaubigt nach der Eintragung im Stadt-
buche eine Verhandlung zwischen Johannes Hesse und Werner
zur Mühlen einerseits und Peter Lungenbogen andererseits eine
Streitigkeit über Korn betreffend.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Lüneburg.
Wy bormester, ratman unde innigesmester der olden stadt Magde-
boreh bekennen openbar in unde mit dissem open breve vor allen, de
ohne sehn, horen edder leszen, dat na der gebort Cristi unses heren
der mynretal im dreundenegentigesten jare vorganghen an mandaghe
in der octavien Epipanie domini! vor uns upp unsem rathusze itlike
gelovete und vorwillunge geschehen unde in dussen hir navolgenden
worden lude unde inholdene in unser stad boke clarliken vortekent
unde geschreven:
Nachdem unde so Johannesz Hese unde Werner tor Molen eyn
koppgeselle Peter Langeboygen vor uns dem rade beclageden desz kornes
halven van dem gestrengen ern Hinrick Truxses ritter edder sus ge-
kofft unde gehandelt belangende, hefft van deswegen sick de genante
Peter vor uns dem rade unsem bormester Hansen Roden in der stad
unde desz radesz hant eyn hantgelovete gedan unde dat mit sinen up-
gereckeden vingeren to den hilgen gesworen, dat he sick sodane sake
unde dessulven korns halven hir in der stad vor den ersamen schulten
unde schepen unsen frunden to gevende unde to nemende wil an rechte
genogen laten, unde wesz eme van deswegen dar in rechte gefundet
unde gedelet wert, dar schal et ane underschet by bliven, unde wil
ock derhalven sin gut nicht voranderen noch sick van hir ut der stad
wenden noch unse borgerschopp uppsegen offte sust welkeley utflucht
nemen, sunder wil dat also stede unde vast holden, schal unde wil
ock am sonnavende mit sinen frunden vor uns den radt komen unde
uns der sake, wu dat darumme unde dat korn gelegen sy, berichten,
unde van deswegen hebben ock wedderumme de vorgenanten Johannes
Hesze unde Werner to der Molen ock mit hande unde munde geredet
unde gelovet, den genanten Peter der unde des kornsz halven ock
anders nergen to bededingen unde to beclagende wen vor unsz dem
480 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
rade efite vor den genanten unsen frunden schulten unde schepen hir
bynnen unser stadt allesz sunder alle behelpp unde geverde. In-bekant-
nisse vorsegelt mit unser stad angehangen secret am mitweken post
Katrine virginis.
! Octava epiphanie (Januar 13) fällt 1493 auf den Sonntag.
1493. December 3. Magdeburg. 858.
Erebischof Ernst löst 5 Mark Geldes aus Dahlenwarsleben, welche
sein Vorfahr Erzbischof Albrecht für 62 Mark wiederkäuflich an
Dietrich Lose und seine Frau Katharine, und andere 5 Mark,
welche dieser an Ebeling Lutter und seine Frau Melte verkauft
hatte, wieder ein und verkauft sie an die Prokuratoren des Dom-
kapitels Henning von der Schulenburg und Günther von Bünau
wiederkäuflich für 62 Mark und 60 Mark Silber.
Cop. 69 fol.98. Cop. 102 fol. 41.
St. M.
— Magdeborch — thausent vyerhundert yar darnach ym vyrunde-
nuntzigisten yare am mithwochen nach sant Andreas tage desz heyligen
zwelffbothen.
An demselben Tage verkauft der Erzbischof in gleicher Weise
7 Mark jährlich aus Gross- Wellen, die er von den Erben Ebeling
Luiters wieder eingelöst hatte, an die Prokuratoren des Domstifts.
1493. December 10. 859.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem Rate von Zerbst
in einer Klagesache für den Ratmann Stefan Bode.
Or. Perg. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern ruden frunde.
Uns hefft tho vorstande gegeven unses rades genothe Steffen Bode, wu
he vormiddelst dem ersamen Hanszen Cleynsmede unde Peter Wegenern
juwem borgermeister unde richter jarliker plege unde tinsze halven in
schel unde mangel sy, derhalven zee ohne by juwer leve indt recht
genodiget unde der wegen binnen juwer stadt na dussen negistkomenden
twelfften sin schulde, des he doch nach verhinderunge unde noden,
nemliken als denne sin naturlike broder in dat werdige sacrament der
ee treden unde byliggen mothe, neynewisz bybringen unde warden
moge etc. van deswegen deme na is unse gude wolmeyninge fruntliken
biddende, juwe leve willen sick der dinge itzundt undernemen unde
de saken in der gute vorhoren unde byleggen, wante juwe leve schullen
siner van deswegen to gelike unde aller billicheyt wol mechtig weszen, so he
des juwer leve wol vorder muntliken berichten werdt; vordenen wy tigen
juwe ersamheyde, war wy mogen unde an uns gelanget, wedderumme
Nr. 857—868. 1493. 481
in flite gerne. Gescreven under unser stadt secret am dinsdage post
Concepeionis Marie virginis gloriosissime anno domini etc. XCIII.
Radmanne unde innigesmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radmann tho Czerwist —.
—
1493. December li. . 360.
Stefan Bode zu Magdeburg quittiert den Rat von Zerbst über
25 Gulden Zins.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am myddeweken vor Lucie anno XCIl.
Ebenso 1494 November 24.
1493. December 13. 861.
Cyriacus und Heydeke Müller, Söhne des Bürgers Heinrich Müller,
bekennen, dass Asmus Pentzke zu Gross- Oltersleben den Altaristen
Augustin Jaghewinkel, Ludolf Idelbrot und Berthold Rycherdes in
der Kirche S. Agnes in der Neustadt einen halben Wispel Weizen
von einer Hufe zu Gross- Weddingen jührlich wiederkäuflich für
24 Gulden verkauft hat.
Or. Perg.2 Sp.
St. M. 8. r. Agneskloster Nr. 128.
— dusent verhundert in dem dreundenegentigesten jare am dage
sancte Lucie der hilgen juncfruwen etc.
—
1493. December 16. 862.
Thomas, Heinrich und Arndt Harkstro bekennen, dass sie an
Ursula, Hans Dodelebens Wittwe, und Johann, Peter, Heinrich,
Thomas und Mette Dodeleben (Geschwister, deren Kinder, einen
Wispel Weizen jührlicher Pacht aus gwei freien Hufen Landes
auf Bahrendorfer Feld, die vom Kloster Berge zu Lehen gehen,
für 50 Gulden wiederkäuflich verkauft haben..
Cop. des Abts Andreas S. 184.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 696.
— mandages na Lucie virginis.
———
1493. December 17. 863.
Die drei Brüder Harkstro verpflichten sich, einen Wispel Weizen
- von 2 Hufen in Bahrendorf, den sie an Ursula Dodeleben ver-
pfändet haben, in 6 Jahren wieder einzulósen, widrigenfalls das
Kloster Berge als der Lehensherr un ihren Gütern sich schadlos
halten soll.
Or. St. M. s. vr. Kloster Bergische Stiftung Nr. 104.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 697.
— am dynszendage negest vor Thome des hilligen apostels dage.
Geschichtsg. d. Pr. Sacheen XXVIII. 3. 81
482 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1493. December 18. 864.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem vom Zerbst, dieser möge
dahin wirken, dass Hans Kleimschmidt zur gütlichen Beilegung
seines Streites mit Stefan Bode nuch Magdeburg komme.
Or. Perg. Si, abgefallen,
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen und wisen bsundern
guden frunde. Juwer leve wedderschriffte der twyloyfitikeit halven
twischen den ersamen Hanse Cleynsmede juwes und Steflen Boden
unses rades genoten swevende,vormiddelst des gnanten Hanses darinne
vorslotenen schrifften etc. hebben wy alles der und tho guder mathen
vorsthan und, guden frunde, in allem besten nach vorwanten dyngen
hebben wy mit dem gnanten Steffen dar uth so vorder geredet, wu
deme beleve, Hans Cleynsmede sick dar uth mit ohme in der gute
nach unser anholdynge tho vordragende, wil he sick wol in dem gut-
liken vynden laten; van deszwegen, guden frunde, is unse gude wol-
meynunge, juwe leve willen in allem besten mit dem gnanten Hansen,
juwes redes genoten, dar uth reden und in der gute vorfogen, sick
derhalven opp eyne beqweme tyd, wen he des warden mochte und de
tyd ernennen wolde, her by uns fogen, wolden wy denne allen flid
ankeren, se in der gute undertwuschen tho vorlikende, sehen wy ok
und vordenend, wur wy mogen, in flite gerne. Geschreven under
unser stad secret am middeweken post Adelheydis anno domini etc. XCIII*.
Rathmann und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wysen borgermeister und rathmann tho
Czerwest —.
1498. December 28. 865.
Der Möllenvogt Hans Heynharl schreibt dem Bürgermeister von
Zerbst wegen eines entführlen Mädchens.
Lieber swager. Dissem manne ist eyn tochter entfurt, als er uch
berichten wert, die ist itzt zw Czerwest, bit, ir wollet ym, ap es not
were, beholffen syn die widderzekrigen, unde ap er den buben dar
funde, setzen, will ich verdin. Geschriben in myner grossen krankheit,
die mir doch, got habe lop, zum lebende nicht schadet, dominica post
Nativitatis 95. Hans Reynhart.
Adresse: An Jorgen Giseken, borgermeister etc.
1493. December 30. 866.
Stefan Gumprecht aus der Neustadt bittet den Rat von Zerbst ihm
hinsichtlich eines Bierkaufes zu seinem Rechte zu verhelfen.
Or. Pap. Si,
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern leven hern.
Ed hefft sick begeven, dat myn husfruwe mit Domes, Merten Krogers
Nr. 864—869. 1493 — 1494. 483
knechte, in jegenwerdicheyt des sulven Mertens husfruwe vordinget
hefft my io vorne eyne cope unde twe vád byers vor vier schock, dat
he von Thonies Adam geladen hadde, my sodanne byer to Magdeburg
in der nygen stad vor mynem husze over tho antworden, desz he danne
nicht gedan, sunder by deme weghe verwarloszet hefft, des ik nicht
cleynen schaden hebbe, bidde ik denstlich, gy den gnanten Merten
Kroger juwen borger unde synen knecht sohebben unde underrichten.
he noch sodan myn byr overantwerden unde entphanghe syn vorlón,
dat my vorder mer schaden to dem unde clagens nicht nóth syn derve,
dat vordene ik alle tyd gerne jwe richtighe antwerde. Gescreven am
mandaghe na Steflani anno etc. XCIIII.
Laurentz Gumprecht.
Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radmannen to Czer-
wist —.
— -———— — — —
1494. Januar 3. 867.
Der Bürger Hans Alemann belehnt Heine Eberhard, Bürger zu
Neuhaldensleben, als Vorsteher und Verweser der armen Leute
des Armenhauses daselbst mit 2 Hufen Landes, auf dem Felde
zu Tromnitg gelegen, die vorher Heinrich Müsingk, Pfarrer zu
Hundisburg, in Lehen hatte, auf je 2!, Ferding und 4 Hühner
Zins.
Or. Ferg. Sp. abgefallen.
Stadtarchiv zu Neuhaldensleben.
— dusent verhundert in dem verundenegentichsten jare am fridage
post Cireumcisionis domini.
nn
1494. Januar 13. 868.
Abt Andreas zw Berge belehnt Tile zur Westen mit swei Hufen
Landes und einem Viertel auf Altenweddinger Felde, mit denen
vorher sein Vater Tile belehnt gewesen war.
Cop. des Abts Andreas S. 185".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 702.
— feria secunda post Epiphanie domini.
1494. Januar 16. 869.
Stefan Bode zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst,‘ Simon Holt-
schomaker anzuhalten, die von seinem Hause schuldigen 12 Gulden
binnen 8 Tagen zu zahlen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mandage! in die Marcelli martiris anno domini etc. XCIII^
! Der Tag Marcelli fällt 1494 auf den Donnersiag.
31*
484 Uurkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1494. Januar 22. 810.
Jleine Semmel verkauft dem Kloster U. L. Fr. eine halbe Hufe in
Insleben für 44 Grulden.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 15".
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 345,
— dusent veerhundert im veerundnegenstigen am dage Vincentii
martyris.
1494. Februar $8. 871.
Mehrere Bürger verpflichten sich bei einer Strafe von 1000 Gulden
für den vom Erzbischof Ernst gefangen geselzten Werner Engelke,
dass er sich in einer Herberge aufhalten darf.
Cop. 102 fol. 49°.
St. M.
Wy nachgescreben Thomas Rode, Jurgen von Steymbeck, Pawel
Flotwedel, Valentin Emden, Heyne Semmel, Adam Puwelingk unde
Michael Tegeder, alle borger in der alden stadt Magdeburg, bekennen
vor uns openbar myt dussem briffe vor alsweme, nach dem dy erwer-
digeste in god vater irluchte hochgeborn furste und herre bern Ernst
ertzbischoff to Magdeburg, primas in Germanien unde administrator
der kerken to Halberstad, hertoge.to Sassen, lantgrave in Doringen
unde marggrave to Miszen unsem gnedigesten lieben hern Werner
Engelken latsten in syner gnaden olden stadt Magdeborch merkliker
orszake willen hefft upholden unde in gefencknisse des rades der
gedachten alden stadt Magdeborch setten laten, dar yn he ok etlike
tyd her gesetten hefft, unde syne gnade nu unde itzund umme unser
flitige bede willen syner gnaden werdige capittel to Magdeborch uns
den gnanten Werner Engelken eyn tydt langk uth der gefencknisse yn
eyne herberge in der alden stadt Magdeborch an stadt syner gnaden
to borge to geven befolen heftt unde wy one derwegen unde darup ok
von oren gnaden unde werdicheiden twischen duth unde dem mondage
in den hilgen paschen irstkomenden in de herberge by Clawes Darren
dem marckmeister synem wonhusze darinne de tydt over dach unde
nacht to blyven unde dar uth nicht to gande nach to stande edder sick
in eyniger anderer wysze dar uth to verandern ane syner gnaden ader
syner gnaden nachkomen ertzbischopps sunderliken orloff, weten unde
wyllen unde fulborth uthgeborget hebben unde hebben an stad syner
torstliken gnaden oren gnaden unde werdicheiden in sammet unde
inbesundern myt hande unde myt munde vor uns gereth unde gelovet,
reden unde loffen in crafft dusses unses brieffes, dat wie den mer-
gnanten Werner Engelken in myddeler tyd edder yo upp den vorge-
melten mandagh in den hilgen paschen erstkomende by dageslichte
doet edder levendich ok ane bothe unde vergelt in sulk gefenknisse des
Nr. 870—873. 1494, 485
erszamen rades der alden stad Magdeborch, dar uth wy one geborget
unde genomen hebben, wedder instellen unnd inbringen schullen unde
willen sunder jennigerleye behelpinge, nyefunde, argelist unde geverde,
unde were och sake, dat wy darane sumich worden unde ohne wie
vorgemelt nicht wedder instelleden unde inbrochten, alszo denne unde
susz nicht szo sullen und willen we synen f. gn. adder syner gnaden
nachkomen ertzbischoppe derwegen unde darumb dusent rinische gulden
vorfallen syn, reden und loffen vor uns insampt unde in besundern
by unsen ern und waren truwen, dat wy alszdanne synen f. gn. adder
syner gnaden nachkomen bynnen dem negistin ferndel jars dy gedachten
dusent gude rinsche gulden gutliken unde to dancke to Magdeborch
ane alle insage, argelist unde geverde geven unde vornogen unde be-
talen sollen unde wyllen, uns darjegen unde wedder nicht behelpin
myt keynerleye vornemen geistlick noch wertlik. Alle unde ichlike
vorgeschreben puncte, stucke unde article dusses brieffes loven wy up-
gnanten borgen Thomas Rode, Jurge von Steymbeck, Pawel Flutwedel,
Valentin Emden, Heyne Semmel, Adam Puwelingk unde Michel Tegeder
vor uns in sampt unde in besunderheyt deme vilgedachten unsem g. h.
von Magdeboreh unde synen gnaden nakomen ertzbischoppe stede,
vaste und unvorbroken to holden unde des geliken de vorbenomde
Werner Engelke ok sulkes alles stede unde vaste holden scball sunder
alle list unde geverde; unde des alles to tuchnisse unde orkunde hebben
wv unser jowelker svn eygen ingesegel witliken an dussen brieff ge-
drucket. Gegeven na Cristi unsers herren gebord dusend vierhundert
darnach im viernndenegentigesten jare am sonavende vor dem sondage
Esto michi eto. En
1494. Februar 19. 812.
Der Rat von Zerbst verkauft an Katharina, Claus Stegemanns
Witwe su Magdeburg, 515, Gulden wiederkäuflich für 100 Gulden.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadturchiv zu Zerbst.
— vierteynbunderth dar nach im vierundenegensten jare am
middeweken nach der dominiken Invocavit.
1494. Februar 25. 849.
Unter den Ráten, welche der Erzbischof Ernst beim Abschluss
des Bündnisses mit dem Herzog Heinrich dem ältern, Heinrich
dem jüngern und Erich von Braunschweig und Lüneburg hinzu-
zieht, ist auch Heine Aleman, der Bürgermeister von Magde-
burg. Auch verpflichten sich am Schluss die Räte der Städte
Magdeburg, Halle, Stassfurt, Salze, Halberstadt und Aschers-
leben für die Aufrechterhaltung des Bündnisses zu sorgen.
Cop. 102 fol. 50.
St. M.
— thausendt vierhundert darnach im vierundneuntzigisten jare am
dinstage nach dem sontage Reminiscere in der heiligen vasten. .
486 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1494. Februar %7. 874.
Thomas, Heinrich und Arnd Hurkstro bekennen, dass sie mil
Zustimmung des Abts Andreas vom Kloster Berge an Dr. Thomas
Maurilz einen halben Wispel Weizen jährlich aus einer freien
Hufe in Bahrendorf für 25 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. des Abts Andreas S. 189.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 707.
— feria quinta post Mathie apostoli.
1494. Februar 2. 818.
Abt Andreas von Berge belehnt Claus Rethfeld mit zwei freien
Hufen und einem Viertel auf Gliner Mark, die er von Heinrich
Velepennig, Bürger der Neustadt, gekuuft hat.
Cop. des Abts Andreas 5.192.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.708.
— feria quinta ante Oculi.
1494. März 1. | 816.
Katherine Stegemann ersucht den Rut von Zerbst um Ausstellung
eines neuen Schuldbriefes, da der ihr zugestellte nicht richlig set.
Or. Pup. 8i.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen fruntliken willigen dinst unde was ick gudes vormach to-
vorn. Ersamen leven hern, besundern guden frunde. Jwe breff my
up sodanne sestehalve rinsche gulden tinsz, so ik by jw mit hunderth
gulden gekofftt hebbe, ludet nicht gantz up usze vordracht, wente ik
hebbe nicht bewilt im affkope unde losinge der tinse sodanne hundert
gulden hovetsummen in munte to entphangende, sunder gold, so ek
jw gegeven hebbe, unde ek der halve in jwen breve neine gnüge hebbe.
so gij miek denne, do ek jw min golt antworde, geloveden, eynen
nochafltigen breff to schickende unde dar vor den ersamen Hans Mau-
ritz to borgen setten, bidde ik fruntliken, gy mick eynen bestendigen
breff na unsen vordracht unde lude dusses hir ingesloten begripes
senden willen, unde wy mick denne den bringet, wil ik den andern
juwen breff gudliken wedder antwarden; dat vordene ik, wormede ik
mach, alle tyd gerne. Gescreven am sonnavende Oculi XCIIII.
Katherina nagolaten
wedewe Claws Stegemans.
Adresse: Den ersamen borgemeister unde radmanne der stad Czer-
wist —.
Am Donnerstage nach Margarethae (Juli 17) ersucht die Stegemann
den Rut von Zerbst nochmal um Ausstellung eines richtigen Schuldbriefes.
Nr. 874-880. 1492. 481
1494. Mürz 3. S14.
Braunschweig sendet un Magdeburg die Einladung Lübecks zu
einer Versammlung der wendischen Städte in Lübeck am 12. März
und bittet, dieselbe doch ja zw besemden. In diesem Falle solle
Magdeburg seine Ratssendbolen über Braunschweig senden zu
weiterer gemeinsamer Heise mit den Abgesandten von Braunschweig,
oder die Magdeburger sollten auf die Bruunschweiger in Lüneburg
warten.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadierchw zu Braunschweig.
Hanserecesse ILI. Abth.3, Nr. 258.
— am mandage nach Oculi in der hilligen vasten anno etc. 94°.
1494. März 7. s 578.
Der Möllenvogt Hans Reynhart empfiehlt den Frohnen | Jacob
Penningstorp aus der Sudenburg dem Rate von Zerbst für den
Dienst.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— 6% feria post Oculi 94.
1494. Mürz 10. 0 .. 819.
Abt Andreas gu Berge bekundet, dass Kersten Sleveniiz zu Doden-
dorf an Hans Lene, Hans Wernecke und Jacob. Drake, Bürger
und Vorsteher der Brüderschaft U. L. Ir. in der Kirche S. Am-
brosii in der Sudenburg, zum Behuf genannter Drüderschaft
13 Scheffel Weisen jährlicher Rente aus zwei Hufen Lundes in
Dodendorf für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 190.
Jiegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 710.
— feria secunda post Letare.
1494. April 13. Magdeburg. — 880.
Der Erzbischof Ernst und der Bat der Stadt Magdeburg treffen
Bestimmungen über die Entscheidung der zwischen ihnen be-
stehenden Streitigkeiten und erwählen je 2 Schiedsrichter und als
Obmann den Fürsten Wuldemar von Anhalt, welche das Gutachten
einiger Universitäten einholen und dann danach entscheiden sollen.
Cop. 69 fol. 91v. Stadtarchiv zu Magdeburg.
St. M. Cop. von Schultze S. 481 A.
Gleichzeit. Abschrift. Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Cop. Nr. 34 fol. 1.
Wir Ernst von gottes gnaden ertzbischofi zu Magdeburgk, primas
in Germanien und administrator des stifftes zu Halberstadt, hertzog
488 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
zu Sachsen, landgraff in Duringen und marggraff zu Meiszen, mit
wiszen, willen, vorraht und volbort unsers capittels der kirchen zu
Magdeburgk und wir burgermeister, scheppen, rathmanne, innungs-
meister undt gemeine burger der alten stadt Magdeburgk bekennen
und thun kundt offentlich vor uns und unser nachkommen allen und
jeglichen, die diesen brieff sehen oder hören lesen, das wir in schel
oder gebrechen der gerichte, uffhaltens oder kummers, bier- und korn-
ziese und alle ander irniszen, so zwischen uns bisher der und ander
halbin entstanden und sich noch halten und hinfürder daraus begeben
möchten, nachdem sich die gute nach vielgehabter muhe dieselben
zymlicher weise zuvormitteln oder bevzulegen nicht hat finden wollen,
uns zu beiden seiten vor uns und unsere nachkommen mit guten
wiszen, willen, vorraht, volbordt und betrachtunge aller obienbenanter
und ander gebrechen halben einmutiglich zue rechtlichen austrage vor-
einiget und bewilliget haben, voreinigen auch undt bewilligen uns,
das unser jegliches theil zweene unserm ertzbischofflichen stiffte ver-
wand, als nemlich wir Ernst ertzbischoff etc. obgenandt die werdigen
und erbaren unsere rethe lieben andechtigen und getrewen ern Nic-
lausen abte zur Zinne und Hansen Kotzen vororden, und wir burger-
meister, scheppen, radtmanne, innungsmeister und gemeine Heinrichen
Sultzen sehuldheiszen und Heinen Aleman geben sollen, die wir auch
also von beiden theilen ernand und gegeben haben, auff welche vyre
als scheidesrichter wir uns zue beyderseit in krafft dieses recess gantz
mächtiglich voranlaszen und compromittiren, ihnen hiermit gebende
gantze volmacht, in den gemelten gebrechen verhörung erkentnis zu
eröfnung des urtels oder spruchs und ander tage zu legen, uns beyde
parteyen zu fordern, orkundt und kuntschafft uffzunehmen, auch ge-
zeugen, so von eynichem theil ernandt, vor sich zu heischen und zu-
verhóren und uff inrede und exception, nacbrede und kegenrede, so
wieder solche orkunde der gezeugen, personen und ufsage ufbracht
wurde, zuerkennen und zue diffiniren und sust in diesen sachen bis
zu entschafft, wie sich gebuhret und ihnen am besten fuget, z" thun
und handeln. Es sollen auch die seheidesrichter die prelaten, den die
gezeugen geistlichs gerichts halben — unterworffen, ansuchen, die
gezeugen durch bequemo und geburliche weg und mittel der rechte
dahin zu dringen und zu compelliren, das sie vor ihn den scheides-
richtern uff des fuhrende parts unkosten erscheinen und ire uszage und
gezeugnis thun und eröffen und auch also das zu beiden seiten iglich
theil seine schuldt, ansprache und gerechtigkeit, so eins zum andern
solcher irnisz und gebrechen halben zu haben vermeint, in zwölf
wochen den nechsten nach dato dieses recess schrifftlich setzen und vor
den obinbestimbten vier scheidesrichter uff unsern ertzbischofflichen
hoeve, da sie zusammen kommen sollen, niderlegen, die durch sie
umbgewexelt und iden des andern schrifften zugesant sein, exception,
antwort und inrede darwieder, auch in obinbestimbter zeit schriftlich
fertigen und an gemelte stete uberantworton,, die wie vor umbgewechselt
Nr. 880. 1494. 489
und iden des andern satze zugeschicket, seine replication und nachrede
und ufs letzte iglich seine replication schrifftlich machen, alles in zwölff
wochen nach entpfahung des andern satze zü rechnen; bei solchen
vier schriften soll es bleiben und unser keinen mehr zusetzen ver-
gónnet werden, die alsdan durch die vier schidesrichter an unverdech-
tige doctores der rechte zweier oder dreier universiteten daruff zu be-
sprechen gesandt, und so die inen durch bemelte doctores wieder
zugeschickt, sollen sie zusammen kommen, solche belernung uffzubrechen
und eigentlich besichtigen, und so die einer meinung oder lauts be-
funden wurden, oder wo nicht, sich alsdan usz solche belernung eins
urtels vereinigen und uns beyden theilen zu erófnung ihres spruchs
und urteils tage legen, auch fordern und citiren möchten sie, so einnich
part ungehorsamlich und contumaciter ausbleiben wurde, solch ir ur-
teil, laudum und rechtspruch eróffnen und diffiniren, und was alsdan
durch sie uff dieselbigen uffgebrachten irnis und gebrechen erkandt
und .ausgesprochen wirdt, darbey sol es von uns beyden theilen un-
gewegert bleyben, dem nachgegangen und gehalten werden. Wo aber
unser einem oder uns beyden leuterung und oberleuterung zu thun
von nóten sein wurde, solle demselben oder uns bevden teylen ver-
gónnet, aber forder leuterung nicht zugestat werden; also welcher theil
leuterung thun wolte, sol solches in acht wochen von ime geschehen,
darauff der ander teil sein inrede in gleicher zeit uffbringen mag, dabey
es allein, also das kein theil furder setzen móge, bleiben soll, und mit
denselbigen zweyen setzen sol es der belerung halben, wie oben mit
dem haubtspruche, desgleichen auch mit der oberleuterunge und der
inrede darauff gehalten werden, appellation, supplication, reduction,
restitution und allen andern behelff hierinne gantz ausgeschlossen, den
wir beyde theil und wir Ernst ertzbischoff ete. obgenant mit wissen,
willen, vorrath und volbort unsers capittels absagen und renunciren;
so aber die genanten vier scheidesrichter sich des urtels auspruchs
oder irgent eins articuls und gezeugnis aus der verhóre oder den ge-
richtshandel erwachsen nicht voreinigen móchten und also zweispennig
wurden, haben wir uns zu beyderseits itzo uff den hochgebornen heren
Woldemar, fursten zu Anhalt etc. unsern lieben ohem und gnädigen
herrn als obman bewilliget, inmaszen wir uns in crafft dieses recess
uff in also bewilligen mit der masz, das derselbige obman einen teile
der scheidesrichter nach belehrung unverdechtiger universiteten, bey
den die vorigen belerungen nicht gehalt, zufallen möge, und was er
also erkenne und ausprechen wurde, darbey sol es wie berurt un-
geweigert bleiben; wo aber der vier scheidesrichter einer oder mehr
oder der obman todes halben abgehen oder sonsten verhindert wurde,
das der almechtige nach seinen gótlichen willen verhüten wolle, sol
dan alsdan einer oder mehr von dem theile oder uns beyden an des
oder der stet gleichs standes erwehlt und gegeben werden. So auch
einige parteye seinen satz in ernenter zeit nicht inlegen wurde, sol
desselbigen satz verlustig sein, also das der nicht angenommen, sondern
490 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
allein der andern, die in geburlicher zeit ingelegt, zum rechten ver-
fertigt werden; welche theil aber dem unterredlichen urtheile, inter-
locutoria genandt, nicht folge thun wurde, der sol der sache, daruff
solche interlocutoria ergangen, und desselben urtheils verlustig sein,
also das es ime zum ungedeyen komme. Wurde aber einiger theil den
entlichen urteilen in der haupsache, definitiva oder lauda genandt,
nicht nachkommen, solte der andern partey von einen iden solchen
urtheil und laudo tausent reinische gulden an golde, darzu die expenss
und gerichtskosten, so von wegen desselben urtheils gethan, verfallen
und zu entrichten schuldig sein. Es sol auch damit dasjenige und ein
jeglich urtheil in einer jeglichen haubtsache, so durch die scheides-
richter nach oben geschrebener weise erkandt, nicht uffgehoben,
sondern gleichwol in seiner crafft und macht bleiben undt gehalten
werden, also das bemelte poen in ehgedachtem falle stadt haben solle,
nihilominus rato manente pacto. Es sollen auch die scheidesrichter uff
bemelte poena und alles das, dasz daran hanget, zu erkennen und zu
diffiniren macht haben; wo auch in diesem gerichtshandel unterredliche
und endliche urtheil als ungezweiffelt geschehen wirdt gegeben werden,
sol ein igliche unterredliche in acht wochen und ein jeglich endlich
urtheil in einem viertheil jahr gesprochen und uber solche zeit nicht
verzogen werden, der verzug verursachte sich dan von den rechts-
verständigen, uber das wir Ernst ertzbischoff etc. obgenandt mit wiszen,
willen, vorrath und volbort unsers capittels, und wir burgermeister,
scheppen, rathmanne, innungsmeister und gemeine burger der alten
stadt Magdeburgk reden undt geloben in crafft dieses recess vor uns
und unsere nachkommen, diesem anlas und compromis in allen und
jeglichen seinen stucken, puncten und articuln folge zu thun, stets und
veste daruber zu halten und daruber nicht kommen wollen in keinerley
weis noch wege, wie die in rechten oder gewonheiten erfunden oder
erdacht móchte werden alles ohne geferde. Des zu urkundt haben wir
Ernst ertzbischoff obgenant diesen recess, der uff den tag Bartholomei
schierst nach dato an alle verhindernis und verzug angehen soll, gleichs
lautes gezwifacht mit unserm anhangenden insiegel versiegeln lassen:
und wir Adolphus von gottes gnaden furst zue Anhalt etc. thumprobst,
Albertus Klitzing dechandt und capittel gemeine bekennen auch hiemit
vor uns und unsere nachkommen, das alle und jegliche obingeschrieben
stucke, punete und articul dieses gegenwertigen anlas undt compromis
mit unsern guten wiszen, willen, vorrath und volbort geschehen sein
und das zu bekentnis haben wir unsers capittels insiegel auch zue
ende dieses compromis thun hengen ; desgleichen haben wir burger-
meister, schöppen, radtmanne, innungsmeister und gemeine der alten
stadt Magdeburgk obgenandt das zue forder sicherheit und steter haltung
unser stadt secret an diesem anlass und compromis auch hengen laszen.
Geben und geschehen zu Magdeburgk nach Christi unsers herrn ge-
burth vierzehenhundert und darnach im vierundneuntzigsten jahre,
sontags Misericordia Domini.
Nr. 881—888. 1494, 491
1494. April 23. Leutzau. 881.
König Wladislaus von Böhmen schreibt an Erzbischof Ernst
wegen des Schlosses Gommern, welches die von Magdeburg inne-
haben, ohne dus Lehensrecht des Königs anzuerkennen.
Or. Perg. Von gleichzeitiger Hand steht auf der Rückseite: Des Ko. von
Behmen schrift das slosz Gummer belangende.
St. M. s.r. Nachtrag lovzst. M. Nr. 12.
Wir Wladislaus, von gottes gnaden zu Hungern und Behmen kunig,
marggrave zu Mehren etc. embieten dem hochwirdigen und hoch-
gebornen fursten hern Ernnsten ertzbischoven zu Magdeburg, primas
in Germanien, hertzogen zu Sachzen, lantgraven in Doringen und
marggraven zu Meyssen, unnsern lieben ohmen und frund unnser lieb
und fruntscbafft. Hochwirdiger und hochgeborner lieber frund, wir
haben ewr lieb vormalen geschriben, Kumer das slos, so die von Maid-
burg innhaben, das unnser lehen ist, betreflend und durch unnser ge-
schickt räte dasselb Kumer im lehenrechten vor dem wolgebornen Hen-
richen burggraven zu Meyssen, graven zum Hartenstein, hern von
Plawen, unnser auslendischen lehen hawbtman im rechten zuvertay-
digen begeret, dem bysher nicht also geschehn und von in’ verachtet
ist, derhalb ever lieb biten, sy zum rechten zeantwürten halden will,
gestunden sie daruber nicht, wurden wir dennach recht daruber ergeen
und was darauf gehoret geschehen lassen. Das wolden wir ewr lieb
dennach nieht verholden. Datum Lewtzaw am tag Georgii anno etc.
LXXXXIIII unnser reiche des Hungrischen im vierden, des Behmischen
im XXIII.
Adresse: Dem hochwirdigen hochgeborne fursten bern Erunsten,
ertzbischoven zu Meidburg, primas in Germauien etc.
1494. Mai 1. Magdeburg. 882.
Bethmann | Losze zu Magdeburg bietet dem Hate von Zerbst ein
Kapital zu 6 Prozent Zinsen un.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno XUlII? am dage Walburgis virginis uth Magdeburg.
1494. Mai 6. 883.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Drewes Helwich, seine Frau
Margaretha und ihr Sohn Bartholonaeus dem Pfarrer und den
Alturisten von S. Peter zu Magdeburg drei Viertel Weizen aus
2 Ilufen von Dodendorf nach Welsleben zu und an einem Wohn-
hause für 37 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. des Abts Andreas S. 197.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge.
— am dage sunte Jobannis vor der latinsgen porten.
492 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1494. Mai 6. 884.
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Silvester Spiser mi
einer halben Ilufe zu Schleibnitz.
Cop. des Abts Andreas S. 197‘.
Hegest : Holstein, UB. des Klosters Berge.
— am dage sunte Johannis vor der latingen porten.
1494. Mai 9. 885.
Propst Johannes vom Kloster U. L. F. bezeugt, dass er von dem
Bürger Heise Falcke ein Kapital von 175 Gulden geborgt hat, um
damit einige Güter in Puppendorf von (Gesze Rodensleve, Nonne
im Lorenzkloster in der Ncustudl, zurückzukaufen. Bis zur
Tückgahlung des Kapitals soll Falcke im Besitz der Güter bleiben.
Itotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 46.
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 346.
1494. Mai 15. 886.
Abt Andreas zu Berge belehnt Ludeke Schonebudel mit 2 halben
Hufen zu Schleibnitz, die zuvor Cyriacus Spiser und seine Frau
Wolburg gehabt haben.
Cop. des Abts Andreus S. 198.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 715.
— am donnerdage na der hymmelfert Cristi.
.— ——
1494. Mai 23. 881.
Magdeburg theilt den in Bremen versammelten Ratssendboten der
wendischen Städte und dem Rat zu Bremen mit, dass es wegen
des von Braunschweig besorgten ungenügenden Geleites (vom Erz-
bischof zu Bremen, Bischof zu Hildesheim, den Herzógen Heinrich
dem älteren und jüngeren von Braunschweig) nicht zu dem Tage
in Bremen kommen könne. Auch habe der jetzt in seiner Heimat
sich aufhallende Erzbischof Ernst ihnen den Schutz seines Landes
befohlen, wie denn überhaupt die (Gesinnung desselben gegen die
Hansestädte freundlich sei. Spätere Tagfahrten zu besenden erklärt
sich Magdeburg bereit.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Lübeck.
Ianserezesse III. Abth. 3, Nr. 352.
— am fridage in den hilgen pyngesten anno domini etc. 94.
Nr. 884—890, 1494. 493
1494. Juni 3. SSS.
Der Bürger Heinrich Strobeck verkauft dem Kapitel der Kapelle
U. L. Fr. im erzbischöflichen Saale eine halbe Hufe Landes auf
der Sassenmark vor Boltmersdorf, die er von der Abtissin zu
Gandersheim und dem genannten Kapitel auf 2 Schillinge jähr-
lichen Zinses in Lehen hatte, für 11 Gulden.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Stift S. Gangolphi Nr. 42”.
— dusenth vierhunderth im vierundenegentegesten jare am dinse-
dage Erasmi martiris. LLL
1494. Juni 3. 889.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst wegen der
bevorstehenden Verhandlung über die Fässer.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen und vorsichtigen
bsundern guden frunde. Nach noch swevynghe vorhandelynghe schrifiten
und wedderschrifften der unghelicheid der vethe hebben wy in gantz guder
wolmenyngheallendhalven thum besten uns der hyr bynnen unserstad vor-
middelst den ersamen und vorsiehtigen radesgeschickeden der stede
Calve, Groten Solte, der nyen stad und Sudenborch Magdeborch und
Stasforde nu nach visynghe und stacion des loflliken werdighen hilge-
dhomes dar uth so vorder beredet, dat se eyn jowelk am mandaghe
negestkomende by juwer leve bynnen juwer stad als denne tytliken
opp den avend in den herberghen tho synde, efft god will, schicken
und hebben willen, dat wy juwer leve in gude vorwitliken, juk dar na
mogen weten tho richtende, und opp tho satende, und warmede wy
juwen ersamenheyden vorder tho willen und denste syn moghen, dhon
wy gerne. Üeschreven under unser stad secret am dinsdaghe in der
octaven Corporis Cristi anno domini etc. XC1111!°, juwe antwerde.
Rathman und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und vorsichtigen borgermeister und rath-
man tho Czerwest —.
1494. Juni 1s. 890.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen Verhand-
lungen über Fässer.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Nach juwer leve latesten wedderschriffte der vorhandelynghe der vathe
in dem berorende tho der tyd juwer vorhynderynghe halven, sunder
des opp eyne ander tyd, wanne wy juk der wegen eyn sodans vorwit-
494 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
likeden, daropp sathen und des warden willen etc. under andern dho
inholdene hebben wy, ersamen guden frunde, de dynghe und ok vor-
middelst nach antheynghe und vormanynghe van den andern unsen
frunden und byghelegenen steden in allem besten bewoghen, derhalven
se und wy unser rede und stede am mandaghe nach Udalrici nehest-
komende radessendeboden bynnen juwer stad denne opp den avend in
der herberghe hebben und schicken willen deger fruntliken biddende,
juwe leve willen sick denne daropp sathen, de dynghe in der gute tho
handelende und avesched vorthonemende, und wurmede wy juwer leve
tho willen und denste syn mogen, don wy in flite gherne, und des
juwer leve antwerde wy unsen frunden den erliken steden in dem in
unsen vordern schrifften bestymmet nach ohrem begher und bede vord
vorwitliken moghen sick dar na to richtende und tho holdene.
Geschreven under unser stad secret am middeweken Marci et Marcel-
liani martirum anno domini etc. XCIIII'^
Rathman und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmann tho Czerwest —.
1494. Juni 21. 891.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst wegen
der Schuldforderung einer Dürgerin.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen unde vorsichtigen
bsundern guden frunde. Uns hefft angebracht unse borgerynne Marga-
retha Schulten, wu ohr Clawes Vorholt juwe borger rechter witliker
schold veffteyn schok groschen schuldich unde plichtich sy, der halven
zee ohne um deswegen vor juwer leve beclaget hebbe ohr vor dem
ersamen juwen borgermester gesecht, he wyl ohr enzodanes nu by
eynem ferndel jares vorgangen betalen und gutliken entrichten, deme
he doch neyne volge hebbe gedan, des ze gar ovel weszen moge etc.
so zee uns des under andern eygentliken berichtet hefft; van deswegen
deme na bidden wy deger fruntliken, juwe leve willen den gmanten
Claweszen den juwen daran unde szo vorder underwiszen, he der
benomeden unser borgerinnen eyn zodanes sunder vorder moyge,
schaden, kost unde theringe in der gute betale unde ok dar vor weszen unde
by ohme beschaffen zee unverwaldiget, so zee uns vorder bericht hefft,
he zee to ergende drouwen schulle, sunder sick am rechte genogen
lathe, so wy nicht entwivelen, juwer leve wol dhon willen; vordenen
wy ok, wur wy mogen, in flite gerne unde des juwer leve antwerde.
Gescreven under unser stad secret am sunnavende Albani martiris anno
domini etc. XCIIII* Radmann unde innigesmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen unde vorsichtigen borgermeister unde radt-
mann tho Zcerwst —.
Nr. 890—895. 1494. 495
1494. Juni 28. 892.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Ilans Crosse au Dodendorf
an den Pfarrer und die Altaristen zu S. Peter in Magdeburg
6 Scheffel Weizen aus einer halben Hufe Landes auf Dodendorfer
Fed und em Wohnhaus zu Dodendorf, das er von seinem
Schwiegervater Hans Helwich erhalten hat, für 12 (Gulden auf
Wiederkauf verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 199.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.716.
— am avende Petri et Pauli.
1494. Juli 5. 893.
Gesze Swerlfegers, Conrad |. Oldendorps Witwe zu Magdeburg,
quittiert den Bat von Zerbst über 22 Gulden Zinsen und Leib-
rente, die ihr im Hause von Rickele,. Hans Bonen Frau zu
Magdeburg, gezahlt sind. Sie benulzt zur Beglaubigung dus Siegel
von Heinrich Stoylezmann.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent vyrhundert darna in deme vyerundnegentigesten jare
des sonnavendes nach sinte Udalricus dage des hilligen bischoppes.
1494. Juli 14. , 894.
Magdeburg antwortet der Stadt Braunschweig auf den von seinen
Ratssendboten sum Braunschweiger Tage eingebrachten Bericht
über die zu Bremen wegen der Tohopesute gefürten Verhandlungen,
dass es mit einer neuen Berutung der Sache auf einem Hanse-
tage 1495, 1. Mai einverstanden sei und denselben gern besenden
werde.
Abschrift,
Stadtarchiv zu Lübeck.
Hanserecesse III. Abth. 3. Nr. 430.
— am mandage Henrici imperatoris anno Domini etc. 94.
1494. Juli 19. i 895.
Der Möllenvogt Hans Reynhart schreibt dem Stadtschreiber von
Zerbst wegen der Herstellung geaichier Fässer.
Or. Pap. Si, abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Myn fruntlich dinst sunderlichen gutter frundt. Es gefallen faste
vill obriger wort von etlichen der fass halben zu Czerwest, darumme
die von Magdeburg, Stasfort und Salcz zu Czerwest gehandelt haben,
ist meyn gutdunken, das der rath zu Czerwest sulch antwert uff diszmale
496 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
von sich gebe, sie wolten mit iren borgern beschaffen, das sie von
tzitten zu tzitten nye fas, die gros genugh weren, schicken und be-
stellen solten, dan so hastig die fasz zu verandern were der gemeyne
eyn grosser schade, und liessen daruff die gemeyne uff das rathus vor-
heischen und gebietten, das eyn iderman mit der tzit glich geamte fasz
schikte, sulchs worde eyn grosz geruchte machen und vorsehe mich,
sie solten domit gesettiget werden, sulchs were itzt eyn gut abewiszen:
parcite myns rats, ich sehe es gerne gut, aber als ich hore, so wollen
sie de fasz grosser haben, dan sie von rechte syn sollen etc. XclnI
sabato post Alexii. | Johannes Reynhart, molhvogt.
Adresse: Dem ernhafftigen Jacoben Smede, statschriber zu Zer-
wist —.
1494. Juli 28. 896.
Das Domkapitel (Dompropst Adolf, Dekan Albert Klitzing) ver-
kaufen an 1lans Backmeister zu Magdeburg 10 Gulden Leibrente
für 100 Gulden.
Cop. 102 fol. 71.
St. M.
— dusent virhundert darnach im vierundenegentigisten jare am
mandage Panthaleonis des hilgen merterers.
1494. August 9. Magdeburg. 8%.
Erzbischof Ernst entscheidet einen Streit zwischen dem Dompropst
von Halberstadt und dem Rate der Sudenburg über den Zoll, den
die Juden an jenen zu zahlen verpflichtet waren.
Cop. 69 fol. 226.
St. M.
Wir Ernst von gots gnaden ertzbischof zu Magdeburg, primas in
Germanien und administrator des stifts zu Halberstad, herzcog zu
Sachssen etc. bekennen gegen allen diess brives ansichtigern vor uns
und unser nachkommen bey der kirchen zu Magdeburg, nach dem sich
irsal und gebrechen zewüschen den wirdigen und vorsichtigen unsern
lieben andechtigen und getrewen ern Baltzarn von Newstat, thumprobst
zu Halberstad etc. eins burgermeister und rathmanen unser Sudenburg
zu Magdeburg anders teils halden etlicher jarpflicht und zeinsze kalben,
nemlich funff gülden, zwelff gemeste gense und sechs hammelbüche,
so dem selbigen thumprobste als kemmerer von wegen seins ampts der
kemerey in unser kirchen zu Magdeburg die jüden zu geben verpflicht
gewest und jerlich entrichtet, dorumb er dann itzt den genanten rath
nach wegscheiden der judenheit, dieweil wir uns der geüssert und sie haben
zcyhen lassen, angelangt, so sie das judendorf, dorvon solcher zcinsz
gegeben, mit unser bewilligung von den jüden gekaufft und an sich
Nr. 896—900. 1494. 497
bracht haben, das wir dieselbigen partbien mit yrer beyderseit bewilli-
gung sulcher zcinsze halben gutlich entscheiden haben und scheiden
sie gegenwertiglich mit krafft dieses hrives, wie hernach geschrieben
folget, nemlich das der gedachte rat jerlich uff Katbarine dem ehr-
genanten thumprobste und seinen nachkommen kemerern der kirchen
zu Magdeburg siben reinische gülden zu vergnugung der vorgerürten
zcinsze zalen sollen, alldieweil sie das judendorff innehaben, und wo dassel-
bige dorff von yn komen würde, sal gleichwol sulcher zcinsz der siben
gülden dorüffe bleiben und von den innehabern wie vor vergnüget
werden ungeverlich. Des zu urkund und steter haltung haben wir
unser ingesigel unden an diesen brieff lassen hengen, der gegeben ist
zu Magdeburg sonnabends vigilia Laurencii nach Christi unsers herrn
geburd vierzcehenhundert dornach im vierundnewnzigsten jare.
1494. August 20. 898.
Abt Andreas zw Berge belehnt Fricke Hannemann mit 1!, Hufe
auf Olvenstädter Flur, die dieser von dem Bürger Heinrich Bole
und von den Testamentarien Heinrich Müllers erkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 199°.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 718.
— am mydweken na dem dage unser leven fruwen krotwigine.
1494. September 15. 899.
Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Tegeder, Bürger der Neu-
stadt, mit einem Viertel Landes auf Osterweddinger Flur, das
vorher Peter Herwest vom Kloster zu Lehen hatte.
Cop. des Abts Andreas S. 200.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 719.
— in achten dage unser leven frowen borth.
1494. September 25. Magdeburg. 900.
Erebischof Ernst entscheidet einen Streit gwischen Ficke, Hans
und Ficke von Alvensleben einerseits und Deler. Brabant, Bürger
von Magdeburg, von wegen seiner Frau andererseits wegen des
Zehnten gu Klein-Drakenstädt dahin, dass dieser den Zehnten
an die von Alvensleben gegen 7 Gulden jährlich zur Leibzucht für
seine Frau abtreten soll.
Cop. 69 fol. 296.
St. M.
v. Mülrerstedt, Cod, dipl. Alvensleb. II, Nr. 618,
— dornstags nach Mauricii — im vierundnühentzigsten jare —.
Geschiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 32
498 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1494. Oktober 23. 901.
Abt Nicolaus von Hillersleben helehnt Kersten Smedt aus der
Neustadt mit 2 Hufen Landes zu Samswegen, welche vorher Lem
Hinrik und seine Frau Margarethe in Lehen gehabt.
Cop. Hillersleb. fol. 117.
Unirersitäts- Bibliothek zu Jena.
— 1494 ipso die Severini.
1494. Oktober 23. 902.
Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt den Bürger Hans Olvenstedt
mit einer Hufe zu Gross- Rodensleben auf 8 Schillinge Zins.
Cop. Hillersleb. fol. 118.
Unirersitäts- Bihliothek zu Jena,
— 1494 ipso die Severini.
1494. November 7. 903.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Bode zu Bahrendorj
an den Bürger Heinrich Micheling eimen halben Wispel Weisen
jührlicher Rente aus 16 Morgen Landes auf Bahrendorfer Flur
für 20 (ulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 201v.
Ttegest: Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 723.
— am fiidage na Omnium sanctorum.
1494. November 13. 904.
Abt Andreas zu Berge bekennt, dass Hans .Eggerde gu Perhau
an Thomas Harkstro, Priester und Altarist der Pfarrkirche zu
S. Johannis, als Vertreter der Brüderschaft bei dieser Kirche, zu
der auch der Pfarrer Sutor, Peter Dydenhoven, der Prokurator
Jacob Kikenbock und der Senior Bernhard Schilde gehören, alle
seine (3üler, nämlich Haus und lof, 3 Stücke und 16 Ruten
llole und (Gras in der Gothe, einen Steinbruch, vier. Stücke au]
dem Treil, eine (rerstenbreite nach (lerwisch zu im Treil. eine
Kabel Gras quer durch den Damm am Prester Teich und eine
Holzkabel auf dem Bruch bei der Elbe für 30 Gulden soicderkáuf-
lich verkauft hat.
Cop. des Abts: Andreas S. 204 *.
Archiv der Kloster Bergischen Stiftung.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nv.724.
— am dage Briceii des hilligen biscopes.
— — ——M —Ó—ÓMÀ M MÀ
Nr. 901—905. 1494. 499
1494. November 13. Magdeburg. 905.
Notariatsinstrument über die vom Rate der Stadt Magdeburg in
dem Streite mit dem Erzbischof Ernst ausgestellte Vollmacht für
ihre Anwälte.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Magdeburg. Ms. Nr. 34 fol. 30—306.
In dem namen des heren amen. Kunt sey allen, dye dytzs uffen
instrument sehn ader horen lesen, das nach der geburth Cristi unsers
hern tawsent vierhundert in dem vierundnutzigisten jare in der
czwelften tynsztzal der Romer indiction genant uff donersdach, der da
was der dritzehnde tagk des mandts Novembris umb tertien tzevt
ader nahent dabey, babisthumb der aller heiligesten in godt vatirs
unsers herrn heren Alexandri von gotlicher vorsigtikeit babst der sechste
syns dritten jares uff deme rathawse in der rathsstuben daselbst in
unser uffenbarer schriebere und notarien und glaubwirdiger getzeugen
unden ernennet dortzu geheyschet und gebeten gegenwertikevt sein
personlich erschienen dye ersamen und vorsichtigen Heinrich Alman
und Jacob Beventen burgermeister, Peter Godeken, Busse Bussen,
Heinrich Rode, Symon Flemingk, Peter Germersleve, Tyle Lindow,
Heyse Holoves, Johann Alman, Hans Almann, Ciriakes Germersleven,
Cone Embden, Hermen Hagheman, Marcus Calvorde, Heyne Heydeken,
Valentyn Godeken, Heinrich Koygeman, Hans Brandis, Kone Krogher,
Henninck Schonow, Peter Mauritz, Jasper Burmeyster, Jacob Juterbock,
Pawel Gotzen, Hans Hoke, Hans Dregher, Hans Helderung, Friderich
Byhower, Tile Eyckstede, Hans Woldige, Hans Vosz, Claus Inszel und
Claus Voghe, scheppfen, radtmanne und innigesmeister, die zu der
ezeyt zu rathe und scheppfenstull geordent und des raths stete und
scheppfenstul nach loblicher gewonheyt vorhegen, von orent und
noehkommender rethe, schepffen und gemeyne burger wegen der alden
stadt Magdeburgk vorsammet und umme untirgeschrebener macht.
gebunge zu thune vorheyschet, doch hie mit yre vormals gesatzten
anwalten, sindicos und procuratores nicht zu widderruffen, und haben
in der allerbesten weyse, forme, masze, wege und gestalt, so sye best
trefflichst van rechte kunden und mochten, gemacht, gesatzt und mit
aller herlicheyt geordent, machen, setzen und orden yre ware wisse
rechte ungetzwivelde anwalten, sindicos, procuratores, schaflere,
schickere, wirkere und untirberurter sachen und handele sunderliche
und gemeyne hendeler, doch also das die sunderlicheit der gemeyn-
licheit nicht abbruchlich sey, auch nicht widderumb dye hochgelarten
und ersamen Thomam Mauritii beyder rechte doctorem, Clausen Storm,
Hansen Ottersleben und Thomes Harckstro alle gegenwartigh und die
borden der anwaltschafft willig annhemende alle in sampt und eynen
iglichen in besundericheyt und also, das yr eyner uff den andern nichts
in verezog setze noch vorhindere, auch das des ersten anfanges schick-
licheyt nicht besser sey wan des nachvolgers, sundern was der eyne
32*
500 Urkundenbüch der stadt Magdeburg.
anfehet, magk der ander mittelen und volenden von der gnanten burger-
meister, scheppfen, radtmanne, innungesmeister und gemeiner borgher
wegen der alten stadt Magdeburgk yre zuspruche und gerechtikeyt, szo
sye kegen und widder den hochwirdigsten in godt vatir, durchluchten
hochgeborn fursten und herren herren Erneste ertzbisschove zu Magde-
burgk, primaten in Germanien und administrator des stiffts zw Halber-
stadt, hertzogen zu Sachsen, lantgraven in Doringen und marggraven
zw Meyssen haben, auch widderumme uff gedachts ertzbischoves zu-
spruche und vormeynte gerechtikeyt, szo gemelter ertzbisschoff gegen
und wider obgemelte machtgebere zu haben vormeynet, yre inrhede,
schutzwher und antwurt und alles und iglichs, was nach besagunge
eines anlaszs und compromisszs dor inn und .mit bewillunge synes ca-
pittels und machtgeber zu rechte bewilligt und verfast sein und auch
was sust dar neben vihilgedachter machtgeber notdorft erfordert, von
den erwirdigen, erbarn und erszamen ern Niclausen apte zcur Zeynnen,
Hansen Kotzen, Heinrich Sultzen schultesen und Heyne Aleman ge-
willigten scheydesrichtern und szo sich das thun lauths gemelts com-
promiszs dahyn beghebe, vor dem hochgeborn fursten und hern hern
Woldemarn fursten zu Anholt, graven zw Asschanien und hern zw
Bernburgk, alse gewilligten obman vorzubrengen, und geben den vor-
gnanten yren anwalten, sindicis und procuratorn gantze volmacht und
gewalt in vorberorden sachen zu thune handeln und vollenbrenghen,
auch eynen ader mher anwalten, sindicos und procuratores an Yre
stete mit gleicher macht und gewalt vort zu setzen und substituiren
und die macht und gewalt widderruffen und zu sich zu nhemen, wan
und wie oft yn das in sampt ader in sundernheyt des nodt und behuff
sein worde, und alles und iglichs schaffen, tbun und handeln, was in
genanther machtgeber sachen nodt sein werdet, in aller massen und
gestalt, ap die selbigen vihilgedachter machtgeber vor obgenante
scheydesrichter und obman personligh kegenwartigh weren, selbst teten
thun mochten, mit allen andern stucken, punckten und artikelen, die
eynem iglichen rechten warhaftigen anwalten, sindico und procuratori
von geistlichen und wertlichen rechten ordent und zugelassen, aps auch
furthur groszer sunderliche gewalt, macht, gebunge und uszdruckunge
erfurderthe, wen in dieszen uffin instrument uszgedruckt und vormeldet
ist, und die vorbenanten burgermeister, scheppfen, radtman und innunges-
meister vor sich, yre nachkomenden und gemeynen burger wegen ge-
redthen und globten samptlichen und besundern uns offenbarn schreiber
und notarien, das wir also von der aller in sampt und besundern
wegen, dy das belanget ader zukunftigk belangen mochte, angenhomen
myt handtaftiger vuringe recht und redelichen dye vorbenanten yre
anwalten, sindicos und procuratores adder den sie die sachen vorth
bevelen und substituiren werden und iglichen besundern von yrent
wegen alle vorgeschreben stucke punckte und artikele und sustes alles,
das die ader evner thun und handeln worde, von wegen obbemelten
sachin ewiglich stete und veste zw halden, auch alle gerichte zu lyden,
Nr. 906. 1494. 501
de und die vorgedachten anwalten, sindicos und procuratores vre vort-
gesetzten und substituten in allen dinghen samptlichen und in sunder-
hevt und sunderlich allir burde des vorstendes des rechten zu stehn
und dasjennige, szo zu rechte erkant, uszzurichten, zu benhemen und
schadelosz zu halten bey vorpflichtunge des raths, scheppfenstuls und
gemeyne burger guther beweglich und unbeweglich jegenwertigk und
zukunftigk, wie die mogen gnant werden. Ubir sulchs alles und itzlichs
wie vorberurt haben die vorgenanten burgermester, scheppfen, radtmanne,
innungesmeister vor sich und von gemeyner burger wegen uns uffen-
bare schrieber und notarien geheischet, gefurdert und gebethen, das wir
vn eyn ader mehr instrument machten, szo vihil yn der nodt wehre.
Dytzs ist geschehen in der alden stadt Magdeburgk uff dem rathhause in
gewontlicher rathsstuben im jare indiction, tage, mandte, babstumb und
tageszceit, wie in anfange berurth, in kegenwaıticheyt der erhaftigen
und vorsichtigen Johannes Bethken, Petri Dubbeken und Bernhardi
Krusen cleriche Halbirstedsch und Colnisch bischofltumbs gezcewgen
in allen und iglichen vorgescrieben dingen zu gezceugniss geheyschet
und sunderlich gebethen.
Und ich Arnoldus Neringk, clericus Hildeshems bisschoffthumbs ctc.
und ich Johannes Schoman, clericus Colches bissehoffthums etc.
1194. November 15. Magdeburg. 906.
Klageschrift der Stadt Magdeburg gegen den Erzbischof Ernst.
Or. Pap. St. meist abgeblättert.
Stadtarchiv zu Mugdeburg 8.r. Ms. 34. Bl. 176— 161.
Gleichzeit. Abschrift.
St. M. s. r. A. Erzst. M. 11,610 vol 2.
Mit vorbehaltung und bethe aller geborlichen notturfft und gunst,
die eyn iglicher kleger zu rechte, auch ausz begnadungen, privilegien
und ghewonheyten mag gehaben, sunderlich mit uberflussigher bewie-
sung unbeladen zu seyn, setzen wyr Thomas Mauricii beider rechte
doctor, Claus Storm, Hans Otterslebe und Thomas Harkstro insampt
und bsundern anwelde und sindici und in dem nhamen der ersamen
weysen burgermeister, schepfen, rathman, innungsmeister und ghemeynde
der alden stad Magdeburg vor euch ernwirdigen, erbaren und ersamen
ern Niclauszen, apte zcur Zeynnen. Hanszen Kotezen, Heinrichen Sultzen
schulthevsen und Heynen Alman, und so sich das thun lauts des
anlaszs und compromiszs, so von den perthyen allendhalben bewilligt
und anghenommen, dohyn erstrecket, vor euch hochgepornen fursten
und herren hern Woldemarn, fursten zu Anhalt, graven zu Asschanien
und herren zu Berneburg, scheydesrichtern und obman nachgeschrie-
bener gebrechen yre volgend zusprache und gherechtikevthe, alse sie
in gedachter anwaltschafit haben zu dem hochwirdigsten in got vatere
durchleuchten hochgebornen fursten und herren herren Ernste ertz-
502 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
bisschove zu Magdburg, primaten in Germanien und administrator des
stiffts zw Halberstadt, hertzogen zu Sachssen, landgraven in Doryngen
und marggraven zu Meysszen, yrem gnedigsten herren,
und sagen, wie wol gnante burgermeister, rathman und innungsz-
meister yre vorfaren und sye von wegen des raths und gemeynde in
der gantzen alden stad Magdburg und also auch uffdem nuwen margkte
und do beneben von X, XX, XXX, XL, L, LX und hundert jaren, nehir
und furthir und so vihil mher geczevten und jharen die menschen
gedencken ubirtreffen, unvorruglich alleyne und gentzlich gehabt und
als yn zustendig haben die obirste bluet- und peynliche gherichte ubir
hals und hand, todtschlegere, kampfere und bluetrunstighe wunden,
braun, blauw und alle freveliche hendele zu straffen vorbueszt zu
nhemen und in sulcher gherichte und gherechtikeyten frideliche besesz,
quasi possession und ubung bisz do her (uszeslossen nachgeschrieben
intreghe) gewesen und in der alden stad, auch uff dem neuwen margkte
und da bey neben die freveler in bestympten fellen so offinbar anghe-
nommen, gefenglich gehalten, gestrafft und nach erheysschunghe der
tedte fuge und wandel ghenommen, das die ertzbisschove zu Magdburg
zu yeder zceyt begangens thuns gewesen, gewust, geleden, und szo eszs
zu schulden kommen, das eyn ertzbischoff zu Magdburg ader seyner
gnaden ampleuthe uff berurtem neuwen margkte und da bey neben
vmandts umb unthat ader yn bemelten fellen zcur straffe gefenglich
haben annhemen wollen, das vorbothen; szo auch vmandts dem rathe
in rucke und an vr wissen daselbest umb unthat ader frevel mit gefengk-
nisse von ertzbisschoven und yrer gnaden ampleuthen vorstrigk und
hynwegk ghefurt, den widder ledig gefurdert, sulchem vorbiethen und
der ledigfurderung von yvnen gelibt ist, und gnanther rath hatt also
diesze gherichte und gherechtikeyte in ruglicher fridlicher ubung,
gheweher, beseszs und quasi possession an ydermans rechtlichs widder-
halten gehabt, herbracht und erszesszen.
Auch vorgemelter rath vorberurte zceitlangk in ruglichen gewehren,
beseszs und quasi possession gewest und noch der alden stad muhren,
thurme, vehsten, thor, pforthen und eynen holtzern bergkfriede mit
blancken ethwan van dem rathe (hynter unses gnedigisten herrn hoffe
der mulnhoff gnant an die stadt muhren zw beyden sevthen und do
dye muhren offen stehen stossend) auffghericht mit eyner zcogbrucken.
daselbest zw bessern, bauwen, bevehsten und was do an allendhalben
bowfellig wirt, anzcwrichten, als die recht vnen sulchs auch gehengen.
welchs die ertzbisschove zw Magdburg zcw iglicher zceit gheweszen,
gewust und ghelyden, dergleichen so von derselbigen zceit her vor
gedachtem molnhofe geyn der stad ward byszher keyn gemurthe thor-
farth, sundern zewyfachte pforten, zewischen den pforten evn grabe
und brucke dor uber und vor der ersten pforthen eyne starke kethen
gewest, welche der rath berurthe zcevt ubir unvorugkt zw notterft und
vorwarynghe der stad zw nechtigher weyle gheslossen, die gherechtikeit
und gherugliehe friedeliche gheweher, beseszs und quasi possession der
Nr. 906. 1494 908
zeusliessung der kethen mit wisszen und verdulden der ertzbisschove
zw yeder zceyt ghewest ghehabt, hergebrocht, dodurch auch vorjart und
ersessen. Do her und van vihil berurter zceyt auch der hochwirdighe
herr thumprobst und archidiacon der ertzbisschofflichen kyrchen Magd-
burg den geistlichen und die ersamen und vorsichtigen schulthevsz
und schopfen den werntlichen gerichtszewangk und jurisdiction in der
alden stad Magdburg ubir den rath, burgher und inwonre in fellen vor
ichliches ghericht horendt ane mittel und alleyn hergebrocht gehabt und
gheubet, dass die ertzbisschove zw Magdburg zw yeder zceyt gewesen
gewust und geduldet, vor welchen gherichten der rath burgher und
inwonere iglichem nach gelegenheyt des thuns des rechten zw seyn
sich nyhy widdersesszig gemacht und do uff auch von den hilgen
romischen kyrchen und reiche ghefryhet, sye vor fromde ordentliche
ader gesatzte richter nicht zu fordern noch zcu trahiren. Mehr gnanther
rath, schepfen und burger auch privilegiert synd, so ymandes van wernt-
lichen gherichte und gnanten schultheyszen und schepfen ader vren
urtevln beswerth, sulche beswerend urteil durch eyn sunderliche form
bescheydenlich als balde uff unvorwanthem fussze mit erfyndung eynes
bessern urteils und straffunghe an die hoher banck nemlichen an den
pfaltz dozu auffgesatzt zw traghen, wilche form und privilev den sechs-
sischen land- und wichbilden-rechten ingheleibt, und gedachte der
rath, schepfen und burgher von benanter zceyt her in ruglicher friede-
licher ubung, besessz und quasi possession vorwert herbrocht und des
auch ertzbisschoffliche vorschriebung haben, sie vn wertlichen sachen
bey suleher und sechssischer rechte verordenung bleyben zw lassen,
von dem heilgen romischen reiche auch bestedigt, und dobey auch das
vihilgedachter rath, burger yre personen und guther an allen gnanths
ertzbisschoffs zcollen und gleithen zcols und gleiths frey seyn sollen
und sulchs mit gleicher zceyt, wie ym anfanghe diesser zewspruche
verlauth, auch wissen und verdulden zcw yeder zceit der ertzbisschove
gheruglich friedelich in ubung, ghewehr, beseszs und quasi possession
hergebrocht und ersesszen.
Further gemelther rath und burgher von vihil berumpter zceyt her
unvorruglich die gherechtikeit ghehabt und noch haben, das sye yn der
alden stad Magdburg alleyne und gentzlich und yn zewstendig weyn
zew schencken und schenckstete haben und das also mit wissen und
vordulden iglicher ertzbischove zw zceyten ghewesen in geruglicher,
friedlicher ubung, ghewer, beseszs unnd quasi possession hergebracht,
vorjart und erszessen, vorgnanther rath von oben ertzalten zceit her
auch unvorruglich die gherechtikeit ghehabt und noch hadt, das sve
marchtrecht und nydderlaghe in der alden stad Magdeburg alleyne und
gentzlich ghehabt, auch bey penen in kouffene und vorkouffenen zw
gebiethen und vorbiethen haben, des sich eyn iglicher, wer des margkt-
rechts in kouffen und vorkouffen und nydderlaghe gleich den burgern
der alden stad mit gebraucht, vorpflicht ist zcw halten, wer auch da
zeghen gheubet und unszs fellich erfunden, von dem rathe offinbar in
504 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
bussze genommen, welchs die ertzbisschove zw yeder zceyt geweszen
gewost und gheleden, und der rath das also in ruglicher, friedlicher
ubung, ghewehr, beseszs und quasi possession herghebracht, vorjahrt
und erszessen, als auch ertzbisschoffliche verschriebung dem rathe vor-
henghen.
Auch das uff der Elbe ubir und nydder der alden stad Magdburg
gheschifft sall werden und sulchs ertzbisschoffliche verschriebung und
vortrechte do uber saghen, dorch das capittel vorwilligt haben, und der
massze auch ertzbischoffliche verschriebung haben, wilche der rath vor-
weyszet ader vorbennet, vun eynem ertzbischove auch da vor ader als
vyhende zu halten und dieselbighen widder den rath in die alde stad
Magdburg nicht zw gleithen, und sulchs alles und igliches, wie hyr
oben nach der kurtze vormeldet, mit uffintlicher ruglicher, fridlicher
ubung, gheweher, beseszs, quasi possession, wissen und vordulden der
ertzbisschove zew Magdburg hergebracht, ersesszen und preschrieberet,
auch darneben haben ertzbisschoffliche verschriebung und confirmation
vermeldende, den rath by yrer fryheit, bey yrem rechten und bey yrer
gewonheit etc. zu lassen, hat dennach oben gnanther unser gnedigister
herr und itzigher ertzbisschoff nicht untirlassen, bemeltem rathe in
vorgnanthe ubirste blut- und pynliche gherichte und durch seyner f. g.
mulnvogt intrag und vorhynderung zu thun, auch uff bestympten
neuwen margkte und da beneben in berurten fellen zcu richten, fahen,
straffen und busse zu nhemen sich anghemasset und nach der geburd
Cristi thawsent vierhundert in deme nuntzigisten jare im monedt
September Cone Emden den jungen uff dem mulnhoff gefenglichen
annhemen; anno etc. vierundnuntzig in der vahsten Cone Schultzszen
uff dem nuwen margkte widder ubung der gherichte gefenglichen usz
der stad ringhmure in die Sudenburg fhuren und behalten lassen;
anno etc. in deme drieundnuntzigisten im December Marghareten
Eggherdes vor dem thurm gefenglichen annhemen, pfanden und bussen;
anno in dem zeweyundnuntzigisten jare im Augusto etzliche smede-
knechte umme ungherichte, das von yn uff dem nuwen margkte
gheubet, in busse ghenommen; anno etc. im vierundnuntzigisten jare
ym October und November Mathias Roden und seyne mitghewanthen
umme ungherichte uff dem nuwen margkte begangen in das Suden-
borgssche gerichte der vorstad, da doch vormals ungherichte in der
alden stad ringhmhure beganghen nicht gherechtfertigt, heyschen und
zcyhen lassen und in vihil andern thun, das wyr der kurtz halben ver-
bleiben lassen, dem rathe obgedachter yrer gherechtikeit zu abgang,
abbruch und schaden, den wyr achten und wyrdern uff zewey thausend
rynsche gulden.
Den rath auch thun vorhyndern, gedachte vorfallen plancken nach
notturfit, wie der rath mit vorberorter gherechtikeit vorwertem besesszs
und quasi possession herbrocht widder anzurichten und zu reficyren
und naeh der gebord Cristi der weynigher zcall in deme sechsund-
achtzigisten jare des mondts Januarii beswerth, eyn ghesatzt bolwergk
Nr. 906. 1494. 505
widder uffzcuheben zcu unsicherheit und besorgniss des raths und in-
wohner der alden stad Magdburg.
Auch in jaren der weyniger zcal des achtzigisten im monodt De-
cember thun vorhyndern und vorbiethen eyn holtczen gebuw ubir der
dustern pforthen zu der Sudenburg warths, welchs der rath uffgericht.
nieht zu vollenbrenghen, dem rathe allendhalben vorberurter vrer ghe-
rechtikeit zcu mergklichem schaden, den wyr setezen und achten uff
zcweythausend reynsche gulden.
Auch den rath, in dem so gedachte kethe vor der pforthen des
mulnhofes vor alters gewest, durch seiner gnaden mulnvogt nach der
gebord Cristi der weynigher zcall in deme zeweyundnuntzigisten jahre
ym monedt der meyghen abgheworffen gedachtes besesszs und quasi
possession der sliessung entwert. Auch darnach anno etc. ym dryeund-
nuntzigisten des mondts Julii bemelte pforten brechen, den graben in-
tzyhen und an die stad vor dem molnhofe eyne nuwe ghemurhte thor-
fard gein der stad wart auffrichten, auch von dem nuwen margkte
durch den mulnhoff, bergkfriede und zcugbrugken eyn ghemeyne hynten
auszfard erhoben, vormals nyhy gewest, zcw unsicherung unnd besorgk-
nis gedachts raths, der burgher und aller inwonher doselbst. Auch
den rath an yrer hergebrochten vorjarthen custodien, besliesz und vor-
sorgung entsatzt, ynen zw groszen schaden, den wyr achten ufl
thausend reynsche gulden.
Auch in den jharen der weynigher zcall des dreyundnuntzigisten
des mondts Septembris uff anreghen Paweln Ulrichs und yn dem vier-
undnuntzigisten der mondte Octobris und Novembris uff ansuchen Veit
Bleszs und Jacob Mollers und anderer mher den thumpıobste, thum-
herren, official und mulnvogte commission ghethan in vormeynen,
ordentlichen gherichtszcwangk und jurisdiction ubir den rath und
burger zw gebrauchen, und gewolt ausz crafft solcher commission zw
richten und diffinieren, ynen dem rathe und borgern yrer obgedachten
zherechtikeit, auch babistlicher und keyserlicher begnadung vorberurt
zw nachteil und entsetzung, do zw appellation und beruffung von be-
nanten schultheyszen, schepfen und yren urteyln an seyn gnad gedachter
form, damit sie begnad und dem sechssischen recht incorporert, die
auch der rath, schepfen und burgher mit ubung langhe zceyt, wie ym
anfangk dieszer zwspruche verlauth, verjart und herbracht haben, an-
shenomen zcw entschichtigen und diffinieren nach ghemeynem be-
schrieben rechten zw nachteil yrer fryeheit, beseszs, quasi possession
und berurter ertzbisschofflichen verschriebung, sye by sechssischem
rechten etc. bleyben zu lassen, seyn von synen gnaden appellacion
durch Thilen Bruckmuller gegen Heinrichen Roden den eltern der
weynigher zcall ym nuntzigisten jare des mondts Marcii, anno etc.
vierundnuntzig in Octobri durch Heinrichen des capittels steynmetze
gegen Ilsen Lodewyghes und ander mher gescheen anghenhommen und
zw rechtfertighen seiner g. official und mulnvogt bevohlen.
Auch von gnanthen burghern und yren guthern zcul und gleyde
506 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
durch seiner g. amptluthe nhemen und sie wie von alters frye nicht
wollen durchlassen, ist gesehen vm jhare neunundachtzig vm October.
das Albrecht Bake gleytzman zw Borg von Michel Nuwebeker und
Baltasern von Didden, anno etc. nuntzig ym October der glevtzman
zw Egeln von Hans Boldewyn und Drewes Wyghande, anno etc. zcewev-
undnuntzig Jan von Barby zw Louburg von Mawritz Dhom, Jacob
Schulten und Joachym Gothan, desgleichen zw Calbe, Brumby und
andern enden zcol und gleyte von den burgern und yren guthern
ghenhommen und sy da mit yrer fryheit und quasi possession turbiret.
ynen dem rathe und burgern zcw abgangk abbruch und grosszen
schaden, den wyr achten und wyrdern uff drye thausend reynsche gulden.
Auch yn den jaren der weynigher zcall ym funftundachtzigistin
jar des mondts Augusti vihilgedachter ertzbischoff mit dem wirdigen
capittel eynen weynkelre an der thumkirchen creutzeganghe pauwen.
erheben, weyn schencken und eynem iglichen, der das begerth,. uffent-
lichen verkewffen, auch in diesszem ytzigem vierundneunzcygisten jare
des mondts Novembris Bartolden Fricken in der Sudenburg und Jacoffen
Czyringhen in der nuwen stad weyn zw schencken und vorkowffen
erloubt und vorgunst, dem rathe an yrer hergebrochten gherechtikeit,
beseszs und quasi possession zw mergklichem abbrug, abgangk und
schaden, den wyr achten uff drythausent revnsche gulden.
Mehr etzlichen burgern in der Sudenburg gesesszen, nemlichen
Heinrichen zw der roszen, Hansen Solchowen, Gerken Harthman und
andern mher, die sich marktrechts in der alden stad ghebraucht und
des raths gheboth vn kewffen und verkowften nicht ghemess gehalten.
auch das sie nydderlaghe in der Sudenburg gheubet, so die vam rath
lauths der vertracht in dem zweyundnuntzigisten jare umme Martini
verbotet, solehs dem rathe zw verbusszen, ist yn durch seyner g. moln-
vogte vorbothen dem rathe nicht wandele noch abtrag zu thune. Auch
ist durch sein g. und capittel eyn kram an dem nuwen margkte vn
diesszem und vorgangen jare anghericht, dar innen sevne g. gestatet
allerleye zw feylem kewffe zw vorkewflen, dem rathe an dem margkt-
rechte, nidderlaghe und den innighen an yrer hergebrachten fryeheit.
begnadung und gherechtikeit zw nachteil, abbrug und mergklichen
schaden, den’ wyr allenthalben uff thausent gulden achten und wirdern.
Desgleichen zw Wolmerstet anno etc. vn dem zeweyundnuntzigisten
jare in der vahsten durch sevner g. amptman daselbst zcwey schyff mit
weyssen und gersten, auch desselbigen jares im herweste eyn schyff
mit korne schiflen lassen und in demselbigen jare in der vasten vor-
gunst, das die Treszkouwen eyn schyff mit korne vor Nygrip gesehy ffet
haben und an andern enden zw vihil maln korn die Elbe hynabe vn
syner g. stiffte schiflen lassen zw nachteil des rats und vorhynderung
yren obgedachten gehabten ghewehr und ertzbisschofflichen und capittels
versehriebung, ynen zw abgangk und schaden, den wyr achten utl
thausent reynische gulden.
Des raths vorbanthe und vorweyszede ausz der alden stad auch
Nr. 906. 1494. 507
wvdder in die ringhmuhre derselbigen alten stadt an des raths ver-
willigung gelevtet, nemlichen in diesszem jare Jacoff Mulren, der teg-
lich uff solehs glevte bynnen der stad ringkmuhre gehet, im jare zewey-
undnuntzig im Januario Joachym Wynterfelt desgleichen gheleytet und
ander meher, ist alles gescheen unsen sachwalten und yren gherechti-
keithen, ghewehren, beseszs, quasi possession und frveheyten entiegen
und zuverhynderung, turbirung und entsetzung derselbigen, auch ynen
yn allen und iglichen fellen zw sunderlichem vordrieszs, hoen und
smacheit, welchs wyr allendhalben setzen uff busse des rechten.
Derhalben bitten gnante anwalten und sindici und in dem nbamen
euch bestympte herren scheidesrichter, und so es der fall dohyn wirfft,
auch den herren obman, vihilgedachten hochwirdigisten durchleuchten
hochgeborn fursten und herren hern Ernste ertzbischove zw Magde-
burgk etc. unsern gnedigisten herren usz crafft des anlaszs uffs aller-
fugligst und beqwemest zw weyszen, rechtlichen und entlichen zw er-
kennen, angetzeigte intreghe, verhynderung, turbirung und entsetzung
bev eynem iglichen falle, sunderlich auch erhebte ghemurthe thorfard
an dem molnhoff und hynten ausz und erhoben weynkelre widder abe
zu thune, vorschaffen die anwelthe und in dem nhamen auch yre sach-
walthen, alse wie hye vorberuret, an yrer hergebrachten ruglichen,
fredlichen, verwerthen ubung, ghewehr, beseszs, quasi possession und zw-
stendighen gherechtikeythen eynes iglichen vorghebrachten zwspruchs
semptlichen und bsundern nicht zw vorhyndern, noch do an zw tur-
biren gestaten, yres rechten und hergebrachten beseszs, quasi possession
und fryeheit evnes iglichen falles friedelichen gheniesszen lassen, in
berurte entsetzung widder inzwsetzszen und zw restitueren, dar zw
den ghewirderthen und gheachten schaden, abbruchs und abganghes
uff rechtliche messung zw erstaten, auch vordrieszs, hohen und smacheit
nach rechte zw verwandeln und in der gherichtskost und expenszs ge-
than und die zukunfftich bysz zu ausztragk diesser irrigen sachen ge-
than wirth, widder zcw keren und zu refundirn, condempniren und
sust auch alles, was in vristen vorgebrachten zuspruchen und do uff
recht ist, auszzusprechen und uns und unsern sachwalten da ubir,
was recht ist, zu verhelffen und widderfaren lassen.
Das alles wyr zu allen und iglichen angestalten furderung sampt-
liken und besundern in der allerbesten wvse, form, massze und gestalt
bitten, als das uffs formlichste fuglichst, so uns und unsern sachwalten
am nutzbarsten und zcutreglichsten gescheen magk, protestiren auch
doneben, das wyr mit vorbrynghen diesser zuspruche uns nicht wollen
haben angebunden alle und igliche meldung bey eynen ydern zuspruche
verlautht, sundern alleyn so vihil uns und unsern sachwalden zu er-
haltung angebrochter gherechtikeit gnug ist, und nicht weyther zu-
beweyszen, do von und vorbehaltlichen alles rechten, diesse unser
zcuspruche und gherechtikeit zu verbessern, zu vermehren, zu ver-
mynren, wye recht, sithlich und gewonlich, wyr uffintlich betzeugen und
protestiren. Zcw urkunde mit der vihilgedachten alden stad Magdburg
508 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
secret versigilt, nach Cristi unsers herren geburth thawsent vierhundert
vn dem vierundnuntzigisten jare am sonnabende nach Martini episcopi
et confessoris.
Darunter steht der von den Notaren Johannes Lam und Ni-
colaus Roppin gemachte Vermerk über die Einreichung dieser Klage-
schrift, welche auch am 17. November 1494 durch Thomas Mauricii
geschah in Gegenwart der vier Schiedsrichter, des Syndicus Dr. Johannes
Mogenhoffer, Dr. Paul Mesehauwer und des Magdeburger Bürgers
Cone Kroger im erabischóf lichen Hofe zu Magdeburg.
1494. November 17. Magdeburg. 907.
Anklageschrift des Ergbischofs Ernst gegen die Stadt Magdeburg.
Or. Pap. Si. Bemerkungen am Rande mit roter Tinte. Auch das Datum
der Einreichung der Klugeschrift, nämlich 1494, November 17, ist
beigeschrieben.
Stadtarchiv zu Magdeburg s. r. Ms. 34 Bl. 40—61.
Gleichzeit. Abschrift.
St. M. s. v. A. Erzst. M. II, 610, vol. 2.
Vor euch erwirdigen erbarn und ersamen ern Niclausen abte zur
Czynnen, Hansen Kotzschen, Heinrichen Sultzen schultissen unnd
Heinen Alman burger der alden stad Magdeburg, dieser irrigen schel
unnd gebrechen gewilkorte schidesrichter, der vorfassunge anlassz unnd
compromis, so derhalben begriffen, bewilligen nach bringet der anwalt
unnd sindicus des hochwirdigsten in got vaters durchleuchten hochgeborn
fursten und herrn hern Ernsts, ertzbischoffs zw Magdeburg, primatis
in Germanien, administratoris der kirchen zw Halberstad, hertzogen
zw Sachssen, lantgraven in Doringen und marggraven zw Meissen,
seines gnedigisten herrn, von seiner furstlichen gnaden unnd von wegen
seiner gnaden ertzbischoflichen kirchen doselbst zw Magdeburg diese
schulde, anclagen, zwspruche und gerechtigkeiten, die sein f. g. von
wegen sein und der obgemelten seiner gnaden ertzbischofflichen kirchen
zw Magdeburg hat wider die ersamen burgermeister, scheppfen, rath-
manne, rat, innigeszmeister unnd gemeine der burger semptlich unnd
besundern der alden stad Magdeburg, gegen die genanten burgermeister.
scheppfen, rathmanne, rat unnd innigesmeister der alden stad Magde-
burg und gegen ydern von yrentwegen vor euch erscheinende unnd
thut solichs in der aller besten und bestendigisten weise und mase.
als zw rechte unnd sunderlich nach lantleuffüger ubunge, practicam
unnd gewonheit gescheen mag und zu thun vorlassen, vorjawort unnde
angenomen ist, und vor allen dingen so protestirt er unnd bedinget.
das er mit nachvolgenden gesetzen nicht wil beladen, vorstrickt noch
vorbunden sein, was mehr zu beweysen ader zu beczewgen, wann zu
des obgnanten seines gnedigsten herrn, seiner f. g. stifts und ertz-
bischofflichen kirchen vorhofften rechte zu rechte nódt, ab er auch et-
was uberiges settzen wurde, sunder das er an dem wolle gnugig, das
zu crfolgunge der angestalten clagen und zuspruchen genugsam ist,
Nr. 907. 1494. 509
bedynget ym darzw alle gunst, freiheit unnd satzunge der rechte, die
sein gnedigister herre ausz gnaden des almechtigen als ein ertzbischoff
und primas, auch ein furst des heiligen Romischen reichs von rechte
mit bedingunge und sust aus sunderlicher freiheit domit diejhenigen,
so in bemeltem stande und wirde befunden und auch der kirchen guter
begenadet und befreihet, gehaben mogen, auch zcogk, zceit, frist unnd
dilacion, ab ime gezceugnis ader ander kuntschafit unnd urkunde zu
vorfuren ader zu thun ufigelegt unnd zuerkant wurde, davon unnd
einem itzlichen semptlich und besundern er also offentlich bezceugnis
thut unnd protestirt. Und uff das ein yderman, denm diese schulde
unnd zwspruche vorgehalten, offintlich ermessen moge, das der ge-
dachte lobliche ertzbischoff unnd furst dieselbigen nicht ussz mutwillen,
sundern aussz pflicht unnd notdorfft gesattzt unnd angestalt habe,
saget der anwalt kurtzlich, das die alde stad Magdeburg sampt grund
und boden, erde unnd wasser darumbe gelegen, mit allen gerichten
obersten unnd nydersten, auch aller oberkeit unnd gerechtig-
keiten, die auch der koniglichen oberkeit in rechte regalia genant zu-
stendig, durch etwann keiser Otten dem ersten seliges gedechtnis einem
ertzbischove und dem ertzbischofflichen stiffte und kirchen zw Magde-
burg voreigent unnd gegeben, unnd soliche gabe und voreigunge durch
keiser Otten den andern, keiser Otten den dritten und nachvolgende
keiser unnd konige aller loblichs gedechtnis bestetigt, ratificirt, vorja-
wort und confirmirt ist, auch hat ein ertzbischoff zw Magdeburg
soliche konigliche oberkeit regalia genant in der alden stad Magdeburg.
lande, stetten, slosser unnd dorffer, so dem stifft unnd kirchen zw
Magdeburg zugehorig, aussz sunderlicher begnadunge, freiheit unnd
privilegien der Romischen keiser unnd konige, auch auszubung und
gewonheit solicher langer zeeit unnd jar, der anbegynne nicht ist in
menschen gedencken, gehabt, besessen unnd herbracht, dadurch dann
burgermeister, scheppfen, ratmanne und innigeszmeister derselbigen
alden stad Magdeburg nicht geburet, noch macht unnd recht gehabt,
einiche gewonheit und ubunge, wilkur und statrecht des egenanten
ertzbischoffs gerichte, guter unnd oberkeit belangende einzufuren unnd
zu vororden, noch derselbigen gerichte zuvoraussz unordentlich zw uben
unnd zu gebrauchen, erblose guter, gerade unnd hergewette zcu nehmen,
auch zceise unnd ufsatze uff das korn, bier und kauffmanschatz zu
setzen, wegkpfenninge, brugkengelt unnd ander exaction und aufsatz
und sunderlich uff die geweythen und geistlichen personen, yre unnd
der kirchen guter aufzusettzen und von den zw fordern und zw nehmen,
uff unnd neben der statmaur, auch auszwenig der stat noch in der
Elbe und zuvor ausz, do grundt bodem unnd das eigenthumb der
kirchen zusteht, zw bawen, kein burgermeister noch rathmann, der
zw burgermeister oder rathmann erwelet unnd gekorn, ehr er einem
ertzbischove gelovet und durch in bestetiget, auffzugeben noch sich
seines amachts unnd rechnunge von den gutern den hospitalen und
milden steten zwstendig einem ertzbischove zw thun zu wegern, noch
510 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
sich einicher guter ader gerechtigkeit ein ertzbischoven und seine ertz-
bischofflichen kirchen angehorig zw understehn. So nuhe burger
meister, scheppfen, rat, ratmanne, innigeszmeister und gemein der
burger der alden stad Magdeburg etliche angemaste vormeinte gewonheit
ubunge, wilkur und stadrecht seins gnedigisten hern unnd seiner f.g.
ertzbischofflichen kirchen gerichte, gutter und uberkeit belangende ein-
gefurt, gesatzt unnd vorordent, auch die zuvorausz unordentlich ge-
ubet und gebraucht, erblosze guter, gerade unnd hergewetde genomen,
auch zceyse, exaction und aufsatz und sunderlich uf die geweythe unnd
geistliche person, auch uff yre unnd der kirchen guter uffgesatzt und
von yn gefordert unnd genomen, auff unnd neben der stadmaur, auch
auszwenig der stad unnd zuvorausz, do grunt, bodem und eigenthumb
seinem gnedigsten herrn und seiner ertzbischofflichen kirchen zwsteht,
unnd in der Elbe gebawet, denjhenigen, der zw burgermeister ader
rathnıanne gekorn unnd erwelt, ehr er einem ertzbischove gelovet unnd
dureh in bestetigt, aufgehn unnd sich seines amachts underwinden
haben lassen, auch sich beschiedes und rechnunge von den gutern deu
hospitalen und milden steten zustendig zu thun gewegert und sich et-
licher guter und gerechtigkeit einem ertzbischoffe unnd seiner ertz-
bischoflichen kirchen zugehorig understanden und underwunden haben.
dieweil dann dieselbigen burgermeister, scheppfen, rathmanne, innigesz-
meister und gemeine der burger in den allen semptlichen und besundern
unnd damitte swerlich gemiszhandelt, in grosse merkliche straffe unnd
penn der heiligen geistlichen und werntlichen rechte gefallen, so yo
derjhenige, der sich der kirchenguter unnd gerechtikeit underzceyget.
dureh die heiligen geistlichen rechte ein kirchrawber unnd morder ge-
nant, auch in den bann unnd geistlich achte gethan unnd geworfien
sal werden, nam omne, quod domino deo datur, sive fuerit homo sive
animal, sive ager vel quiequid semel fuerit datum, sanctum sanctorum
erit domino et ad ius pertinet sacerdotum, propter quod inexcusabilis
erit omnis homo, qui domino vel ecclesie, cui competit, vastat, aufert.
invadit vel eripit, talis nempe usque ad emendationem ecclesieque
satisfactionem ut sacrilegus iudicetur, et si emendare noluerit, ex-
communicetur, ut in c. nulli liceat XII. q. 1l. quin immo illius usur-
pationis contumelia depellenda est, qui predia divinis usibus tradita
humanis usibus applicat et ea deo nostro, cui tradita sunt, subtrahit;
quod si quis hoc facere presumpserit, ut sacrilegus iudicetur, ut
in c. prediei e. causa et q. Item qui bona ecclesie cupit, auffert
seu fraudat, homicida est, ut in c. qui abstulerit e. causa et q.
Porro valde iniquum reputatur ea, que collata sunt pro remedio
peccatorum venerabilibus ecclesiis vel relicta aut eis modis iustis aliis
acquisita, humanis usibus applicari, propter quod merito invasores ip-
sarum rerum ecclesiasticarum tanquam sacrilegi sunt anathemati usque
ad satisfactionem congruam supponendi, ut in c. conquestus de fo
compe. So dann vilbemeltten seinem gnedigsten herrn ausz pflicht
seines stands und amachts, auch ausz vorordenunge der heiligen rechte
Nr. 907. 1494. 511
diejhenigen, die do geirret unnd gesundiget, von yrem irthum unnd
sunden zu weisen unnd abezuzcihen geburet unnd zustehet, auch ist
er seiner ertzbischofflichen kirchen unnd stiffts guter und gerechtigkeit
von denjhenigen, die sich der underwunden, widerzufordern, auch die
zw hanthaben unnd zu beschutzen schuldig unnd vorptilichtet. Inter
opera nempe charitatis non minimum est, delinquentem corrigere et
errantes in viam veritatis reducere, ut in c. inter opera et in c. tria
sunt genera XLV di. ad hoc nempe precipue tenentur prelati XXIII q.
III. ita plane et no. per glo. in d. c. inter opera. Porro si negligenter
ea, que male usurpantur, omittimus, excessus viam aliis’aperimus, ut
in c. pervenit XCIII. di. et in c. loci XXXV q. IX. Item quilibet clericus
potest bona ecclesie a laicis occupata, detenta seu possessa cum fructi-
bus reposcere, ut in c. non lieeat pape XII. q. 1I. et in c. si quis pres-
biterorum de re et non alie immo se clerici debent opponere pro iuri-
bus ecclesie defendendis, ut no glo elegans in ver opponunt in c.
generali de elec. li. VI. fa. c. dilecto de seu exco. e. li. Dadurch ist
sein f. g. geursacht, seiner ertzbischofflichen kirchen guter und ge-
rechtigkeit von den widerparten zu fordern, auch damit die widerpart
von sunden und irthumb abzuwenden und zu revociren und also die,
dieweil sie seinen gnaden fruntliche, gutliche und in gantz leideliche
hendel abegeslagen, vor euch obgedachten gewilkurten schidesrichtern
ausz kraft des anlasz und compromis daruber bewilligt und angenomen
umb seiner gnaden unnd seiner ertzbischofflichen kirchen guter und ge-
rechtigkeit, der sie sich wider recht unnd billigkeit, alsdann in seiner
gnaden gesettzen eygentlich sal vermarckt und vorstanden haben, unter-
wunden, lauts der nachvolgenden schulde und zuspruche zw beschuldigen,
als sein gnade dann, wie oben gehort, ausz pflicht unnd vorwantnis
zu thun schuldig unnd pflichtig ist. Derwegen beschuldiget der anwalt
unnd sindicus oberurt in angezceugter anwaltschaflt egnante burger-
meister, scheppfen, ratmanne, rat, innigeszmeister unnd gemeine der
burger der alden stad Magdeburg in der weise, gestalt unnd form, wie
hirnach beschrieben.
Nach oberurter protestacion und bedingunge, die der anwalt und
sindicus in allen volgenden schulden und zuspruchen wil vornawet
unnd resumirt, davon er bezceugt, besehuldigt er von wegen unnd in
anwaltschafft des obgedachten hochwirdigisten ingotvaters durchleuchten
hochgebornen fursten seines gnedigsten herrn und seiner gnaden ertz-
bischofllichen kirchen die bemelten burgermeistere, schepffen, ratmanne,
rat, innigeszmeister und gemeine der burger der alden stad Magdeburg
semptlich und besundern und gibet yn zum ersten schult kurtzlich
also sagende, das, wie wol der schuldiger von wegen seines eingegangen
eontracts unnd handels au dem ende, do er gesessen ader den contract
und handel gehandelt ader zu bezcalen gelobet und zugesagt hat, vor-
claget und gerechtfertigt sal werden, und wiewol auch der schuldiger
noch seine guter, der zum rechten genugsam besessen, nicht sollen
besatzt, arrestirt, noch vorkumert werden, vil weniger sollen der geist-
512 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
lichen personen guter und die jenen, die dem schuldiger vorwant und
underthan sein, von wegen yres herrn gekumert, besatzt und ufgehalten
werden, in massen in bewerten rechten clerlich vorordent; dennoch
des ungeachtet haben sich die widerpart understanden den schuldiger,
der seym gnedigsten herrn auch vorwant und underthan, der bey vn
zw Magdeburg nicht, sundern an einem andern ende gesessen, noch
den contract unnd handel, derwegen er beschuldiget wirt, doselbst zu
Magdeburg eingegangen unnd gehandelt noch do zu bezcalen gelobet
unnd zugesagt hadt, sie understehn darzu die guter der geistlichen
personen auch die jenen, die dem schuldiger vorwant und underworffen
sein, von des selbigen schuldigers yres herren wegen doselbst in der
alden stad Magdeburg zu besettzen, zu kumern, zw arrestiren und ufl-
zuhalten, nemlich Tilen Schulten zw Wormelitz, der von Hansen Roden
burger doselbst zu Magdeburg dingpflichtig gemacht, desgleichen ein
man von Angern haben die Krusen von wegen seines herrn Bernds
von der Schulenburg zw Erxszleve gesessen besatzt und verkumert,
dorzu ein von Halberstad Hans Winckelman gnant, den ein man von
Awforde gearrestirt, unnd do er nicht burgen hatte, gefenklich ent-
halden unnd andere mehr, an das, das die bey yn gehandelt, schult
gemacht ader dohin bezalung zugesagt, das er also semptlich und be-
sundern, ab, wann und wie recht, erweisen mag und sich in bedingeter
geburlicher zceit unnd frist dorzu erbeut, doch uberflussigkeit aus-
geslossen, davon er offintlich bedinget, thun auch solichs sein f. g.
und seinem ertzbischofflichen stifft und kirchen, auch seiner gnaden
gerichten zu grossem abbruch und vermeinter erstreckung vrer gerichte
unnd schaden, den er uber die heuptsache an sich selbst uff tausend
gulden reinisch achtet, heischet und fordert von yn hirzu genugsame
volstendige antwort und ist sein vertrauen zum rechten, das die wider-
part solich besetzen, vorkumern, arrestiren und ufhalten mit unrechte
gethan und abezustellen unnd zu fallen lassen, angesehen das es auch
wider die geistlichen freiheit ist, auch seim gnedigsten herrn den eh-
gedachten schaden zu erstaten schuldig unnd verpflicht sein, sollen
darzw in die expens unnd gerichtskost, so sein gnad gethan und bisz
zu entschafft thun werden, erteilt und comdemnirt werden und sollen
das uff rechtlichs erkentnis, unnd ist sein bethe ym in dem allen in
sanıpt und besundern das recht zu ergehn lassen und zu administriren,
derwegen er ewer mildes amacht vleissig anrufft unnd imploriret.
Zum andern beschuldiget der anwalt unnd sindicus in angezceigter
anwaltschafft des obgnanten seines gnedigisten hern von wegen seiner
gnaden und seiner ertzbischófflichen kirchen ehegedachte burgermeister,
rathmanne, scheppfen, rat, innigeszmeister und gemeine der burger
insampt unnd besundern und gebet in schult kurtzlich also sagende,
das wiewol der kirchen noch der geweiten ader geistlichen person
hewsliche dyner vor den werntlichen richter ader schultis in derselbigen
alden stad nicht sollen gezcogen noch conveniert, auch sal derselbige
richter ader schultis dieselbigen diener vor sein werntlich gerichte nicht
Nr. 907.144. ^ ^ 513
zcihn, fordern noch vorheischen, jedoch des unangesehn beclagen unnd
conveniren die widerparte der kirchen, auch der geweithen ader geist-
lichen person hewszliehe diener vor dem werntlichen richter in der
alden stad Magdeburg, auch zceuhet, fordert unnd vorheischet der schulte
und schepffen in derselbigen alden stad Magdeburg dieselbigen diener
vor sein werntlich gerichte, nemlich so ist das geschen mit ern Johansen
Redekin etwan techandes zw Magdeburg knechte Heinrich genant, den
die Moritze zur zceit dingpflichtig und umb mangels der burgen gefenck-
lich enthalden, unnd gein vil andern dergleichen vorgenomen, das er
auch also semptlich und besundern, ab, wann und wie recht, bey-
bringen mag unnd sich in geburlicher zceit, frist und dilacion zu thun
erbeuth, doch uberflussigkeit hinden gesatzt, davon er bezceuget, solichs
wirt auch durch die widerpart vorgenomen seins gnedigisten hern, siner
enaden stift unnd gerichten zw grossen abgange und schaden, den er
acht uff tausent gulden rh. auch zu hon und vorkleynung, den er auch
uf tausent reynische gulden wirdert, so sein gnedigster her villieber
dieselbig summa usz seiner gnaden gutern entperen, dann solichen hon
und vorcleynung dulden unnd leiden wolte, doch rechtliche taxacion
unusgeslossen, heischet unnd fordert hirzw von den widerparten uff-
richtig genugsame antwort unnd ist sein vorhoffen zum rechten, das
die widerpart insampt unnd besundern solichs mit unrechte gethan
haben unnd abezuthun und zw fallen lassen, auch den geachten schaden
zu ersíaten, hon unnd vorcleynung mit ehr gedachter summa doch
unschedelich der rechtlichen taxacion und messung zu vorbessern, darzw
die expens unnd gerichtskost, so sein gnedigister herre gethan und
bisz zu entschafft thun wirdet, zu refundiren schuldig sein, und stellet
solichs insampt unnd besundern uff rechtlichs erkentnis und ist sein
bethe, ym in dem das recht zu erghen lassen und zw administriren,
derhalben er ewer mildes amacht vleissig anrufft unnd implorirt.
Zum dritten beschuldiget der anwalt unnd sindicus in anwaltschafft
seines gnedigisten herrn von seiner gnaden unnd seiner gnaden ertz-
bischofllichen kirchen wegen burgermeister, scheppfen; rathmanne, rat,
innigeszmeister unnd gemeine der burgere semptlich und besundern und
gibet in schult, das wiewol sein gnedigster herre allein in gewelhhr,
ubung und gebrauchung habe die werntlichen gerichte, jurisdiction und
gerichtszcewang uff dem newen marckte, auch als fern die pfar sancti
Ambrosii in der Sudenburg gelegen sich in die alde stad Magdeburg
erstreckt, dennoch thun seinen gnaden die widerpart dorann einhalt,
vrren yn unnd vorhindern in dem unnd domit, das sie sich der gerichte
an gedachten örtern und sunderlich uff dem newen marckte doselbst in
der alden stadt Magdeburg zw uben unnd zugebrauchen auch understehn
unnd also die mishandeler, die doselbst ubel gethan unnd gemiszhan-
delt, auch zu straften unnd zw rechtfertigen, nemlich Hennig Randaw
ein burgersson in der aldenstad, der yn, das er einen bey der stein-
hutten up dem newenmarckte geslagen hat, vorbussen mussen, und
andere mehr, das er, ab, wann unnd wie recht, erweisen mag, sich auch
Geschiebtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 98
514 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
in bedingter geburlicher zceit, frist und dilacion zu thun anmasset, doch
uberflussigkeit wegkgeslagen, dovon er protestirt, thun auch solichs
seinen gnaden unnd seiner kirchen gerichten zw trefflichem abbruch
und schaden, den er uber die hauptsache an sich selbst uff drey tausent
gulden reinisch achtet, auch hon unnd smehe, den er uftausent gulden
reinisch wirdert, doch unschedelich der rechtlichen taxacion, so sein
gnad villieber solicher summa entperen dann solichen hon dulden ader
leiden wolten, heischet hir zw von den widerparten volstendige, genug-
same antwort unnd ist sein vorhoffen zum rechten, das die widerparte
solichen inhalt, irnisz unnd vorhinderung abezustellen und sein gnedi-
gisten herrn hinfurder zw ewigen gezceiten an derselbigen seiner gnaden
gewehr nicht zw irren noch zu vorhindern, auch des einen genugsamen
vorstand unnd caucion zu thun, sein gnaden auch den geachten abgang,
interesse und schaden zu erstaten, hon und smehe vormittelst der
gewirderten summa, doch rechtliche massung vorbehalten, zuvorbüssen,
darzw expens unnd gerichtskost, so sein gnade gethan und bisz zw
entschaft thun werden, vorpflicht sein, unnd stellet das insampt und
besundern uf rechtlich erkentnis und ist des anwalden bete, ime dor-
uber das recht zu ergehn lassen unnd zw administriren, in dem er
ewer mildes amacht vleissig thut anruffen und imploriren.
Zum virden beschuldiget der anwalt unnd sindicus von wegen
bmelts seines gnedigisten herrp und seiner gnaden ertzbischofflichen
kirchen die vilgedachten burgermeister, scheppfen, ratmanne und
innigeszmeister etc. in sampt unnd besundern und gibet yn schult, das
wiewol die erblosen gutter, gerade unnd hergewette in der alden stad
Magdeburg und sunderlich, so an den enden, do sein gnade die wernt-
liche gerichte haben, Joszwerden und ane erben vorfallen, aus crafft seiner
gnaden oberkeit und regalien, auch nach vorordnung der lantleufftigen
sechszischen rechte sein gnad unnd seiner gnaden ertzbischofflichen
kirchen angehoren unnd zcwstehen, gleichwol des ungeachtet haben
sich die widerpart solicher erbloszer guter, gerade unnd hergewette, so
an den enden der alden stad Magdeburg, nemlichen als ferne sich die
bemelte pfarre sancti Ambrosii in der Sudenburg gelegen in derselbigen
alden stad Magdeburg erstrecket, do sein gnedigster herre unnd seine
gnaden kirche die werntliche gerichte ane mittel haben unnd sunderlich,
so nach tode der kirchen- oder geistlicher person hauszliche diener ader
dienerin loszwerden unnd ane erben vorfallen sein, unterwunden, nem-
lich von der Caldennomsche die gerade, unnd von einer frawen genant
Katherin mit den schapen in der hewser ein, so itzd die brudere de
congregation haben, wonhaftig alle yre guter, darzw der stulschreibe-
rinne tochtermans in dem hause bey dem slage vorstorben hergewete
in diesem jare genomen, darzw von vilen andern, solichs der anwalt
auch ab, wann unnd wie recht, beybringen mag und sich in bedingter
geburlicher zceit, frist und dilacion zu thun erbeut, doch uberflussigkeit
wegkgesatzt, davon er bedingt, und haben das auch gethan seim gne-
digsten herrn und seiner gnaden knechten zu abbrueh und schaden,
Nr. 907. 1494. 515
den sein gnad uf funffhundert gulden reinisch wirdert, zu hon und
smehe, den er uff dreyhundert gulden reinisch achtet, doch redelicher
messung unschedelich, so sein gnad efc. wie oben.
Zum funften beschuldigt der anwalt und sindicus vilgedacht in
oberurter anwaltschaft die meher genanten burgermeister, rathmanne,
rat und innigeszmeister in sampt unnd besundern und saget, das wie-
wol der nawe marckt mit allen werntlichen gerichten oberst und niderst
in der alden stad Magdeburg seim gnanten herrn und seiner f. g. ertz-
bischofflichen kirchen angehort unnd zusteht, dardurch dann nymandt
daruff eynichen graben ane seiner gnaden und seiner gnaden vorfarn
wissen und willen zu graben, zu furen unnd ufzuwerffen geburet nocli
zusteht, dennoch haben die widerpart uf demselbigen nawen marckte
ane seiner f. g. unnd seiner vorfarn wissen unnd willen ein graben
machen, furen und ufwerffen und den alden wasserlauft und gerynne
vorthemmen und zumachen lassen, das er auch, ab, wann und wie recht,
in bedingter frist erweisen mag, und sich in geburlicher bedingter zceit,
frist unnd dilacion dorzu erbewt, doch uberflussigkeit ausgezcogen,
davon er gezceugt, haben auch das gethan seim gnedigsten herrn und
seiner gnaden eigenthumb und oberkeit zu schaden, den sein f. g. uff
hundert, hon und smehe uff dreyhundert gulden reinisch wirdern, so
sein gnade ... efc. wie oben.
Zum sechsten beschuldigt der anwalt und sindicus ehbemelt von
wegen unnd in anwaltschaft seines gnedigsten hern und seiner f. g.
ertzbischofflichen kirchen die gedachten burgermeister, schepffen, ratlı-
manne, rath unnd innigesmeister und gybet yn schult also sagende.
das wiewol seim gnedigsten herrn und seiner f. g. ertzbischofflichen
kirchen das eygenthumb, auch werntlich gerichte oberst und nyderst
und also auch merum unnd mixtum imperium unnd regalia aussent-
halben der alden stad Magdeburg, genszet der Elbbrucken auch uf dem
mersch und in der grossen unnd cleynen Elbe angehoret und zusteht,
ydoch haben sich die widerparte des gerichts mit straffung der misz-
handlung doselbst begangen, auffhebung der toden, auch des eigen-
thumbs des merschs mit gebithen, das gras, so uf demselbigen mersch
wechset, zu hegen, understanden und sunderlich bey Heynen Bodems
gezceiten ist ein junger in der grossen Elbe ertruncken, hat er als ein
schultis das pferdt zw sich genomen, deszgleichen haben sie zcwene
sone eines olslegers in der Sudenburg wonhaftig unnd in der cleynen
Elbe ertruncken an dem ufere bev dem grosen mersche gefunden, uf-
gehaben, solichs der anwalt auch, ab, wann unnd wie recht, erweysen
mag, und sich in bedingter geburlicher zceit, frist unnd dilacion darzw
erbewt, doch uberflussigkeit hindangesatzt, haben auch das also vor-
gewant seim gnedigsten herrn und seiner f. g. ertzbischofilichen
kirehen zw abbruch seyner gnaden eigenthumbs, gerichte und regalien
und grosen schaden, den sein f. g. uber die heupsache an sich selbst
uf zeweytausent, hon unnd vorcleynung uf tausent gulden reinisch
wirden, doch redeliche messung -unverworffen efe. wie oben.
33*
516 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Zum sibenden beschuldigt der anwalt unnd sindicus in anwalt-
schaflt seines vilgenanten gnedigsten herrn von wegen seiner f. g. unnd
seiner ertzbischofflichen kirchen die obbestympten burgermeister,
schepffen, rathmanne, rath und innigesmeister und saget uf das kurtzste.
das wie wol nymant an seines gnedigsten und seiner f. g. vorfaren
als derjennen, den die konigliche oberkeit unnd regalien ausz freiheit,
begnadunge, auch alt hergebrachte ubunge unnd gewonheitt an den
enden zustehet, wissen und willen uf der Elbe, die dann ein schiffreich
ewig laufende merglich wasser ist, so in seiner f. g. unnd seiner
gnaden ertzbischofflichen stift und kirchen, lannt unnd furstenthumb
gehet unnd flewset, bawen noch yrem gewonlichen flusz und gangk
yrren ader vorhindern sal, dennoch des ungeachtet haben die widerpart
ane seines gnedigisten herrn unnd sevner gnaden vorfaren wissen unnd
volbort uff derselbigen Elbe bey unnd neben der stad Magdeburg gegen
dem dorffe Crockow und anderswo gebewde mit pfehlen, holtz und
ertreich geslagen, machen unnd erheben lassen, das der anwalt auch,
ab, wan und wie recht erkunden mag, und sich zu bedingter zceit,
frist unnd dilacion darzw erbewt, doch uberflussigkeit ausgeslossen,
davon er protestirt, haben auch solichs gethan sein f. g. unnd seiner
kirchen zw abbruch seiner oberkeit und grosem schaden, den er ufl
zweihunder, hon und smehe, den er uff tausent gulden reynisch wirder,
so sein gnade etc. wie oben.
Zum achten beschuldigt der anwalt und sindicus obgedacht von
seines gnedigsten herrn unnd seiner f. g. ertzbischofflichen kirchen
wegen die offtgenanten burgermeistere, ratmanne unnd innigeszmeister
also sagende, das wiewol zceysen, gabellen, aufsetze unnd exaction uff
korn, bier unnd kauffmanschatz zu setzen noch vorordenung der be-
werten rechte der koniglichen oberkeit unnd regalien geburen unnd
zustehn, dadurch dann nymant dann der jhenige, der die konigliche
oberkeit unnd regalien hat, zceysen, gabellen, auffsetze unnd exaction
auffsetzen sal, so dann seim gnedigsten herrn aussz freiheit unnd be-
gnadung, auch althergebrachter ubung und gewonheit in seiner gnaden
unnd seiner gnaden ertzbischofflichen stiffts unnd kirchen, lande und
furstenthumb die regalien angehoren unnd zustehn, derwegen haben
sein f. g. und nicht die widerparte aussz craft solicher seiner gnaden
oberkeit, regalien unnd der gabe keiser Ottens unnd ander keiser
lawts der privilegien in der alden stad Magdeburg zceysen, gabellen
unnd aufsetze ausz redelichen ursachen aufzusetzen, gleichwol des unan-
gesehn haben die widerparte zceysen, gabellen unnd ufsetze uff das korn,
bier und kauffmanschatz doselbs in der alden stad Magdeburg aufgesatzt,
nemlich von einem fas birs funf pawberngroschen, von einem wispel
getreides zcehn Magdeburgische pfennig ungeverlich unnd von kauff-
manschatz unnd andern: gute nach dem werde eines iglichen dinges,
solichs der anwalt auch ab, wann und wie recht, beybringen mag unnd
sich in geburlicher zceit, frist unnd dilacion darzw erbewt, doch uber-
flussigkeit hindan gesatzt, davon er protestirt, haben auch das gethan
Nr. 907. 1494. 517
und vorgenomen seim gnedigsten herrn und seiner gnaden ertzbischoff-
lichen kirchen oberkeit, regalien, keiserlicher begabung unnd freiheit
zw groszem mercklichem abbruch unnd schaden, den sein f, g. uber
die hewtsache an sich selbst uff zcehntawsent, hon, smehe unnd vor-
kleynung uf funftawsent gulden reinisch wirdern, die sein gnad efc.
wie oben.
Zum neunden beschuldiget der anwalt und sindicus ete. die meher-
sedachten burgermeister, rathmanne, rat und innigeszmeister kurtzlich
sagende, das wiewol an des jenen, denn die konigliche oberkeit unnd
regalien angehort, wissen unnd willen kein auffsatz uff ein wegk ge-
satzt sal werden, so die uffsatzung von einem wege etwas zu geben
in die regalien gehorig, so dann seim gnedigisten herren die regalien
in seiner f. g. unnd seiner gnaden ertzbischofflichen kirchen, lanndt
unnd furstenthumb zustehn. so geburet sein f. g. aussz redelicher
ursache von einem wege etwas zu geben aufzusetzen, dennoch haben
die beclagten ane seiner f. g. vorfarn und seiner gnaden wissen
unnd willen uff den wegk der alden stad Magdeburg einen auffsatz ge-
satzt, den man den wegkpfenninge nennet, denselbigen wegkpfennig
die beclagten auch von den lewten, die zw der kirchen gebewde stein
unnd ander notdorft furen, fordern unnd nehmen, nemlich so haben
sie den wegpfennig von den von grossen Salbeck unnd vielen andern
dorflern, deszgleichen von den von Sehausen unnd andern, die steine
zw dem gebewde der kirchen gefurt, genomen, und ist der wegpfennig
ein grosz pfennig von eym wagen, solichs der anwalt auch etc. zw
grossem abbruch, vorfange unnd schaden, den sein gnade uber die
hewbtsache uff tawsent, hon und smehe uf funfhundert gulden reinisch
wirdern, die sein f. g. eíc. wie oben.
Zum zcehnden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die burger-
meister, rathmanne, rat und innigeszmeister und gibet yn schuldt also
sagende, das wiewol nymant von den geweythen ader geistlichen per-
sonen, vrem gesinde noch von yren gutern, so die geistlichen damit
kein handel noch kauffmanschatz treiben, einichen zcol, geleyt, brugken-
gelt ader dergleichen bey merglicher straff unnd pen des rechten fordern
und nehmen und ine das also von yn genomen zcwyfach widergeben
sal, gleichwol des ungeachtet understehn die widerpart von den geist-
lichen, yrem gesinde unnd von yren gutern, so die uber die brucke
zw Magdeburg gehen, reyten, fahren, getriben, getragen ader gefuhrt
werden, bruckengelt zu fordern unnd zw nehmen, in sunderheit so
nehmen sie drey cleyne Magdeburgische pfennig von eim pferde ader
eym andern hewbte fihes, das dann die herren des capittels her Her-
mann Piverling etc. unnd her Wiprecht von Barby etc. sampt andern
thumherren und geistlichen person zw Magdeburg gegeben haben, das
der anwalt auch, ab, wann und wie recht erkunden magk etc. zu
trefflichen abbruch unnd schaden, den sein gnade uber die hewbtsache
an sich selbst uf zcweytawsent, hon unnd smehe uf tausent gulden
reinisch wirdern etc; wie oben.
51% Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Zum evlfiten beschuldiget der anwalt unnd sindicus etc. die burger-
meister. rathımanne, rath unnd innigeszmeister und saget also, das
wiewol von der geistlichen person guter. so darmitte nicht gehandelt
noch kauffmanschatz getriben wirdet. kein zcol, gabella, noch geleite
ader evnicher ander uffsatz unnd exaction. wan die uber lanndt gefurt,
getriben ader getragen. bey grosser penn des rechten gefordert unnd
genomen und das von vn genomen vn zcivach wider gegeben sal
werden. vdoch des unangesehen understehn sicb die widerpart den
wevn und das bier den geistlichen personen zustehnde. so gegen Gaters-
leven gefurt, auffzuzeapfen und davon etlich masz zu fordern und zu
nehmen, in massen das von dem capittel und andern geistlichen per-
sonen durch den hewbtman zw Gatersleve Blasius Schure genomen
ist bev zcweyen jaren ungeverlich, solichs der anwalt auch, ab, wann
und wie recht, erweisen mag etc. zu mercklichem vorfange, abbruch
unnd schaden, den sein f. g. uber die hewbtsache an sich selbst uf
zcwevtausent, hon, smehe und vorcleynung uf tausent gulden reinisch
wirdern efc. wie oben.
Zum zcewelfften beschuldiget der anwalt unnd sindicus etc. die
burgermeister. rathmanne rath unnd innigeszmeister uf das kurtzt also
sagende, das wiewol nymand uf eins andern grunt und bodem zu
bawen zu erlewben habe, dennoch haben die beclagten eine wintmulie
genset der brucken, do grunt unnd bodem seinem gnedigisten hern
unnd seiner f. g. kirchen angehort unnd zusteht, zu bawen unnd uf-
zurichten erlewbet, auch uf dieselbige wintmull ein jerlichen zcinsz,
pension unnd pecht in davon zu reichen gesatzt und geordent, das
der anwalt ab, wann und wie recht, erkunden mag efc. zw abbruch
seiner f. g. unnd seiner gnaden kirchen eigenthumbs und oberkeit,
auch zw hon unnd vordriesz, den sein f. g. uff dreyhundert gulden
reinisch wirdern efc. wie oben.
Zum drevzcehnden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die
burgermeister, rathmanne, rath unnd innigeszmeister und sagt also.
das wiewol das dorff Gubisch sampt seiner ein- und zubehorung. das
sie inne haben und besittzen, seinem gnedigsten herrn und seiner ertz-
bischofflichen kirchen zustehet, vdoch haben sie sich des underwunden.
solichs der anwalt auch, ab, wann und wie recht, erkunden mag etc.
zw grossem schaden. den sein gnade uff tausent, hon und smehe uf
funfhundert gulden reinisch wirdern efe. wie oben.
Zum virzcehenden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die
burgermeister, rathmanne, rath unnd innigeszmeister sampt und be-
sundern kurtzlich also sagende, dasz wiewol der underrichter in seinem
gerichte diejhenigen, die in des oberrichters gerichten und gebiethe
ubertretten unnd gemiszhandelt haben ader durch denselben oberrichter
vorvehstet ader geechtiget sein wurden, ane desselbigen oberrichters
wissen unnd willen nicht geleytten noch vorsichern sal, inmassen in
bewerten unnd sunderlich in lantleuftigen sechszischen rechten offent-
lich verordent und auszgesagt ist, dennoch des unangesehn understehn
Nr. 907. 1494. 519
sich die beclagten, diejhenen, die in seines gnedigsten herrn gebiethe
unnd gerichte ubertretten unnd gemiszhandelt und auch die durch
seiner f.:g. mullvoit als seinergnaden amachtman und stathelder seynes
werntlichen gerichts doselbst zu Magdeburg vorvehstet und geechtigt
werden, an seiner gnad und des bemelten seiner gnaden amachtmans
und stathelders wissen und jawort zu geleiten und zu vorsichern, nem-
lich Hans Alvenszleve und viel ander mehr, das der anwalt auch, ab,
wann und wie recht, erkunden mag etc. zu mercklichem abbruch und
schaden, den sein gnade uber die hewbtsache an sich selbst uff zewey-
tausent, hon, vordriesz unnd smehe uf tawsent gulden reinisch wirdern
ec. wie oben.
Zum funfzcehnden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die
burgermeister, rathmanne, rath unnd innigesmeister in sampt und be-
sundern und saget kurtzlich, das wiewol diejhenigen, die zw burger-
meister ader ratmanne in der alden stad Magdeburg erwelt unnd gekorn,
ehr dielbigen seim gnedigsten herrn und seiner f. g. ertzbischofflichen
stifft und kirchen gelobet und durch seine gnade bestetigt sein worden,
nicht auffgehen noch sich des stuls und amachts, darzu sie erwelt,
understehn sollen, ydoch haben sich die widerpart, so sie zw burger-
meister und rathmanne in derselbigen alden stad Magdeburg gekorn,
ehr sie seiner f. g. und seiner gnaden kirchen gelobet und durch seine
gnade bestettigt worden, des stuls und amachts understanden und
understehn sich des jerlich, solichs der anwalt, ab, wann und wie recht,
erweysen mag etc. zu grossen nachteil und schaden, den sein gnade
uf dreytausent, hon, vordriesz und verachtung uf zeweytausent gulden
reinisch wirdern efe. wie oben.
Zum sechzehenden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die
burgermeister, rathmanne, rath, innigeszmeister unnd gemeyne burger
semptlich und besundern und gebet yn schult also sagende, das wiewol
die beclageten seines gnedigisten herrn vorfarn ertzbischoven zu Magde-
burg loblichs gedechtnis unnd derselbigen seiner ertzbischofflichen kirchen
zeweytausent und hundert margk feynes silbers unnd zewentzigtausent
reinische gulden, so derselbigen seiner f. g. kirchen, das ir die wider-
part bmelten summen silbers und goldes geben, betzalen unnd ent-
richten sollen, durch das heilige consilium zw Baszel zuerkant ist,
schuldig worden unnd noch seint, das der anwalt, ab, wann und wie
erweisen mag etc., gleichwol haben die widerpart dieselbigen summen
silbers unnd goldes seiner f. g. vorfarn ertzbischoven zw Magdeburg
seligen gedechtnis und seiner gnaden kirche nicht betzalt noch ent-
richtet, die widerpart haben sich auch seiner f. g. unnd seiner kirchen
solicher betzalung enthalten zw grossem trefflichem abbruch und
schaden, den sein gnad uber die heubtsache uf funftausent, hon und
smehe, den sein gnad uf zcweytausent gulden reinisch wirdern ec.
cote. oben.
Zum sibenzcebnden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die
burgermeister, rathmanne, rath und innigeszmeister und saget uf das
920 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
kurtzte, das wiewol demselben seim gnedigsten herrn und seiner
gnaden ertzbischofflichen kirchen ausz craft ehr ermelter: keyserlichen
und koniglicher gabe, voreignunge und regalien der steinen turm bey
des mulhoves zw Magdeburg thore, darzw der thurm hinter der vica-
rien secret sampt allen andern thurmen an denselbten mauren bisz
an der herrn pforte inclusive und von dannen vorder bisz an sanct
Ulrichsthor, auch alle thurm und mauren von dem schiferthurm exclu-
sive an der ecke seines gnedigesten herrn baumgarten nicht ferne von
dem haus der brudere de congregacion gelegen anzuheben bisz an die
Elbe pforten inclusive, so ferne saneti Ambrosii pfarre wendet, sampt
den mauren doselbst angehorn und zustehen, ydoch haben sich die
widerpart der underzogen und underwunden und noch underwinden.
besliessen unnd gebruchen, das der anwalt auch ab, wann und wie
recht, beybringen mag etc. zw mercklichem abbruch seiner oberkeit
und schaden, den sein gnad uber die hewbtsache uff dreytausent, hon,
smehe und vorcleynung uf zcweytausent gulden reinisch wirdern efe..
wie oben.
Zum achzcehnden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die
vurgermeister, ratmanne, rat und innigeszmeister und sagt, das wie-
wol der schiferthurm in den nechsten schulden angezceigt bey ertz-
bischoffs Gunters seligen und der thurm gegen. seines gnedigsten
herrn hovedorntzen zw Magdeburg bey ertzbischofs Albrechts gezceitei:,
auch der scheibliche thurm hinder seiner f. g. mulhove sampt den
mawren doselbst bisz an den steinen thurm bey des mulhoves thor.
desgleichen die blancken bey und neben dem vilgenanten mullenhofe
und der rothe thurm der bergfriede gnant, darzw graben unnd brucken
doselbst, darzw der thurm hintter den Carmelitern auszwendig der
stadtmuren in dem graben semptlich und besundern uff seines gnedigsten
herrn und seiner ertzbischofflichen kirchen grundt und bodem an seiner
f. g. vorfarn und seiner gnaden willen von dem widerteil gebawet,
sein gnedigsten herren und seiner f. g. kirchen ausz craft obinangezceigter
keiserlicher und koniglicher gabe und voreigunge angehorn und zu-
stehn, gleichwol haben sich die beclagten der aller understanden und
underwunden, das der anwalt auch ab, wann und wie recht, erkunden
mag etc. zu grossem merglichen abbruch und schaden, den sein gnad
uber die heubtsache uff viertausent, hon, smehe unnd vorcleynung uf
dreytausent gulden reinisch wirdern etc. wie oben.
Zum neunzcehnden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die
burgermeister, rathmanne, rat und innigeszmeister und gibet yn schult
also sagende, das wiewol man noch vorordnung der bewerten und
sunderlich lantleufitiger sechszischer recht keine stad mit blancken,
mauren, noch mit einem graben tiffer, wenn ein mann mit einem spat
aufgeschyesen mag, ane des lantrichters ader landeshern lawbe, wyssen
und jawort bevesten moge, dennoch des unangesehn unnd ungeachtet
haben die beclagten auszwennig der stadtmaur der alden stad Magde-
burg zewuschen derselbigen alden stad und der nawen stad von der Elbe
Nr. 907. 1494. | 921
anzuheben bisz an das lnslebische thor einen grossen weiten graben
gemacht, die erde, so .ausz dem graben gefurdt, an die Elbe hinter
das mal, mit ertzbischoff Johanns ausserhalb bewilligung zu der zceit
seines capittels abgesnurt uff seines gnedigsten herrn und seiner gnaden
kirchen eigenthumb geworffen, damit auch seiner f. g. underthanen in
der newen stad ausz- und einfart der Elbe merglich geirret, darzü ein
zcigelhoff halb bey der Elbe und eines smides hawse halb weggenommen
und ein garten bey dem Inszlebischen thore genset dem gedachten
abgesnurten malle gelegen sein gnedigisten herrn und, seiner. gnaden
kirchen mit lehn und zeinsen angehorig underzcogen und forder die
obgeschrieben grabeu vom Inslebischen thor an bisz an sent Ulrichs-
thor und an andern enden ane seynes gnedigsten herrn und seiner gnaden
vorfarn als. des landesfursten lawbe und willen machen und uffwerffen
lassen, domit sie dann die gemeine strasse, die dann auch in seiner
gnaden oberkeit und regalien gehorig, eingebawet, auch den lewten
yre guter uff seiner f. g. und seiner kirchen eigenthumb gelegen und
sunderlich ein garten, der von sein gnaden und seiner kirchen zu lehn
ruret, eingezcogen; ausz demselbigen garten haben sie etwan, doch
mit zcucht zu reden, ein schintgrube und newlich bey seiner gnaden
gezceiten wider ein garten darusz machen lassen, und haben also mit
sevner f. g. und seiner ertzbischofflichen kirchen leben noch yrem ge-
fallen und mutwillen gehandelt und umbggangen, solichs alles der an-
walt, ab, wanu und wie zu recht, genugsam erweisen mag etc. zu
grossem trefflichem abbruch und schaden, den sein gnedigster herre
uber die hawbtsache an sich selbst uff funftawsent, hon, smehe, vor-
driesz und vorcleynung uf dreytawsent gulden reinisch achtet ec.
wie oben. | |
Zcum zcwentzigisten beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die
burgermeister, rathmanne, rath und innigeszmeister und saget kurtzlich
also, das wiewol nymant einen andern, auch vil weniger die under-
thanen yrem erbherren und landesfursten zw nachtheil, abbruch und
schaden einich gesetze, statut, wilkor ader statrechte machen, setzen
noh vororden sal, ydoch des ungeachtet haben die widerpart ein ver-
meint statut und wilkor gesatzt und vorordent, nemlichen wehr das
lehn den wechsel von seinem gnedigsten herrn entpfehet, der sal nicht
in yren rath erwelt noch gekorn werden etc. Dieweil dann der wechsel
von sein f. g. und seiner ertzbischofflichen kirchen zu lehn ruret, so
wird ein itzlicher burger der alden stad Magdeburg ausz craft bmelten
vormeinten statuts und wilkor geursacht, dasselbig wechsel von seinen
gnaden und seiner kirchen zu lehen nicht zu nehmen noch zu ent-
phahn, darausz seinen gnaden und seiner kirchen nicht geringer ab-
bruch und schaden, als menniglich. abnehmen und ermessen mag, er-
wechset, solichs der anwalt auch ab, wann und wie recht, erweisen
mag etc. zw grossem merglichem abbruch und schaden, den sein gnade
uber die hewbtsache uf dreytawsent, hon, vordriesz, smehe und vor-
cleynung uff funftawsent gulden reinisch achten efc. wie oben.
022 Urkuudenbuch der Stadt Magdeburg.
Zum einundzcwentzigisten beschuldigt der anwalt und sindicus etc.
die burgermeister, rathmanne, rat und innigeszmeister kurtzlich sagende,
das wiewol ein itzlicher vorsteher eines hospitals und milden hawses
gutere und einkomen vleissig handeln und nicht unzcimlicher und un-
billicher weise vorthun, auszgeben noch entpfremden, und wiewol aucli
derselbige vorsteher seines aufhebens und auszgebens redelichen he-
schidt und rechnung alle jar jerlich dem prelaten desselbigen hospitals
thun sal, dennoch so die widerpart, die dann des hospitals sancti Spiritus,
sancte Anne und sancti Georgii auszwendig der alden stad Magdeburg
und des hospitals sancte Gerdrudis under dem ufer doselbst zw Magde-
burg gelegen vorsteher sein, understehn sie sich derselbigen hospital
und milder hewser rendt und einkomen noch unbilliger weisz zu vor-
thun und auszzugeben und damitte nach vrem gefallen zu thun und
zu handeln, auch vorhalten seinem gnedigsten herrn als derselbigen
hospital und milder hewser ertzbischoff und prelaten alle jar jerlich zu
rechnen, das der anwalt auch ab, wann und wie recht, beybringen
mag etc. zu nachteil und schaden, den sein gnade uff funffhundert.
hon und smehe, den sein gnedigster her uff dreyhundert reinische
gulden achtet efc.
.. Der anwalt und sindicus wil auch diese schuld, anclage und zu-
spruche in sampt und besundern, so es seim gnedigsten herrn gevellig,
bequem ader notdurfitig, in den nochvolgenden gesetzen unnd schrifften
zu lewttern, zu ercleren, zu vorandern, zu bessern unnd zu vormynnern,
in massen sein gnad dann und sunderlich nach lantleufftigen sechszischen
rechten, ubunge und gewonheit dieser lanndt, dieweil uber dieselbige
schuldt und zuspruche noch keine gewehr gethan noch bestalt ist, zu
thun macht haben, auch uff der widerpart antwort und einrede seiner
gnade nachrede und replicacion darzw genugsame zceit, zcugk, frist
und dilacion, wie dann auch voranlast, angenomen und bewilligt ist,
und sust alle ander forder notdurít vorbehalten haben, von dem allen
semptlich und besundern der anwalt also offentlich bezceugnis thut
und protestirt. Zw urkunde mit dieszen seines gnedigisten herrn von
Magdeburg inngesigel besigelt.
Auf dem nachfolgenden Dlatte sieht die Beglaubiguny der Notare
in folgenden Worten:
1494
Die lune, XVII. mensis Novembris eximius vir dominus’ Johannes
Megenhoffer utriusque iuris doctor, reverendissimi in Christo patris,
illustris principis et domini domini Ernesti archiepiscopi Magdeburgensis
etc. ducis Saxonie etc. sindicus huiusmodi obtulit impeticionem contra
providum consulatum veteris civitatis Magdeburgensis coram reverendo
patre domino Nicolao abbate Zeynnensi et strenuo Hansze Kottzen ac
promissariis huiusmodi cause a partibus hinc inde electis in presentia
egregii viri domini Thome Mauricii utriusque iuris doctoris, sindici
dicte civitatis Magdeburgensis. Actum Magdeburg in aula archiepisco-
pali Magdeburgensi presentibus venerabili viro domino Paulo Mosz-
Nr, 907 — 908. 1494. 528
hawer utriusque iuris doctore officiali curie Magdeburgensis et provido
Cone Kroger cive Magdeburgensi testibus.
Johannes Lam notarius subscripsit,
Nicolaus Roppin notarius subscripsit.
Darunter steht mit roter Tinte und von derselben Hand, wie die
Randbemerkungen:
101500 Ri. Summa summarum aller aestimation ohne die hauptsache
2100 Margk thut Einhunderttausent eintausent funthundert RH. zwey-
Silber. tausent einhundert margk fein silber ohne die hauptsachen.
Ist aber in handelung transigiret auf 6666 Rgfl. Anno 1497.
Zur Sache s. Magdeb. Geschichtsbll. X XII meinen Aufsate über
diesen Streit.
Im St. M. Misc.-Cop. 341° befindet sich von derselben Hand, von
welcher die meisten der in dem Aktenkonvolut des Studtarchivs ge-
schriebenen Schriften herrühren, ein Fragmentum Interrogatoriorum ex
parte Ernesti archiepiscopi. Probationes senatus Magdeburgensis be-
titeltes unvollständiges Schriftstück, 57 Blatt umfassend, welches die
den Zeugen bei dem Verhör vorzulegenden Frugen enthält. Dasselbe
hat keinen selbständigen Wert, ist auch ohne Datum, weshalb es unnötig
erscheint, auf dasselbe weiter einzugehen.
1494. November 28. 908.
Bürger Peter Gódecke spricht das Kloster Meyendorf wegen einer
Schuld von 155 Gulden qwitt, wofür für ihn und seine Angehö-
rigen Memorien im Kloster gehalten werden sollen.
Cop. 750 fol. 79".
St. M.
Ick Peter Gödeken, borger in der olden stadt Magdeborch, bekennen
vor my, Annen myne elike husfrouwen, vor Bastian, Hinrike myne
zone unde vor alle myne erven und vor alsweme, de duszen breff seyn
effte horen lesen, dat my de ernwerdige domina Cristina ebdysche und
ore juncfrouwen tho Mevendorpp rechter schult schuldig weren hundert
und vyffundevefftich gulden, so hebbe ick angeseen oren armoth und
óre füringe (?) geistlick levent, dar se godde inne denen dach und
nacht, wurumme ick vorbenomede Peter Gódeken mit mynen vor-
benomeden hebbe umme goddes willen quyt gegeven unde segge quyt,
leddich unde losz de vorbedachten juncfrouwen von aller ansprake der
hundert und vyffundevefftich gulden unde dar| nummer mer up tho
saken olhmódigen tho bidden umme goddes willen se myner undo
myner huszfrouwen und ock alle mvner kindern und erven und darna
ale myne leven elderen und frunde und ock myner huszfrouwen
elderen und frunde und ock vor alle de, da we von komen synt in
deni levende und ock na dem dode, mit oren innigen bede behülplick
und vordeylick syn to dem allmechtigen godde. Dusses tho eyne
warafftige tuchnisse hebbe ick dussen breff vor my und myne erven
524 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
vorsegelt gegeven am jar unses hern dusent veerhundert darna in dem
veerundenegesten jar am fridage na sunte Katrinen dage na der hillgen
juncfrowen und martelerschen.
1494. December 20. Halberstadt. 909.
Jordan Heyne, Dekan des Stifts U. L. Fr. in Halberstadt, trifft
Bestimmungen über seinen Nachlass.
Or. Pery. Sp.
St. M. s.r. Stift b. Murtae Hulberstadt Nr. 1275.
- Prefatus dominus Jordanus quondam decanus, dum vixit, emit
a consulatu veteris civitatis Magdeburgensis viginti florenos annuatim
super festum Johannis Baptiste persolvendos pro quadringentis et quinqua-
ginta florenis similibus. — Item quatuor florenos cum dimidio ex domo
Clawes Mauritz in Magdeborch in termino Mauricii pro centum florenis
Renensibus per testamentarios comparatos.
— Data et acta sunt hec Halberstad in dicta nostra ecclesia. beate
Marie virginis in capittulo nostro generali in vigilia sancti "Thome
apostoli celebrato anno domini millesimo quadringentesimo nonagesimo
quarto.
1494. December 21. 910.
Der Rat der Stadt Stassfurt verkauft un Heinrich Alemann
wohnhaft am S. Johannis - Kirchhof, 60 (rulden jährlich aus dieser
Stadt wiederkäuflich für 1000 Mark zu Gunsten. des Erzbischofs
Ernst.
Ur. Perg. 2 Sp. — Trunssumpt von 1581. — Cop. 69. fol. 76.
St. M. s. r. Stassfurt Nr. 25.
— dusent verhundert darna in deme verundnegentigisten jare am
sendaghe in sunte Thomas daghe vor wynnachten.
Der Schadlosbrief des Erzbischofs von demselben Tage. Cop. 69
fol. 76.
1495. Januar 2. Magdeburg. 911.
Der Rat von Stassfurt verkauft zu Gunsten des Erzbischofs
Ernst 60 Gulden aus den Einkünften der Stadt wiederkäuflich
für 1000 Gulden un Hans Rode zu. Magdeburg.
Cop. 69 fol. 100.
St. M.
— Magdeboreh — dusend vierhundert darna im vieffundnegentigsten
jare anı fridage na des nygen jars dage.
Der Schadlosbrief des Erzbischofs für die Stadt Cop. 69 fol. 101.
Aus einer Note ergiebt sich, dass das Geld dem von Stolberg ye-
iehen ist.
-——- ———
Nr. 900—915. 1494— 149». 525
1495. Januar 5. : 919.
Abt Andreas zu Berge belehnt Heinrich Erenhoch und seine Frau
Isseltruth mit einem Haus auf der Spiegelbrücke, welches zuvor
Andreas Nantow gegen 9 Schillinge Zins zu Lehen hatte.
Cop. des Abts Andreas S. 306 ".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.799.
— am avende der hilligen drieer koningk.
1495. Januar 7. . 913.
Abt Andreas su Berge bekundet, dass Levin Snock zu Welsleben
un Peter Iromholt in. der Sudenburg einen halben Wispel Weisen
jährlicher Pacht von einer Hufe Landes auf Bahrendorfer Felde
für 24 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 208.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 730.
— am mydwoken na der hyllygen dre koningk dage.
- An demselben Tage verpflichtet sich Snock, den halben Wispel in
6 Jahren wieder einzulösen. Holstein Nr.731.
—-— — — |. no -
1495. Januar 9. 914.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass der Bürger Laureng Lente
an seinen Mitbürger Hans Mas einen halben Wispel Weizen
jährlicher Pacht aus ' , Hufe auf Schleibnitzer Felde für
24 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 210.
JHegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 732.
— am fridage na der hilgen drie konning daghe.
1495. Februar 9. Magdeburg. 915.
Schulzrede und Exception der Stadt Magdeburg auf. die- Klage-
schrift des Ergbischofs Ernst.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Magdeburg 8. r. Ms. 34. Bl.63 —86
Gleichzeit, Abschrift.
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 610 vol.2.
Wider vormeinte zcuspruche, anclage und gerechtichkeiten, als
der berumpte anwalt und sindicus des hochwirdigsten. in gott vaters
durchlauchten hochgeborn fursten und hern hern Ernsts, ertzbischoves
zcu Magdeburgk, primaten in Germanien, administraters der kirchen
zcu Halberstatt, hertzogen zeu Sachsen, lantgraven in Thuringen und
526 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
marggraven zcu Meissen, seins gnedigsten lieben hern, vor euch er-
wirdigen, erbarn und ersamen herrn Niclauszen abte zcur Zcynne,
Hannsen Kotzen, Heinrichen Sultzen schultteszen nnd Heynen Alman
burger der alten statt Magdeburgk schidesrichtern etc. gegen die ersamen
burgermeister, schopffen, rattman, ratt, innigeszmeister und gemeine
der burgere gedachter alten statt Magdeburgk schrifttlichen aufibracht
hat, setzet, thut und gibet der anwalt und in dem namen seiner an-
waltschafit itztgnanter und der beclagten nachvolgende einrede, exception
und antwort, doch in und unter dermassen, wie hirniden angezceigt
ist, in der allerbesten und geburlichsten forme, so von rechts wegen
gescheen sall und mag, mit hohen vleiszlichen bedingungen, das sein
meynunge gar nicht ist noch sein sall, durch nochgesatzte einrede und
vorbringen gedachten seinen gnedigsten hern, seiner f. g. ertzbischofl-
lichen kirchen vordrautte, noch sunst nymandt zu vorkleynen ader
smehen, sunder will die und das alles mit zcimlicher untertheniger
erbittunge allein aus notturfft seins und seiner sachwalten rechten also
gesatzt und vorbracht haben, davon auch das er domitte gedachts vor-
meinten anwalden auffbringen nicht ferner, dan wo im und seiner
parteye das entgegen und schedelich ist, will angefochten, aber so weit
im dasselbige furbringen zcu behaltunge des gewinsts und beerefftigung
seines rechten dinstlich mag sein und nicht furder noch in andere
wege, angenomen und zcu notturftiger beweiszunge, der er sich erbeut,
mit abeschiebunge ^ uberflussiger urkunde seinen geburlichen
schub haben wil, er offentlich protestirt und bedinget im darzcu alle
gnade, gunst, zcueignunge und wolthete der rechte, ubungen und
gutten gewonheiten, auch bescheidelichen, das er berurten vormeinten
anwalten seines gnedigsten hern auch andere in dem namen nicht zcu-
lest, noch mit inen in diszen krigischen hendelen zcu procediren ge-
dencket, er sey dann vorhin gnugsam gemechtiget und mit ge-
burlichen mandaten gewappent, anders bezceuget er von der nichtigkeit
seiner des gedachten vormeinten anwalten handelunge und vornehmens.
Auf solche bedingungen, die der anwalt und in dem namen obe-
stimpter beclagten, auch in dem mittel, an dem ende und in allen
seinen nachvolgenden gegenweren, do im die fruchtbar und dinstlich
sein, vornawet und repetirt will haben, davon er protestiret, nachdem
und alszdan der vormeint anwalt villgedachts seins gnedigsten hern
erstlich und vor angehenden vormeinten schulden eine vorrede thut
und darinnen mancherley stuck angibet, die burgermeistern, schopflen,
rattmannen, ratte, innigeszmeistern und gemeine der burgere gnanter
alten statt Magdeburgk zcu thun nicht sollen geburen, der sie sich
dennoch sollen angemasset, deszhalben swerlich myszhandelt und in
grosze straffe und penn der recht sein gefallen, auch dieweile seiner
furstlichen gnade stands pflicht erfordert, die yrrenden von den sunden
zcu weiszen und sie die beclagten seinen f. g. fruntliche guttliche
hende! inen gantz leidelich abegeslagen, seine gnade zeu widerbringung
auch seiner f. g. und seiper gnaden ertzbischofflichen kirchen gutter,
Nr. 915. 1495. 597
der sie sich wider recht unterwunden, vorursacht haben diszs compro-
miss anzunemen und sie lauts nachvolgenden vormeinten zcuspruchen
zcu beschuldigen etc., wie dan dieselbige vorrede weiter vormeldet nach
furderm inhalt.
Darwider sagt der anwalt obgedachter beclagten in gleicher masze
und mit groszem urlaube, das er nicht gestehe, das gnante
burgermeister, schopffen, rattman und innigeszmeistere der alten
statt Magdeburgk sulcher stucken, domit sie in vorgedachter
vorrede bezeichtiget, schuldig sein ader das sie sich seins gne-
digsten herrn ader seiner f. g. ertzbischofflichen kirchen gutter wider
recht unterwunden, swerlich iniszhandelt und angemasset haben, da-
rumbe sie noch vor kirchenreuber und morder billich mogen angezcogen
und in den bann ader in die achte geworffen worden, sundern das
sie sieh derselben stucke halben auch sunst, wie ynen und fromen
gezcymet, und zcu hanthabunge irer gerechtigkeiten zeu rechte und
nach inhalte yrer keiszerlichen, koniglichen und ertzbischofflichen privi-
legien, begnadungen, vorschreibungen, ubungen und gewonheiten woll
geburet, gehalten und nicht anders, wan das sie, ab gott will, ere
und recht haben, gehandelt, als der anwalt vorhofft aus seinen noch-
geschriben einreden, unterrichtunge und antworten beneben einer ig-
lichen vormeinten clage darumbe in sunderheit aufigericht sall aus-
funden werden, noch weniger ist er gestendig, das die beclagten seinem
gnedigsten hern guttliche leideliche hendele abegeslagen und sein f. g.
zcu clagen vorursacht haben, sundern das sie die beclagten villmehr
von seinen f. g. als clagenden teill zcur widerwere, die gott den crea-
tnren, vor allen den menschen gesetzen eingepflantzet, und desz durch
ire grosze notturfft vorursacht sein, hiemit zcusanmpt seinen nach-
volgenden schutzweren will der anwalt kurtzlich berurte vorrede abe-
gelegt, dadurch aber dennoch sein furder notturfit und protestation
unbegeben haben, davon er protestirt.
Furder als der vormeinte anwalt und sindicus seins gnedigsten
herrn zcum spruchen greiffet und clagende erstlich uffruckt, das wie-
woll die schuldiger von wegen der contract an enden, do sie gesessen,
gehandelt ader die bezcallunge gelobet, sollen gerechtvertiget, und wer
besessen ist, nicht vorkumert und arrestirt werden, villweniger der
geistlichen personen guter nach der schuldiger underthanen von der
schuldiger wegen, haben dennoch die beclagten seins gnedigsten herrn
unterthanen bey ynen zcu Magdeburgk, do sie nicht gesessen, contra-
hirt ader die bezealunge gelobet, beschuldiget und sich unterstanden
der geistlichen und schuldiger unterthanen gutter von wegen der
schuldiger zeu kummern zeu abbruch und schaden seins gnedigsten
herrn, geacht etc.
Darwider und andere nachvolgende vormeinte anclagen, so verne
die wider die beclagten sein und nicht verner, wie hiroben protestirt
ist, excipirt der anwalt der beclagten und saget, das solche erste und
alle die andere nachvolgende vormeinte anclagen gantz ungewisz,
"S28 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
tunkel, ubel besliessende und in den formalien, auch an irer materien
unformlich, unschicklich und gebrechlich sein, ane das auch in diese
vorfassunge und vor euch genante herrn scheidesrichtere auszzcuorttern
nicht gehorig, als das alles euch herrn scheidesrichtern und mennig>
lichen, sulche vormeinte anclagen, das compromisz und die recht gegen
ein ander ermessent, unvorborgen ist, und dennoch nicht dester
mynner erbeut sich der anwalt das zcu notturfit und bequemer zceit
weitter auszzcufuren, davon er protestirt. So aber solche vormeinte
anclagen alle ader eins teils also clar, gewisze, formlich, wol besliessende
‚und inferirendt und in crafit ditzs compromisz vor euch herrn compro-
missarien gehorig zcu rechte soltten zcugelassen und dem excipirenden
teille seine oben geschriben exception, die er hiemit auff erkentnis wil
gestalt haben, aberkannt werden, des er sich doch nicht befart, alsz-
dan, wan solchs erkannt und der vormeintte anwalt des clagenden
teils gnugszam gemechtiget ist, heischet und bittet der obgedachte an-
walt ime derselbigen anclagen, sovill der, wie gehortt, formlich, tug-
lich und zcu auszortterunge vor euch herrn scheidesrichtere gehorig
sein, eine genugszame were vom widerteil zcu thun und bestellen, als
das nach sechssischem rechte gewonlich und recht ist, inverhoffen, er
sey vorgethaner und in wegerunge der wehre zcur antwort vorschuldig,
auch von vorgenanten clagen zcu absolviren und der widerteille sie
im in expens darumb gethan protestirt von den zeukunftigen und er-
Iyden scheden zcu condemniren, stellet das zcu rechte.
Nach gethaner were und in vorberurten fellen namhafftig, so die
angewante schulde gewisz, formlich, zculeszich und in crafft des com-
promisz vor euch gnante scheidesrichtere gehorig sein, auch so be-
rurter anwalt seins gnedigsten herrn gnugszam gemechtiget ist, welche
gedinge berurter felle der anwalt der beschuldigten auch vor nachvol-
genden seinen antworten will repetirt und die antworte darauf und
nicht anders gethan haben, davon er protestirt, antwort itztgedachter
anwalt uf bestimpte vormeinte erste clage und gestehet nicht, das die
beclagten sich unterstehen einen vor den andern ader geistliche per-
sonen und ire gutter zcu kummern und auffzcuhalten, wue aber solchs
ettwan unwissentlich gescheen, wer auff geburliche unterrichtunge und
abeforderunge solcher gelegenheit wider abegethan und die geistlichen
fur den geistlichen richter geweiszet, sunst haben schultes und
schopffen der werntlichen gerichte in gedachter alten statt Magdeburgk
durch ubunge und eingefurte gewonheit gerichtlich unwidersprochen
von X, XX, XXX, XL, L, LX, hundert jaren und so lange zceit her,
‚lie menschen gedechtnisz ubertrifit, ydoeh uberflussige beweiszunge
‚auszgeslossen und : will nicht verner. vorhafft sein; dann sovill zen
dem rechten genugk ist, davon er bezceuget, mit. wissen und vor-
dulden eins ertzbischoves zcu Magdeburgk zcu yder zceit gewest, ufl
ansuchen des clegers alle leyhische personen ader ire gutter doselbst
in der alten statt und so weyt sich die gerichte erstrecken, ankomen,
unangesehen das die do nicht seszhafftig, contrahirt ader bezcallunge
Nr. 915. 1495. 529
gelobet, vor sich zcu gerichte geheischet und gerichtlich bisz zcum
entlichen urteil und desz urteils execution fordt gefaren, dergleichen
auch, so sich der cleger besorget, das im der antworter anderswo won-
hafftig doselbst in der alten statt Magdeburgk ader seine gutter an-
komen móchten, entwerden, sulchen antworter ader seine gutter auf
bitte des clegers besatzt, bis so lange das er vorstandt und caution, im
desz rechten zcu sein, gethan hat, desz sich auch die erizbischove zcur
zceit gewesen durch ire amptleute, prelaten, geistliche und ritterschaftt,
wie berurt, der alten statt Magdeburgk wermutlicher gerichtsubunge
und gewonheit mit kumern, arrestiren und andern lóblich und recht-
lich eingefurt vor sich gebraucht, durch welche gebrauchunge solchs
geliebet und approbiert haben, nemlichen Rudolff von Wemerstedt
amptman zcu Jerchaw hat Kirsten Grassaw vom Smide im neunund-
achtzcigsten jare in der marterwoche, Ditterich von Arnstedt von wegen
des wirdigen herrn ern Treszkowen thumbprobsts hat anno ete. siben-
undfunfftzig in der wochen vor pfingsten schippfer Kollers schiff be-
kumern, Werner Wantzleve mulvoit hat Braun von der pforten voit
zcu Colditz anno etc. achtundfunfftzig am dinstage nach Johannis,
Hans Beszeme hat Tilen Rudolffs von.Stendall anno achtundfunfftzig
in das gerichte der alten statt Magdeburg gezeogen und vile ander
mehr, die der anwalt der kurtze halben lest vorbleiben, in vortrawen
nicht unbillichen, dieweile nicht allein in fellen durch den widerteil
angezceigt, sundern auch durch ubunge und gewonheit gerichtszewangk
und jurisdiction zcu voran uber leyhische personen erobert wirt, solche
ubunge und gewonheitte auch gemeinlich in sechszischen nation gang-
hafftig ist und gehalten wirt, und das der anwalt und seine sachwalten
darumbe sunderlich seinem gnedigsten hern gar in nichts condemnirt
sollen werden, mitangesehen das sein f. g. gleicher masse mit den
burgern und einwonern der alten statt Magdeburgk der widerfart ge-
braucht und dieselbigen burger und einwoner alsz namhafftig, Hans
Alman der elder ist von Heinrich Holber in dem jare der weniger zcall
im neunundachtzigsten jare nach ostern in der newen statt, Peter
Langebawr durch Peter Behmen in nehstvorgangen vierundneunczigsten
jare desz monats Novembris mit dem Sudenburgischen gerichte uft-
gehalten und in das recht gezcogen und andere mehr mit seiner gnaden
werntlichen gerichten in gleichen fellen auch hat thun, kummern und
arrestiren lassen, als sulchs auch die ertzbischove zcu yder zceitt,
auch itziger sein gnedigster herre in andern stetten, merckten und
dorffern des ertzbischofflichen stiffts Magdeburgk vorberurte gerichts-
ubunge und gewonheit mit kummer, arrestiren und andern obgemelte
zceit her geliden, geschutzt und gehanthabt haben, darumbe sein
gnade zcu Magdeburgk den burgern doselbst und andern hat thun uff-
legen und statuiren.
Zcu der andern vormeinten clage, das burgermeister, rattman, ratt,
Sschoppfen und innigeszmeister und gemeinde der burger gedachter
alten statt Magdeburgk der kirchen und geistlichen heuszliche diener
Geschichtesq. d. Pr. Sachseu XXVIII. 3. 34
530 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
vor den schultteszen des werntlichen gerichts doselbst wider recht be-
clagen und schultes und schopfen dieselbigen vor sich unbillichen
sollen gefordert und gezcogen die auch gesatzt haben, mit namen ett-
wan herrn Johann Redekyns techandts zcu Magdeburg knecht etc.
antwortt villgedachter anwalt doch uff vorbemelte gedinge und in den
fellen, so verne disze clage clar, gewysz, formlich, dem clagenden teil
geburig, in ditzs compromisz gehorig, der vormeintte anwalt desz gegen-
teils gnuglich gemechtiget und die wehre alsdan gethan ist, und saget,
schultes und schopffen desz werntlichen gerichts der alten statt Magde-
burgk aus ubunge und gewonheitten von X, XX, XXX, XL, L, LX,
hundert jaren und so lange zceit her, die menschen gedechtnis uber-
tritt, uberige beweiszunge hindangesaczt, allein sovill zceitt zcu vol-
furen, als zcu dem rechten gnug ist, iren gerichtszcwangk und juris-
dietion unvorschidelichen in igliche levhische einwonere und die sich
in derselbigen alten statt Magdeburgk enthalten, gehabt und wissentlich
einem ertzbischove daselbst, der solchs geduldet und rechtlich nicht
widerfochten, auszgeslossen allein die gesworne diener der ertzbischoff-
lichen und ander kirchen doselbst, so sich der fall begeben, gebraucht
haben, derwegen, ab gleich zcu gemeynem rechte ergrundt were, als
nicht ist, das der kirchen geweyhetten ader geistlichen personen heuszc-
liche dyner ungeweyhet sein und umb ire vorheischen lon dynen, vor
werntlich gerichte nicht sollten noch mochten gezecgen und convenirt
werden, deszbalben der anwalt dem widerteill ettwas an injurien,
schaden ader andern zcugelten sunderlich von wegen aller der in vor-
meinten clage angezcogen nicht gestendig ist.
Gleicher weisze und uff vorbemelte bedinge und felle antwortt der
anwalt der beclagten uft die dritte vormeinte schuldt, vorhinderung
und yrrung halben der gerichte uff dem newen marckte in gedachter
alten statt vorgenant und ist derselbigen vormeinten clage sunderlicli
in vorgenanter form also nicht gestendig, wann die oberste blutt- und
peinliche gerichte uber hals und hant, todsleger, kampfere und blut-
runstige wunden, braun, blaw und alle freveliche hendel zcu straflen
doselbst uff dem newen marckte und in der gantzen alten statt Magde-
burgk seint von jaren und zceitten her, wie in der antwort zcu der
andern schuldt nehst hiroben benennet und auch in der ersten clage
von wegen burgermeister, rattman und ratte der alten statt Magdeburgk
vorbracht, die der anwalt hie zcu stercke diszer antwort repetirt, aus-
gedruckt, denselbigen burgermeistern, rattmannen und ratte alleine zcu
stendig gewest und stehen ynen auch noch heutiges tages und aus
grunden in berurter ersten clage auszgefurt zcu, derhalben sie sich
der gebrauchunge solcher obersten gerichte an berurten enden nicht
unbillich unterstanden, wollten aber gleichwol seinem gnedigsten herrn
in den andern und slechten gerichtszewangen und in simplici iuris-
diction in eytel burlichen sachen seinen f. g. doselbst zcustendig ungerne
yrrunge ader einhalt thun, desz sie auch nicht gethan haben und darumbe
in nichts condemnirt, sundern villmehr absolvirt sollen werden.
Nr. 915. 1495. 531
Zcu der vierden vormeinten clage die erblosen gutter, gerade und
hergewette uff dem newen marckte und den Sudenburgischen gerichten
loszgestorben etc. betreffen, antwortt der anwalt doch nicht anders, dan
uff vorgedachte gedinge und felle, davon er protestirt und saget, das
aus gleicher gewonheit von zceiten her hiroben und wie in der antwort
zeur andern vormeinten clage vormeldet, das ist auch wissen und vor-
dulden eins ertzbischoves zcu Magdeburgk ye zcur zceit gewest die
gelassene erblosze gutter, hergewett und gerade derjenigen, die erblosz
von swert ader spindel her inwennig der alten statt Magdeburgk mauren
vorsterben, dem ratte doselbst zeugestanden haben und zcustendig sein,
das auch der ratt solche erblosze gutter, herrgewett und gerade, so offt
sich das begibet und die notturfit erfordert, eingefordert, vendicirt und
so lange zceit eingenomen hat rucklichen und ane menniglichs gericht-
lichs widerdringen, darumbe ist villgenanter anwalt sulcher vormeinten
vierden schult dermassen, wie vorbracht, nicht gestendig in verhoffen,
das auch nach diszer vorriger und volgender vormeinten clagen an-
gehefften petition nicht gescheen noch ergehen sollte.
Zcu der funfften vormeinten clage, des gıaben halben uff dem
newen marckte, antwortt gedachter anwalt der beclagten doch auff
vorgethan gedinge und vormelte felle und ist solcher vormeinten clage
in vorgebrachter forme nicht gestendig noch mynner, das noch inhalte
angehangener bette ergehen und gescheen, ader das der widerteill der-
halben zcu angemaster beweiszunge gelassen werden solle, so sulche
vormeinte clage unfuglich ist und impertinenter besleust, nachdeme
graben zcu ableytunge des wassers und reynunge der statt und gassen
ader sunst gebeude auffzurichten mit den gerichten kein gemeynschaft
und gemenge bat und menniglicher auff dem seinen wol bawen mag
ane yrrunge desz, do die gerichte sein, als das auch in gantzer deutzscher
nation von gezceiten her uber menschen gedencken also erfaren und
teglich geubet wirt, das die siette bey ynen graben und anders zcu
der stette notturfft und reinigkeit bawen und anrichten ane einrede
der oberkeit, wiewol sie dennoch mit allen werntlichen gerichten obersten
und nydersten der oberkeit unterworfen und zcustendig, deszhalben
und nachdem sulchs auch nymands beschediget, sie mehr zcu loben
dan zcu beclagen und anzcufechten sein, aber dennoch will der an-
walt hiemit die obersten gerichte des newen marckts nicht seinem
gnedigsten herrn, sundern dem rate und alten statt Magdeburgk zcu-
stendig bekannt haben, davon er bezceuget.
Zcu der sechsten vormeinten clage der gerichte auszerbalb Magde-
burgk uber der Elbbrucken, in der groszen und cleynen Elben und
mersch halben auffgeruckt antwortt der anwalt der beclagten, alles
auff vorgedachte gedinge und felle, das die brucken uber die Elbe vor
Magdeburgk auch uff genseiten der Elben dem ratte der alten statt
Magdeburgk zcustendig, von dem ratte gebawet und so offt das die
notturfít erfordert, wider gebawet und reficirt sein, von X, XX, XXX,
XL, L, LX und sovil jaren her, darausz ein prescription erwechset,
34*
532 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
das auch genanter ratt uff solchen brucken, do man vormals und ehr sie
seindt auffgericht, pflag uberzcuschyffen, so weyt sich die erstrecken,
und nicht alleine uff den brucken, sundern auch in der Elben unter,
uber und neben den brucken und uff dem mersch aus vorwerter ge-
wonheit die zceit langk uber hiroben in der antwort uff die andern
clage vormeldet die obersten und nydersten gerichte, merum et mixtum
imperium und jurisdiction gehabt und noch haben, und so offt das
nott gewest ist, geubett und gebraucht, das grasz von dem mersch als
dem ratte zcustendig gerucklichen eingenomen, und solchs merschs
vor das ire genossen und gebraucht, thun uben und gebrauchen sulchs
auch alles und itzlichs wie obgemelt heuttiges tages alles offenbar und
wissentlich einem ertzbischove zcu Magdeburgk zcu yder zceit gewest,
der sulchs auch vorduldet und bisz uff disze gegenwertige clage gericht-
lich nicht widerfochten hat, derwegen der anwalt solcher sechsten vor-
meinten clage und zcugesatzten petition also dermassen auch nicht
gestehet.
Zcu der sibenden clage betreffende die vormeinte gebeude uff der
Elbe ‘etc. antwortt der anwalt uff vorbemelte gedinge und felle, nach-
deme gedachte mersch und ufer doselbst von oben her und hyrnider
an die Elbe stossende bestympten ratte zcustendig und ettwan durch
ergiessunge und nottigunge der Elbe zcuryssen und beschediget sein,
hat derselbe ratt solche ufer mit pfelen und andern darzcu notturfftig
nieht unbillichen und durch zculassunge der rechte wol mugen fassen
und vorwaren, das sulche mersch und ufer durch die Elbe, die sich
dan zcu villmalen grosz und schedelichen ergeuszet, nicht furder zcu-
reissen und ynen zcu schaden vorwaschen und die mersch vorsuncken
werden, haben deszhalben die ufere dermassen gefast und dennoch
vorwaret, domit die Elbe in iren altten und gewonlichém flusse und
gange ist bliben, ist darumbe berurter vormeinten clage in andere wege
furbracht, auch das gedachter ratt ane wissen und willen seins gnedigsten
herrn der regalien halben sulche fassunge vor wassers nott und zcu
vorhaltunge ires schaden zcu thun nicht sollten macht und sulch
gebeude seinem gnedigsten herrn zcu injurien und schaden gethan
haben, nicht gestendig, wan wer sich seines rechten gebraucht, thut
nymandes injurien.
Zcu der achten vormeinten schuldt der zceyse halben, so uffs bier,
korn und kauffmansgutter sall gesaczt sein etc. vorbracht, uff gemelte
gedinge und felle, antwortt der anwalt der beclagten und saget, nach-
dem die zcu burgermeistern, rattmannen, vorsorgern und administra-
toren der gemeynen gutter zcinsze, renten und auffnamen der stette
durch gemeynden der burger in stetten erwelet aus erleubunge der
rechte woll macht haben, zcu gemeyner notturfit denselbigen burgern
Zceyse und collecten auffzcusetzen, und in villgnanter alten statt
Magdeburgk gemeynlichen auch der kauffman lange zceit pfleget zcu
stehen und seine narunge mit gebrauchunge der burger daselbst, ge-
meinem rechten der statt, wache, vorwarunge und frydes durch kaufi-
Nr. 915. 1495. 588
slahen zcu bessern und erwerben, hat genanter ratt, dem von gewon-
heit oberurter zceit in der antwort uff die andern clage vorlaut die
zceysze bey ynen zcustehet, von berurter kauflleute guttern doselbst
nydergelegt sulche zceyse und gabellen gemeinem nutze zcu stewr ge-
nomen und das zcu thun und die zceyse auch furder zcu nemen un-
angesehen des clegers dargegen auffbringen nicht onmacht gehabt, noch
dadurch seinen gnedigsten herrn iniuriirt.
Dergleichen antwortt auch der anwalt uff nachvolgende neunde
clage des wegpfenninges halben anbracht etc. mit einzcyhunge berurter
gedinge und saget, das obengedachter ratt der alten statt Magdeburgk
sulche pfenninge von den wegen, die auch der ratt heldet, gnant die
wegpfenninge, die zceit uber hievor zcu vilmalen vormeldet, namhaftig
X, XX, XXX, XL, L. LX, hundert und sovill jar langk, das nymands
anders gedencket offenbar, mit gedinge, zcu uberflussiger beweiszunge
unbeladen zu sein, unde also auch mit wissen und nachlassen eins
ertzbischoves zcu Magdeburgk zcu yden zceitten gewest entpfangen und
die gerechtigkeit, sulche pfenninge furder zcu nehmen, erobert haben
und vorhofft darumbe auch in ansehunge ertzbischofflicher vortrechte
mit den beclagten darumbe eingegangen und vollzcogen, sie haben desz
recht, ist darauff berurter vormeinter clage in und auff andere wege
und grunde vorbracht, auch das die steine ader anders zcu kirchen
gebeuden umb lon furen, dogegen bszundere freiheit mochten anzcyhen
nicht gestendig, vorhofft wie vor.
Zcu der zcehenden vormeinten clage das bruckengelt etc. betreffende
antwortt der anwalt der beclagten uff vorgesaczte gedinge und felle
und saget, das ettwan zcwischen ertzbischoven Friderichen, seins
gnedigsten herrn vorfaren, und dem ratte der alten statt Magdeburgk
mit vorwillunge seiner gnaden capittels des bruckengelts halben ein
vortracht und concordien gemacht, darinnen dem ratte, der die brucken
uber die Elbe mit grosser swerer unkost heldet, zcugelassen ist, sulch
bruckengelt hinfurder unvorhindeit zcu nehmen auszgeslossen die
rittermessigen und geistlichen, ab die selbst uber solche brucken zcugen
mit iren knechten, das die deszhalben frey sein, &ber nicht der geist-
lichen leyhisch gemytt gesynde, knechte, pferde und habe in abeweszen
yrer herrn. Hirumbe und dieweile bmeltem rate wol gezcymet, sich
sulche vortrechte zcu halten, was deszhalben auch von ynen vorgenomen
zcu enthaltunge der brucken in crafft solcher concordien gescheen, ist
der anwalt nicht gestendig, das die beclagten dadurch in straff ader
pen einiger recht gefallen ader ungeburlick gehandelt, noch mynner das
sie von geistlichen personen sulch bruckengelt genomen und seinen
gnedigsten herrn injuriirt ader ungeburlichen schaden zcugefuget
haben.
Zcu der eilften vormeinten schuldt betreffende den zcoll, gabell
und geleyt zcu Gatterszleben von gefurtem bier und weyne den geist-
lichen und capittel zcustendig genomen etc. anwortt der anwalt mit
vorgestaltem gedinge und in berurten fellen, und gestehet nicht, das
934 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
die beclagten zcoll, geleyte ader gabellen von bier ader weyne den
geistlichen zcu irer hauszhaltunge und nicht kramschaft halben zcu-
gefurt zeu Gatterszleben genomen , so aber gedacht capittell ein schenck-
statte haldet, als der anwalt clagende auch hat vorbracht, und derselbigen
schenckstatt gedrencke zcu feylem kauffe zcufuren lest, haben die be-
clagten davon gewonliche gabellen und zcoll, ab das gescheen were,
nicht unbillichen mogen fordern und nehmen, damitte sie nymandts
injuriirt, noch unrecht belestiget haben.
Zcu der zcwelfften vormeinten anclage die wintmulen uff genseyt
der brucken etc. betreffende antwortt der anwalt der beclagten mit ge-
dinge und in fellen wie vor und saget, nachdem sulche wintmulen
uff gedachts rats und der alten statt eygenthumb, der dem ratte vor-
bemelte zceit langk zcugestanden, und nicht uff seins gnedigsten herrn
hovestat ader area gebawet, ist er dem widerteil seins anbringens der-
wegen und also nicht gestendig.
Uff die dreyzcehende vormeinte clage anlangende das dorff Gubtz
antwortt genanter anwalt uff gedinge und felle wie vor und ist der
auch, das sulch dorff seinem gnedigsten herrn und seiner f. g. kirchen
mit seinen zcu- und eingehorungen solle zcustehen, nicht gestendig,
sundern stehet zcu dem ratte der alten statt Magdeburgk, der solchs
vorbestympte zceit lang in der antwort uff die neunde clage gesaczt
ane rechtliche ansprache gehabt und besessen hatt.
Zcu der vierzcehenden schult, das die beclagten diejenigen, so in
seins gnedigsten herrn gerichten ubertreten und durch seiner gnaden
amptleute und statthelder vorvestet und gerechtiget sein, geleyten sollen
etc. belangende, antwortt der ergenante anwalt mit einzcyhunge bmelter
bedingunge und fellen und gestehet nicht, das die beclagten dermassen,
wie vorbracht ist, geleytet haben ader geleyten, woll ist aber von be-
rurter und also langer zceit her, do wider nymandes anders gedencket,
gehalten, so ymands in der alten statt Magdeburgk gemiszhandelt,
ubertreten ader doselbst geechtiget ader. vorweiszet und in seines gne-
digsten herrn gericht ader gebite in der Sudenburgk ader newen statt
Magdeburgk komen, das der doselbst ane geleyt sicher gewest, desz-
gleichen widerumbe mit den, die in seines gnedigsten herrn gerichten
in der Sudenburgk ader newen statt vorhandelt vorweyszet ader ge-
echtiget und in die alte statt Magdeburgk komen, gehalten ist, durch
welche gewonheiten dan vormeint allegirunge hie wider auffgehoben ist.
Zcu der funffzcehenden anclage daruff, das die in der alten statt
Magdeburgk zcu burgermeistern und ratt gekorn seinem gnedigsten
herrn ungelobet und von seiner gnaden darzcu unbestettiget uffgzehen
etc. vorgewandt, antwortt der anwalt mit vorrigen bedinge und uif
berurte felle und ist solcher vormeinten clage bescheidelichen angestalter
masse nicht gestendig, und saget, das von gewonheiten vormelter zceit
und in der antwort zcu der andern schult vorleibet die erlichen ynnungen
der alten statt Magdeburgk jerlichen aus iren innigeszbrudern rat-
manne und innigeszmeistere, die das kunfftige jar den ratt und ratt-
Nr. 915. 1495. 535
stul sollen vorhegen, erwelen und kyszen, welche newgekorn rattmann
und innigeszmeister von iren innigeszbrudern dem alten regierenden
ratte uffzebracht, der von in gewonliche eyde und gelubde auffnymet,
und bestettiget werden, haben solchs auch so lange zceit geubet mit
wissen und vorhengknisz eins ertzbischoves zcu iglicher zceit gewest
und das zu thun sunst auch ane berurte gewonheiten macht gehabt,
dergleichen der newegekorn ratt ehr und ane bestettigung seins gnedigsten
herrn zcu administriren aus zculassunge beschribener rechte, derwegen sie
durch gebrauchunge des, das sie recht haben, nymandes injuriiren.
Zcu der sechzcehenden clage, zcweytauszent und hundert margk
feines silbers und zcwentzigtauszent reinsche gulden, darinne die be-
clagten durch das vormeint concilium zcu Basel comdemnirt sollen
sein, etc. betreffendt, antwortt der anwalt und gestehet erstlich nicht,
das diejenigen, so nach inbalt diszer vormeinten schult condemnirt
sollen sein, rechtlich citirt ader das der krigk mit ynen contestirt und
ordentlicher process gehalten sey, noch weniger gestehet er der urteil,
darinne die beclagten sollen condemnirt sein, und ab auch das alles
erweiszet wurde, gestehet er dem vormeinten concilio zcu Basel seiner
gewalt und jurisdiction nicht, dadurch sie die beclagten móchten recht-
lich und gerichtlich condemnirt haben, saget verner, so gleich derhalben
ein vormeint urteil ader sententz gedachts concilii gezceiget und vor-
bracht wurde, das sulcher sententz crafftlosz und nulla sey umb nicht-
haltunge willen geburlicher ordentlicher termin und gebrechens halben
der jurisdiction berurts vormeinten concilii, derwegen und so auch
durch so lange zceit von berurtem vormeinten concilio her wider alle
vormeinte clagen vorjaret und prescribirt und ane das ditzs vormeinten
anzcugs halben ein sune zewischen den beclagten und seines gnedigsten
herrn vorfaren gemacht und domitt solcher vormeinter anzeugk ab-
gelegt ist, als der anwalt erweiszen kann und sich des zcur notturfit
erbeutet, uberflussigkeit auszgeslagen, sulch vormeint sententz in ire
crafft und in rem judicatam nicht hat gehen mögen, mag vill weniger
itzt und wie gebeten exequirt werden.
Zcu der sibenzcehenden clage der thurme und mauren halben
darynne bestympt etc. vorbracht, antwortt der anwalt uff berurte felle
und gedinge und saget, das von X, XX, XXX, XL, L, LX, hundert
und so vill jaren und gezceiten her, nymands anders gedencket, uber-
flussige beweiszunge allerwege auszgeslossen, die thor, thurme, mauren,
auch die besliessungen, bestellungen und bewarungen derselbigen an
der alten statt Magdeburgk dem ratte und derselbigen statt zcu-
gestanden haben und zcustehen, der auch solche wache, thor, thurme
und mauren so lange zceit her bestalt, noch nottorfft gebawet und
reficirt haben offenbar mit wissen und gehelen eins ertzbischoves zcu
Magdeburgk, derwegen der anwalt sulcher clage und angeheften petition
und das die beclagten seinem gnedigsten herrn domit injuriirt hetten,
nicht gestehet.
Zcu der achtzeehenden vormeinten schuldt den schiefferthurm, den
036 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
thurm bey seins gnedigsten herrn hove, den scheiblichten thurm hinter
dem mulhove sampt den mauren doselbst bisz an den steinen thurm,
auch die blancken neben dem mulhove, dem rotten thurme, die graben
und brucken doselbst und den thurm hinter den carmelitern etc. be-
treflendt, antwortt villgedachter anwalt uff berurte gedinge und felle,
wie zcur nehsten clage hievor, und das sulche thurm, mauren, brucken,
graben und blancken mit sampt den bawestetten von zceit in nehster
antwort berurt bestymptem ratte und statt zcugestanden und zcustehen,
die auch der ratt alszo lange in irer gebrauchunge gehabt und nach
notturfit und bequemigkeit geslossen zcu bewarunge der statt bestalt
und reficirt haben, alles offenbar und wissentlich einem ertzbischoff
sich der aller vor das seine angezcogen und die beclagten ader ire
vorfaren darumbe gerichtlich angefochten haben.
Zcu der neunzcehenden vormeinten clage betreffendt den graben
zcwischen der alten statt und newen statt Magdeburgk angericht, auch
die vorhinderunge der ausz- und einfart der Elbe aus der newen statt
und hinwegknemunge mit dem graben und gefurter erden eines zcigel-
hoves, eins smidehauses, eins garten seinem gnedigsten herrn mit
lehen unnd zcinsen zcugehorig, auch den graben furder bisz an das
Ulrichsthor gemacht zcu vorhinderunge und einbawunge gemeiner
strassen und der leute guter, item die einzcyhunge eins andern
garten, darausz sie eftwan eine schindtgruben und itzt wider einen
garten gemacht etc. antwortt obemelter anwalt der beclagten uff vill-
gedachte gedinge und felle und saget, das die beclagten berurten graben
uff der alten statt Magdeburgk zcugehórunge und eigenthumb eigent-
lichen und so weyt sich dieselbige zcugehorunge ergibet und erstrecket,
mit malsteinen, daran seins gnedigsten herrn vorfaren ertzbischoven
Johannsen seligen gedechtnisz und der alten statt Magdeburg wopen
gehawen seint, vormalt auffgeworften haben zcu vorwarunge und mu-
nition derselbigen statt und dergleichen auch den graben noch dem
Ulrichsthore uff der alten statt eigen und zeugehorunge angerichtet,
des sie zcu rechte und aus gewonheit vorbestimpter zceit, so tieff in
das not beduncke, ane vorwillingunge eins ertzbischoves zcu Magdeburgk
und seiner gnaden capittels wol haben macht gehabt, und das er
darumb sulcher clage und vormeldungen darinnen auszgedruckt, nem-
lichen das sie die ausz- und einfart der Elbe den newen stettern mit
der erden vorhindert, einen zcigelhove, ein smideshausz, zcweyen
garten, die gemeynen strassen und ander frembder leute gutter wider
iren willen hinwegk genomen haben etc. nicht gestendig ist, so berurte
erden den newen stettern zcu gute, auch von den newen stettern
rechtlich nicht widersprochen, dohin gefurt ist, wider die unstumigkeit
der wasserwage und uff das die Elbe, so sie sich zu schaden ergenszet,
nicht verre einrisse, das dan der kirchen untterthan zcu fromen und
nicht zcu schaden erreicht, derwegen die beclagten domit nymandes
injuriirt, noch nymant unleidelichen schaden zcugefuget haben, darumbe
sie zcu rechte und also wie gescheen beclaget mögen werden.
Nr. 915. 1495. 587
Uff die zcwentzigste vormeinte schuldt, das die wechszeler nicht
sollen zcu ratte gekorn werden etc. betreffende antwortt der anwalt
der beclagten auff berurte gedinge und felle und saget, das er solcher
clage nicht gestehet, noch vill weniger das derhalben vom widderteil ge-
sonnen und gebeten ist.
Zcu der einundzcwentzigsten vormeinten anclage die rechnunge
der hospitall und das derselbigen hospitall guter und einkomen zcu
unbillicher weise auszgethan und die beclagten seinem gnedigsten
herrn und prelaten die rechnunge vorhalten sollen etc. betreffendt, ant-
wortt der anwalt mit vorgethaner protestation und in bmelten fellen
und saget, das in und vor der alten statt Magdeburgk drey hospitalia
angericht sein, das ein sanct Gertruden bei ertzbischoff Gunthers lob-
licher gedechtnis gezceiten uffgericht, welcher aus bebstlicher commission
das bestettiget und dem ratte zcu Magdeburgk die versorgunge des
hospitals geeigent, jerlichen mit zcwen besessen burgern also vorstehern
zcu bestellen, die allewege uber zcwey jare dem ratte in beywesen
des rectoris der capellen sancte Gertrudis lauts der confirmation be-
schiedt und rechenschafit thun und biszher gethan haben und sulchs
die lange zceither mitvordenunge der vorsteher und einnemunge der rechen-
schaft rugklichen ane rechtlichen eintragk bestalt und herbrocht haben. Das
ander sanct Annen der gewantsneider innunge, das dritte sanct Georgen
ausserhalb Magdeburgk der seydenkramer innunge zcugethan und an-
gehefftet, welche gewantsneider einem von iren innigeszbrudern uft seinen
eidt, den er derhalben musz sweren, und die seidenkramer auch einen aus
iren innigeszbrudern uff seinen eidt irer innunge gethan jerlichen zcu vor-
stehern erwelen und verorden; disze vorsteher alle geloben, der hos-
pitall nutz und fromen vleiszlich zcu schaffen und schaden zcu vor-
waren, das nutzlich ist zcu vorvolgen und das schedliche zcu unter-
lassen, thun auch jerlich ire rechnunge, die ersten dem rate wie berurt,
der ander den gewantsneidern, die dritte den kramern in gegenwertig-
keit aller innigeszbruder, haben das berurte zceit langk in der antwort
auff die sibenzcehende clage vormeldet und uber menschen gedencken,
bisz doher also gehalten und rugklich herbracht offenbar wissentlich
einem ertzbischoff zcu Magdeburgk zcu yder zceit gewest, ane das sie
derhalben von seinen gnaden rechtlich sein angefocbten ader sie die
vormunden und hospitalarii vorseumlich oder unvleiszlich gewest und
darumbe andern rechnunge zcu thun requirirt sein, auch ane das sie
ymandes anders rechnunge gethan haben, derwegen der anwalt sulcher vor-
meinten clage und das vorgedachten hospitalen ubel gevormundt ador
das sie unrechtlich vorthan ader vorspildet sey, nicht gestendig ist,
noch mynner das sie die vormunden ader beclagten darumbe ymandes
anders die rechnunge zcu thun schuldig ader derhalben wie gesonnen
zcu condemniren sein.
Und nachdeme dan also langer zceit werung gewonheit und vor-
jarunge, wie durch den anwalt der beclagten vormeldet, und nemlichen
X, XX, XXX, XL, L, LX hundert und sovill jaren, das anders und
4
538 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dargegen nymands gedencket, daruber sein, und doher welch zceit der
anwalt einer yden gesaczten antwort darauff ergrundet also will zcu-
gesaczt haben, davon er bezceuget, offenbar gescheen von dem wider-
teile und seiner gnaden vorfaren geduldet und rechtlich nieht wider-
fochten, alle anclagen und rechtliche action auszleschet, recht ist, recht
gibet und gleiche macht und crafft hat eins tittels und vorschribener
freyheit und privilegii mit angesehen, das sein itziger gnedigster herre
und seiner gnaden vorfaren loblicher gedechtnisz den von Magdeburek
bestettigunge und confirmation gegeben haben vermeldende, das wir
sie lassen sollen und wollen bey irem rechte, bey irer freyheit und
bey irer gewonheit, die sie von alters gehabt haben wente an diszen
tag etc. darumbe mag ein yder namhaftig die beclagten sich derselbigen
mit guten eren und rechten woll halten, ane das wider sie zcu vor-
muthen sey, das sulehs von ynen geschee ader gescheen sey mit be-
triglichem vorsatze, ymandt und sunderlichen seinen gnedigsten herrn,
als dritten und tertio und darwider angebracht thun nicht vorgenomen
ist, zcu smehen ader zcu beschedigen, ane welch vorsetzlich betriglich
gemuthe den furder iniuriarum actio nicht wirt geboren, derwegen und
in ansehunge, ab auch seinem gnedigsten herrn, wie angezceigt, solt
injuriirt sein, als der anwalt nicht gestehet, das dennoch seinen furst-
lichen gnaden sulche vormeinte injurien und scheden itzt zcu diszem
mal und sunderlich alszo, wie gescheen, clageweisz vorzcuwenden
nicht geburet hat, so die rechte gar schon gelautbart und aufgesaczt
haben, das die injurien entspryszent aus dem thun, darumbe noch der
krigk ist, also hie ist, nach angebunge des widerteils nicht sollen noch
mögen vorgewant und gerechtvertiget werden, es sey dan, das erst
der krigk desz thuns, daraus die injurien und scheden hergeflossen,
geendet und finiret sey, gestehet der anwalt aller der beclagten des
antragens der vormeinten injurien und scheden, das die itzt und mit
vorgewantem thun zcugleich mögen prosequirt und gerechtvertiget
werden, gar nicht, will des auch furder, dan er in rechte zcu thun
schuldig ist, nicht zculassen, und ab der anwalt der beclagten zcu
vorberurten allen und iglichen vormeinten anclagen, auch zcu dem
geachten schaden, hon, smaheit und injurie nicht genugsam geantwort
hette, so sagei er darzcu in seiner volkomen antwort neyn, und ist
des, wie auszgefurt, nicht gestendig mit erbittunge, den neyne rechte
volge zcu thun, und in den fall, so dem gegenteile einiger schade
zcuerkant wurde, vorbehelt sich der anwalt mynnerunge desselbigen
nach sechszischen rechte ordenunge vorzuwenden.
Und dieweil auch der beclagte seinen behelff und defension nicht
ehr bedarf beweyszen, der clager habe dan erst seine clage und in-
tention gnugklich beybrocht und fundirt, darumbe bedinget itztgedachter
anwalt der beclagten sich sulchs rechten zcu gebrauchen und das er
des widerteils uffbringen, sovill das auff der that ruhet, die wider in
und seine sachwalden ist, das recht stehet uff im selbst wider offenbar
noch sweygend, auch mit ubergehung seiner kurtzen oben gethan repe-
Nr. 915—916. 1495. 589
tition halben nicht will bekant, sein wurd und uffbringen auch uff
sulehe meynunge nicht gedeutet, noch sich mit vormeldung
: und vorbrengung bestympter langer zceit gewonheiten, ubungen
und andern zcu weyterer probation, dan allein sovill im zcu
behaltung seins rechten zcu notturfitiger zceit nutze ist, vorstrickt,
auch mit gethanen antworten in die unformligkeit der vormeinten
clagen beslusses nicht gewilliget, sundern dieselbigen mit allen den,
so zcu rechte gescheen mag, angefochten, vorgelegt und sein erst ge-
than protestation und einrede darwider vornawet haben; bittet darauf
euch bestympte herrn scheydesrichtere, vorgedachte vormeinte anclage
als unformlich villgedachtem seinem gnedigsten herrn nicht zcustendig
und in ditzs compromisz nicht gehorende zcu vorwerffen ader aber
und so das zcu rechte nicht sein sollte, dennoch den anwalt und die
beclagten davon zcu absolviren und den clagenden teil darumbe in er-
lyden expens und scheden von den, die er der anwalt der beclagten
noch leyden und thun musz, protestirende zcu condemniren, auch
sunst zcu sprechen, was recht ist, und der anwalt der beclagten fur-
basz bitten wirt, das alles er der anwalt der beclagten und in dem
namen tut, und bittet uffs formlichst und in der allerbesten weysze,
als gescheen sall oder mag, mit anruffunge alles rechten und vor-
behaltung seiner furder notturfit, davon er bezceuget. Zcu urkunde
mit berurtter alten statt Magdeburg ingesigel vorsigelt.
Die Uberreichung dieser Schuterede und — Exceplion der Stadt
Magdeburg erfolgte nach dem Vermerk der Notarien Nicolaus Roppin
und Johannes Lam 1495, Montags den 9. Februar, vor den Schieds-
richtern Johann Kotze, Heinrich Sullae und Heyne Alemann in Gegen-
wart des Dr. Johannes Mogenhoffer, Kunsler des Erzbischofs Ernst,
und der Zeugen Hermann Nesemann, Kierikers Huvelberger Diöces,
und Andreas Wichmann, Bürgers von Magdeburg, durch den Syndicus
Thomas Mauricii.
1495. Februar 9. Magdeburg. 916.
Schutgrede und Antwort des Erzbischofs Ernst auf die Klageschrift
der Stadt Magdeburg.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Magdeburg s. r. Ms. 34 Bl. 183- 217.
Gleichseit. Abschrift.
St. M. s. v. A. Erzst. M. 11,010, vol. 2.
Gegen und wider unbestendige vormeinte zcuspruche und gerech-
tigkeit, so vor euch ernwirdigen, erbarn und ersamen hern Nicolauszen
abte zcur Zeynn, Hansen Kotzschen, Heinrichen Sultzen schulteszen
und Heynen Alman, burger der alten statt Magdeburgk, und ab sich
der handel inhalts des anlasz und compromisz, so von den parteyen
bewilliget und angenomen, dohin begeben wurde, auch vor euch hoch-
geborn fursten und herrn hern Woldemar fursten zcu Anhalt, graven
zcu Aschkanien und herrn zcu Bernburgk, dysser yrnisz und gebrechen
540 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gewilkurte scheidesrichter, die hochgelarten und erszamen Thomas
Mauricii beider rechte doctor, Claus Sturm, Hans Ottersleben ' und
Thomas Harkstroh insampt und bszundern, vormeinte anwalden und
sindici und in berumpten namen und angemaster anwaltschafft der
erszamen weiszen burgermeister, schopffen, rattmann, innigeszmeister
und gemeynde der alten statt Magdeburgk, wider den hochwirdigsten
in gott vater durchlauchten hochgeborn fursten und herrn hern Ernsten,
ertzbischoven zcu Magdeburgk, primaten in Germanien, administratoren
der kirchen zcu Halberstatt, hertzogen zcu Sachsen, lantgraven in
Thuringen und marggraven zcu Meissen, schrifftlich eingelegt und
ubergeantwortt haben, setzet und bringet der anwalt und im namen
seiner anwaltschafft des genanten fursten und herrn herrn Ernsts ertz-
bischoves und primaten etc. seins gnedigsten herrn disze nachvolgende
auffrichtige, wollergrunte, rechtbestendige were, schutzrede und antwort
und thut solchs in der allerbesten und bestendigsten form, weisz und
masse, als zcu rechte gescheen mag und zcu thun vorfast, angenomen
und bewilliget ist. Und vor allen dingen so protestirt er und bedinget,
das er mit nachbeschriben gesetzen nicht will vorpflicht, beladen noch
vorbunden sein, wasz mehr zcu erweiszen oder beyzcubringen, wan
zcu seiner parteye und seinem vorhofften rechte not, ab er auch wasz
uberigs vorbringen wurde, das er an dem wolle gnugig das zcu
ervolgunge derselben seiner were, schutzrede und antwort gnugszam,
bedinget im auch vorder alle gunst, freyheit, gnade, vorteil und
satzunge der rechte, so egenanter furst und herre herre Ernst ertz-
bischove und primas etc. sein gnedigster herre aus gnaden des al-
mechtigen als ein ertzbischove und primas, auch ein lobelicher furst
des heiligen rómischen reichs von rechte mit bedingunge und sunst
aus sunderlicher freyheit, domitte die jenen, so in solcher wirde und
stande befunden und in sunderheit der kirchen guter begnadt und be-
freyhet, gehaben mag, besserung, anderung, erholung, leutterunge und
wesz desz noch bewerten gemeynen und lantleufftigen rechten und
sunderlich nach gewonheit, stilo und ubunge diszer lande gesein mag,
auch zcugk, zceit, frist und dilation, ab im gezceugnisz, urkunde und
kuntschafft zcu vorforen ader zcu thun auffgelegt ader zcuerkannt
wurde. Er protestirt auch, dasz er der clagenden parteye vormeinte
zcuspruche und gesetze an dem ende, do die seiner parteye und
seinem berumpten rechte fruchtbar ader dinstlich und dem widerparte
und seinen vorhofften rechte schedelich, nicht anfechten, vorlegen noch
impugniren will, sundern will die annemen und nymet auch die alszo
an als der clagenden parteye eigen bekentnisz, an dem ende aber, do
die seiner parteye und seinem vorhofften rechte wider und entgegen
und dem gegenparte und seinem angemasten rechte fromlich, ist er
der nicht gestendig, will auch die vormittelst nachbeschribener auff-
richtiger, rechtbestendiger were, schutzrede und antwort vorlegen, abe-
werffen, anfechten und impugniren, davon und einem itzlichen sempt-
lich und bszundern er also offentlich bedinget und protestirt.
Nr. 916. 1495. 541
Und als vormeinte anwalden und sindici ergedachten fursten und
herren herren Ernsten ertzbischoven und primaten etc. seinen gnedigsten
herrn zcum ersten beschuldigen und sagen, wiewoll gnante burger-
meister, rattmanne und innigesmeister, ire vorfaren und sie, von
wegen des ratts und gemeynde in der gantzen alten statt Magdeburgk
und auch also uff dem nuwen marckte und do beneben von X, XX,
XXX, XL, L, LX und hundert jaren neher und furder und sovill mehr
gezceiten und jaren, die menschen gedencken ubertreffen, unvorrugk-
lichen alleine und gentzlich gehabt und als in zcustendig haben die
oberste blutt- und peinliche gerichte uber halsz und hant, todtslegere,
kampfere und blutrunstige wunden, braun, blaw und alle freveliche
handele zcu straffen, vorbust zcu nemen und seint in solcher gerichte
und gerechtigkeiten frideliche besesz, quasipossession und ubung bisz
doher geweszen in der alten statt, auch auf dem newen marckte und
do beyneben, die freveler in bestympten fellen, so offenbar, angenomen,
gefenklich gehalten, gestraft und nach erheischunge der thette fuge und
wandel genomen, das die ertzbischove zcu Magdeburgk zcu yder zceit
begangens thuns geweszen, gewust, gelyden, und so es zcu schulden
komen, das ein ertzbischove zcu Magdeburgk ader seiner gnaden ampt-
leute uff berurtem newen marckte und do beyneben ymandes umb
unthat ader in bmelten fellen zcur straffe gefengklich haben annehmen
wollen, das vorboten ; so auch ymandes dem ratte inrucken und ane
ir wissen doselbst umb unthat ader frevel mit gefengknisz von ertz-
bischoven und irer gnaden amptleuten vorstrickt und hinwegk gefurt,
den wider ledig gefordert, solch vorbitten und die ledigforderunge von
im gelybet sey und genanter ratt habe also disze gerichte und gerech-
tigkeit in gerugklicher fıidelicher ubunge. gewehr, besesz und quasi-
possession.ane ydermans rechtlichs widerhalten gehabt, herbracht und
ersessen, habe dennoch obgnanter ir gnedigster herre und itzigher
ertzbischove nicht unterlassen, bmelten ratt in vorgenante oberste
blutt- und peinliche gerichte und durch seiner gnaden mullvoit ein-
tracht und vorhinderunge zcu thun, auch uff bestympten newen marckte
und do beyneben in berurten fellen zcu richten, vahen, strafe und
busze zcu nehmen sich angemasset und der geburt Cristi unsers lieben
herrn tauszent vierhundert in dem neuntzigsten jare im monden Sep-
tember Cone Embden den jungen uff den mullhove gefengklichen an-
nehmen, anno ete. vierundneuntzig in der vasten Cone Schultzen uff dem
newen marckte wider ubunge der gerichte gefengklich aus der statt ringk-
maure in die Sudenburgk furen und behalten lassen, anno etc. im drey-
undneuntzigsten im December Margarethen Eggerdes vor dem thumbe
gefengklichen annehmen, pfanden und bussen, anno etc. in dem
zcweyundneuntzigsten jare im Augusto etliche smidknechte umb un-
gerichte, das von ine uff dem newen marckte geubet, in busze genomen,
anno etc. in dem vierundneuntzigsten im Oktober und November
Mathias Roden und seine mitgewanten umbe ungerichte uff dem newen
margkte begangen in das Sudenburgische der vorstadt, do doch vormals
542 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ungerichte in der alten statt ringkmauren begangen nicht gerecht-
vertiget, heyschen und zcyhen lassen und in vill andern thun, das
sie der kurtze halben vorbleiben lassen, dem ratte obgedachter irer
gerechtigkeit zcu abbruch, abgangk und schaden, den sie achten und wirdern
auf zcweytausent reinische gulden, derhalben bitten genante berumpte
anwalden .und sindici euch bestympte herrn scheidesrichter vill-
gedachten fursten und herrn hern Ernsten ertzbischoven und primaten
etc. ausz crafit desz anlasz uffs allerfugelichst und bequemest zeu
weiszen, rechtlichen und entlichen zcu erkennen, angeczeigte eintrege
und vorhinderunge abezcuthun vorschaffen, auch ire sachwalden an
iren hergebrachten rugklichen fridelichen vorwerten ubunge, gewehrn,
besesz, quasi possession und zcustendigen gerechtigkeiten nicht zcu
vorhindern, noch daran turbiren gestatten und ires rechten und her-
gebrachten besesses quasi possession fridelich genyszen lassen etc. wie
solehe vormissene schulde weiter iunehalten.
Erstlich fordert der anwalt und im namen seiner anwaltschafft, wie
oben, zcu diszer und allen nachvolgenden artickeln und schulden in-
sampt und bszundern von der clagende parteye eine gnugszame vol-
stendige gewehr, die im zu thun und zcu bestellen, wie recht laufitig
und hir zeu lande gewonlich ist, und so das gewegert, ist sein vor-
hoffen zcum rechten, er solle loszgeteilt und ab instantia iudicii ent-
punden und absolvirt und bitt sich in dem falle auch alszo ab instantia
iudicii zen entpinden und zcu absolviren, wan aber die gewehr, wie
recht und leufftig, gethan und bestalt, dan setzet er seine antwort, wie
hiernach beschriben.
Auf die ersten vormeinte schulde setzet der anwalt und im namen
seiner anwaltschafit desz bmelten fursten und herren seines gnedigsten
herrn disze schutzrede und antwort und ist des alles insampt und
bszundern nicht gestendig, nemlichen das burgermeister, rattmanne
und innigeszmeister, ire vorfaren und sie, von wegen desz ratts und
gemeyne in der gantzen alten statt Magdeburg und auch alszo ufi dem
newen marckte und do beyneben von X, XX, XXX, XL, L, LX und
hundert jaren neher und furder und sovill mehr gezceiten und jaren.
die menschen gedencken ubertreffen, unvorrugklich allein und gentz-
lich gehabt und als ine zeustendig haben die oberste blut- und pein-
liche gerichte uber halsz und hant, todtslegere, kampfere und blut-
runstige wunden, braun, blaw und alle freveliche handel zcu strafen,
vorbust zcu nehmen und das sie in solcher berumpten gericht und ge-
rechtigkeiten frydlichen besesz, quasipossession und ubunge bisz doher
gewest in der alten statt, auch uff dem newen marckte und do bev-
neben, die freveler in bestympten fellen angenomen, gefengklich gehalten,
gestrafft und noch erheischunge der thette fuge und wandel genomen,
und das solchs die ertzbischove zeu Magdeburgk zou yder zceit be-
gangens thuns geweszen, gewust, gelyden und so es zcu schulden
komen, das ein ertzbischove zcu Magdeburgk ader seiner guaden ampt-
leutte uff demselbigen newen marckte und do beyneben ymands umb
Nr. 916. 1495. 543
unthat ader in bmelten fellen zcur straffe gefengklich haben annehmen
wollen, das vorboten, so auch ymandes dem ratte inrucke und ane
ir wissen doselbst umb unthat ader frevel mit gefengknisz von ertz-
bischoven und irer gnaden amptleuten vorstrickt und hynwegkgefurt,
den wider ledig gefordert und das solch vorbieten und die ledigforde-
runge von ine gelobt sey und das auch gnanter ratt also disze an-
gemaste gerichte und gerechtigkeit in gerugklicher, frydelicher ubunge,
gewehr, besesz und quasipossession ane ydermans rechtlichs wider-
halten gehabt, herbrocht und ersessen, und das sie sein gnedigster
herre desz uff zcweytausent gulden geachtet beschediget; und ist sein
vorhoffen zcum rechten, wan dieselben vormeinten anwalden und sin-
dici solchs alles, darauff sie dan den grundt solcher irer ersten vor-
messen schulde setzen, wie recht nicht erweisten, solte er im namen
seiner anwaltschafft von bmelten schulden entlich und diffinitive losz-
geteilt, entpunden und absolvirt und bitt sich auch in dem falle alszo
davon entlich und diffinitive losz zcu teilen, entpinden und zcu ab-
solviren und die clagende parteye in der gerichtskost und expens zcu
vorteilen und zcu condemniren.
Es setzt auch der anwalt und im namen solcher anwaltschafft
seins egedachten gnedigisten herrn, das es etwan durch den allerdurch-
lauchtigisten fursten und herrn herrn Carolum den vierden Romischen
keiszer bey gezceiten ertzbischoves Petri seliges gedechtnisz noch der
geburt Cristi unsers lieben herrn tausent dreyhundert und in dem
sibenundsibentzigsten jare zewuschen gnantem ertzbischoven Peter eins
und burgermeistern und burgern gemeyniglich der alten statt Magde-
burgk anders teils berett, beteidingt, angenomen und bewilliget, das
die burger der alten statt Magdeburgk uff dem newen margkte doselbst
keinerley gerichte haben, noch nymande angreifen noch vahen, sie
thetten dann solehs mit dem voite uff dem mulhove, ab sie den ge-
haben mochten, möchten sie aber des voits darzcu nicht gehaben, wen
sie dan uff demselbigen newen margkte angriffen ader vingen, der
voit sey darbey ader nicht, den solten sie antworten in den mulhove
in gerichte des vorgenanten ertzbischoves Peters und uber den sollte
der mulvoit helfen, was recht ist.
Es ist auch darnach bey gezceiten ertzbischoves Albrechts lobliches
gedechtnisz noch der geburt Cristi unsers lieben herrn vierzcehen-
hundert und in dem dritten jare zewuschen seinen gnaden und seiner
gnaden ertzbischofflichen kircehen zeu Magdeburgk eins, burgermeistern,
innigeszmeistern, rattmanne und burger gemeyne der alten statt Magde-
burgk anders teils berett, beteidingt, angenomen und bewilliget, das
egenante burgermeister, innigeszmeister, rattmanne und burger seinen
gnaden, seinen nachkomelichen ertzbischoven und der ertzbischofflichen
kirchen doselbst zcu Magdeburgk die freyheit des newen marckts sollten
und wollten lassen, als die vor alter gewest ist, und seiner gnaden
vorfaren gehabt, und nemlichen sollten noch enwollten sie noch die
‚ren daruff nymandes greyfien ader greiffen lassen, sie thetten dan das
544 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
mit wissenschaft und willen seiner gnaden ader seins voits, möchte
man aber desz voits nicht gehaben, gryffen sie dan ader die iren einen
mysztheter ader vorvesten man, den ein ertzbischove zcu Magdeburgk
nicht geleytet hette, den sollte man setzen auf den mulhove und dem
volgen, als recht ist.
‘Auch ist es jungsten durch den durchlauchten hochgeborn fursten
und herrn herrn Albrechten, hertzogen zcu Sachsen, lantgraven in
Thuringen und marggraven zcu Meissen, zewuschen obgedachten fursten
und herrn herrn Ernsten ertzbischoven und primaten etc. seinem gne-
digsten herrn, seiner furstlichen gnaden und seiner gnaden ertzbischoff-
lichen kirchen halben eins, burgermeistern, rattmanne, schopffen,
innigeszmeister, burger und gemeyne der alten statt Magdeburgk anders
teils noch der geburt Cristi unsers lieben herrn der weniger zcal im
sechszundachtzcigisten jare berett, beteidingt, angenomen und bewilliget,
das der ratt zcu Magdeburg macht haben sollt die ubelthetter ader
ubertretter uff dem newen marckte zcu vahen, zcu greiffen und sich
domit nach laut obgedachter beredunge bey desz bmelten fursten
und herrn herrn Ernsts ertzbischoves und primaten vorfaren derwegen
beteidinget doch unschedelich seiner gnaden und seiner gnaden ertz-
bischofflichen kirchen an seiner gnaden gerechtigkeit und oberkeit und
den capittell, thumbherrn, pristerschafft und geistligkeit an iren ge-
rechtigkeiten, freyheiten, irer personen, dynern, hoven und gutern.
Es sein auch die widerpart anno domini etc. tricesimo secundo der-
selben angemasten gerichte und gerechtigkeiten halben durch ettwan
ertzbischoven Gunther seligen vor scheydesrichtern und arbitris von
beiden parteyen darzcu erkoren vorclaget, darauff sie dan auch geant-
wortet und daruber rechtspruche ergangen. Das alles also insampt
und bszundern, wie oben erzcalet, ergangen, erbeut sich der anwalt
in dem falle und eventum und sunst noch anders nicht, so es seiner
parteye und im zcu seinem vorhofiten rechte fruchtbar ader notturfitig,
in bedingter geburlicher zceit, frist und dilation wie recht zcu erweiszen,
will doch mit uberflussiger beweiszunge mit nichte beladen noch vor-
strickt sein und bitt sich auch in dem falle wie oben und sunst noch
anders nicht darczu zcu lassen, davon und einem itzlichen samptlich
und bszundern er auch ofientlich protestirt und bezceuget Dadurch
ist sein tróstlichs vortrawen zcum rechten, so gleich die widerparte
sulchs alles insampt und bszundern so in derselbigen ersten schulde
aufbrocht, wie recht zcu erweiszen, desz er sich doch aus ursachen
hir oben berurt mit nichte befart, dennoch wann er, das obbemelte
beredunge ader der eine gescheen ader das die widerparte derwegen
bey gezceiten gedachten ertzbischoven Gunthers seligen vor scheydes-
richtern und arbitris auch vorclaget und beschuldiget und sie darezu
geantwort, erkunden wurde, daraus sich dan ervolgete, das berumpte
vorjarunge, gerugkliche, frideliche gewehr, besesz und quasipossession
in der schuldt bmeldet vorruckt und interrumpirt were worden, sollte
er im namen seiner anwaltschafft von denselben schulden entlich losz-
Nr. 916. 1495. 545
geteilt, entpunden und absolvirt, auch solten die widerpart in der ge-
richteskost und expens vorteilt und condemnirt, und bitt sich auch in
solchem falle also davon loszzcuteilen, zcu entpinden und zcu absol-
viren und die widerparte in der gerichteszkost und expens zcuvorteilen
und zcu condemniren.
Darnach beschuldigen vormeinte anwalten und sindici egenanten
sein gnedigsten herrn und sagen, das vorgemelter ratt vorberurte zceit
langk in rugklichen, fridelichen gewehren, besesz und quasipossession
gewest und noch der alten stattmauren, thurme, vesten, thor, pforten
und einen hultzeren bergkfridt mit blancken ettwan von dem ratte
binter seines gnedigsten herrn hove, der mulhove genant, an die statt-
mauren zeu beyden seyten und do die mauren offen stehen, stossent
auffgericht mit einer zcugkbrucken doselbst zcu bessern, bawen, be-
vehsten und was do allenthalben bawfellig wirt, anzcurichten, als die
recht inen solchs auch gehengen, welchs die ertzbischove zcu Magde-
burgk zcu igklicher zceit geweszen gewust und gelyden, ydoch sein
gnade den ratte auch thun vorhindern, gedachte vorfallen blancken
noch notturfit, wie der ratt mit vorberurter gerechtigkeit, vorwerten
besesz und quasipossession herbracht, wider anzcurichten und zcu
reficiren und noch der geburt Cristi der weniger zcall in dem sechsz-
undachtzeigsten jare des monden Januarii beswert, ein gesatzt bollwergk
wider aufzcuheben zcu unsicherheit und besorgnisz des ratts und ein-
wonere der alten stadt Magdeburgk, auch in jaren der weniger zcall
desz achtzcigsten im monden December thun vorhindern und vorbitten,
ein hultzern gebeude uber der thustern pforten zcu der Sudenburgk
wart, welchs der ratt auffgericht, nicht zcu vollbringen, dem ratt allent-
halben vorberurter irer gerechtigkeit zcu mergklichem schaden, den
sie setzen und achten uff zeweytauszent reinische gulden, derhalben
bitien sie egenanten fursten und herrn herrn Ernsten, ertzbischoven
und primaten etc. seinen gnedigsten herrn zcu weiszen, rechtlichen
und entlichen zcu erkennen, solche eintrag, vorhinderunge und tur-
birunge abezeuthun zcu schaffen, auch ire sachwalden zu irer herge-
brachten rugklichen, fridelichen vorwerten ubunge, gewehr, besesz, quasi-
possession und zcustendigen gerechtigkeiten nicht zcu vorhindern etc.
wie derselbige vormeinte artickel und schuldt verner inneheldet.
Daruff ist des anwalten und im namen wie oben schutzrede und
antwort und gestehet solch insampt und bszundern nicht, nemlichen
das gnanter ratte dieselbige zceit langk in rugklichen, fridelichen ge-
wehren, besesz und quasipossession gewest und noch, der alten statt
mauren, thurm, vesten, thor, pforten und einen hultzern bergkfriede
mit blancken etwan von dem ratt hinter seins gnedigsten herrn hove,
der mulhove genant, an die stattmauren zcu beiden seiten und do die
mauren offen stehen stossend auffgericht, mit einer zcugbrucken do-
selbst zeu bessern, bawen, bevesten und was daran allenthalben baw-
fellig wirt, anzcurichten, und das ine die recht auch vorhengen sollten,
das auch die ertzbischove zcu Magdeburgk zcu itzlicher zceit geweszen,
Goschicbuq. d. Pr. Sachsen. XXVII. 3. 35
546 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gewust und gelyden, das auch sein gnedigster herre daran den ratte
sall thun vorhindern ine zcu schaden uff zcweitauszent gulden ge-
wirdert; und das alles die widerparte ane des bmelten seins gnedigsten
herrn der statt und landes Magdeburgk rechten naturlichen herrn und
landesfursten wissen und willen die statt mit blancken noch mit mauren
nicht haben bevesten mogen noch sollen, ist in lantleufftigen sech-
szischen rechten offentlich auszgesatzt und verordent. Es ist auch in
bewerten rechten weiter vorsorget, das nymandt einem andern und
sunderlich seinen rechten naturlichen herrn und landesfursten zeu
abbruch ader schaden ader ad emulationem stette, slosser ader dorfer
bevesten soll.
Dadurch vorhofft der anwalt und im namen seiner anwaltschafit
wie oben, so genante angemaste anwalten und sindici solches alles so
in derselbigen irer vormessen schulde erzcalt, wie recht, als ine dan
als clegern zcu thun geburet und eigent, nicht beybrechten, sollte er
im namen seiner anwaltschafft von solchen schulden entlich loszgeteilt,
entpunden und absolvirt, es sollten auch berumpte anwalten in der
gerichteskost und expens vorteilt und condemnirt werden, und bitt
auch in dem falle sich also davon losz zcu teilen, zcu entpinden und
zcu absolviren und sie in der gerichtszkost und expens zcu condemniren.
Es saget auch der anwalt, das die widerparte derwegen, das sie
sich derselbigen maure, thurme, thor, pforten etc. zcu bawen, zcu
bessern und zcu bevesten haben unterstanden, ettwan durch ertz-
bischoven Gunther mildesz gedechtnisz noch der geburt Cristi unnsers
lieben herrn der weniger zcall im zcweyunddreissigsten jare vor etlichen
scheydesrichtern und arbitris darzcu von beyderseyt gekoren seint be-
schuldiget, darauf sie auch geantwort, es sein auch daruber etliche
rechtspruche eroffent und ergangen.
Auch ist er nachmals zcwuschen demselben ertzbischoven Gunther
und ine durch ettwan den ernwirdigen hern Johann bischoven zcu
Merszeburgk und den hochgeborn fursten herrn Bernhart fursten zcu
Anhalt von wegen des bmelten bergkfrydes und brucken ein betheyding
gescheen. — Es ist auch jungst zcwuschen seinem gnedigsten herrn
und’ dem widerparte durch obgedachten fursten und herrn herr Al-
brechten hertzogen zcu Sachszen etc. wie es mit demselben bergk-
fryde, brucken, eingange und auszgange gehalten werden sollte, beredt
und betheidingt, solche ebemelte beredunge und beteidunge, als verne
die seyner parteye und im dinstlich nnd dem widerparte entgegen und
schedelich und sunst nicht weiter noch anders, nymet der anwalt an,
davon er protestirt.
Das alles also, wie itzt gesatzt, gescheen, erbeut sich der anwalt
in dem falle und eventum und sunst noch anders nicht, so es seiner
parteye und im zcu seinem vorhofften rechte nutze und fruchtbar in
geburlicher bedingter zceit und frist wie recht zcu erkunden, doch
uberflussigkeit auszgeslossen, und bitt sich auch in solchem falle wie
oben darzcu zcu lassen, davon und einem itzlichen insunderheit er
Nr. 916. 1495. 547
bezceuget und protestirt. Dennoch ist sein starcks vortrawen zcum
rechten, wan gleich die widerparte das alles semptlich und bszundern,
so in derselben schuldt erhaben, wie recht beybrechten, desz er sich
doch wenig beforcht, gleichwol so er das solchs ader der eine, wie
dan hir oben berurt, ergangen ader auch, das die widerparte sich
solcher maure, thurme, vesten, thor, pforten und bergkfrieds zcu
bawen und zcu bevesten in krigesleufften ader ander zceit mit gewalt
ader eigen thurst und frevel unterstanden hetten, erweiste, daraus
sich dan befunde, das angemaste gewehr, besesz, quasi possession und
vorjarunge vorruckt, zcubrochen, vornichtet und interrumpirt were
worden, solt er im namen seiner anwaltschafft von solchen unbestendigen
schulden entlich loszgeteilt, entpunden und absolvirt, auch sollten die
widerpart in der gerichtskost und expens vorteilet und condemnirt,
und bitt auch in dem falle sich davon loszzcuteilen, zcu entpinden und
zcu absolviren und die widerpart in der gerichtskost und expens zcu
vorteilen und zcu condemniren.
Furder beschuldigen die angemasten anwalten und sindici seinen
gnedigsten herrn in nachvolgendem artickele alszo sagende, dergleichen
so von derselbigen zceit her vorgedachtem mulhove gegen der statt
wart biszher kein gemauerte thorfart, sundern zwivachte pforten,
zcwischen den pforten ein grabe und brucken daruber und vor der
ersten pforten ein starke ketten gewest, welche der rait berurte zceit
her uber unvorruckt zcu notturfit und vorwarunge der statt zcu nechtiger
weil geslossen, die gerechtigkeit und rugkliche, frideliche gewehr, be-
sesz und quasipossession der zcusliessunge der ketten mit wissen und
vordulden der ertzbischove zcu yder zceit gewest gehabt, herbrocht,
dadurch auch vorjart und ersessen, auch den ratt in dem, so gedachte
kette vor der pforte desz mulhoves von alders gewest, durch seiner
gnaden mulvoit noch der geburt Cristi unsers lieben hern der weniger
zcall in dem zcweyundneuntzigsten jare im monat des Meyen abe-
geworffen, gedachts beseszes und quasipossession der besliessunge ent-
weret, auch darnach anno etc. in dem dreyundneuntzigsten des monats
Julii bmeltte pforte brechen, den graben einzcyhen und an der statt
vor dem mulhove ein newe gemauerte thorfardt gegen der statt wart
aufrichten, auch von dem newen marckte durch den mulhove, bergk-
fryde und zcugbrugken ein gemeyne hintenausfart erhaben, vormals
nye gewest, zcu unsicherunge und besorgknisz gedachtes rates, der
burger und einwoner doselbst, auch den ratt an irer hergebrachten
vorjarten custodien, besliesz und vorsorgunge entsaczt, inen zcu groszem
schaden, den sie achten uff tausent reinische gulden, und bitten seinen
gnedigsten herrn zcu weisen, rechtlich zcu erkennen, solche gemauerte
thorfart von dem mulhove und hindenaus wider abezcuthun vor-
schaffen, in die gewehr widerzcusetzen etc. wie derselbige artickel
verner besaget.
Darauf ist des anwalten und im namen seiner anwaltschafft wie
oben schutzrede und antwort und gestehet nicht, das der ratte ob-
35*
548 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
genant dieselben pforten und ketten berurte zceit uber unvorruckt zcu
notturfft und vorwarunge der statt zcu nechtiger weile gesloszen, die
gerechtigkeit und rugkliche, frydeliche gewehr, besesz und quasi-
possession der zcusliessunge der ketten mit wissen und vordulden der
ertzbischove zcu yder zceit gewest gehabt und herbrocht, vorjart und
ersessen, und das auch sein gnedigster herre die newegemauerte thor-
fart, bergkfride und zcugkbrucken ine zcu abbruch und schaden uf
tausent reinische gulden geachtet solle erhaben und auffgericht haben.
Dan dasz solch auffrichten derselben thorfart und zcugbrucken
seinem gnedigsten herrn als der statt Magdeburgk rechten naturlichen
herrn und landesfursten und sunderlich dadurch, das an demselben
orte grund und bodem seinen furstlichen gnaden und seiner gnaden
ertzbischofflichen kirchen zcustehet und alszo seiner gnaden und seiner
kirchen eigenthumb ist, gezcymet und zcugestanden hat, mag yderman
abenehmen und ermessen. Und ist des anwalten zcuvorsicht zcum
rechten etc.
Es setzet auch der anwalt, das zcur zceit, wie auch nehst hiroben
bemeldet, die widerparte durch egedachten ertzbischoven Gunther der-
halben, das sie sich derselben ketten auch unterstehen wollten, vor
gewilkurten scheidesrichtern und arbitris beschuldiget, darauff sie auch
geantwort; auch seint daruber etliche rechtspruche eroffent und ge-
sprochen.
Es ist auch ernachmals zcewischen demselben ertzbischoven Gunther
und ine auch durch obberurte bischoven Johann und graven Bernhart
von wegen solcher ausganges und einganges, wie es domitte gehalten
werden sollte, berett und beteidingt, das dan auch am jungsten durch
egenanten hertzogen Albrechten von Sachsen zcwischen seinem gne-
digsten herrn und ine abermals vornawet. Das alles, so verne solchs
insampt und bszundern seiner parteyen und im nutze und frucht-
bar etc.
Weiter beschuldigen vormeinte sindici und anwalden seinen gne-
digsten herrn, das doher und von vilberurter zceyt der hochwirdige
herre thumbprobst und archidiacon der ertzbischofflichen kirchen Magde-
burgk den geistlichen und die erszamen und vorsichtigen schulteszen
und schopffen den werntlichen gerichtszcwangk und jurisdiction in der
alten statt Magdeburgk uber den ratt, burger und einwonere in fellen
vor itzliches gerichte gehorende ane mittel und alleine hergebracht ge-
habt und geubet, das die ertzbischove zeu Magdeburgk zcu vder zceit
geweszen gewust und geduldet, vor welchen gerichten der ratt, burgere
und einwonere itzlichen nach gelegenheit desz thuns des rechten zcu
sein sich nye widersetzig gemacht und darauf von den heiligen
Romischen kirchen und reiche gefreyet, sie vor frembde ordentliche
gesaczte richter nicht fordern noch zcu trahiren. Dennoch habe sein
gnade auch in den jaren der weniger zcal des dreyundneuntzigsten des
monden Septembris uff anregen Pauli Ulrichs und in dem vierund-
neuntzigsten der monde Octobris und Novembris uff ansuchen Veit
Nr. 916. 1495. 549
Blesz und Jacoff Mullers und ander dem thumbprobste, thumbherren,
officiall und mullvoite commission gethan, in vormeynen, ordentlichen
gerichtszcwangk und jurisdiction uber den ratte und burger zcu ge-
brauchen, und gewalt, aus crafft solcher commission zcu richten und
diffiniren dem ratte und burgern irer obgedachten gerechtigkeit, auch
bebstlicher und keiszerlicher begnadunge vorberurt zcu nachteil und
entsetzunge; bitten derbalben seinen gnedigsten herrn zcu weiszen,
rechtlich zcu erkennen, die clagende parteye an solchem irem besesz,
gewehr und zcustendiger gerechtigkeit nicht zcu vorhindern und der
frydelich genyszen lassen etc. wie solcher artickel vorder inneholdet.
Darauff ist des anwalden im namen seiner anwaltschafft wie oben
schutzrede und antwort und ist nicht gestendig, das der herre thumb-
probst in geistlichen und der schultes und schopffen zcu Magdeburgk
in werntlichen sachen solche lange berumpte zceit uber den ratt, burger
und einwoner doselbst alleine und ane mittel und nicht ein ertzbischove
neben ader mit ine gerichtszwangk und jurisdiction gehabt herbracht
und geubet, und das auch die ertzbischove zcu yderzceit solchs gewust
und geduldet und dass auch desz also von der heiligen Romischen
kirchen und reiche befreyet. Es mag auch der ratt in warheyt nicht
aussagen, das yn leydelich, das der schultes uber sie einigen gerichts-
zcwangk haben sollte, dann sie vor einem jare ungeverlich in Hanszen
Lams sache sich des schulteszen gerichtszcwangk gewegert und wider-
setzig gemacht. Und ist sein vortrawen etc.
Es ist auch des anwalden vorder vortrawen zcum rechten, wan
gleich vormeinte anwalden wie recht beybrechten, das die widerparte
von den heiligen stull zcu Rome und reiche befreyet, sie vor frembde
ordentliche ader gesaczte richter nicht zcu fordern noch zcu trahiren,
dennoch dieweil sein gnedigster herre des ratis, burger und einwoner
der alten statt Magdeburgk als ein ertzbischove daselbst warer rechter
naturlicher herre, ordentlicher richter und landesfurste ist, auch der-
selbige ratt, burger und einwoner sein furstliche gnade vor einen
solchen erkannt, angenomen, gesworen und gehuldet haben, als dan
kuntlich und offenbar, und so es die notturfit erfordert und sunst noch
anders nicht, erbeut sich der anwalt, das in geburlicher zceit und frist
zcu erkunden, doch uberflussigkeit ausgenomen, davon er bedinget.
Aus dem sich ervolget, das sein furstliche gnade fur keinen frembden
richter geacht noch geschaczt mochte werden, sollten derwegen die-
selbigen angemaste bebstliche und keiszerliche begnadunge sich uff
seine furstliche gnade als der von Magdeburgk rechten, waren, natur-
lichen herrn, geordenten richter, ertzbischove und landesfurste nicht
erstrecken noch seine gnade begreifen. Und so mans darvor ansehen
wurde, das solche berumpte begnadunge sich uff seine gnade auch er-
streckte, des sich doch der anwalt mit nichte vormuthet, also dann
weren dieselbigen angezcogene begnadunge in der gestalt und form,
wie sich zcu rechte geburet und eigent, nicht auszbracht noch erworben
und weren also surrepticie und móchten zcu rechte nicht bestehen,
550 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
crafft noch macht gehaben. Und sintemal seine gnade der von Magde-
burgk herre, geordenter richter, ertzbischove und landesfurste ist, so
hat sein gnade die krigischen sachen genanten ratt, burger und ein-
woner betreffende, so vor seine gnade getragen, die zcu vorhoren, zcu
entrichten und rechtlichen zcu entscheiden, einem andern wol bevelen
und committiren mögen nach clerlicher verordenunge der bewerten
rechte.
Ernachmals beschuldigen angemaste sindici und anwalden mehr-
genanten fursten und herrn, seinen gnedigsten herrn und sagen in
nachbeschriebenem artickel, das genante ratt, schopflen und burger
auch privilegirt sein, so ymande von werntlichem gerichte und ge
nanten schulteszen und schopffen ader iren urteilen besweret, solch
beswerent urteil durch ein sunderliche form bescheidenlich alsbalde uff
unvorwantem fusze mit erfindunge eins bessern urteils und straffunge
an die hoher bangk, nemlichen an den pfaltz darzcu auszgesaczt zcu
tragen, welche form und privilegii dem sechszisschen lande und weich-
bilden rechten eingeleibt und gedachten der rait, schopffen und burger von
benanter zceit her in rugklicher, fridelicher ubunge, besesz und quasi-
possession vorweret, herbracht und des auch ertzbischoffliche vor-
schreibunge haben, sie in werntlichen sachen bey solcher und sech-
sischer rechte verordenunge bleiben zcu lassen, von dem heiligen
romischen reiche auch bestettiget. Ydoch solle sein gnade appellacion
und beruffunge von benanten schultes, schopffen und iren urteilen an
sein gnade gedachter fori, domit sie begnadet und dem sechsischen
rechte incorporirt, die auch der ratt, schopffen und burger mit ubunge
lange zceit vorjaret und herbracht haben, ungeniesz angenomen zcu
entschichtigen und diffiniren noch gemeynem beschreiben rechten zcu
nachteil irer freiheit, besesz, quasipossession und berurter ertzbischofi-
lichen vorschreibunge, sie bey sechsischem rechten etc. bleiben zcu
lassen, sein von seinen gnaden appellation durch Tilen Brugkmuller
gegen Heinrichen Roden dem eldern der weniger zcal im neuntzigsten
jare des monats Martii, anno etc. vierundneuntzig in Octobri durch
Heinrichen des capittels steynmetz gegen Elszen Ludewigs und andere
mehr gescheen angenomen und zcu rechtvertigen seiner gnaden official
und mulvoit bevolen, bitten derhalben sie sein gnade zcu weiszen,
rechtlich zcu erkennen solchs irs hergebrachten besesz, quasi-
possession und freiheit genyszen zcu lassen etc. wie dan erzcalte
schulde verner aussagen.
Darauf ist des anwalden und im namen seiner anwaltschafft wie
oben schutzrede und antwort und gestehet nicht, das der ratt, schopffen
und burger von obgedachter zceit her in rugklicher frydelicher ubunge,
besesz und quasipossession herbracht, so ymandes von werntlichem
gerichte und genanten schultes und schopffen ader iren urteilen be-
swert, solche beswerende urteil durch eine sunderliche form bescheiden-
lich alsbalde uff unvorwantem fusze mit erfindunge eins bessern urteils
und straffunge an die hocher bank, nemlichen an die pfalz, darzcu
Nr. 916. 1495. 591
auszgesaczt zcu tragen und desz auch ertzbiscehoffliche vorschreibunge
hetten, sie in werntlichen sachen bey solcher und sechsischer rechte
vorordenunge bleiben zcu lassen. Und ist des anwalden zcuvorsicht
zcum rechten etc. Es were auch angezcogen sechsisch recht von solcher
apellirunge an den pfaltz bemeldende der vornunfft und billigkeit gantz
ungemesz und fast unmuglich, dadurch mocht es zcu rechte nicht be-
stehen. Er saget auch, das war sey, ane das dasz bey menschen ge-
dencken erhort, nemlichen das man sich an den pfaltz von bmelten
schulteszen und schopffen und iren beswerenden urteilen berufen und
dieselbigen urteil doselbst vorhort gehandelt und entscheiden weren,
das sich auch der anwalt in bedingter geburlicher zceit etc. Dieweil
dan solche angeınaste hocher bangk in der gestalt und form aller, als
davon sechszische rechte bmeldunge thun sollen, nicht vorhanden,
noch alszo, wie dan auch nehst hiroben, in menschen gedencken nye
geubet noch gehalten, uff das nue die unrechten ader beswerende ur-
teil und spruche, so von bmelten schulteszen und schopffen eroffent
und gesprochen, gestrafit, corrigirt und gerechtvertiget werden möchten,
als dan zcu rechte sein soll, derhalben auch kein unterthan commun
dasz man von ine nicht geappelliren und ire urteil nicht gerechtvertiget
werden möge vormittelst iren wilkuren, statuten und stattrechten
noch gewonheiten erhalten noch becrefften mag, ist nicht strefflich,
sundern recht und billich an seinen gnedigsten herrn als derselbigen
schulteszen und schopffen herrn, geordenten richter und landesfursten,
dem sie auch mit eyden, pflichten und gelubden vorwant und unter-
than, von dem auch ir schopffenstull confirmirt und bestettiget sich
von ine und iren unrechten ader beswerenden urteilen zcu berufen,
auch angesehen, das sein furstliche gnade solch burggravenamacht, so
ettwan ein hertzog von Sachsen von seiner gnaden ertzbischofflichen
kirchen zcu lehen gehabt, dieweil dan seiner gnaden vorfaren ertz-
bischove Erigk seliger von denselbigen hertzogen von Sachsen gekaufft,
selbst inne hat, auch bemelten schultesz und schopffen die gerechtig-
keit in der banck zcu sitzen, recht zcu sprechen und ubunge des ge-
richts und gerichtszewangs von seinen gnaden als der oberhant und
burggraven zcu Magdeburgk entpfangen haben, solchs auch der anwalt
etc. derhalben man sich von unrechten ader beswerenden urteil der-
selbigen schultesz und schopffen an seine furstliche gnade woll beruffen
und seine furstliche gnade dieselbige appellation zcu verhoren, zcu
entscheiden und zcu rechtfertigen einem andern auch woll bevellien
und delegiren mag, und so sein furstliche gnade das gethan, hette
seine gnade nicht unzcymlich, sundern aus eberurten ursachen woll
und rechtlich vorfaren und gehandelt, und ob auch (doch ane abbruch
der warheit) etliche ertzbischoffliche vorschreibunge und keiszerliche
confirmation, die widerparte bey vorordenunge sechszischer rechte
bleiben zcu lassen, vorhanden, sollte doch dieselbige vorschreibunge
und confirmation von solchen sechszischen rechten, die do vormittelst
nichtubunge nicht abegethan noch abrogirt, auch durch bewerte rechte
002 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nicht vorworfen noch reprobirt weren, gedeutet und vorstanden, in
massen dan bewerte rechte eigentlich vororden.
Und als in nehstvolgendem artickel berumpte anwalden und sindici
seinen gnedigsten herrn beschuldigen und setzen, das villgedachter ratt,
burger irer personen und gutter an allen seins gnedigsten herrn zcollen
und gleyten zcols und gleyts frey sein sollen und solchs mit gleicher zceit
wie im anfange irer zcuspruche vorlaut, auch wissen und vordulden
zcu yder zceit der ertzbischove gerugklich, frydlich in ubunge, gewehr,
besesz und quasipossession hergebracht und ersessen, hab doch sein gnade
auch von genanten burgern und iren guttern zcoll und gleytte durch
seiner gnaden amptleute nemen und sie wie von alders frey nicht
wollen durchlassen ine zcu schaden uff dreytausent reinische gulden
geachtet, derhalben sie bitten sein gnade zcu weiszen rechtlich zcu
erkennen, ire sachwalden bey solchem hergebrachten besesz, quasi-
possession und freiheit zcu bleiben lassen etc. wie solcher artickel
verner bemeldet, darauff ist des anwalden und im namen villgedachter
seiner anwaltschafft schutzrede und antwort und ist nicht gestendig.
das egedachter ratt und burger, ire personen und gutter an allen seins
gnedigsten herrn zcollen und gleiten zcols und gleyts frey sein sollen
und solchs auch mit berurter zceit, auch wissen und vordulden zcu
yder zceit der ertzbischove gerugklich, frydlich in ubunge, gewehr,
besesz und quasipossession herbracht und ersessen haben und das
zcoll und geleytt von benanten burgern genomen. Und ist sein vor-
trawen zcum rechten etc. Es saget auch der anwalt, das es durch
obgedachten fursten und herrn, herrn Albrechten hertzogen zcu Sach-
szen etc. zcwiscben seinem gnedigsten herrn und den gegenparten be
redt und beteidingt, das sein furstliche gnade sollen und wollen die
von Magdeburgk in seiner gnaden zcoll und gleyt zcolls und gleits frey
faren lassen, doch unabbruchlich seiner gnaden furstlichen oberkeit
und gerechtigkeit, alszo das ein itzlicher burger zcu Magdeburgk dem
furman ader dem, den er bey dem gutt hat, einen brive mitgeben,
darinne er bey seinem eide von sich schreibe, welchs gutt sein sey
und nymands anders auszwennig, dan burger zcu Magdeburg daran
teil habe, getrewlich und ane geverde, solchen beteiding, als verne der
seinem gnedigsten herrn und zcutreglich und dem gegenpart schedelich
und sunsten noch anders nicht, davon er protestirt, nymet der anwalt
an. Und ist sein vorhoffen etc. gleichwol, so der anwalt erweiste etc.
das sich die burger zcu Magdeburgk des obemelten beteidings nicht
halten ader auszwendiger leutte gutter vor ire gutter anzcugen, dan
were genanter furst und herre herre Ernst ertzbischove und primas
etc. dieselbigen burger zcols und gleits trey zcu lassen nicht vor-
pflichtet. Es solle auch etc.
Darnach beschuldigen obgedachte berumpte anwalden und sindici
mehrgenanten fursten und herrn, herrn Ernsten ertzbischoven und
primaten etc. seinen gnedigsten herrn, und sagen, das gemelter ratt
und burger von vilberumpter zceit her unvorrugklich die gerechtigkeit
Nr. 916. 1495. 998
gehabt und noch haben, das sie in der alten statt Magdeburgk allein
und gentzlich und ine zcustendig wein zcu schencken und schenckstette
haben und das also mit wissen und vordulden itzlicher ertzbischove
zcu zceiten geweszen in gerugklicher, frydelicher ubunge, gewehr, be-
sesz und quasipossession hergebracht, vorjart und ersessen, solle doch
in den jaren der weniger zcal im funfundachtzigsten jare des monden
Augusti villgedachter sein gnedigster herre mit dem wirdigen capittel
ein weinkellere am der thumbkirchen creutzgange bawen, erheben, wein
schencken und einem itzlichen, der das begeret, offentlich vorkaufen,
auch in diszem itzigen vierundneuntzigsten jare des monden Novem-
bris Bartolden. Fricken in der Sudenburgk und Jacoffen Czyringen in
der newen statt wein zcu schencken und vorkeuffen erleubet und vor-
gunst, dem ratte an irer hergebrachten gerechtigkeit, besesz und quasi-
possession zcu mergklichem abbruch, abgangk und schaden, den sie
achten uff dreytausent reinische gulden, derhalben bitten sie sein furst-
liche gnade zcu weiszen rechtlichen zcu erkennen solche erhabene
weinkeller wider abzcuthune zu vorschaffen etc. wie gesaczte schulde
vorder aussaget. |
Darauf ist des anwalden und im namen seiner anwaltschafft schutz-
rede und antwort und gestehet nicht, das genanter ratt und burger von
vilberumpter zceit unvorrugklich die gerechtigkeit gehabt und noch
haben, das sie in der alten statt Magdeburgk alleine und gentzlich und
ine zcustendig wein zcu schenken und schenckstette haben und das
also mit wissen und vordulden itzlicher ertzbischove zcu zceiten ge-
weszen in gerugklicher, frydelicher ubunge, gewehr, besesz und quasi-
possession herbracht, vorjart und ersessen, und das auch in dem funf-
undachtzigsten jare der weniger zcal gedachter furst und herre herre
Ernst ertzbischove und primas etc. mit seiner gnaden wirdigen capittell
ein weinkeler an der thumbkirchen creutzgange bawen und erheben
dem ratte zcu schaden uff dreytausent reinische gulden geachtet Und
ist sein zcuvorsicht zcum rechten, szo und. als die clagende partey
solche ire vormessene schulde darauff anstellen und ergrunden, sollten
sie, das sie gerechtigkeit gehabt und noch haben, auch solchs mit wissen
und vordulden der ertzbischove durch frideliche ubunge, gewehr, besesz
und quasipossession berurte zceit herbracht vorjart und ersessen, das
sie, als weyt die stette nemlichen die alte statt, newe statt und Sudem-
burgk Magdeburgk in iren mauren begriffen, allein und gentzlich wein
zcu schencken, schenckstette haben und das auch bmelter furst und
herre mit seiner furstlichen gnaden hochwirdigen capittell in ernantem
jare ein weinkeller an der thumkirchen creutzgange bawen und erheben
hetten lassen ine zcu schaden uff dreytausent gulden gewirdert, wie
recht zcu erweisen schuldig, und auch das sein furstliche gnade, seiner
gnaden vorfaren und capittell das weinschenken ettwan vor vorwerter
zceit geweret ader vorbotten und darauff abegestalt, und wan sie
solchs alles wie recht nicht beybrechten, sollt der anwalt und im namen
wie oben von denselbigen schulden losz geteilt, entpunden und absol-
554 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
virt werden etc. Es setzet auch der anwalt, das gnante stette alle und
sunderlich die newestatt, Sudenburgk, der newe marckt und die orter
und ende, als verne sich die pfarkirche sancti Ambrosii in der Suden-
burgk gelegen in die alte statt erstrecket, sein villgedachten gnedigsten
herrn und seiner gnaden ertzbischofflichen kirchen mit gerichten obersten
und nydersten, mero et mixto imperio und aller ander oberkeit ane
mittel angehoren und zcustehen. Es seint auch seiner gnaden vorfaren
ertzbischove zcu Magdeburgk und seine gnade mit koniglicher gerech-
tigkeit und regalien, die in bmelten stetten und iren landen zcu haben,
von Rómischen kevszern und kónigen begnadt und befreyet geweszen,
inmassen sein furstliche gnade mit der auch begnadet und befreyet ist.
Es haben auch seiner gnaden vorfaren ertzbischove zcu Magdeburgk
solche regalien und konigliche oberkeit in gerugklicher ubunge, besesz
und gewehr gehabt, ersessen und herbracht, alsdan sein gnade auch
hat. Solchs alles, so verne es seiner parteye dinstlich ete. Dadurch
ist sein vortrawen zcum rechten, wan gleich vormeinte sindici das alles
so hiroben wie recht beybrechten, desz sich der anwalt mit nichte vor-
syhet, angesehen das die newestatt, auch Sudemburgk, darzcu der
creutzgangk und thumbkirche in dem weichbilde der alten statt Magde-
burgk, auch in der widerparte vormeinten gerichtszcwangk und juris-
diction nicht begriffen sein, auch angesehen das die widerparte auch
erweiszen musten, das man von der zceit, do sie ire berumpte vor-
jarunge hatten angehaben, auch in egedachten stetten und enden hette
wein schencken wollen und das sie solchs vorboten und man das also
darnoch uff ir vorbieten, so vor dem anheben irer angemaster vor-
jarunge gescheen, in bmelten stetten und enden solche angezcogene
lange vorwerte zceit solch weinschencken abegestalt und unvorruckt ge-
lassen hette, inmassen sich dan noch vorordenunge der bewerten rechte
zcu einer vorjarunge eins nichtthuns und also iuris negativi geburet
und eigent. Gleichwoll und dennoch hette sein gnedigster herre aus
crafft seiner furstlichen gnade koniglicher gerechtigkeit, regalien und
privilegien der kirchen gegeben und sunderlich aus redelichen ursachen
in gedachtem weinkeller seiner furstlichen gnaden ertzbischofflichen
thumbkirchen trefflichen und mergklichen gebeude, so vor augen, auch
derselbigen fabricam zu nutze und fromen und zcu enthaltunge des
gebeudes, darzcu in der newen statt und Sudenburgk wein zcu
schencken und schenckstette zcu erheben woll zcuzculassen und er-
leuben mögen. Derhalben alszodenne auch der anwalt und im namen etc.
Weiter beschuldigen berumpten sindici seynen gnedigsten herrn,
das vorgnanter ratt von obnerzcalter zceit her auch unvorrugklich die
gerechtigkeit gehabt und noch hat, das sie marcktrecht und nyderlage
in der alten statt Magdeburgk alleine und gentzlich gehabt, auch bey
penen in keuffen und vorkeuften zu gebiethen und vorbiethen haben,
das sich ein itzlicher, wer des mergktrechtes in kouffen und vorkouffen
und nyderlage gleich den burgern der alten statt mitgebraucht, vorpflicht
ist zcu halten, wer auch dargegen geubet und buszvellig erfunden,
Nr. 916. 1495. 359
von dem ratte offenbar in busze genomen, welchs die ertzbischove zcu
vder zceit geweszen gewust und gelyden und der ratt das alszo in
rugklicher, frydelicher ubunge, gewehr, besesz und quasipossession her-
bracht vorjart und ersessen, als auch ertzbischoffliche vorschreibunge
mit vollwort des erwirdigen capittels volzcogen solchs dem ratte vor-
hangen, unnd so etzliche burger in der Sudenburgk gesessen, nem-
lichen Heinrich zeu der Rószen, Hans Zcolgow, Gericke Hartman und
ander mehr, die sich margktrechtes in der alten statt gebraucht und
des ratts geboten in keuffen und vorkeuffen nicht gemesz gehalten,
auch das sie nyderlage in der Sudenburgk geubet, so die vom ratte
lauts der vortracht in dem zcweyundneuntzigsten jare umb Martini
vorbotet solchs dem ratte zeuvorbussen, sey ine durch seines gnedigsten
herrn mulvoit vorboten, dem ratte nicht wandel noch abtragk zcu
thun etc. den schaden sie allenthalben uff tausent gulden achten und
wirdern, derhalben bitten sie sein gnedigsten herrn zcu weiszen etc.
Darauf ist des anwalden schutzrede und antwort und ist nicht
gestendig das der ratt von berurter zceit bisher auch unvorrugklich
die gerechtigkeit gehabt, das sie marcktrecht und nyderlage in der
alten statt Magdeburgk alleine und gentzlich gehabt, auch bey penen
in keuffen und vorkeuffen zcu gebiten und vorbiten haben, das sich
ein itzlicher, wer des marcktrechtes in keuffen und vorkeutfen und
nyderlage gleich den burgern der alten statt mitgebraucht, vorpflicht
sey, zcu halten, wer auch dargegen geubet und buszfellig erfunden,
von dem ratte ofienbar in busse genomen und das die ertzbischove zcu
ydet zceit geweszen gewust und gelyden und der ratt das also in
gerugklicher fridlicher ubunge, gewehr und besesz vorjart und ersessen
und das auch ertzbischoffliche vorschreibunge mit volburt des wirdigen
capittels volzcogen solchs also dem ratt sollen vorhengen, auch das
Heinrich von der Roszen, Hans Zcolgaw, Gericken Hartmann sich des
nicht sollen gemesz gehalten, er gestehet auch nicht, das dem ratte
zcu schaden uff tausent gulden geachtet durch sein gnedigsten herrn
und seiner gnaden wirdiges capittell ein kram uff dem newen marckte
in dissem vorgangen jare sey auffgericht. Und ist sein zcuvorsicht
zcum rechten etc. So aber die clagende parteye das also und sunder-
lich, das ine das marcktrecht in keuffen und vorkeuffen auch die busse
und straffe dermasze, wie erzcalt, durch ertzbischoffliche sampt seins
wirdigen capittels rechtliche vorschreibunge und vorhengknis zcustunde
und haben sollte, beybrechten, was dan solche rechtliche vorschreibunge
bemelte und durch unubunge ader ander rechtliche weise nicht abegethan
noch vorruckt were worden, worde sich ane zcweivel sein gnedigster
herre sampt seiner gnaden hochwirdigen capittel der gebure und billig-
keit woll wissen zcu halten. Es vorhofft auch der anwalt, sogleich die
widerpart solchs, so von wegen der nyderlage und aufgerichten kranıs,
das die dem ratt und burgern der alden statt alleine und sunst nymande
aus angemaster vorjarunge zcustehen solten, wie recht beybrechten,
das sich der anwalt aus ursachen in seiner hiroben nehstgethaner
556 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
schutzrede aufbracht, die er auch alhir von worte zcu worte, sovill
es notturfitig, will resumirt haben, nicht befaret, dennoch, dieweile
seinem gnedigsten herrn alle drey stette und sunderlich die newen statt,
Sudenburgk und der newen marckte, daruff der kram sull aufgericht
sein, ane mittel zcustehet, und sein furstliche gnade mit koniglicher
oberkeit und regalien befreyet, wie auch ehrmals gehort, das sich der
anwalt auch, als verne es seiner parteye etc. so sollte sein furstliche
gnade aus crafit derselbigen koniglichen oberkeit und regalien und
sunderlich aus redelichen ursachen den burgern in der newen statt
und Sudenburgk eine nyderlage auch gestatten und nochhengen, auch
hette sein furstliche gnade aus crafit berurter oberkeit zcuvoran aus
redelicher ursache solchen kram auf dem newen marckte zcu erheben
und aufzcurichten woll vorgonnen und erleuben mögen. Aus dem sich
erfolget, das dennoch der anwalt etc.
Ernochmals so angemaste sindici seinen gnedigsten herrn beschul-
digen, das uff der Elben ober und nyder der alten statt Magdeburgk
kein korn ane des ratts willen, sundern vor gedachter alten statt
Magdeburgk geschyfft soll werden, und solchs ertzbischoffliche vor-
schreibunge und vortrechte daruber sagen durch das capittell vor-
williget haben, dennoch solle zcu Wollmerstatt anno etc. im zcwey-
undneuntzigsten in der vasten durch seiner gnaden amptman doselbst
zcwey schyff mit weyssen und gersten, auch desselbigen jars im herbste
ein schyff mit korn schyffen lassen und in demselbigen jare in der
vasten vorgunst, das die Treszkawen ein schyff mit korne vor
Nygripp geschyffet haben, und an andern enden zcu villmalen korn
die Elbe hynabe in seiner gnaden styffte schyffen lassen zcu nochteil
des ratts und vorhinderunge irer obgedachten gehabten gewehr und
ertzbischofflichen und capittels vorschreibunge, inen zcu abgangk und
schaden, den sie achten uff tausent reinische gulden, derhalben bitten
sie sein gnade zcu weiszen und zcu erkennen, ire sachwalden an
irer gerechtigkeit nicht zcu vorhindern und der frydlich zcu genyszen
lassen etc. wie dan derselbige artickel besaget. Darauft ist des an-
walden und im namen seiner anwaltschafft schutzrede und antwort und
gestehet nicht, das kein korn uff, uber und nyder der alten statt
Magdeburgk uff der Elben ane des ratts willen geschifft sall werden
und das auch solchs gnantem ratte vormittelst bestendiger vor-
schreibunge zcugesaget und vorschriben sey. Und ist sein vortrawen
zcum rechten etc.
Und als nachvolgende im leczten artickell vormeinte anwalden
und sindici seinen gnedigsten herrn obgenat beschuldigen, das vil-
bemelter ratt dermasse auch ertzbischoffliche vorschreibunge haben,
welche der ratt vorweiste ader vorbannte, von einem ertzbischove auch
davor und als veinde zcu halten und dieselbigen wider den ratt in die
alten statt Magdeburgk nicht zeu geleyten und sulchs alles und
itzliches, wie hiroben noch der kurtze vormeldet, mit offentlicher
rugklicher, fridelicher ubunge, gewehr, besesz, quasipossession, wissen
Nr. 916. 1495. | 557
und vordulden der ertzbischove zcu Magdeburgk hergebracht ersessen
und prescribirt, auch darneben ertzbischoflliche vorschreibunge und
confirmation vormeldende, den ratt bey irer freyheit, bei irem rechten
und bey irer gewohnheit etc. zcu lassen, hetten, solle sein gnade des
ratts vorbannte und vorweiste aus der alten statt auch wider in die
ringkmaure derselben alten statt ane des ratts vorwillunge geleiten,
derhalben bitten sie seine furstliche gnade zcu weiszen, auch rechtlich
zcu erkennen die sachwalden irer gerechtigkeit und freyheit zcu
genyssen lassen etc. wie bmelter artickell weiter inneheldet. Ist da-
rauf des anwalten und im namen seiner anwaltschafft wie oben schutz-
rede und antwort und gestehet nicht, das eberurter ratt und burger in
solcher angezceichenter masse bestendige ertzbischoffliche vorschreibunge,
auch das sie solchs in gerugklicher gewehr, besesz und quasipossession
herbracht ersessen und prescribirt haben. Und ist sein vortrawen
zcum rechten, wan die clagende parteye solche berumpte vorschreibunge
furhalten und der anwalt auch, das die in der form und gestalt, wie
zcu rechte ausgesactzt und vorordent, nicht volzcogen noch ausge-
gangen sey, nicht beybringen wurde, das er im also denne zcu thun
vorbeheldet, davon er protestirt. Dennoch sollte dieselbige vorschrei-
bunge allein uff die ende und orter der alten statt Magdeburgk, an
welchen ortern und ende dem ratt, schulteszen ader schopffen gerichts-
zcwangk ader jurisdiction zcustehet, gedeuttet, vorstanden und dohin
alleine erstrackt werden. Und ab gleich doch ane abbruch der warheit
vilberumpter ratte den bey irer freyheit, bey irem rechten und bey
irer gewohnheit etc. zcu lassen bestendige ertzbischoffliche vorschrei-
bunge und confirmation gegeben, sollten doch solche vorschreibunge
von der freyheit, auch dem rechten und der gewonheit, die dem
rechten und naturlichen vornunflt und billigkeit gemesz, auch redelich
herbracht und ersessen und das recht der freyheit die deutunge gibet,
gedeut und vorstanden werden, inmassen dan in bewerten geistlichen
und werntlichen rechten offentlich ist ausgedruckt und vorordent.
Dennoch vortrawet der anwalt etc.
Es will auch der anwalde und im namen seiner villgedachter an-
waltschafft alle gesetze und schrifite, beweiszunge, kuntschafft und
urkunde und sunsten alle gerichtshandel und acticaten, die vormals,
itzund und hinfurder in dissen krigischen sachen gesaczt, eingelegt und
vorgetragen werden, als verne die seinem gnedigsten herrn und im
nutz und fruchtbar und dem gegenpart unfruchtbar und schedelich
und sonst weiter noch anders nicht, davon er bezceuget, alhir vornawet,
eingezcogen, eingefurt und repetirt haben, davon er auch offentlich
bedinget. |
Und stellet solehs alles semptlich und bszundern, sovill seinen
gnedigsten herrn und im zcu seinem vorhofiten rechte dinstlich, uff
rechtlichs erkentnis, und ist seine dinstliche demuttige bette, im auf
das also alles das recht zcu ergehen lassen und zcu administriren, in
dem er auch insampt und bszundern ewr mildes amacht vleisip und
558 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
untertheniglich anruflet und implorirt, und will ihm auch alle vorder
notturfft und behelff vorbehalten haben, von dem allen und auch
sunsten wie recht, laufftig und gewonlich er alszo offentlich bezceuget,
bedinget und protestirt. Zcu urkunde mit vilbemelten seins gnedigisten
herrn hyrniden auffgedruckten insigill besigelt.
Die Übergabe dieser Antwort und Schutzrede erfolgte gleichfalls am
9. Februar 1495 durch Johann Mogenhoffer vor denselben Zeugen und
Notarien , wie die Antwort der Stadt Magdeburg.
1495. Februar 11. 917.
Michael Nicolai zu Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst, seine
Bürger Jürgen Berlin und Urban Winninck, von denen ihm jener
3 alte Schock für Hopfen und dieser 91), alte Schock für einen
Garten schuldig waren, anzuhalten, ihre Schulden zu bezahlen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdeborgk am dinstaghe nach Dorotee anno domini X Cv.
1495. Februar 20. Halberstadt. 918.
Erzbischof Ernst überträgt 90 Gulden jährlichen Zinses aus der
Urbede in der Neustadt, die er für 1800 (Gulden wiederkäuflich
an seinen Rat Heinrich von Ammendorf und dessen Bruder
Georg verkauft hatte, auf Bitten Heinrichs nach Georgs Tode
auf jenes Söhne Marquart, Ritter, Georg, Domherr zu Magdeburg,
Bernd, Hans und Curt von Ammendorf.
Cop. 69 fol. 78 w. 79.
St. M.
— Halberstadt — vierczebn hundert dornach im funfundnewzigsten
jare am freitage nach Valentini.
1495. Februar 24. 919.
Andreas, Abt zu Berge, belehnt seinen Schreiber Henning Kerk-
hof um seiner treuen Dienste willen mit einem Angefälle an den
Gütern zu Nickelde, Kethelingen, Eikendorf, Leversdorf und
Schönebeck, mit denen Hans Bosse, Bürger zu Magdeburg, belehnt
ist, nach dessen Tode Kerkhof in den Besitz der Güter treten
soll, damit er sie wieder in guten Stand bringe.
Cop. des Abts Andreas S. 213.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 735.
— am daghe sancti Mathie apostoli.
Nr. 917—921. 1495. 559
1495. Februar 28. 920.
Andreas, Abt eu Berge, bekunde, dass Heinrich Cilig zu
Schleibnitz an Hans Kord su Magdeburg 6 Scheffel Weisen jühr-
licher Pacht aus einer halben Hufe eu Schleibnitz für 12 Gulden
wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 212.
Regest: Holsteim, UB. des Klosters Berge Nr.736.
— am sunnavende na Mathie des bylgen apostels. '
1495. Mürz 12. 921.
Der Schöffenschreiber von Magdeburg empfiehlt dem Bürgermeister
von Zerbst einen Gehülfen.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Meinen gantz fruntwilligen dinst zuvor. Ersamer und wevszer
bsunderer guter frunt. Meyn geselle Paulus und ich haben jüngst
Jacobuszen Smide, so itzt seyn vorthkomen erwechst, vor unsern
gesellen Kestianum Hünerbergk gescreben, so sich itzt seyn ampt der
stadtschreybereye endigen werdit, zu behelffen by eym erbaren rate,
das er dy selbie stete auf unser vorbete, so er doch hijr by unsern
hern dinstes halben nicht willens ist zu bleyben, erlangen mochte, so
ir ane zeweibel von ym dy meynung wol verstanden habt. Derwegen
bidde ich ewr ersamheyt mit fleysze, wo in dingen etwas zu thunde
were, geruchet dem gnanten gesellen zu behelffen, das er des dinstes
by eym erbaren rate bekomen mochte, dan er sich allewege trewlich,
fleyszlich und fromlich, wy eym guten gesellen zcimet, alhij bey
meynen hern, auch an andern enden, do er gewest ist, gehalten hat,
der ungeczivelten zuversicht, er sich der gleichen by eym erbaren
rate auch halten werdit, in dem ym meyner fleelichen vorbete
gnyslich entphinden laszen, als ich mich des und alles guten bey
euch als meynem gnanten frunde versehee, ir ungespart thuen werdit.
Das gebordt mich und byn des erbytens umb euch nach alle meynem
vermogen fruntlich zu verdinen. Des ewr zuverlesszige antwort.
Gesrreven am donrstage nach dem sontage Jnvocavit anno etc. X CV.
Johannes M. scheppenschrey ber
zu Magdburgk.
Adresse: Dem ersamen und weiszen Georgen Gyszeken, bürger-
meister der stadt Zcerwst —.
[2
560 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1495. Mürz 13. 922.
Die Schöffen von Magdeburg empfehlen dem Rate von Zerbst,
der seinen bisherigen Schreiber in den Rat berufen hat, ihren
Diener Kerstianus für die Stelle des Schreibers.
Or. Pap, Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am freytage nach dem sontage Jnvocavit anno etc. X CV.
1495. März 50. 923.
Nicolaus, Abt von Hillersleben, bezeugt, dass Valentin Bade zu
Hohenwarsleben ein Viertel Landes daselbst an den alten Hans
Lentzen zu Magdeburg für 5 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. Hillersleb. fol. 118 v.
Universitáts- Bibliothek zu Jena.
— vyrtheynhundert jar darna in deme vyffundnegentigisten jare
am mantagh na unser liven frouwen dach in der hylligen fasten.
1495. Mürz 31. 924.
Andreas, Abt zu Berge, belehnt Laurene Garlipp mit einem
Haus im Nobben zu Neustadi-Magdeburg auf 4 Schilling jähr-
lichen Zinses, mit welchem vorher Claus Cleps belehnt war.
Cop. des Abts Andreas S. 214.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.737.
— am dynsdage na Letare.
1495. April 2. Magdeburg. 925.
Erzbischof Ernst von Magdeburg vermittelt einen Vertrag zwischen
den Schneidern der Altstadt und denen der Neustadi und
Sudenburg.
Cop. 69 fol. 232" und fol. 443.
St. M.
Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zu Magdeburg, primas
in Germanien, administrator des stiffts zu Halberstadt, herzcog zw
Sachsen etc. bekennen offintlichen mit dissem brive vor uns, unser
nachkomen und sost vor idermennigklich, die on sehen ader hóren
leszen, das der hochgeborn und wirdige unser lieber ohem herre Adolff
fürst zu Anhalt etc. thumprobst und der hochgelerte er Pawlus Mosz-
bawer doctor ete. unser official zu Magdeburg und lieber getruwer üsz
unsern geschefiten und bevehil in den irrigen und krigischen sachen,
so zcwuschen den innungen der sneyder in unser alden stad eyns und
den sneydern in unser newnstad und Sudemburg Magdeburg anders
Nr. 922—925. 1495. 561
teils erwachssen und sich biszher gehalten mit beyder partien wissen,
wilen und fulbord betheidinget und besprochen und sie solcher yrer
gebrechen uff hirnachfolgende weysze gütlich und gentzlich vertragen,
vereyniget und entscheyden haben und nemlich also, das die sneyder
in der obgerurten unser newen stad und Sudenburg, die dieszer vier
nachfolgenden stücken als messens, sneydens, anstossens und üsz- und
intragens in unser alden stad Magdeburg gebruchen wollen, die itzund
und zukunftig sein werden, sollen der innunge in der gedachten uuser
alden stad drittehalben rinischen gulden reichen und geben, und
welicher under ón hernacher die innunge der sneyder in unser alden
stat genczlich an sich brengen wolde, dem sollen solche drittehalbe
reinische gülden von ón wie itzt berurt gegeben mit vorlegunge seyns
geburdtbrives und andern nach inhalt und besagung berümpter privi-
legien ertzbischoff Gunthers unsers vorfarn milder gedechtnisse bemelte
sneyder innunge belangende zu hülffe und stewre abgerechent werden,
welcher aber von den sneydern in unser newn stad sich der vier
angezceigten stücke in der alden stad Magdebürg nicht gebrüchen
wolde, der sal in der uszgabe sollicher drittehalben gülden nicht vor-
pflicht sein noch damit beswerdt werden. Es sollen auch die sneyder
in unser newn stad und Sudenburg im knechtehalden mit den in unser
alden stadt Magdeburg vergleichen, also das keyner uber drey knechte
settzen solle bey bussze eins virteln zcerwester bieres, sülche büsse
igliche samnung der sneyder, undir den der ubertretter disses artickels
gesessen, alleyne vor sich zu fordern und zu gebrauchen macht haben
sal, wie aber die samlung der sneyder, under den der ubertretter disses
artickels gesessen, solche busse in vier wochen nicht fordern würde,
alszdann sollen und mogen die andern zewu stete soliche verfallen
busse fordern und in iren nuttz wenden. Es sal auch keyn lediger
ader unbesattzter sneyder, der keyne stadtpflicht ader bürgerrecht
gibbt noch gebraucht, in unser newen stad ader Sudenbürg den alden
stetern zu schaden gelieden werden, und wü die sneyder usz unser
alden stadt dorüber von den selbigen ledigen knechten beschediget
würden, so mogen die sneyder usz der alden stad dieselbigen dorumb
an dem orthe, dar sie befunden werden, zu rechte anlangen und die
busse nach rechte uff sie fordern und nemen und widderumb in
gleicher masse, so die sneyder usz unser nüwen stad und Sudenburg
durch angezceigte unbesattzte sneyder, die sich in unser alden stat
enthielden, beschediget würden, mochten sie dieselbigen daselbst mit
rechte dorumb anlangen, die busse von yn fordern und nemen; hiemit
sal aller vordriess, unwille und rechtsforderunge, so biszher under on
allenthalbin ergangen und fürgenomen, mitsampt aller kost und dar-
legin, so sich in derselbigen begeben, gantz nyddergelet, verricht und
gescheiden sein und bleiben ane alle fürder insage, behelff und geverde.
Dasz disse inmaszen obin berürt dürch die obgemelten unsern lieben
ohemen herrn Adolffen fürsten zw Anhalt etc. thumbprobst und ern
Pawlen Moszhawer doctor etc. unser official zu Magdeburg an unser
Geschiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 8. 36
‚562 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
stad und usz unserm bevehel also bered, besprochen, vertheidinget und
gentzlich gescheiden und von den paithien obinberurt bewilligt und
angenommen ist, haben wir diesen schied und verteidingesbriefl
gleichs lawts zewyfachten und iglichem teil einen mit unserm an-
hangenden ingesigeln versigelt lassen. Geben und gescheen zu Magde-
burg nach Christi unsers herrn geburd thawsend vierhundert darnach
im fünffundnuhenzcigsten jare am dornstage nach Letare.
— — — ———— — ———
1495. April 7. Magdeburg. 926.
Hans Ritter, Bürger der Sudenburg, verkauft mit Zustimmung
des Erzbischofs 5 Wispel Weisen, 10 Schillinge und 4 Hühner
jährlich von 2 Hufen auf Rottersdorfer Felde und von 2 Häusern
zu S. Michael vor der Sudenburg für 400 Gulden wiederkäuflich
und verpflichtet sich, die Zinsen binnen 3 Jahren bei Strafe von
50 Gulden zurückewkaufen.
Cop.69 fol. 34".
St. M.
— actum Magdeburg tercia feria post Judica anno ete. XC quinto.
1495. April 14. Magdeburg. 921.
Erabischof Ernst beseugt, dass der Rat der Stadt Salze an Henning
Storm zu Magdeburg und an seine Erben einen jährlichen Zins
von 30 Gulden aus dem Einkommen der Stadt für 500 Gulden
wiederkäuflich verkauft hat. Er verpflichtet sich ausserdem mil
Zustimmung des Domkapitels, die Stadt für die Zinsen schadlos
gu halten und sie vor Schaden zu bewahren.
Or. Ferg. 2 Sp.
Stadtarchiv zu Gross- Salze.
Wir Ernst von gots gnaden ertzbischof zw Magdeburg, primas in
Germanien und administrator des stifts zw Halberstadt, hertzog zw
Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zw Meissen, bekennen
offintlich mit dieszem brive vor uns und unnsere nachkomen ertz-
bischove zu Magdeburg, nachdem die erszamen unnser lieben getrawWen
rathmanne unnser stadt grossen Saltze vor sich unnd die gantze ge-
meine doselbst uf unnser ansuchen und gescheflte uns zu sundern
gefallen dem erszamen Henning Storme, burger unnser alden stad
Magdeburg, Eliszabeten seiner elichen hawsfrawen und yren beiden
erben ader innehabern des kawffbriefs mit yrem guten wissen dreysszig
gute reinische gulden jerlicher zcinsze und rente üsz ijren bereytesten
sehossen, zeinszen, renthen, pflegen, ufborungen und gerechtigkeiten,
als sie von der stadt wegen jerlich einzukomen und uffzuheben, alle
Jàr uf den sonntag Palmarum in der genannten unnser alden stadt
Nr. 926—929. 1495. 568
Magdeburg zu entrichten und zu bezcalen vor fünffhundert gute
reinische gulden hewbtsümme ufl einen widerkawf verkawfft unnd ver-
schrieben haben nach besagung der kawfibrive dorüber gegeben, das
wir die obgenanten rathmanne und gemeyne zcum Saltze solcher ver-
schreibung und jerlichen zcinsze halben, dieweil der widderkawff stehet,
schadelosz halden wollen, und ob sie oder yre nachkomen derhalben uf
eynichen schaden gedrungen wurden, den reden und gelóben wir vor
uns und unnsere nachkomen ertzbischove yn widderzukeren unnd zu
erstaten an allen behelff, argelist und geverde. Unnd der zw furder
bekentnisse haben wir unnser ingesigel vor uns und unnser nach-
komen an diszen brief lassen hengen; und wir Adolff von gots gnaden
fürste zu Anhalt etc. thumbprobst, Albertus Klitzing techandt und
capittel gemein der kirchen zw Magdeburg bekennen offintlich mit
diszem selbten brive, das die obingeschrieben vorschreibung und alle
und igliche stücke punckte und artickel dorinne üszgedruckt mit unnsern
wissen, willen und fülbordt gescheen seind unnd des zw urkunde
haben wir unnser ingesigel neben des obgenanten unnsers gnedigen
herrn ingesigel auch an dieszen brieff lassen hengen, der geben ist
zw Magdeburg nach Christi unssers herrn gebürd thauszendt vierhundert
dornach im funffundnuhenzeigsten jare am dinstag nach Palmarum.
Der Revers des Rates von Salse Cop. 102 fol. 46* im SL.-A. zu
Magdeb. Regest: Cop. 69 fol.77.
1495. April 14. mM 928.
Der Rat der Stadt Stassfurt verkauft an Heydeke Hogenbode zu
Magdeburg 60 Gulden jährlich aus den Einkünften der Stadt
wiederkäuflich für 1000 Gulden mit Zustimmung des Erebischofs
und des Domkapitels.
Cop. 102 fol. 47. — Regest: Cop.69 fol.77.
St. M.
/
— 1495 dinstags nach Palmarum.
Im Cop.69 ist bemerkt, dass das Geld, im Ganzen 2500 Gulden,
vom Ersbischof an den Fürsien von Anhalt geliehen worden ist und
dass 1000 Gulden schon 1494, December 21 gezahlt worden sind.
1495. April 28. 929.
Der Hat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, die Schuldner
der Kinder Albrecht Smedeknechts zur Zahlung ihrer Schulden
anguhalten.
Or. Perg. 8.
Stadtarchiv su Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Uns hebben angebracht Albrecht Smedeknechtes zeliger nagelaten
86*
564 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unmundigen kindere gesatte vormundere und frunde, wu den sulven
kynderen itlike juwe borgere schuldich sind, so juwe leve der namen
und schult in disser hir ingelechten cedulen, de zee uns derhalven, de
vord an juwe leve to schickende, geantwerdet und des gebeden hebben,
wol vornemende werden und darby bericht ze den sulven kyndere
eyn sodanes to betalende laten, darumme ze de vormiddelst gerichte
vau noden hebben mothen besoken und anlangen und derhalven eyn
del in beswernisse des bannes syn und doch nicht en achten etc. so zee
uns des under andern evgentlikeu berichtet hebben. Van des wegen,
guden frunde, bidden wv deger fruntliken, juwe leve willen de sulven
juwe borger im besten dar an und so vorder underwisen, zee der
gnanten unmundigen kindern vormundern sunder vorder besweringe
und richtes kosten gutlike uthrichtunge und betalunge don; vordenen
wy thur billicheyd tigen juwe ersamheyde, wur wy mogen, wedderumme
gerne. Geschreven am donnerdage in der hilligen osterweken under
unser stad secret anno domini etc. XCV'°,
Radmanne und innungesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmann tho Czerwist —.
1495. April 25. Magdeburg. 930.
Der Tat des Erebischofs Ernst entscheidet emen. Streit zwischen
der Stadt Magdeburg und Bernt Kramer daselhst wegen eines m
den Medebann gethunen Bürgers.
Cop. 69 fol. 933".
St. M.
Zuvormercken, nach dem sich zewuschen den erszamen burger-
meistern und rate der alden stad Magdeburg eins und Bernde Kramer
burger doselbs irrung Fricke Wolters halben, auch burgers derselbigen
stad, halden, der von Hansen Marxs von Brunswig, des genanten
Bernd Kramers stifsonen, mit rechte vor schültzen und scheppen des
werntiichen gerichts bemelter alden stad umb geltschült in den meyde-
bann erfordert, usz crafft desselbigen bannes usz seiner eygen be-
hawszung genomen und in Berndt Kramers hawsz gefenglich gesatzt
ist, dasselbige der rat angefochten yne gewaldiglich entlediget und ane
gerichte hat widder herusz nemen lassen, als ist usz bevehl des ern-
wirdigesten in got vaters und hochgebornen fursten herrn Ernsten ertz-
bischoves zu Magdeburg, primaten in Germanien, administratorn in
Halberstad, herzcogen zw Sachssen etc. durch den hochgelerten doctorn
Pawlen Moszhawer seiner gnaden official zu Magdeburg zcwuschen
erhrgemelten parthien gutlich abegeredet und gescheiden, wie hernach
volget, nemlich das der rat Fricken Wolter widder uf hewte in das
hawsz Bernd Kramers, dorusz er genomen, einstellen sal, das dann
Nr. 930—931. 1495. 965
auch also balde geschen, dornach derselbige Wolter zcwüschen hie
und dem nehsten dornstage vor pfhingsten Hansen Marxs dem clager
vier centener, ein viertel und acht pfundt gemachter und geschabter
kessel von kupfer kawfmans werung, dorzw vierdehalb alt schogk gr.
entrichten sal. Wurde er aber darane sewmig, so sol er sich widder
einstellen in Bernd Kramers hawsz, wo er auch in mitler zceit vor
der bezcalung verstorbe ader süst üsz der stadt entwürde, hat er die
schült dem cleger mit Ludwig Eykelman dem kannelgisser und Hein-
rich Tydeken dem bothcher, beyden in vorgenanter alden stad bürgern,
vergewisset, die selbstschuldiglich dofur gelobt und die bezcalung in
bemelter tagezceit, wo die von Fricke Wolters verbalden, bey yren
eiden zcu thun gelobet haben, wurden sie der aber auch sewmig, so
sollen sie von rate uff die thorme in yren gehorszam geweiset und
darvon nicht gelassen werden, es sey dann der vorgenante clager ver-
gnüget, das vom rate auch also zugesagt ist, domit die gebrechen gegen
enander gantz ufgehaben und gericht sein sollen. Des zu urkundt ist
dieser schied mit des obgenanten unsers gnedigsten herrn ruckehalben
angedrückten petzschir mit seiner gnaden wissen besigelt und gegeben
zu Magdeburg sonnabends in der osterwochen anno domini etc. XC
quinto.
— _—- — {u —
1495. Mai 1. 931.
Heise Rulffes gu Magdeburg belehnt seine Tochter, Nonne im
Kloster St. Laurentii, mit einer Wiese hinter Pechau, die zur
Zeit der Bürger Bartholomäus Rogätg in Lehen hat.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s. r. Lorenzkloster Nr. 65.
Ik Heysze Rulffes, borger der alden stadt Magdborch, bekenne
in disszem opin briffe vor allen de on sehn edder horen leszen, dat
ik lyhe unde gelegen hebbe der dogintszamen jungkfrouwen Saffen
Rulffes myner dochter, closterjungkfrouwen des innigen jungkfrouweliken
closters to sunte Laurentze in der nigen stadt Magdborch des ordens
sancti Benedicti, tho des closters und sampnunge hanth eyne wische
hinder Pechow lehngudt, de belegen isz gnant in den pulmen ghensyde
der steynbruggen, de Bartholomeuszen Rogetze in tyden to Nedelitz
wonhafftig und nu borger in der alden stadt Magdborch wonende van
mynem vader seligen und van my to mennlikem lehne in lehnen unde
wehren wente her tho gehat heth und noch hefft, also dat de gnante
myne dochter unde de sampnunge des closters deme obgemelten Bar-
tholomeus Rogetze de gebrukinge, de wyle he levet, daranne vorgunnen
unde tostaden sollen und willen ungehindert, alszo dat denne dat
closter na synem dode to der brukinge der ehrgnanten wissen grypen
unde kommen ungehindert my unde myner lehnerven und sust yder-
menniglich, doch efft de gnante myn dochter affginge ehr ik, dat denne
der lehne eyn van ..der sampnunge des closters van my edder mynen
566 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
lehnerven, efite we der lehne to donde hefft, eyn folge geschee, szo
offte de thofalle der lehne kommen, und wil des ore bekennige lehn-
herre wo vorberurt weszen, als lehnszrecht unde gewonheit isz. Des
tho mehrer bekentnisse unnde groter sicherheit, szo hebbe ik myn in-
gesigell an disszen opin briff hengen lathen, die geschreven und
gegeven isz nach der gebort Cristi duszent vierhundert darnach in
deme viffundenegentigisten jare am fridage nach deme sondage als men
in der hiligen kercken singet Quasimodogeniti.
1495. Mai 2. 932.
Abt Andreas zu Berge belehnt Dietrich Wendehake su Magdeburg
mit einem Viertel Landes auf Hohendodeleber Flur, das er von
Marcus Weske gekauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 215".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.739.
— am sunnavende na Philippi et Jacobi.
1495. Mal 4. —— | 933.
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Clot zu Sülldorf an
Hans Schulte zu Magdeburg 21, Wispel Weizen jährlich aus
5 Vierten Landes auf Wetingsdorfer Felde, dar denne de hove
XII morgen hefft, die er von Hans Müller gekauft hat, und aus
27 Morgen auf Stemmer Felde, die in Zeiten Henning Berg ge-
habt hat, für 134 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Andreas S. 214".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.740.
— am mondage na Misericordias domini. .
1495. Mai 4. 934.
Der Syndikus der Stadt Dr. Thomas Mauricii übergiebt den
Schiedsrichtern die Widerrede und Replik der Stadt auf die Schuts-
rede des Ersbischofs Ernst, und der Sachwalter dieses, Dr.
Mogenhoffer, übergiebt die Replik des Erebischofs.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Magdeburg Ms. 34.
Gleicheeit. Abschrift.
St. M. 8. r. A. Erzst, M. 11,610 vol 2.
—
1495. Mai 10. 935.
Der Schultheiss Heinrich Sulte schreibt dem Rate von Zerbst wegen
einer Verhandlung.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen willigen dinsth tovoren. Erszamen bsundern guden frundes.
Alsze gij my ghescreven hebben, alsz benemeliken ghescheen isth im
Nr. 932—937, 1495. 967
koppslachmandach, szo eyn kan ik dar nicht tho ghedoen richtes halven,
uth en sy sake, dat gy werden dar wen by schicken nha lude der
pardt upp dem dinszedaghe nha Cantate, unde wath susz altyd ik ghe-
don kan umme des hochghebornen fursten und herrn Magnus fursth
tho Anholt unnde umme jwer erszamycheit unnde jweren, wil ik myk
altvdt willichliken in vinden laten. Gegeven under mynem ingeszegel
am sondaghe Jubilate nach Christs gheburdth duszenth virhunderth
unnd im viffunndenegenstigen jar.
Hinrik Sulte, schulte
in der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und wyszen burgermestern und radtmann
der stad Czerwest —.
1495. Mai 12. Magdeburg. 936.
Der Vikarius Egbert Abraham schwört Urfehde, für seine Ver-
haftung und Gefangenschaft an niemand sich rächen zu wollen.
Als Gewährsmänner bringt er Heinrich Wolmirstede, Hans Bosze-
wille, Hans Bone, Achym Pegelow, Gisze Ludekens, Bürger von
Magdeburg, Ludeke Hogesang, Martin Ranow aus der Vorstadt
(Sudenburg) und Simon Moller, Bauer zu Mente.
Cop. 102 fol. 55.
St. M.
— Actum anno domini millesimo quadringentesimo nonagesimo
quinto in loco capitulari eiusdem ecclesie Magdeburgensis die Martis,
duodecima mensis Maii.
1495. Mai 18. 931.
Der Schultheiss Heinrich Sulle schreibt an Fürst. Magnus von
Bernburg, dass er die Klage des Rates von Zerbst nicht vor
seinem Gerichte zulassen wolle.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Hochgeboren fursthe unde gnediche her, mynen willigen dinsth
sy jwe f. g. voran bereyth. Alsze mik jwe f. g. eynen claghebriff des
erszamen rades tho Czerwesth an jw f. g. ghedaen hebben myth samp
jwer f.g. scrifft thogefogeth, darinne jwe gnade meldeth, myth dem
gherichte ghedachten von Czerwesth hyr behafft synth unde begherden,
szodaens wolden affstellen unde vor jwe gnade bewiszen unde vor
jwer f. g. scrifft forder meldeth, hebbe ik alle inholt vormerketh unde
gheve dar up jwe f.g. tho erkennen, dat ik den namen der besathe
nicht ghedaen hebbe in jwer gnade scrifft, sunder morgen, wil godt,
bynnen dinghes wil ik ohne neyne claghe thostaden, sunder den vor
jwer gnade wiszen, also dath jwe gnade ghesekerth werde tho unde afi
myt gheleyde tho komen, unde offte he sick des van mik nicht under-
568 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wisen wolde laten, wil ik doch up duth mael neyne recht dar over
staden unde ok den sulfften jwer f.g. dinsth mochte erschynen, were
ik willich. Gegeven under mynen pitzer am mandaghe nba Cantate
anno domini XCV '*. Hinrik Sulte, schulte
in der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochgheboren her Magnus, furste zcu Anholth,
grave tho Ascanien, here tho Berneborch —.
1495. Mai 25. - 938.
Hans Hake verklagt Martin Bode beim Rate von Zerbst, weil er
seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist, und bitte um
Abhilfe.
Or. Pay. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntliken denst tovorn. Ersamen und wyszen gunstigen
hern und guden frunde. Es hefft my juwe burger Merten Bode mit
hande und mit munde togesecht und gelovet eyn ferndel gudes Czer-
westers byrs to Magdeburgk to senden, dat ik one etliker schult, de
he Albrecht Smedeknechtes kindern zeliger schuldich is, losz holden
und one uth den banne loszen scholde, dem ik also gedan und he uth
den banne up sin geloffte geloset is, avir dat byr, dat he my up
gloven und tosage to Magdeburgk gesant, kume gudes kofentes adir
nabirs nach juwen bruwen wert is, dat ik ome kort widderumme to
smecken to Czerwest gesant und dar met vorkundunge und warnunge
und dar by bidden laten hebbe, sin byr widder to nehmende und my
mynes gelofftes to benehmende und sik vor vorder schaden to bewarende,
dat he denne beth her to vorachtet und sin unduchtige byr up sinen
Schaden hefft liggen laten und noch licht. Hirumme, ersamen hern
und frunde, is derhalven myne dinstlike bede an juwe ersameheyde
den gedachten Merten Boden mit flite und in dem besten do czo to
wysene, my mynes vor one gedanen gelofftes up sinen gloven und
tosage unvorezogliken benehme und sin bestes mit sinem unduchtigen
und umbestendigen byr schaffe, wente dat upp sinen schaden liggen
und he ok vorder rechtliker maninge unversucht und ungemoget nicht
bliven schal, so he sick durch juwe undirwysunge up dusse undir-
richtinge nach billiker und pflichtliker gebor nicht erkennen noch gebor-
liken holden und sin unbillik rechtlik vornehmen kegen Drewes Smede-
knechte avestellen wurde mit gnugliker betalinge und geleden schadens,
des he sick billik to erkennen und vordir vor schaden bewaren moge.
juwe ersamen wysheyde sik im besten hirinne bewysen vordir schaden
to vormyden, ok disser clage, ansokinge und bede in denken to sinde
efft vordir anders vorgenommen wurde, des eyn weten to hebbende,
dat dusse dingk also geschen sint; wo met ik juwer ersamen wysheyt
Nr. 938—941. 1495. 569
to dinste und willen gesin kan, byn ik alle tyd to donde willich.
Geschreven up mandach am dage sancti Urbani anno etc. Xuv®
bidde des juwe antwerde. Hans Hake, burger in der
alden stadt Magdeburgk.
Adresse: Den ersamen und wyszen burgermestern und rathmannen
der stad Czerwest —.
1495. Juni 1. Magdeburg. 939.
Heinrich Sulte, Schultheiss von Magdeburg, bekennt gegen die
Richter und Schöffen von Gross-Salze, dass er 2!., Gulden Zins
von einem Hause in Salze an Bernt Wittekopp überlassen hat,
und bittet dies im Schöffenbuche zu verzeichnen.
Or. Perg. Si. nicht erkennbar.
Stadtarchiv zu Gross-Salze.
Ick Hinrick Sulte, schulte der alden Stadt Magdeborch, bekenne
unnd do kunth vor alezwem unnd besunderliken vor iw erszamen
richteren unnd scheppen der stadt thom groten Solte, alszo ick hebbe
Il} gulden tinsz unnd Xl gulden hovetgelt an Pauwell Denredes
husze bynnen dem groten Solte in jwem gherichte belegen; alszonen
11} gulden tinsz unnd Xl gulden hovetgeldes vorlathe ik Hinrick
Sulte Bernth Wittekopp tuger dusses breves unnd bidde fruntliken,
gii willen ohne sonentanyghen gelt edder gyfft tho komen laten und
in iwem scheppenboke vorscriven laten, dat tho eynen fulmacht in
krafft dusszes breves. Desz tho merer orkunt und worseger hebbe
myn ingesegel witliken drucken laten an dessen breve, de gegeven ys
in Magdeborch des mandages nha Exaudi anno domini XCv 'e
1495. Juni 2. 940.
Der Möllenvogt Caspar von Kositg bittet den Rut von Zerbst um
freies Geleit für Gertrud Hawers aus der Sudenburg, damit sic
sich mit ihren. Schuldnern vertragen könne.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— dienstag nach Assensionis domini anno etc. im XCV.
1495. Juni 16. 941.
Der Schöffenschreiber Johannes M. zu Magdeburg ersucht den
Rat von Zerbst, er möge Heydeke Santersleben unhalten, seine
Schuld von 4 Gulden an ihn zu bezahlen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dinstage nach Trinitatis anno domini etc. XCV'* .
e
570 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Am Mittwoch nach Pelri. et Pauli (Juli 1) schreibt der Schöffen-
schreiber nochmals in derselben Angelegenheit un den Rat von Zerbst
und bittet einen Tag zur Verhandlung darüber zu bestimmen.
1495. Juli 25. 942.
Der Schöffenschreiber von Magdeburg schreibt dem Rule von
Zerbst wegen Versögernng des Schöffenspruches.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
Mein willigk dinst zcuvor. Ersamen und weiszen, besundere
guten frunde. Ewer ingesante frage an meyne hern dy scheppfen
durch ewern kemerer Benedictuszen Jungermann behendet hette ich
mich vorsehen, der spruch solt ydags gefertiget sein gewurden, alsdan
dy sach swer und wichtigh ist, haben sy dy dingk in eygentlicher
betrachtung nemen muszen, das sich danne bisz daher hat verczogen
und nicht ehr hat kundt gefurdert werden, das ich ewer ersamheyt
im besten nicht habe mogen vorhalten, guttlich bittendt, in dem vor-
szoge nicht beswerung tragen, das wil ich umb ewer ersamheyt wilsam
gerne vordinen. Gescreven am donrstage octavas Corporis Cristi
anno ete. XCv te
E. ersamheyt williger Johannes M.
s. scrvber zu Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und weiszen bürgermeistern und rathmann
der stadt Zcerwest —.
1495. Juli 8. 943.
Gese, Conrad Oldendorps Wittwe zu Magdeburg, quittirt den
Rat von Zerbst über 22 Schock Groschen Leibrente, was Heinrich
Stoylzmann mit seinem Siegel bestátigt.
Or. Pap. Si.
Stadlarchiv zw Zerbst.
— jin dem viffundnegentigesten jar der mynrtal Christi des midde-
wekeus in sunte Kylianus daghe.
1495. Juli 14. 944.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich für eine Bürgerin beim
Rate von Zerbst.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unnsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Rixze, Hans Thumbesten anders genant Bone elike husfrowe, hefft sick
vor uns beclaget, wu Pawel Wittenberch unde Bestian Kruger juwe
borgere sze itlickes geldes vorsath hebben unde sze in deme nicht
Nr. 942— 945. 1495. 571
benemen, derhalven zee midt rechte angelanget werde unde node lide
etc. szo wy desz under anderen berichtet sin; von deswegen deme na
bidde wy deger fruntliken, juwe leve willen de benomden juwe borger
daran unde szo furder im besten underwisen, sze derhalven de genante
unsze borgerynnen sunder furder schaden und vorfolginge in der gute
nach vorwanten dingen unde gebore benemen unde schadelos holden;
vordenen wy tigen juwe leve wedderumme, wur wy mogen, in flite
gerne. Geschreven under unser stadt secret am dinstdage post
Margarete virginis et martiris anno domini etc. nonagesimo quinto.
Rathmann und innigesmeister
der alden stad Magdeburch.
Adresse: Den ersamen burgermeistern und rathmann tho Czervest —.
1495. Juli 14. 945.
Eine Magd aus Magdeburg beklagt sich beim Rate von Zerbst
wegen der ihr gugefüglen Beleidigungen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen fruntliken gruth thovorn. Ersamen leven hern. Ik klage-
wisz jw to vorstande vorbrenge, wodane wisz Marcus Emmen syne
frouwe unde Hudenhagen myt mannigerleyge worden synt angefallen
unnutte und boszlich hure unde horre defynne to nennende unde
vorth myt dem richter angefangen und widder god unde alle recht
vencklich ghesettet my to groten hon unde smaheyth myn gude
geruchte besmyttet my unde mynen frunden. unlydelick ; wodeme alle,
so id nu eyn gesette is all umme here, dat men sodanne sake irst vor
den hern, dar de schuldener under sitten, vorhoren schall, so bidde
gy, de sulffte myne widderparth vor jw vorbotschoppen, sy antoholdende,
my vor sodan groten homodt unde gewalt genuch to donde effte my
eynen dach vorschryven unde geleyde gheven, dath ik personlich dar
moge kamen unde myne schult vor jw jegen sy to vortellende unde
dar up, wes recht is, to erkennende, is des nicht, moth ik ensodansz
mynen brodern klagen, myn recht jegen sy to bekommende, des jw
schryfftlike antwerde myth dussen jegenwerdigen, wile ik wil sodanen
homoth nicht umme susz geladen hebben, des weseth wissze, darmede
gade bevolen. Hastich ut Magdeburg am dingesdach na Margarete
XC quinto. Margarete Dannenfeldes, Claus
Synders mageth.
Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radmannen tho
Czerwest —.
572 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1495. Juli 23. 946.
Eine Magd aus Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, dass
das ihr zugeschickte Geleit ihr nicht genügende Sicherheit gebe,
darauf hin nach Zerbst eu kommen.
Or, Pag. Si,
Stadturchiv zu Zerbst,
Meinen willigen dinst thovorn. Ersamen hern. Zw antwerde
andrepende Marcus Emmen unnde syn husfrouwe an my unde dar
neven eyn gheleyde geschickt, hebbe ik laten leszen unde dar uth
myt mynen guden frunden gerathslageth, so vordunckett my noch by
on homoth unde stolte worth, wente ore schryffte vormelden, dat kinth
wert geslagen unde secht nicht warumme, hebbe ik keyne undath by
my, darumme szy my vencklich setten scholde laten, ock an myne
ere schelden, hadde sy redelike sake gehath, so scholde my billich
vor den richter to Czerwest beschuldiget hebben unde nicht myt walt
gefaren, dat stelle ick den wech; up dat gheleyde vorduncketb my
sere, so ik van guden frunden underweszen bin, dath my en sodansz
to Czerwest to kumende up dath geleyde nicht billich is, wente dar
feylen vele clausulen in, de dar in eyn gud verseykert geleyde wol
noth weren. Ock hefft Marcus frowe gesecht, so ick underrichtet bin,
so balde sy kummet, wil ick sy widder fencklich laten setten, denne
schal sy myth oren brudern wol ander wort hebben. Darumme so ick
neyn ander und lengher geleyde von juwer ersamycheyt irlange, so
dencke ed ik up sodan geleyde unde ore homodyge wort nicht to
komende, unde bitte gy myner gelyken bede in gedancken hebben, ick
wil syn, wo ik myn dinck myth on in gerichte uthfore unde den
wech hen fugen, dath ik myn recht jegen sy moghe fordern unde
bekamen. Uth Magdeborch am donrestage na Marie Magdalene
XC quinto. Margarete Dannenfeldes, ermals
Claus Synders to Czerwest maghet.
Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radtman tho Czerwest —.
—
1495. Juli 20. 947.
Dr. Mogenhoffer, der Sachverwalter des Erzbischofs Ernst, übergiebt
den Schiedsrichtern die Duplik desselben gegen die Replik des
Rates von Magdeburg. |
Crleichzeit. Abschrift. Pap.
St. M. s. r. A. Erist. M. IT, 610 vol.2.
Nr. 946—950. 1495. 578
1495. Juli 27. 948.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung su dem vom Erzbischof
Ernst gegen die Stadt Magdeburg geführten Prosess.
Gleichzeit Iranssumpt.
Stadtarchiv zu Magdeburg Ms. Nr. 34 fol. 36—37. .
Wie Adolffus von godes gnaden forste tho Anholt etc. domprovest
Albertus Clytzink deken, Hermannus Piweling eldiste und capittel
gemeyne der ertzbischopliken kerken Magdeboreh bekennen openbar
mit dissem brieffe vor aller menniglicken, nha deme die erwerdigiste
in god vader irluchte hochgeborne forste und herre herre Ernst ertz-
bischop to Magdeborch, primas in Germanien und administrator des
stiffts Halbirstadt, hertoge to Sassen, lantgrave in Doringen und marg-
grave to Miessen unse gnedige live herre sick to jare am sondage
Misericordia domini mith den ersamen und vorsichtigen borgermeistern,
schepen, radtmannen, innigesmeistern und gemeynen borgern der
alden stad Magdeborch umb alle errenisse und gebreken, die syne
gnade und wie von der gnanten syner gnaden ertzbischopliken kerken
wegen gegen und wedder sie und sie wedder umb gegen und wedder
syne gnade vermeynen to hebben, uppe eynen rechtliken uthdracht
na lude eynes vorsegelden compromisses derhalven unde dar over
gegeven und dat wy to der tvd ok bewilligett hefit, dath szodane vor-
eyniginge, bewilliginge und rechtferdiginge und alle dat jenne, dat
sick dar nha uth erfolget hefit und noch erfolgen mach, dorch sine
gnade sulvest edder dorch andere mit unsem willen, weten und ful-
bord gescheen und ok nach also unser wille, weten, fulbordt und
ratification is, und das to warer sekerheyt und orkunde hebbin wy
unses capittels ingesigel ad causas withliken an dussen brieff laten
drucken, dy gegeven is nha Christi unses herren gebordt dusent vier-
hundert darna im vyflundnegentigisten jare am mandage nach Jacobi
apostoli.
1495. Juli 27. 949.
Der Syndikus der Stadt Magdeburg übergiebt den Schiedsrichtern
die Duplik des Rates gegen die Replik des Erzbischofs Ernst.
A. Erzst. M. II. 610 vol 2.
1495. August 1*. 950.
Der Bürger Ludeke Keller der ältere verkauft mit Bedingung
des Wiederkaufs dem Kloster U. L. Fr. zu Magdeburg eine Wiese
in Zipkeleben für 35 Schock Kreuegroschen.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 54.
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 348.
— amme niaendagh na Tiburtii.
574 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1495. September 9. 951.
Die Brüder Hans und Hermann Wyse zu Magdeburg verkaufen
dem Kloster U.L. Fr. drei Viertel und 1! , Morgen in Rotters-
«- dorf wiederkäuflich für 100 Gulden.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 23.
Archiv des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB.des Klosters U. L. Fr. Nr. 349.
— des myddewekes nach Nativitatis Marie virginis.
1495. September 20. 952.
Heydeke Santersleve zu Magdeburg verklagt Peter Bartold und
Meister Nicolaus, die ihm ere, gude gerochte, ghelimpe, lif und
alle mynen frunden eynen sweren schimpt togehalden und ane
sake angefochten, bei dem Rate von Zerbst, dass sie sich dessen
Befehl entgegen nicht zufrieden gegeben, sondern gedroht haben,
se wolden my by dem halse nhómen und in borgen hand bringen.
Er bittet daher um freies Geleit nach Zerbst, um seine Sache dort
gerichtlich entscheiden. zu lassen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— sondach ostensionis reliquiarum to Magdeborch anno etc. XCY.
1495. September 24. 953.
Der Rat von Magdeburg meldet dem von Zerbst die Hafinahme
eines Mannes und biltel um weiteren Bescheid.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv eu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Nach juwer leve beghere und bidden hebben wy Nickel Mancholt
durch unsen margkmester juwer leve tho gevallen thoffen und in unse
gefenghnisse bringen laten. Gude frunde, willen uppt slunigste nach
gelegenheyt derweghen by uns schycken, wanner juck tho gevallen
und denste tho sinde, sy wy alletydt willich. Gescreven under unser
stad secret dunerdach nach Mauritii anno domini etc. XCV®.
Radmanne unde innungesmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmann tho Czerwst —.
Nr. 951—956. 1495. 575
1495. September 28. 954.
Der Móllenvogt Hans Reynhart verwendet sich für einen in
Magdeburg gefangen gesetzten Bürger beim Rate von Zerbst.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst. |
Myn schuldige und gantz fruntliche dinst. Ersamen und wolwiszen
gunstigen hern. Hinrich Schistede mit Mattes Moenholtes frowen
sindt hute by mir geweszt unde vor gnanten Mattes Moenholten, den
ir zu Magdeburg gefenglich habt sitzen, ze schriben gebetten, unde
nach dem er sich zuvorn etlicher tzicht usz dem fheym geschworen,
halt ichs dar vor, das er derselbten tat, ap er glich unrecht gesworen,
nicht gepinigt moge werden; so hore ich Peter Mauritz sone soll syne
bekentnisse uff ohn getan in sinen letzten am gerichte widderruffen
haben; wie dem allem, wo es zu thunde unde ze geschehen, were
myne gar demutige unde flissige bete, das ir ohm umme siner frunde
willen das leben hettet gelassen, angesehen das syne swestermenne ve
sulchs mit andern sinen frunden umme «len rath verdinen muchten,
wo es moglich zeugeschehen unde ich sulcher bete erhort worde, wolde
ich in schuldigen dinsten sunderlich verdinen; des iwer guttige ant-
wert. Datum in vigilia Michaelis anno etc. XCV.
Hanns Reynhart.
Adresse: Den ersamen unde wolweiszen borgermestern unde rat.
mannen der stat Czerwest —.
1195. Oktober 2. 955.
Der Rai von Magdeburg verkauft dem Erzbischof Ernst und den
Vorstehern der neuen Kapelle im Dom 150 Gulden aus der Stadt
wiederkäuflich für 3500 Gulden.
Or. Ferg. Sp. — Cop. 69 fol. 106. .
St. M. s.r. Erzst, M. XVIII, Nr. 43.
— vierzcehenhundert und darnach im funffundnewntzigisten jaren
am frytage nach Michaelis.
1498. Oktober 6. 9506.
Abt Matthias zw Berge belehnt Gories Peters, Bürger der Neu-
stadt, mit drei wüsten Worthen daselbst auf der Grünen Strasse
gegen 6!/, Pfennig Zins.
Cop. des Abts Matthias fol. 217.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. (43.
— am dynsdage na Francisci confessoris.
576 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1495. Oktober 9. 951.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich für einen seiner Bürger
wegen einer Forderung für gelieferte (Gerste bei dem Hate von
Zerbst.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde.
Wy werden dorch Hanszen Kolre unserm burger bericht, wu he et-
liker gelovede halven, benemeliken XXIIII schock grossen vor ander-
halven wispel gersten Thomas Steffens ock unsem burger vor Marten
Vhesen juwen vorwanthen, itzd eyn jar ungeverlich verladen, geschen
swerliken benodiget werde, vormereken juwe leve ohme nicht lenck
dormyt to liden sunder andersz vornhemens tho gedencken sy, welkes
tho vorwundern; isz unse frundlikes bidden willen by dem genanten
juwen burger vorschaffen, he dem sulven unserm burgher szodanesz
getruweliken gelovedes und ander moyge endliken benheme, dar myth
hee unclaghafttich gemaket, vorder getzenck, moyge und arbeyt vorblive;
vornhemen wy umme jvwe ersamheyde in flite gherne. Geschreven
under unser stad secret am frydage Dyonisii episcopi anno domini etc.
X€ quinto. Rathmann und innigesmeister
dher alden stad Magdeburch.
Adresse: Den ersamen burgermeistern und rathmann tho Czer-
veszt —.
1495. Oktober 19. mn 955.
Abt Matthias von Berge belehnt Barbara, Drewes Wolders Witwe,
1. mit einem Hause im Brusewinkel by sunte Jacob up beiden
orden, das sie vor dem Schulgen und den Schöffen der Stadt für
100 Gulden von Hans Kramer gekauft hat, gegen 12 Schillinge
Zins; 2. mü einer halben Hufe Landes in Klein- Oltersleben,
welche ihr Mann von Cone Hahn für 20 Gulden gekauft hatte,
gegen 5 Schillinge und 5 Hühner Zins.
Cop. des Abts Matthias S.222 und 218.
liegest: Holsteın, UB. des Klosters Berge Nr. 746.747.
— 1495 am mandage vor sunte karmes daghe (am mandage na
Galli et Luli).
1495. Oktober 20. 959.
Abt Matthias zu Berge belehnt Jacob Teige und seine Frau
Katharina mit einem Hause auf dem Ummelop, welches Balthasar
Langepeter in Lehen gehabt, gegen 16 Pfennige Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 218",
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 748.
— am dynsdage na Galli et Lulli.
Nr. 957— 362. 1495. 377
1495. Oktober 24. 960.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er solle Peter
Scheper anhalten, sein Pfand einzulösen und seine Bürgen zu
bezahlen.
Or. Perg. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unnsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bsunderen guden frunde.
Peter Scheper eyn thymmerman juwe burger isz uns in vorgangener
tidt IX schock X grossen umme etlick overthredinge unde "ungehorsam
schuldich gheworden, dar vor unsz benemliken vor VI schock sin
tymmergerede unde eyn kettel to pande gesath unde. vor dat overige
unsze burger Hansz Mordeber unde Wyprecht Kleynen jegenwerdigen
briffwiser to burgen, dhen wy derhalven angelanget, beclaget sick de
sulvige juwe burger midt sampt siner eliken husfruwen unnde Vithe
sinem sónen, ohme desz tho benemende unnde schadelosz tho holden
gelovet, dasz alszo ohme to mergklikem avebroek unde schaden nicht
geschee, so he juwe wisheyde muntliken berichten werdt. Guden
frunde, isz derhalven unse flitige bidden, willen bv den sulvigen juwe
vorwanten vorfügen, szodan panth gelozet unde gedachter unser burger
desz gelovedesz sunder entgelden entbinden werde, furder geczenck to
vormiden, syn wy umme juwe ersamheyde tho vordenen willich. Ge-
screven under unser stadt secret am samptsdage post undecim milium
virginum anno domini etc. nonagesimo quinto.
Rathmann unde innigesmeister
der alden stadt Magdeburch.
Adresse: Den ersamen burgermeisteren unde rathmann tho Czer-
wist —.
—— ————MM——— —
1495. Oktober 25. 961.
Thomas Schulte, Unterschreiber der Schöffen zu Magdeburg, er-
sucht den Rat von Zerbst um Zahlung von 8 Gulden Zins un
Stefan Schulte gegen Quittung.
Or. Pay. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sondage na Severini anno domini ete. XUV'.
1495. Oktober 26. 962.
Vergleich zwischen den Altaristen des Altwrs S. Nicolai in der
Kirche S. Petri und der S. Nicolai- Drüderschaft daselbst.
Ketiner, Clerus. Magdeb. 5. 575.
Vor allen und jeglichen, de dessen unsen apen bref sehn edder
horen lesen, bekennen wy official der domprovestie unde geordnete
richter tho Magdeburch, dat wy hude dato desses breves vor uns per-
Gescbiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 37
578 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
soenlich in gerichte gewest synt de erhafftige unde ersame ern Engel-
hard Rothgen, altariste des altars sancti Nicolai der parkercken sancti
Petri in der olden stadt Magdeburch an eynen, Steffen Schulte, Junter
Kruze unde Hansz Nyemann junger altze vorstender der broderschup
sancti Nicolai in der vorbenomeden kerken sancti Petri vor sick und
de andere ore brodere am andern dele unde hebben mit vryen unde
wollbedachten mode uthgesecht unde bekannt, dat se under sick vor
sick unde alle ohre nakomelinge nageschreven vordracht eyndrechtlyk
ghemaket unde vultogen hebben, nemelik dat de vorbenomede schepher
schollen unde willen myt oren kost buwen unde groter maken de
dornze des huses to obgemeldeten lene des altares sancti Nicolai ge-
horende van etwan Jacoppe Schatten dar to gegeven unde darinne de
obgenante er Engelhardus alsze eyn besitter dessulven lehns wonet.
ock de sulve dornze thokunftich myt oren kosten in bowen unde wesen
holden, unde von der wegen hefft de genante er Engelbardus vor sick
unde syne nakomen besitter gedachtes altares thogelaten, gewilliget unde
gewolbordet, dat opgenante schephern alle jar, wann se gewontlich
under sick plegen tho kysen und maken nye vorstendere des jars evns.
als dere ore gewontlycke maltide in dem opgedachten husse hebben
schollen unde moghen vor er eygen geld unde expens, ydoch nıyt
soleken bescheyde, eftt sulker maltide halven dorch de genannten
schepheren edder ore gesinde dem gedachten ern Engelharde edder
synen nakomelingen in dem sulven huse an oreme gude edder husz-
gerede eynich schade geschege, dat se onne de leggen wedder keren
unde gelden schollen ock myt vorbeheltnysse des eyendomes sulkes
huses unde dornzen obgenanten ern Engelharden unde synen nakommen
besittern des gedachten altares unde sust unschedelieh voriger vor-
schreyvunge unde breven darop gegeven, dar von se samptlich unde
so vel besundern protestierde; de sulve vordracht obgenante parthien
stede vaste unde unverbrochen to halden mit hande unde munde ge-
lovet unde van uns gerichtes halven anthonemen, thotolathen, ratifi-
ceren unde unse ordentliche decrett derhalven to interponeren gebeden
und beholden hebben, tho waren orkunde myt unses amts angehangen
ingesegel vorsegelt unde gegeven na goddes gebort dusent verhundert
vifftundenegentich am maendage [na| Crispini unde Crispiniani.!
! Der Tag Orispini und Orispiniani fällt 1495 auf den Sonntag, deshalb ist
wohl hinter maendage das Wortchen na zu ergänzen.
1495. Oktober 27. 963.
Matthias, Abt gu Berge, belehnt Anna, Michael Plenteners Witwe.
mit einem Hause auf dem Ummelop zu Magdeburg, welches yähr-
lich 8 Schilling Pfennige dem Kloster zinst.
Cop. des Abts Matthias 8.219.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.750.
— am avende Symonis et Jude.
Nr, 963—967. 1495. 579
1195. November 6. 964.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme cines Ka-
pitals von 10 Gulden auf ein Ilaus in der Sudenburg gegenüber
vom neuen Hospital gelegen seitens Barbura, der Witwe Hans
Ostherren.
Cop. 102 fol. 64.
St. M.
— Datum anno domini 1495 teria 6'* post Omnium sanctorum.
1495. November 12. 965.
Das Domkapitel verkauft 72 Gulden jährlich aus Welsleben un
die Schöffen zu Magdeburg wiederkäuflich für 1190 Gulden, welche
die Schöffen als Testamentsverwalter Claus Engels für die Wieder-
einlösung des halben Dorfes Hohendodeleben erhalten hatten.
Cop. 102 fol. 93.
St. M.
— dusent virhundert darnach im viffundenegentigisten jare am
dorndage nach Martini des hilgen bisschoppes.
1495. [November 24.] 966.
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Drewes Helwich , Bürger
in der Sudenburg, dem Dechant und Kapitel. des Stifts S. Nicolai
zu Magdeburg zu drei Vikarien, nämlich dem Altar der heil.
Marie Magdalene, dessen Besitser Matthias Wegener ist, des
heil. Blasius, dessen Besitzer Paul Niemer, und des heil. Burtho-
lomaeus, dessen Besitzer Jacob Tectoris ist, 12 Scheffel Weisen
jährlicher Rente aus 1!, Hufe Landes auf Dodendorfer Felde für
24 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 219.
Regest: Holstem, UB. des Klosters Berge Nr. 758.
Obgleich die Urkunde kein Tagesdatum hat, so ist sie doch dem 24. No-
vember guguweisen, weil un diesem Tage (am avende sunte Katherine
dages) Drewes Helwich dem Stift S. Nicolas einen Revers ausstellt, dass
er die Güter in 6 Jahren zurückkaufen werde.
1495. November 28. 967.
Hans Wolterstorp bekennt, dass er mit Wissen des Abts Matthias
zu Berge an Adam Puwelink zu Magdeburg fünf Viertel Weizen
jührlicher Pacht aus dem Acker zu Carilh, den er vom Kloster
zu Lehen trägt, für 56 Gulden wiederkäuflich verkauft hat, und
gelobt, die Schuld nach Ablauf von 4 Jahren tilgen zu wollen.
Cop. des Abts Matthias S. 222.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 754.
— sonnavent na Katerine.
— —— ———À —— — —
37°
280 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1495. December 14. 965.
Nicolaus, Abt zu Hillersleben, belehnt Hans Theygeder, Schöffen
und Bürger der Neustadt, mit 9 Vierteln Lundes zu Ebendor/
auf 21 Schillinge Zins.
Cop. Hillersleb. fol. 119".
Universitáts - Bibliothek zu Jena.
— 1495 am mandagh na Lucie virginis.
1496. Januar 3. 969.
Moritz Brandes in der Sudenburg bittet den Bat von Zerbst, dieser
möge seinen Bürger Claus Gótze unhalten, seinen Verpflichtungen
wegen einer Bierlieferung nachzukommen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen fruntliken denst tovorn alle tit gerne bereyt. Ersamen liver
hern, insundern guden frundes. Ik bidde juwer wisheit clagent wetten.
wy dat ik mit juwem burger Clawes Gótze eyndrechtich und frunt-
liken overeyn ghekomen unde vordragen jungesten in dussem winachten,
so dat ik öne do selbest in mynem husz in der Sudenborch Magde-
burg hebbe betalet allent datjenige, so ik ome bin plegende wesen in
gude, unde heft my do vort ghelovet unde geredt drey vadt Tzerwester
beyr wedderumme to stunt by myner vóre to senden, des wolde he
mv stunden, beth dat he hir to Magdeburg wedder queme, darup ent-
tengk he van my eyn schok selbest unde, ernsamen leven hern, nu
ik ome mynen wagen up swere kost unde terunge dornstach Silvestri
hebbe ghesant, heft he my den wagen leddich unde ane beyr wedder
gesanth unde heft my darmit over dat vorlon ungeverlich by seven
schokken geschadet; is derhalven myne fruntwillige bide, ernsamen
leven hern, willet den gemelten Clawes Gotzen dar hen halden, dat
he my noch unvorhalden drey vadt beyres schicke, dat gud sv, unde
gelde my dat vórlon alse drey schok mit sampt mynem schaden, ghe-
lik alse de juwe van my gerne wolde nhemen in geliker gestalt; des
hebbe ik to jw gantzen verlath, willet jw nicht órsaken forder move
unde clage derhalven vortobringen, des bidde ik juwe bescreven ant-
wert und kunde ik jw vele to denste sin, dede ik billigen gerne. Son-
dach octavam sancti Johannis anno etc. XCVI.
Mauritz Brandes, borger in der Sudenborch
Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern unde radt der stadt Tzer-
west —.
Nr. 968—971. 1495— 1496. 581
1496. Januar 4. 940.
Der Official des Bannes Calbe macht bekannt, dass Claus
Clumpsulver in Salze in Bann gethan ist, weil er dem Magde-
burger Bürger Hans Schulte seine Schuld nicht bezahlt, und
fordert die weltliche Obrigkeit ın Salze auf, Clumpsulver zur
Zahlung seiner Verbindlichkeit anzuhalten.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Gross - Salze.
Den erbarn vesten ernsahmen und wysen hern amptluden, vogeden,
richtern, schulten, schepen und wertliken luden in stifften und steden
tho Magdeborch, de myt dessem breve bosocht und geheyschet werden,
in sampt und besundern official des bannes to Calve unsen dinst,
grudt und guden wyllen to vorn. Wy vogen iuw withen, dat wy
Clausen Clumpsulver wanhaftich tom Solte in langen vorgangen tyden
von vorderunge wegen Hanses Schulten borgers to Magdeborch umme
bokande schult in den ban gedhan, sodann yem myt mennichfoldigen
brieven und penen verhoget und bosweret hebben also hoch und swar,
dat men in des gnanthen Clauszes Clumpsulvers inwesende in den
hilghen kerken unde kerkhofen noch singen noch doden begraven
mach; alsodan ban heft deselve Claus Clumpsulver freveliken und
verherdet geleden und lydet noch in verachtunge und smaheyt der
slotel der hilgen kerken und achtet des nicht; darumme ropen und
heysche wy juw und juwer wertlike macht samptlick und besundern
juw in flite biddende fordern und van juw borgern, gy myt juwer
wertliken macht den gedachten Claus Clumpsulver bokummern
dwunghen und also hebben, he deme genanthen Hansze Schulten syne
bokande schult botale, dar tho kost und terunge vor uns dar umme
gedhan wedderkere unde vernoghe, alsodan geliken van uns wedder-
umme to bokomende. Geven und screven am mhandage na Circumsci-
Sionis domini anno etc. XCVI.
1496. Januar 8. 971.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines
Kapitals von 25 Gulden auf ein Haus in der Sudenburg in der
Siechenstrasse seitens des Besitzers Hans von Eymbeke.
Cop. 102 fol. 64.
St. M.
— Datum anno domini 1496 feria 6^ post Epiphanie domini.
082 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1496. Januar 15. 972.
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung sur Aufnahme eines
Kapitals seitens Hans Dothes auf sein Haus in der Sudenburg
neben dem Hause des Schmieds an der Ecke gegenüber vom
d'udendorfe.
Cop. 102 fol. 64.
St. M.
. — Datum anno domini 1496 feria sexta post 8^» Epiphanie domini.
1496. Januar 26. 973.
Ilermann Brades, Pfarrer der Petrikirche, ersucht den Rat von
Zerbst um Zahlung von 10 Gulden Zins an den Bürger Andreas
Bussow oder um Zusendung in N. Maurit? Haus am Breiten
Wege.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— im yar etc. mynrtal XCVI im dage Policarpi des hilgen martelers
und bisscops.
1496. Januar 29. | 974.
Abt Matthias zu Berge belehnt Heinrich Gernegrot mit einer
halben Hufe in Klein-Germersleben, mit der vorher kheling Jlvert
belehnt war, gegen 4 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Matthias S.233‘,
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 759.
-— am fridage na Pauli Conversionis.
1496. Januar 29. nn 919.
Abt Matthias eu Berge belehnt Claus Smed mit einem Ilaus und
Hof zw Diesdorf, das Jürgen Nesemann für 11 Schock Groschen
wiederkäuflich an den verstorbenen Bürger Claus Sorder rrr-
kauft hatte.
Cop. des Abts Mutihius S. 224.
Regest: UB. des Klosters Berge Nr. 760.
— am fridage na Pauli Conversionis.
1496. Februar 6. | | | 916.
Abt Matthias zu Berge belehnt den Bürger Curt Herwest mil
einer Hufe zw Olvenstedt und mit einem Viertel | Landes zu
Bennekenbeck.
Cop. des Abts Matthias S. 224".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 762.
— am sunnavende na sunte Agaten dage.
—
Nr. 972—979. 1496. 583
1496. Februar 19. 977.
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Hans Bote mit 71, Hufen und
8 Höfen auf Nickelder Flur, 8 llöfen zu Kettelingen, einem Hof
zu Eikendorf, einem Hof und einer halben Ilufe zu Lefferstorp
und eimem Hof gw Schönebeck.
Cop. des Abts Matthias S. 226v.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 765,
— am fritage ante Invocavit.
1496. Februar 20. 978.
Matthias, Abt gu Berge, bekundet, dass Claus Hervest zu Oster-
weddingen an den Sudenburger Bürger Albrecht Scroder 6 Scheffel
Weizen jührlicher Rente aus einem Viertel Landes auf Oster-
weddinger Felde für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias. S. 237.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.767.
— am sunnavende vor Invocavit.
1496. Februar 20. 979.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich für einen Bürger beim
Rate von Zerbst.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bsundern guden frundes.
Up juwer leve jungest gedane schrifite und ingelechter antwurth
Merten Reszen juwes vorwanten Hansen Kolre unsen burger belangen,
hefft uns de sulvige Hans overmalsz clagende bericht, he zodans
gelovedes halven tigen Thomas Steffen geschen gedrangksalt und
bnodiget werde, derhalven unser vorschrifite an juwe wiszheyde
gebeden, guden frundes, isz derhalven unsze fruntlik bidden, willen
nochmalsz jegenwerdigen unsem burger slunighen over bemelten
Marten vorhelpen, darmith ome uthrichtinge gheschee unnde zodanns
gelovedes bnomen werde, hedde he one denne warumme tho bede-
dingen, leth he sick furder vornhemen, wy siner nach billikes rechten
erkentnissze mechtich schullen sin, willen juck gutwillich hirynne
ertzeigen, darmith he unser vorschriffte genetlick befinde, sin wy
umme juwe wisheidt to vordenen geneigt. Gescreven under unser
stad secret am sunnavende ante Invocavit anno domini etc. XC sexto.
Rathmann unnd innigesmeister
der alden stad Magdeburch.
Adresse: Den ersamen burgermeistern und rathmann to Czerwest —.
534 Urkundenbüch der Stadt Magdeburg.
1496. März 5. 980.
Der lat der Sudenburg verkauft dem Domvikar llartmod upp
dem barge 5 Gulden jährlich wiederkäuflich für 100 Gulden.
Or. Ferg. Sp. ubgefallen. — Cop. 369 Nr. 91.
St. M. s r. Erzst. M. LV Nr.20.
— vertheynhundeith jar und dar nha in dem seszundenegentigisten
jare am sonnavende nach dem sondage Reminiscere in der hylrgen
vasten.
1496. März 5. 951.
Abt Matthias zu Berge belehnt Jürgen Germersleben zu Magde-
burg mit 2 Vierteln Landes zu Klein-Otterslehen mit denen vor-
her sein Vater Come (rermersleben belehnt war, gegen 830 alte
Groschen und 5 Aufpfennige und 3 Hühner Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 228.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.771.
— secunda feria post Oculi.
1496. März 12. 982.
Der Rat der Sudenburg verkauft an Harimuth von dem Berge.
Vicar der Domkirche, 10 Gulden jährlich für 200 (rulden
wiederkänflich.
Or. Pap. Si. — Cop. 102 fol. 198".
St. M. 8. r. Sudenburg. Nr. 9.
— ma godes gheborth vevrtevnhunderth jar darna im seszund-
negentigisten jare am sonnafende nha deme sondage Oculi in der
hilgen vasten.
1496. März 18. Magdeburg. 983.
KErgbischof Ernst weist die Amtleute von Wanzleben, Wolmirsted!
und Dreileben an, 1272 Gulden dem Domkapitel ewrückzuzahlen.
welches für diese Summe für ihn bei den Schöffen zu Magdeburg
gut gesagt halte.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. LB* Nr. 223.
— Magdeburg — thawsendt vierhundert darnach im sechsund-
newhnzigsten jare am freitage nach dem sontage Letare in der
heiligen fasten.
— — —
Nr. 980 —988, 1496. 985
1496. Mürz 19. 984.
Matthias, Abt zu Berge, bekundet, dass Drewes Hervest zu Oster-
weddingen an die Pfarrer und Allaristen zu S. Peter in Magde-
burg einen halben Wispel jährlicher Rente aus einer Hufe Landes
zu Osterweddingen für 24 Gulden wiederküuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 229.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 772.
— am sunnavende vor Judica.
1496. März 19. 985.
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Ciriacus Olticus, Vorsteher der
Fischer-Brüderschaft des Alters. S. Nicolai in der Petri - Kirche,
mit einem Keller unter Sererins Hause. bei der Jaube zu
Magdeburg.
Cop. des Abts Matthias S. 230°.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.773.
— am sunnavende vor Judica in der vasten.
1496. März 19. mE 956.
Matthias, Abt zu Berge, bekundet, dass die Frau Drewes Roloffs
an den Bürger Hans Sone 6 Scheffel Weizen aus emer halben
Hufe zu Hohendodeleben für 10 (dulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 230.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 774.
— am sunnavende vor Judica in der hilligen vasten.
-— -—
1496. Mürz 19. | 987.
Der Rat der Sudenburg verkauft mit Genehmigung des Zre-
bischofs Ernst 36 Gulden jährlichen Zins wiederkäuflich für
600 Gulden an Valentin von Emden zu Magdeburg.
Or. Perg 3 Sp. beschädigt.
St. M. s. r. Sudenburg Nr. 10.
— verezehnhundert jar darnach in deme sechsundnunczigesten jare
des sonnabindes nach deme sontage Letare in der hilligen vasten.
—
1496. März 4-19. 00 — 988.
Der Rat der Stadt Burg verkauft mit Zustimmung des Erz-
bischofs Ernst an Hans Bode zu Magdeburg 30 Gulden wiederkäuflich
fiir 500 Gulden.
Abschrift (17. Jahrh.).
St. M. s.r. Burg Nr.?.
— verczehnhundert jar darnach in dem sechsundnunczigesten jar
nach dem sontage Letare, wen men singet in der hilligen kirchen
Letare Jerusalem to mitfasten.
-—— — — —— M
586 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1496. März 26. 989,
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines
Kapitals auf ein Haus in. der Sudenburg nahe der Dingbunk,
welches früher Drewes zur Westen bewohnt hatte, seitens Claus
Resegans.
Cop. 102 fol. 67.
St. M,
— Datum anno domini MCCCCXCVI . sabbato post dominicam
Judica.
1496. März 28. 990.
Abt Matthias zu Berge belehnt Adam Buweling zu Magdelnıry
mit einer halben Hufe zu Allenweddingen, die er ron der Witwe
Drewes Camestorps gekauft hatte.
Cop. des Alts Matthias S.220Y.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 778.
— secunda feria post Palmarum.
1496. März 28. mE 991.
Der Domherr Henning von der Schulenburg bekennt, dass Hans
(/orges und seine Frau Gertrud aus der Neustadt den Dom-
vikaren Johann Mecke, Nicolaus Ude, Matthias Wulsleger und
Johann Schermer einen halben Wispel Weizen von einer Hufe und
2 Morgen Acker auf Wiedersdorfer Marke für 25 Gulden wieder-
käuflich verkauft haben.
Cop. 31 fol. 192.
St. M.
— dusent virhundert darnach im seszundenegentigisten jare am
mandage noch dem hilligen palmen dage.
1496. April 6. 0 992.
Abt Matthias zu Berge belehnt Valentin Socher zu Magdeburg
mit einer halben Hufe auf Ochtmarsdorfer Felde vor Dodendorf.
welche er von Albrecht Stein wiederkäuflich für 10 Gulden
gekauft hat.
Cop. des Abts Matthias S, 263".
Jtegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 779.
— am mitweken na Ostern.
Nr. 989 —895. 1496. 887
1496. April 8. 993.
Der Rat von (Gross-Salge verkauft mit Zustimmung des Erz-
hischofs 60 Gulden jährlich an Heinrich Alemann zu Magdeburg
wiederkäuflich für 1000 (Tulden.
Cop. 21 fol. 82.
St. M.
— thusendt vyrhundert darnach im sechsundnunczigesten jare am
fritage in osterhillige tage.
1496. April 13. 994.
Der Rat der Neustadt verwendet sich für eine Bürgerin bei dem
Rate ron Zerbst.
Or. Pap. St.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tovorn. Erszamen wolwiszen gunstigen
besundern guden frundes. Uns hat de dogetszam frouwe Katherina
Nortstedesche, usze arme borgersche, innychlick vorgebracht unde
angericht, wu sie van juwen borgern, den sie schuldich ist, szere
werth geangest unde belanget, desz sie uns denne derhalven angelanget
unde gebede an juw erszamicheit szie verbidden unde to verschriben,
juwe borger mit or gedult to hebben, biddende mit dinstlikem flite
juwe ersamicheit, mit den sulften juwen borgern, szo fel alsz billich
isz, juw to donde steyth unde nicht to na isz, gutliken underwiszen,
anholden unde hebben, so verfugen unde schaffen, se gutich unde
gunstich sin muchten, noch eyn tidt langh gedult unde medelydunge
mit or to hebben, verhopet bynnen der tidt szie sick to beflitigen,
van tiden to tiden genuchlike betalynge unde uthrichtynghe willieh to
donde, antosehnde ore noth unde demodichlike erbedunghe uszer vor-
bede hirynne befynden unde geneten moge, sint wy tigen juw
ersamicheit unde leve im geliken effte grotern altidt wedder to vor-
dinen willichliken gerne. Gescreven under unszem stadt secret am
myddeweken post Quasimodogeniti anno XCVI'e
Borgermester unde radtmanne
der nyen stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen unde wolwiszen borgermestern unde
rathmann tho Czerwest —
1496. April 20. Magdeburg. 995.
Erebischof Ernst gestattet den Brüdern vom gemeinsamen | Leben
(Hieronymiten) zu Magdeburg auf Bitten des Vorstehers (pater)
Johannes Zedeler , die Zahl der Brüder von 12 auf 20 zw erhöhen.
Cop. 69 fol. 584.
— Datum Magdeburg sub anno a nativitate domini millesimo qua-
dringentesimo nonagesimo sexto feria quarta ante sancti Georgii martiris.
988 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1496. April 25. 996,
Matthias, Abt gu Berge, belehnt die Brüder und Vettern Cone,
Valentin, Levin, Hans und Ulrich von Emden mit 2 Wispeln
Roggen, 2 Wispeln Hafer an 8 Hufen auf Gliner Mark, einer
Mark und einem Capaun um dem Hofe auf der Spiegelbrücke
Horn.
Cop. des Abts Matthias S. 235 u. S. 236°.
Regest: Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 785 u. Nr. 787.
— am sunte Marcus dage des ewangelisten.
Der Gegenlrief der Belehnten von demselben Tage ebenda.
1496. Mai 2. 99.
lans von Ditekow und seine Frau Ilse eu Stassfurt verkaufen
dem Priester und den Altaristen der Ulrichskirche zu Magdelnırg
5 Gulden jährlich aus einer halben Pfanne Sole, welche vorher
der verstorbene Bürgermeister Heinrich von Weddingen und sein
Sohn Gebhart und vor diesen Baltzeer Haue und Peter Mozkow
gegen den gleichen Zins inne hatten, wiederkäuflich für 100 Gulden.
Hierüber haben Hans von Ditekow und seine Frau in dem letsten
gehegten Dinge vor Fastnacht 1495 vor der bangk nach wyse und
warheit der stadt Stasforde im Beisein der Anwalte Sebastian
Porte und Ludolf Budingkmenger dem Pfarrer und den Altaristen
x eyne gyfit gedahn und solke gifft to Stasforde to boke schriven
laten.
Abschrift von 1542.
Oopialbuch der Ulrichskirche S. 22.
— dusent vehrhundert darnach in deme seszundnegentigesten jare
am mandage nach Philippi und Jacobi der hilligen apostelen dage.
1496. Mal 6. 998.
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Hans Steffens su Wels-
leben an die Pfarrer und Alturisten zu S. Peter drei Viertel Weizen
Jührlicher Rente aus 2 Hufen Landes auf Vetersdorfer Mark für
36 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 236 ".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 788.
--- an Johannes ante portam latinam.
—— —— -
Nr. 996 - 1002. 1496. 589
1496. Mai 7. 999.
Abt Matthias zw Derge belehnti Barbura, Claus Jacobs Witwe,
nut einem Jluuse bei dem | Gesekenthie in der Neustadt Magde-
burg, welches dem Kloster jährlich 5 Schilling Pfennig zinst.
Cop. des Abts Matthias S. 237°.
liegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 789.
— am sunnavende na Johannis ante portam latinam.
1496. Mai 10. 1000.
Abt Matthias zu Berge belehnt | Margarethe, Tile Hogebodes
Witwe, mit einem Viertel Landes zu Klein-Oftersleben, welches
dem Kloster jährlich 2! , Schilling Pfennige, 5 Pfennige und ein
Huhn einst.
Cop. des Abts Matthias S. 240.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 790.
— am dinsdage vor der hymmelfart Cristi.
1496. Mal 18. | 1001.
Abt Malthias zu Berge bekundet, dass Claus Mens ti der Neu-
stadt an llans Luders einen halben Gulden jährlicher Rente aus
seinem Haus und Hof in der Beckenschlägerstrusse daselbst für
10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Albts Mutthius S. 238.
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 793.
— am midweken vor den pingesten.
1496. Mai 20. EE 1002.
Abt Matthias zu Berge belehnt Margarete, Thile Hogenbodes
Witwe, mit einem Haus auf dem Pfeifersberge, welches ihre
Mutter von Hans Kned gekauft hut und welches dem Kloster
jährlich 3 Schilling Pfennig zinst.
Aus dem Cop.des Abts Matthias S. 240.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 796.
— am fridage vor den hilligen pyngesten.
—— MÀ — — M ——
590 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1496. Mai 20. Magdeburg. | 1003.
Erzbischof Ernst stellt der Stadt Durg einen Schadlosbrief aus
für 1000 Gulden Kapital, welches diese im Interesse des Erz-
bischofs von Hans und Jacob Rode und den Meistern der
Gewandschneider zu Magdeburg zu einem Zinse von 60 (rulden
aufgenommen hat, und verpflichtet sich, das Kapital, welches für
den Grafen Rudolf von Anhalt verwendet worden ist, in 3 Jahren
wieder einzulósen, mit Genehmigung des Domkapitels.
Cop. 102 fol. 470.
Kielel, Cod. dipl, Brand. A. 11, S. 445 (nach dem Org. in Burg).
— Magdeburg freitags nach Exaudi nach Cristi geborth vier-
zeehnhundert dar nach im sechundnewnzcigsten jhar.
1496. Mai 26. Dessau. 1004.
Fürst Rudolf zu Anhalt gewährt dem Erebischof Ernst Sicherheit
mit einem Drittel der Herrschaften Dessau und Köthen und einem
Viertel der Herrschaft Bernburg für die 6000 Gulden, welche
dieser für ihn in seinem Lande aufgenommen hut, nämlich bei
Heinrich Alemann zu Magdeburg 2000 Gulden gegen die Zinsen
«us Gross-Salze und aus der Neustadt Magdeburg, bei Valentin
und Cone von Emden 1000 Gulden gegen Zinsen aus der Suden-
burg, bei Hans und Jacob Rode und den Gewandschneider- Meistern
1000 Gulden gegen Zinsen aus Burg, bei Thile Rinck 2000 Gulden
gegen Zinsen aus Stassfurt.
Cop. 69 fol. 84.
St. M,
— Dessaw dornstags in der heiligen pfhingstwochen vierzcehn-
hündert darnach im sechsundnewnzigsten jare.
1496. Mai 90. 1005.
Matthias, Abt zw Berge, belehnt den Bürger Steffen Darndorp
mit einem Viertel Landes auf Altenweddinger Felde, welches dem
Kloster jährlich 4 Schilling Pfennig zinst.
Cop. des Abts Matthius S. 241.
Hegest: UB, des Klosters Berge .Nv. 795,
— am mandage na Trinitatis.
1003—1007. 1496, 591
1496. Juni 3. 1006.
Hans (ubitz verlässt dem Kloster Aleycendorf underthalbe Llufe
zu Remkersleben und empfängt dafür von demselben cin Haus in
Magdeburg beim Marstall gelegen.
Cop. 750 fol. 101Y.
St. M.
Ick Hannsz Gubitz, borger der olden stadt Magdeborch, bekenne
openbar in dussem mynen breve vor my, mynen rechten erven unde
nakomen und vor alsz weme, dat ick hebbe vorlaten dem closter tho
Meyendorp umme goddes willen tho myner selen salycheit und vor
alle derjeniger, dar eck des vor begere, tho ewigen tyden anderhalve
hove landes belegen uppe dem velde tho Remkersleve, de in vortyden
hebben gehort einen genanten Hinrike Öltzen unde gaen tho lene von
dem seniori der hogen kerken tho Magdeburch; ock eck Hannsz Gubitz
doe ewige affredinge vor meck und vor alle myne erven van aller
rechticheyt, egendom, fryheit, den eck wenthe her tho hebbe gehat an
dem acker, unde sette dat closter tho Meyendorp in raulike were des
ackers, seck to bruken na orer nutticheyt unde bequemicheyt. Hir
wedder umme hebbet de ebdesche und gantze convent desz closters
sancti Andree tho Meyendorp my unde myne rechten erven vor
rechter leve unde broderliker fruntschop wedder gegeven ein husz
binnen der olden stadt Magdeborch by deme marstalle belegen, alse
dat klàrliken und lenger is utbgedrucket in dem breve, de my is van
der vorgemelten ebdeschen und gantzen convente darover gegeven.
Dusses in eine ewige warhafftige bekantnisse hebbe eck Hannsz Gubitz
vor my und myne rechten erven myn ingesegel wytliken laten hengen
nedden an dussen breff, gegeven unde gescreven na Cristi unses leven
heren gebort dusent veerhundert darna in dem seszundenegentigesten
jare an dem dage desz hilligen martelers und bisschoppes sancti
Erasmi.
Der Revers der Äbtissin, Christiana, Priorin Elisabeth und des
Konvents von demselben Datum ebenda S. 102°.
1496. Juni 7. 1007.
Der Rat der Stadt Neuhaldensleben verkauft mit Zustimmung des
Ersbischofs und des Domkapitels aus den Einkünften der Stadt
an Tie Iindouw zu Magdeburg 30 Gulden wiederkäuflich für
500 Gulden.
Or. Perg. 3 Sp. — Cop. 102 fol.57‘. — Regest: Cop.69 fol. 86 ".
St. M, s.r. Neuhaldensleben Nr. 4.
— thusent jar vierhundert jar darnach in dem sechszundnunt-
zigesten jar am dinstage nach Bonifacii mit seyner gesellschafft.
592 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Der Schudlosbrief des Erzbischofs Or. 2 Sp. im Stadtarchiv zu
Neuhuldensleben.
Im Cop. 69 ist bemerkt, dass die 500 Gulden gebraucht sind zu
uszlosung und gastung des herzogen von Luneborg, der desmals zw
Magdeburg gewest.
1496. Juni 16. Magdeburg. 1008.
Erzbischof Ernst von Magdeburg giebt Claus und Hennig Sturm
einen Wuppenbrief.
Cop.69 fol. 125.
St. M.
Wir Ernst von gots gnaden ertzbischof zw Magdeburg etc. be-
kennen offintlich gegen alien diesis brifs ansichtigen vor uns und
unsere nachkomen bey der kirchen zw Magdeburg, nachdem wir
durch loblich alt herkomen bey derselbigen unser kirchen von unsern
furfarn ertzbischoven seligs gedechtnis erlich bisher gehalten und geubt
befunden, das sie des stifts burgere und getrewe undirthanen, die
eins besundern redlichen erbarn und tugentsamen weszens erkant, zw
urkund yrer redlikeit mit einem wapen und eleynote vor sich und
yre geslechte in yren sigeln und in allen sachen ader gescheften zw
schimpfe und ernste zw furen und zu gebruchen begnadet haben,
das wir dem auch nachzufaren unsere lieben getrewen Clawse und
Hennig Storm gebrüdere burgere unser alden stad Magdeburg umb
vr loblich, redlich und togentszam handelung und weszen bey gemelter
unser stad lange zceit angesehen, auch getrewer williger dinste willen,
so sie uns und dem stifte erbothen und gethan und in zukumpftigen
zceiten furbas thun sollen und wollen sulcher begnadung von uns zu
entphan auch wirdig erkant yne dorumb in macht und gestalt unser
oberkeit uns von ordenung und wirden unsers ertzbischofthumbs,
primats und furstenthumbs zugelassen und geeygent mit wolbedachten
guten und rechten wissen disz gegenwerlige wapen und cleynod, mit
namen einen geteilten schilt durch die quere von roter und wevsser
farbe und im obern roten tevle einen weissen lewen, die ander helffte
des schildes scheckicht ader in vier weysse und drey rothe sparren
geteilt, uf dem schilde einen helm und uf dem helme einen gewunden
krantz weis und roth, darüber ein halben weissen lewen zcwuschen
zcweven hornern iclichs halb roth und weis, als sulchs in dem schilde
und uf dem helme in mittel dieses brifs angemahlet und mit farbe
clarlich underscheiden ist, gnediglich geben und vorlihen haben, geben
und vorleyhen yn sulchs usz vorgeschriebener fulkomener macht
geginwertig mit craft dieses brifs, also das sie und alle yre leibserben
und eheliche gesipten yres geslechts, die von yn und yren kindern
herkomen werden, sulche wapen und cleynod furbas mehr haben,
die in sigeln und in allen sachen und gescheften zw schimpfe und
Nr. 1008 — 1009. 1496. 593
ernste, wu yn das not ist, und an allen enden furen, der auch, wenn
sie wollen, gebruchen mogen, doch unschedlich allen andern an yren
wapen und rechten, die der gleich wapen haben und furen mochten,
ermanen alle und icliche herhalde, persefanten und knechte der wapen
und alle andere, den das zusteht, das sie die vorgnanten Clawse und
Henninge Storm, vre leibiserben sampt allen gesipten yres geslechtes
zw den wapen tugelich bekennen und an bestentlicher wapen stad,
wann und wu sichs gebüren wirt, setzen und fügen, als ferne die
anders nymande an gleichen wapen hindergang bringen, sie derselbigen
wapen zu ritterlicher übung auch nnverlegt haben, halden und
dewtlien. Sein wir mit gnaden gegen menniglichs zu erkennen geneigt.
Des zw bekentnis haben wir unser grosz ingsigel wissentlich an dieszen
brif thun bengen, der geben ist zw Magdeburg nach Cristi unsers
herrn geburd vierzcehnhundert dornach im sechsundnewntzigsten jare
dornstages na Viti.
—-— - T. —- -— -—
1496. Juni 18. Magdeburg. 1009.
Ergbischof Ernst giebt den Tuchmachern der | Sudenburg ein
Privilegium.
Alschrift beglaubigt durch den Notar Philipp Ludwig von Schwechenheim
Heidelbergensis, Bürger der Sudenburg. — Gleichzeitige Abschrift. —
Cop. 102 fol. 59". Cop. 69 fol, 129,
St. M. s. r. Allgem. Nachtrag X NT. 3. A. Erzst. M. 11.610 vol. 2,
Wir Ernst, von gotts gnaden ertzbischoff zu Magdenburgk , primas
in Germanien, administrator des stifits zu Halberstadt, hertzogk zu
Suchsen, landtgrave in Döringen und marggrave zu Meissen, bekennen
offentlich vor uns und unsere nachkommen ertzbischoffe mit dissem
brieffe jegen aller mennigklich, den er furkompt und erzeiget wirdt,
nach dem die vorsichtigen unszere lieben getreuen burgermeister und
rathmanne unszer Sudenburgk Magdenburgk zu forderung und be-
quemigkeit des gemeinen nutzes, auch zu besserung und zunehmen
derselbigen unser stadt der Sudenburgk die tuchmacher im Marien-
dorfle daselbs usz frembden stádten und landen mit unser sambt
unsers capittels zu Magdenburgk vergunst und bewilligung bey sich
bracht, ihne alda ihre haudtwerck anzurichten und dasz mit ihren
knechten, gesinde und was darzu von notturft, desselbigen handtwercks
gewohnheit zu uben zugestatet haben uff inhalt und bemeldung
etlicher statut, ordination und willköhr, so derselbige rath mit ihrer
volbort darober begriffen und vollzogen hat, dasz wir von den genanten
burgermeistern, rathe und tuchmachern demuetig angesucht und
gebethen sein, zu becrefftigung und bestande sulches new angefangenen
handtwercks an dem ende die gedachte ihre statut, ordination und
willkór zu bestetigen, und uff dasz sich die gemelten tuchmacher
dester stadtlicher bey ihrer nahrung allda enthalten und furtkommen,
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 38
594 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
auch dem gemeinen besten zu nutz und gedeyen ihre arbeitt bequem-
lich verfübren möchten, ihne von unser fürstlichen oberigkeit die
freiheit und begnadung zu geben, dasz sie sambt ihren: nachkommıen
ihre gemachte tuch und gewandt gantz oder halb oder bei vierteln
oder nach der ellen und wie ihn das sunst ebent, verkeuffen, schneiden
und anwerden möchten ane mennigkliches verhinderung, darzue dasz
sie ihrer getreuen arbeitt dester friedesamer und geruglicher uszgewarten
möchten, sie mit ihrem gesinde und zugehörigen in unsere sunder-
liche schutz, beschirmung, vorsprech gnedigklich zu nehmen, wenn
wir dann usz uffgelegten bürden unszers ertzbischofflichen ampts und
furstlicher obirkeit schuldigk und geneigt sein, aller unszer under-
thanen zunehmen und gedeyen und fürderlichst, was zu nutze und
uszbreittung des gemeinen besten reichtet, wu wir das erkennen, mit
unser gnedigen forderung zu erheben, zu handthaben und bestetigen,
haben wir der vorgedachten burgermeister, rathmanne und tuchmacher
fleiszige bethe vor billich und ziemblich angesehen und usz mit be-
willigung des obgedachten unsers capittels ihne alle ihre gemachte und
geordente statuta und willkóre das tuchmacher handtwerck belangende,
wie die ihres inhalts verlauten, die wir dann auch hiemit. gleich ob
sie von wort zu worte uszgedruckt und mit ingesetzt weren, begriffen
haben wollen, zugelassen, angenommen und bestettigt, bestetigen und
befestigen die auch jegenwertiglich in krafft dieses briefes, haben auch
den vorgenanten tuchmachern von unser ordentlichen und fürstlichen
obirkeit und maeht usz besunderm geneigten willen diese gnade und
befrevhung gethan und gegeben, die wir ihn auch mit krafit dieses
briefs geben, dasz sie und alle ihre naclıkommen hinfurdt zu ewigen
zeitten ihre tuech und gewandt, was sie des in gnandter unser Suden-
burgk arbeitten und bereitten, bey gantzen laken und tuechern oder
bey halben oder bey vierteln oder bey ehelen und halben ellen und
wie ihne das sunst füglichst und bequem sein wirdet, vorkeuffen,
schneiden, verhandeln und verwandlen sollen und mógen von jeder
menniglich unverhindert, und ob ihn jhemandt insperrung oder
hinderung an sulcher begnadung zu thun vermeintte villeicht usz
macht alder briefe und verschreibung durch etwan unsere fürfahren
ertzbischoffe seligs gedechtnus erlangt und gegeben, sunderlich durch
einen schiedt ertzbischoff Güntters etwan zwischen den gewandt-
schneidern in der alten stadt und den schrödern in der Sudenburgk
und zu sente Michele gegeben oder durch andere brieve und für-
nehmen, die hier entkegen ennicherley weisz gedeutet oder halden
und bemelden wurden, dieselbigen alle wir durch unser fürstliche
macht in dem falle, so weit sie dieser unser gegeben freyheit und
begnadung abebruchlich und zu wieder befunden, uff diesmall gantz
uffgehoben, cassirt, annullirt und vernichtiget haben wollen, also dass
sie denn obgenanten tuchmachern an sulcher ihrer freyheit und gnaden
keinen abebruch noch verhinderung thun oder brengen sollen, wollen
doch sust in andere wege dieselbigen brieve oder verschreibung bey
Nr. 1009—1010. 1496. 395
ihren wirden und krefften gantz bündigk zu bleiben erkennen und
halten. Wir haben auch zu furder begnadung alle und igliche
meistere, knechte und gesinde desselbigen tuchmacherhandtwerks, die
jetzt aldo sein und zukunfftiglich ihre arbeit und handtwerk doselbs
in gnanter Sudenburgk uben werden, mit alle ihren guettern und
habe in unsere besundere schutz, verdeitung und schirmung gleich
andern den unsern genomen, nemen sie in unsern schutz jegenwertig-
lich, allen und iglichen unsern amptleuten, räthen der stete und
underthanen gebietende und entphelende, sie zu ihren rechten uff
ihr erfordern an unser stadt gleich andern unsern gehorsamen burgern
und undersassen getreulich zu handthaben. Es sollen die obgeschrieben
tuchmacher sich allezeit auch befleissigen, dasz sie gute tuech redtlichs
fadens von gutter reynischer wolle lang und breit genug machen, die
redtliches kaufs verkouffen und geben gantz oder nach der ellen,
damit niemandt durch sie ungewóhnlich beschwert werde, doruff dann
der rath in unser Sudenburgk allwege mit vleisze trewlich uftsehen
und achtung soll haben, sulche bestendtliche und redtliche tücher sie
dann mit unserm, unsers capittels, auch desz gedachten raths sigelln
sollen und mógen versiegeln, ob auch die vielgedachten tuchmacher
dieser unser gegeben privilegien, gnade und befreyung an einichem
orte mit unzimblicher uffsatzung der tucher oder andern vereinung
und verbündtnissen dem genieynen nutze zu beschwerde, wie dasz
erdacht und gefunden, miszbrauchen wurden, so behalten wir uns
und unserm nachkommen allezeit die deutung, messigung und ver-
änderung darane nach unserm und unsers capittels erkentnus, wie
wenn und so oft das noth sein wirdt, mechtigklich zu thun ungevehr-
lich. Des alles zu urkund und bekentnus haben wir unser grosse
insigel zu ende dies brieffs thun hengen, und wir Adolff von gotts
gnaden furst zu Anbalt thumprobst, Albertus Klitzing techandt und
capittel gemeine der obgenandten kirchen zu Magdenburgk bekennen
auch offenbahr hiemit in diesem brieffe, dasz alle und jegliche stucke,
punct und artickel dies selbigen brieffs mit unserm wissen, willen
und volborth geschehen sind, des wir zu bekentnis unsers capittels
insiegel neben des gnanten unsers gnedigen herrn sigel auch haben
zu ende diesz brieffs thun hengen, der gegeben ist zu Magdenburgk
sonnabendts nach Viti nach Christi unsers herrn geburdt vierzehen-
hundert darnach im sechsundnuhentzigsten jhare.
1496. Juni 24. . 1010.
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Cyriacus Smed zu Magdeburg
mit einer Mühle zu Diesdorf, die bisher Simon Stoff vom Kloster
in Lehen halte.
Cop. des Abts Matthias S. 243”.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 803,
— am dage Johannis.
38*
006 Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg.
1496. Juni 30. 1011.
Magdeburg | antwortet Braunschweig «uf dessen Mitteilung von
Lübecks Schreiben wegen des Hülfegesuchs der livlándischen Städte
und auf die Einladung, wegen dieser Suche am 4.Juli einen
Tag in Braunschweig zw besenden, welcher Tag so nahe angesetsl
ist aus Gründen, die Braunschweig bei sich den Ratssendboten
mitteilen will.
Or. Perg. 8.
Stadtarchiv zu Lübeck.
Haonserecesse 3. Abth. I1I. Nr. 653.
1496. Juli 4. 1012.
Dictus von Schenen erklärt sich gegen den Hat von Zerbst zu
einem yütlichen Vergleich mit Hans Gruschop bereit und bittet
um Pestselzung eines bestimmten Ternins. |
Or. Pup. Si.
Stadturchiv zw Zerbst.
— am dage Udalrici im XCV1 jare.
— — — — —— 4m
1496. August 6. 1013.
Der Rat von Zerbst entschuldigt sich bei dem Fürsten Magnus von
Anhalt gegen die Vorwürfe der benachbarten Städte wegen zu
kleiner Fässer.
Konzept. Dap
Stadtarchiv zu Zerbst.
lochgeborner furste, gnediger herr. Juwe f ;. syn unszere
democdige underdenige und gantz willige dinste mith vlvte alle tyt
voran beroyt. Gnediger furst. Sehriffte des erwerldigisten in gut
vaders irluchten hochgebornen fursten und hern, hern Ernstes ertz-
bischops to Magdeburg, primaten in Germanien, administrators des
stiffts to Halverstat und hertogen to Sassen ete. unsers herrn mith der
ersamen und vorsichtigen borgermeistern und radtmannen der olden
stadt Magdeburg, Calve, Sulte, Nyenstadt und Sudenborch Magdeborch
und Stasfurde ingelegten breve an juwe f. g. gelanget und uns forder
von juwe g. gnediglich behendet worden, welke der gnanten steden
brieff den in velen und langen worden und sunderliken merendes in
der gestalt, wu unszer fate nicht glyk unde fornlich syn sollen etc.
aver uns an syne f. g. «lagend hebben wy willich angenomen und
allen inhalt gnuglich unvermergkt und twiffeln nicht, juwe f. g. sv
wol in bedacht, szo bemelte rede sick des vormals ok beclaget, und
wes da sulvest juwe f. g. up ore erforderung in bywesen der hoch-
gebornen f. und hern Woldemars unde hern Philipps f. to Anhalt etc.
Nr. 1011—1013. 1496. 597
ok unszers hern gehandelt und in unszerm antwerde vernhamen hebben,
wu juwe g. stadt eyne aem von juwe g. vorfarn und fursten alsze
fursten des richs older unde lange tydt, dat kegen menschen erdengken
kunde, gegeven, bestetiget unde bether gehat und geufeth hetten, die
wy forder alsze die eyn ferndel Il} emmer, eyn fat viffe unde eyne
kupe x emmer, ye eyn emmer unszer stadtmate XVI stoveken drüge
unde holde, alszo fullenkomelich to dragen unde to hebben erholden
und vordenen wolden unde wu ye under unszer aem der to klevn
befunden und von ohn unsz schrifftlich erkundet worden, scholde ohn
adder den oren am kope nach antal unszer berordern aem nicht-
haldung keyn avebrog noch schade, sundern den unszern gefallen und
deste weyneger der, dar von die gekofft, underfundig und schrifftlich
uns uthgedruckt worden, dar to von uns gestrafft werden, und hedden
derwegen nach dem ohn unde sunderliks den von Magdeborg unszer
bruwergk und tofure unszers byres wu am dage nicht weynig sundern
mergkliken und unuthsprekliken gedye und gnoth mehr dan uns
dragend, ok dat ore tafferners und schengken den unszern mannich
byr avekopen und mith der betalung an gelde und fate avermessig
und fluchtig werden unde ok sunderliken dorch ores sulvest schengken,
szo der radt warres (?) hebbe schengken laten, an faten eyne merglike
und grote summa nachgebleven syn, darmede juwe gnaden arme lude
alles dulden, szolk or hertlichs clagens over uns to sy nicht vormudet,
dan der vorsicht szy unszer voriger und nachmals vele erbiedung der
glyk von uns am neisten dinstage nach Udalrici jungist erschenen
im barfoten closter in juwe g. stadt ore geschigkten to irkennen
gegeven und sunderlich dat wy ye noch dar vor upt vlitigiste syn
und betrachten wolde, wu ye under unszer aem wu vor gemelt der
ferndel fate unde kupen, alsze wy nicht hapeden, angesehen befunden
und uns verwitliket worden henfort glvykmetich vordenen und deste-
mynner don von deme, die gekofft weren, in straffe und pene nemen
wolde mith forder erbiedung, szo wy sust dat hinder juwe g. unde
andern ok unszer g. hern to verandern by uns nicht hedden, ok nicht
belestiget syn wolden, wu ohn sodans nicht annemend, juwe f. g. alsz-
den alsze unszer landes- und g. furste unszer gegin sy allenthalven
gantz mechtig syn soldeu, sich begnugich und gesediget worden
geholden hebben der mannichfaldige erbiednus, wy noch alszo nach
tokommen fulbodich, dat wy aver unszer aem von juwe f. g. vor fursten
juwe g. eldern lofflikes unde seliger gedechtnis und juwe gnaden alsze
fursten des richs hergebracht befryhet unde erholden glyk andern
steden nach oren vormeldend vorandern gebruken unde hebben, solch
will uns hinder juwe f. g. und andern ok unszer gnedigen herrn to
hewilligen noch antonemend und to verfugen nicht lidelich syn,
hirumb juwe fy. demodiglich unde underdeniglich biddend, juwe f. g.
gelegenheit der dinge unszer erbiedung wu vor gnediglich betrachten
unde ansehen unnde mit gnedigen vorschuff uns forder beswerung
vortokamen in handelung annemen, dat willen wy umb juwe f. g.
598 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wurmede wy konnen und mogen, unirsparts vlyts underdeniglich
und willich gerne erdienen. Datum am dage Sixti anno etc.
XCIV 6.
M ———
1496. August 16. 1014.
Der Rat der Neustadt Magdeburg verkauft an Hans von Lattorf,
Hans und Ernst, seine Söhne, und seine Lehenserben, unter denen
seine Brüder Kune und Jacob die nächsten sind, 56 Gulden
jährlichen Zinsess für 800 Gulden wiederkäuflich unter Zu-
stimmung des Erzbischofs und des Domkapitels.
Cop. 21 fol. 84.
St. M.
— tausent vierhundert und im sechsundnunczigesten yare auff
dinstag nach Assumptionis Marie virginis gloriosissimo.
.-— —— nem
1496. September 11. Magdeburg. 1015.
Hans von Krosigk zu Genelpitz und Claus von Krosigk zw Monche-
nyeburg (revettern bekennen, dass sie die mit Erlaubnis des Erz-
hischofs Ernst und des Domkapitels an die Vorsteher und armen
Leute zum heiligen Geist und Heinrich Berneburg wiederkäuflich
verkauften 11 Gwlden aus 2 Koten und 4 Pfannen zu Stassfurt
für 200 Gulden binnen 3 Jahren bei Strafevon 50 Gulden wieder-
einlösen wollen.
Or. Pap. St.
St. M. s. v. Erzst. Magd. LBdl1. Nv.2.
— zu Magdeburg virczehnhundert und im sechsundnewntzigisten
jare suntags nach Nativitatis Marie dage.
1496. September 20. | 1016.
Mechthild Abtissin, Christina Priorin und der Konvent des
Klosters S. Agnes bekennen, dass auf Bitten der Altaristen
Ludolf Jdelbrod und Dietrich Haupt Hans Barteldes Mutter
ein Kapital von 9 Gulden von einem Hause auf dem Ghescken
tyge dem Altaristen Horvet zedirt hal.
St. M, s. v. Agneskloster Nr. 130.
— veyrteynhundert jar darna in deme sesundeneghentighesten
jare an deme daghe sunte Eustachii des mertelers.
Nr. 1014—1020. 1496. 599
1496. September 23. 1017,
Abt Matthias eu Berge belehnt Gise Domnitg und Claus Ploning,
Vorsteher des Altars S. Nicolai zu S. Peer, mit einer halben
Hufe Landes zu Diesdorf.
Cop. des Abts Matthias S. 246°.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.808.
— am fridage na Mauricii.
— ——
1496. September 98. — 1018.
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Peter Rode zu Oster-
weddingen an Thomas Scroder in der Sudenburg ein Viertel
Landes auf ÖOsterweddinger Felde für 30 Gulden wiederkäuflich
verkauft hat. |
Cop. des Abts Matthias S. 247.
Regest: Holstem, U.B.des Klosters Berge Nr. 809.
— am avende sancti Michaelis.
1496. September 30. | 1019.
Abt Matthias zw Berge belehnt den Bürger Peter Doring mit
einer Hufe Landes auf Prester Felde.
Cop. des Abts Matthias S, 247.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr 810,
— am frydage na Michaelis.
1496. Oktober 92. — 1020.
Der Rat der Neustadt schreibt dem von Zerbst wegen der Ver-
mietung eines Hauses.
Or. Pap. $i.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tovorn. Erszamen gunstigen besundern
guden frunde. Juwer schrifft an uns gedan van wegen Brande Schulten
und siner eliken husfrowen umme de huszmeidinge der Nortstedeschen
husz, so gy rechtliken erclaget hebben, ohn eyn jar vermeydet, in
mehr worden inholden, hebbe wy alles in gude vorstan; fugen juwer
ersamicheit gutliken to weten, wan de rath ore tinsze kryge, alsze sze
alle jar darane hebben, so sint sze des wol to frede, wenne gy dat
vormeyden. Gescreven under uszem stat secret am sonnavende Severi
episcopi anno domini etc. XUVI®.
Borgermester und rathmann
der nyen stat Magdeborch.
Adresse: Den ersamen Conrado Kleberch unde Urbano Richert,
unsern besundern guden frunden.
600 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1496. November 15. 1091.
Der Rat von Magdeburg ersucht den ron Zerbst, er móge einen
seiner Bürger anhalten, seine Ansprüche an einige Magdeburger
in Güte oder in Hecht zu suchen, aber nicht gewaltthátig zu
handeln.
Or. Perg. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst. ,
Unsen fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden frundes.
Alsz am jungest vorgangen sunnavende nach Omnium sanctorum dem
ersamen Hinricke Roden unsem burgermeister und andern unses rades
geschickten ohr wagen durch Blesius Arnde juwen burgher umme itz-
like hinderstellige vathe, so ohm vor tiden uthgebleven sin scholden,
mid rechte beslagen isz, schicken wy kegenwerthigen Steffen Szeverin
unsen burgher, werdt juwen ersamheiden und gedachten Arnde ge-
nochliken bescheit dar aff seggen, dherhalven fruntliks vlits biddende,
by gnanten Blesius Arnde beschaffen, he zodan anfangh desz rechten
avestelle unnd an Severinsz berichtinge bemoghen hebbe, wu he desz
nicht geszediget, vor unsz hir thue stede kommen. laten, willen wy
om nach erkundighe der dinghe in aller billicheit dhon, wesz wy ohm
plege sin willen, juck gutwillich hirinne ertzeghen, vordenen wy umme
juwe ersamheide in flite gherne und des juwe antwerde. (iesereven
under unszer stad secret dinstages nach Brictii confessoris anno etc.
XC sexto.
Rathmanne und innigiszmeister
dher alden stad Magdeburch.
Adresse: Den ersamen burgermeistern und rathmann tho Czer-
vist —.
1496. December 13. 1022.
Der Rat von Magdeburg bekennt, dass der Bote des Kurfürsten
Friedrich von Sachsen. den Vikariatsbrief desselben in Magdeburg
gezeigt und angeschlagen hat.
Or. Perg. S".
Haupt- Staatsarchiv zu Dresden.
Wy borgermeister, rathmanne und innungesmeister der alden stat
Magdeborch bekennen vor allen und iglichen desses breves ansichtigen.
dat Valentin Gossem, toger desses breves, des irluchten hechgeborn
fursten und hern hern Fredericks hertogen tho Sassen, desz hillgen
Romischen rykes ertzmarschalk korfursten und dessulvigen rykes desser
syde gemeyner vicari hir dessyth der geberge an enden in dat vicariat
und ammpt gehorende, lantgraven in Doringen und marggraven tho
Myessen unses gnedigisten heren lopende bode vor uns siner furstliken
gnaden uthgeschickeden vicariatsbreff getogt und mit unserm weten
und willen angeslagen und opinbaret heftt, desz tho orkunde besigelt
Nr. 1021 —1025. 1496. 601
myt unnser stad secret bvnnen gedruckt an dessen breff am dingsz-
dage Lucie und Odilie der hillgen jungfruwen anno domini etc.
X€ sexto. EE
1496. December 13. — 1023.
Abt Matthias su Berge belehnt:
1. Die Brüder Heiso, Clemens und Flieronymus Falke zu
Magdeburg mit einer halben Hufe zu Hohendodeleben;
2. Hans Hovemeier mit 10'‘, Morgen zu Osterweddingen.
Cop. des Abts Matthias. 5.250‘ u. 251.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 817. 818.
— am dage Lucie virginis.
1496. December 20. 1024.
Der Rat von Mugdelurg rerwendet sich bei dem von Zerbst. für
einen seiner Bürger, dessen Pferd und Wagen in Zerbst im
Beschlag genommen war.
Or. Perg. Si, abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst thovorn. Ersamon besundern guden frundes.
Sick beclaget vor unsz Hans Luder, dat ohm Jacop Zeander wagen
und pereth bynnen juwer stadt mith rechte beslagen hebbe, dat nicht
sin eygen, sundern Hans Hintzen jegenwerdigen brives thoger toge-
horen, hebben wy den sulvigen Hintzen dher halven befraget, bericht
unsz an eydes stadt, dat zodanne waghen unnde pereth sin eigen
unnd andersz nymandes en syn unde gnanten Hansze dat gelegen
hebbe, unnsz dar by dinstliken biddende, ohn tighen juwe ersamheide
tho vorscriven, hebben wy ohme nach vermergkine gestalt der saken
nich weyeren mogen, juwe ersamheide der halven fruntliken vlites
biddende, willen ghunstigen vorschaffen, dhem armen gesellen szodane
sin perth und waghen mochte gehantlaget unde van ghenanten Zcander
gefüget werden, dar mith om furder moyge unde arbeith nicht nodt
sy, vordenen wy umme juwe ersamheide in flite gherne. Gescreven
under unser stad secret mandages in profesto sancti Tome anno
domini ete. nonagesimo sexto. Rathmann unnd innigismeister
dher alden stad Magdeburch.
Adresse: Den ersamen burgermeisteren und rathmann tho
Czerwist —.
1496. December 21. | 1095.
Abt Matthias zu Berge belehnt Claus Hanne mit einem Haus auf
dem losken hofe gegen 8 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Matthias S 251".
Regest: IlIolstein, UB. des Klosters Berge Nr.819.
— in die Thonie.
a
602 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1496. December 26. 1026.
Abt Matthias zu Berge belehnt Peter Diedenhofen, Altarıst der
Kirche S. Johannis, mit einem Hause auf dem Pfeifersberge, das
er von Nicolaus Dewes, Jan Scermer .und Michael Hasenbalg,
Vormündern der Kinder Kaspar Dewes', für 20 Gulden gekauft
hat, gegen 3 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Maithtias S.245.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 820.
— am dage sancti Steffani prothomartiris.
1497. Januar 12. mE | 1027.
Thomas Harkstro schickt dem Bürgermeister vom Zerbst eine
Schrift zu und billet, sie vor dem Gebrauch vom Notar kolla-
tonieren au lassen.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen und fruntlichen denst sampt mynem gebede alle
tyd thovorn. Leve er borgermeister, bsundern gunstige frundt. Ick
schicke jw itzundt by dussem jegenwerdigen boden alsodan schriffte
by my jw natoschickende noch unberedet gelaten und hebbe de umme
desz radesz tho Czerwest und sunderliger juwer bede willen dusse
nacht erst bereden konnen, willen de erst, er der gebruket wert, dem
notario besehen, collationeren und auschulteren, so se by lichte und
nacht geschreven syn, umme sicherheit willen, efft dar was inne vor-
sehen, overich effte nagelathen were, und dussem boden desz weges
lonen lathen; wur mede ik dem ersamen rade tho Czerwest, juwer
personen und allenthalven tho denste werden mach, do ik flitigen
alle tyd gherne. Geschreven uth Magdeborch am donredage post
Pauli primi heremite anno domini etc, XCVI1°.
Her Thomas Harkstro
tho Magdeborch.
Adresse: Dem ersamen Jurgen Gyseken, borgermeister tho
Czerwest —.
1497. Januar 21. Magdeburg. 1028.
Erzbischof Ernst schliesst mit der Stadt Magdeburg einen Vertrag
über ihre beiderseitigen Rechte, betreffend die Gerichte, Heergeicette,
den (iraben auf dem neuen Markt, Zinse, Befestigungen, Brück-
geld und Wegepfennige, Zoll, (ieleite, Bestätigung des Rats, Re.
rision der Rechnungen der Hospitäler, Marktrecht, Kornschiffung
wu n. Auch giebt er der Stadt 2 Jahrmärkte, wofür diese ihm
6666 Gulden verehrt.
Or. Perg. sehr schön geschrieben, die Anfünge der einzelnen Abschnitle mit
mösseren und stärkeren Buchstaben. 3Sp., das des Erzbischofs mit
Nr. 1026 —1028. 1496— 1497. 608
Rücksiegel. - Cop.1b fol.218. Cop. 13 fol. 46. Cop. 69 fol. 1. Cop. 23
fol. 44. Cop. 341* fol. 139. — Gleichzeit, Abschrift.
St. M. s.r. Erzst. M. XXII, Nr. 100. — Abschrift: A. Erzet. M. I. XXIII.
459 fol. 78.
Cop. von Gericke fol. 71. Schultze S. 4810. Smalian fol. 218. Koch
fol. 129‘. Varia docum. fol. 124,
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Smaltan, Gründliche Wiederlegung etc. Anhang S. 70 (zum Teil).
Wir von gots gnaden Adolff tumprobst der ertzbisschofflichen kirchen
zu Magdeburgk, Lodowicus gwardian des berfossen closters daselbst,
beide geboren fursten zu Anhalt, graven zu Asschanien gebruder,
Andres Proles, der frien kunste magister, der hillgen schrifft lector
und der observanten ordens sancti Augustini heremitarum dewthscher
nacion vicarius, Heinrich Loser ritter, erbmarschalk zu Sachsen und
hoffmeister, Johannes von Breitenbach beider rechte doctor und der
juristen facultet zu Leiptzk ordinarius, Thomas Sulte borgermeister,
Thomas Mauricii, beider rechte doctor und sindicus, und Heinrich Al-
man borgermeister der alden stadt Magdeburgk bekennen und thun
kunth uffintlich geyn idermenniglich, nachdem mannigfaltige spenne,
irsall und gebrechen zewusschen dem hochwirdigisten in gott vatir ir-
luchten hochgeboren fursten und heren heren Ernsten ertzbischoven
zu Magdburgk, primaten in Germanien und administratorn zu Halbir-
stadt, herzcogen zu Sachsen, landtgraven in Doringen und marggraven
zu Meisen, unserm gnedigen lieben hern ohmen und gnedigisten hern
von sein und seiner furstlichen gnaden ertzbisschofflichen kirchen :
wegen an eynem und den erszamen und vorsichtigen borgermeistern,
schepffen, rathmannen, innungesmeistern und burgeren gemeyne bo-
melter altenstadt Magdeburgk anders teils entstanden, die sie rechtlich
zu entscheiden auff die wirdigen, erbaren und erszamen ern Niclausen
abte zur Zeynnen, Hansen Kotzen, Heinrichen Sulten schultissen
seligen, Heynen Alman die zceit burgermeister und itzt schultisz und
Heisen Rulftes schepffen an desz verstorben Heinrich Sulten stadt ver-
ordent mit eynem beider seith bewilligten obmann, alsz nemlichen den
hochgeborn hern Woldemaren, fursten zcu Anhalt, graven zu Aschanien
und hern zu Berneburgk, unseren lieben vetteren und gnedigen hern,
alsz yre gewilligte scheideszrichter gestalt unnd conpromitteret inhalts
eyns voltzogen compromiszs geynander vorfaszt, nach lauth desz
selbigen, vor welchen dann bemelte parteyen schulde und widderschulde,
einrede, antwurt und nachrede etc. schrifftlich ingelegt und ubirant-
wurdt, auch dar ubir etzliche untirredeliche orteill und interlocutorien
eroffent und ergangen, darzu vihil gezceugen vorgestalt, producirt und
der ein dels vorhort, auch orkunde und kuntschaffte vorgetragen, das
wir ergnanten part "mit yrem wissen, willen und volbort, alsz von
ynen hirzu verordente gutliche hendeler der selbigen yrer gebrechen.
spenne und irniszs, wie die allenthalben in vrem sc hulden und widder-
schulden, so vor obgnanten obman und scheideszrichtern auffbracht,
beschrieben und angezeeichent sindt, nach unserm besten vorstentniszs
604 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
und gnugsamer vorgehabter betrachtunge aller ummestende und gelegen-
heit der selbigen parthien und irrigen sachen, so wir mit ankerunge
unsers treuwen vleisz, mughe und arbeit lange zceit derhalben gehabt
und vorgewant, in der sune, guthe und fruntschafit gericht, betedingt
und entscheiden in form, massze und weise, wie hir nachfolget und
sunderlich:
Zu dem ersten sindt die schulde das besetzen auszlendisscher lewte
betreffen der masse abgeredt, das keyn frembder, der in der alden
stadt Magdburgk nicht wonet adir uszlendischer in derselben alden stad
vorclaget in seiner person adir gutern sall uftgehalten, besatzt, arrestirt
ader vorkummert werden, es sey danne, dasz er in der selbigen alden
stadt gehandelt, contrahirt, gemiszhandelt ader do bezcalen geredt, re-
lobet adir vorschriben, doch so ein furste, grave, freiherr, ritter, die
unserm gnedigisten hern und seiner gnaden ertzbisschofflichen kirchen
manschafft halben underdahn und vorwandt, adir einer unsers gnedi-
gisten hern von Magdburgk ratt in der genanten alden stad gehandelt,
contrahirt, gemiszhandelt adir do zu bezcalen gelobet, zugesagt adir
vorschriben, sall derselbige sein furstlichen gnaden zu eren vor sein
enaden beclaget und nach gemeinem sechszischen rechten gerecht-
vertiget werden; es sall auch sein furstliche gnade der clagende partey
dasz recht in eym jar uffs lengste nach der zceit, do die clage an-
gestalt, entlichen ergehn lassen, und so dasz nicht geschee, alszdan
mochte derselbige in bemelter alden stadt vorclaget unnd gerechtvertiget
werden; welche stette abir adir gerichteshelter sich eins rechten adir
gewonheit wider die von Magdburgk und ire burger gebrauchen. des-
selbigen rechten adir gewonheit, die weile das adir die in derselbigen
stadt nicht abegethan wurde, mogen sich die von Magdburg gegen der-
selbigen stadt unnd inwonern in gleicher masse und form auch halten.
Es wil auch unser gnedigister here sich uff dasz hochste bevleisigen,
das den burgern von Magdburgk in seiner gnaden stiffte und fursten-
thumb von einem itzlichen sleuniges rechten vorholfien werde; so auch
ein frembder man, der nyrgent besessen und zu Magdburg in der
allen stadt beclaget, «der mag doselbst auch wol gerechtvertiget
werden.
Die anferderung der geistlichen heuszliche brotdyner betreffendt
sindt in der gestalt besprochen, dasz unsers gnedigisten hern hoffe und
stete wesenliche brotdyner und also continui commensales in burger-
lichen und peinlichen sachen ane underscheidt vor unserm gnedigisten
hern adir seiner gnaden rete vorclaget und gerechtvertiget, auch sullen
der prelaten, tumhern und vicarien der ertzbisschofflichen kirchen heusz-
liche brotdyner und also continui commensales in peinlichen sachen
vor desz wirdigen capittels bemelter ertzbischofflichen kirchen voite
vorclaget, gestrafft und gerechtvertiget werden, abir in burglichen
sachen sollen der selbigen prelaten und tumbheren dyner ader dyneryn
vor irem hern erstlich vorelaget, und so derselbige dyner adir dyneryn
vor seinem hern die schuldt bekentte und dem cleger dureh den hern
Nr. 1028. 1497. 60^
inwenig vierzeehn tagen nicht geholfen, dan sall der kleger den tumb-
techandt der ertzbischofflichen kirchen adir in seinem abwesen den
seniorem ersuchen, und so der selbige solch irnisz und gebrechen in-
wenig vierzcehn tagen nicht entrichte, sal und wil er die selbigen ge-
brechen und irnisz umbe sust von sein und desz wirdigen capittels
wegen dem officiall der probstien bevehlen und delegeren; so abir
ymandts usz der alden stadt einen dyner ader dyneryn eynes vicarien
bemelter ertzbischofflichen kirchen burglich vorclagen wil, sal er den
adir die vor ehegedachten tumbtechandt vorclagen, und so er die go-
brech und irnisz zu vierzcehntagen nicht entrichten mag, sall und
wil er die gnantem officiall der probestey auch umbe sust bevelen und
delegeren; dergleichen so ymandis usz der alden stadt eynen dyner
adir dyneryn eins prelaten, canoniken adir vicarien der vier wernt-
lichen stiffte einer, alsz nemlichen sancti Sebastiani, sancti Nicolai,
sanctorum Petri et Pauli und unser lieben frauwen capellen untir dem
ertzbischofflichem hoffe, burglich beschuldigen will, der selbige sal den
techandt adir in seynem abwesen den senioren der kirchen, dor inne
desz beclagten her eyn eanonick adir vicarius ist, ersuchen, und so
der die irnisz und gebrechen in vierzcehn tagen nicht entrichte, sall er
und will solche gebrech und irnisz von sein und seins capittels wegen
auch umbe sust vilgedachtem vfficiall der probstey bevelen und dele-
zeren zu richten und rechtvertigen; es sollen auch aller ander geist-
licher adir geweiheter personen, die zu dem weinigisten subdiaken sein,
dyner adir dyneryn vor obgenantem officiall der probsteyen in burg-
lichen sachen vorclaget, beschuldiget und berechtet werden, abir zu
peinliehen sachen sollen die selbigen dyner adir dyneryn der prelaten,
canoniken und vicarien der vier stifftkirehen und ander geweihten per-
sonen obgnant vor dem richter, es sev geistlich adir werntlich, welchem
die obir- und halszgerichte an dem ende, do der selbige dyner adir
dyneryn ungerichte geubet, ubertreten und gemiszhandelt hat, zustehen,
beschuldiget und gerechtvertiget werden, solchs alles sall vornommen
und vorstanden von dem handell und contract, auch ungerichte, ubel-
that und miszhandelunge, so dieselbigen dyner adir dyneryn zu der
zeeit, die weile sie den ebemelten prelaten, canoniken, vicarien und
andern geweihten personen dyenen; handell und contract, ungerichte,
ubelthat und miszhandelung, den sie vor der zceit adir nach der zceit,
so sie den ebemelten geweihten personen gedynet, gehandelt, geubet
und vorhandelt, sollen sie vor dem richter, desz gerichtszzewangk und
jurisdietion sie zur selbigen zceit vorwandt unterworffen gewest, be-
schuldiget und gerechtvertiget werden; es sollen abir aller kirchen der
dreyer stete alhie zu Magdburgk gesworne dyner und chorsehuler und
andere schuler in burgliehen und peinlichen sachen vor geistlich ge-
richte vorclaget und gerechtvertiget werden, nemlichen umbe die misz-
handelunge, so sie zu der zceit, do sie der kirche gedynet, geubet
und begangen, abir unbe solche ubertretunge adir ungerichte, das
sie vor der selbigen zceit adir darnach gethan, sollen sie vor dem
606 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
werntlichen richter, dem sie zu der zceit underworffen gewest, beschul-
diget und gerechtvertiget werden; es sollen auch hirinne die dyner,
die do geweiht sein, nicht begriffen besundern uszgeslossen und also
inhaltes der heiligen bewerten rechte und geistlicher freiheit vor irem
prelaten und .geistlichen richter, in massen den in bewerten geistlichen
rechten uszgedruckt und verordent ist, vorclaget und gerechtvertiget
werden; so abir eins geistlichen dyner adir dyneryn solchen handell,
alsz kouffleute zuthun pflegen, unnd also etliche guter adir ware kouffte
und die widder verkeuffte, der adir die sal solchs handels und kouff-
manschatz halben dem werntlichen gerichte vorwant und undcr-
worffen sein.
Anclag das gerichte uff dem newen marcket betreffendt ist dermasse
entricht, dasz die gerichte obir unnd nyderst, merum et mixtum
imperium uft dem newen margkte unserm gnedigisten hern und seiner
gnaden ertzbischofllichen kirchen ane alle irnisz und vorhinderunge
desz erszamen raths zustehe und der sich durch seiner gnaden mullvoit
halben uben und gebrauchen sall; es sal auch der selbige newe marckt
sich anheben an unser lieben frauwen kirche Premonstratensis und
fordt heruff nach der ertzbischofflichen kirchen gehn und darinne auch
der dybeszhorn an beiden seiten bisz an die angeszeigte grentz und an
die stadtmaur begriffen sein; auch sal gemelter newe margkt hinder der
tumbhern und canoniken heuser und hoffe gegen sancti Nicolai kirchen
wardt und furder, do sich gnante kirche sancti Nicolai gegen der alden
stad wardt endet, hynobir, do sich der prediger kirchove gegen der
alden stadt wardt anhebet, und hinfurder bisz an die statmaur auch
an die angezeeigte malstat, dar der canoniken sancti Sebastiani kirchen
hove und heuser inwenig den angezceigten malsteten dorinne begriflen
sein, sollen gehn, solche angezceigte ortter sampt der gassen von der
prediger kirchove heruff denm platz, der do unbebawet, der mollenhoff,
der tumbprobstey und allen hoven und heusern der tumbhern, cano-
nicken und vicarien, so umbher gelegen, sall der newe marckt gnant
und dor uffe sollen unserm gnedigisten hern und seiner gnaden ertz-
bischofflichen kirchen alle gerichte obirst und nyderst, wie hiroben,
angehorn und zustehn, und solche grentze sollen alleine vormalsteint
und durch ander gebeude nicht abegesundert nach abegescheiden werden,
und so etliche heuser und hove den geistlichen angehorende neben
bemelter sancti Nicolai kirchen und der prediger kirchove auch hinder
sanct Sebastian kirchen, die den geistlichen personen eingewedent sein,
gelesen, die selbigen heuser und hove sollen usz crafft geistlicher frei-
heit dem gedachten rath nicht underworffen, sundern dem geistlichen
gerichte vollgen und zustehn, dadurch, so in solchen heusern und
hoven adir in andern der geistlichen person und lehnen vor alder zu-
gewedente heusern einige miszhandelunge adir ungerichte begangen
wurde, sall solehs durch den rath nicht gestrafit noch gerechtvertiget
werden; so abir der miszhandeler adir ubeltheter uff desz raths
geriehten angekomen, mochte der selbige durch den rath wol angenomen,
Nr. 1025. 1497. 607
vestrafft, gebuszt und gerechtvertiget werden, und so ein burger der
alden stad Magdeburgk einigen miszhandell und ubelthat adir ungerichte
uff gedachtem newn marckte thun und uff haudhaffüger that nicht
begriflen wurde, so sal von dem mollvoit zu dem rath der alden stad
Magdeburgk, wur und wan desz noth sein wirdet, gesant und der ubel-
theter namhafftig gemacht und gesaget werden, dem zu gebieten uff
einen nam hafftigentag fur den molvoit und gerichte zu komen, die busze,
so der miszhandell huth und har nicht betreffe, darumbe zu geben, so
aber die ubelthat huth und har belangete, den dar umbe sein liebliche
pen und straffe zu leiden, adir, so er unschuldig were, sich Vor unsers
snedigisten hern gerichte desz zu entschuldigen, und so der selbige
solche ubelthat vorsachen wurde und man der beweiszlich uft yne nicht
machen mochte, so solte er bvnnen den nehstvolgenden dreyen gerichten,
uff welchem gerichte im dasz am bequembsten sein wirdet, geweiszt
werden, seine unschuld vor dem selbigen gerichte zu thun, die alsz-
denne auch unvorzcoglich ane geverde von im zu nehmen, und ab er
ussenbleiben wurde, so sal er der sachen uberwunnen sein, und ab der
jene, der also in obgeschribener masse vor dem mollvoit und gerichte
umbe obberurter miszhandelunge wegen zu komen und sich seins
vorbrechens zu rechtvertigen adir, so er desz schuldig, seine geburliche
strafe zu leiden, verbotet ussenbleiben wurde, so sall der rath, wie schir
im das von dem selbigen mollvoit in obgerurter masze abirmals wiszlich
gethan wirdet, solehs dem miszhandeler zu dem andern malle, und ab
er zu dem andern mall abermals ungehorsam wurde, in obgeschribener
weise zu dem dritten mall vorkundigen und gebieten, so doch dasz
deme beclagten die vorkundunge und zusage vierezehn tage vor dem
bestimbten tag gethan und zugesaget werde, und wurde der ubeltheter
zu dem dritten male ussenbleiben und ungehorsam werden, so mag dor
mollvoit den selbigen miszhandeler mit rechte vorvesten, und so er in
soleher vorvestunge ein jar uber ligen wurde, so mag solcher vor-
vestunge vor dem gerichte vor der roten thur uff dem newn marckte
mit recht gevolget und doselbst auch vorvestet werden, gegen dem-
selbigen dann furder sal gehalten werden, wie sich dan nach rechte
eigent und geburet; wer esz abir sache, dasz ein burger der alden stadt
Magdeburgk uff dem newn margkte ein totslag, mordtbrant, kirchenraub
adir andere mergliche dyberey gethan adir ein geweihte person vor-
wundet, den selbigen mag der mollvoit adir auch der rath der alden
stadt in handhafftiger that adir ernachmals uff dem newn margkte greiften
Jassen unnd den selbigen uff den molhoffe antwerten und das vor dem
molvoit, wie sich in solchen peinlichen sachen erfordert, fordt gefaren,
procedirt und gehandelt werde, doch unschedelich dem rathe an dem
gerichte und ungerichte uff dem newn marckte in den heremessen, so
yne usz krafft zcweier irer vorschreibunge ertzbischoven Ericks von
dem dato tausend zcweihundert vierundneunczig am zwolfften tag nach
desz heilgen Crists tag und desz sontags vor pfingisten gegeben zusteht,
auch unschedelich der schilt- und nachtwache, so dem rathe vor alder
608 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
hat zugestanden, und so die schiltwechter adir desz raths dy ner ymandes
desz nachtes uff dem newn margkte anquemen, der do unsteure adir
ungerichte ubete und angenomen wurde, und uff den molhove bequemlich
nicht geantwordt mochte werden, mag in desz raths beheltnisz gefurt
und sal desz andern tages von stundt uff den molhoffe geantwerdt
werden; auch sal dasz burgliche gerichte, kummer und besatzunge
zu thun unserm gnedigisten beren an den enden, alsz verne sich die
pfarre saucti Ambrosii in die alde stadt erstrecket und wendet, vor-
behalten sein.
Zuspruche erblose guttere, gerade und hergewete betreffende sein
also entscheiden, dasz die erblosen guter, gerade und hergewete, so an
den enden, do der newe marckt lauts eberurter weise und anzceigunge
begriffen und die obergerichte unserem gnedigisten hern zustehn, vor-
fallen worden, unserm gnedigisten hern angehoren und zustehn sollen
und dem rath an den enden, do in dasz obergerichte zusteht, solclis
alles auch volgen sall.
Anforderung den graben uff dem neuwen marckte betreffende isz
also besprochen, dasz der rath der alden stadt mit dem graben uff dem
newen marckte hinfurder nichtes mehr sall zu thun haben, abir in zu-
kumfftigen zceiten sal das wasser und unflath in den stadtgraben nicht
veleitt werden, es geschee dan mit wissen und willen desz raths.
Schulde die gerichte genseitt der Elbbrucken und uff dem mersch und
in der groszen und cleinen Elbe, auch umb das grasz, so uff dem mersch
weehset, auch dasz gebeude mit pfelen, holtze und ertreich, so uff der
Elben gebawet, belangende, sein also abegeredet, das obir und nyder
erichte uff der cleinen Elben, uff dem mersch, uff der groszen und
eleinen Elbbrucken, in dem zcolhausz genseit der groszen brucken ufi
allen seiten zu laude, alsz weith und ferne der born daselbst von
gnantem zeolhausz gelegen ist, den born mit ingeslossen, sal dem rath
zustehn, das sal der rath itzt von unserm gnedigisten hern unnd seiner
snaden ertzbischofflichen kirchen und zukunfitich von allen seiner furst-
lichen gnaden nachkomeden ertzbischoffen zeur zceit yres einreitens,
wie ander ire lehnguter, ane lehnware zu lehn entpfahen, abir dasz
obir- und nydergerichte in der grossen Elbe und genseit derselbigen
grossen Elben sall unserm gnedigisten hern und seiner gnaden ertz-
bischofflichen kirchen zustehn, doch ydermenniglich an seinem eigen-
thumb, vischerey, werder, grasz, weide und aller ander seiner gerech-
tickeit, so ymandes uff dem selbigen mersch oben und nyder der groszen
und cleinen Elben hette, ane schaden; es sal auch das grasz und nut-
zunge mit abelegunge desz holtzes und allen andern, wie vor alder
vewest, desz bemelten mersches eyme ydermanne arm und reich zu
vebrauchen frey sein, doch desz raths gerechtickeit, so er vor alder
schabt, alsz nemlichen vorm sechtzig sehogken bornholtz sechs pfennung
Magdburgs, item von eyme flosz ein schogk dellen adir brette und von
einem mulsteine eynen pfennung, auch dasz gehege, dasz der rath
zewischen ostern und pfingsten uff dem selbigen mersch, uff das sie
Nr. 1026. 1497. 609
herligkeit, lust und recreacion in den heiligen pfingsten nach alder
gewonheit dar uff gehaben mogen, thun und hegen mag, uszgeslossen
also doch das desz mitwochens in der heiligen pfingstwochen eyn yder-
man arm und reich solchs grasz und fruchte genyszen und gebruchen
moge; es sal auch der rath kein gebeude clein noch grosz uff der
groszen und cleinen Elben, da mitte die an irem gange und stramen
geirret adir geengert werde, ane unsers gnedigisten hern und seiner
gnaden wirdigen capittels wissen und willen bawen, erheben adir uff-
richten, doch uszgenomen solch gebeude, so zu enthaltunge und
besserunge der brucken und eyszbrachen, auch desz ufers notturft, doch
also, dasz sie zu solcher enthaltunge des ufers drey adir vier ellen
langk ungeverlich und nicht weiter ydermenniglich ane schaden in die
Elbe bawen mogen; esz mag auch der rath die Elbbrucken von steinen
bawen, es sall abir der tumbhern der ertzbischofflichen kirchen born-
holtz, dasz zu irer hauszhaltunge gehoret, so daselbst nidergelegt und
abegefurt, frey sein.
Anclage den bevehel und commission, so unser gnedigister here
in sachen der burger der alden stadt zu thun pfleget, auch die appella-
cion, so an unsern gnedigisten hern von den schultisz und schepffen
der alden stadt gethan betreffende sein also betedinget, dasz unser
gnedigister herre die sachen und gebrechen, der wegen ein burger der
alden stadt vor seinen gnaden vorclaget, so die selbige sach ein geist-
lich sach, an den tumprobest adir seinen officiall, so abir die selbige
werntlich were, an schultisz unnd schepflen egnanter alden stadt weisen
und remittiren sall, es were dan dasz der cleger erweisen wurde, dasz
im der bemelte schultisz und schepflen desz rechten gewegert und
solchs der rath durch gutlich vormittelen nicht uffgehaben hette, dan
solde die unser gnedigister here durch sich selbst adir ein andern, der
den parteyen unvordechtig, dem esz seine gnade bevehlen unnd dele-
giren wurde, vorhoren und nach gemeynem sechsischen rechte recht-
vertigen; es sal und wil auch unser gnedigister here die appellacion,
so an seine furstliche gnade von schultisz und schepffen der alden
stadt Magdburgk gethan und interponirt wirdet, zcwuschen hier und
sanct Johanns Babtisten tag nicht annemen, auch wil sich sein gnado
mit bemeltem rath, schulteisz und schepflen durch die jenen, so sein
gnade, auch der rath, schulteisz und schepften dar zu vororden werden,
zewuschen hier und den selbigen sanct Johans Baptisten tag bevleissigen,
das eyne form, gestalt und weisz, durch welche solche appellacion, so
an seine gnade von egnanten schultisz unnd schepfien gescheen wirdet,
vorhort und gerechtvertiget, auch wie der jenige, der do unczimlich
und also frivole geappellirt, gestraffet werden solle, gemacht und ver-
ordent werde, und ab solchs bynnen egnanter zceit nicht gescheen
wurde, dan mochte sich unser gnedigister here in sachen der selbigen
appellacion und beruftunge in der masse, wie sein gnade etzliche zceit
her gehalden, halden und gebrauchen, doch seiner furstlichen gnaden
und eyme itzlichen an seinem rechten ane schaden.
Geschichtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. $. 39
610 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Zuspruche die bier-, korn- und kouffmanschatzzceise betreffende
sein also besprochen, das der rath von vierdhalben fassen Einbeckisch
ader Zcerbster bier von den burgern zu zceise hinfurder nicht mehr
dann einen reinschen gulden und von anderm uszlendischen bier von
siben fassen auch einen reinschen gulden nemen sall auszgeslossen dasz
bier, so man in steten adir dorffern unserm gnedigisten hern und
seiner gnaden ertzbischofflichen kirchen vorwandt und underworffen
brawet, so dasselbige hieher gegen Magdburgk gefurt und geschanckt,
davon sal ein yderman nichts geber, besundern gantz frey sein; es
sal auch von eyme wispell kornsz nicht mehr dann achte Magde-
burgesche pfennunge von dem burger, der dasz vorkeuffen wurde,
zcur zceise gegeben werden und von dem koufmanschatz sal man
solche zceise und nyderlage, wie vor alder genomen, reichen, nem-
lichen von dem koufmanschatz, der eins gulden wirdig, eynen pfennung
Magdeburgs unnd von einem ball der nyderlage achte pfennunge, von
einem schym eisen achte pfennunge, von einem terlinge tucher acht
zcehn pfennunge, von einer tonne zcwene pfennunge, von einer groszen
tonne drey pfennunge, von einem centener bley ein scherff, von einem
zcentener zcyn zcwen pfennunge und von andern stucken, gutern und
habe nach seiner wirderunge, wie vor alder biszher genomen; auch
sal der obgnanten dreier zceise keine durch den rath ane wissen und
willen unsers gnedigisten hern und seiner gnaden capittels erhohet,
gemehret nach einiche ander zceise genomen noch gegeben werden.
Es sal auch egnanter rath unserm genedigisten hern ein reversall mit
irer stad ingesigile vorsigelt uberreichen, dar innen sie offintlich be-
kennen sollen, dasz sie eberurte zceise usz gunst und gnade von unserm
gnedigisten hern uszgebeten und erlanget haben, unnd dasz sie auch
hinfurder der dreier keine ane seiner gnaden und seiner gnaden capittels
wissen und fulbort erhohen nach mehren nach einige zceise nemen
noch uffsetzen wollen, es were dan dasz unser gnedigister here adir
seiner gnaden nachkomelinge mit rath seins capittels, auch wissen und
willen desz raths der alden stadt einen andern wegk und mittel, da-
durch solche zceise und nyderlage dem gemeinen nutzce zugute abe-
getan adir vorandert wurde, befunden.
Schulde den bergkfridt, Totten thurm und alle ander tburm, mauren,
zubrechen der pfortten, einzcihen des grabens, thorfart, zcugkbrucken,
vesten, thor unde pforten, wie solchs von beiden parteyen in iren
schulden und widerschulden angestalt und beschriben und allenthalben
angezceichent belangende sein in hirnach volgender weise abegeredt,
das unser gnedigister here und seiner gnaden nachkomen ertzbischove
zu Magdburgk fur sich und seiner gnaden dyner und vorwanten den
ingangk und uszgangk durch den mollnhof unnd den rotten thurm
und bergkfride zu fusze, pferdt und mit wagen zu tage und nacht
haben sall, und mit der bestellunge desz thorwertters doselbst sall esz
nach laut der vorschreibunge, so bey geczeiten ertzbischove Gunters,
auch herzcogen Albrechts von Sachsen uszgegangen, gehalten werden;
Nr. 1026. 1497. 611
esz sal auch an demselbigen thor, thurm und bergkfride, auch an dem
graben under dem bergkfride nach umbe den bergkfride und roten
thurm der rath ane wissen, willen und rath unsers gnedigisten hern
und seiner gnaden nachkomende ertzbischove und capittels nichts
newes bawen, erheben nach uffrichten, der gleichen sal auch unser
gnedigister here und seiner gnaden capitell ane desz rats wissen und
willen doselbst nichts newes bawen, erheben nach uffrichten; es sal
auch der ingangk von unsers gnedigisten hern hove in den moulhoff
mit dem newen thor und der pforten, wie dasz itzundt stehet, frey
unc gantz unvorhindert bleiben; auch sal der rath alle ander thurme,
thor, die graben, das gemewr, der wegen dan clagen und widerclagen
durch unsern gnedigisten hern und den rath angestalt, usz gunst und
gnedigen willen unsers gnedigisten hern und seiner gnaden capittels
hinfurder zu ewigen gezceiten innehaben die zu bewaren, zu behuten,
auch mit notturfftigem gebeude zu enthalden, doch eyme itzlichen andern
an seinem rechten ane schaden und abbruch; es sal abir der rath an
den selbigen mauren, graben, thoren und thurmen nichts newes
bawen nach uftrichten ane wissen und willen unsers gnedigisten hern
und seiner gnaden capittels, uszgeslossen dasz gebeude, so zu notturft
der enthaltunge gescheen muste, wie dann auch hiroben, auch usz-
geslossen dasz gebeude desz stadtgrabens, zcvingers und mauren, die
der rath bisz an sanct Ulrichs thore eingeslossen bawen und volbringen
mag, und gnanter rat sal sich desselbigen newen bawens an dem
zcvinger, graben und mauren furder enthalden, er thette dan solchs
mit wissen und willen unsers gnedigisten hern und seins capittels, doch
einem itzlichen parte ane seiner gerechtickeit ane schaden. Es sal auch
mit dem Tarterthurm und der herenpforte lauts dar ubir gethaner vor-
schreibunge adir vortrechte gehalden; auch mag der rath der herenpforte
mit unsers gnedigisten hern und seins capittels rathe und willen, also
dasz kein fenster adir loch, dar usz man in der heren heuser unnd
hove gesehn konde, gemacht werde, zeweier manne hoch bawen; es
sal auch der rath die venster und wehrlocher an den thurmen, die
gegen unsers gnedigisten hern hove gelegen, uff dasz in seiner gnaden
hoff nicht gesehn, zumachen laszen; auch sal der rath den graben
neben ebemeltem roten thurm nach seinem gefallen vischen und die
helffte der vische unserm gnedigisten hern adir in seiner gnaden abe-
wesen seiner gnaden mollvoit antwordten.
Umb forderung den weinkeller, das anzcapfen des weins und biers
zu Gaterszleben betreffende sein in der gestalt gescheiden, dasz desz
capittels weinkeller und schencken ane alle irnisz und vorhinderunge
desz raths bleiben sal, doch mag der rath iren burgern, dasz sie sich
desselbigen kellers, weins und biers nicht gebrauchen, vorbiten und
die velligen buessen, auch sal der rath von keynem wein adir bier,
dasz durch Gaterszleben zu hauszhaltunge einer geistlichen unnd ge-
weihten person gefurt wirdet, keinen zcoll nemen adir nemen lassen,
auch nicht zeapfen adir zcapfen lassen, es sal auch der rath von der
39*
612 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
geistlichen und geweihten personen eygen, pferde und wagen, wan sie
iren wein adir bier furen, keynen zcoll nehmen.
Die schulde den wechszelere belangende sollen ufigehaben sein, so
man hinfurder einen wechszler alsz wol alsz ein andern zu einem rath-
manne adir andern amacht kyszen unnd erwelen mag.
Anclage das bruckengelt und wegepfennunge betreffendt sein uff
die meynung besprochen, dasz esz mit dem bruckengeldt und wege-
pfennunge lauths ertzbischofflicher und desz capittels vortrachte und
vorschreibunge sal gehalden werden, es sal auch von dem holtz, steinen,
kalke und andern, so zu notturfft desz gebeudes der ertzbischofflichen
kirchen gefurt, kein bruckengelt nach wegepfennunge gegeben werden;
es sal auch dasz dorff Salbegk neben den andern dorfferen, so vor
alder frey gewest, den wegepfennung nicht geben; dasz bier, so die
thumbhern der ertzbischofflichen kirchen zu notturft yrer hauszhaltunge
furen lassen, sall desz bruckengelts und wegepfennungs frey sein.
Schulde den zcoll und geleite, desz die burgere der alden stad
Magdeburgk frey sein sollen, betreffendt sein also abegeredt, desz
zcolles und geleitesz halben sall esz bey der vortracht, so durch her-
zcogen Albrechte von Sachsen gemacht, bleiben, und so einiger burger
uberfunden, dasz er frembde guter fur sein guth angezcogen, der sel-
bige solde solchs zcolles vierfach vorfallen und vorlustig sein.
Zuspruche die wintmull und das dorff Gubtz betreffende sein also
betedinget, dasz unser gnedigister here die schulde die wintmull und
dasz dorff Gubtz belangende usz gnedigen willen fallen lassen will.
Umb forderung das geleite der vorechtigen, vorvesten adir vorlobten
betreffende sein in der masse entscheiden, szo ymandt durch unsers
gnedigisten hern molvoit in der Sudenburgk, newen stad, vor der roten
thur adir an andern enden, do dem molvoite die gerichte zustehn, vor-
echtiget, vorweiset, vorvestiget adir ungerichte geubet, derselbige sall
in der alden stadt Magdburgk ane wissen und willen desz molvoits nicht
geleitet, und widerumbe so ymandt in der alden stadt vorlobet, vor-
weiset, vorechtiget, vorvestiget adir ungerichte geubet, der sal auch
durch unsern gnedigisten hern adir durch seiner gnaden amptleute in
der newen stat, Sudenburgk nach uff dem newen marckte ane wissen
und willen desz raths der alden stadt nicht geleitet werden, und so
man ymandt, der durch den molvoyt vorechtiget adir vorvestiget were
worden, in der alden stadt befunde, zu demselbigen mochte der molvoit
mit ansuchen desz raths gedencken und sich mit im zu dem gerichte
in der alden stadt wenden und doselbst sall, wasz sich zurechte erfordert,
ergehen, und widerumbe so man ymandt in der newen stadt, Suden-
burgk adir uff dem newen marckte befunde, der in der alden stadt vor-
echtiget, vorlobet, vorvestiget adir ungerichte geubet, zu dem selbigen
mochte der rath mit ansuchen desz molvoits gedencken und sich mit
im zu dem gerichte desz molvoits wenden und doselbst solt auch,
was sich zu rechte geburet, ergehen; so abir ymandt in burglichen
sachen vorlobet, vorechtiget adir vorvestiget wurde, den selbigen magk
Nr. 1026. 1497. 613
der jene, der in vorlobet, vorechtiget adir vorvestiget hette, zu vorhore
alleine ane ymandes anders willen und wissen ein tag adir zcwene
freien unnd geleiten.
Umbe die bestetunge eins newen rats, burgermeister und ratmans
auch das gelubde, so er unszrem gnedigisten heren thun solte, be-
langende ist der masse abegeredt, dasz unser gnedigister here hoch
und uff dasz demutigiste gebeten, den rath bey iren alden gewonheit
zulassen, angesehn, dasz eyn itzlicher rath und gemeiner burger sein
gnaden und seiner gnaden nachkomende ertzbischove in seyme ingange
gelobt und geloben musz, auch angesehn die vorschreibunge, die der
rath seinen gnaden gegeben, dar inne der rath und innungeszmeistere
offintlich bekennen, wasz sie sein gnaden und seiner gnaden ertz-
bischofflichen kirchen schuldig und vorpflichtet sein desz lauts:
Wir burgermeister, schepffen, rathmanne, inningeszmeister, burger
und gemeynne der alden stadt Magdburgk bekennen vor unsz und unse
nachkomen, dasz wir unserm gnedigisten hern hern Ernste admini-
strator der kirchen zu Magdeburg etc. und seinen rechten nachkome-
lingen ertzbischoffen der kirchen und gotshusz zu Magdburgk alsz ge-
hulte, getruwe und gehorszame underthane und alsz unserm rechten
hern zustehn und angehoren, dem wir auch redeliche dinste thun
wollen, alsz wir von rechte zu thun pflichtig sein, und so danne dem
lande wesz noth anginge, dasz ymandt dasz ubirzcihen, vorweldigen,
vorunrechten und wider recht beschedigen welde adir beschedigte,
volge und hulffe mit macht alsz getruwe underthane von rechte zu thun
pflichtig sein, thun, auch getruwelich gerne thun wollen ane list und
geverde, desz zcu orkunde haben wir unser sigil hengen lassen an
dissen briff nach Cristi unsers hern geburt vierzcehnhundert jar und
dar nach im sechsundachtzigisten jare am sontage nach Concepcionis
Marie virginis gloriosissime.
Unnd widerumb sal unser gnedigister here dem rath die schriftt-
liche bestetunge, so sein gnade nach dem beteidinge herzcogen Albrechts
von Sachsen gegeben nachvolgendes lauts widder vornawen:
Wir Ernst von gotsgnaden, administrator der kirchen zu Magde-
burgk unnd Halbirstadt etc. herzcog zu Sachsen, lantgrave in Doringen
unnd marggrave zu Miessen bekennen offintlich in dissem brive vor
alle, die in sehn adir horen lesen, dasz wir unsern lieben getruwen
den schepffen, rathmanne, inningeszmeistern und burgern gemeynne der
alden stadt Magdburgk durch sunderliche fruntschafft und liebe, die
wir an in gefunden haben und finden, haben gegeben dissen jegen-
wertigen briff, dar wir inne bekennen unnd bezceugen, dasz wir sie
lassen sullen und wollen bey yrem rechte, bey yrer freiheit und bey
yrer wonheit, die sie von alder gehabt haben wenthe an dissen tag,
und sollen in halden ire handfehsten und ire brive, die sie von unsern
vorfaren unnd von unserm capittell zu Magdburg haben, und sollen
sie auch vortedingen unnd beschirmen unnd yn behulffen weszen
widder fursten und hern und widder allerleye manne zu irem rechten,
614 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wur yn dasz noth ist, alsz eyn here seinem lieben manne und under-
sassen vortedingen und yn helffen sall zu rechte. Mit orkunde disses
brives vorsigelt mit unserm angehangeden ingesigell, der geben ist im
closter zu Berge vor Magdburgk nach Cristi unsers hern geburt tausend
vierhundert unnd darnach in dem sechszundachtzigisten jare am son-
tage nach Concepcionis Marie virginis gloriosissime.
Zuspruche die rechnunge der vorsteher der hospitalien betreffende
sein also entricht, das unser gnedigister here dem priori prediger adir
heremitarum sancti Augustini ordens in der alden stadt Magdburgk,
welcher under den zcweyen einer durch den selbigen unnsern gnedigisten
heren erkoren wirdet, bevehlen unnd conmitteren sall, dasz derselbige
prior alle zukunfitige jar jerlich von den vorstehern der hospitalen
sancte Anne, saneti Georgii und sancte Gertrudis ire uszgabe und
inname an stat seiner gnaden beschiedt unnd rechnunge nehmen sall,
und so derselbige prior einigen feill, mangell adir gebruch in der
rechnunge adir anderm befinde wurde, sall er solchs dem rathe der
alden stadt erstlich offenbaren und vorkundigen, unnd wan der rath
solehe gebrechen, mangell adir feyll inwennig eyme monden nach der
zceit bemelter offenbarunge nicht bessern unnd vorandern wurde, alsz-
danne sall derselbige prior solchen feyll, mangel adir gebrechen unserm
gnedigisten hern offenbaren unnd vorkundigen, uff dasz solcher mangell,
feyll adir gebrechen zu enthaldunge der selbigen hospitalen und milder
heuszer durch den selbigen unnserm gnedigisten hern abegethan,
gebessert und vorandert werde.
Anclage das marcketrecht, nyderlage, auch das kornschiffen auf
der Elbe betreffende sein also betedinget, dasz die vortrechte unnd vor-
schreibunge, so bey gezceyten ertzbischoven Friderichs lobliches
gedechtnisz der wegen beredt unnd uszgegangen allenthalben getreulich
. unnd ane alles geverde sollen gehalden unnd den nachgegangen werden,
item dasz hireingezcogen sein die werntlichen, so uff dem newen
marckte wonen und an marcktrechte vorbrechen:
Schulde den kram uff dem newen marckt betreffende sein also
gesunt, dasz den kram abzuschaffen sall bey unnserm gnedigisten
heren stehen.
Damitt sollen alle gebrech unnd irnisz der obenberorten sachen
halben erwachsen, auch aller unwille unnd ungnade zcwuschen egnantem
unserm ohmen unnd gnedigisten hern unnd burgermeisteren, schepffen,
rathmann, innungeszmeisteren unnd gemeynen burgeren gantz uff-
gehaben, hingeleget und abegethan sein, unnd dasz solche gnade, gunst
unnd gnediger wille fruchtbar unnd desto scheinbarlicher vormarckt
unnd befunden, hat bemelter unnser ohem unnd gnedigister herre ufl
unnser vleissige unnd demotige bethe unnd ansuchen denselbigen
borgermeistern, schepffen, rathmanne, innungeszmeisteren unnd burgeren
gemevne zcwene jarmarckte, einen uff mantag, dinstag unnd mitwochen
nach unnsers lieben hern warleichams tage unnd den andern uff
mantag, dinstag unnd mitwochen nach dem sontag Circumdederunt
Nr. 1026—1027. 1497. 615
die selbigen jarmarckte zu ewigen gezceiten alle jar jarlich zuhaben,
gnediglichen zugesaget unnd gegeben, dasz nun auch vilgnanten
burgermeister, schepffen, rathmann, innungesmeister unnd burger
gemeyn solcher gnedigen gunst unnd gnade dangkbar gesportt, haben
sie seine furstliche gnade mit sechsztausend sechszhundert und sechsz-
undsechtzig gulden reinisch vorehret unnd yre undertenige gutwillig-
keit erzceiget, unnd dasz solchs alles, wie hir oben vormeldet in sampt
und besundern mit unsern Ernstes von gotsgnaden ertzbischoffes zu
Magdburg, primaten in Germanien, administratoris zu Halbirstadt, her-
zcogen zcu Sachszen, lantgraven in Doringen unnd marggraven zu
Meissen, unnsers Adolffes tumbprobsts obgnant, Albrecht Klitzinges
thumbtechandts unnd gantzen capittels, unnd auch unnser burgermeister,
schepffen, rathmanne, innungesmeister und gemeyner burger vilgedacht
wissen, willen und volbort gescheen, abegeredt, betedinget, angenomen
unnd bewilligt sey, auch das alles also semptlich unnd besundern an-
nehmen unnd bewilligen, haben wir desz zu warer orkunde unnd
bekentnisz unnser ertzbischofflich, capittelsz unnd stadt ingesigele hir
an wissentlichen hengen unnd damritt bekrefften lassen. Geben zu
Magdburgk am sonnabendt Agnetis virginis nach Cristi unsers
hern geburth vierzcehenhundert darnach in .dem sibenundneun-
zcigesten jare.
1497. Januar ?1. | 1027.
Der Hat der Stadt Magdeburg verpflichtet sich, die drei ihm vom
Erebischof Ernst bewilligten Ziesen von Korn, Bier und Kauf-
mannsgut weder su erhöhen noch zu vermehren.
Or. Perg. Sp. — Cop. 341: fol, 198, Cop. 13 fol. 56.
St. M. s. r. Erzst. Magd. X XII, Nr. 101.
Cop. von. Gericke, vorn angeheftet.
Stadtbibliothek zw Magdeburg.
W yr burgemeister, rathmann, innungeszmeister unnd gantze gemeyne
der alden stadt Magdeburgk bekennen Öffintlich mit diesem brive unns
unnd alle unsere nachkomen, dasz wir die drey zceysen von bier, korn
und kaufmanschatz usz gunst und gnade von dem hochwirdigisten in
got vater durchleuchten hochgeborn fursten hern Ernsten ertzbischoven
zu Magdburgk etc. unserm gnedigisten hern und seiner gnaden capittell
uszgebeten und erlanget haben und das wir auch hinfurder der ob-
gemelten dreyer zceysen keyne an seiner gnaden und seiner nachkomen,
auch obgemelts seins capittels wissen und volbort erhohen noch mehren
noch eyniche andere zceise nemen noch uffsetzen wollen, es were dann
dasz unser gnedigister herre obgemelt ader seiner gnaden nachkomen
mit rathe seins capittels, auch wissen und volbort unser desz raths
einen andern weg und mittel, dodurch sulche zceise und nydderlage
dem gemeynen nutze zu guthe abegethan adir vorandert wurde, befunden.
Desz zu urkund unnd steter haldung haben wyr unser stadt ingesigel
an diesen brieff lassen hengen, der geben ist nach Cristi unsers hern
616 Urkundenbuch: der Stadt Magdeburg.
geburt vierzeehnhundert dar nach in dem sibenundnunczigisten jare am
sonnabendt Agnetis virginis.
1497. Januar 22. Magdeburg. |. 10?8.
Schiedsrichterlicher Vergleich ewischen dem Ersbischof Ernst und
der Stadt Magdeburg über die Revision der Rechnungen der
Hospitäler S. Annae, S. Georgi und S. Gertrudis.
Ketiner, Clerus Magdeb. S. 604.
Wir von gottes gnaden Adolff domprobst der ertzbischófflichen
kirchen zu Magdeburg, Ludewicus guardian des barfüsserklosters daselbst,
beyde gebohrne fürsten zu Anhalt und grafen zu Ascanien gebrüder,
Andreas Proles, der freven künste magister, der heil. schrift doctor und
der observanten ordens sancti Augustini Heremitarum deutscher nation
vicarius, Heinrich Lóser ritter, ertzmarschalk zu Sachsen und hofe-
meister, Johannes von Breitenbach beyder rechten doctor und juristen-
facultät zu Leipzig ordinarius, Thomas Schultze bürgemeister, Thomas
Mauritii beyder rechten doctor und syndicus und Heinrich Alemann,
burgemeister der alten stadt Magdeburg etc. bekennen und thun kund
öffentlich und gegen jedermánniglich , nachdeme mannigfaltige spenne,
irrsal und gebrechen zwischen dem hochwürdigsten in gott vater,
erleuchten hochgebohrnen fürsten und herrn herrn Ernsten ertzbischoften
zu Magdeburg, primaten in Germanien, administratorn des stiffts Halber-
stadt, hertzogen zu Sachsen, landgrafen in Dóringen und marggrafen
zu Meissen etc. unsern gnádigen lieben hern ohm und gnädigsten hern
von seiner und seiner fürstlichen gnaden ertzbischöfflichen kirchen
wegen an einen und den ehrsamen und vorsichtigen burgemeistern,
schóppen, rathmannen, innungsmeistern und burger gemeine bemeldter
alten stadt Magdeburg andertheils entstanden, auf die würdigen, erbahren
und ehrsamen ehrn Niclaussen abbaten zur Zinnen, Hansen Koetzen,
Heinrichen Sülten schuldheissen seeligen, Heinen Alemann die zeit
borgemeister und jetzt schuldtheisz, und Heise Rudolffs schóppen an des
verstorbenen Heinrich Sülten statt verordnet mit einen beyderseits
bewilligten obmanne, als nehmlich den hochgebohrnen herrn Woldemarn,
fürsten zu Anhalt, grafen zu Ascanien und herrn zu Bernburg, unsern
lieben vettern und gnádigsten herrn, als ihr gewilliget schiedesrichter
gestalt und compromittiret inhalt eines vollenzogenen compromiss gegen
einander verfasset nach laut desselbigen, vor welchem denn bemeldte
partheyen schulde und wiederschulde, einrede und antwort und nach-
red etc. schrifftlich eingelegt und überantwordtet, auch daruber etliche
unterredliche urtheil und interlocutorien eröffnet und ergangen, darzu
viel zeugen vorgestellt, produciret und der eines theil verhóret, auch
uhrkunden und kundschafften vorgetragen, dass wir ehe genandte parte
mit ihren wissen, willen und vollwort als von ihnen hierzu verordnete
güttliche handeler derselben ihrer gebrechen, spenne und irrsall, wie
die allenthalben in ihren schulden und wiederschulden, so vor gedachten
obmann und schiedesrichter ufbracht, beschrieben und angezeuget sev n
Nr. 1023—1029. 1497. 617
nach unser besten verstendnisz und genugsamer vorgehabter betrach-
tung aller umstände und gelägenheit derselbigenkpartleyen und irrigen
sachen, so wir mit ankehrung unsern treuen fleisses, mühe und arbeit
lange zeit derohalben gehabt und vorgewandt, in der sühne guter freund-
schafft beteidinget und entschieden, in form, maasse und weysse, wie
hernach folget, zuspruche die rechnung der vorsteher der hospitalien
betreffend sind also entrichtet: Dass unser gnádigster herr dem priori
der! prediger oder Heremitarum sancti Augustini in der alten stadt Magde-
burg, welcher unter den zweyen einer durch denselben unsern gnádigsten
herrn erkohrn wird, befehlen und committiren soll, dass derselbige
prior alle zukünfftige jahre jährlichen von den vorstehern und hospitalien
sanete Anne, sancti Georgii und sancte Gertrauten ihre ausgabe und
einnahme an stat seiner gnaden bescheit und rechnung nehmen soll,
und so derselbe*prior einigen feil, mangel oder gebrechen der rechnung
oder andern befinden würde, so soll er solches dem rath der alten stadt
erstlichen 'offenbahren und verkündigen, und wenn der rath solche
gebrechen, mangel oder feil inwendig einen monden nach der zeit
bemeldter offenbahrung nieht bessern noch verándern würde, alsdann
soll derselbige prior solchen feil, mangel und gebrechen unsern gnädigen
herrn offenbahren und verkündigen, auf dasz solcher mangel, feil oder
gebrechen zu erhaltung solcher hospitalien und milden häuser durch
denselben unsern gnádigsten herrn abgethan, verbessert, emendiret und
verändert werde etc. Und dass solches alles, wie hierbey vermeldet,
insamt und besondern mit unsern Ernstes von gottes gnaden ertz-
bischoffs zu' Magdeburg, primaten in Germanien, administratoris zu
Halberstadt, hertzogen zu Sachsen, landgrafen in Dóringen und marg-
graffen zu Meissen, unsern Adolphs domprobstes obgnant, Albrecht
Klietzing domdechants und gantzen capittels, und auch unser burger-
meister, schóppen, rathmanne, innungsmeister und burger gemeine viel-
gedacht wissen, willen und vollbort geschehen, abgeredet, bethedinget,
angenommen und bewilliget, sie auch des alles also sämtlichen und
besondern annehmen und bewilligen, haben wir des zu wahrer uhrkunde
und bekäntnusz ünser ertzbischófflich, capittel und stadt insiegel hier-
mit wissentlich hengen und damit bekrüfftigen lassen. Geben zu Magde-
burg am .sontage |nach]? S. Agnetis virginis nach Christi unsers
herrn gebuhrt im vierzehen hundert darnach in dem siebenund-
neuntzigsten jahre.
, | Im Druck ‚oder 7° Ergünzt, da der Tag S. Agnetis auf den Sonnabend fällt
1497. Januar 26. — ^ — 1029.
Der Rat von Magdeburg schreibt an die Herzüge Magnus und
Balthasar von Mecklenburg wegen eines gestohlenen Pferdes.
Or. Perg. Si.
Grossherzogl. Geh. und Haupt - Archir zu Schwerin.
Unnsen ‚willigen dinst thovorn, irluchten, hochgeborn fursten, gne-
digen herren. Juwer f.g. scrifitie, de van Nyenbrandenborch juwer
618 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
enaden vorwanten belangen avermalsz an unnsz gedhan hebben wy in-
holt vornhamen, biddende juwen f. g. derhalven dinstliken tho weten,
dat Schotteler unnd Hinrick van der Kanne, by den itzlike genhomen
perde sthan schüllen, alsz juwer g. scriffte vormelden, unnsze burghere
nicht, sunder unsem gnedigsten herren von Magdeburch unde siner
g. gerichten geszethen sin, moghen mit denne nichts beschaffen; unsz
solde ok leith sin, wy witliken juwen gnaden echterer husen efite
hegen solden. Were aver, ymantz bynnen unnser stadt befindhen
unndhe durch dhe van Nyennbrandenboreh fulmechtiger effte ge-
schickeden kunth gemaket wurde, wolden wy unsz der gebore in dem
üp ore irsoken holden, juwe f. g. unsz in dhem nicht anders dhan wu
billick finden sullen, willen dar enboven dhen juwen nicht vorghünnen,
sze de unsen unnde unschüldigen kopman derwegen in hofinge orer
guder vorhinderen, sündern de van Nyenbrandenborch gnedigen under-
wiszen, sze uns up unse vorboth unvorclaget laten, isz unse dinstliks
hidden unde vordenent umme juwe f.g. in besünderm und dinstliken
flite gerne. Wolden zee aver unsz jo unbededinget nicht laten, schall
unse g'* herre van Magdeburch und Halverstat etc. unnser tho glike
ere und rechte mechtich sin, hopende 'zodan vorboth nicht flegen
werden ete. Gescreven under unser stad secret dunredages nach
Conversionis Pauli anno domini etc. XC septimo.
Rathmanne und innigismeistere
dher alden stad Magdeburch.
Adresse: Den irlüchtenn hochgeborenn fürsten unnde herren herren
Magnus undhe herren Baltezaren gebroderen hertoghen tho Mecklen-
borch, fursten tho Wenden, graven to Sweryn etc.
1497. Januar 26. 1030.
Der Rat von Magdeburg sendet den Hereögen Magnus und
Balthasar von Mecklenburg den Brief der Sudenburg betreffend
ein gestohlenes Pferd.
Or. Pery. Si.
- Grossherzogl. (eh. und Haupt- Archiv zu Schwerin.
Unnszen willigen denst thovorn, irluchten, hochgeborn forsten,
gnedigen hern. Ingelechte schriffte hebben unns de erszamen borger-
meister unnd rathmanne der stad Sudenborch Magdeborch unnse
frunde upp juwer gnaden schriffte an unns geschreven, den wy juwer
g. schriffte warhafftige copien sick jegen juwe f.g. tho antwerdende ge-
geven vor antwerdt, alse juwe f. g. vornemen werden, tho geschicket ;
wur inne wy juwen forstliken gnaden gefellige unnd annalıme denste
erzcegen mogen, syn wy alltydt bereith willich. Geschreven under
1030-1031. 1497, 619
unnser stad secret donreszdages nach Conversionis Pauli apostoli anno
domini etc. XCVII®.
Rathmanne und inningeszmeistere
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den irluchten hochgeborn fursten unnd heren hern Mag-
nuse und Baltasarn gebrodern, hertogen tho Meckelenborch, forsten
tho Wenden, greven etc.
1497. Januar 26. 1031.
Der Rat der Sudenburg schreibt an den ron Magdeburg wegen
eines gestohlenen Pferdes und bittet um Fürsprache bei den [Her-
zügen von Mecklenburg.
Or. Pap. St. abgebröckelt.
Grossherzogl. Geh. und Huupt- Archir zu Schwerin.
Unnsere truntlike willige dinste tovorn, ersamen unnd wollwiszen
besundern gude frunde. Unnsere gnedigen herren von Megkelborch
schriflen von jw an unns behenndet hebben wie vorstannden unnd
wollden unngerne mit unsem bewust ymanndes, die oren gnaden
unndertannen beschedigen muchte, in unnser stadt Sudennborgk Magde-
borch husen efite hegen effte unnsern borgern ennige parde mit unserm
bewust up ein sulkennt tho husen tostaden, sundern na unnser er-
farunge des pardes tho Hinrick tor Kannen hebben wie von stundt
unnd sunderlig unnsers genanten herrn voget einen von Nyenbranden-
boreh neven sinen knecht dat part tho besichtigen unnd na Hinrick
tor Kannen sin anntwordt to horen geschigkt, is sulk perdt to dem
male vorkofft unnd alse gnannter Hinrick des pardes bekannt, hett
gedachter unnses gnannten herrn voget mehergnanten Hinricken to
rechte bestallt unnd dem von Nyennbrandeborch tho ohm rechten
wollen vorhelpen unnde de rechtes forderunge is von den von Brannde-
borch wente her vorbleben unnd sodanne gedachter Hinrick, de sulk
pardt unns unbewust vorkoft unnd tho rechte besethen, sigk ok to
rechte erbiedet, willen wie dem annforderer des pardes alles rechten
gernne vorhelpen. Vorsehn unns, unnsere gnedigen herrn von Megkel-
borch over sulke unnse warhaftige anntwert unnd erbiedunge forder
jegen jw effte unns etwes vorthonehmen nicht gestaden, dann wat wie
oren gnaden adder oren gnaden unnderdanen, da mede ore vindt ge-
sturdt muchte werden, dinstligk sin mogen, were wie alletidt geneygt.
Bidden sulkes oren gnaden geven torkennen, wollen wie verdinen.
Geben dunnerstages nach Conversionis Pauli anno domini etc. im
XuViltn
Borgemeyster unnd radtman der
stadt Sudenborch Magdeborch.
Adresse: Den ersamen — borgemeystern, radtmannen unnd inni-
giszmeistern der alden stadt Magdeborch —.
— o ———À —— — — —
620 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1497. Januar 26. 1032.
Der Rat der Neustadt schreibt an die Herzöge Magnus und
Balthasar von Mecklenburg wegen eines gestohlenen Pferdes.
Or. Pap. Si.
Grossherzogl. Geh. und Haupt- Archiv zu Schwerin.
Unnsze willige dinste tovorn, hochgeboren fursten, gnedige lieben
heren. Juw schrifft van juwen borgeren Nyennbrandenborch clagende
angebracht an den erszamen rath der alden stadt Magdeborch, unszen
lieben frunden, eynesz perdesz halven in uszer stadt by Jacob Schotteler
uszem borgere stande sake halven herkomen, vorder in mehr worden
innholden, hebbe wy deme sulven uszem borgere de sulffte schrifft
vorgeholden unde leszen. Unns dar upp bericht, dat by avent tyden
eyn pert in sinen hoff gebracht unde he to der sulven tidt nicht in-
heymsz isz geweszen, so dat om umbewust isz geweszt unde noch
isz, wu oth umme dat pert gewant sy, unde eyn weten gehat hedde
de gelegenicheit desz perdesz, node wolde gehuszet unde geheget
hebben unde sick vor uns gantz unschuldich gemaket het, unde erbuth
sick desz vor uszem g.h. van Magdeborch, sinen gnaden reden effte
in sinem gerichte to vorantwerden. Biddende derhalven juwen forst-
liken gnaden demodichliken uns unde de uszen der umbilliken vor-
nehmen, geticht unde vordacht to uns effte den uszen nicht vorsehn,
sunder gentzliken antosehn unns unde denen uszen umbewust isz,
unde ok node wolden mit uszem weten sulke perde unde gudt in
uszer stat huszen unde heghen, unde de sulffte Jacob Schotteler usze
borger von uszem gnedigen heren effte in sinem gerichte to vorant-
werden sik erbuth. Wur mit wy juwen forstliken gnaden to willen
unde dinste gesin konen, do wy altidt gerne. Gescreven under uszem
stadt secret am donredage altera die Conversionis Pauli anno domini
etc. XCVII°.
Borgermester unde radtmanne
der nyen stadt Magdeborch.
Adresse: Den hochgeboren fursten unde heren Magnus unde
Balthaszar gebrodere hertoghen tho Mekelenborch, fursten tho Wenden etc.
1497. Februar 1. 1033.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich für einen Bürger bei
dem Rate von Zerbst.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unnsen fruntliken dinst thovorn. Ersamen besundern, guden
frundes. Nach overlesunge juwer ersamheit an unsz gedane scriffte
hebben wx Hanszen Juncker unsen burger dar up in anthwort vor-
nhomen, dat he Gallen Kosten, juwen burger, itzliker schult halven
Nr. 1032—1036. 1497. 621 "P
myt geistlikem gerichtstwanghe vorgenomen und in beswerunge ge-
bracht langes vor der tidt, ehr Clawes Kroger ein zodans umb vor-
meynte schult, dher he om nicht gestendich, irstanden hebbe, dher
thoversicht, ohm nicht avedrechtlik sin schulle; wu dem allesz, szo
Krogher ohn unbededinget nicht vormeynt tho laten, schullen wy siner
tho rechte mechtick sin; dheme na, guden frundes, isz unsze fruntlike
bede, gy Clawesen Kroger gutliken underwiszen, hee sine vormeynthe
gerechtickeit under Gallen Kosten erstanden avestelle und Gallen gut-
liken anholden, hee unses burgers willen hebbe vorder moge tho vor-
miden, wolde denne Krogher Hanszen Juncker wurumme bededingen,
willen wy om up sin ersoken in frundlikeit effte sluniges rechten vor-
helpen, willen juk gutwillich hirinne bewisen, vordenen wy umbe juwe
ersamkeit in flite gerne. Gescreven under unser stad secret am avende
Purificacionis Marie virginis anno domini XCVIII e
Rathmann unde innigismeister
dher alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen burgermeistern unde rathmann tho
Czerwist —.
1497. Februar 1. 1034.
Abt Matthias von Berge belehnt Thomas Werben zu Magdeburg
mit 2 Hufen Landes in Ochimersleben gegen 12 Shillinge Zins.
Cop. des Abts Matthias. S. 253.
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge. Nr. 823,
— in vigilia Purificationis Marie virginis.
1497. Februar 5. 1085.
Abt Matthias au Berge bekundet, dass Martin Sommerfeld und
Antonius Ruter zu Osterweddingen an den Lucernenmacher
Dorchart block zw Magdeburg 6 Scheffel Weisen jährlich aus
einer halben Hufe zw Osterweddingen für 12 Gulden wieder-
käuflich verkauft haben.
Cop. des Abts Matthias S. 252".
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 824.
— am sondage na unser lyven frauwen lichtmessen daghe.
-—- — ———————— —
1497. Februar 15. 1036.
Die Schöffen von Magdeburg | quitlieren das Domkupital über
72 Gulden Zins.
Or. Pap. $$
St. M. s. r. Erzst, M. LII, Nr. 20*.
— der mynertal im sovenundnegentigisten jar am mytweken
nach invocavit.
622 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1497. Februar 22. Halberstadt. 1037.
Erzbischof Ernst bekundet, dass die vom Rate von Magdeburg
ihm zugestandene Jurisdiktion auf dem Neuen Murkte der des
Dompropstes und des Domkapitels nicht hinderlich sein soll.
Or. Eerg. Sp. beschädigt. — Cop. 69 ful. 10. Cop.23 fol.58. Cop. 13 fol. 56°.
St. M. s.r. Erzst, M. XXII, Nr. 102.
Cop. von. Schultze S. 515.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Wir Ernst von gots gnaden ertzbischof zcu Magdeburg, primas in
Germanien, administrator des stifts zcu Halberstad, hertzoge zceu
Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zcu Meissen, be-
kennen uffintlich vor uns und unser nachkommen ertzbischoffe vor
allermenniglich, nachdem dye hochgebornen wirdigen gestrengen und
ersamen herren Adolff thumprobst unser ertzbischoflichen kirchen zeu
Magdeburg, bruder Ludewicus gwardian des barfüssen closters da-
selbist, beyde geborne fursten zcu Anhalt und graven zcu Aschanien
gebrudere, bruder Andreas Proles der freyen künste magister, der
heiligen schrift lector und der observanten ordens sancti Augustini
heremitarum dewtzscher nation vicarius, ern Heinrich Löser ritter erb-
marschalh zcu Sachssen unser hofemeister, ern Johannes von Breitten-
bach beyder rechte doctor und der juristen facultet zcu Liptzk ordi-
narius, Thomas Sulte burgermeister, Thomas Mauricii beyder rechte
doctor und sindicus und Heinrich Alman burgermeister unser alden
stadt Magdeburg zewuschen uns und unser ertzbischoflichen kirchen
wegen an einem und burgermeistern, scheppfen, ratmannen, inniges-
meistern und burgern gemeine bemelter unser alden stad Magdeburg
anders teyls unser spenne, irsal unnd gebrechen, dye etliche zceit her
zewuschen uns gewest sindt, mit unser beyder teylle wissen, willen
und volwordt in der sühne, gute und fruntschaft gericht, beteidingt
und entscheiden haben nach lwthe und inbalde der brife derwegen
und daruber gegeben, und in denselbten bryefen ein artickell also
lawtet, das dye gerichte oberst unnd nidderst, merum et mixtum
imperium, uf dem nawen marckte uns und unser ertzbischoflichen
kirchen ane alle irnis und vorhinderung des rathes zcustehe und uns
der durch unsern mollenvoyt halden, uben und gebruchen sollen,
und darneben angezceigt werdt, wo sich der nuwe marckt anheben,
geendet und der nwe marckt, daruffe uns und unser ertzbischoflichen
kirchen alle gericht oberst und nidderst, wie vorgehort, zcustehin
sollen, gnant sall werden etc. das wir vor uns und unser nach-
kommen ertzbischoffe den wirdigen unnd erhaftigen herren thum-
probste, techande, thumhern und capittele unnser kirchen zeu Magde-
burg geret unnd gelobet haben, reden unnd globen auch in craft diss
briefs, das der vorgemelte artickel dye gerichte uf dem nwen marckte
betreffende yn unnd óren nachkommen, auch den andern capitteln,
thumhern, pristerschaft und geistlickeyd an yren gerechtickeitten und
Nr. 1038—1040. 1497. 623
freyheitten yrer personen, höfen, dinern unnd gutern unschedelichen
sein sall, unnd wir, unser nachkommen und dye unsern sollen und
wollen sie bleyben lassen bey allen yren freyheitten, rechten und ge-
wonheitten, als sie bey unser vorfarn gezceiten und bisher gehabt
haben unnd sie der wegen und dar innen gnediglichen hanthaben,
schutzen und vorteydingen vor allermenniglichen ane geverde; unnd
des zeu urkunde haben wir unser ingesigill vor uns und unser nach-
kommen ertzbischove zcw Magdeburg an dissen briff lassen hengen,
der geben ist zcu Halberstad am mitwochen Cathedra Petri nach
Cristi unsers hern geburd vierzcehnhundert darnach im sybenund-
neuntzigsten jaren.
1497. Mürz 8. 1035.
Abt Matthias zu Berge belehnt Simon Fisker, Vorsteher der Jacobi-
Kirche, für diese mit 5 Vierteln Landes zu Diesdorf, die der
Kirche von Margarethe Schlening geschenkt waren.
Cop. des Abts Matthias S. 255.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 829.
— am mitweken na Letare.
1497. März 17. 1039.
Abt Matthias zu Berge belehnt Caspar Rode zu Magdeburg mit
einem Viertel zu Osterweddingen, das er von seinem Bruder Huns
Rode für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 256. |
Hegest: Jlolstein, UB. des Klosters Berge Nr. 830.
— am fridage vor Palmarum in der hilligen vasten.
149. März 17. 1010.
Der Hat von Magdeburg teilt dem von Zerbst die Errichtung
zweier Jahrmürkle mit und bittet um Bekanntmachung dieser
Nachricht.
Or. Pap. Druck. Si. Adresse geschrieben.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unssen fruntliken und willigen dynst thuvorn. Erszamen unnd
vorsichtighen guden frunde. We fughen jw gutliken tho weten, dat we
in unszer stadt twey jarmargkte vorthmer alle jar tho holdende hebben
upgericht und up tyde, alsze in dem open brieffe, so we jw hyrneven
thosenden, uthgesath, dem kopmann, hendelern unnd ydermann tho
beqwemicheit, gedyghe und beteringhe synes handels und nheringe,
gutliken und fruntliken biddende, dat gy sodhan vorberorden open brieff
juwen medeborgeren, kopman und hendelern gutwillich willen open-
baren, vorkundighen und an gewöntliken steden anslaen laten, up dat
ein szodhans in eins ydermans witschop unnd erfarenheit gelangen
moghe, und jw hirinnen fruntlyk und gutwillich erzceighen, alsze
624 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ghy von uns in gelikem und groterm tho geschen wolden gedhan
nhemen, des we uns ok tho jw gantz vorsehen, willich dhon werden.
Dat willen we umme juwe erszamicheit alle tyd willich und gerne
verdynen. (even am fridage na dem sondage Judica der wenigher
tael in dem sevenundnegentigesten jare.
Borgermeistere, rathmanne und innungeszmeistere
der olden stadt Magdeborgk.
Adresse: Den erszamen und vorsichtigen borgermestern und rath-
manne tho Zcerwst —'
lin ganz gleich luutender Brief, aber in hochdeutscher Sprache, un
den Bat von Nürnberg an demselben Tage gerichtet, findet sich im
Stadtarchiv daselbst s. r. Nr. 1447 num. 697 in B.
1497. April 1. 1041.
Das Domkapitel nimmt Hans Wernecke aus der Sudenburg als
seinen Bäcker in Dienst.
Cop. 102. fol. 96‘.
St. M.
Wie dhomprovest, deken unde capittel tho Magdborch bekennen
openbar mit dussem briffe vor alsweme, dat wy uns mit dem vorsich-
tigen Hans Wernecken borger in der Sudenborch vordragen unde one
to unsem becker upgenommen hebbin, also dat he uns eyn jar over unde
hude gefinge dusses breves antohevende von unsem eygen korne, dat
unse procurator jerlikes von teyden, tinszen unde pechten upnymmet,
unde wo des gebrock worde, von deme, dat wy ome dar tho werden
kopen lathen, semmeln und broth backen, nemliken von yowelkem
schepel weyte semmeln, dy XXXVI punth, dat is yowelke semmele 1111
puntt hebbin schollin unde der yowelkem dhomherrn, dy jegenwerdich
unde residens is, alle dag eyne den sondach mede ingeslethen geven
unde von j schepel weyte unde j schepel roggen eyn schok brodes, dy
XLV puntt, dat is 1III brod II] punt holden schollin unde der yowelken
domherrn, dy jegenwerdich unde residens is, alle weken eyn schok,
dat synd yowelken alle dage teyn broth den sondach uthgeslothen, dem
prediger, wan he yegenwerdich, alle dage eyne semmele und alle weken
3 schock brodes, negen korscholern yowelkem alle weken XV brott unde
Iohanszen Graszhofe dem organisten ok alle weken XV broth geven
schal; vor sulck arbeit unde backend schal Hans Werneke dy becker
alle klygen, dy von weyte unde roggen gefallen werden, tho lone
hebben unde beholden, dar to willen wy ome dorch unsen procuratorem
vir rinische gulden edder so vele an munte to hulpe des furwerckes
geven lathen, unde uppe dat he uns von unsen eygen korne deste bether
semmeln und brott backen mach, so willen wy ome vor dat wegen
unde reyne maken des korns j wispel weyte geven. Worde he ock to
eynicher tyd in dem backen versumeliken werden und nicht beqweme
Nr. 1041—1042, 1497. 625
semmeln edder broth backen eddir dy fulle wichte nicht geven unde
wy one des eyns eddir twye verwarnen lythen unde sick nicht
betherde, so mogen wy dat ungeve, wy ermals gescheen, entwey snyden
unde ome dat wedder senden, dar vore he uns anders to geven vor-
plichtet seyn schal; he schal uns ock unsse nyejarsmell wy von
olders behorliken geven unde senden; worde ok uns edder ome in
dussen jare syn dinst nicht gefellich syn, so schal unser eyn dem
andern sollikes eyn verndel jars tho vorn vorkundigen unde tho wethen
dhon unde dusser vorgeschreven dinge alle tho gedechtnisse hebbin wy
unses capittels ingesigell witliken to rugge an dussen breff drucken
lathen, dy begeven is anno domini etc. nonagesimo septimo am sonn-
avende des ersten dages des monden Aprilis.
1497. April 4. | 1049.
Die Gewandschneider- Innung bezeugt, dass sie von der Wittwe Stuning
70 Goldgulden erhalten und zum Heiligen-Geist- Hospital gelegt
habe, wofür Seelenmessen gehalten werden sollen.
Or. Perg. Sp.
St. M. s. r. Stadt Magdeb. Hospit. S. Annen u. Heil. Geist Nr. 9.
Wy Hinrik Rode de junger der wantsnyder meister, Thomas Rode
ratmann, Werner Emden spysemeister unde wy wantsnyder der olden
stadt Magdeborch gemeyne bekennen yn dussem open breve, dat wv
eyndrechliken tho vorforderunge unnde vormerunge des deynstes godes
des hern entfangen hebben von der ersamen frouwen unnde wedde-
wesschen der Stunyngesschen seventich goltgulden, die wy denne forder
yn der arme lude broder unnd sustern des hilligen geistes nuth,
- forderunge unde fromen gewant unnde gekart hebben. Hyr vor vorwille
wy vor uns unnde vor unse nakamelynge tho ewiger dechtnisse unnde
tho der ere godes alle wekelynges des dorndages, szo forder neyn auder
fest dat benymmet, holden unde syngen laten dorch den perner tho
sunte Annen unnde den deyner darsulvest, den hofemeister eftte eynen
andern, die des kerkendeynstes wardet, eyne misse van deme hilligen
lichnamme unses hern Jhesu Cristi unnd dat sacrament mit eher-
licheyden tho der sulven misse uppe tho dragende, szo wontlik ys,
unnde aff, tho troste den szelen, dar de ersame frouwe upgenant des
vor begerende ys. Hyr vor scholl men geven alle jarlikes uppe
paschen twe goltgulden deme perner tho sunte Annen, deme deyner
der kercken dar sulvest uppe des hilligen geistes hove j gulden.
Dusses forder tho meher wyssentheit hebben wy wantsyder gemeyne
upgenant dussen breiff befestiget myt des hilligen geistes angehangeden
ingesigell, gegeven na Cristi gebort unses hern dusent vierhundert ym
sevenundenegentigistem jare am dage Ambrosii.
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIIT. 3. 40
626 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1497. April 6. 1043.
Werner Emden, Speisemeister des Heiligen Geist-Hospitals, quittiert
den Rat von Zerbst über 8 Gulden Zins für das Hospital.
Or. Pap. S5.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— donredages na Quasimodogeniti in deme XCVII jare.
- ———— o (mn
1497. April 7. — 1044.
Das Domkapitel erlaubt, dass Jacob Blome auf sein Haus in der
Sudenburg gegenüber dem Mariendorfe, welches früher Heyne
Krakeborne bewohnte, ein Kapital von 100 Gulden aufnimmt.
Cop. 102 fol. 67“.
St. M.
— Datum anno domini MCCCCXCVII feria sexta infra 8"*" pasce.
1497. April 10. 1045.
Der Marktmeister von Magdeburg schreibt dem Rate von Zerlst
wegen des Angstmannes.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen willigen denst bevor. Ersamen wisen hern. Nach juwem
hedden (?) juck myne hern gerne den angstman togeschickt, so is he
itzund nicht ynheimisch, sundern in unses gnedigsten hern von
Magdeborch geschefften to Calve; wenn he hevm kummet, sindt siner
denne juwe ersamheyde begerende, schal he unvertoglick by juck
komen. Wurmede ick juwen ersamheit to denste syn kan, bin ik
willieh. Datum in Magdeborch mandages na Misericordia domini
anno etc. XCVII. J. E, willige Clawes
Tolner marckmeister.
Adresse: Den ersamen wisen hern borgermeister und radmann
tho Zcerwst —.
1497. April 17. | . 1046.
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Blasius Bauweling zu Magde-
burg mit einer Mühle zu Diesdorf, mit welcher bisher Cyriacus
Smed beiehnt war.
Cop. des Abts Matihias S. 257.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.834.
— am mandage na Jubilate.
Nr. 10481048. 1497. 627
1497. April 28. 1047.
Der Offizial der Dompropstei bekennt, dass Heinrich Scherping
zu Magdeburg den von ihm gestifteten Altar S. Andreae. und
Martini in der Peterskirche auf Bilten des Altaristen Reymharus
Tegge mit einem Kapital von 400 (Gulden, das mit 16 Gulden
Zins beim Rate von Zerbst angelegt war, bewidmet hat. Der
Wiederkaufsbrief der Stadt Zerbst für die Brüder Lukas und
Heinrich Scherping zu Neuhaldensleben von 1476, Montag nach
S. Thomas, ist eingefügt.
Gleichzeit. Abschrift, notariell beglaubigt, Pap.
Studtarchiv zu Zerbst.
— im sevenundnegentigesten jhare anı frydage nach dem hilligen
sondage Cantate.
1497. Mai 2. 1048.
Ersbischof Ernst bezeugt, dass er mit Zustimmung des Dom-
kapitels an seinen Sekretär Caspar. Steinbeck 5 Mark jährlich
aus den Bierpfennigen zu Gross-Sulzge für 50 Mark wieder-
käuflich verkauft hat.
Or. Perg. 2 Sp.
Rückwärts steht von zwei späteren Händen:
Wir Gregorius Werbek, Thomas Mauricii, Eyckardes (?) und Johannes
Plumkerne, testamentarij ethwan Casparis Steynbeck seliger, bekennen. dass
der wirdige er Caspar Stutzer cammermeister jegenwerdigen widderkaufa-
brieff seyns innhalts von uns widdergekauft unnd mit unsern wissen, willen
und fulbort innhatt, Czu orkund mit meyn Gregory Werbek doctoris
dechandsz etc. obgnant eygen hantschrifft. bevestiget.
Und:
Wir Stephan Hayer canımermeister, Johannes Wichman canonicus,
Johannes Insell und Henning Lochte, vicarien unszer lieben frawen kirchen
zw Halberstadt testameutarien etwann ern Casparis Stottzers, bekennen, das
der wirdig ern Nicolaus Dabinn canonick unszer lieben frawen kirchen zw
Halberstadt, jegenwertigen widderkawffbrieff seins inhalts von uns widder-
gekawíft und mith unszerm wisszen, willen und fulborth innehath; zw
urkund mith meins Steflann Hayers canımermeisters obgnant eygen hanth-
schrifft befestiget.
Stadtarchiv zu Gross- Salze.
Wir Ernst von [gotes gnaden ertzbisch|of zw Magdeburg, primas
in Germanien und administrator des stifts zw Halberstad, herzcog zw
Sachsszen, landgrave [in] Doringen und marggrave zw Meisszen be-
kennen offintlich mit diesszem brive vor uns und unser nachkomen
erezbischove zw Magdeburg, nach dem ettwan unsere furfaren ercz-
bischof Gunther seliges gedechtnisz mit volwort deszmals seins capittels
Hanszen Wolterstorp burger zw Magdeburg seligen und seinen erben
funff marg geldes Magdeburgischer wehrung von unsern bierpfennieen
40*
628 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
zcum groszen Salcze von den zcehn margen, die ettwan auch unser
furfarn erczbischof Albrecht seliger Gottzen von Mettern und seinen
erben vor funfezig marg auch Magdeburgischer wehrung vorschrieben
hatte, zw sich zwbringen gestatet uff einen widderkawf uns doran vor-
behalden, das wir nu mit wissen, willen unnd volwort unsers capittels
zw Magdeburg Caspareun Steinberg unserem secretarien durch seiner
fleissigen und angenemen dinste willen yme, dieweil er lebet, unnd
nach seinem thode seinen testamentarn ader innehabern diszs briefs
mit seinem guten willen die obgeschrieben funff marg geldes jherlichs
zcinszes vor die obgemelten funffzeig marg hewbtsummen zw löszen
ufzunehmen unnd in seinen nuez zw wenden gnediglich vergonst,
gereicht unnd uft widderkawff vorschrieben haben, reichen, gonnen
und vorschreiben yme die sein lebetage und nach seinem thode seinen
testamentarien ader innehaber diszs briefs, wie obgerurt, zw haben
und ufzunemen gegenwertiglich mitt crafft diesz brifs, dieselbigen
funf marg danne unsere lieben, getrewen burgermeistere, rathmanne
und burger unser stad zeum grosszen Salcze ader wer die vorgnanten
bierpfenning doselbs ufnympt nu hinfurder dem vorgnanten Casparn
Steinberg und seinen testamentarien ader innehaber diszs briefs mit
seinem willen uff sand Mertens tag schirst anzwfahen drittehalbe marg
und uf Walpurgis dornach auch drittehalb marg und alszo furdan alle
jhar uff iczd gnante zwu tagezceite zuvorusz gutlich reichen, geben
und bezcalen sollen ane verzcog, behelff, eintrag und geverde, domitte
wir sie danne an gedachten Casparn Steinberg, seine testamentarien
unnd innehaber diszs briefs wie obgerurt, die wir auch in ein nuczliche
unnd gerugliche gewehr sulcher zcinsze gegenwertiglich seczen, uf
vorberurte tagezceite jherlich ungehindert zwbezcalen geweist haben
und weiszen sie an yne nit crafft diszs briefs, und wenn wir ader
unnszere nachkomen erczbischove den innebaberen diszs briefs nach
thode des vorgedachten Casparn sulche zcinsze nicht lenger vergonnen
unnd den widderkawff hirane thun wollen, das wir uns unnd den-
selbigen unnsern nachkomen alzceit mechtig furbehalten, szo sollen
und wollen wir yne das ein virteil jars vor dem nehsten zcinsztage
vorkundigen und danne uf den selbigen zcinsztag yne sulche funfzcig
marg hewbtgeldes nach derselbigen wehrung, wie sie iczd bezcalt
sein, mitt sampt den alszdann betagten unnd vorsesszen zcinszen, ob
der ichts hinderstellig blieben weren, in unser alden stad Magdeburg
reichen unnd bezcalen und daruff diessze unser verschreibung widder
entpfahen ane alles geverde. Des zw urkund haben wir unser innge-
siegel an diesszen brieff wissentlich thun hengen; unnd wir Adolft
von gots gnaden furst zw Anhalt etc. thumprobst, Albertus Kliezing
techand unnd capittel gemeine der obgnanten kirchen zw Magdeburg
bekennen auch mitt diessem selbigen brive, das alle unnd igliche ob-
geschriebenne stucke, punct unnd artikel mit unnsern wissen, willen
und volwort gescheen sindt, des wir zw bekentnisz unseres capittels
ingesegel bey des obgnanten unsers gnedigen hern sigel auch haben
Nr. 1049— 1050. 1497. 629
an diessen brieff lasszen hengen, der gegeben ist zw Magdeburg nach
Christi unnsers hern geburth vierzcehnhundert dornach im sieben-
unndnewnczigsten jare am dinstage nach Walpurgis.
1497. Mai 11. Dresden. 1049..
Herzog Georg von Sachsen schreibt an Veit von Wolkenstein die
Jahrmärkte au Magdeburg betreffend.
Or. Perg.
Germanisches Museum zu Nürnberg.
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1876 8.47.
Georg von gots gnaden hertzog zu Sachssen, landgraff in Duringen
unnd marggrafi zu Meyssen. Unnsern grus zuvor, edler lieber be-
sonnder, uns wirdet furgetragen, wie das der rath der alden stat
Magdeburgk furgenommen mit bewillung unnsers lieben herren und
vettern des ertzbischofs von Magdeburgk etc. in derselbigen irer stat
des jars zwene jarmerckte auffzurichten unnd zu halten, dodurch unns
an unnsern zcóllen unnd gleyten, auch unnser stat Leiptzk unnd
andern unnsern landen unnd leuten merglicher abbruch unnd schaden
erwechst, als euch gegenwertiger unnser diener unnd lieber getrewer
Cuntz Kräll des weytter underrichtung thun wirdet, gutlich begernde,
ine des von unnsern wegen gutlich zu hóren, unnd so wir uns dann
vorınuten, das sich die gemelten von Magdeburgk umb bestettigung
angezceigter zcweyer jarmarckte bey Romischer koniglicher maiestat
bearbeyten werden, ist unnser gütlich begere, ir wóllet bey koniglicher
malestat, als ir zu tbun wol wist, fleyssig furdern helffen, domit
solebe aufrichtung angezceigter jarmerckte furkomen und nicht be-
stettigt noch zugelassen werden, auff das unns, unnsern landen und
leuten noch einicherley widerwille darauss erwachssen dorffe, und
euch hirinne gutwillig unnd furderlich erzceigen, als wir unns zu
euch vorsehen zu thun geneigt sein werdet. Des wollen wir je in
allem guten gnediglich umb euch beschulden. Geben zu Dresden am
dornstag nach Exaudi anno etc. XCVII.
Adresse: Dem edeln unnserm lieben besondern herren Veiten
freyherren von Wolkenstein, Romischer koniglicher maiestat marschalk
unnd oberstem veldhouptman etc.
1497. Mai 11. ! 1050.
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Hans Ansorge zu Magde-
burg einen halben Wispel Weisen an die Vikare der Petrikirche
für 20 Gulden versetzt hat.
Cop. des Abts Matthias S. 258”.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.835,
— am donnerstage vor den heiligen pingesten.
630 Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg.
1497. Juni 16. 1051.
Thomas Keller bekundet, dass Anna Brockmann einen feinen
Ferding von einem Hause bei der Jacobi- Kirche dieser testamen-
tarısch gu einer Stiftung vermacht hat, wonach jährlich ein Gulden
an den Kirchmeister gezahlt werden soll, so lange der Zins nicht
wiedergekauft ist.
Abschrift (16. Jahrh.)
Heberegister der Jacobi- Kirche.
Stadtiibliothek zu Magdeburg.
Jck Thomas Kelre, olden Ludeken Kellres szeliger nagelaten szone,
bekenne in dusszem open breve vor alszweme, de ohn sehen, horen
edder leszen, dat ick hebbe thogestadet unde myt mynen willen und
fulbort geschen ys, dat szodann fyne ferdingk tynszes, den Hans
Myssyngsleger seliger an synem husze belegen by sunte Jacob by
dem pannensmede negest vorkofft up evnen wedderkop der dogetszamen
frowen Annen, Gercken Brockmans elicke huszfrowe, na lude ores
vorsegelden breves utwysende und inholt, den myn vader olde Ludecke
Kelre obr dar over geven hefft, myt verdehalve fyne marck sulvers
wedder affkopen mach tho rechter tynsetyd up paschen, dede ein
besytter des huses ist, welkes jares he wil, unschedelich meynen lehne
und tynsze, den ick Tomas Kelre alle jar up paschen ock darane hebbe,
szodann vorschreven fyne vehrding tynses mith der hovetsummen Anne
Brockmans unde nu geheiten de Gercke Schottelersche na ohrem lesten
manne geheitten in testamente in orem lesten gegeven het to sunte
Jacob in dat godeszhusz den kerckmestern Hans Schulten und Hans
Heldering tho der ehre godes, dar vor tho holden in dem avente dat
Rorate, unde de besitter des genanten huses ytzsund Jurgen Goldeken
schal den kerkmestern alle jar geven eynen Rinschen gulden vor den
fynen ferding up paschen und Jurgen und syne husfrowe und syne
erven mogen den fynen ferding wedder affkopen efite besitter des
huses, welkes jars he wil, up paschen, szo vorberort ys, van den kerck-
mestern, de denue in den tyden syn werden, ane allerley insage effte
hulperede." Des tho bekentenisse hebbe ick Thomas Kelre myn ingesegel
gehenget an dusszen open brefi, de gegeven is na Cristi gebort dusent
jar vehrhundert jar dar na in dem sevenundenegentigesten jare am
fridage na sunte Vites dage.
1497. Juni 26. Magdeburg. 1052.
Erzbischof Ernst übereignet der Dompropstei eine wüste Slätte am
Neuen Murkte an der Dompropstei, auf welcher früher Johann
Erlenbach und dessen Vater Blasius eine Schmiede errichtet
hatten.
Cop. 102 fol. 76. Cop. 69 fol. 106.
St. M.
— Magdeburg am montage nach Johannis Baptiste — vierzcen-
hunderth darnach im sybenundnuntzigisten jare.
—— —
Nr, 1053— 1054. 1497. 631
1497. Juli 11. 1053.
Heinrich Bornemann bitte den Rat von Magdeburg gegen ihm den
Stadtschreiber von Zerbst zw schützen, der ihi seine auf dem Hause
Katharina Nortstedes in der Neustadt stehenden Forderungen
vorenthielt.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdeborch am dinszdage na Kiliani et sociorum cius anno etc.
XCVl.
Das Antwortschreiben des Hates von Zerbst ist undatiert; er erklärt,
es auf eine gerichtliche Entscheidung ankommen lassen zu wollen.
1497. Juli 11. 1054.
Heinrich Bornemann beklagt sich beim Rate von Magdeburg über
den Zerbster Stadischreiber, der ihn in seinem Rechte un einem
Hause in der Neustadt beeinträchtigte.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen underdanigen und gantz gehorsamen willigen denst thovorn.
Ersamen und wiszen gunstigen hern. Alsz ehrmalsz myne clagescriffte
van wegen der olden Nortstedischen huses in der nien stadt gelegen
an juwe ersamheyde gelanget isz, dat denn de stadtscriver tho Scerwst
erstanden und my daran de beteringe und XXI Rinsche gulden van
Katrinen Nortsteden vederliken erve daran unerclaget myt anderm
darinne .vorsloten und unvorsloten geboret und up de schult hundert
und twintich schock grossen betalet und vorder up myne glike geboth
und beredinge twusschen des ersamen rades von Czerwst geschickeden
und my vor den ersamen juwen vorfaren geschen my to vorscriven
ghebeden hebbe, dem denne dorch juwe ersamheyde also geschen, des
ik my hochliken tygen evnen erbarn radt bedancke, doch keyne anth-
wort villichte umme verachtynge willen myner person, so my to ent-
boden, men hebbe mit my nichts tho dhonde, myt andern des stadscrivers
uppigen worden. dat ik Diszkow nicht ensye, hebben erlangen moghen,
ersamen wiszen hern, hebben de ersamen juwe vorfaren eyn guth weten,
wy de dinghe vorhandelt, inbsundern den slotel des huszes by den
ersamen Tilen Schulten borgermeister in der nien stadt tho leggen, und
so koplude effte imandes dat to moden komen worden, dat denne zodhan
slotell myt beleninge beyder parte scholde gehalt vorkofft efite vormedet
werden und hinder mynen rugghen nichts geschen etc. dem denne
also nicht nagekomen, sundern de slotell alleyne dorch gnanten stad-
seviver van Czerwst gefordert, dat husz my in rugge vormedet, de slote
van den besloten kamern, darinne dat myne gewest und ik de slotel
hadde, myt sulffs gewalt geopent und villichte mehrendell vorbracht,
wu billick dar by gefaren hebben, juwe ersamheyde to vormercken.
632 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Item wat unbilliker gerichtskost benemliken LXXXV schock grossen
darub geslagen und wat anders dar by vorhandelt isz, stelle ik toeyns
idern rechtsvorstendigen erkentnisse, ik hebbe my ok mit richtern,
schepen und andern rechtvorstendigen befraget, mogen sick der vor-
handelinge nicht vorwundern; wu dem, eısamen wiszen hern, isz myn
denstlicksz bidden, juwe ersamheyde willen my nochmalsz tygen gnanten
radt van Zcerwst gunstigen vorscriven, zee bmelten ohren stadtscriver
underrichten, he sick myt my gutliken entscheden late und in sinem
vornhemen und milden worden, de ik om wol nha bringen mach, keyne
sterckunge gheven, dar mit ik tho anderm vorclagen an hern und
forsten, ritter und knecht tho bekrefftigunge mynes rechten, dat ik und
nieht anders soke, ok juwe ersamheyde myner dar tho to glike ere
und rechte mechtich sin schullen, nicht vororsacht werde, des ik sust
node gedencken wolde, juck gutwillich tygen juwen armen dener
‚hyrinne erwysen, vordene ik myt stedlikem denstliken flite umme
juwe ersamheyde willichlich gerne. Gescreven to Magdeborch am
dinszdage na Kyliani et sociorum eius anno etc. XCVII.
J. E. willige dener Hinnrik Borneman.
Adresse: Den erszamen wiszen hern borgermeister, radmanne und
innigszmeistern der alden stadt Magdeborch —.
1497. August 9. Magdeburg. 1055.
Notariatsinstrument über Peter Dorings, Bürgers zu Magdeburg,
Bestallung von Prokuratoren, nämlich Nicolaus Ottonis, Offisial
von Zeitz, Arnold Dorrenbach und Werner Emden, in seinem vor
dem Bischof von Naumburg schwebenden Rechtsstreit mit Hans
Moller.
Or. Perg.
St. M. s. r. Erzst. Magd. XXX, Nr. 12.
— anno millesimo quadringentesimo septimo — die Mercurii, nona
mensis Augusti.
1497. August 24. 1056.
Johann Kerckhoff zu Magdeburg quittiert den Hal von Zerbst
über 6 Gulden Zins.
Or. Pap. Si. beschädigt.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— opp suente Bartolomeus dagh in dem sevenundnegentigesten
jare —.
Nr. 1055--1060. 1497. 633
1497. September 27. 1057.
Peter‘ Lindow in der Neustadt verkauft den Domvikaren Anton
Grabow, Heinrich Coci, Matthias Wulsleger und Henning
Husclitte 6 Gulden jährlichen Zinses von den 24 Gulden, welche
ihm der Bischof Arnold von Brandenburg und das Domkapitel
daselbst aus den Dörfern Tremmen, Smertske, | .Mutzelite und
Gasselitg verkauft hatte, wiederkäuflich für 100 Gulden.
Cop. 31 fol. 199.
— dusent vierhundert darna in dem sovenundenegentsten jare am
dage Cosme Damyani.
1497. Oktober 7*. 1058.
Heinrich Bornemann, welcher einige Bürger von Zerbst zur Ent-
scheidung einer Schuldklage vor die Schöffen zu Magdeburg citiert
hatte, aber wegen Herrendienstes abwesend war, so dass die
Zerbster unverrichteter Sache abziehen mussten, bittet deshalb den
Rat von Zerbst um Entschuldigung und lade zu einer neuen
Verhandlung vor den Schöffen ein.
Or. Pap. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende nach Francisci anno domini etc. XCVII®.
1497. Oktober 23. — 1059.
Benedict von Schenen zu Magdeburg schreibt dem Rate von
Zerbst, welcher die Abstellung des gegen Hans Grasehop erhobenen
Prozesses wegen Nichtzahlung von 6 Gulden Zinsen bei dem
Richter Rigmann Rigkman beantragt hatte, dass er den Prozess
zwar surückgenommen, dass aber Grasehop gleichwohl die Zahlung
verweigert habe. Er bitte den Rat, dieser möge Grasehop zur
schleunigen Zahlung anhalten. — Eine Abschrift des Kontrakts
zwischen Schenen und Grasehop vom 4. Mai 1496 liegt bei.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am montage Severini anno domini etc. XCVII®.
1497. Oktober 25. 1060.
Abt Matthias su Berge bekundet, dass Gese, Cluus Vesemunns
Witwe in der Neustadt, an Hans Hoppe zu Diesdorf 8 Scheffel
Weisen jährlich aus 2 Hufen au Diesdorf für 23 Gulden wieder-
käuflich verkauft hat.
Derselbe belehnt:
1. Thomas Woldike mit einem Hause auf dem Geseken Thie in
der Neustadt, das er für 70 Schock Groschen gekauft hat, gegen
4 Schillinge Zins;
634 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
2. Die Frau Loreng Meysels mit einem Hause am novel in
der Neustadt gelegen.
Cop. des Abts Matthias S. 259, 260", 261.
Regest: Holstein, U. B. des Klosters Berge Nv.837, 838, 839.
— in die Simonis et Jude.
1491. Oktober 30. 1061.
Abt Matthias zu Berge belehnt Jacob Teyge mit 2 Häusern auf
dem Umlauf in S. Johannis Pfarre, von denen er das eine, ein
Dackhaus, von Peter Langepeter, das andere von den Kindern
Heinrich Horneburgs gekauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 261.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.840.
— den montag na Symonis et Jude.
1497. November 3. 1063.
Anna Bischoffess zu Magdeburg verklagt State Rudeloff beim
Rate von Zerbst, dass er ihr den leidischen Rock und die Schaube
(zuben) nicht sukommen lässt, die er ihr dafür versprochen halte,
dass sie seines sündlichen Willens pflegte.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Madeborch am fridage nach aller godesheiligen anno XCVII^.
1497. mE 1062.
Abt Matthias zu Berge belehnt lHans Wittekop zu Magdeburg
und seme Drüder Cone und Jurgen mit 2 freien Hufen zu
Gross- Weddingen, wie es bereits durch Abt Andreas 1478,
Oktober 5 geschehen war.
Cop. des: Abts Matthias S. 258v.
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 843.
1498. Januar 23. 1064.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Fürsten Philipp von
Anhult, er könne den Brief über Ladeburg Peter Kotze augen-
blicklich nicht aushändigen, da die Inhaber der Schlüssel des
Dehálinisses nicht zu Hause wären.
Or. Pap. St.
Huus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen dinst thovoren, hochgeborner furste, gnedige herre.
Upp juwer furstliken gnaden scriffte der vorscrivinghe halven over
Lodeborch dem duchtigen Peter Kottzen tho anthworden an unnss
gedan, bidde wy juwen g.dinstliken tho veten, dat szodane unnde
Nr. 1061—1067. 1497 —1498, 635
ander vorscrivinge in unnser beholdinge unnde gemaken, dar tlıo vele
unnses rates lede maten, de eyndeils nicht inheymesch, slotel hebben,
vorwart sein, mogen wy szo ilende dar by nicht komen, szo balde de
aver inheymisch sin werden, willen wy unnss darinne beflitigen
unnde genanten Peter Kottzen upp syn ansoken unnse meyninge
entdecken, wanne juwen furstliken gnaden willefarich tho sinde
unnde annheme dinste tho ertzegen, sint wy gantz willich. Gescreven
under unnszer stadt secret dinstdages nha Fabiani unnde Sebastiani
martirum anno domini etc. XC octavo.
Rathmanne und inningesmeister
dher alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochgeboren fursten unnde herren herren Phylipps
fursten tho Anhalt etc.
1495. Januar 30. 1065.
Das Kloster Berge verschreibt Gerhard Varn, Altaristen des Altars
der heil. Dreifaltigkeit zweiter Fundation in der Kirche S. l'etri,
3 Gulden wiederkäuflich für 200 Gulden.
Or. l'erg. Sp.
St. M. s. r. Kl. Berg. Stiftung Nr. 105.
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 844.
— des dinsdages nach Conversionis Pauli des hilligen apostels.
1498. Februar 3. mE 1066.
Hans Rode zu Magdeburg belehnt Dietrich Hovet, Altaristen in
der Kirche S. Agnes, mit 2 Stücken Landes gu Iarsdorf.
Or. Pap. Si.
St. M. s.r. Agneskloster Nr. 131.
— veyrteynhundert jar darna in deme achteundeneghentichsten
jare des sonnavendes up sunte Blasies dach des hilghen biscoppes unde
martelers.
1498. Februar 3. Calbe. 1067.
Hans Kotze verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs 6 Gulden
jährlich aus 38 Mark jährlichen Zinses aus der Münze in Halle
wiederkäuflich für 100 Gulden an den Pfurrer, Alteste und
Prokuratoren der Johannis- Kirche.
Cop 69 fol. 36 v.
Hegest : v. Mülverstedt, Urk.-Reg. der Herren v. Kotze 5. 230.
— Actum Calvis sabbato Blasii episcopi anno ete. XCVII.,
636 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1498. März 14. 1068.
Das Domkapitel gestattet, dass Lorenz Bodeker, Bürger der Suden-
burg, auf sen Haus in der Mühlenstrasse in der Sudenburg,
welches früher Hans Lehne bewohnte, 100 Gulden Kapital auf-
nimmt.
Cop. 102 fol. 72.
St. M.
Datum anno domini MCCCCXCVIH feria 4% post dominicam
Reminiscere. |
1498. März 17. 1069.
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Adelgunde, Ciriacus Bernds
Wittwe, mit einem Haus hinter dem Kleiderhofe zur weissen
Lilie genannt, welches ihr Mann von Henning Garbreter gekauft
hatte, gegen 25 Schillinge Zıns.
Cop. des Abts Matthias S. 264.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 846.
— am dage Gerdrudis.
1498. März 24. 10:0.
Der Rat der Sudenburg bezeugt, dass Margaretha Hoykendorps
für sich und die künftigen Besitser ihres Hauses und Hofes
und ihrer Böden, das dritte und vierte allernächst der varweryge
belegen im Mariendorfe vor dem Elbthore, an Johann Unledig
Prokurator und Sebastian Wollun und die andern Capellane der
neuen Capelle im Dom einen halben Gulden jährlichen Zinses für
10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Or. Perg. Sp.
St. M. s.r. Erzst. Magd. LV Nr. 29.
— vertheynhundert jar dar nach in dem achtundnegentigisten jar
am afende Annunciacionis Marie etc.
1498. April 8. n 1071.
Dietrich Fethe und Claus Hakeborn, Kirchmeister von S. Petri,
bezeugen, dass Burchard Kopmann und seine Frau Margarethe
der Uirichskirche aus ihrem Hause und Hofe, auf dem Brande
genannt, zwischen den Häusern des Priesters Martin Michels und
Dausmann Kovents gelegen, '*, Guldn und 11, Schock
alter Groschen jährlich für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft
haben.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche S. 47.
— duszent verhundert im achteundnegentigesten jare am hilgen
palmsondaghe.
Nr. 1068 —1075. 1498. 687
1498. Mai 2. Magdeburg. 1072.
Ergbischof Ernst gestatiei seinem Sekretär Caspar Steinbeg, drei
Mark jährlichen Zinses aus Calbe, welche Ergbischof Friedrich un
Peter von der Dolle, Bürger eu Magdeburg, für 30 Mark, und
7 Mark ebendaher, welche er für 70 Mark an Cone Wittekopf
wiederküuflich verkauft hatte und welche letgtern nun als Erbgut seiner
Ehefrau an Cone Rode gekommen waren, abzulósen und selbst zu
kaufen.
Cop. 69 fol. 111.
St. M.
— Magdeburg — vierzcehnhundert dornach im achtundnewtzigsten
jare am mittewochen nach Walpurgis.
1498. Mai *. 1073.
Das Domkapitel verkauft an Matthaeus Belile und seine Frau
Anna 12 Gulden Leibrente für 150 Gulden.
Cop. 102 fol. 98".
St. M.
— dusent virhundert darnach im achtundenegentigisten jare am
mandage na dem sondage Jubilate.
1498. Mai 7. 1074.
Der Rat von Barby verkauft an Cone Kroger zu Magdeburg fünf
Gulden jährlich wiederkäuflich für 100 Gulden.
Cop. 102 fol 495"
St. M.
— vierzcehnhundert darnach im achundnugenzcenten jhare am
mandaghe nach dem hilgen sontage Jubilate.
Am 9. Märs 1513 schenken die Testamentarien Cone Krogers
diesen Zins dem Domkapitel.
1498. Mai 13. j 1075.
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Thomas Salomon, Bürger zu
Magdeburg, und seinen Bruder Jacob mit einer Hufe Landes auf
Hallingesdorfer Felde.
Cop. des Abts Matthias S. 296.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 854,
— am sontage Cantate.
638 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1498. 10 Mai. 1076.
Henning Paternoster verkauft von seinem Hause auf der kleinen
Krügerbrücke dem Pfarrer Heydeke Heydeckens und den Altaristen
der Ulrichskirche, die zw der Memorie Hans Müllers gehören.
einen Goldgulden jährlich wiederkäuflich für 20 Gulden.
Abschrift ron 1542.
Coptalbuch der Ulrichsksrche S. 28.
— vertey nhundert jar darna im achteundnegentigisten jare am denner-
dage na Jubilate.
1498. Mai 28. 1077.
Magdeburg beklagt sich auf dem Hansetage zu Bremen über den
Herzog von Sachsen.
Hanserecesse III. Abth. 4, Nr. 79. $ 188.
$ 188. Dergliken hebben ock geclaget de radessendeboden van
Magdeborch, dat de her hertoge van Sassen ere coplude unde borgere
schole getovet unde baven ere rechtesvorbedinge beschediget hebben
laten; dat denne de ersame radt tho Lubeke in deme besten willen
vorschriven, umme fruntliken handell mit denjennen des to donde
hebbende derhalven to besokende.
1498. Mai 28. | 1078.
Die Hatssendboten von Magdeburg haben einen Rangstreit mit
denen von Goslar.
Hanserecesse III. Abth. 4, Nv. 81 $ 20.
S 20. Darnah hadden under sick twiste de heren van Goszler
und Maddeborch der stede halven und des unwillens, den zeh in erene
intoghe under sick gehat hadden; und den wech to leggen und frunt-
lick tusschen en to spreken, worden gekaren de heren van Lunenborch
und Brunszwigk. Sunder der stede halven sede de here borgermeister
van Lubeke den heren van Goszler, dat sze up dithmal benoch hedden in
derstede und setten sick by erszame heren und frunde van Hildensem,
int erste de stede wedderumbe quemen, szolde eyn juwelke darvan
boveel hebben und wolden zeh denne derwegen entscheden.
Von diesem zwischen den Raíssendboten der beiden Städte aus-
gebrochenen Rangstreit handeln noch einige Paragraphen (162. 163
261—264) in dem Regesse zu Bremen. Die gemachten Vermittelungs-
versuche brachten noch keine völlige Entscheidung.
Nr. 1076-1082. 1498. 639
1498. Juni 20. 1079.
Abt Matthias zu Berge belehnt Hans Steinsetzer für die Kirche
S. Michaelis mit einem Viertel Landes auf Korlinger Mark, welches
Georg Allenstein der Kirche für 5 Gulden verpfändet hat.
Cop. des Abts Matthias S. 270.
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 857.
— am mitwochen nach Viti.
1498. Juni 25. mE 1080.
Abt Matthias zw Berge belehnt Drewes Jacoff in der Sudenburg
mit einer halben Hufe und einem Viertel Landes in Klein-
Ottersleben.
Cop. des Abts Matthias S. 267.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 858.
— am montage nach Johannis Baptiste des hilligen tawffers.
— — - -— 2 0
1498. Juni 26. 1081.
Abt Matthias zu Berge belehnt Cone Krüger zu Magdeburg mit
12 Morgen am Hohen Wege zu Slemmern, 12 Morgen auf
Billingsdor fer Mark im Winterfelde, 12 Morgen uf vesterlinge
in der brack, 12 Morgen in der kamern und einem halben Morgen
uf nordelinge gegen zusammen 12 Schillinge Zins. Diese Acker
hatte zuvor Matthias Hesse zu Sülldorf in Lehen und hatte sie
an Cone Krüger gegen 15 Scheffel Weizen jährlich wiederkäuflich
für 20 Gulden verkauft.
Cop. des Abts Matthias S. 271.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 859.
— dinstag nach Johannis Baptiste.
1498. Juni 30. mM 1082.
Abt Matthias zu Berge belehnt Albrecht Wichmann zu. Magdeburg
mit einer Mühle zu Bahrendorf und der Hálfte der Rauchhühner
daselbst.
Cop. des Abts Matthias S. 271".
Regest : Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 860.
— sunabendt nach Petri und Pauli der heiligen apostelen.
640 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1498. August 1. Magdeburg. 1083.
Der Rat von Magdeburg veröffentlicht das auf 10 Jahre geschlossene
Schutzbündnis mit Herzog Heinrich dem Älteren von Braun-
schweig.
Gleichzeit. Abschrift im Copialb. Herz. Heinrichs d. Älteren fol. 80,
L. St.-A. zu Wolfenbüttel.
We borgermester, rathmanne, innigeszmester und gantze gemeyne
der alden stadt Magdeborch bekennen openbar vor uns, unse nakomen
und vor allen, de ohn sehen, horen edderleszen, dat wy uns mit dem
irluchtigen hochgebornen fursten und heren, hern Hinricke dem eldern
hertogen to Bruuswigk und Luneborch teyn jar lanck voreniget und
vordragen heben nach inholde und vormeldinge siner furstliken
gnaden vorschrivinge uns derwegen vorsegelt gegeven und luth von
worden to worden also, wu hijr na folget:
Wir Hinrich der elter von gots gnaden hertzog zuw Brunswick
und Luneborgk bekennen uffentliken mit dussen brive vor uns, unser
erben und vor allen, die ohn sehn, horen ader leszen, das wir mith
friem willen und reyflem rathe unser prelaten, manne und stette der
wegen gehabt uns mit dem ersamen und vorsichtigen burgermestern,
rathmannen, innigeszmestern und burgern gemeyne der alden stadt
Magdeburgk unsern lieben bisundern, die nw sein und zwkunftigen
werden, semptlich und bisundern zcehen jar langk van dato dusses
breves nach einander volgende voreniget und vortragen haben, das wir
sie in unsern beschutz, beschermunge und vortedigung gelech unser
stetten und undersaissen, die unserm furstentumb Brunswig zwgetan
und vorwant, angenomen und entfangen haben, annehemen und ent-
fangen sie und vorenigen und vortragen uns mit in kegenwortigk in
crafft und macht dusszes breves und also benomlich, ap sich ymands
in angezceigeter zceit desser vortracht mit der that understehn wurde,
bemelte von Magdeburch zu vordrucken, zu beangesten, zu bewaldigen
ader zw befeheden und sie uns mith erbedunge, dasz wir irer mith
sampt der erlichen steten Brunswigk, Luneburgk und Hildensheim
adir ander stete, wy sie die in gelicher zcal ernemen zw gelich und
recht mechtig sein solten, anruffen und solch ire irbetunge ufentdecken
dorch unser schrifft ader botschafft by oren kegenteil fruchtbarlich nicht
erscheineb ader dasz ohr kegenteil der nicht benugigk noch gesettigt sein
wolden, alsdan sollen und wollen wir ohn auf das forderlichste in eyle und
ane inrede uf das rustigeste hundert reisige zw pferde und sechszhundert
zw fusz uf unser kost und schaden in ire stadt Magdeburch schicken
und darinne dre monat vorsolden, sie sollen ohn aber alsdan forder
vor schaden stain und mit kost vorsorgen, die sie auch nach irem
gefallen im stifit zw Magdeburch gebrauchen, de mith nach gewont-
liker und zcimlicher weise halden mogen, wurde aber der widderwille
ehr den dren monaten vortragen, was man den an den soldenern fug-
licher weyse gehaben, sal uns zw gute komen, wolten sie auch sulche
Nr. 1083. 1498. 641
reuther und knechte lenger wen dre monat behalden, sullen wir ohn
vorgunnen, doch dasz sie derhalven den reuthern und knechten willen
machen, und unser furstenthum und lande sollen ohn alle wege zw
ohrem behuff und notroft uffen stehen desgelichen ohre stadt wedder-
umme uns nach aller notrofft, wij vurberort were; es aber sache, das
vorbemelten von Magdeburch mith herescrafft gewaltiglichen uberzcogen
und belegert wern, und wie eft das geschege in zceit dusser vortracht
und sie uns als in irer hogesten noidt ersuchen und anlangen wurden,
so wollen wir sie mith landen und leuthen nicht vorlaissen, sundern
ine nach unszern hogesten vormogen sie zw entsetten und zu vorloissen
zw hulffe kommen, und bewilligen uns das zw thun uf unser kost
unser ebenthur, esz sie gefengnisse ader schade und derhälben, ap
sich dasz also begebe, die von Magdeburch nicht zw betedingen ader
anzwsprechen, und wo wir also die von Magdeburg irer beswerunge
entledigen, sie erlosen, ire stadt uflen, frien ausgangk und ingangk
machen wurden, in welehen wegen daesz geschege und mit welchem
vornehmen wir das thun wurden, so sullen sie uns zcehentausent
gulden vorpflicht und schuldich sein zw bezcalen und sust von uns
aller ansprake entlediget sein und das uns, ap der almechtige vorhulfe,
der gewinst und alles, was wir in sulchen thun eruberen wurden,
alleine zwssche und unser bleibe, der von Magdeburg einrede hirinne
uszgeslossen. Und ap wir vpgenante hertzoge Heinrich auch durch
ymands in unserm furstentumb Brunswick beangest ader beschediget
und vil gedachte von Magdeburg mith sampt unsern herren und ohmen
von Brandenborch etc. ader einen andern fursten, ap sein liebe todes-
halben abeginge, dasz godt abewende nach seinem willen, ader wir den
sust, alse wir macht haben, usz unser notrofft ernennen wurden, zw-
gelich und rechte mechtich, wan dan sulche unse erbeitunge dorch an-
langen der von Magdeburgk von unserm kegenteil nicht angenohmen,
so sullen sie uns auch mit so vele reutern und knechte soldes, alse
vor iglichen zwen gulden einen monat angezceigte zceit in aller maisse,
wij wir inen eilende ane seumen und uff das forderlichste in unser
behausunge schicken, da von wir so vil knechte vorsolden und nicht
forder denn in unserm furstentumb Brunswigk mogen gebrauchen,
wurden aber unser irrunge ehr die drie monath vorloffen, vortragen,
was wir denne an den reutern und knechten fuglicher weisze gehaben
und vorminderunge des soldes erlangen mogen, sal den von Magde-
burch zu gute komen, wurden wir aber in unserm furstentumb be-
legert und mit herescrafft uberzcogen, wij offt und wan das in zceit
sollicher vortracht geschege und wir in solchen unsern noten alle wege
mith erbetunge und forme, wij oben uszgesatzt, sy anruffen wurden,
so sollen sie uns von stundt und ane seumen mit zcehen thusent
rinsch gulden zw hulffe komen, die in unser behausunge schicken,
darmith wir uns in solcher noidentsatzen und hilff erlangen mogen,
und wo die stadt Magdeburch und ore diner dazcu bestimpt in sotaner
zceit beswert und bedrangt worden, das inen die strassen niddergelecht,
Geschichtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 4l
642 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
zu und abfure vorhindert und vorboten worden, alsdanne wollen und
sollen wir inen unsers furstentumbs strassen offnen und offen halten, zw und
abfure an korne, getreide und allerleye ander ware, wesz inen noit
und behoff ist, unvorhindert und an alle sperrunge vorgunnen, zwstaten
und geschein laissen, sie, ire borger und die iren darzw beschutzen,
hanthaben und vortedingen und inen wij obberurt behulffen sein, und
die vorberorden von Magdeburch sollen auch in obgedachter schutzzceit
unses ader unsern furstentumb Brunswigk nicht bevehdet noch be-
schediget, auch ire beschediger, viande und echterer durch uns ader
die unsen nicht gehauset noch geheget werden, noch jennigerleve vor-
schube gescheen laissen, und ob sie ire beschediger, vihande ader
echterer in unserm furstenthume ankemen, daruber sal ynen un-
geweigert des rechten vorhulfien werden; wir wollen und sollen auch
in obbemelter schutzzceit die von Magdeborch, ire borger und guter
zw handeln und wandeln in unserm furstentumb gegen iderman die
umb unsern willen thun lassen, sollen und willen vor unrechter ge-
walt und ane alle vorhinderunge gelech unsern untersassen und ire
gutter beschutzen, hanthaben und vortedingen allen behelff und geverde
hirinnen gantz uszgeslossen. Es sollen und wollen auch die von
Magdeborch in zceit dusser vortracht widder uns und unser fursten-
tumb heimlich noch uffenbar nicht thun noch vorhelffen, sundern sich
jegen uns up gemelte zceit fridelich halten, auch unser viande, echter
und beschediger nicht hauszen noch hegen und uns und den unsern
ungewegert des rechten vorhelffen laissen an geferde, und ap die von
Magdeburgk von dem bebistlichen stule zw Rume adir von Romischer
konniglicher mayestat von ymands disses vortrages halben angefochten,
so sollen und wollen wir desz bij den von Magdeborch bleiben, in
gleichem valle so wir von dem stole zw Rome adir Romischer konnich-
liken majestat auch dusses vortrags halben angefochten, so sollen und
wollen wir des by den von Magdeborch bleiben, in geleichen valle so
wir von dem stole zw Rome adir Romischer konnichlichen majestat
auch dusses vortrags halben angefochten, sullen und wollen
die von Magdeborch auch by uns bleyben und ap die von
Magdeborch sich mith ymants in eniche vortracht geben mitler zceit,
die sal disser vorenigunge und vortracht nicht enzcegen und unschede-
lick seyn, und so dieselbige uns mith betreffen wurde, sollen sie uns
dar mith inzcehen und nicht uszsloissen, und wedderumme sollen wiruns
gegen de von Magdeburgk wij oben berurt entfangen und angenummen,
so haben sie uns tausent rinsche gulden mit gutem friem willen ge-
schenckt und voreret, die wyr von inen zu dancke entfangen in-
genummen, auch sollen und wollen uns die von Magdeburch die
zcehin jar langk iglich jar zcwehundert rinsche gulden schutzgeldes
geben und vorgnügen und die ersten zwehundert rinsche guldensollen von
dato dusses breves anzcurechnen uber eyn jar, das ist uff Vincula Petri
anno ete. nuhenundnuhentzig, und so vorder alle jar, bis die zcehin
jar umme sein, uszgegeben, entrichtet und vornoget werden, und wan
Nr. 1088—1084. 1498. 643
dusse zcehin jar der schutzzceit sich endigen und vorloffen, alsdanne
sall disse unser vorschreibunge nach irem inhalt machtlosz sein und
bleiben und die von Magdeburch sollen und wollen uns alsdan disse
unser vorschribunge widder ubirantwurten ane geverde Zu merer
orkunde und waıen bekantnisse haben wir unser ingesegel wissentlichen
und mith wolbedachtem raithe an dussen breff hengen lassen, der
gegeben ist zu Magdeburch n4 Cristi unsers hern gebort vierzcehin-
hundert und in dem achturdineahnzeigesten jare am midmochen und
tage Vincula Petri des Iwilirt.ı apostels.
Und dat wij borgerui:-:.r, rathmanne, innigesmester und gantze
gemeyne der olden stadt Magdeborch obgedacht sodane upgerorde vor-
dracht in allen und iglichen stucken und artikeln stede, vaste und un-
vorruckt holden schullen und willen, so haben wij seinen furstliken
gnaden dussen unsen breff in warer bekantnisse gegeven, doch also
wan die teyn jar umme sein und wan wie upgedachten fursten sine
vorschrivunge, alse de inheldet, wedder antwurden schullen und
willen, alsdan schal und will uns sein furtslike gnade ock dusse unse
vorschrivunge wedderrecken und to unsen handen overantwurden
lathen, und to merer sekericheyd so lıaben wij dussen unsen breff mit
unser stadt groten angehangen ingesegel vorsegelt. Gegeven na Christi
unses heren gebort verteynhundert jar darnach im achteundnegentigesten
jare am midweken und dage Vincula Petri des hilligen apostels.
— — —.
1498. August 23. Freiburg im Breisgau. 1084.
Kaiser Maximilian fordert die Magdeburger auf, dem Erzbischof
Ernst als ihrem Herrn gehorsam zu sein.
Cop. 1" fol. 95.
St.M,
Wir Maximalian von gots gnaden romische konningk, zcu allen
zciten meher des richs, zcu Ungeren, Dalmacien etc. entbyten den
ersamen unseren und des reychs lyben getruwen burgermeyster und
radt der stadt Magdeburgk unser gnad und alles gudt. Ersamen lyben
getruwen, uns hat der erwerdig Ernst ertzbischoff zcu Magdeburgk und
administrator des stiffts Halberstad furbracht, wy woll yr ime und dem
synen stiffte berurten Magd. alls ewirn rechten herschafft on mittell
underworffen und zcugehorigk und des halben gehorsam zcu bewisen
schuldigk, ir auch dem nach von syner forfedderen ertzbischoffen und
ime, wye sich gehoret, nottdorfitiklich beschutzt und beschermt worden
syndt, szollet auch doch dar ober usz ewern selbst eygen vornehmen
ane alle redlich ursaken mutwilliclich czeydt her gegen im und dem
selbyen synen stiffte Magdburg widderwertigk gehalten und alls im
globlich anlangt, yetzo yn kurtz vorschynen tagen zcu besterkung sol-
licher ewer frewenlichen ungehorsam in des hochgeborn Heinrichen
des eltern hertzogen zcu Brunswick und Lüneborch unser lyben obmen
und fursten schutz, scherm, vorspruch adder houbtmanschafft widder im
41”
644 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
den selbyen stifft begeben haben und damyt usz seynem horszam zcu
zcihen und fremder herrschafft czu: underwerffen vormeynen, das auch
den pflichten nach, damyt ir im und dem selbyen synem stifit vor-
want seydt, nydt geburt noch ime leydelich sey, und uns daruff demo.
tiklich angeruffen unde gebeten, ime hyr yn myt unser konnichliger
hilff gnadigklich zcu erscheynen. Wann nu solks handelung, szo ferre
der obberurten maszen bestehen, unloblich were und uns zcu vor-
hutung sweres inganges in dem heyligen reyche zcu gestaten nicht
geburt noch gemeynt ist, demnach entpfelen wir euch by vormydung
unser und des reychs swere ungnad und strafte und darczu vorlieszung
eyner pene viertzik mark lotiges goldes uns halb zu unszer und des
reychs camer und den andern halben teyll dem egnanten unser fursten
von Magdeburg und seynem stifit unabeleszlich zu beczalen von
Romischer konnigklicher macht ernstlich gebeythen und willen, das
ir euch des obberurten schutz, scherm, vorsprach odir hobtmanschafft
on alles vorezihen widderumb entslacht und inussziget und czu dem
egnanten unser fursten von Magdburg, synen nachkomen und dem
selbyen stifft Magdburg als ewerer herschafit haltet und doyn gehorsam,
gewertigk und underthenigk seydt und hyr in nicht anders bewyszet,
dardurch nicht nodt werde deshalben kegen euch vorezunehmen, das
euch czu unstaten komen mochte, darin wir als dann den gnanten von
Magdburg als unszer gehorszamen fursten den myt szynen regalien
von uns und dem heyligen reyche vorseyhn ist. Daran thut ir unsern
ernstlich meynung. Geben zcu Fryburg im Bryffszgew am dryund-
czyentzigsten tage des monts Augusti nach Cristi geburt viertzevn-
hundert und im achtundnuntzigsten unsers reychs, des Romischen im
drittzehnden und des Hungrischen im neundten jaren.
Ad mandatum domini
Regis proprium.
1498. August 23. Freiburg im Breisgau. 1085.
Kaiser Maximilian warnt Herzog Heinrich den ältern von Braun-
schweig, die Magdeburger in seinen Schulz gu nehmen.
Cop. 1? fol. 96.
Wir Maximilian von gots gnaden Romische kunning etc. entbyten
dem hochgebornen Heinrichen dem alteren hertzogen zcu Brunswick
und Luneburgk unser lyben ohmen und fursten unszer gnadt und alles
gudt etc. Hochgeborner lybir ohm) und furst, uns hat der erwerdiger
Ernst ertzbischoff zcu Magdburgk und administrator des styffts
Halberstad unszer lybe ohme und furste furbracht, wie sich die ersamen
unser und des reychs lyben getruwen burgermeyster und rathe der stad
Magdburgk, szo im und dem berurten stiffte Magdburgk on mittel under-
worffen und zeugehoren und von synen furfedderen und ime, wy sich
Nr. 1085—1087. 1498. 645
geczimt etc. ut supra in alia littera mutatis mutandis — Wan nu solchs
handelung, wo die obberurten maszen geburcht worde, uns nicht un-
billich befrondt und eyn yeder regirer, szo er underthan hatt, swere
und erschreklich were und dich noch den egemelten von der stad
Magdburg nicht geczymt, demnach entpfelen wir dynen lyeb von
Romischer konningklicher macht by vormydung unszer und des reychs
ungnade und straff und darezu vorleyszunge eyner pene nemlich
ezwentzik margk lotiges goldes uns halb yn unser kamer etc. ut supra,
ernstlich gebyten unde wolden, das du dich dyeselbyen burgermeyster,
radt und burger zcu Magdburg hynfur widder den ergnanten unsern
fursten von Magdburgk czu schutzen und czu schermen entslehst und
uszerst, und da myt an den selbyen unszern fursten von Magdbursk
und synen styfft Magdburgk als ir herschafft wyszen und den gehorsam
und unterthenikeit lasszest und sye dawidder noch bestarckst adir
andern underthanen ursachen gibst, sich widder ir pflicht gegen iren
herrschafiten uffczuwirffen adder zu setzen, als byllich beschydt, dar-
durch des halben myt wytem handelung nodt werde. Daran thut deyn
lybe unser ernstlich meynung und gefalle. Datum ut supra.
Ad mandatum domini regis proprium.
1498. August 24. Magdeburg. 1086.
Heinrich Alemann ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung der
seit Pfingsten rückständigen 25 Gulden und jelst fälligen 20 Gulden
Zins, da er sie seinen Söhnen Heinrich und Martin gegeben
habe.
Or. Pap. Si.
Stadtarchtv zu Zerbst.
— Magdeborch in sunte Bertolmeus dage anno LXXXXVIII.
1498. September 1. 1087.
Der Rat von Magdeburg macht dem vun Zerbst Mitteilung über
den scharfen Richter.
Or. Perg. Ss.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern guden
frundes. Wy geven jwen erszamheiden gutliken tho erkennen, dath
wy Wilhelm Sprengel izt unszen scharpen richter, die wile he zodans
wesens syn wil, in unsen denst genomen hebben, gift uns under anderen.
tho erkennen mith fruntlicker bede ohn tygen jwe erszamheide tho
vorschrivende und tho vorwitlickende, dath he jwen erszamheiden, die
wile he also in unsem denste und szo man siner bedorfende is, dath
stucke umme eynen gulden und nicht hocher richten wil, geven wy
Juck in allem besten tho erkennen, dar mith jwe erszamheide sick darna
hebben tho richten und mit keynem andern boffen beladen dorfen, wur
646 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
mede wy juwen erszamheiden tho willen und denste weszen moghen,
sindt wy geneigt, desz juwe antwert by jegenwerdiger unszes deners
trowen. Geschreven under unszem secreth sonnavendes Egidij abbatis
anno domini etc. XCVIII. DE
Rathmann und innigismeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und rathmann tho Czerwezt —-
1498. September 4. | 1088.
Mathias, Abt zw Berge, belehnt Bartholomaeus Berndes mit einem
Brauhaus hinter dem Kleiderhofe, zur weissen Lilie genannt, gegen
25 Schilling Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 272.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 862.
— dinstag nach Egidii.
1498. Oktober 1. 1089.
Notarielle Beglaubigung einer Vereidigung eines Unterküsters am
Dom.
Cop. 102 fol. 32".
St. M.
Anno domini MCCCCXCVIII, die vero lune, prima mensis Octobris,
in loco capitulari ecclesie Magdeburgensis quidam Jan Schurow fuit.
per dominos in capitulo post mortem Pauli Mollers in subcustodem
ecclesie receptus, qui iuravit et fideiussores dedit sicuti sui antecessores
fecerunt, et fideiussores sunt Hans Grunow et Hinrick Baszedow cives
suburbii meridionalis Magdeburgensis ac ipsi more solito manibus
stipulatis promiserunt presentibus ibidem Benedicto de Scehnen came-
rario capituli et Hans Roggenbuck laico Magdeburgensis diocesis testibus
ad premissa rogatis et requisitis.
Urbanus Schütte ad premissa no-
tarius subscripsit.
1498. Oktober 21. 1090.
Die Vorsteher der Nicolai-Brüderschaft ın der Peterskirche zu
Magdeburg treffen Bestimmungen über das von Jacob Schat
geschenkte Haus und über die für ıhn zu haltende Memorie.
Ketiner, Clerus Magdeb. S. 573.
Wy Peter Kupelman, Hans Brandis unde Merten Kannu (?) to der
tyd gekoren vorstender sancti Nicolai bruderscap unde brodern all-
gemeyne bekennen in dussen unsern open briefe vor als weme, de on
sehn edder horen lesen, dat wy entfangen hebben eyne milde almussen
van unsen medebroder Jacob Schath alse nemelycke LXXX rinsche
Nr. 1088— 1090. 1493. 647
gulden, dar de sulfitige Jacob Schath vor gekoft hefft eyn husz van
Mathias Bruwer tho behofe der schepheren altaristen effte capellan, dat
den gegyftiget is den vorbenomden vorstenderen in der stat ghyfftboke
des sonnavendes vor der bervoten kerckmissen vor Jubilate in den jare
na lude datum dussen briefes unde is ludende alsus: Mathias Bruwer
gaff den vorstenderen sancti Nicolai bruderscap tho sancti Nicolai altare
in sancte Peters parrekerken geleghen den, de de nw unde in tyden
syn, eyn husz unde hoff in der Vornerischen straten by Bertrames des
kokes husz gelegen vry eygen unde we sick des huses gebrucket unde
hefit, de schall dem rade dat vorschoten unde dar van dem rade alle
der stat rechtigheit van don unde geven sunder geverde etc. unde kopp
gescheyn is tovorn als men schreff MCCCC in dem LXXXVIII jare na
lude des instruments dar over gemacket unde dat husz schal bliven to
ewigen tyden by dem altare unde de altariste schal keyne macht hebben,
dat husz to verkopende effte tho verbutende sunder vullbort der
schephern; und weret sake, dat de altariste dat husz wolde verkopen
effte verbuten, so en scal he vorder keyne macht hebben eyn ander
husz to kopen edder to butende, wann alleyne in sancte Peters parre,
ock scholen om de schepheren vorder nicht macht geven, up dat de
wonunge blive by dem altare na willen Jacob Schatten des gevers.
Item davor schall de altariste holden alle jar twe ewige gedechtnisse
biddende vor Jacob Schatten und syner olderen szelen unde vor alle
de, dar sodan almussen van herkommen; item eyne sodan memorien
schal helpen die perre tho sancte Peter vorderen, dat ze yo geholden
werden, unde dar scholen tho gaen so vele prestere, alse to eyne
memorien, de dar geholden werden in de quatuor tempere, de de
schepheren horen, unde denn schal de perre eyschen twe altaristen, de
ome gud duncken, unde denn des avendes singen eyne vigilien unde
des morgends eyne selemisse vor sancte Nicolaus altar tho biddende
vor de, dar sodann allmussen van herkommen, unde alle, de uth der
broderscap sancte Nicolai vorstorven synt, de erste memorie schal
.gescheyn am andern dage negest der hilligen drevoldicheyt dage na
pinxsten, deandere schall syn negest dem dage sancte Elisabeth. Item
weret sake, dat de altariste den altar nicht sulvest vorhegede, so schal
he des husses nicht mechtig syn noch syne officiante edder nemand
van syner wegen sick des husses underwynnen, sunder de schepheren
scholen ed hebben in orer macht na willen Jacob Schatten des gevers
tho vermeydende unde darvor laten holden de memorien, alse vorberuret
is, unde wes dar overich were, dat scholen de schepheren keren to
behofe des husses, unde wenn de altariste wedder wil in dat husz unde
den altare sulvest vorhegen nach lude der fundacien, des scholen
ome de schepheren gunnen. Item weret sacke, dat de altariste nicht
wolde laten holden de memorien, wenn he dat husz sulvest bewonet,
so scholen on de schepheren myt hulpe des perrers dar tho holden,
das sodane memorien geholden werden, unde de schepheren wille dar
tho don lichte uppe dem tept by sancti Nicolawes altar gebredet na
648 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gewonheit der kercken unde denn dem perrer geven 17 pennige unde
eynen yuwelycken altaristen III pennige na gemeyner wonheit der kercke
unde ock denn deneven dem kustere II pennige, eynen yuwelycken
scholer I pennige. Item weret seke, dat eyn unwill entstunde van
des husses wegen, dat god afkere, twischen den schepheren und ore
altaristen, so dat de woninge von keyne parte worde gebrucket, so wille
se unbedwungen syn om beyden svden to den memorien, wente so lange
dat sodann unmoeth wedder werdet affgewant. Item des vorder to
merer sekerheyt unde bekenntnisse hebben eyndrechtlycken de
schepheren myt oren altaristen eyn ydermann syn insegel laten hengen
unden an dussen brief, der schepheren insegel van orer aller wegen
unde her Engelhard Ratger in den tyden sancti Nicolawes altaristen
vor sick und alle syne nakomelinge so stede unde vast to holdende,
dat den geschen is na godes ghebort MCCCC darna in dem XCVIII jare
am dage der elven dusend junckfrauwen.
1498. November 20. 1091.
Der Richter und die Schöffen von Gross-Salge ‚bezeugen, dass von
Ciriacus Kalf im Jahre 1835 geschehene Schenkung von Solgütern
an das Stift S. Petri et Fauli in ihr Fredebuch eingetragen ist.
Or. Pap. St.
St. M. s.v. Stift S. Petri et Pauli A. Nr. 7.
We richter unnd scheppen thom grothen Solthe bekennen opent-
liken mit dussen unszen brive vor allen richtern geistliken und wer-
liken gerichtes und vor eynen iderman, denne der breff vorkommeth,
dat dusse hir nach gescreven frede in dunsem fredeboke vortheykent
steydt ludende von worde to worde, wi hir nafolget:
Nach der gebordt Cristi unnses heren dusent dryhundert unnd im
viffundedrittigesten jare sabbatho ante festum dominorum her Ciriacus
Kalff hed gegeven eyne pannen nyes bornen unnd eyn halff koth deme
goddeshusze in der nyen stadt sunte Peter unnd Paule, heren Gevherde
Bonicke deme perre unnd heren Jordane deme scholemestere des sulven
goddeshusestho desgoddeshuses handt na sinem dode mit szodanen bescheide,
we decapelle besingeth, de gewyeth isin allerhillgen ere, deme schullen tovor
uthgan ses margk von der pannen, die betheringe, de dar boven is,
dyeschalldes goddeshuses sin, is so befredet. Dusses to orkunde unnd
furder bekenthenisse hebben we uppgemelte richter unnd scheppen
unses richters ingesigell nedden an dussen breff drucken lathen, de
gegeven is na der gebordt Cristi unnses heren dusent virhundert unnd
im achtunndnegentigesten jare dinstach nach deme daghe Elizabeth der
hilgen frouwesnhamen.
u — — m ——
Nr. 1091— 1093. 1498—1499. 649
1498. 1032.
Der Official der Dompropstei bezeugt, dass seiner Zeit Ludeke
Rifestael den Vertrag swischen Matthias Lindener und Bernt
Kackmann wegen des Pferdes vermittelt und dem ersteren das
dazu nöhye Geld vorgestreckt hat.
Or. Pap. beschädigt St.
Stadtarchiv zu Gross-Salze.
Vor allen unde eynen idermann, die dussen unsen apen breff
sehn, horen adder lesen, besundern richtern [geistlike|s effte wertlikes
gherichtes bekenne wye official der domprovestie Magdeborch, dat
na lude und inhalt unsers registers vor uns personliken in gherichte
ghewest isz unde geladen Ludeke Rifestael umbe etzlike tuchnisse
unde kuntschap eynes handels tuschen Mathies Lindener unde Bernth
Kackman sick begeven eynes perdes halven, desz heth Ludeke an
eydes stath mith uthgerackter hanth bye sinen waren worden gethuget
unde uthgeseth, eth sy gheschen ungeferligh vor sesz jaren, dath
Matthies Lindener mith deme schulten in der olden stath . . . rechte
beslagen hadde eyn perth annhorende Bernth Kackman, dat sulvige
ohme vor sin schult avergetagen (!) unde gheantwerth warth, des
hedde Ludeke Rifestael tusschen sye bude ghehandelt und gededinget,
so dath Mathies Lindener sod[anes perth?] beholden scholde und
Bernde heruthgeven vier olde schock, alse Mathies up de tith nicht
bye gelde was, erbot [si]ek Ludeke ohme so fele to lyen und dath
fanth Matthies . . . sodenne vier schock gaff de Bernde unde . . . so
dat sulvige perth. Tho orkunde vorsegelt mit unszers ambachtes
ingesegel na Cristi unsers hern geborth vierteynhundert dar na im
negenundeachtestigen jare des middewekens . . .
— —— ——
1499. Januar 9. Magdeburg. 1093.
Herzog Heinrich der Altere von Braunschweig lässt sich von der
Stadt Magdeburg 1500 Gulden, die er brauchte, um beim püpst-
lichen Hofe die Einsetzung seines Sohnes Uhristoferus in die
Propstei zu Deventer zu erlangen, zahlen unter der Bedingung,
dass diese Summe auf das 10 Jahre lang nach dem Schute-
vertrage von 1498 zu zahlende Schulsgeld abgerechnet werden
soll. Das von nun an jährlich zu entrichtende Schutzgeld wird
demnach auf 50 Gulden fesigeselet, im Übrigen bestätigt der
Hersog die Bestimmungen des Vertrages.
Gleichzeit. Abschrift im Cop. des Herzogs Heinrich d. Alt. fol. 82.
L. H. A. zu Wolfenbüttel.
— Magdeburch — MCCCC in deme XCIX jare am midweken na
der hilligen drien konige tage.
650 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1499. Januar 11. 109.
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Bartholomaeus Berndes
zu Magdeburg an Claus Sipel eine halbe Hufe auf Dilmeker
Mark für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 296.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 871.
— sexta post Trium regum.
1499. Februar 4. 109.
Der Rat von Magdeburg verkauft den Altarisien der Ulrichs-
kirche 3 Gulden jährlich wiederkäuflich für 60 Gwlden.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche S. 36.
— verteynhundert darnach in den negenundnegentigesten jare
mandags nach Blasii episcopi.
1499. März 4. 1096.
Das Kapitel von S. Petri und Pauli und Nicolai, Bürgermeister
und Rat der Neustadt und die Kirchmeister ersuchen den Rat
von Zerbst, dem Boten das der Kirche gehörige Bauholz su-
kommen zw lassen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mandage na dem sondage Oculi in der hilgen fasten anno
domini etc. XCIX *.
1499. Mürz 12. | 10%.
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Hans Almann, Heine Almanns
Sohn, Bürger eu Magdeburg, mit 2!, Hufen Gras und Hole
mit Zubehör und allen Gerechtigkeiten auf Kahlenberger Felde.
welche er von Heinrich Rode gekauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 277^.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 873.
— am dinstage nach Letare.
1499. April 8. | 1098.
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Henning Karsten, Bürger zu
Magdeburg, mit einer halben Hufe Landes auf Olvenstedter
Felde, die er von Hans Herberge gekauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 280
Hegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Ar. 875.
— secunda feria post dominicam Quasimodogeniti.
Nr. 1094— 1102. 1499. 651
1499. April 29. 1099.
Das Domkapitel überlässt Bernd Bessendal und seiner Frau
Katharine ein Freihaus auf dem Pralenberge in der Sudenburg
neben der Badstube, in welchem vorher die Zimmerleute der
Kirche gewohnt haben, wofür sie ein neues Haus bauen und nach
ihrem Tode dem Domkapitel überlassen sollen.
Cop. 102 fol. 121".
St. M.
— dusent vierhundert darnach im negenundnegentigisten jare am
mandage nach dem sondage Cantate.
1499. Mai 17. | 1100.
Der Rat der Sudenburg stellt dem Domkapitel einen Schuldschein
aus über 300 Gulden, welche er in drei Jahren zurücksusahlen
verspricht.
Cop. 102 fol. 122".
St. M.
-— dusent virhundert darna: im negenundenegentigisten jare am
iridage nach dem hilgen sondage Exaudi.
1499. Mai 94. 1101.
Matthias, Abt zu Berge, bekundet, dass Laurene Boltcher,
Bürger in der Sudenburg, an Hans Schechtiny zu Magdeburg
und dessen Sohn Matthias zu Diesdorf zwei Hufen Landes auf
Osterweddinger Felde, wovon ein Viertel auf Abbendorfer Felde
liegt, für 100 Gulden auf Wiederkuuf verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 281.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berye Nr. 879.
— am fritage in der hilligen pingstwochen.
1499. Juni 25. . 1102.
Der Rat von Magdeburg beseugt eine Eintragung in das Giftbuch
der Stadt betreffend den Zins von einem Hause daselbst, von
1492, Oktober 6.
Cop. 748 fol. 129 ".
St. M.
Wy burgermester, rathmann unde innigesmester der alden stad
Magdeburg bekennen openbar in unde mit dussen brefe vor alle den, de on
seen, horen edder lesen, dat na der gebort Christi unses herrn der mvnretal
in den tweundenegentigesten jahre des sonnavendes nach Francisci
eyne gyfft und gave vor uns under unsem rathuse in eynem ge-
652 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
hegheden dinge gescheen unde in deszen hir na folgenden worten,
lude unde inholde in unser stadt gyfftboke klerliken vortekent und
vorschreven ist:
Hans unde Dreus Fricken gebroder und Bernhard (?) Hoppen in
vormundschop Cunulen syner eeliken huszfrouwen geven und verleten
Conen Fricken negen fine marck sulvers mit dem tynse an dem huse,
dar itzund de Heyne Tydensche inne wonet tigen den langen halse
gelegen, mede tho donde, wat he will. In bekentnuss vorsegelt mit
unser stadt secret binnen gedruckt an dussen bref, diensdag post
Johannis anno 1499.
1499. Juli 5. 1103.
Abt Matthias zu Berge belehnt Heinrich Gernegrot zu Magde-
burg in Vollmacht seiner Mutter Katharina mit 21, Hufen
Tandes auf Klein- Germersleber Felde.
Cop. des Abts Matthias S. 282%.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 882.
— sexta post Udalrici.
1499. Juli 9. 1104.
Abt Matthias zu Berge belehnt Hans Bles zu Magdeburg md
2 Hufen Landes auf Veterstorper Mark, die er von der Kirche
zu Sülldrf für 60 Gulden gegen einen jährlichen Zins von
4 Gulden auf Wiederkauf erkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 283.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 883.
— dinstag post Kiliani.
1499. August 26. Giebiehenstein. _ 1105.
Erzbischof Ernst verwarnt die Magdeburger, keine Hamburger
Waren unter den ihrigen miteuführen.
Gleichzeit Abschrift, Pap.
St. M. s.r. Niedersächs. Kreisarchiv Nr.2*,
Dem rathe zu Magdeburg.
Cedula.
Wollet auch ewer mitburger verwarnen, das sie sich der von
Hamburg guter under den yren hiruff zu fuhren noch vor yr gut zu
versprechen nicht understehn, als wir horn mehrmals gescheen solle
unsern zcolen und geleiten zu abbruche, doruff wir erkundung zw
thun befohlen haben, und die des obirkommen, mit dem gute ufzuhalden,
Nr. 1103—1109. 1499. | 653
des ir euch mit den ewern vor schaden wisset zu verhuten. Datum
ut supra. (zu Gebichenstein niontags nach Bartholomei anno domini
etc. XC nono.)
Der Erzbischof befand sich in einem Streite mit der Stadt Ham-
burg wegen gelieferten Korns, welches von den Hamburgern nicht be-
£ahlt worden war.
1499. August 26. 1106.
Abt Matthias von Berge belehnt Claus Insel su Magdeburg mit
einem Viertel Landes auf Osterweddinger Felde, welches er von
Caspar Rode für 10 Gulden wiederkäuflich gekauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 285.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 884.
— montag nach Bartolomei.
1499. August 30. 1107.
Abt Matthias von Berge belehnt Hans Müller zu Magdeburg in
Vormundschaft seiner Frau Meite mit einer halben Hufe zu
Olvenstedt, die ihr Vater Claus Vesemann bisher in Lehen gehabt.
Cop. des Abts Matthias S. 285.
Regest : Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 885.
— freitag nach Decollationis Johannis baptiste.
1499. August 31. i 1108.
Gertrud Bilringes, Priorin des Klosters S. Mariae Magdalenae,
teilt dem Rate von Zerbst mit, dass Ludwig Bodenborger zu
Magdeburg 18 Gulden aus einem Schuldbriefe der Stadt Zerbst
über 25 Gulden Rente dem Kloster übergeben habe, und bittet,
die 18 Gulden bis sur Abhebung durch das Kloster aufsuheben.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dage Justi unde Clementis der hilgen mertelers anno
domini etc. XCIX.
1499. September 2. 1109.
Abt Matthias su Berge belehnt Gertrud, Peter Bruns Witiwe, mit
einem Haus im Nobben in der Neustadt, mit welchem bisher Ludeke
Rivenstall belehnt war, und mit einer kleinen Stätte zwischen
ihrem Hause und Steffen Busse, die Peter Bruns von dem
letzteren gekauft halte.
Cop. des Abts Matthias S. 285".
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 886.
— montag nach Decollationis Jahannis baptiste.
654 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1499. 1110.
Erebischof Ernst bittet den Rat der Stadt Magdeburg um Bestra-
fung derjenigen Personen, welche ihm und den Seinen Beleidi-
gungen und Schmähungen zugefügt haben.
Konzept. Pap. — Der Schluss mit anderer Tinte an den Rand geschrieben.
St. M. s. r. A. Erzst. M. Allgem. Nachtr. X.2.
Ernst etc.
Ersamen und fursichtigen lieben getrewen. Von den hochgebornen
edeln und wolgebornen unnsern oheymen und lieben getrewen hern
Waldemarn und hern Rudolffen gebrudern fursten zu Anhalt etc. und
Gunthern gıaven und herren zu Mansfelt, die wir nechst mit werbung
an euch gevertiget, ist unns ewr antwort widerumb inbracht, als ob ir
von ewrn mitburgern und inwonern nicht gehort noch verstanden, das
sie unns oder unnsere prelaten mit doctor Stanffmels bekentnus
beswert hetten, so wir euch aber die selben namhaft machten, woltent
ir euch der gebure halden; darauf zeugen wir euch an Hannsen Ale-
man burgermeister, Hannsen Hoym, den man nennet den stadtvort
Hannsen Aleman den eldisten unter den schópffen und Giszen Dompnitz,
von den wir und die unnsern mit solcher smehe und injurien unnser
ere und glimpff aufs hochst berurend belestiget, die unns in keynen
weg zu gedulden, und herren unns vorsehen, die selben benanten
solten irer erb und lehenszpflicht, somit sie unns vorwandt, in besser
bedencken genommen und nicht so gar vergessenlich zurucke gestellet
haben, so wir danne gedachter irer beredung und ungegrundten be-
schuldigung solch redlich anzeigung erlanget, das wir ob sie das vor-,
neynen wolten dye jhennen, die das von ine gehort, furstellen mogen
der gentzlichen zuvorsicht, ir werdent auch in bedacht der billicheit
und ewren pflichten nach also gegen ine beweisen, das wir ewren vor-
driesz und miszfallen widder obgenanten mogen vermerken und unns
und den unsern geburenden abtrage, kare und wandel] von ynen
beschaffen, des wir und was ewres gemuts hirinnen sein wil, ewr ant-
wort begern und gewarten. Datum .... Wu wir auch dermaszen
ymands mehr erfahren, wollen wir auch uf ander zceit zu erkennen
geben des vorsehens, ir werdet euch gegen dem auch aller gebor, wie
gegen itzdan gegeben, erzceigen, protestiren doch und bedrugen offent-
lich, das wir vor uns und die unsern diese forderung uff pene ader
straffe des bluts nicht wollen angestellt noch gedeut haben.
An den rate der alden stat Magdburg.
Die Zeit dieses Briefes wird bestimmt durch das darauf besügliche
Gutachten des Dr. Johann v. Breitenbach von 1499, September 6. Hans
Alemann ist zuerst. Bürgermeister 1498.
— mm u nn
Nr, 1010-1111. 1499, 655
1499. September 6. Leipzig: 1111.
Johannes von Breitenbach, Doctor des geistlichen Rechts zu Leipzig,
giebt über eine vom Ersbischof Ernst an den Rat von Magdeburg
eingereichte Beschwerde ein Gutachten ab.
Or. Pap. Si. abgefallen
St. M. s. r. A. Erzst. M. Allgem. Nachtr. X. 2,
Hochwirdigster in gott vater, durchlauchter hochgeborner furst und
herre, meine gantz willige gehorszame verpflichte dinste sein E. f. g. mit
aller unttertenigkeit allezceit bevor. Gnedigster furst und herre, E. f. g.
schriffte sambt eingelegter copien éins brives, so den von Magdeburg
soll geschriben, hab ich untterteniglich allenthalben verstanden unnd
bitte in demut E.f.g. darauff zcu wissen, so ich die bewerten geist-
lichen rechte und ire doctores von solchem falle, der in E.g. schrifften
angezceiget und begriffen, besagende vleissig vermarckt und ermessen,
befinde ich noch meinem vorstenttnis, doch eins bessern unbegeben,
dieweile E.f.g. in bmelter copien untter andern also schreiben, der
gentzlichen zcuversicht, ir werdet euch der billigkeit und ewren pflichten
noch also gegen in beweisen, das wir ewren verdriesz und misfallen
wider sie mogen vermercken ete. so dan die von Magdeburg aus solcher
E. f. g. hocher vermanunge darczu beweget und geursacht wurden,
villeicht in der eyle dieselbigen grosze myszhendeler an irem leibe und
leben zcu straffen und sie also an leibe und leben, als dan zcu rechte
in disem falle gescheen solte, strafften, so mochte sich E.f.g. der
irregularitet, die man dan aus eberurtem E.f.g. schreiben und ver-
manen erweisen möchte, nit wol beschutzen, es were dan, das E.f. g.
die protestation, wie dan am ende zeugeschickter copien gesaczt, getan
und also offentlich protestirt und bedinget hetten, und wan auch in
solchem falle die protestation vor dem richter, do ein prelat ader clericus
von seinem myszhendeler fuge, wandel und abtragk fordert, geschiet,
so were es sicher auch demselbigen prelaten ader clerico fruchtbar und
dinstlich, das er solche protestation vor dem richter in beyweszen eins
oflenbaren schreibers und geczeugen thette und ein offen instrument
durch den notarium und offenbarn schreiber doruber begreiffen liesze,
das doch, so solche protestation E.f.g. schrifften eingeleibt und incor-
porirt wurde, nit von nóten, unnd dieweile diser fall die irregularitet
und also ferligkeit der selen betreffen möchte, so geburt sich darynne
inhalts geistlicher rechte Jen sichersten weg zcu halten und zcu erwelen,
was ich E.f.g. zcu beheglichem dinste thun sall, bin ich allezceit gantz
willszam, unttertenig und gehorszam. Geben zcu Leipczk uff freitag
noch sancti Egidij abbatis anno domini ete. XCIX "^.
E. F. G. gantz williger gehorszamer Johannes
von Breittenbach, doctor und ordinarius etc.
Adresse: Den hochwirdigsten — fursten und herrn herrn Ernesto
ertzbischoven zcu Magdeburg —.
— nn —— M —
656 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1499. Oktober 12. 1112.
Peter Conradus, Meister der sieben freien Künste, verkauft den
Domvikaren 6 Gulden von den 10 Gulden, welche ihm und seiner
Mutter für ein Kapital von 200 Gulden die Stadt Magdeburg als
Zins bezahlte, wiederkäuflich für 100 Gulden. j
Cop. 31 fol. 104 ".
St. M.
— dusent verhundert darnach im negenundenegentigisten jare am
sonnavende na Dyonisii.
— — —— ———
1499. 10. November. 1113.
Matthias, Abt eu Berge, bekundet, dass Drewes Bles, Claus Refelt
und Hans Fridach in Vormundschaft der Erben des verstorbenen
Kersten Slevenitz an Thomas Andreas su Magdeburg zwei Wispel
Weizen jährlich aus 5 Hufen Landes auf Dodendorfer Mark für
100 Gulden wiederkäuflich verkauft haben.
Cop. des Abts Matthias S. 284.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.888.
— am abende Martini episcopi.
1499. December 2. Junsbruck. 1114.
Kaiser Maximilian ladet die Stadt Magdeburg zur Teilnahme an
dem Reichstage zu Augsburg ein.
Abschr. in O. v. Guerickes Pristina Libertas fol. 92 (nach einer beglaubigten
Abschrift aus der Kais. Judicial- Registratur).
Stadtbibliothek zu Magdeburg (Ms. fol. 88).
Maximilian von gottes gnaden Römischer kónigk etc. Ersahmen
lieben getreuen. Wir haben aus des königs von Frankreich furnehmen,
so er jetz in Italien ubet, auch zu erhaltung friedens undt rechtens im
heiligen reich undt andern mercklichen uhrsachen, dartzu uns die undt
andere des heiligen reichs teutscher nation und gemeiner christenheit
undt besonder der Türcken schwere obliegende hándell und sachen
bewogen, einen tagk in unser undt des heiligen reichs stadt Augsburgk
auff S. Matthias tag des heiligen zwölffbotten schierst künfitig persóhn-
lich zu halten fürgenommen, in solchen mit euer undt ander des
heiligen reichs stánde rath und hülffe der notturfft nach zu handeln.
Demnach begehren wier an euch mit ernst befehlende, dass ihr euer
pottschafft auff den jetz gemelten tagk zu uns gen Augsburgk sendet,
uns vorgemelter massen helffen rathen zu handeln und je nicht auszen
bleibet noch auff jemandt wegert oder vertziehet, damit ihr andern auch
auszubleiben nicht uhrsache gebet undt dardurch das heilige reich
deutscher nation und gemeine christenheit weiter nicht in ewige schmach
schaden und verachtung geführet und fried und recht in wesen gehalten
Nr. 1112—1118. 1499. 657
werden. Daran thuet ihr unser ernstliche meinung und sondern ge-
fallen. Geben zu Inspruck am 2. tage des monats Decembris anno
domini 1499, uusers reichs des Römischen im XIIII. jahre etc.
Adresse: An rathman und innungsmeister cer alten stad Magdeburg.
—— ——
1499. December 22. 1115.
Abt Matthias zu Berge belehnt Tile Harksiro zu Magdeburg mit
einer Hufe zu Othmersdorf, mit der zuvor Michael Diederich be-
lehnt war, gegen 11 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 289.
Regest: Holstem, UB. des Klosters Berge Nr. 891.
— dominica post Thome apostolen.
1499. December 29. 1116.
Abt Matthias su Berge bekunde, dass Hans Swede zu Krakau
an Claus Zipel und Cord Polle als Vorsteher des Hospitals und
der armen Leute zu S. Gertrud und Elisabeih unter dem Ufer
gelegen 5 Gulden jährlich aus allen seinen Gern in und ausser
Magdeburg, besonders aus 2 Hufen Landes auf der Wulfesmark
bei Prester, aus 1!;, Hufe zu Osterweddingen und aus 2 Vierteln
zu Schleibnite für 100 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 289".
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 892.
— am sontage nach Puerorum.
— —
1499. 1117.
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Hermann Vilpennig zu
Neustadt an Michael Kerckhoff, Priester und Alíarist in der
Kirche S. Annae su Magdeburg, einen Wispel Weisen aus
3 Hufen auf Abbendorfer Felde vor Osterweddinyen für
50 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 286.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 895.
1499. 1118.
Wypert von Barby, Domherr und Thesaurarius zu Magdeburg,
verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs und Domkapitels an
Johann Blumentrost Pfarrer, Bernhard Schildow und Matthias
Langebugen Äliesten, Thomas Harkstro und Thomas Gram
Prokuratoren und an die Altaristen der Kirche S. Johannis zu
Magdeburg eine Hufe auf Schrotdorfer Mark für 100 Gulden.
Cop. 108 fol. 111".
Das Datum fehl. Da die Urkunde zwischen denen des Jahres
1499 steht und da das Copiale im Ganzen die Urkunden nach den
Jahren geordnet hat, so kann man diese gewiss unbeanstandet dem
Jahre 1499 zuweisen.
Geschiehtsg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 42
658 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Um 1500. Januar 15. 1119.
Jacob Meurer zu Magdeburg bittet den Bat von Zerbst um Rück-
erstattung der von ihm ausgelegten Gelder und seiner Ausgaben
bei seinen Diensten für die Stadt Zerbst.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— tho Magdeburgk am XV dage des mantes January etc.
Um 1500. 1120.
Der Rat von Magdeburg bitte den Fürsten Waldemar um
Sicherung der Strassen in seinem (tebiete gegen Strassenräuber.
Or. Perg. Si, abgesprungen.
Haus- und Staatsarchiv zw Zerbst.
Unsen willigen dinst thuvorn, hochgeborn furste gnediger here.
Uns kumpt warlich vor und werden des von guden frunden vorwarnet,
dath sich Johann Mucke und Grevenitz mith yrem anhange und mit
vorwanten mercklich jegen uns und dy merckschen koplude bearbeidet
und ruther op dussen Liptzschen marcht bereden sullen hebben, der
meyninge, de unszern mit ohn adir ohre gudere in jwer f. g. tursten-
dom efte an der grenitze tho thofende, opthohowende und nach orem
gevallen dar mith tho gebarende. Gnediger here, deme nach und dar
mith dy vorgenanten mothwilliger eym yden dath sine unavegesecht
und unvorwarder ere wedder goth, ere und rechte op keiserlichen
frien straten nemende in jwer f. g. furstendom ohr unbillichs vor-
nemen nicht fulfuren mogen, isz unsze denstlichs bidden, jwe f. g.
willen tho hanthabinge des gemeynen kopmans jwer f. g. straten
beriden und ok in den ampten wach tho wesen vorschaffen laten, uns
des jwer f. g. gemote und wur jwe f. g. de ruther hebben wille,
gnedichliken vorwitliken, willen wy dy unszen ok vorferdigen und
alszo vorfogen, dath eyn yder, szo idt von noden, den andern wethe
tho finden, darmith dy kopman sekerlich wandern und vor den ge-
nanten moethwilligeren seker sin moge, vordene wy umme jwe f. g.
mith erzeegunge gevelliger und annhemer dinste mith besunderm
vlithe gern, des jwe anthwerde. Geschreven undir unser stadt secreth
donnerstags nach Misericordias domini.
Rathmann und inningszmeistere
der aldenstadt Magdeborch.
Adresse: Den hochgeborn fursten und hern hern Woldemar,
fursten tho Anhalt —.
—— —
Nr. 1119—1122. 1500. 659
Um 1500. 1121.
Die von Zerbst nach Magdeburg abgesogenen Leinewebergesellen
schreiben dem Rate von Zerbst, dass sie wegen Herabsetsung des
Lohnes abgezogen seien und sich alle gelobt hätten, nicht bei den
Zerbster Meistern zu arbeiten, wenn der Lohn nicht wieder erhöht
würde.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Den ersamen und weyssen vorsichtigen burgermeyster und dem
gancen radt zcu Cerbest eine fruntliche bethe thon wir lineweber ge-
sellen van Magdburck an uch und begeren, das ir wolt dy meyster
ezu Cerbest der lineweber uber mitburger wyllet underrichten, das sy
uns wyllen lassen bliben by der alden gerechtikeyt und prevelegen,
welche uns uber erwerdikeyt gegeben hat meyster und gesellen by
nemlich dy bruderschafft unser lieben frawen, da van sy uns wyllen
brengen; szo bitten wir uber erwerdykeyt, das ir uns dar czu wylt
beholffen sein, das wirs mochten dar by erhalden, als uns gegeben ist
von uwer erwerdykeyt, das selbige wyllen wir allezeyt wyder umb uch
vordeinen. Uch, leyben und ersam wyssen herren, szco geben wir
uber erwerdikeyt czu vorsten, das sy uns haben abegebruchen den
lon, uff das sint dy gesellen alle enwecken geczogen und haben sich
erklaget ken den gesellen czu Magdburck eines sulchens von den
meystern czu Cerbest, haben wir uns allszo voreiniget nur gesellen
allesammet, keyner nicht by én czu erbeten, es sy den sache, das es
unsern gerectikeyt mochte wyder werden, all sy vor gewest ist, so
wyllen wir sy gerne eren und foidern nach dem all das hantwerges
gewonheyt ist. lezunt nicht mer denn einen frunthlichen wyllen von
allen gesellen.
Adresse: Dem ersamen und weyssen vorsichtigen radt zcu Cerbest —.
Um 1800. 1122.
Hans von Burch zu Magdeburg bittet die Pfünner zu Stassfurt
um eme Abschlagszahlung von 20 Gulden für Claus Olisen zu
Atsendorf auf die zu Walpurgis fälligen 9 Mark.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Stassfurt.
Minen vruntliken denst to allen tiden, leven vrundes. Ik do
juwer leve to weten, wo ik nu hebben schal mit juk von sancte
Wolburgen dage IX mark etc. Nu bidde ik gik denstliken, dat gy
myk welden entrichten XX gulden to Clawes Oltzen wonaftich to
Assendorp, unde wo se em nicht en werden vor sondage, so wel he
se up mik in de joden nemen, wen ik hadde hopet, dit gelt scholde
uns over lang ghewurden hebben; dar umme dut so wol unde helpet
42*
060 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
mik nu von dissem vorschreven manne, dat wil ik alle tit gerne
vordenen unde bidde umme en antwerde. Hans von Burch
to Magdeburch.
Adresse: Den ersamen wisen luden Jacop Wedding unde Hintze
Degener des saltgreven to Stasforde, mynen guden vrundes.
Um 1500. Gommern. 1123.
Jacob Rode verwendet sich für seinen Schäfer zu (/ommern, dem
sein Weib entlaufen, beim Tate von Zerbst.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen ganscz fruntliken und willigen dinst thovorn. Ersamen
Joven hern, besunder und gunstigen frundes. Ik do juk gancz fruntliken
weten, wu myn schaper und myn dener tho Gummer sick gancz sere
und swarliken beclaget hefft, so also om sin husfrowe itzundes und
ok tho mer tiden entlopen is etc. und or frunde, alszo he mik claget,
ome gancz sere de schuld geven und laten sik beduncken, dat he
siner husfrowen kortnich deyt, so dat de schel und brock an om und
nicht an or were etc. leven heren, dar do ik juwer erssmen leve gut-
liken up weten, dat de schuld an ome nicht en is, sundern wan se
sik fromeliken und erliken, so eyner fromen frowen wol temede, sik
helde und alszo he ok sulves gancz gerne geseyn hedde etc. leven
hern, sij scholt keynen tvivel hebben, wan se sik jegen om halffe wege
schickede und helde, myn schaper dede wol al, dat wol gedan were
ete. sundern ik sorge gancz sere, dath sye mynen schaper noch gancz
vorderffen werd, so gy wol kond erkennen und merken, we so be-
wyffet is, dat dem bange und ok jamer kenoch tho mode mach sin etc.
Hirumme, leven hern, bidde ik juwe ersamerheyd up dat alder
flitichgiste, so ik kan und mach, dat gij mynen schaper hirinne jegen
ore frund wilt vorantwerden, wente he dar nene schulde ane en heftt,
und se doch wol weth, wat ik or sulves gesecht hebbe, so dat ik in
der warheyd gancz gerne mit or hedde gud geszeen, sunder we sulves
nicht en wil, we kan dem helpen, sundern wan or frunde se wol
menden, so mochten se om wol wedder senden, und wur mede ik
juwer ersamicheyd willen und dinste bewissen konde und mochte, do
ik alle tid willich gerne. Geschreven des middewekens na sunte
Francziscus dage tho Gummer under Wilhelms Kelres mynes leven
swager ingesegel, wente ik myn hir nicht hadde.
Jacob Rode, borger tho Magdeburg.
Adresse: Den ersamen wysen hern borgermestern und inningh-
mestern der stad Serwest —.
Nr. 1123 —1125. 1500. 661
1500. Januar 2. 1124.
Thomas Emerstede, Allarist der Ulrichskirche, schreibt dem Rate
Zerbst, dass er Deler Schulte dem Schneider Geld yelichen, auch
Gerste nach Zerbst gesundt und für Memorien einen Zins von
seinem Hause bezahlt habe, und bittet, den Schuldner unzuhulten,
seine Schuld zu bezahlen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donreszdage nach Circumcisionis domini anno M^ V*e,
— — -——
1500. Januar 3. 1195.
Hans Heckt ersucht den But von Zerbst, eine von seiner Schwester
volleogene Schenkung un einen Fremden. für wungiltig zu
erklären.
Or. Pup. $.
Stadtarchiw zu Zerbst.
Minen willigen dinst tovorn. Ersamen und wolwysen leven hern.
Mik is dureh itlik juwe medeburgers mvne angeborn frunde nuweliken
witlick geworden, wij dat Margarete Tvmmermans, mvne geborne suster
van vader und muder, or guder, die sie hefft und besittet in husz und
hoffe und in juwer stadt Czerwist bewechlik unde umbewechlik, schal
vor jw und richter und scheppen eynem geheten Thomas nagelaten
und gegeven hebben nach orem dode sodanne to garten gebruken und
hebben, my als orem lyffliken unde naturlikem bruder und mynen ok
oren frunden und angehorn to grotem hone, schaden und vorfange,
welker unduchtige gyfft ik von mynenthalven in broderliker wysze
wedderrope und vor unduchtig will geholden hebben, antosehnde dy
gedachte Thomas noch van mageschop noch von angeborn fruntschop
my edder myne suster belanget, sodanne guter mit rechte to besitten
und tho innehmen, des ik denne mynes deils halven nicht gestaden
edder em vergunnen will. bidden mit gantz besundern vlite, juwe
ersamheit willen sotane gifft villichte vor richter und schepen geschein
nicht vor rechtlike gifft holden, die wyle ik und mvne und ore frunde
jw wolbekant leven und rorigh (?) seyn, sunder die cassiren und vor
unduchtig holden, ok uth de gifftbuke delgen, szo die gescreven wiere,
die rechticheit antosehnde, so keyn fromder dat erffe synes angeborn
frundes, die wyle die levet, besitten edder mit rechte nehmen magli,
als die sachsenrecht uthwiszen, juw ersamheit willen sik ok in dissen
saken gutwillig bewyszen nach allem gebor, verdine ick mit vlite
unde die mynen umb jw gerne. Geget (?) des juwe antwort. (ieschreven
uth Magdburg am fridage na Circumcisionis domini ym vyffhundersten jar.
Hanns Heckt, borger tho Magdburg.
Adresse: Den ersamen und wolwyszen burgermeistern, richter
und scheppen der stad Czerwist —.
662 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1500. Januar 3. 1136.
Bürgermeister und Ratsherren der Städte Magdeburg, Braun-
schweig und Hildesheim errichten mit einander ein Bündnis auf
20 Jahre dergestalt, dass, falls die eine oder andere der ye-
nannten Städte behindert und belagert oder in einen Krieg ver-
wickelt würde, die anderen, und zwar Maydeburg mit 200,
Braunschweig mit 200 und Hildesheim mit 100 Mann Fussvolk
ihr zu Hilfe kommen oder statt dieser Mannschaft für jeden
Mann 2 Gulden monatlich entrichten sollten; wenn die belagerte
Stadt sich zu retten nicht vermöchte, so sollten die anderen beiden
sie ausserdem mit Geld und zwar, im Falle dieses die Stadt
Magdeburg betreffen würde, die Stadt Braunschweig mi 12000
und die Stadt Hildesheim mit 8000 Gulden unterstützen.
Or. Perg. 3 Sp.
Stadtarchiv zu Braunschweig.
— dusent viffhundert am fridage nach Circumeisionis.
en
1500. Januar à. 1197.
Kaspar von Kositz zu Magdeburg verkauft den. Domvikaren
6 Gulden von den 70 Gulden, welche er an Zinsen jährlich aus
der Stadt Köthen hat, wiederkäuflich für 100 Grulden.
Cop. 31 fol. 106“.
St. M.
— dusent darna ym viffhundertsten jare am avende der hilgen
drier koninghe.
1500. Januar 31. 1128.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, eine Bürgerin
zur Herausgabe der ihr anvertrauten Kleinode | anzuhalten,
widrigenfalls sie vor das geistliche Gericht gezogen werden würde.
Or. Perg. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frundes.
Hans Francke unse borger beclagt sick, dat sine elike husfrouwe to
der tidt, alze zee ores dinges schelich und van ander weren, juwer
ersamheiden borgerinne der Hans Reynhardtinne to der tidt wesent-
licken alhir by orem ehewerde zeliger sinde, itlike clenodia tho be-
waren und getruwer handt gedhan hebbe, derweghen zee dorch unse
borgersche gnante Francken elicker husfrouwen, de wile ze wedder-
umnıe by enander gewest, ock vormalsz angesocht und ein sulks wedder-
umme geesscheth, dath ze nicht hebben erlanghen moghen; desz gliken
ock up unser vorschrifte, de wy twemal derhalven an juwe ersam-
heide gedan, nichts beschaffet heft, sy zee vororsacht de sulvighen
Nr. 1126—1129. 1500. 663
Juwe borgersche mith geistlickem gerichte vorthonhemen, welcks denn
ock durch juwe ersamheide avegeschaft, der meynunge, de unse sick
mith gnantir juwer borgerschen vor juwen ersamheiden to recht-
ferdighen, des sick denne genanter ore ehewerth, de ein sulks vor
sin gutli gedenckt tho vordedinghen, beswerth und nicht vorplicht to
sinde bedunckt, sunder erbodich isz, efte de bmelte Reynhardtinne
onhe efte sine husfrouwe bededinghen wolde, willen zee ohr vor uns
antwerden und alles doen, wes se plege sin moghen, wu ze aver dar
ane nicht gesedigt und de unsen zodane klenodie nicht van ohr er-
langhen moghen, willen ze dem geistlicken rechte eyne volge doen
dath ore to ermanen. Guden frundes, isz derhalven unse fruntlicks
bidden, ghy willen de sulvighen juwe borgeriune der billicheith wisen,
dar mith getzengk, vorder moyge und arbeith vorblive; vordene wy
umme juwe ersamheid in flite gerne. Geschreven under unser stad
secrett fritag nach Pauli Conversionis anno domini etc. Xv*.
Radtmann und innigesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen burgermeistern und radtmannen to Zcerwst —
1500. Februar 3. 1129.
Der Hat von Magdeburg schreibt un den von Zerbst wegen An-
spruchs eines Bürgers un eine Erbschaft.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst bevor. Ersamen bsundern guden frundes
Alszu wv juwen ersamheyden ehrmalsz up ansoken Arndes van
Gryben eyner mollen halven, dar tho he alsze erfinhame Johannes
Kerckhoves zeliger gerechticheit tho hebben vormeint, gescreven, ok
hebben dar uth juwe ersamheyde mit unsem borgermeister und ander
unses rades frunde rede gehat und zo wy vornhemen gutliken tho
vorhandeln up uns gestalt, hebbe wv ein sulksz gnanten Arnde van
Gryben vorgeholden, de des ok willich isz. Guden frundes, isz der-
halven unse beghern, so gv hyr komen, gv willen uns derwegen an-
spreken, willen wy eyne bequemlike tydt de dingh tho vorhandeln
ernennen, wanne juck tho willen und denste tho wesende, sindt wv
gneigt. Gescreven under unser stad secret mandages Blasii episcop!
et martiris anno Xv *.
| Hadmanne und inningsmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radtmanne tho
Zcerwst —.
——— nn.
664 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1500. Februar 6. 1130.
Jacob Rode, Speisemeister des Hospituls zum heiligen | Geist,
quittiert den Rat von Zerbst über 8 Gulden Zins.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am tage Dorothee virginis anno domini dusent V* etc.
1500. Februar 23. Quedlinburg. 1131.
Notariatsinstrument über die Schenkung von 16 Gulden aus den
Gefällen der Stadt Magdeburg an das Franziskanerkloster in der
ulten und das Augustinerkloster in der neuen Stadt Quedlinburg
seitens des dortigen Bürgers Curd Sundhausen.
Beglaubigte Abschrift.
St. M. s.r. Stift Quedlinb. CIV. Nr. 16.
— anno millesimo quingentesimo, indictione tercia, die lune
vicesima tercia mensis Februarii.
Um 1500. Februar. — 1132.
Jacob Rode schreibt an den Rat von Zerbst wegen eines Übel-
thäters, der sich in seinem (Gerichte zu Jüterglück aufhalten
sollte.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen vruntliken dinst tho vorn, leve her borgermester unde er-
samen gunstigen wolwisen leven hern. So gij mik itzundt schrifite
bevaleth, wy juwer leve Blesius Kerstens clagens angebracht unde
berichtet, wy de gemeynen van Juterclick sich beclagen unde be-
sorgen van eynem Mattis Duben, der sick birgeth hir binnen Magde-
borch, tho Gimmer, underwilen ok to Litzke in den rogen sick ent-
holdin solle etc orsake halven he noch binnen Juterklich in mynen
gerichte etlike guder Blesius sal hebben, und sunder gerichtes vor-
deringe unde unvorplichter schult de upgnanter Duben bedrouweth
myne menne, juwen borgern vormogen und anholden, in dem myne
menne sick vorchten schaden to nemen, wy juwer leve breff wider
vormelt, hebbe ik allen halven vorstanden unde bidde juw ersamen
wisheydt weten, dat ik keyne viende dragen in sodanem boben, de
boven recht de lude wilt bedrawen, ik ock keynen weten hebbe und
vck one nicht bekenne, fogede he sik ok binnen Gimmer effte anders
in myne gerichtes, denne wolde ik wol raden, dat juwe leven wol
eyn beval inne hebben soldet, doch bidde ik vruntlick, juwe ersamen
wisheydt wil myne menne in dem besorgen und Blesius Kersten
underwiszen, dat he sik mit gnanten Duben voreynygen konden, mick
Nr. 1180—1134. 1500. 665
twivelt nicht, gij weten wol, wy et mik und ander erliken steden tho
schaffen wirdt, dede straftunge gerne deden, wen sze tho handen or-
langen mochten; wes ik gudes in dussen sakin unde in andern mochte
gudes geschaffin umme juwer schriffte an mik gedan, salle juwe leve
keyne twivel hebbe und nicht an gesprart, und wurmede ik juwer
ersamen wisheiden wuste to willen und to dinste sin, bin ik alle tidt
willich und do dat gerne. Geschreven am sondage na Mattie under
mynen gemerke. Jacoff Rode, borger in der
alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und wolweisen borgermester unde rath-
man der stadt Serwest —.
1500. März 12. u 1133.
Abt Matthias zu Berge belehnt Simon Mistding zu Kahlenberge
mit einem Hause auf der Spiegelbrücke bei dem Markte gegen
30 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 291.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 898.
— quinta die Gregorii pape.
1500. Mürz 20. 1134.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er möge aus
seiner Mitte jemand zur Verhandlung eines Streites über cine
Mühle nach Magdeburg schicken.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntlicken denst bevorn. Ersamen besundern guden
frundes. Szo jwe ersamheide itlich schell und gebrech twisschen jw
unnd Arnt von Griben unsen borger eyner mollen halven unent-
scheiden swevende op uns in witlicker fruntschop gestalt hebben, dar
in denne unsze borger ok bewilliget, ist an jwe erszamheide unse
begeren, dar mith gy mith ohm entscheiden werden und ander gezengk
vorblive, jwe ersamheide willen op dinszdach na Letare negest kunfftich
jwes rades frunde vormiddage by uns hebben, willen wy dath
wedderparth ok vorheischen lathen, de schell to vorhoren in thovor-
sicht jw gutlichen tho entscheiden, wesz des jwe meynunge, by kegen-
werdigem jwe richtiche anthwerde. Geschreven under unszem secretli
fridages na Reminiscere anno domini ete. XV*.
Rathmann und innyngesmeister
der alden stad Magdeborch. '
Adresse: Den erszamen borgermeister und rathmann der stadt
Czerwist —.
666 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1500. März 23. 1135.
Abt Mutthias zu Berge belehnt Margarethe, Jacob Mistdings
Frau, mit einem Hause auf dem Markle, nächst Steffen Severini
gelegen, gegen 30 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 292".
Kegest: Holstein, UB. des Klosters Berge NT. 89.
— am montage nach sancti Benedicti abbatis.
—— [1 -—— —
1500. März 31. 1136.
Mutthias Rode, Iluns Todes Sohn, bekennt, dass er vom den
34 Schock Groschen (53 — 1 Gulden), welche die Fürsten Adolf
und Magnus von Anhalt. von den Marken Bolendorf und Klepzk
seinem Vater für 200 Gulden wiederkäuflich verkauft hatten, den
Domvikaren Johann Mecke, Augustin von Erfurt, Mutthias
Wulsleger und llenning Iluselitz 6 Gulden jährlich wieder-
käuflich für 100 Gulden verkauft hat.
Cop. 31 fol. 213.
St. M,
— veftteynhundert jar am dinstage nach dem sontage Letare in
der hilgen vasten.
Der Revers der Vikare von demselben Tage ebenda.
1500. April 13. i 1137.
Abt Matthias zu Berge belehnt Hans IHlosaug zu Magdeburg mit
einem Viertel Landes in Bahrendorf, das ihm Mertens Becker
daselbst für 8. (rulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 293.
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 900.
— montag nach Palmarum.
1500. Mai 11. 1138.
Abt. Maithias ron Berge belehnt Hans Sluter zu Magdeburg mit
einem Hause auf dem Pfeiferberge.
Cop. des Abts Mutthias N. 294,
Iteyest: Holstein, UD. des Klostes Berge Nr. 902.
— montag nach Jubilate.
1500. Mai 13. 1139.
Mittwochen nach dem sontage Jubilate yn dem funflzcehn-
hundersten jare schlichten Matthius, Abt von Berge, und der
Möllenvogt Hans Ritter einen Streit zwischen den Klöstern
Nr. 1135—1142. 1500. 667
S. Agnes und S. Lorenz wegen einer G raswiese, bei der Karpfenlakeuuf
dem Werder des Agneskloslers belegen, bei welcher Verhandlung auch
einige altsessene Leute der Neustadt verhórt werden, nämlich
Tile Schulte burgermeister, Heyne Anckepennigk rathman, Jacoft
Schutteler, Bastian Ludeman und Hans Berndes.
Or. Perg. 2 Sp. beschädigt.
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 132.
1500. Mai 19. 1140.
Adam Pouwelingk zu Magdeburg bittet den Rat von. Zerbst um
Zahlung von 17! Schock Groschen Zins und sendet zur Be-
glaubigung Jacob Querstedes Verschreibung mit, von dem der Zins
herrührt.
Or. Pap. Ss.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donredage yn der hilgen pinsswecke anno domini XV
hundert jare —.
Da der Rut von Zerbst keine Zahlung geleistet und sein Ver-
sprechen, in der folyenden Woche in Magdeburg zu zahlen, nicht ge-
halten, mahnt Pouwelingk den Bat nochmals um Tuge S. Barbarae
(December 4). LLL
1500. Mai 21. 1141.
Abt Matthias von Berge belehnt Arnt Grope mit einem Hause
auf dem Gesecken Thie in der Neustadt gegen 4 Schillinge Zins,
das er von Thomas Woldeke gekauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 296.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 906.
— dornstag nach Cantato.
1500. Mai 22. Hadmersleben. 1142.
Benedict Ulrikes, Pfarrer zu Hadmersleben, und Drewes Langener,
Bürger zu Magdeburg, schreiben dem Rute von Zerbst, er móge
Jacob Heyse, bei welchem beim Dörren des Flachses oder Hanfes
Feuer entstanden, dahin bewegen , seinem Nachbar Martin Kloster-
mann, der durch das Feuer noch mehr geschädigt worden, einigen
Schaden zu vergüten.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— tho Hademersleve am frydaghe nach Cantate anno xve,
668 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1500. Mai 22. 1143.
Das Domkapitel entscheidet einen Streit zwischen Heyne Wegener
zu Magdeburg in Anwesenheit Henning (froteherres uls Bevoll-
mächtigtem des Klosters Nienburg und den Bawermeistern von
Gross-Beyendorf wegen der Zinsen aus der Mühle vor diesem
Orte.
Cop. 102 fol. 135 ".
St. M.
— im veffteinhundersten jare am fridage nach dem hilgen son-
dage Cantate. LLL LL
1500. Mai 29. 1144.
Der Rat von Magdeburg. schreibt an Lüneburg. über den Zug
entlassener Kriegsknechte.
Or. Perg... Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Lüneburg. -
Unnsen fruntliken dennst thovorn, ersamen wisen hern, besundern
guden frundes. Wy vornhemen uth juwen schrifften an uns gelangt,
dat errige saken twusschen dem konningkghe van Dannemarcken mith
den Dithmerschen in freden gestalth und gesuneth syn unnd dath sick
de kriegeszknechte over de Elven na dem lande tho Luncburch wenden,
wath orth landes ze aver uthgedenken, sy juwen crsamheiden unbewust,
doch so gha de redhe, dath se sick by de herschop van Sassen voghn
willen ; guden frundes, hebben wy tiding van den Dithmerschen gerne
vornhomen juck guder wolmeynunghe unnd gedhaner erinneringhe,
der wv forder van juwen ersamheiden, so ghy wes erfaren, wardende
syn, hochlicken bedancken unnd im glicken guthwillighen tighen juwe
ersamheide erzceghen willen, de alweldighe goth mothe alle dingk schicken
na sinem gotlicken willen, des jammers isz noch ghewest; wur mede
wy juwen ersamheiden tho willen und denste werden moghen, willen
wy alle tidt willich gefunden werden. Geschreven under unser stad
seerette fritagh nach Vocem Jocunditatis anno ete, XV *.
Radtınann unnd innigesmeister
der alden stad Magdeborgh
Adresse: Den ersamen wisen burgermeistern und radtmanne tho
l,uneborch. unsen besundern guden frunden.
1500. Juni 1. 1145.
Die Kürschnerinnung gu Magdeburg bittet den Bürgermeister zu
Zerbst, die Frau Kirchhoff zur Zinszahlunyg anzuhalten und das
versprochene Fass Bier in gutem Zustande zu liefern.
Or. l'ap.. Si. Zettel beilieyend.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen dynst etc. Erszamer her borgermeister, gude frunth.
So juwer erszamheit wol witlick ys, dat wy von unser ynnigen wegen
an juck tho Czerwest yn vorgangen weken vor ostern geschicket badden
Nr. 1145—1146. 1500, 669
itzwelker von unser ynnigen wegen, de denne vor juck unde yn jegen-
wordicheit des richters belanget und bededinget hebben umme jarlike
vorseten tynsze unser ynnigen von orem husz vorplichtet hebben
beclaget eyne frauhen juwe borgerschen genant de Kerkowynne, myt
der de unsen syn eynsz geworden unde hebben vordragen, dat sze
von vorbeden unde anwisinge juwer unde des richters uns und unsern
ynnigesbrodern scholde und wolde senden eyn fath bersz, so gud also
or god dat geve unde von orem brauwelsche dat best worde, unde gv
yn sampt myt deme richter der frauwen sodans hartlick to donde bevolen
hebben etc. Hiruppe ys unse fruntlige bede, gy myt deme richter de
gnanten frauwen de Kerkowynnen vor juwe erszamenheyt willen eischen
unde so underwisen unde toseggen, dat se unser ynnigen wolde
utrichtent don der vorseten tynsze halven, de se von orh denken to
erlangen unde affmanen unde sze sick by or berh wolde fynden unde
dat yn orh beste to keren, wente dat willen unse broder so nicht vor
berh annomen unde hebben, so dat nicht beres gewert vs, unde wy
hadden uns des nicht vorsehen, dat se sodan tosage, de se uns vor juck
unde deme richter uns dede scholde hebben geholden, wente wy hebben
yn deme fath bers unde dar uth gelanget unde gefunden wol eynen
halven emmer fuih unflat, alszo stro, hoppenblade und ander dingk,
dath nicht dar gud ynne was. Hirumme, ersamen her borgermeister,
ys unsze meninge, geschut uns nicht gude uthrichtinge der tvnsze
halven von der Kerkowynnen, wille wy uns an der vorhalen unde
belangen myt rechte geistlik edder wertlick, wor unde wan wy uns des
bekomen moghen etc. unde wy bidden von juwer erszamicheit eyn
richtich antwort unde vordevnen sodans umme juwe erszamicheit alle
tydt myt flithe gerne. Datum am mandage na Ascensionis domini
anno dusent viffhundert.
kingelegter Zettel: Erszamer her borgermeister, wy bidden, gy «de
Kerkowynnen so willen underwiszen, dat se unser ynnigen wolde ut-
richtinge don, dat wy dorupp nicht forder kosten, moge unde arbeid
behoff don hebben, wente sodan behoret to der eren godes.
Mester und radtmann der korszner-
ynnige to Magdeborch, juwe guden frunde.
Adresse: Dem erszamen und wiszen hern . . Salmstorp, borgormeister
to Czervest —.
1500. Juni 11. 1146.
Jacob Querstede ersucht den. Rat von Zerbst um Zahlung von
171, Gulden Zins an Drewes Teigel.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des dunnerdages in den hilgen pinsten — XV hundert jare —.
Solche Mahnbriefe von Jacob Querstede sind noch mehr vor-
handen.
670 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1500. Juni 25. Calbe. 1147.
Erzbischof Ernst belehnt den Bürger Ludwig Bethe nach dem
Tode seines Bruders Hans Belhe mit einer halben Hufe zu Drey-
leben und einer Hufe zu Sechausen.
Or. Pap. St.
. St. M. s.r. Dreileben Nr. 13.
— QCalbe — funfzcehnhundert jar dornach am dornstag des achten
tags des heyligen leichams.
1500. Juni 26. mu 1148.
Abt Matthias zu ljerge belehnt Heine Sasse zu Magdeburg mit
dem neuen Wohnhaus in der Beckenschlägerstrasse $n. der Neu-
stadt, welches ihm das Kloster auf einer wüsten Stätte zu bauen
erlaubt hatte, gegen 5 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 296 ".
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 908.
— am fritage nach Johannis Baptiste.
1500. Juni 3%. 1149.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er möge seinen
‚Bürger Boldeke anhalten, sich nach Recht mit einem Magdeburger
su entscheiden.
Or. Perg. Si,
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Krsamen und vorsichtigen guden
frunde. Dussen ingesloten breff heflt uns Gorries Rymann unse borger
opp juwe seriffte van wegen berichtinge und vorbrynginge, so wy vor-
mercken, Hans Boldeken nu juwe borger geworden ohme belangende
vor antwerde geschreven, so juwe leve und des sine menynge wol vor-
nemende werden, dat twar ok nach vorwanten dyngen und dem
gnanten Gorriese van deswegen van ohme bejegend, dat witlick, kunt-
lick und wol to besynnende, wes Rymann dar vorder nach sinem
wesende und gelegenheid der saken «darinne to donde isz; darumme,
guden frunde, mochten juwe leve den sulven Boldeken, so he nu, so
wy vorstan, juwe borger sy, daran wysen, dat he sick nach der gestalt
und vorfolginge der saken darinne thur billicheid helde und de dynge
sunder vorder uthflucht slete, were sere gud, und vordenend ok tigen
juwe leve wedderumme, wur wy mogen, in flite gerne. Geschreven
under unser stad secret am sonnavende infra octavas Corporis Cristi
anno domini etc. XV“.
Rathmann und innigismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und vorsichtigen borgermeister und rath-
mann to Czerwest —.
Nr. 1147— 1154. 1500. 671
1500. Juli 21. | 1150.
Dethmann Losge zu Magdeburg mahnt den Rat von. Zerbst um
Zahlung von 15 (Gulden rückständigen Zinses, nachdem er schon
^ Mahnbriefe vergeblich geschrieben.
Or. Fap. Si.
Stadtarchiv zu Zerlst.
— to Magdeborch am mandage in szante Marien Magdalenen avende
anno XV“.
1500. Juli 23. 1551.
Abt Matthias zu Berge belehnt Hans Busemann zu Magdeburg
mit einer halben Hufe in Osterweddingen, die Henning Winkel
daselbst gegen 6 Scheffel jährlicher Pacht unter dem Pfluge hat.
Cop, des Abts Matthias S. 297.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nv. 909,
— donrstag post Marie Magdalene.
1500. Juli 29. s 1152.
Das Domkapitel bestätigt Tleinrich Kosslyn, Barbier und Bürger
zu Magdeburg, und seiner Frau Heile die Schenkung von jährlich
30 Schock llolzes, nämlich 20 Schock Kloben und 10 Schock
Wellen, und einem Wispel Weizen aus dem Amte der Möüllen-
vogter und zwei fetten Schweinen aus dem Amte zu Wanzleben.
Cop. 102 fol. 138.
St. M.
— dusent viffhundert jare am middeweken nach suntte Jacobi des
hilgen apostelen dage.
1500. August 17. Magdeburg. 1153.
Cone. Krogher mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von 17
Gulden Zins an Claus Resegan.
Or. Pap. Si.
Stadtarchir zw Zerbst.
— Magdeborch am mandagk na Assumsyonys Marye XV“.
-— — 2-————
1500. August ?1. 1154.
| Der Hat von. Magdeburg verwendet sich bei dem Hate von Zerbst
für eine Bürgerin.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntlicken denst thovorn. —Ersamen besundern guden
frundes. Als wy juwen ersamheiden van weghen der Claus Brune-
672 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
berginne unser vorwanthen geschreven und Hansen Bornemann juwen
borger ohr jegenparth tho wisen thogewanthen schaden ohr tho
gelden effte willen darinne tho maken angetoghen hebben, is uns
bither tho gnanter Bruneberginne mercklicken schaden keyn anthworth
bevaleth effte wes dorch Bornemann enthrichtet worden, wu dem
allen, guden frundes, is unse fruntlicks bidden, juwe ersamheide
willen nochmals by bmelthen Bornemann vorschaffen, he sunder
lenger vorthun bmeltter unser vorwanthen willen hebbe, dar mith ohr forder
moyghe, arbeith und gerichts forderinge keyn noth sy. Vordene wy
umme juwe E. in flite gerne. Geschreven under unser stad secrette
fridags nach Bernnardi anno etc. Xv *.
Radtmann und inigesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen burgermeistern und radtmann tho Zcerwst —.
1500. August 25. 1155.
Das Domkapitel verkauft an Anna, des Schöffenschreibers Heinrich
Müllers Frau zu Magdeburg 15 Gulden aus seinem Einkommen
in Olvenstedt wiederkäuflich für 300 Gulden.
Cop. 103 fol. 138".
St. M.
— veffteinhundert jare am dinsdage na sunthe Bartholomeus dage
des hilgen aposteln.
—— — ——— —
1500. August 28. Calbe. 1156.
"laus und Ciriacus Doseleger zu Wolmirsleben verkaufen mit Zu-
stimmung des Erzbischofs 20 Scheffel Weizen jährlich von 5 Hufen
zu MW'olmirsleben wiederkäuflich für 40 Gulden an Thomas Ab-
solon zu Magdeburg.
Cop. 69 fol. 37 v,
St, M.
— Actum Calvis anno domini etc. XV* sexta feria post Bartholomei.
1500. August 31. 1157.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Bürgermeister von Zerbst
wegen einer Schuldforderung eines Bürgers und bittet, das an-
gefangene Gerichtsverfahren in Zerbst abzustellen, da es schon in
Ziesar schwebe.
Or, Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszame bszundern gunstige
frunth. Als N. Bukow juwe borgir jungst myt Matheus Peters unszen
medeborgir in jeginwerdicheyt Hans Kokes vor juwir erszamicheyt
etliker berkinder schuldehalven errich gewest unde dennoch durch
Nr. 1155 —1160. 1500. 673
gnanten Bukow do sulves desz kerfistogks, darupp de berkinde schuld
durch Baltzar Kanneghytir seligen gesneden unde by ohme verbleven,
gestendich gewest, bidden wy von wegen unde up anlangen unszes
borgirs obgnant, juwe erszamicheyt wille des bekentnissze gnantes
Bukowen des kerffstogks halven, dat de by Baltzar Kannegyter ver-
bleven, gestendich-unde indencken syn und alszo dardorch gnanten
Bukow thor billicheyt wyszen, dar mede de unszir syner nachstelligen
schuldt betalinge bekommen moge, ock dat angefangen recht tho
Czerwst avethostellen, nachdem et bereyt tho Czyeszir eyn hangende
szake isz, darmede ed, wu gy sulves tho bedencken hebben, mach
avegefordert werden unde jw hyrinne gutwillich bewyszen, darmede
beyde deyl tho kostbarer berichtigung nicht georsaket werden. Datum
undir unszir stadt secrete mandages nach Bartholomei anno etc. X V*.
Rathmann unde innungiszmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem erszamen Hansze Czalmstorppe burgirmeister tho
Czerwst —.
- ——Ó—ÁÁ— —— à ——
1800. September 20. 1158.
Hermann Pulle aus der Neustadt quittiert den Rat von Barby
über 7\:, Gulden jährlichen Zinses.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Stadt Barby Nr.23.
— funfezenhunderten jare in sancte Mateus avende des hoyligen
apposteln.
— —-— — oo.
1500. September 29. 1159.
Abt Matthias au Berge belehnt Bastian Mass zu Magdeburg mit
einem Garten bi dem klocktorme bi dem sekenhuse gelegen, den
bisher Laurenz Schulteti besessen hat.
Cop. des Abts Matthias S. 297.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 910.
— am tage Michaelis.
1500. Oktober 1. 1160.
Abt Matthias zu Berge belehnt Gerke Hinrike mit einem Garten
vor dem Thore S. Michaelis, den bisher Meister Jacob von Grö-
ningen zu Lehen hatte, gegen 44 Pfennige Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 298.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 911.
— am donrstage nach Michaelis.
——
Gesehiehtaq d. Pr.Rachsen XXVIIT, 3. 48
674 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1500. Oktober 22. 1161.
Margarethe Vlancken, früher Köchin Stefan Westfals , quittiert
den Rat von Zerbst über 10 Uulden Zins.
Or. Pap. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
— am dage sunte Severi des donredages im jare — XV“.
1500. November 2. 1162.
Der Rat der Neustadt verkauft an das Domkapitel 25 Gulden
jährlich wiederkäuflich für 500 Gulden, welche zur Bezahlung der
vom Erzbischof auferlegten Zinsen verwandt worden sind.
Or. Perg. Sp. — Cop. 102. fol. 145". Cop. 98. fol. 30.
St. M.s. r. Neustadt Magdeb. Nr.7.
— dusent viffhundert am mandage na aller goddes hilligen dage.
1501. Januar 18. — 1163.
Der Stadtschreiber Johann Lam eu Magdeburg ersucht den Ratvon Zerbst
um Zahlung der rückständigen J.eibrente seines Bruders (taries
Lam im Betrage von 6 Gulden und ebenso um Zahlung von 4
Schock Groschen an seine Schwester, die Cone kmudrsche.
Or. Pap. Si. mit einem angeklebten Zettel.
Stadtarchic zu Zerbst.
— mandages Prisce virginis anno XV* und evns.
1501. Januar 0. — 1164.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich für einen Untersassen in
Schora bei dem Hate von Zerbst in einer Erbschaf :sache.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntlicken denst bevor. Ersamen bsundern guden frundes.
Uns bericht unse undersathe van Schore, Merten Zeybbeker genant,
dat einer siner gefrunde Drewes Hagenow bynnen juwer stadt in godt
vorscheden sy, de itlik erve und guth, dar tho he eyn erve sy, hinder
ohm gelaten hebbe, und gifft uns under andern to erkennen, dat itlike
ander sick der fruntschop anemathet und de bewiset hebben, dat he
und de sinen, so om de oltseten, dar mede he sine mageschop gedenckt
tho bewiszen, wat wyde geseten, also ilende nicht bybringen mach, an
uns begherende, ohn derwegen und dar mit he nicht vorsnellet werde,
tho vorscriven. Guden frundes, deme nha isz unse fruntlicksz bidden,
gy willen sulken nagelaten guth Dreus Hagenowes nicht van jw komen
laten, sundern inne beholden, so lange dusse armen lude ohre bewisz
und kuntschop ok vorbringen, wem id denne van rechte geboren wil,
Nr. 1161—1165. 1501. 675
willen sick juwe ersamheyde der billicheit wol inne weten tho holden,
juck gutwillich darinne bewiszen, vordene wy umme juwe ersamhevde
in flite gerne. Gescreven under unser stadt secret am dage Sebastiani
martiris anno XV° und eyn.
Radmanne und innigszmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radtmanne tho
Zcerwst —.
1501. Januar 22. 1165.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem vom Zerbst, er möge einen
Untersassen von Gübs zu einem Erbe verhelfen, da er seine Ver-
wandischaft mit dem Verstorbenen durch das Stadtbuch beweisen
könne.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntlicken dinst bevorn. Erszamen besundern guden frundes.
. Wy werden van unszern armen manne Claus Hermens tho Gubtz
gesethen bericht, na dem Drews Hagenow ethwann jw borger svner
husfrowen gerade genomen angeborne frundt in godt vorscheiden, dath
ohr mith ohrem broder Hinrich Kroger genannt op anforderinge ohres
gotlicken angevelles vorgeholden sy, bewisinge ohrer mageschafft wu
gewontlich by tho bringen, desz ze sick nicht wenigh besweren, szo
bemelte sine eliche husfrowe de alrede am dinstage vor pingesten in
dem negenundnegentigesten jare, szo se ok ohr gotliche angevelle na
dode frwen Annen, Peter Bocchowen wedewen, gefordert, bewiszet und
an den dach gebracht hebbe, alsze jwe stadtbock clerlicken uthwiszen
sall, szo wy vornemen. Guden frundes, die wile dem also und ensulchs
jwen erszamheiden eynsz deils mith dem stadtschriver bewust, isz unsze
fruntlichs bidden, gy. willen dy arme lude, szo ohn dv oltseten, dar mede
sie ohre fruntschop betuget, eyns deils in godt vorscheiden und willichte
szo ylende nemandes anders gehebben konnen, op keyne unkost dringen,
sundern juck der bewisinge inneholts jwer stadt boke holden und by
genantes Dreus Hagenowen weddewen, der sulke mageschafft wol bewust,
vorfugen, dath opgenantes unszes armen mannes husfrowen ohr gotliche
angefelle sunder vorhindern gehantlanget werde, unde alszo darinne
bewiszen, dath den armen luden vorder clagens, moyge und arbeith
keyn noth sy, willen wy umme jweerszamheide alle tidt gerne vordenen
desz jwe anthwerde. Datum under unsem stadt secreth fridages Vin-
centi anno XV* und im ersten jar.
Rathmann und innungesmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und rathmann der stadt
Czerwest —.
43*
676 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1501. Januar 29. 1166.
Alt Matthias zu Berge belehnt Hans Mass zu Magdeburg mit
1! Hufe zu Schleibnitz.
Cop. des Abts Matthias S. 302.
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.912.
— fritag nach Conversionis Pauli.
1501. Januar 30. 1167.
Abt Matthias zu Berge belehnt Wiprecht Smid mit einem Hause
auf dem Pfeifersberge, das zuvor Hans Brand in Lehen hatte,
gegen 8 Schillinge Zins.
Cop. des Abts Matthias S. 302".
Regest: Holstein," UB. des Klosters Berge Nr. 913.
— sonnabendt nach Conversionis Pauli.
1501. Februar 6. 1168.
Der Tat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst für
seine Leute von Gübs und Schora.
Or. Perg. St.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst bevorn. Ersamen besundern guden frundes.
Jwe wedderschriven unsze armen lude tho Gubtz und Schore bedrepen
hebbe wy vornomen und vorleszen lathen; werden wy von Claus Her-
mens bericht, alsze wy ok vormals geschreven, dath sine husfrowe vor
dreen jaren den sibbetaell darumme itezundt bemoyget vor jwer erszam-
heiden radis frunde, benemlick Urban Richerdes, de tho der tydt schriver
wasz, und Peter Lobbes mith anderen jwes rades frunden dorch itlicke
personen, de eynsz deils in godt vorstorven, bewiszet hebben, dar op zee
thogelathen unde unbillick vorlecht sollen werden, doch dar mith he
von Hagenowen nagelathen gudern nicht gedrungen werde, werth he
beneffen denn, de vormals tho tuchnissze geforth, eynen anderen, dem
ok dy sibbetaell bewust, vorbringen, dar op wy jwe erszamheide in
flithe bidden, gy willen de sulvigen gutlicken horen und den unsen
voriger bewisinge mede genethen lathen, dar mith ohn mehr clagens
nicht von noden; vordene wy umme jwe erszamheide in flithe gerne.
Datum under unszem stadt secreth sonnavendes post Agathe virginis
anno etc. quingentesimo primo.
Rathman und inningsmeister
der alden stadt Magdeburch.
Adresse: Den erszamen borgermeister und rathmann der stadt
Czerwist —.
Nr. 1166 —1173. 1501. 677
1501. Februar 10. 1169.
Murtin Sehusen zu Mugdeburg mahnt den But von Zerbst um
Zahlung der mehrere Jahre rückständigen Zinsen von 20 Gulden.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— ame dage Scholastica anno V** unde 1.
1501. Februar 11. 1170.
Der Hat der Neustadt ersucht den But von Zerbst um Zusendung
der bisher gestundeten 54 Gulden Zins, du die Neustadt jetzt
selbst um Zahlung des Bestes der Zinse vom Erzbischof anye-
yangen set.
Or. Pap, Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dunredages nach Schvlastice virginis anno XV* en.
1501. März 26. 1171.
Das Domkapitel gestuttet die Aufnahme. eines Kapitals auf cin
Haus in der Mühlenstrasse in der Sudenburg seitens des Bürgers
Hans Kons.
Cop. 102 fol. 153
St. M.
— Datum anno domini millesimo quingentesimo primo, feria sexta
post Letare.
1501. März 2%. 1172.
Das Domkapitel verpachtet an Ermegard, Henning Krachts
Hausfrau, den Klosterhof in der Sudenburg auf dem Pralen-
berge an der engen Gasse gelegen, wo um nüchsien Zlans von
Bartenslebens Wittwe wohnt. Dafür soll die Pächterin alle Jahr
eine halbe Mark zur Memorie Conrad Frigensteins geben.
Cop. 102 fol. 157°.
— dusent viffhundert darna in deme ersten jhare am sonnavende
na Letare.
1501. Mai 1. 1173.
Friedrich von Alvensleben, Heines Sohn, beleiht Fricke Sanders-
leben den ältern, Hanses Sohn, mit alle den (Gütern, die Kurt
von Öttersleben von seinem Vetter, dem ulten Friedrich von
Alvensleben, zu Lehen gehabt und ihm nun von Kurt von Otters-
leben heimgefallen sind, nämlich mit 3 Höfen zu Gross-Otters-
leben und einer halben Hufe zu Bennekenbeck.
Or. Perg. Sp.
Stadtarchir zu Neuhaldensleben.
— vefftheynhunderth jar dar nha im ersthen jarhe am daghe
Philippi unde Jacobi der hillighen appostolen.
678 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1501. Juni 1. 1174.
lleinrich Stott, Propst des Klosters U. L. Fr., bezeugt, dass
Heinrich Borne einen halben Gulden lente von seinem Hause in
der Venedischen Strasse für 9 Gulden wiederkäuflich an Hans
Pester und Lexius Dignus, Kirchmeister der Jacobikirche, ver-
kauft hat.
Gleichzeit. Abschrift, Pup.
Stadtlibliothel: zu Magdeburg im Uecleregister der Jacobikirche.
Magdeb. Geschichtsbl. XIV, S. 109.
1501. Juni 7. 1175.
Der Rat von Magdeburg teilt dem Fürsten Waldemar von Anhalt
mit, dass er Abgesandte nach der angesagten Malstatt schicken
werde.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Huus- und Staatsurchiv zu Zerbst.
Unsen willigen dinst thovorn, hochgeborner forste, gnediger herre.
Op jwer furstlichen gnaden schrifftte unnd begeren willen wy jwen f. p.
tho gefallen op morgen tho twelff slegen den ersamen Thomas Sulten
unszen borgermeister mith noch eynen unszes radis frunde by jwe
f.g.op angezeigkte malhstedt tho komen jwer f. g. gemothe tho vor-
nehmen vorferdigen, dan jwen f. g. in dem unnd andern willfarige
denste tho erzceigen, sindt wy alletidt willich. Datum under unszem
stadt secrete mandages Trinitatis anno etc. primo.
Rathmapnn unud inningsmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochgebornen fursten und hern hern Woidemar
fursten tho Anhalt —.
1501. Juni 24. 1176.
Der Rat von Magdeburg teilt dem Fürsten Waldemar von Anhalt
mit, dass er Abgesandte zur Verhandlung nach Neugattersleben
schicken werde.
Or. Perg. Si.
Haus- und Staatsarchiv zw Zerbst.
Unszen willigen denst thovorn, hochgeborne furste, gnedige herr.
Op jwer f. g. wedderschrifft und begeren bidden wy jwen f. g. dinst-
licken to wethen, dath wy op morgen etlicke unses radis frunde unsze
entlichs gemothe jwen f. g. tho entdecken an dy warde boven Gaters-
leve na Stasforde gelegen by jwe f. g. vorferdigen willen, aver tho
eynem slage aldar tho erschinen, mogen wy uth mercklicken vorge-
fallen geschefften nicht bybringen, tho dren slegen aver ungeverlich
sullen unszirs rades frunde thor stede erschinen, bidden derhalven
Nr. 1174—1179. 1501. 679
we f. g. in denstliekem vlithe, jwe f. g. sick des nicht besweren;
vordene wy umie jwe f. g. in besunderm denstlickem vlithe gerne.
Datum under unszem stadt secrete donnerstags Johannis Baptiste
a n . : . » . . .
nno etc. primo Rathmann unde inningismeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochgebornen forsten und hern hern Woldemaren
forsten to Anhalt, graven tbo Ascanien und hern tho Berneborch etc.
1501. Juli 5. Magdeburg. 11%.
Erzbischof Ernst verkauft an Cone Kroger, Bürger zw Magde-
burg, 40 Gulden jährlich aus dem Kopenbier zu Bury wieder-
käuflich für 650 Gulden.
Cop. 102 fol. 159‘.
St. M. Der Revers des Cone Kroyer Cop. 102 fol. 161.
— Magdeborch mandages nha Udalrici vefteynbundert unde
eyn jbar.
1501. Juli 15. Giebichenstein. 1178.
Erzbischof Ernst bestätigt Anna, der Wittwe Joachim Rodes, den
Besitz eines Kupitals von 450 Gulden aus Woeanzleben, welches
ihr als Wiedererstattung und — fruuliche Gerechtigkeit bei dem
Vertrage mit dem Vormunde der Kinder Joachim Rodes, Heinrich
Rode dem jüngern, am 24. Mai desselben Jahres von dem Offi-
£ial der Dompropstei zugesprochen sei.
Cop. 102. fol. 163".
St. M.
— Gebichensteyn vefteynhunderth darna in dom ersten jhare am
donredage Divisionis apostolorum.
- -— -- - .—_
1501. August 3. Magdeburg. 1179.
Erzinschof Ernst schliesst einen Vertrag mit der Stadt Magdeburg
über die Erhebung eines Schatzes.
Cop. 102 fol. 162".
St. M.
We Ernst von gots gnaden ertzbischopp to Magdeborg primas in
Germanien, administrator des stifftes to Halverstadt, hertoge tlio
Sachsen, lantgrave in Doringen und marggrave tho Miszen, bekennen
uffintlick mit dussen breve vor uns unde unsem nakomen ertzbischoppe.
nach dem de hochgeborn here Woldemar, furste to Anhaldt, grave to
Asschanien unde here tho Berneborch, unser lever ohm, in vorgangener
680 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
weyle an uns gedragn unde upp entfangen anteigunge, alse dorch itlicke
fromde lude trefflick an syne leve gelangeth, by uns forder mith flite
anregunge gedhan hefft, wu eyn groth merglick guth unde schath
bynnen unser stadt Magdeborg an vorborgen orden vorhanden unde to
erbeben syn schulle, dar von we denne sampt syner leve mith den
erszamen unde vorsichtigen unsen leven getruwen rathmannen unde
inningesmesteren derselbigen unser olden stadt Magdeborg jegen et-
licken, von den disse sake hergelanget, to anfange eyns handels, wu de
erhebunge des guds teymlicker wysze gescheen mochte, komen syn,
doch keynen endlicken besluth noch dar inne erreicht, dat we uns in
mittel tidt upp etlicken vorgefallen wan unde anteykunge uns von
anderen ock angegeben sulk gudt tho suken mit gnanten rathmannen
unde innungesmestern unser olden stadt Magdeburg dorch mithbewust
unde fulbort unses capittels doselbest voreynigeth unde bewilligeth
hebben, voreynigen unde bewilligen uns ock mith dussem breve, datlı
we mitsampt deme rade bynnen gnanter unser alden stadt Magdeborg
ahn allen anderen orderen geistlick unde wertlick wu vormutlick soken
willen, und eso etwas aldar angedropen edder gefunden worde, dar von
schullen unde wille sie uns glick de helffte folgen laten unde uns dar
umbe eyne furstandt dorch ohr gnuglicke vorserivunghe dhon, darjegen
we sie denne by deme pawestlikem stole, der romisschen konniglicken
majestat unde jegen idermenniglick, wenn unde wu offte ohn des von
noden syn wurde, aller anspracke unde forderunge vortreden willen, der
gleick we ock deme selvigen rade neben uns in unser nigenstadt,
Sudenborg unde ock upp dem nigen margkte den angegeven schath upp
dielhmal to suken vorgunnen umbe de helffte wi vor uns dar von to
folgen, oek dem rade darsulvest dorch uns to vortreten, wu vor gerorth,
allein unser dhomkirgken mit alle iren angehefiten gebuweten unde
unsen hoff darneben uthgesloten, darjegen ohr rathusz mith svnen
angehengeten gebuweten deme rade tostende, ock keyser Otto upp deme
margkede mith deme rolande unbesocht bliven schullen, doch dat sick
de sulbige rathe dar dorch keyner gerichte, overicheit eygedhom an
orthern genanter twiger unser stede unde des nigenmargkes noch sust
etwas der negisten vordracht mith ohne uffgericht toentkegen her nach-
mals in keynem rechte anmassen schullen noch willen, der gelicken we
uns jegen ohne widderumb ock also holden willen; wurde ock in closteren
edder geistlicken steden etwas hyr von angedropen, dem selbigen closter
edder bodem, so de geistlick, schall folgen ye von hunderth gulden eyner
unde also dat hunderste deyl des gudes; geschege ader erhevinge in
eynes gemeynen mannes geistlick edder wertlick edder borgers huse
und eigendhom, dem schullen von twenhunderth gulden eyner unde
also der tweyhunderste deyl darvon bliven; es schollen ock by sulker
arbeit der erhebinge von uns vehr personen unde vom rade ock vehr
dar over unde by to syn vorordenth, den acht mannen dat thun von
beiderseit vortruwet schall werden mit luden de to breken suken unde
arbeiden, so vil den von noden werth syn, ohne bythoschigkken, wert
Nr. 1180. 1501. 681
denne dorch vorligunge unde gnade goddes des almechtigen ichts
gefunden, dat scball in bywesen unser sulves personen obgemelter
weise gedeilt werden; de arbeith schall ock twisschen hyr unde wyn-
nachten schirsten vorendeth werden upp gelike kost von uns beydersit
to dragen. Ock dath wedder buwen, men funde edder nicht, schall
uffs forderlichst also gudt wie vor gewest aber uff unser beideseith
dorlegen to gelicke gescheen alle gewerde unde argelist hyr inne gantz
uthgesloten, des we tho orkunde unse ingesegel an dussen breff hebben
dhon hangen unde we Adolff von gots gnaden furste to Anhalt etc.
dhomprovest, Gunter von Bunow doctor deken unde capittel gemeyn
bekennen ock hyr mith dussem sulvigen breve vor uns unde unse
nakomen, dat we dusser vorscrivunge, wu de von worde to worde ob-
gemelt ist, unser weten, willen und fulborth gedhan hebben, dhon
unde geven de dar thu jegenwardichlick in crafft dusses breves, to den
we des tho bekentnisse unses capittels ingesegel neben unses gnedigsten
heren ingesegel hebben lathen hengen, de gegeven isz to Magdeborg
dinstags Steffani inventionis na Cristi unses heren geborth vefteyn-
hundert unde eyn jar.
S. die Urk. von 1501, December 20. Zur Suche s. Torquatus, An-
nales in Boysen, Monum. ined. rer. Germ. L, S. 144.
— -—— aM — MÀ —— À — À—À
1501. August 11. 1150.
Der Rat von. Magdeburg schreibt an einen Fürsten von Anhult
wegen eines entführten Kahnes.
Or. Perg. Si. abgesprungen. Adresse halb abgeschnitten.
Haus- und Staats-Archiv zu Zerbst.
Unnsen willigen denst thovorn, hochgeborner furste gnediger her.
Op jwer furstliken gnaden begeren hebben wy unnsin burger Bonsten-
gell des kanen halven, szo jwern f.g.entfremdet, angereth unnd den
by ohm gefunden, und wu woll he den van twen gesellen, de ohn mitlı
erden potten hir gebracht, vor eynen gulden avegekofft hebbe, des he
swarliken uth synem armode entberet, will he doch jwer f. g. unnd
uns tho gefallen den op jwer f.g. vorfordern willichlich von sick anth-
werden. Gnediger herre, der gesellen is eyn, de den kanen hir
gebracht sall hebben, alhir in der Sudenborch Magdeborch eyn lake-
meker knecht, alsze wy bericht werden, wesz jwen f.g. dar inne tho
donde, stelle wy in jwerf. g. bedenken; wur mede wy iwen f.g. gewillige
dinste wusten tho erzcegen, weren wy alle tidt willich. Datum under
unzern stadt secret middewekes post Ciriaci anno etc. quingentesiuo
primo.
Rathmann unnd innigesmeister
der alden stadt Magdeburch.
—— — — ——— ———
682 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1501. September 1. 1181.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich beim Fürsten Woldemar
von Anhalt für eine alte Frau.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Haus- und Staatsarchiv zw Zerbst.
Unsen willigen denst thovorn, hochgeborn furste, gnediger here.
Uns bericht frwe Gesze cleyne Cordes zeliger nagelathen weddwe, dath
zee mith etlicken weszen na dode des genanten ohres ehewerdes, wu
jwe f.g. uth ingelechter copien vornemen, belifftuchtet sy, de zee bither
in roweliken weren an vmandes insage gehath hebbe, nü sy dem
Jennigen, de sulk guth von orentwegen under sick hefft, van jwer f. g.
vogede effte deyner eyn vorboth gescheen, uth wath orsaken is ohr
unbewust, begerende an uns zee tygen jwe f.g. tho vorschriven. G.h.
deme na und de wile dusse arme frwe olt von jaren und nicht mehr
wan de sulvige lifftucht hefft, isz unsze denstlichs bidden, jwe f. g. willen
zrnedichlicken vorfogen, dath zee darmede nicht gehindert werde, wann
zee isz olt und swack und werth dath dy lenge nicht opnhemen kunnen,
jwe fg. willen ohr umme goddes willen gnedigen willen erzcegen, vor-
dene wy umme jwe f.g. in besunderm denstliken vlite gerne des jwer
f.g. anthworth- Datum under unszem stadt secrete middewekens Egidi
abbatis anno XV* primo.
Rathmann und inningsmeistere
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochgeborn fursten und hern. hern. Woldemaren
fursten tho Anhalt, graven tso Aschanien und herrn tho Berneborch etc.
—-—— —————
1501. Oktober 27. 5 1182.
Das Domkapitel verkauft an Matthäus Belitz zu Magdeburg und
seine Frau Anna eine Leibrente vou. 8 Gulden für 100 Gulden
Kapital.
Cop. 102. fol. 167 v.
St. M.
— dusent viffhundert dar nha im ersten jhare am avende Simonis
et Jude der hilligen apostelen.
1501. Oktober 27. Magdeburg. 1183.
Claus von dem Werder zw Nordgermersleben verkauft mit Zustim-
mung des Erzbischofs Ernst 18 Scheffel Weizen und 18 Scheffel
loggen jährlich aus 8 freien Hufen bei Nordgermersleben un
Asnus Moritz zu Magdeburg wiederkäuflich für 50 Gulden und
verpflichtet sich zum Wiederkauf in 5 Jahren bei Strafe von. 15
(rulden.
Cop. 69 fol. 38 *.
St. M,
— Actum Magdeburg 4' feria vigilia Simonis et Jude anno domini
XV* primo.
Nr. 1181—1184. 1501. 633
1501. November 18. 1154.
Einsetzung der Schöffen durch den Durggrafen.
Cop. 69 fol. 284".
St. M.
Anno domini etc. quingentesimo primo dornstags nach Martini
hat unser gnedigster herre ertzbischoff Ernst als ein burggrave zw
Magdeburg in der alden stad funf new gekorn schepphen nach alder
gewonheit zw der banck bestetiget mit namen Thomas Keller, Peter
Doring, Tile Harckstro, Jorge Germersleve und Bethmann Losze uff
diese nachgeschrieben form:
Von alder gewonheit und lang hergebrachter ubung wann der
burggrave dingen wil, gebort seinem fronen den vorigen tag schultzen
und scheppfen zu kundigen, das seyn herre der burggrave dingen
wolle, und der frone sal in vesperzceit under der schepffen kammer
ein banck bedecken und dann sal der burggrave selber dar kommen
bey tages lichte und beweyszen sich doruff, das man wissze, das er
des andern tages dingen wolle.
Dornach des morgens zu dinges zceit lest der frone dreymal
lewthen die groste glogken zw sand Johans und wenn der burggrave
uf den margkt kommet, szo lewth man das drittemal, szo geht er zw
der banck under dem rathusze zw rechter dingstag, und wenn er ge-
sessen ist, sal der schultze und die alden scheppfen bey yn sitzen.
Der burggrave fragt den schultzen drey frage:
Er schultz, ich frage, ob es dingeszceit sey ? szo findt er, es sey
dingeszceit; so fragt er fordt: ich frage, ob ich meyn ding hegen
möge? szo findet der schultze, das er es wol thun moge, szo er ge-
richtshalben die macht hat; zum dritten fraget er yne: ich frage, was
ich zw rechte sal verbiethen? so findet man yme, er solle verbiethen
dingslet, unlust und alles unrecht.
Denn fraget der burggrave ford einen der scheppfen:
Ich frage, ob die banck besatzt, als sie van rechte seyn sal? szo
findet er, das die banck noch nicht als recht besatzt sey, sunder do
feylen noch funff scheppfen; so fragt er furd einen scheppfen: Ich
frage, wer die banck solle besetzen? szo findet er, die scheppfen
sollen kyszen zu der banck und der burggrave sal sie bestetigen nach
rechte; so sal der burggrave die schepffen fragen: Ich frage, ab ir
nach rechte gekorn habt und gebiete, das ir die korn nennet und
heischen lasszet. Denn sal der burggrave einen iclichen lasszen
sweren zu der banck, ein alder scheppf stabet vn den eydt; szo
nympt der burggrafe einen scheppfen nach dem andern, der gesworen
hat, bey der handt und erlewbt ym die banck uf sein eydt und heist
yn sitzen mit den worten: Uff deinen eyd szo erlewben wir dir die
banck und heyszen dich sitzen. Szo heget der burggrave sein ding
und spricht: Als mir gefunden ist, szo hege ich hir meyn dingk und
erlewbe, was ich zu rechte erlewben sall, und sal dann ford fragen
684 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
einen scheppfen den ersten: Jch frage, ap ich dem dinge zu rechte
icht fride wircken sal, das nymandt den andern hindere mit unrechte
an seiner clage? das findet man, er solle dem dinge fride wircken.
Doruff spricht der burggrave: So wircke ich den fride bey sulchen
rechten und gebothen, als doruff gesatzt ist. Szo kundiget man, das
der burggrave mit seinen scheppfen das ding geheget habe, wil
ymants clagen, sie wollen gerne rechten ete. So sall der schultz
ufstehen und sich vor den burggraven nidder setzen, dann fraget der
burggrave den nehsten scheppfen: Jch frage, nach dem ich geistlich
bin und alle clagen selber nicht rechten mag, ab ich einen richter
neben mich setzen mag zu richten sulche clage, die mir nicht fugen
zu richten? So find man ym, er moge wol bey sich setzen einen
fursten ader graven ader freyherrn, dem er die macht gebe, dieweil
das ding weret. So setzt cr einen bey sich.
1501. November 26. 1185.
Abt Matthias zw Derge bekundet, dass Luurenz Persigk an
Burchard Ploygk zu Magdeburg 12 Scheffel Weizen jährlich aus
einer halben lufe zw Osterweddingen für 24 (ulden wicder-
käuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 300.
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 926.
— sexta feria post Elizabeth.
1501. December 2. 1186.
Abt Nicolaus zu Ilillersleben bezeugt, dass Hans Vesze zu (fross-
Röodensleben eine halbe Hufe duselbst an Claus Lentke zu Magde-
burg für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. Hillersleb. fol. 130.
Universitütsbibliothek zw ‚Jena.
— vefftheinhunderth unde eynen jar am donredaghe nha Andree
apostels.
1501. December 10. | 1187.
Abt Matthias zu Berge belehnt:
1 Themas, Heinrich, Erasmus, Haus und Te Harkstro,
Drüder und Vettern, mit dem Zehnten auf Hallingsdorfer Felde,
zu Buhrendorf, Korlingen, .Ipendorf, Mistede und Nickelde;
2. Karsten Smidt in der Neustadt mit einer Hufe, die
vorher die Vesemann in Lehen hatten.
Cop. des Abts Matthias S. 313. 315.
Hegest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr.930. 931.
— | (1 ——
Nr. 1185— 1191 1501. 685
1501. December 10. 1188.
Abt Maithias zu Berge bekundet, dass Bastian Mass an Hans
Schechting zu Magdeburg einen Garten bei dem Glockenhause bei
dem Siechenhause für 40 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 301.
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 929.
— in VI* Nicolai.
— — z—{[.. —
1501. December 13. 1189.
Die Gewandschneider-Innung quittiert den Grafen Heinrich von
Stolberg- Wernigerode iiber 60 Gulden zum Behuf des Heiligen-
Geist - Hospitals.
Or. Pap. Si.
St. M, s, v. Stadt Magdeb. Hospital S, Annen u. Heil. Geist Nr. 10.
— mandages Lucie et Odilie virginum anno XV * primo.
— — —À—— — — € —MMM
1501. December 15. 1199.
Abt Matthias zu Berge bekunde, dass Urban Winkelmann au
Claus Germersleben und die armen Leute zu S. Georg im Siechen-
hofe einen halben Gulden auf ein Wohnhaus zum olden wedman
für 10 (Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Cop. des Abts Matthias S. 301°.
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 933.
— quarta feria post Concepcionis Marie.
1501. Deceniber 20. 1191.
FErgbischof Ernst verträgt sich mit der Stadt Magdeburg über einen
£u erhebenden Schatz.
Cop. 102 fol. 170".
St. M.
We Ernst von gots gnaden ertzbisschopp to Magdeborg, primas in
(ermanien, administrator des stifftes to Halverstadt, hertoge to Sachsen,
lantgrave in Doringen unde marggrave tho Missen, bekennen offint-
lick mith dussem breve vor uns unde unsen nakomen ertzbisschoppe,
nach dem de hochgeborn here Woldemar furste to Anhalt grave to
Aschanien unde here tho Bernborg unse leve ohm in vorgangener wi]
an uns gedragen unde upp entfangene anteykunge alsze dorch den
hochgelerden unsen leven besundern doctorem Niclaszen Meltzer etc.
von wegen einer befelniss borgermeister unde rathman der stadt
Schammahw in der heydenschopp gelegen in geheym trefflick ahn syne
leve gedragen by uns forder mith flith anregunge gedhan hefft, wu
eyn groth mergliek. gudt unde schath bynnen unser stadt Magdeborg
686 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
an vorborgen orderen vorhanden unde to erheven syn schulle, dar von
we denne sampt syner leve, ock mith den erszamen unde vorsichtigen
unsen leven getruwen rathmann unde innungesmesteren der sulvigen
unser olden stadt Magdeborg jegen den obgemelten doctoren Niclassen
Meltzer, von den dusse sake hergelanget, to anfange eins handels, wie
de erhebunge temliker wise gescheen mocht, gekommen syn unde noch-
mals dorch vorgewanthen flith unse leven getruwen rathman unde
innungesmester. unser olden stadt Magdeborg, de sick der angemasten
gyssel tofelligen scheden, dy godt abewende, unde anderhalben wi bereit
beladen, sulff schuldig jegen vorgedachte borgermester, rathmann unde
geschigkten der stadt Schammahw vorseriven unde genuglicken vor-
standt gedhan, darinne erreicht hebben, dat we uns sulk guth mith
genanten rathman und innungesmestern unser olden stadt Magdeborg
dorch mithbewust unde fulborth unses capittels doselbest voreiniget unde
bewilliget hebben, voreynigen unde bewilligen uns ock mith dussem
breve, dat we mitsampt deme rade bynnen genanter unser olden stadt,
nigen stadt unde Sudenborg Magdeborg upp anteykunge bemelter
geschigkten von Schammahw mitsampt doctoren Niclassen Meltzer an
allen anderen geistlick edder wertlick suken willen, unde so etwas dorch
schigkkunge des almechtigen goddes angedropen unde befunden worde,
dar von schullen unde willen sie uns, so dat upp schickste unde wie
bereith mit den von Schammahw geschigkten in twe deil gedeilt gelick
de helftte des anderen deils, alsze an uns unde sie gefallen, volgen lathen
unde uns dar umbe eynen vorstandt dorch ohr gnuglicke vorscrevunge
gethan, dar entjegen we sie denne by deme pewestlickem stole, Ro. ko.
majestet unde jegen ansprack unde forderinge vortreden willen; wurde
ock in closteren edder geistlicken steden etwas hyr von angedropen.
deme sulvigen closter edder bodem, szo der geistlick, schall folgen ye
von hundert gulden einer unde also der hunderste deil des gudes;
geschege ader de erhevinge in eyns gemeyn mans, geistlick edder wert-
lick edder borger huse unde eigendhom, den schullen von twen hundert
gulden einer unde also der twehunderste deil dar von bliven, unde so
sulker ahngeteygter schath mit hulpe goddes erhoven, geweldiget unde
upp lichste gedeilt, szo sick denne unse leven getruwen unser olden
stadt Magdeborg in groten vortruwen der sake unde uns allenthalven
to gude mit der borden der vorscribunge alleyn merglick beladen unde
den handel sakeweldig upp sick genomen hebben, schullen unde willen
we sie aller borden entlasten, benhemen uude sunder wedderspreken
schadelosz halden unde vorthan unde renunctieren uns byr inne aller
frigheiten geistlicker und wertlicker rechte, dar mede unse personen
unde de kergken begnadet, uns dar mith nicht tobehelpen unde ahne
geverde, ock der gnanten von Schammahw geschigkten sampt doctorem
Niclassen Meltzer unde der saken mithvorwanten mith sulkem schath-
bilde, oren leven unde haven upp unse kost, schaden unde eventure
jegen Preslow in de stadt geleyden unde vorsorgen lathen, ock genante
rathmanne unde innungesmester unser olden stadt, Magdeborg, de sick
Nr. 1190. 1501. 687
twe ores rades to gysel to setten vorscriven unde gewilliget, twen unses
stiffts erffbeslotte edelmane, de ohm gefellig syn, in gedachter unse
alde stadt .upp ohr anteykunge widderumbe, bisz de twe des rades, de
we mith geleyde vorsorgen unde upp unsen schaden unde eventur bisz
in Preslow unde wedder unbeschediget inheymsch to komen, to gelicken
gyssel settzen unde geloven laten schullen in middeler tidt, unde de
wyle dy gvsel nicht weddergekommen unde de geschigkten von Scham-
mahw mith oren vorwanten leven unde gude Breslow nicht wedder
erreicht, schal der deyl des schattes uns semptlicken togehorende von
uns unde unsen leven getruwen unser olden stadt Magdeborg upp dem
rathuse ungedeilt in truwelicke vorwarunge vorsloten bliven, doch also
dath der in wolvorwarte unde vorsloten kasten gelecht unde mith dren
slotelen vorsorget schall werden mit dren slotelen, der we einen, unse
capittel den anderen unde den drudden de rath schall beholden, also
dat keyn deil ahne unde hinder dem andern darto komen moge. Worde
aver de schath dorch den willen goddes nicht geweldiget, alsdenne
schall der gysel kost, terunge unde schaden, so sie denn nemen
wurden, dat godt vorbuthe, in gemeyn von uns beyden parthen gelick
gedragen unde gegulden werden; worde dann dorch vorlihunge unde
gnade goddes des almechtigen lichtes gefunden, dat schall in byweszen
unser egen person ohgemelter wyse gedeilt werden, unde de gebuwete,
torne edder muren, so der etlicke geletzt unde tobroken worden, upp
dat forderlickste upp gelicke kost unde darlegen wedderumb erhoven
unde gemacht werden, des we to orkunde unse ingesegel ahn dussen
breff hebben dhon hengen; unde we Adolff von gots gnaden furste to
Anhalt etc. domprovest, Gunter von Bunow doctor etc. deken unde
capittel gemeyn bekennen ock mith dussem breve vor uns unde unse
nakomen, dat we to dusser vorscrivunge, wu de von worde to worde
obgemelt is, unsen weten, willen unde fulborth gedhan hebben, dhon
unde geven de dar tho jegenwirdiglick in crafft dusses breves, ahn den
we des to bekentnisse unses capittels ingesigel neben unses gnedigen
heren segel hebben lathen hengen, de gegeven ist to Magdeborg man-
dags am avende Thome apostoli na Cristi unses heren geborth vefteyn-
hundert unde eyn jhar; es schall ock dusse vorscrivunge den vorigen
privilegien, schieden unde vordregen allen twusschen uns unde deme
rade gemelter unser olden stadt Magdeborg biszher fultogen unschede-
lick syn. Datum ut supra.
S. die Urk. vom 1501, August 3. Zur Sache Torquatus, Annales in
Boysen, |. Monum. ined. rer. Germ. I, 5 144. Die Stadt Schammahw soll
demnach in Syrien liegen.
688 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1502. Februar 11. 1192.
Matthias Rode, Speisemeister der armen Leute des Heiligen
Geistes und S, Annae, quittiert den Rat von Zerbst über 8 Gulden
Zins.
Or. Pap. Si.
Stadiarchiv zu Zerbst.
— des frydages na sunte Scholastiken dage der hilgen junctrowen
ym andern jare der mynnertal —.
-—-—-— - - o—- ———
1502. Februar 13. Magdeburg. 1193.
Erzbischof Ernst verspricht, die Stadt Magdeburg schadlos zu
halten für die Summe von 120 Gulden jährlichen Zinses, welche
sie an Asmus Moritz zahlt für ein Kapital von 2000 Gulden,
welches dieser dem Erzbischof wiederkäuflich binnen 2 Jahren ae-
geben halte; und zwar soll die Stadt diese 120 Gulden von den
200 Gulden, welche sie jährlich dem Erzbischof zu zahlen hat,
abziehen.
Cop. 102 fol. 172. Cop. 69 fol. 979".
St. M.
— Magdeburg — vefteynhundert dar nha im andern jhare ahn
sanct Valentini avende.
Der Schuldbrief der Stadt Cop. 69 fol. 279.
—— ——— —
1502. März 1. 1194.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, er möge
dem Schöffen Hans Almann dem älteren 40 Gulden rückständiger
Leibrente zahlen.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dinstages nach Oculi anno XV* secundo.
— ——— —Ó —M MÀ —M
1502. März 4. 1195.
Der Fürst zu Anhalt dankt dem Rate von Magdeburg für seine
Bemühungen wegen des geraulten Kahnes und bittet Hans Robin,
. denselben mitzubringen.
Zettel. Pap.
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Besundere libe. Als ir mit der erbar redelichen naberschaft an
uns beweisen und unsen kanen widder ze henden stellen bevolen, sein
wir hochlich dangkbar. Bitten den gemelten burger vorfugen ze
Nr. 1192— 1197. 1502. 689
dulden, das wir den kahenen hinob holen lassen unde uns den knecht
in der Sudenborg namhaft machen. Das wolten wir gutlichen an
gleichem und mererem umbe euch beschulden. Geben zue Cervist
freitags post Oculi anno etc. secundo.
Adresse: An den rat der alden stat Magdeborg.
Auf der undern Seite, wol von gleichen Datwmn.
Wir halden bey Bonstengel in der alden stat Magdeburg bur gere
eynen kahenen, der uns entfurt worden, von eynem erbaren rate
doselbst zegeschriben den ze holen. Ist an dir unsir gutlich bit,
wollest ob deynem schif dy Elbe auf schicken; wurdest den selben
kahenen mitnehemen lassen addir bey Hause Schulten, der doch ze
Hoslo vor uns werdet halten, holen; wollen wir gern darumbe trang-
gelt geben , das wolten wir gutlich irfaren.
Adresse: An Hansen Robyn.
1502. März 15. Magdeburg. 1196
Erzbischof Ernst verkauft der Stadt Magdeburg 30 Gulden jähr-
lichen Zinses von den 80 Gulden, welche sie noch zw zuhlen hatte,
nachdem die un Asmus Moritz zu gebenden 120 Gulden von dem
gunzen Zinsbetrage von 200 abgezogen. waren, wiederkäuflich für
500 Gulden.
Cop. 102 fol. 173°. Cop. 09 fol. 282.
St. M.
— Magdeburg -- vefteynhundert. im andern jhare dinsendages
nha Judica in der hilligen vahesten.
1502. März 21. 11%
Der Rat von Mugdeburg ersucht den Rat von Zerbst, dem Über-
bringer dieses Briefes einen Wugen und Pferde. eines in Zerbst
verstorbenen Magdeburgers uuszuliefern.
Or. I'erq. St.
Studtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntlichen dinst thovorn. KErsamen besundern guden
frundes Uns kumpt vor und werden desz warlich underricht, datlı
Steffen Surbehr unsze borger in korth vorgangen dagen by jw in godt
vorstorven sy, desz wagen und perde, de denne itlichen unszen
borgeren mede thokomen, und ock dy perde einszdeils van ichtesz-
welken geburen tho vorsoken tho sick genomen hebbe,. dy denne uth
hinderlist sins broders Blesz Surbehr, dy wile he in dem sukebedde
gelegen, ohm villichte unbewust dar tho komen gefordert sin wurden,
wann, alsze wy bericht werden, isz he den sulvigen abendt in godt
Geechiehtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 44
69U Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
vorscheiden, szo denn dy perde und wagen, dar nu thor stede ge-
komen werde, siner husfrowen mith oren nagelathen kinderen sulken
perde und wagen vorentholden und mith wath billicheit tho ermeten
affhendich gemaket, begerende ze derwegen tigen jw tho vorschriven.
Guden frundes, wu dem alszo, isz unsze flitiges bidden, gy willen na
erforderinge der billicheit und gestalt desz handels in dy dingh sehen
und alszo vorfogen, datlı jegenwerdigem brevesteger, dy dar tho uth
geferdiget, zo dane perde mith dem wagen und allenı gescherre den
nagelathen kinderen und anderen, de de mede bedrepende sin, de sick
desz erbeden tho orkunden, tho gude ane entgeltnisse geantwerdet
werden, dar mith ohn ander moyge tho hebben nicht von noden sy,
wann, alsz wy vornemen, willen sie van dem ohren ungedrungen sin,
willen juck gutwillich wider gezcengk, moyge und arbeidt tho
vormiden dar ane bewisen, vordenen wy umme jwe erszamheide
in flithe gerne, desz jw beschreven antwerde. Datum under unszem
stadtsecrethe donnerstags in der osterweken anno domini etc. Xv*
secundo. Rathmann und inningszmeistere
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeister und rathmannen der stadt
Czerwest —.
1502. Aprii 9. | 1198.
Der Marktmeister von Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst
wegen eines ausgesetzten Kindes.
Or. Pap. St.
Studtarchir zu Zerbst.
Mynen fruntwilligen dinst bevorn. Erszamen und vorsichtigen
besundern guden frundes und gunstigen furderers. Jwe schrifte van
wegen cines kindes, dath alhir tho Magdeborch bynnen acht tagen
twisschen elffen und twelffen in sunthe Johannes Ewangelisten kercken
belecht sal sin, hebbe ick alles inholdes vornommen und mick nach
juwem beger by dem perner befraget, oek flitige vorforschinge mith
den untuchtingen dernen gehath, sie op dath hardeste darumme an-
getogen und ock ander mehr, dy sich in der sach hochlich ent-
schuldigen und des keyn wethen dragen, ock hebbe ick mith den
stadtknechten rede dar von gehath, den ock dar von nichts bewust,
adirst wurde ick thokunifltigen ethwesz erfroschen, wil ich juck opt
forderlichste gerne tho erkennen geven, dann juck inne grottern tho
dinen, bin ich wilszam geneigt und do eth ungesparts vlits gerne.
Datum under dussem pitzir sonnavendes post Quasimodogeniti anno
etc. secundo. Hans Seszen, marckmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und vorsichtigen borgermeistern und rath-
mannen der stadt Czerwest —.
Nr. 1198—1199. 1502. 691
1502. Mai 2. 1199.
Der I’ropst des Klosters S. Mari«e Magdalenae. schreibt un dic
Schöffen in einer Streitsache mit dem Rute von Zerbst über einen
Wayen und Pferde.
Or. Pıp. &.
Studtarchiv zu Zerbst.
Myn demodiges und inniges gebeth in got den hern alle tvd
bevor. Erszamen wyszen gunstigen hern. De schriffte des erszamen
rades tho Czerwst, alsze de an juwer ersamicheit ane my meldende
gelanget und my furder to vorantworden ingedan inholdende, dat sich
ohr stadtschriver de pferde und waghen, szo sze tho benelimunge ors
borgen wedder ingestalt, up gerechtlike vorderunghe tho aveslaghe der
schuld erbodich gewest, des ik myk also anthonemende schulle ge-
weygert, und de wile sze des nochmals erbodich, vorsehn sze sick, ed
schulle mher gerichtes forderunge, desz gliken forderunghe, kost und
unslete dar op tho dulden nicht von noden syn, bidden derhalben,
my sulks vernehmens nicht gestaden, sundern de pferde und waghen
ampts halven werdern und my thothoslande unde de von der tyd der
instellunghe szunder forder kost tho entpfangende etc. hebbe ick forder
inholdes tho guder mathe wol angenommen und bidde juwer er-
samicheit dar up tho wetten, dat ick nicht averedich byn, dat myck
or stadschriver de pferde unde waghen, als wy der halven vor juwen
gerichte gehandelt, up glilike werderunghe angeboden, ick wer ok
wol tho der tyd der menunghe gewest, sulks von om anthonemende,
szundern ick wolde des irst vorwisszint syn, oflt or stadschriver ok
dar tho gemechtiget wer, unde hebbe sulke macht von om gemodet
vortgleggen, der he doch nicht by sick hadde, szundern sust sick
muntlick irboden, he were des gantz mechtich, dat my denne alszo
slechtes ane bewysunghe ennyger bestendiger macht anthonemende
nicht Iyderlick gewest, unde beduncket my noch unfuchlick, dat ick
des erszamen rades pferde von evm, de von ohne dar tho unge-
mechtiget, upp werderunghe annhemen scholde, dar an ek ok de
bedacht genommen, dat ick de pferde myt rechtliken clagen tho my
brengen |wolde- Wyl nu de erszame radt von Czerwst den slete
unde unkost, szo sick under den claghen darupp begeven mochte,
nicht dulden, szo bijn ick erbodich, sze schicken alhir eynen, de dar
tho gnuchlick gemechtiget sy. tor stedde, dat men de pferde upp
beyder deil underredunge durch de jennigen, de des irfaren syn, upt
glikeste werder, wesz sze denne werth syn, mach ick sze dar vor up
de schuld annemen edder, szo de erszame radt sust de pferde unde
waghen alhir to vorkopen wusten, alsze sze durst mochten, lethe ick
ok gescheyn syn, szo verne my dat gelt myt sampt dem slete gerecket
edder sust togesecht unde wu sick de radt desz alszo anthonemen
weigeren wurde, kan juwe erszamicheit unde idermenniglik wol
avenhemen, dat de radt von Czerwst den slete, unkost und anders
44*
692 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
beth szo langhe de pferde gantz irclaget syn, tho dulden schuldich isz,
dat ick uk alszo jegin sze widderump tho vorantworden bidde, sulks
byn ick myt mynen gebede jegen god tho gedencken pflichtich. Datum
am mandaghe na Vocem Jocunditatis anno etc. im andern.
Reymarus, pruvest des closters
tho sunte Marie Magdalenen.
Adresse: Den erszamen und wysen hern richter unde scheppen
der alden stadt Magdoborch —.
1502. Mai 3. 1200.
Die Mugdeburger Schöffen schreiben dem Rat von Zerbst in einer
Streitsache desselben mit dem Propste des Klosters Mariae Mag-
dalenue.
Or. Pup. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntlicken dinst thovorn. lárszamen bszundern guden
frunde. Juwe schriffte, alsze rv de an uns von wegen der perde und
wagen, szo der provest tho sunte Marien Magdalenen alhyr myt rechte
vorkummert, gelanget, hebbe wy inholde tho guder mathe wol anege-
nommen und de deme provest tho vorantwerden ingedan, de denne
darupp syne schrifttlike antwerde wedder an uns gebracht, alsze gv
denn inhaldes eingelechtes briffes wyder vernehmen werden, und de
wyle denne de provest redelike ersoken, wur dureh ome de perde upp
werderunge anthonehmen nicht liderlick gewest, vorgetragen und noch
erbodich isz, de perde upp glikelike werderunge, szo dar by evner von
juwer erszamicheyt dar tho gemechtiget geschickt wurde, anthonemende,
welk geboth wy ok nicht vor ungelik ansehen, wurmede wy jw ok sust tho
willen und wolgefallen syn mochten, dede wy gerne. Gegeven under
unszem secret am dingszdage na Vocem Jucunditatis auno etc. im andern.
Scheppen tho Magdeborch.
Adresse: Den erszamen burgermeistern und rathmannen der stadt
Czerwst —.
1502. Mai 11. 1201.
Das Domkapitel gestattet Margarethe Wulkow die Aufnahme
eines Kapitals von 10 Gulden auf ihr Haus in S. Michael.
Cop. 102 fol. 153.
St. M.
— Datum anno domini XV* secundo, feria quarta post. Exaudi.
—————— M —— ———
Nr. 1200 -- 1201. 1502. 693
1502. Mai 19. Magdeburg. 1202.
Der Rat der Sudenburg verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs
und des Domkapitels an Johann Kedel, Vikar des Altars S. Crucis
im Dom, 17', Gulden jährlichen Zinses wiederkäuflich für 350
Gulden.
Or. Perg. 3 Sp. Cop. 12 fol. 66.
St. M. s.r. Er:st. Magdeb. LV. Nr. 31.
— Magdeburg — funftzehnhundert dornach im andern jhare dorns-
tags in der heyligen pfingstwochen.
1502. Mai 19. 1203.
Die Schöffen von Magdeburg schreiben dem Rate von Zerbst über
beschlagnahmte Pferde und Wagen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unszen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bszundre guden frunde.
Wy hebbe jwe wedderschriven up unsze jungst sampt des provestes
tho sandt Marien Magdalenen an jw gedhane scriffte der ingestalten
perde und wagen halven alles inholdes dorchleszende gemergkt unde
uth guder maten wol vernhomen und wowol jwe stadtschriver die vor-
borgede perde und wagen wedder in gerichte gebracht und alszo Hanszen
Hinricks jwen borgen darmede gefrihet, so isz öm doch dar tho neyner
fulmacht vortolegen von noden gewest und wart ok van dem parte
darup nicht getogen, uns stheet ok von gerichtswegen nicht tho, die
obgemelten perde und wagen to werdern, ok nemen wy uns eynso-
dans nieht an, sundern wy hebben mit dem proveste darvan geredt, so
jwe erszamheit in kortz eynen fulmechtiger edder susz mit eyner
eredentz hir schicken werden, so wi] he die perde und wagen na rede-
liker werderinge dorch diejennigen, die des vorstandt hebben, annemen,
dat wy jw alsze im besten nicht hebben mogen verholden, dan jwer
erszamheyt dinstlich tho. werden, syn wy gneigt. Geschreven am
donredage in den hilgen pingsten anno domini XV* secundo.
Scheppen tho Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmann der stadt
Czerwst —.
— —— 1... -—_
1502. Mai 29. Magdebure. 1204.
Erzbischof Ernst stellt der Stadt Halle einen Schadlosbrief aus
über einen jährlichen Zins von 60 Gulden, welchen die Stadt an
Heinrich Alemunn zu Magdeburg für ein vom Erzbischof auf-
genommenes Kapitel von 1000 Gulden zu zahlen übernommen hat.
Cop. 69 fol 295".
St. M.
— Magdeburg — funfzeehnhundert dornach im andern jare son-
tags nach des heiligen waren leichenams tage.
mn u
694 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1502. Mai 31. | 1205.
Gebhard von Hoym belehnt Moritz Keller samt seinem Bruder
Hermann und seinen Vetter Ludwig mit dem halben. Zehnten in
Ketlingen.
Abschrift Pap.
St. M. s. r. A. Erzst. M. Nachtr. II. Nr. 104.
Ich.Gebhart von Heime seliger Siverdes sone bekenne openbar in
dussem apen breve vor mich, meine erffen auch sonst vor alsweme,
de ohn sehen ader horen lesen, dat ick gelegen hebbe und beleghe in
und mit krafft dieses brives dem duchtigen Moritz Keller in sampt mit
seinen bruder Hermann und seinen vetter Ludewich Keller thom
rechten erffmannlichen lehne mit einem halven tegeden tho Ketlinge in
aller maten, so ehre voreldern den genannten halven legeden thovorn
tho lehne von mich gehat hebben, und ich ehrgenannte Geflhart von
Heime wil desselbigen tegenden ohre bekennige herre wesen vor aller
rechten anspracke, wuhr und wann ohn dat noth und behoff sin wert
und se dat von my soken, so erffmannlich lehnguth wysze, wonheit
und recht ist. Disses to mehrer wissenheit unde bekentnus hebbe ick
obgemelte Gefthart von Heime mein ingesegell wissentlich laten hengen
benedden an dessen brieff, de gegeven is nach Christi unsers herren
geburth 1502 jare dinstags nach des heiligen leichnams tage.
S. die Urk. von. 1480, Oktober 18.
1502. Juni 15. Magdeburg. 1206.
Abel Alemann, des verstorbenen Ebelings Sohn, bekennt als (Ge-
schlechts- Altester namens seiner Veltern, dass er dem Vikar und
substituierten Baumeister der Domkirche Johann Müller als Lehens-
träger des Domkapitels zu .Erbzinsgut. eine halbe Hufe Land vor
Borne geliehen habe auf 2 Schillinge Zins, welche halbe Hufe das
Domkapitel von Caspar von Steinberg, Bürger zu Magdeburg, und
seiner Frau Catharine Schröders und deren Vormund Valtin Kothe
zu Magdeburg für 130 Reichsthaler in die Baumeisterei gekauft hatte.
Or. s.r. Borne Nr. 1.
St. M,
— Magdeburgk den 1bJunii am tage 8. Viti im funffzehenhundert
undt andern jhare.
- ———— -— — — .
Nr. 1205-1209. 1502. 695
1502. Juni 30. Magdeburg. 1207.
Erzbischof Ernst verkauft an Peer Godicke zu Magdeburg
8 Gulden aus dem Ackerwerke zu Wansleben wiederkäuflich für
200 Gulden, für welche Summe sie früher Ersbischof Johann an
Ilans vern Asse und Jacob Kirchhoff verkauft hatte, von denen
sie durch Erbrecht an Arnd von Gryben gekommen und von diesem
an Peter Godicke verkauft waren.
Cop. 69 fol. 297.
St. M.
— Magdeburg — funfzcehnhundert dornach im andern jar dorns-
tag nach Petri Pauli apostolorum.
1502. August 6. (?) Magdeburg. 1208.
Erzbischof Ernst verkauft Hans Alemann dem älteren, Heinrichs
Sohn, 30 Gulden jährlich aus dem Zolle zu Magdeburg wieder-
käuflich für 500 Gulden.
Cop. 102 fol. 188. — Cop. 69 fol. 298Y.
St. M.
— Magdeburg — vefteynhunderth unde darnha im anderen jhar
am sonnavende Dominici des hilligen bichtigers.
Der Tag des heil. Dominicus (5. August) fällt auf Freitag, auch
die übrigen Dominicustage fallen in diesem Jahre nicht auf den
onnabend.
1502. August 12, | 1209.
Der Rat von Magdeburg beglaubigt die am Tage S. Clarae 1502
gemachte Eintragung in das Stadihuch.
Transsumpt vom 8. Mai 1503 im Heberegister der Jucobi-Kirche.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Thyle Bode heft vor uns dem radhe friwillichlich up datum dusszer
schrift upgelathen dy overicheit und lehen, szo he an dem husze imme
goszewinckel negest der wyndruffel gehath heft, darmede, alsze lehn-
gudes recht ys, tho gebaren unde thoverlyhen, wan idt nodt ist unnd
syn hoerth up negehen schillinge penninge, alsze die kerck tho sunte
Jacobe dar ane heft und ohm von genantem Thile Boden gegeven ysz
de knaben, alsz dechlichs vor dem hilligen sacramente ghan, tho be
richten, krancke persone darmede tho belohnen.
— — — MÀ ÓÀ— —— P M
696 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1502. September 5. 1210.
Der Schreiber Lucas Ortel bitte den Richter und Ratsdiener zu
Zerbst um Bezahlung der von ihm in Sachen Hans Teyges geschrie-
benen Briefe.
Or. Fap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Myne gantz willighe dinste sy jw myns vermogens alle tidt tho
vorahn bereith. Erszamen und wolgelahrten live her richter und
Valentine. Ungetwivelt gy dragen eyn frysz gedencken eyner vorschei-
dunghe in godt eyns gnanth Hans Teygen, welkere do meth felen
beswerunghe des bans behafft was, dorch eylendes halven die erszame
radt alsze testamentarien jw tho myneme werdigen hern den offiziall
dho sulvest geschick und gebeden umbe eyn indult, he jw dath thosede
tho geven salvo solario; dho antwerde gy, gelth were dar nicht, sunder
wolde he husgereth hebben, dath wolde gy ome wol geven; dar neven
studt ick und sprack, ick wolde nicht thofreyden syn mith deme in-
dulthe tho geven, sunder myne brive schulden my erst betalet svn,
wenthe ick one in strictissimo hebbe van wegen myns gnanten hern
grave Magnus cancellschriebers und hebbe one in strictissimo van
wegen Albrecht Borch tho Borch wanhafftich und dragen III sexagenas
VI nyghe groschen; antwerde my Valentinus und thosage dede, dath
keyn sehuldener van deme gude schulde betalet werden, ick scholde
die erste syn; warumbe, myn live her richter und Valentine, byn ick
in deme alder vlitigisten biddende, gy doch so vorschaffen willen, dath
ick armer geselle vor myne breve muchte wath krigen, ick vorhape
nicht, die erszame radt und gy mynen schaden begeren, wenthe ick se
dure deme proweste müth betalen; wes gy jw hirinne guethwillich
bewiszen, vordeyne ick umme jw myns vormogens alle tidt gerne,
bidde des juwe fruchtbar antworth. Datum Magdeborch manthages nha
Egidii anno ete. XV* secundo.
Lucas Ortel, in vortyden eyn schriver tho Lietzka,
itzundes tho Magdeborch.
Adresse: Den erszamen Urbano Richardi richter und dem wol-
gelahrten Valentino Nvgeman, desz erszamen rades tho Czerwest dvners —.
1503. September 5. 1211.
Das Domkapitel gestattet Come (iruben auf sein Haus in der
Sudenburg, die Walkmühle, welche früher Hans Lichtenberg besass,
ein Kapital von 60 Grulden aufzunehmen.
Cop. 102 fol, 155*.
St. M.
— datum anno domini millesimo quingentesimo secundo feria
secunda Victorini martiris.
Nr. 1210— 1214. 1502. 697
1503. September 19. 1212.
Der Rut von Mugdeburg teilt den Fürsten Waldemar, Georg und
Ernst von Anhalt mit, dass er Bevollmächtigte nach Neugatters-
leben schicken werde.
Or. Perg. St. abgefallen.
Huus- und Staatsarchiv zu Zerlst.
Unszen willigen dinst thovorn, hochgeborne fursten gnedigen hern.
Na jwer f. g. begeren willen wij op den avent hude den erszamen
Thomas Sulthen und ander unszes radisz frunde jegen (atersleven
jwer g. gemothe thovornemen vorferdigen, jwe f. g. mith denstlichem
vlithe biddende, op dath froweste morgen dar sulvest erschinen, dar
mith dy unszern deste chr inheymisch komen mogen; vordenen wy
umme jwe f. g. mith denstlichem vlethe gerne. Datum under unszem
stadt sechrethe mandages post Crucis Exaltacionis anno XV* secundo.
Rathmann und inningszmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den hochgebornen fursten und hern hern Woldemaren,
hern Georgen und hern Ernsten gebrudern, fursten tho Anhalt, graven
tho Aschanien und hern tho Berneborch ete.
1502. September 27. 1213.
Der Eat der Sudenburg verkauft an die Kirche S. Katharinen zu
Magdeburg zum Behuf des Altars S. Johannis Baptiste 12 Gulden
aus der Stadt. wiederkäuflich für 200 Gulden.
Cop. 102 fol. 1948.
St. M.
— vefteynhundert darna im andern jhare am dage Cosme et
Damiani martirum.
1502. Oktober 4. 1214.
Der Official der Dompropstei bekundet, dass Elisabeth, Cone
Daneyls Wittwe, den Kirchmeistern von S. Jacobi 3*, Gulden
Zins und 60 Grulden Kapital von einem Hause in der Pfarre
für 40 Gulden verkauft und ihnen auch den darüber ausge-
stellten Brief des Dekans ron S. Nicolai ausgeliefert hat.
Heberegister der Jacoln- Kirche.
Stadtbibliothek zu Mugdelnrg.
We officiall der domprovestie tho Magdeborch bekenne openbar
in und nmiedt dusszem open breve, de ohn sehn, horen edder lesen,
dat up hude data des sulven vor uns in unsers notarien unde under-
geschreven getuchen jegenwerdicheit in geriehte gewest ist de dogetsame
frowe Elizabet, Cone Daneyll szeliger nagelaten weddewessche, und
698 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
hefft willich, ungedrungen medt wolbedachtem mode unde uth war-
hafftigen weten openbar bekandt, dath se den vorsichtigen Allexio
Digenytz und Hinrico Hamel itzunder kerckmeistern der kercken
sancti Jacobi tho Magdeborch verdehalven rinschen gulden tynsz
unnde sosstich rinsche gulden ahn hovetsummen in und ahn Rosian
huse by der Baltzer Mulingesken in vorgedachter parrhe sancti Jacobi
gelegen vor vertich rinsche gulden, de sze an redem gelde van ge-
dachten kerckherren vol tho gedancke und thor genoge entfangen
hadde, der sze sie ock quidt, leddich und losz secht mith allem rechte
und gerechticheyden, wu sie de dar ane sust lange gehadt hadde,
gentzliken ful und all umme orer selen salicheit willen und beterunge
gedachter kercken vorkofft hadde und jegenwordigen vorkoppet, ock
gedachten kerckmestern de breve der halven dar over gegeven in ge-
richte overgeantwordet, welcker breff angefanck alsze ludet: Wy
Svmon Gartze dekene sancti Nicolai kercken uppem nygen marchte
to Magdeborch bekennen openbar etc. in dem middell: Dat die gnante
Hans itzunder in besittinge und van uns unser dekenyge halven tho
lehne hefft up veir schillinge penninge et cetera und up data veihr-
hundert im achtundnegentigesten jar am fridage na Cantate, nach
welkerer overantwerdinge gedachter breve hefft gedachte frowe alle
und igliche privilegia, begnadinge szo wol geistlikes unnd wertliker
rechte, wo de nahmen hebben, sick der in dusszem fall nicht ge-
brukende gentzlich vorsaket, affgesecht und vorteigen und dar nicht
dorch sick ader middeler personen in nehnen wege wedder tho
kommende in unsen henden lifflieken geschworen thon hilligen. Tho
orkunde mit unses ambachten argedruckten ingesegel vorsegelt unde
gogeven am dinsdage Francisci im veffteynhundertsten unnd andern
jar in bywesen und jegenwerdicheit der erhafitigen und vorsichtigen
eren Matheo Fabri in gedachter kercken sancti Jacobi altaristen und
Facies Hake.levgen Magdeburges stifftes getugen her tho geeskend
und sunderliken gebeden Otto Bockman notarins
subscripsit
1502. Oktober 26. 1215.
Peter Germersleben ersucht den Rat von Zerbst, er möge Bal-
thasar Kannengeler, der ihm wegen seiner Magd 4 (Gulden gelobt
hatte, anhalten, diese Schuld gu bezahlen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am middeweken na Crispini ef Crispiniani anno domini XV*
secundo.
— De — A — -
Nr. 1215— 1219. 1502. 699
1502. Oktober 27. Magdeburg. 1216.
Erzbischof Ernst verleiht dem Magdeburger Bürger Asmus Moritz
einen Wappenbrief mit folgendem Wappen: einen schild halb blaw
und halb gehl mitten gleich die qwehre durchgeteilt, dorinne oben
zwene gehle lewenkoppfe mit yren brusten und fordern beynen
in dem blawen felde gegen einander ufgericht und dorunder ein
blau lilien im gehlen felde, uff dem schilde ein helm und uf
dem helme ein blaw lilie zwuschen zweyen gehlen lewenbeynen
und fussen, als sulehs in dem schilde und uf dem helme im
mittel dieszes brives angemahlet und mit farbe clerlich unter-
scheiden ist —.
Cop. 69 fol. 284.
— Magdeburg — XV* dornach im andern jare am dor nstage vigilia
Simonis et Jude der heyligen „welft bothen.
1502. November 2. 1217.
Das Domkapitel verkauft dem Vikar Ilartmuth von dem Berge
und Ursula, Conen Bruns Wittwe, 10 (Gulden Leibrente für 200
Gulden, wofür ihnen Hartınuth von dem Berge seinen von dem
Rate der Sudenburg am 12. März 1496 ausgestellten Schuldbrie/
überlassen hat.
Cop. 102 fol. 198.
St. M,
— dussent viffhundert dar nha in dem anderen jhare am dage
Eustachii des hilligen mertelers und syner selschopp.
-———————
1502. November 12. . . Ds.
Erzbischof Ernst verspricht dem Rate der Sudenburg, ihn für em
Kapital von 500 (rulden. schadlos zu halten und bis zum Wieder-
kauf dasselbe mit 26 Gulden und einem Ort gu verginsen.
Cop. 102 fol. 200". (09.69 fol. 303.
t. 4M.
— vefteinhundert dar nha im andern jhare sonnavendes nma
Martini. LLL
1502. December 14. 1219.
Arnt von Grieben, Bürger von Magdeburg, giebt als Lehnsherr seine
Zustimmung dazu, dass Claus Luckow von seinem Hause zum
roten Hahn in der Fornerischen Strasse eine jührliche Rente an
den. Vikar Mathias Schamel, Altaristen des Altars S. Andreae et
Thomae in der Stiftskirche zu S. Sebustian, verkauft.
Or. Pap. Si.
St. M. s. r. Stift S. Sebastian D. Nr. 2.
Magdeb. Geschichtsbl. V, S. 544.
Jck Arnth von Gryben, burger in der olden stadt Magdeborch und
nageschreven husses eyn lehenherre, bekenne openbar vor my, myne
700 Urkundenbuch der Stadt Magdehurg.
erven und erffnemen und alsweme, die dusszen brieff szehen efite
hoeren lessen, dath die erssame Clawes Luckow ock burger in der
gnanthen olden stadt Magdeborch vor sick, syne erven und erffnehmen
den erhafftighen ern Mathiassen Schamele, vicarien tho deme altare
sunthe Andreass und sunthe Thomas apostelen in der stifftkerken
sunthe Sebastian bynnen Magdeborch gelegen und szynen nakommen-
den vicarien tho den sulven altar eynen halven rinschen gulden up
sunthe Lucien dach jerlyckes tho betalen uth synem husse bvnnen der
olden stadt Magdeborch in der Fornerschen strathen by dem hwsse tom
roden hahnen gnanth gelegen myt mynem willen, weten und fulborth
recht und redelyken up eynen wedderkopp verkofft hefft und verkofft
in crafft dusszes brieffes und hefft ohn den gegeven vor achte rinsche
gulden, die die gnanthe er Mathias vorgedachten Clawssen Luckow wol
tho dancke betalet. und die sulve Clawss Luckow hefft sulke acht
gulden entfanghen und in syn und syner erven nuth und fromen
gekereth und gewanth, ok syk, svnen erven und erffnehmen die macht
behalden, dat he, svne erven und erffnehmen den vorgnanthen halven
gulden jerlyker tynsse mytt acht rinsch gulden mogen wedder afflossen,
welks jares ohme dat gefellieh iss, und wen ssie sulken halven
gulden jerlyker renthen afflossen wollen, dat schollen und wollen ssie
dem vorgnanthen ern Mathiassen vicarien ader synen nakommelinghen
eyn ferndell jars tho vorne thossegen und witlick dohen und on denne
dat hovetgelt als acht rinsche gulden mit den nastendigen und bedageden
tynssen enthrichten und betalen, und wen die afflossunge alsse gescheen
iss, szo schall und will die gemelthe er Mathias effte syne nakommelinge
dem vorgedachten Clawess Luckowen, svnen erven effte erfinehmen
dusszen breff wedder tho handen schicken und overantwerden. Des
tho bekenthnisse und warer orkunde hebbe ick Arnth von Gryben
lehenher vorgnanth umb bede willen gedachtes Clawss Luckowen myn
ingessegell witliken an dusszen breff hangen lathen, de gegeven iss
nach Christi unsses herren geborth dussent viffhandertt im andern jare
an myddeweken nach sunthe Lucien daghe der hillighen jungfrowen.
1503. Januar 6. 1220.
Heinrich Rode, Ratmann, und Kone Rode, Meister der Gewand-
schneider-Innung, quittieren den Tat der Stadt Wernigerode über
60 (Gulden Zins zum Behuf des Heiligen Geist- Hospitals.
Or. Pap. Si.
St. M. s.r. Stadt Magdelı Hospital S. Annen und IHeil. Geist Nr. 11.
— dusent vyffhundert und dre jar in der hilgen driger konnyghen
darhe.
Nr. 1220— 1221. 1503. 101
1503. Januar 17. Magdeburg. 1221.
Willkür für die Sudenburg.
Cop. 69 fol. 304.
St. M.
Wir Erust von gots gnaden erczbischof zw Magdeburg cte. be-
kennen gegen allen diszs briefs ansichtigen vor uns und unsere nach-
komen bey der kirchen zw Magdeburg, das wir von den vorsichtigen
unsern lieben getrewen burgermeister und rathmannen aller dreyer
rethe unser Sudenburg zw Magdeburg mit dehmütiger vleissiger bethe
angesucht sein yne yre alt herkome und vormals von unsern vorfaren
erezbischoven seligen bestetigitte und zwgelassene wilkore, stadrecht
und geseteze uns furgeleget gnediglichen zw becreftigen, vornewen,
zulassen und in etlichen artickeln, wu die notdurft und billikeit das
erfordern, einsteils zu vurandern und ufs newe zw bestetigen, als haben
wir sulch vorgelegete wilkor und geseteze in allen und icklichen yren
punckten, clausulen und artickeln genüglich angesehen und in rathe
bewogen, dieselbigen redlich zeymlich auch zw eintracht, gehorsam
und zw gutem togentszamen weszen der burger obgenanter unser
Sudenburg dienende und der stad nutzlich und fromlich erkand,
dorumb wir die uf hernochvolgende gestalt gnediglich zwgelassen, be-
williget, vornewet uud bestetiget haben, bewilligen auch, bestetigen
und zwlassen die gegenwertiglich in crafft disses brives, wollen und
gebrechen, das hinfürder und in zwkuuftigen zeeiten diesze ordenunge
in- der gemelten unser stad der Sudenburg gehalten werde, in massen
hernach volget, nemlich das der rath mit den gemeynen bürg rern allo
jar uff dem rathhaussze drey bewerding halden, doselbist wie "sich ein
iglicher tugentlich und noch lauth nachvolgender wilkohr und gescteze
halden und das ein iglieier dem rathe gehorszam sey, vorkundiget sal
werden, und wer dorinne ungehorszam wörde und dawider tethe, der
sal von dem burgermeister vor den gemeynen bürgern beschuldiget
werden, bekennet der beschuldigitte, so sall er geben die pene und
busse doruff gesaczt, wurde er aber vorsachen, so sal es yme zw
seyner unschult komen, es were dann so offenbar, das der rath sulchs
uff yne beweysen möchte, so sollen keyne eyde dofür genommen
werden, und wenne das burdingk also zwgesaget und vorkundiget
wirdet, 'keme der nieht, der wettet dem rathe eynen schilling pfennige
und sal der clagen, die der rath zw yme hat, fellig geteilt werden.
Es sal auch der rath in eynen gehegeten burdinge mit der witezigisten
rathe des nehisten tages nach sand Bartholomeus tage noch not und
behuff der stad eynes werden und das geschosz und unser bethe, die
man uns jerlich vom rathhusze pfleget zwgeben , mit wissen, willen
und volbort der gemeynen burger setezen, dasselbte geschosz und
bethe vorkundiget sal werden zcwuschen der zceit und sandt
Katherinen tage zw geben bey pene hirnach uszgedrucket. Es sal
auch ein iglich burger ader inwoner unser Sudenburgk, der geschosz
102 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
pflichtig ist, seyner und seyner ehelichen frawen guter, so lieb er die
hat, nach gesetcze des raths vorschossen und dasselbte geschosz vor
sand Katherinen tage uf das rathusz brengen bey zcehen schillingen
pfennige, und wer sein guth ader seyner frawen nicht recht vorschosze
und des obirwunnen wurde, der sal des unverschosten gutes dem
rathe vorfallen sein. Es sollen auch die gemeynen hantwerckslewthe,
die in unser Sudenburg sich des gemeinen arbeits in narung anderer
burger, in unser prelaten, dhomherren und vicarien hove ader hewszern
wonende hinfurder umb abebruch und vorfangs den gemeinen burgern
unser Sudenborch im schossze yres guts und yrer person nicht ge-
freyhet seyn, sunder sich in allen anfellen der stad gleich eim andern
burger halden und sulchs sal den hofen und woningen unser dhom-
herren und vicarien an yren frevheiten unschedlich sein, die wie in
vren freiheiten zuvorn hanthaben. Auch alle diejhenigen, die in
unser Sudenburg spieszekawff veil haben, als bier und broth, die
sollen das geben nach satzung des raths in derselbigen unser Suden-
burg mit sampt unsers mollenvoigts ader amptmans doselbs bey pene
funft schillinge pfenninge, und wer mit solcher masz ader gewichte
gefunden wirdet, der sal durch unsern mollenvoigt zw zceiten sein
gericht und gestraffet werden, sunder wahnmasse und gewichte an bier
und an brothe, wen der rath des an den beckern, brawern und
tafernern obirfundigk wirdet, sal durch den rath nach der stad wilkor
gestraffet werden. Wenne die wachte geboden wirt und nicht komet,
der sal umb drey schilling pfenninge gepfant werden. Es sal nymant
nach der wechteglocke des abindes ader nachtes in bierkrugen ader
tabernen sitzen bey drev schillinge pfenninge. So sal auch nymant
bey nacht ane licht uf der gasszen gehn bev drey schilling pfenningen.
Nymant sal auch inortwapfen ader lange messer tragen boben des
raths gesetze bey drey schilling pfenning, es were dann das der in
unserm hofe ader in dinsten unser prelaten, paffheyten und ampt-
lewthen dinstes halben verwant were, die mogen lange messer sunder
vahr tragen, ydoch keinem inwoner unser Sudenburg domit schaden
zuzwwenden. Ein ydermal sal seyn fewer bewaren, das nymande
schaden dovon kome bey X marcken, und queme ein fewer uff und
wurde beruchtiget, es were bey tage ader bey nacht, und ab den
nachbern ader beywonern keyn schade dovon keme, szo sal sulch
geruchte von dem jbenigen, von deswegen es uszkomet, dem rathe
unser gnanten Sudenburg mit einer margk verbusset werden, es were
dann, das der jhene, von des wegen szodane fewer entstunde, per-
sonlich hulffe heischte und lawthbar machte, dann sal es mit gnaden
sunder swere bussze durch den rath gestraffet werden. Es sal auch
nymant geruchte ane noth schreyen, dovon uflawff ader, zwyfertigkeit
komen mochte, bey einer margk, und wann einem von dem rathe von
unser ader unser nachkommen wegen dinst zu herfarten ader des
landes noth gebothen wirt, das sol von eim iglichen ane widdersprache
gethan werden bey pene einer margk. Es sal auch ein yderman
Nr. 1221. 1503. 103
harnesch nach vermoge seins guts haben, domit man uns und unszern
nachkomen zw des landes noth zw dinste gesein möge, bey pen einer
margk, und wan ein uflawff ader geruchte, es sey tag ader nacht,
wurde, so sal iglich burger, er sey arm ader reich, bey dem rathe
sein uff dem rathusze und sieh nach geheisz und befehl des raths
gehorsammichlich halten bey pene der burgerschafft, es were dann das
fewer auszkeme, szo mag cin iglicher zwlawfien und helffen, retten
und sehaden vorwarn ane vahr, bey dem fewer sich auch, szo der
rath dorzw komet, nach geheisz des raths halten, bey pene nehst obin
berurt. Auch sal kein burger ader burgersche nymant lenger her-
bergen mit yme inne zw wohnende dann vier wochen, es sey dann,
das der bur und burger sie ader das bawermal bynnen den vier
wochen gewinne bey X schillinge pfenninge. Und were das bawermal
gewunnen, der sal dem rathe zw besserung unser Sudenburg ein guten
rheinischen gulden ader szo vil geldes der gulde gildet, dovor bezcalen
alle hove, die wuste leggen, ab dorinne nymant wonte, szo sal doch
der, des der hoff ist, den hoff dem rathe verschossen und hervartlı
und burgerrecht dovon halten gleich als ein ander burger, und wu
das nicht geschege, szo mag sich der rath dorzw mit rechte zcihen
und vordern vor unszerm gerichte der dingbangk, alsze recht ist. Es
sal auch kein burger unser Sudenburg den andern zeihen usz unszerm
geriehte in ein ander gerichte bey einer margk, und wenn der rath bey
vare verboten lest, der sal uff sulche zceit, szo yme selbst personlich
von dem rathe zwgesagt wurde ader vrem gesinde, vor den rath
kommen bey dreyen schillingen pfenninge, bleibet er ausz an rechte
und echte notsachen ader an urlawb, szo sal der rath sein vahr nemen,
wurde er anderweit verbotet, in maszen wie vor berurt, komet er
nicht, er sal es dem rathe verbussen mit X ß pfenningen, wurde der-
selbe zum drittenmall und ungehorszam wurde, er sal das verbusszen
mit einer marg, und wer vor den rath verbodet wirt und von dem
burgermeister in raths slete umb bruche ader obirtretung beschuldiget,
der sal antwurten zw ja ader neyn; bekennet er, er sal busszen, vor-
saget er, szo sal sich der selbte in einem gemeinen burdinge ent-
ledigen, er sal aber die bruche, ab er bekennen adder die eyde, ab er
veisagen wurde, mit einem inbesessenen burger unser Sudenburg ver-
burgen ader selbst burge seyn. und wer, das ymants den rath in
rathesstete mit unfochlichen worten in frevel verspreche, miszhandelte
ader mit logen straffte, der sal das dem rathe mit einer fevnen marg
silber an gnade verbusszen. Nymant sal sich auch mit hanthaftiger
tad an den personen und glidmaszen des raths noch an yrem gesinde
vergreiffen bey X margken. Men sal auch alle huszere, die schosszes
und burgerrechtes pflichtig sind und von alder her geschosszt haben,
verschosszen, es wo dorinne, wer der sey. Es sal auch kein burger
ader inwoner unser Sudenburg seyn husz und hoff, das dem rathe
schosz und anfal pflichtig ist zw thun und von alder her geschosszet,
keinem geistlichen ader freyen vorkewflen ader vergeben, es geschege
704 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
denne mit ynserm urlawb und des raths willen. Nymant sal auch die
weiden ader ander bome uff der stadt graben stehnde abehawen adeı
verserigen ader der stad graben ader inzeihen ader werffen ader obisz
abeslahn ader brechen ane fulborth und gcheisz des raths bey X schilling
pfenninge. Nymant sal auch seinen unflat ader koth uff der gasszen
in die gosszen kern ader uff seines nabers steynweg slahen bey dreyen
schilling pfenninge; nymant sal aueh sein ahsz bynnen der stad muren
ligen laszen ader in der stad graben werffen bey drey B -. Er sal
auch in unser Sudenburg hinfurder zw dem brauer und becker ampt
nymant zugelasszen und ufgenommen werden, es sey dann, das er
innung und wercken wirdig sey. Er sal auch in unser Sudenburg
nvmant broth ader semmeln sellen ader verkewfien, er habe es dann
selbs in unser Sudenburg gebacken. Es sal auch in unser Sudenburg
ader zw sand Michel kevn weiszen ader gerstenbier zu sellen ader zu
sehencken zugestatet werden, es sey dann, das er das selbst in unser
Sudenburg gebrawet habe, und hirmitte sollen alle vorkroge in unser
Sudenburg und zw sand Michel abegethan, neddergelegt und verbotten
sein. Der kuffenfuhrer sal auch alle nacht die bornekuffe vol wassers
vor seiner thur haben zw rettung, ab fewer ufqueme, bey drey
schilling 4. Ein idermann sal sein kannen dem kannengieszer ver-
mercken und zeihen lassen, du bey der angieszer, so er dorobir kompt,
erkennen moge, ob er auch von dem kruger sein fulle masz entpfangen
habe. Nymant sal auch dem angieszer uff der straszen entlauffen,
szunder szo der angieszer die wahnmasze an den ungezceichten kannen
erkennet, sich willig lassen angieszen, und ein iglicher burger, der von
dem angieszer dazu geruffen und geheischet die wahnmasz mitte
zu berichtigen, der sal das sunder jegenrede thun; wurde des
ymands weigerung thun, szo sal der von dem rathe gleich
mit der bussz gestraffet werden, alszo der kroger, der die
wahnmassze gemesszen und gegeben hat. Szo wollen wir auch, das
disse nachgeschrieben stucke, puncte und gesetze in unser Sudenburg
festiglich sollen gehalten und von dem rathe doselbs in beyweszen
unsers mollenvoigts zw Magdeburg, der zu gezceiten sein wirdet,
gestraffet werden, nemlich alszo, wer es sache, das ymands in unzeuchten
bey nacht wurde ufgenommen, szo sal der wert, von dem solche un-
zcucht geheget, das dem rathe mit einer marg verbusszen, desgleichen
die personen, die alszo in unzeuchten gefunden, wo die in eim ehelichen
stande wern, mit einer marg verbussen sollen. Und were, das ymantz
unzeucht husete und hegete, vermeldet und von dem rathe dorumb
beschuldiget wurde, der sal antwurten zu ja ader neyn; wurde er
bekennen, szo sal er das dem rathe mit einer marg verbusszen, wurde
er aber das versagen, so sal er sich des in einem gehegeten burdinge,
alszo recht ist, entledigen, es were dann, das sulchs szo kunt und uffen-
bar were, das des nicht zu versagen ader verlewkenen were. zo sollen
auch die offinbaren und unzcuchtigen frawen keine korallen, paternoster
noch gulden, silbern ader seyden gesmeyde ader gezvirthe offinbar in
Nr. 1221. 150». 705
der kirehen noch strasszen tragen, sunder yre hewben uff den strasszen
uff yre hewbte hangen bey pene dreyer Magdeburgischer schilling
pfenninge. Auch sal nymant in unser Sudenburg toppeln ader spelen
keinerley spil, domit gelt gewunnen ader verloren mochte werden
uszgeslosszen bretspiel geringe gelt bey pene einer marg ane abebruch
zu geben, auch von nymants gehawszet ader geheget werden bey der-
selben pene. Nymant sal sich auch in eins andern gut mit unrechte
weren ader unwillen ader vehde machen, dovon uns, unserm stiffte, der
Sudenburg ader unszern burgern doselbs schade entstehn muchte, bey
pene der burgerschafft und unser sweren straffung. Es sal auch nymant
sampnung, uflewfite, verbindung ader vertragung in unser Sudenburg
widder unser prelaten, pfafheit, amplewthe, unsergerichte noch den rath unser
Sudenburg machen bey leibe und gute und bey der hochsten vehstung unsers
gerichts vor unszerm hove und der rothen thor: hir zu Magdeburg.
Es sal auch nymands den andern in dem seinen friede widder mit
slahende, hawende, stechene, fluchene ader scheldene brechen bey dreven
- margken. Auch sollen des der rath unser Sudenburg in uflauften in
tafernen, bierkrugen und gasszen truncken lewthe ader ander lewthe,
die sich under einander rowfften, slogen, zcogen ader geruchte machten
geholten und straffen bey einer marg, alsz biszher geschehen, wurde
auch ymand von den burgern und inwonern in unser Sudenburg
wonende bey tage ader bey nacht, er were arme ader reiche, von dem
rathe yren geschickten ader die des raths halben zw thun hetten in
uflewfften zu hulffe dem rathe zwstehnde ader den jhenen, die des
yrenthalben geschickt weren, geheischet und vermanet wurden, szo
sal das ein iglicher au sewment und widderrede thun bey pene des
raths kore; und were es sache, das die obgerurten stucke durch ob-
gemelte straffung und penen nicht vermeiden wurden, szo wollen wir
die furder durch unszern mollenvoigt, der zu gezeeiten sein wirt,
alszo ernstlich und notturfitiglich straffen, das die weiter vermyden
werden. Were es auch, do got vor sey, das in unser Sudenburg
ader wur das geschege ader were, ymant einen burger ader burgersche
todsluge ader ermordte, szo sal der, der sulchen mordt begangen und
gethan hette, dreisig jar usz unser Sudenburg bleiben, und szo die
dreiszig jar umb sindt, dennoch nicht widder in die selbte unser stad
komen, er habe sich dann mit dem sachwaldigen und unszerm gerichte
vertragen und dem rathe unser Sudenburg X feyne marg silbers ge-
geben. Were auch das ymand einem burger ader burgerschen ader
eim andern, wer der were, in unser Sudenburg ein kampferdige
wunde hywe, wurfte ader sluge, der sal ein jar usz der stad bleiben
und dorinne nicht*widder kommen, er habe sich dann mit dem sach-
waldigen und unserm gerichte vertragen und dem rathe unser Suden-
burg ein feyne marg silbers gegeben. Wer dem andern in unser
Sudenburg ein blutrustige wurfte, hawete, sluge ader steche, er sey
burger ader nicht, szo sal er von dem rathe umb X schilling pfenning
gestraffet worden. Es sollen auch alle wunden, sie sein kampfer ader
Gesehichtsg. d. Pr. Sachaeu XXVIII. 3. 49
706 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
blutrustig, wu die unser Sudenburg geschehen, von den barbiren go-
sessen dem rathe vormeldet unnd ufgebracht werden und auch den
theter, der hie wunden gethan, namhaftig macben bey verliesung der
burgerschafft und szodans sollen sich die meisters bey dem vorwunthen,
ehr sie yn vorbinden, befragen und erforschen. Diessze abgeschrieben
wilkor und satzung wollen wir in alle yren stucken und artikeln stete
und vehstiglich gehalten haben und das den nachgegangen sal werden.
Wu aber in kumpftigen zceiten noth ader behuff und vor unser
Sudenburg und burger doselbs nutz und bequeme were, die obge-
rurten wilkor satzung und ordenung in anderung ader die zw hohen
ader zw niddern ader newe zw setzen, szo behalden wir uns und
unsern nachkomen die macht, das wir die mit zceitigem rathe zu vor-
andern, zu verhohen, zw niddern ader nawe zw setzen orden und
schieken mógen, wie das zw enthaldung und besserung unser Suden-
burg und burgern doselbst nutzlichst und bequemlichst sein wurde,
domit sie uns und unserm stiffte zw stewer, hulffe und dinste dester
forderlicher gesein mögen an geverde. Des zw urkunde diesses unsers -
brives, der mit unszerm anhangenden ingesegel vorsiegelt und gegeben
ist zw Magdeburg nach Christi unsers herrn geburdt funfzcehn-
hundert und drey jar dinstags Anthonii.
1503. Januar 23. Magdeburg. 1222.
Erzbischof Iarnst stifte einen Vergleich zwischen dem Rate der
Sudenburg und dem Möllenvoigt Hans Ritter über die Dürger-
rechte und Wahl zum Ratsstuhl und der Schöffenbunk von des
letzteren neuem llause in der Sudenburg.
Gleichzeit. Abschrift Dap.
St. M, s.r. Sudenbwrg 11.
Wyr Ernst von gots gnaden ertzbischoff zcw Magdeburgk, primas
in Germanien, administrator des stifts zcw Halberstadt, herzeog zcw
Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zew Meissen, bekennen
offintlich vor uns und unszer nachkomen, das wir uns usz sunderlicher
gunst und gnade mith volborth, wissen und willen der dreyer rethe
unser liben getrewen der Sudenburg Magdeburg mit Hanszen Ritter
unszerm molvogthe und lieben getrewen seynes newen hoftes und
gebaweten hawszes halben gegen des capittel hofe obir gelegen, den
ehr dan usz dem grunde mit schwerheit an eyner ungeschigkten stadt
doselbist gebawet, voreyniget und vortragen haben, also das derselbige
Hans Ritter und seyne erben von sulchem hawse und hofe auch
anderen seynen gutheren innewendig und usserhalb gnanter unser
stadt der Sudenburg gelegen dem rathe doselbist jerlichen uff den tag
sand Katherinen zcwene reinische gulden uff ihr rathhusz geben und
bezcalen sollen und wollen vor alle burgerrecht, wie die nhamen
gehaben mogen, als die innewoner obin und nidden seynem hoffe dem
Nr. 1222 —1223. 1508. 707
rathe jerlich zewgeben vorpflicht sein, keines uszgeschlosszen, allevne
ab seyne menlichen erben zcum rathsstule ader der schoppfenbanck
gekoren wurden, die sollen die korhe gleich anderen burgern ane
weigerung dulden und leyden; auch sall und wil Hans Ritter und
seine erben den hof in die geistliche handt nicht bringen noch vor-
keuffen, sich auch noch vormogen vor seyn person gegen dem rathe
und der stadt vorgenanth mith diensten williglichen gebrauchen lasszen.
Des zcw urkundt haben wir unszer ingesigel an deszen bryff thun
hengen; und wir burgermeister und rathmannen der Sudenburgk
Magdeburg bekennen auch in craft dieszes bryeffes, das sulche obge-
rurthe voreinigung mit wissen und volborth aller dreyer rethe und
rathsfreunde auch alle artickel diszes bryfes eintrechtiglich vorgunst
und zcugelassen sein. Des zew bekentnissze und steter haldung haben
wir unszer stadt ingesigel neben obgedachts unszers herrn lassen
hengen, der gegeben ist nach Cristi unsers herrn geburth funffzcehon-
hundert darnach im dritten jhare am mantage nach Vincencii des
heyligen merterers.
1503. Januar 29. 1223.
Iermann Vorhower erzählt dem Hate von Magdeburg seinen er-
litlenen Uberfall und bittet wegen — Schadenersatzes um eine
Empfehlung an den But von Zerbst.
Or. Perg. St. |
Studtarchiv zu Zerbst.
Myn underdanigen gantz willigen und gehorszame dinste alle tidt
thovorn bereit. Erbaren wiszen besundern gunstigen hern. Ick arm
mann do jwen erszamheiden clegelich clagende tho weten, wu ick
imme sommer schirst vorgangen mith oren dreen alsz nemlich Gorges
Malstroppe, Carsten Hampen und Joachim eyn snider by dem
Anckunschen dore wonhaftich, alle borger tho Czerwist, myner naringe
na mith ohn over velt gereiset, und alsz wy op dem wege na Czerwest
by dy molen dem junckfrowencloster tho Plotzke angehorende ge-
komen sindt, szo isz dar Urban Czander der Czerwesterschen avege-
sechte vihent mith sinen hulperen uth dem busche getreden und tho
den von Czerwist ingeslagen und sie gefangen genommen, mick mith
on vorwundet, dat myne unvorschuldes wedder ere und recht alsz
nemlich eynundvertich guldin an munte avegerovet und genommen,
uth wath orsake, isz mick eyn vorborgen handel, szo ick arm mann
mith ohm nichts dan alle guth gewust und der von Czerwist, szo ick
mith ohn gewest, mith entgelden mothen und des mynen bith an
dussen hewtigen dach entboren hebbe, dath mick tho mercklichem
unvorwintlicken schaden erwachsen und dy lenge ensulchs tho vor-
harren unlidlich. Erbaren wiszen hern, derhalven isz an jwe erszame
wiszheit myn gantz vlitiges und demodiges bidden, jwe erszamheide
wilen miek mith einer furschrift an den erszamen rath von Czerwist
45*
708 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
bedencken und tigen sie gunstiglich vorbidden, dath se mick sulken
genommen gelt, alsz mick von ohrem avegesechten vihende genommen
isz, szo sick dy orsake von ohn ortsprunglich erhuft, sunder vortelen
enthrichten und mick myns genommen schadens eine genochliche
wedderstadinge und bethalinge donhn, alsz billich ungeweigert von
ohn gescheen solle, dar mith mick keyn orsake gegeven werde, der-
halven wider tho beclagen, ander moyge und unkost, szo sick dar op
erstrecken wurde, tho vorhuden; dath wil ick mith mynem armen
willigen vorplichten und gehorszamen dinsten alle tidt gerne verdinen.
Datum under dissem pitzir sondages post Pauli Conversionis
anno XYV* tercio.
Jwer erszamheide gehorszamer Hermen Vorhower,
borger der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erbaren wiszen borgermestern, rathmannen und
inningszmeistern der alden stadt Magdeborch —.
1503. Januar 30. 1224.
Der Rat von Mugdebury verwendet sich für Hermann Vorhauer
beim Rute von Zerbst wegen Schadenersatz.
Or. Perg. St. abgefullen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntlichen dinst thovorn. | Ersamen besundern guden
frundes. Wy sindt mith ingelechter celageschrift, wu gy vornemen, van
unszem borger ersocht und betlicken angetogen ohn tigen juck tho
vorschriven, deme na szo sulken unses borgers beschedinge lutbar und
am dage, wy ock warlich bericht werden, dath ensulchs durch einen
Czander genanth, de jwe fihent von wegen Bartholomeus Duben,
dy ohn in gutlicher vorhandelinge thor sune eyne summe geldes tho
geven geboden, gescheen sin sulle. Guden frundes, die wile denn nu
dem unszem sulker schade gezcengks halven, dar mith jwe borger
Duben mith den Czandern vorhaft, thogefoget, isz unsze fruntlichs bidden,
gy willen na gelegenheit des handels in dy dingk sehen und alszo
vorfogen, dat de genante unsze arme borger sins geldes mochte be-
talt und schadens ergentzt werden, dar mith he dat sine rechtlicken
tho ermanen nicht vororsakt werden, vordenen wv umme jwe ersam-
heide mith vlithe gerne, des jwe richtige anthworde. Geschreven
under unszem stadt secret mandages post Pauli Conversionis
anno XV* tercio.
Rathmann und inningszmeistere
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmannen der stad
Czerwest —.
Nr. 1224 —1925. 1503. 709
1503. Februar 9. Magdeburg. 1225.
Willkür für die Neustadt.
Cop. 69 fol. 311.
St M.
Wir Ernst von gots gnaden etc. bekennen gegen allen dieszs briefs
ansichtigen vor uns und unser nachkomen bey der kirchen zw Magde-
burg, das wir von den erszamen unszern lieben getrawen burgermeister
und rathmann aller dreyer rethe unser newen stad Magdeburg mit
demutiger fleissiger bethe angesucht sein yne yre althergebrachte und
vormals von unszern furfarn ertzbischoven seligen bestetigte und zwge-
lassene wilkor, stadrechte und gesetze uns furgelegt gnediglich zwbe-
kreftigen, vernewen, zwlasszen und in etlichen artikeln, wo die not-
turfft und billikeit das thud erfordern, eins teils zuvorandern und ufs
newe zw bestetigen; des haben wir sulche furgelegte wilkor und gesetze
in allen und iglichen yren puncten, clausulen und artikeln gnuglich
angesehn und in rathe obirwogen, dieselbigen redlich zcymlich auch
zu eintracht, gehorszam und zu gutem togentszamen weszen der burger
obgenanter unser newen stad Magdeburg dienende und der stad nutzlich
und fromlich erkant, darumb wir die uff hernachfolgende gestalt gnedig-
lich zwlasszen, bewilligt, vernewet und bestetiget haben, bewilligen,
auch bestetigen und lasszen die zw gegenwertiglich in und mit crafft
dieszs briefs, wollen und gebieten, das furd mehr becker, brawer und
burger gemeine volle wichte und masz wie vor alter geben und sunder-
lich rechte masz und gewichte an virteln, scheffeln und anderm, domit
man messen und wegen mag, haben sollen bey vorfallung einer marg.
Nymant sal dem andern sein huszfriede brechen bey X margken ader
sein selbs richter sein bey drey margken. Es sal keiner den rath
straffen noch mit worten ader wereken hinderkorzen ader zw rede
setzen bey funfezig margken. Auch sal nymant seinen lehnherren,
lehnfrawen ader zeinszherren zcihen ader ersuchen obir den rath bey
dreyen margken. Wir wercken hirmit einen fride dem schultzen und
allem stadgesinde sich mit worten ader wercken an yne nicht zu ver-
greiffen bey funfezig margken. Es sal nymant swert, messer, barten
ader ander mortliche wehr tragen obir der stad masz bey funff schillingen
und die nicht zcihen ader zcucken bey X schillingen. Keyner sal in
sampnung, innungen ader gilden einicherley wilkor setzen ader vor-
buntnisz machen hinder dem rathe bey X marcken. Wurde auch von
ymands vorszamelung ader vorbuntnisz gemacht, domit etlichen burgern
einfal ader gewalt zw thun, sollen die nachpawer obin und beneden
ynen zw hultie komen, sie sulchs gewalts zw schutzen bey X marcken.
Keyne verfest mann sal gehuszet ader geheget werden bey einer marg.
Auch sal ein iglich burger ein fleissig ufsehn haben, wen er hawsze
ader hege, uff das der wirt des gastes nicht entgelden dorffe bey einer
marg. Nymant sal nach der glocken an licht und laterne uff der
gasszen gehn, nach der glocken geste setzen bey funtf schillinge. Es
710 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
: sal auch nymant in der gedachten unser newen stad Magdeburg spielen
widder mit wurffeln ader karten ader anderm, domit man gelt gewinnen
ader verlieszen moge, noch sulch spiel in seiner behawszung leiden
ader gestaten bey einer marg, dorzw sall sich keiner an der stad
wechtern reittende ader gehnde vorwercken bey funfezig margken; und
weme die wache gekundiget wirdet uff der wachten ader thormen zw
wachen, die schiltwache zu gehnde ader reytende, das sal ein ider
alszo thun, einen wechter uszsenden, der so wehrhaftig und eins
mannes wert ist, domit die wache bestalt wirt, bey funft solidis. Auch
sal nymant unrecht gifft thun ader sich fremde guter leyhen lasszen
bey drey margken. Es sal auch keiner den andern zeihen in frembde
gerichte bey Il] margken. Nymant sal sich eins andern guts under-
winden ader frembde guter gebrauchen bey Il] margken. Wurde auch
ymants von uszwendig in unser newe stad Magdeburg zcihen dorinne
Zw wohnende, der sal sein bawermal bynnen vier wochen gewinnen
bey funff schillingen. Und szo ymandts hergewede, radeleve ader
erbe in der newen stad Magdeburg furdern wolte, der sal bawer und
burger sein ader sein bawermal mit zweyen margken gewinnen; vor-
truge sich aber yndert ein burger der newen stad Magdeburg mit einen
uszwendigen parthe umb hergewede, radeleve ader erbe ane wisszen
des raths, der sall dem rathe zwu marg vorfallen sein. Vorfiehle aber
einich hergewede, radeleve ader erbe an uns ader unszern molnvoigt,
doran sal uns der rath keine insperrung ader verhinderung thun,
sundern fleisszig behulflen sein dasjhene, dorzw wir recht haben,
zw erlangen. Wurde auch ymants in unser newen stad Magdeburg
bestolen, der mag den diep, szo er uf hanthaftiger tat betroffen, selbs
angreiffen, wu er das ader nicht vermóchte, sal yme der rath beholffen
sein den zw handen zw bringen und sein recht zw thun, szo auch
ymants frawe ader man in unzcucht befunden, der sal dem rathe ein
marg verfallen sein. Die unzcuchtigen frawen sollen yre mentel uff
den hewbten tragen ader ein zceichen haben, dorbey man sie kennen
möge bey einer marg. Nymants sal gemeine frawen hawszen ader
hegen zw tage ader zw nachte mit ledigen mennern bey einer marg.
Szo der rath einen burger ader burgerin besenden und sie vorechtlich
ussen bleiben wurden, sollen sie vor den ersten ungehorszam funff
schilinge, vor den andern X schilling und vor den dritten eine marg
geben, und wu sie zcum vierden mahl ungehorsamlich uszenbleiben
wurden, mag sie der rath vorfesten. Es sal ein iglich burger mit
harnasch uffs beste erzcewgt und geschickt sein und were keinen
harnasch hette, sal den uffs forderlichste zcewgen bey einer marg.
Alle knochenhawer in der rinckmawer und zw Frosze geseszen sollen
ye zwen und zwene geselschaft und eigen rauch haben, auch mannes
wert|,seyn bey dreien margken. Wurde auch der knochenhawer einer
demahantwerke widdersetzig, das yre ynnichsmeister nicht mechtig sein
móchten, szo sollen sie die sache vor dem rathe und nirgend anders
suchen und usztragen bei eyner margk. Szo ymands beschuldiget
Nr. 1225. 1503. 711
wirdet in gehegedem dinge, der sal sich an rechte gnugen lasszen,
und wer mit frevel dowidder spricht, sal dem rathe ein marg vorfallen
sein. Welch burger ein eigen pferd helt, darnach der rath zw der
stad gewerbe und behuff sendet, dem sal der rath so vil redelich
dovon thun, und dieweil das pferd in der stad gewerbe gebraucht
wirdet, vor schaden stehn. Wurde sich aber ymant dorinne widder-
setzig machen , alszo das er das pferdt nicht senden wolt, der sal dem
rathe ein marg vorfallen sein und dennoch dasz pferdt schicken, wu
der rath des begirig. Einem iglichen wepener ader schutzen, der von
der stad wegen uszreidet, sal man des tages ein halb loth ader VI
groschen und dem knechte Ij quentin ader IIII groschen geben. Wurde
aber ein gemeine lanthgeruchte ader nachjagt alszo, dasz man die
glocke lewthe, szo sal nymants gelohnt werden. Szo auch der rath
eines pferdes notturftig und bey einem burger mieten wurde, dovon
sal man des tages j quentin, die weil es usz ist, geben und vor rede-
lichen schaden stehn. Erhube sich auch ein geruchte bey tage ader
nacht, das man die grosze glocke lewthe, szo sal ein iglich burger mit
seinem hernasch vor das rathhusse komen bey einer marg. Were
aber ymants zu felde ader sust in gewerbe, der die glocke nicht horte,
szo sal er sulchs zunr heiligen erhalten, das er von dem geruchte richt
gewust; hette auch ymants pferd und wagen, der sal domit vor das
rathusz erscheinen bey einer marg, alle burger in der schostrasszen
bisz an das Jnszlevischen thor uff beiden seyten und in den quer-
gasszen gesessen sollen mit yrem harnasche uff den tyhe vor das
ritterhusz komen, und die do wonen in sand Lorentz pfar die sollen
mit yrem harnasch vor sand Lorentz kirchhoft erscheinen, die do aber
wonen uf dem breiten wege von der thumstrasszen und in den qwer-
gasszen bisz zw der alden stad an beiden sevten, die sollen vor das
rathusz komen, die in den beckslegern sollen vor yre gildehusz, und
die von Frosze mit yrem harnasch vor sand Agneten kirchhoff erscheinen.
Es sal nymant von seinem erbeguth ader worden in der alden ader
newen stad Magdeburg geistlichen ader werntlichen gulde ader zcinsze
von sieh reichen, dem rathe werde denne yre gerechtigkeit dovon an
Sschosse und murschossze, was auch von ungengen und vorfallen bornen
sein, die sal man widder rewmen und anrichten bey einer marg, und
die jenen, die zw einem iglichen borne gehorn, sollen yrem meister
gehorszam und nicht widdersetzig sein bey einer marg. Auch sollen
die fewerhaken und leitern bey den bornen stehn und rustig geholden,
gebreche aber etwas, doran sal vor dem rathe uszgetragen werden.
Hette aber ymants einen eigen born, der sall gleichwol halb bornegelt
geben. Wolt man auch nach gefallen des raths yndert fewrhaken ader
leytern hengen, das sal nymant weigern bey einer marg. Und szo ein
fewer ufginge, do got vor sey, sal man zwflucht haben zu den fewer-
haken und leitern, wur die hengen und sunderlich zw den lettern und
eimern uff dem rathusze, und wann das fewer gedempt wurde, sal
nymant die evmer mit eintragen, sunder bey dem fewer lasszen bey
712 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
einer marg. Es sal auch keiner bey dem fewer ledig stahn sunder
mit allem fleisz das helffen dempffen bey einer marg, furder sal nymants
mit bloszen lichten fewer ader blaszen obir der gasszen ader in
schewnen gehn bev III marcken. Dorzw sal man keyn fewer in schusseln
holen bey funff solidis; hette vmants ein wuste husz ader stete, doruff
vormals ein husz gestanden, der sal dovon schossz, murschosz und
vorschossze geben und wachen bey einer marg. Nymant sal der stad
vesten ader gemein eigenthum angreifen bey II] margken und der stad
graben uff und niddertreiben bey funff schillingen. Auch sal keiner
wagenther ader pich schmeltzen bynnen der stad, sundern auszwendig
der mauren wie gewontlich bey X margken, und kein grobsmid anbosz
binnen sundern wie vor alter vor der stad smiden bey X marcken.
Es sal nvmant kevnen sunderlichen hirten halden, sundern sein vyhe,
was do viehetrifftig ist, vor der stad hirten treyben bey funff schillingen,
mit wesz vyhe der stadochsze eingeht, der sal den nicht uszslahn bey
funff solidis. Auch sal sich nymant an der stad ochszen und kempen
vorgreiffen ader die slahn bey 1II marcken. Hette ymants sweyne, die
viehetrifftig weren, die sal er vor den hirten trevben und nicht uff der
gasszen lauffen lasszen bev funff solidis. Dorzw sal ein iglich seinen
garten mit zceunen und graben bewircken, das seinen nachpawer kein
schade geschege bey IIT solidis. Szo auch vmants einen garten hatt,
do die Schrode in geht, der sal den graben rewmen bey III solidis.
Man sal auch keinen flachs ader hanft in der Schroden rosszen noch
einicherlev unreinikeit dorinne werffen bey III solidis. Hette ymants
mistpfhul ader unflat vor seinem hawsz ader sust, der sal den vor
Walpurgis uszfuhren lasszen bey III solidis Fuhret auch ymants
mistpful ader unflat usz den Jnsleveschen thore, der sal den bringen
bisz obir die steingruben bev funff solidis. Auck keiner in der erne
korn in secken ader garben intragen noch an den wagen hengen bev
funf solidis und nymant sal korn hegen, das in secken, bunden ader
garben ingetragen ader am wagen ingefurt wirt bey einer marg.
Nymant sal korn, stro ader hawe legen in ein wonhusz, do fewer in
ist bev einer marg. Deckte auch vmants ein gebewde mit stro, der
sal gestrichen schindeln nehst den latten under das stro legen und das
tache mit leyme ader kothe begiesszen bey X solidis. Auch sal nymant
korn ader vyhe in der stad vorkewflen, das der kewffer ader gast vor-
zcollen wil, ader der kawff sal nachbleiben bey X solidis. Szo vmants
uff dem seinen pfandte, der sal domit fahren als landes recht ist.
Hette auch ymandts pfehle, blocke ader steine vor seiner thor, do der
strasszenwegk von gehindert wurde, der sal sie wegbringen bey
X solidis; und wer do holdrungen hinder seynem hofe an der mawren
hatt, der sal sie abehawen bey funff solidis. Kevner sal auch in unser
newen stad Magdeburg obgemelt ader zu Frosze Magdeburgische noch
frombde bier ane volborth und bewilligung des raths in seinem eigen
ader eins andern husze schencken bey einer marg, machte sieh aber
vmants dorgegen mit frevel widdersetzig, von dem mag der rath die
Nr. 1225. 1503. 113
fahr nehmen und er sal dennoch kein bier schencken. Szo auch
vmants pfande uff dem rathhusze hette, der sal die bynnen vier wochen
nehst dornach, wann die geholt, widderloszen; wurden sie aber dornach
verloren, geringert, verworffen ader fur solch gelt, als der rath doran
hat. vorkawfft, des sal der rath unangelangt und ane schaden bleiben.
Auch sal keiner schiff ader bramen mit holtze an der Elbe kewffen
furder zuverkewfien bey III margken; und nymant sal holtz, blocke,
steine ader schiffe bey der Elbe legen furder, dann die krewtze stan und
die pfehle auszweiszen, und szo ferre sal die stadmawer frey sein bev
II] margken. Keyner sal sich gebrauchen des graszes uff der stad
wischen und werder bey X marcken. Ein iglicher burger sal seinen
schossz bringen ufs ratlıusz vor sant Martens tag bev X solidis. Hette
auch ymants uff sein husz ader ander sein guter gelt stehnde, das er
jerlich vorzeinszen muste, sulehs sal er sunderlich vorschosszen und
namhaftig machen und mit seinem schossze uflegen bey einer marg.
Wo aber dem zcinszherrn sulch zeinsz zu verschosszen zwstunde und
geborte, so sal der burger, der den zeinsz von sich reicht, den nicht
uszgeben, er werde denn eigentlich underricht, das der zcinsz ver-
schosset sev bey X solidis. Und wann ein burger schosset, szo sal
er dem rathe vormelden und eigentlich underrichten, wie viel geldes
er uf sein guter stehnde und wer das doran hat bey funff schillingen.
Nymant sal einich gebewde nidderbrechen, er wil das dann widder-
bawen bey zweyen marcken. Hette auch ymants ein hawsz ader hoff,
das baweffellig were, den sal er widder bawen und bestendig machen
bey einer marg. So auch einig burger, brawer, becker ader were der
were, mangel ader fehl an seinem schorenstein hette, den sall er
bessern und bewaren, das dovon kein schade geschee, bey einer margk.
Auch sollen alle taferner und kroger sunderlich volle masz, wie in der
alden stad gewonlich. geben, und wo einer anders befunden, der sal
dem rathe funff schilling vorfallen sein. Keyner sal kentzley holen
noch holen lasszen in sein hawsz ader in eins andern bey einer marg.
Auch sal nymant kentzley geben noch geben lassen, sundern das ernst-
lich vorbieten bey einer marg. Sluge ymants einen burger ader burgerin
ader sust einen andern menschen thod, de sal XXX jar usz der stad
seyn, und wenn die XXX jar verlauffen, wil er dann widder in die
stadt, sal er sich zuvor mit dem sachwaldigen vertragen und unszerm
molnvoigte und dem rathe in der newen stad Magdeburg X feyne marg
silbers vorgenugen; szo auch ymants einen burger ader burgerin ein
kampferdige wunde hawen ader stechen wurde, der sal ein jar die stad
meyden und dorinne nicht kommen, er habe sich denn mit dem sach-
waldigen voreiniget und unszerm molnvoigte und dem rathe ein feyne
marg silbers gegeben, wo er aber vor uszgehnde des jars und wann
er sich mit dem vorletzten gesunet, widder in die stad wolte, sal er
unszerm molnvoigte und rathe zwu feyne marg silbers entrichten.
Hiebe ader steche auch. v mants einem blutrustig, der sal dem gerichte
wetten, dem rathe X solidos geben und dem vorwundten sein busz
114 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
vergnügen. Darzw sal nymant sein husz, hoff und ander legende
grunde vorkewífen ader vorsetzen, die vor alders schossz gegeben und
bawerrecht gethan haben, bey dreyen margken, sundern vor dem
rathusz gifftigen, wie biszher gescheen ist, es geschege dann mit
unszern ader des raths wisszen und willen. Auch sollen alle burger
in der rinckmawern unser newen stad wonende mit yren gutern vor
unser und unsers stifts slosszen und vehsten zw lande und wasser
zcolles und gleits frey auch gantz unbeswehrt furfaren und nichts
dovon geben, wie vor alter alle zceit gescheen, dorzw wir sie ge-
trewlich schutzen und beschirmen sollen gantz ane geverde. Alle und
igliche vorgeschrieben stucke, puncte und artikel diesser wilkor,
ordenung und satzung wollen wir stete, vahste und unverbrochlich
gehalten haben und das denselbigen ane weigerung sal nachgegangen,
worde aber in zwkumpftigen zceiten noth und behuff und vor unser
newe stad Magdeburg und burger gemeine doselbs nutze und bequeme
seyn die obgerurte wilkor, satzung und ordenung zu vorandern, die
zu hohen und niddern ader newe zu setzen, behalden wir uns und
unszern nachkomen die macht, das wir die mit furgeliabtem zceitigen
rathe vorandern, hohen ader niddern ader auch newe setzen, ordenen
und schicken mogen, wie das zw enthaltung und besserung unser
newen stad und burgern gemein doselbs am nutzlichsten und bequem-
lichsten sein wirdet, uff das sie uns und unszerm stiffte dester stat-
licher zw stewer, dinste und hulffe sein mogen ane geverde. Des zw
urkund ist disser unser brieff mit unszerm anhangenden ingesiegel
besiegelt und geben zw Magdeburg nach Cristi unsers herrn geburdt
funfezehnhundert und drey jar am dornstage Appolonie virginis.
1503. Februar 22. 1226.
Der Rat von Hamburg, schreibt an den Rat von Magdeburg über
seme Verhandlungen mit dem Ergbischof Ernst. wegen der Schiff-
fahrt.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s. r. Erzst, Magd. Anh. Stadt Magd. Nr. 17.
Unnszen fruntlichen dinst und vermoge alles guden tovorn. Er-
same wise hern, besundern guden frunde, juwe schriffte von wegen
der twistigen saken dem hochwerdighsten in god vader durchluchtigen
hochgeborn fursten unnd heren heren Ernnsten ertzcbischuppe to
Magdeburgh primaten in Germanien etc. unnd uns entwisschen an
uns gelangt hebben wy gudlicken entfangen, alles inholdes wol vor-
standen, bedangken juw sollicher guden wolmenunge unnd flites gar
frundlich, vordenent ok gerne unnd dhon juwen erszamheiden der-
halven dinstlich in antwerde, wo dat wy von herthen gerne wol
gesynnet weren geweszt, fruntlichen handell to holdende, averst mit
vuller macht in affgelegene ende unnd jegene, dar vorhen mit alle nene
Nr. 1226— 1227. 1503. . 715
rede offte wedderrede sollicher sake weren vorklaret, jegensz des
erben juwes gnedigen hern reder de unnse tobeschigkende was uns
swar, 8zo gy wol hebben tovermergkende sonlick uns befruchten dar
inen nicht fruchtbarlikes hadde gehandelt, syne furstliche gnade tho
grotern grame dardurch gereysset hadden, worumme wern wy be-
wogen an etliche syner gnaden vorwandten unde reder unnd juwe
ersamheide unnse mundliche badesschup umme de gelegenheid der-
sulven sake grundlich tokennen togeven toschigkende, so wy uns
gantzlich vorhapen, nu alszo wol sy geschen, so dat wy alletyd wol
syn gesynnet unnd geneiget syn geweszts, de sake uppe legelike stede
in handell to stellende, so dat sollich vorschuvend des handels in
nener quaden vorsate sy gescheen, des gy uns in warheid wol mogen
geloven, dinstlich unnd frundlich bidden, uns daranne, wor juw des
bedungkt von noden to synde, int flitigeste entschuldigen, willen wy
umme juwe ersamheide gode almechtich selichliken bevalen gerne
willichliken, wor wy jummers konnen unnd mogen, vordenen unnd
vorschulden. Screven unnder unnsem secret am dage Petri ad
cathedram anno XV* tertio.
Burgermeister unnde rathmanne
der stad Hamborgh.
Adresse: Den ersamen wisen hern rathmannen unnd inniges-
mestern der alden stat Magdeborgh —.
1503. Februar 23. Magdeburg. 1231.
Bestätigung der Brauer-Innung in der Sudenburg durch Erz-
bischof Ernst.
Cop. 69 fol. 319.
At. M.
Wir Ernst etc. bekennen offintlich gegen allen dissz briefs an-
sichten vor uns und nachkomende ertzbischove zw Magdeburg, das
wir von den vorsichtigen unsern lieben getrewen den brawern in unser
Sudenburg Magdeburg mit demutiger fleisziger bethe angesucht sein,
nach dem von unszerm furfarn ettwan ertzbischoff Albrechte loblichs
gedechtnisz etliche ordnung und gesetze der brawer bruderschafft, der
sie sich under einander vereinigt, gegeben und bestetiget und
gnugliche verschreibung dorobir volzcogen hat, die ynen in feweis
noth abehendig wurden, das wir ynen dio widderumb gnediglich ver-
neuwen, bestetigen und approbiren wolten, als haben wir yre bethe
vor zeimlich und der billikeit nicht ungemesz angesehn und vrer
bruderschafft dissze nachfolgende artikel und puncte gnedig zugelassen,
bewilliget und bestetiget, bewilligen, bestetigen und approbiren die
auch gegenwertiglich mit diesszem brive in masszen, wie hirnach
volget: erstlich das die gedachten brawer in unser Sudenburg Magdeburg
716 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gote dem almechtigen zw lobe, seiner gebenedeyten gebererin
Marien und allem hymmelischen here zw ehren, auch zw hulff und
trost allen christglewbigen selen alle wochen zwu ewigen messzen
halden, die ein vor die lebendigen und die ander vor die thoten,
dorzu sie alle, die usz yrer bruderschafft verstorben sein, mit vigilien
und selemesszen alle quatemper begehn lasszen mogen, das auch in
den pfingsten alle bruder zwszamen komen und ein iglicher sich nach
alder hergebrachter gewonheit halden, sein gelt uszzugeben, den
priestern die obgeschrieben messzen und memorien gehalden yren
lohn dovon zu entrichten, und wer doran sewmig wurde, dem sal die
bruderschafft ader brawewerg nicht bekant noch zwgestatet werden:
des dinstags in den pfingsten sollen alle brudere fruhe zw acht slegen
in der morgensprache sein und newe meister kyeszen und setzen und
nach endigung der morgensprache in die kirche sancti Ambrosii zur
messzen und oppfer gehn, doselbs bey pene eins halben pfundt wachs
vor alle die usz der bruderschafit verstorben fleiszig, zw bitten; wer
zw meister gekorn und gesetzt wirt, der sal das ane alle widderede
und behelff williglichen annehmen, und die brudere sollen alle den
meistern gehorszam sein, sich mit wortten ader wercken bey pene
eins fasszes Magdeburg. biers an ynen nicht vergreiffen, szo die
meistere bey fahre verbothen lasszen, sollen die brudere alle zw
rechter zceit, ehr die sprache gescheen ist, bey einander sein bey pen
dreyer groschen Magd. pfenninge; wer aber ymandts obir felt, der sal
dovon entschuldiget seyn. Auch sollen nicht zwene in einem hawsz
brawen, sie halden dann die gesatzte zceit nach einander bey pen eins
virtel Zcerwster biers; dorzw sal nymant ane sunder erlewben der
meistere vor seiner rechten zceit begynnen zw brawen und des
sontags ader ander feyerdage vor der vesper fewer zw legen bey fahr
ein virtel Czerwster biers. Keyner sal in den pfingsten in der
meister hawsz ader zw der leichtwache ader wenu hopffe gemesszen
wirt, mit worten ader mit wercken unstewer treiben, noch schelden
ader fluchen ader sich auch unordentlich bey obgeschriebener pen
eins virtel Zeerwster biers. Nvmant sal frembde vasz fullen ader die
merg usztelgen ader zwsneyden an wissen und willen desjhenigen,
dem die vasz gehoren, bey einem virtel Zcerwster bier. Kevner sal
ane hoszen ader mit bloszen beynen under die bruder gehn, wenn sie
verbottet ader versammelt seyn, bey dreien Magdeb. pfenningen. Auch
sal von nymand in der Sudenburg ader Mariendorffe weiszen- ader
sserstenbier geschenckt werden, er habe es dann selbs gebrawen; des-
gleichen sal man auch nicht zw sand Michel Zcerwster bier schencken,
wie das der stad wilkor thud vormelden. Wenn auch einer usz der
bruderschafft vorstirbt, er sey arme, reich, jung ader alt, do sollen
alle bruder des abendts zur leichwache und des andern tages zwr
beygrafft sein und zeum oppfer ghan bey pen eins halben pfundt
wachses. Die meistere sollen der brudere grossze lichte nymandts
thun, er gebe dann ein pfundt wachs, desgleichen der kinder lichte,
Nr. 1228. 1503. 717
er gebe dann ein halb pfundt wachses den brudern, und das baldecken,
er gebe dann sand Ambrosii kirchen einen schilling pfenninge. Die
jungsten bruder achte sollen dienen brot und bier zw tische und der
brudere lichte tragen, szo efft des noth sein wirt, szo lange das ander
nach ynen kommen und sie erloszen, bey verfallung eins halben
pfundt wachses. Die meistere sollen der brawer kannen, toppfe,
schusselen, salsyr, bratspisz, bratptannen und alle ander gerethe, wie
das namen gehaben mag, trewlich verwaren; wurde aber dovon durch
vre versewmen und unfleisz ettwas verloren, sollen sie gelden und
bezcalen in den pfingsten, wen sie berechen, und das gerethe sal alsz-
dann den nowen meistern zugezcalt werden. Der brawer gerethe alsz
kannen, schusseln etc. wie obbestimpt, sal von den meistern nymant
gelihen werden, er habe dann die bruderschafft, bey pen eins vasz
Magdeb. biers. Die meistere sollen auch achtung haben uff die lichte
die machen zw lasszen, anzwzunden und uszzwthun in festtagen, wie
von alders alle zceit gescheen ist. Die obgeschrieben pen und busz
sal ein iglicher, der buszfellig gefunden und von den meistern und
brudern erkant wirt, in vier wochen unverhalden geben und ent-
riehten, wurde sich ymants dorgegen sperren, dem sollen die bier-
zcöger uff befehl der meister kein bier zwslahen und die gersten-
brawer sollen kein bier uszmesszen bey pen eins rheinischen gulden,
die erkante und verbrochen bussze sey dann gegeben und vergnuget
santz ungeverlich. Alle und igliche vorgeschriebene stucke, puncte
und artickel diesszer ordenung und satzung wollen wir obgemolter
Ernst ertzbischof ete. stete und unverbrochlich gehalten haben, den
ane alle weigerung nachzwgehn. Wurde aber in kumpftigen zceiten
noth und behuff und vor der bruer bruderschafft doselbs in der
Sudenburg nutz und bequeme sein die obgerurte ordenung und
satzung zu verandern, die zw hohen und niddern ader newe zw setzen,
behalden wir uns und uuszern nachkomen die macht, das wir die mit
zceitigen rathe vorandern, hohen und niddern ader auch newe setzen,
ordenen und schicken mögen, wie das zu enthaldung und besserung
der bruderschaft am nutzlichsten und bequemlichsten sein wirdet,
gautz ane alle geverde. Des zw urkund ist diesser unser brieff mit
unszerm anhangenden ingesiegel besegelt, der geben ist zw Magdeburg
nach Cristi unsers herrn geburth XV° dornach im dritten jare am
dornstage nach cathedra Petri.
——-— —
1503. Februar 23. Magdeburg. 1228.
Bestätigung der Innung der Bäcker und Ackerleute in der
Sudenburg durch LErgbischof Ernst.
Cop. 69 fol. 320.
St. M.
Wir Ernst etc. bekennen offintlich mit diesszem brieve vor uns
und unser nachkomen bey der kirchen zw Magdeburg, das wir von
718 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unszern lieben getrewen den beckern und ackerlewthen in unser
Sudenburg Magdeburg demutiglich und fleiszig bittende angesucht sein,
ynen yre bruderschafft, der sie sich under einander voreinigt und uns
furgelegt haben, gnediglich zu becreftigen, zwzulasszen und ufs newe
zubostetigen, als haben wir sulche vorgelegte ordenung yrer bruder-
schafft in allen und iglichen yren puncten und artikeln gnuglich ange-
sehn und jn rathe obirwogen, die selbige zcimlich und in gutem
tugentszamen weszen der bruder vorgedachter bruderschafft dienende
und nutzlich erkant, dorumb wir die uff nehstvolgende gestalt
gnediglich zwgelasszen, bewilligt und bestetigt haben, bewilligen auch
bestetigen und lasszen die zw gegenwertiglich in und mit crafft dieszs
brieffs, willen und vergonnen, das alle vier quatember nach gewon-
licher weisze alle, die usz der bruderschaflt vorstorben sein, man und
frawen, mit vigilien und selemesszen und erste memoria gehalden
werden sal sontags vor ader nach Nativitatis Marie, des abendts die
vigilien und des montags dornach fruhe, wenn die brudere und
swesteın des gemussigt unde dem pfarrer das anszagen, die sele-
messzen zum singen, doruff der pfarrer sal warten, auch des abendts
zur vigilien und morgens zur selemessze gewontlicher weisze gelewtet,
dio bare mit yrem baldecken bedeckt und die licht dorneben angebrant
werden. Dorzw sollen alle brudere und swestern zcur selemessze
komen und bey pen eins pfundt wachs zcum oppfer gehn, und wen
das evangelium geleszen, sal durch den pfarrer ader seinen capellan
vor alle diejhenigen, die in yrem thodenbuch beschrieben und usz
yrer bruderschafft verstorben sein, vor dem altar fleiszig gebethen und
dofur dem pfarrer und seinen kirchdienern als cappellan, koster und
schuler wie gewonlich gleich einer cleynen memorien gelonet werden,
die andern drey memorien sollen in den nachfolgenden quatembern
mit lewthen, singen und allen andern ceremonien, wie obgeschrieben,
gleich der brawer und scheppfen memorien gehalden und auch ver-
lonet werden; szo auch ymants in der bruderschafft verstirbt, er sey
jung, alt, arm ader reich, szo sollen alle brudere und swestern zur
beygrafft, begengknisz und opfer komen bey verfalung eins pfund
wachs. Auch sollen alle bruder und swestern des abents zcur leich-
wache komen und fleiszig vor des verstorben sele bitten; wurde aber
ymants doran verhindert, das er nicht komen kont, der sal seinon
pfennig dohiu senden, szo ferre yme anders die leichwache wisszlich
ist, bey pen VI pfenningen den meistern zw entrichten; wu auch
ymants von den meistern vorgedachter bruderschafft verboth und ane
redlich verhinderung ader ursache ussebleiben wurde, sal das mit
sechs pfenningen verbusszen. Es sal keiner den andern in der meister
husze ader wu die brudere versammelt sein, mit worten ader mit der
that nicht verletzen ader zw nach seyn bey gewonlicher straffe und
bussze derselbigen bruderschafft. Zu des beygrafit die grosszen licht
gebraucht, sal ein pfund wachs, und wu die cleinen licht genutzt ader
angebrant, ein halb pfund wachs zu enthaldung derselbigen lichte
Nr. 1229 —1230. 1503. 719
vegeben werden. Szo aber der verstorben szo arnıe were, das sulch
wachs von seinen gelasszen gutern nicht mocht entrichtet, sollen y me
die lichte bey der baren umb gotswillen entbrant und angestackt
werden. Szo auch ymants, der in der bruderschafft nicht geborn, die-
selbige gewinnen wolt, sal dofur zwey pfund wachs geben und der
dorinne geboren, dem sal es zw einem pfunde gelasszen werden, solchs
die meistere der bruderschafft zw gute und enthaldung derselbigen ufs
fleissigste einforderen sollen gantz getrewlich und ungeverlich. Alle
und igliche vorgeschrieben stucke, puncte und artikel disser ordenung
der bruderschafft wollen wir stete und unverruglich gehalden haben,
der an alle weigerung nachzwgehn. Wurde auch in zukumpftigen
zceiten nota und behuff und vor die gemelte bruderschafft nutz und
bequeme sein, die obgerurte ordenung und satzung zu vorandern, die
zw mehren ader myndern und newe zw setzen, behalden wir uns und
unszeru nachkomen die macht, das wir die mit voriger betrachtung
vorandern, hohen und niddern ader newe setzen mógen, wie das zw
.enthaldung der bruderschafft am bequemlichsten sein wirt ane alles
geverde. Des zw bekentnisz haben wir unser ingesegel an disszen
brieff wissentlich thun hengen, der geben ist zu Magdeburg nach
Cristi unsers herrn geburth funfzcehnhundert dornach im dritten jar
dornstags nach cathedra Petri.
1503. Februar 27. Magdeburg. 1229.
Der Domherr Friedrich von der Asseburg verkauft mit Zustimmung
des Erebischofs und seiner Brüder und Veltern dem Dfarrer und
Altaristen der Kirche S. Johannis 1!/, Wispel Roggen jührlich aus
7 freien Llöfen zu Seehausen und 26 freien Hufen daselbst für
52 Gulden wiederkäuflich.
Cop. 69 fol. 43.
St. M.
-— Actum Magdeburg 1503 feria 2* post Matthie.
1503. März 6. MN 1230.
Heinrich Luder gu Bernburg bekennt als Lehensherr, dass, nach-
dem der verstorbene Altarist des Altars U. L. Fr. 4n der Uirichs-
kirche zu Magdeburg Johann Langeleff von Hans Bedding daselbst
20 Gulden gegen einen Gulden Zins auf sein Haus an der Stadt-
mauer in der Ulrichspfarre aufgenommen hatte, sein Nachfolger
Johann Palm diese 20 Gulden abgelöst und zu einer Memorie für
sich und genannten Heinrich Luder bestimmt hat.
Abschrift von 1542.
Coptalbuch der Ulrichskirche S. 66.
— dusent vifthundert darna in dem dridden jare am mandage na
Invocavit.
—— — m —— Á
120 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1503. Mürz 11. | 1231.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den Erzbischof Ernst, sich
mit der Stadt Hamburg wegen der Kornschiffunyg gütlich zu
vertragen.
Or. Perg. Sp. ubyefallen. Vermerk: Hamborg schiffung. Praesentatum in
Gebichenstein sabbato post Reminiscere 152.
St. M. s. v. krzst. M. Anh. Stadt. Magydeb. Nr. 18.
Unnsern underdanigen dinst thovorn. Hochwerdigester in godt
vadir, durchluchter hochgeborner furste, gnedigester here. Dem jungesten
avescheide nach hebbe wy denn erszamen unnszen frunden von Ham-
borch der gutlicken vorhandelinge halven twischeliger saken twisschen
Jwen f. g. unnd ohn unentscheiden swevende in allem besten erinne-
ringe gedan mit betlicken ansynnen, sich Jwen f. g. tho eren unnd
wolgefallen der billicheit tho wisen unnd temlicke verboth tho ent-
scheidinge der gebreck op dy ersamen unnd wiszen unnsir fründt von
Lübke, Lüneboreh und uns boven forstlicke gebore gestalt tho gesedigen
unnd handels tho gestaden, dar op wy denn ingelechte anthwort, wu
Jwe f. g- vornemen werden, erlangt. Gnedigester here, deme nach,
wüwol dy dachfart tho holden nicht ernant, sporen wy doch, dat gut-
licker handel nicht uthgeslagen werth, unnd szo dy temlicker wisze
nicht gefunden , dath denue dy dingk tho rechtlickem uthdrage mochton
vorgenomen werden, alsz Jwe f. g. uth den schriften an unns gelangt
erlernen. werden. Gnedigster here, isz derhalvez unnsze denstlichs
biddeu, Jwe f. g. willen dy dingk mith vorgedachter unsir frunde von
Hamborch muntlicker entschuldiguuge, 'szo durch den hochgelarten
Jwer f. g. official tho Halverstadt ern N. Krantz, alsz wy bericht,
gescheen sin sal, in gmediges bedencken nemen, den handell dar up
rowen unnd den kopmann gnedichlicken uhr korne, szo zec op dy
schepinge gekoft, thoforen nachgeven, darmith ohn sulchs nicht tho
nachdele unnd ungedie kome, willen wy na aller billicheit umme
Jwe f g. mith besundern denstlickem vlithe alletidt gerne vordenen,
des Jwer f. g. gnedige anthworde. Geschreven under unnszen stadt
secrethe sonnavendes post Invocavit anno XV* tercio.
Rathmann unnd inningszmeistere
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochwerdigesten hochgeborn fürsten unnd herru
Ernsten ertzbisschoven tho Magdeborch —.
1503. März 14. 1232.
Der Möllenvogt Hans Ritter schreibt un den Bat von Zerbst in
einer Erbschaftssuche.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen fruntliken dinst ersamen bisundern gude frundes und
furderer. My is angegewen von Tonnies Schulten, myns gnedigsten
Nr. 1231—1235. 1503, 721
hern von Magdeborch deyner in der Sudenborch Magdeborch, wu eyner
am nhamen Merten Schulte etwan borger alhir to Tzerwest in godt
vorstorven, dem godt gnedich sy, und eynen sone mit nbamen Peter
Schulte hinder sick gelaten, de nu ok in godt vorstorven, und keyne
neger erven van ghebordt sin gelaten erve to erfordern und an sich to
bringen, den dat ok billigen tokumpt, gelaten den Clemen Schulten,
borger in der alde stadt Magdeborch, de denne bemelten Tonnies
Schulten de gudere und erve to fordern erwelt und fulmechtiget, wy
£y sin mandàth in dem talle seyn werdet, jw ok dar neben gruntlike
anwisunge berichten und kennen geven; van deswegen bidde ik jw,
. ernsamen gude frundes, willet tzeyer dusses breves mit dem besten
vortsetten und to den gudern nach billiger magesschop, wi ik bericht,
komen laten und vortsetten, so ik in deme und groteren jw to willen
gerne gnevget, vordine ik alletit gerne und bidde juwe bescreven ant-
wort under myns amptsigil am dinsdage nach Gregorii anno domini
XV * im dridden jare.
Hans Ridder, foyt myns gnedigsten hern von
Magdeborch up dem mollenhoffe.
Adresse: Dem ersamen borgermestern und radtmannen to Tzerwest —
1503. März 14. Halberstadt. . 1233.
Hans Kastel au Burleben verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs
und mit Erlaulmis seines Bruders lleinrich und seines Wetters
Wilhelm eine freie Hufe in Burleben an Hans Vogt in der Neu-
stadt wiederkäuflich für 50 Gulden und verpflichtet sich in drei
Jahren zum Bückkauf.
Cop. 69 fol. 41‘.
St. M.
— Halberstad 3* Gregorii pape 1208.
15903. Mürz 16. 1254.
Der Rat von Magdeburg mahnt den Tut von Zerbst, die rück-
ständigen 6 (Gulden Leibrente un Gories Lum zu bezahlen.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— donnerstages Ciriaci anno XV* tercio.
1503. März 29. 1235.
Gregor Louwe, l'rior des Klosters 5. Augustini, bittet den Rat
von Zerbst um Übersendung von 8 Gulden Zins, da das Kloster.
sein grosses Schlaf haus buuen müsste; ferner um 0 Gulden für die
Nachbaren des Klosters und um den rückständigen Zins von
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 46
122 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg.
22 Gulden oder doch wenigstens um die Hälfte für die gelähmte
Frau des Schöffenschreibers Heinrich Mulre.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst,
— am midweken na Letare anno M* V* im III —.
1503. April 13. Halberstadt. 1236.
Ergbischof Ernst verkauft an den Magdeburger Dürger Asmus
Morite 60 Gulden jährlich aus dem Geleite zu Wolmirstedt wieder-
käuflich für 1000 Gulden.
Cop. 102 fol. 206". Cop. 69 fol. 321.
St. M.
— tho Halverstadt donerdages na Palmarum na Cristi unses heren
geborth vefteyn hunderth dar nha im drudden jhare.
1503. April 20. 1237.
Heinrich Almann der ältere mahnt den Rat von Zerbst um Zah-
lung von 45 Grulden Zins.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— to Meydeborch am donrszdage na den hilgen osteren anno XV
hundert unde dren.
1503. April 22. | 1238.
Mette, Paul Palnitzens Witwe, ersucht den Rat von Zerbst um Zah-
lung der rückständigen Zinsen von. 16 Gulden an ihren DBevoll-
mächtigten Heinrich Deve.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— des sonnavendes in den hylgen ostern anno domini XV" tertio.
— — —— ——— ——
1503. April 24. Giebichenstein. 1239.
Erzbischof Ernst verkauft un Kone Krüger zu Magdeburg 18 Gulden
jährlich aus dem Offizialat zu Magdeburg wiederkäuflich für
300 Gulden, welche der Erzbischof zum Dau seines Hofes in
Magdeburg verwendet hat.
Cop. 69 fol. 321*.
St. M.
— Gebichenstein — Xv* dornach im dritten jar montags nach dem
sontag Quasimodogeniti.
Nr. 12536 — 1242. 150%, 123
1503. April 28. Giebichenstein. 1240.
Der Rat der Stadt Jüterbock verkauft un Asmus Moritz zu
Magdeburg mit Zustimmung des Erzbischofs 30 Gulden jährlicher
Zinsen wiederkäuflich für 500 Gulden.
Cop. 96 fol. 322
St. M.
— Gebichenstein — Xv* dornach im dritten jar am freitage nach
dem sontage Quasimodogeniti.
1503. Mai 15. 1241.
Ludwig Bode schreibt dem Stadtschreiber von Zerbst in einer
Geldangelegenheit.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Jhesus.
Mynen denst tho voren. Wetet, leve Falentyn, gode frund, alse
gy by my weren to Meydeborch unde geven my to vorstande, wes
myn gemote were, efte gv konden van jwen heren irlangen um de
n® hunder gulden af to kopen, so is dyt myn menynge, kunne gy van
jwen heren irlangen, dat se my wyllen geven Ie LXXX gulden, so dod
so wol unde seryvet my en antwert, so wyl ick my by jw fogen unde
myck gudlyken tho vordraghende myt on nycht mer irren (?). God
spare jw lange gesunt. Gescreven am mandaghe na Cantate anno
AV* IH Jar. Lodewych Bode.
Adresse: Den ersamen manne Falentyn Nyeman, stadscrivere tho
Sarczwest —.
1503. Mai 21. 1212.
Gertrud Dilringes, Priorin des Klosters S. Mariae. Magdalenac
belehnt Claus Dammeke und seine Irau Elisabeth mut einem
Hause auf dem Petersslege.
Or. Pery. Sp. abyefullen.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
Wy Gertrudt Bilringes priorinne unde samenunge ghemeyne des
junekfrouwen closters sunte Marien Magdalenen in der alden stadt
Magdeborch bekennen unde betugen myt dussem unsem opem brevo
vor allen, de on sehn, horen edder leszen, dat wy deme ersamen
Clawes Dammeken unde Elizabet syner eliken husfrouwen vorkoft
hebben tho orer bevder lyve unses closters hüsz uppe deme Peters
stege jeghen sunte Peters kerckhove belegen, dat de Stovemansche ock
thovorn van uns tho lyne hadde, dar se uns vor gegeven unde vor-
noget hebben XXX rinsche guldene, de wy in unses closters nutht
unde fromen, wur des noth unde behoff was, gekarth unde gewanth
46*
124 Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg.
hebben. Dyt sulve vorgescreven hüs hebbe wy deme vorgnanten
Clawes Dammeken unde Elizabeth syner eliken husfrowen beyde
intsampth vorkoft to orer beyder lyve unde hebben one beyde dat
ghelegen, also dat se syck des beyde ghebruken scholen unde ock
buwen unde beteren unde darynne tho wanen, de wyle unde so
lange, alse se leven, unde wan de vorgnante Clawes Dammeke unde
Elizabet, we de leste von den beyden vorstorven unde van dodes
weghen avegeghan ys, dat god schicke nach orer beyder selen
salicheyt, so schal dyt up gnante hus myt syner thobehoringe werder
komen an uns unde unse closter, so dat wy dat mede mogen dohn
unde laten, wat wy wyllen, ane jenigherleyge insage unde behelpp.
Dusses to merer bekentnisse hebbe wy unses closters ingesegel wyt-
liken laten hangen benedden an dussen breff, de ghegheven ys nach
Cristi unses heren ghebort dusent viffhundert im drudden jar an deme
hilligen sondage, wan men singet in der hilligen kercken Vocem
Jocunditatis.
1503. Mai 26. 1243.
Der Dompropst bezeugt, dass Cone von Emden, Cones Sohn,
Valentin von Emden, Hanses Sohn, Levin, Hans und Ulrich,
jungen Cones Sohn, aus vier Hufen zu Lostau, welche der Propst
wieder su seinem Vorwerk daselbst gelegt, nachdem es die Emden
in Lehen gehabt, nun 2 Wispel Korn, halb Roggen und halb
Weizen, jährlich erhulten sollen.
Cop. 102 fol. 237.
St. M.
— im funffzcehenhundertsten und drytten jare. freitages nach
unsers hern hymmelfartt. on
1503. Juni 8. 1244.
Hans Mewes zu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, dieser
solle die 20 Gulden Zins, die seine Frau Hebbel, die frühere
Frau Matthäus Sechusens, in Zerbst zu erheben hat, un ihn
senden.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
-- M V* unde IIJ des dunnerdages in den hilghen pingesten etc.
—
1503. Juni 9. 1245.
Das Domkapitel zu Magdeburg verkauft an Asmus — Moritz,
Bürger su Magdeburg, 60 Gulden wiederkäuflich für 1000 Gulden.
Cop. 102 fol. 212.
St. M.
— dusenth viffhundert dar nha im drudden jhare am frigdage in
den pingesten.
-— —— — — — [u
Nr. 1243— 1250. 1503. 725
1503. Juni 13. 1246.
Adam Puweling ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung der seit
2 Jahren rückständigen Zinsen für Jacob Querstede an Hieronymus
Falke; erfolge die Zahlung nicht, so sei Puweling geswungen,
das Geld einzuklagen.
. Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dinssendach vor Corporis Cristi anno domini etc. XY * unde
dre jare —.
— — ——— oe
.—. 1503. Juni 14. 1244.
Symon Paschedach zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, die
Bürger Claus Parey und Drewes Godicke zu veramlassen, die
schuldigen Zinsen zu bezahlen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst, —
— am middeweken vigilia Corporis Cristi anno domini XV* tercio.
1503. Juni 19. 1248.
Ilans Alemann der ältere quittiert den Rat von Zerbst über
32 Gulden Zins namens seiner Söhne Moritg und Michael.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadturchir zu Zerbst.
— mandach post Corporis Cristi anno quingentesimo tercio —.
1503. Juni 27. 1249.
Sinon. Paschedach schreibt «dem Rate von Zerbst, dass die von
Claus Parey und Drewes Godicke gegen die Besahlung der
Zinsen erhobenen kinwände nichtig seien; er biitel sie zu gül-
lichem Vergleiche nach Magdeburg gu schicken , widrigenfalls sie
vor das geistliche Gericht gezogen werden würden.
Or. I'up. Rm.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dinstage na Johannis et Pauli anno etc. 3°.
——— — Um
1503. Juli 16. ] 1250.
Johannes Dilgel, Schenk in der Lauenburg, schreibt dem Rate von
Zerbst wegen einer Weinlieferung und wegen Zinsen.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst,
Willigen dinst alle zceeith zeuvor. Ersamen wolweisen herren.
Myn gantz flissige bede ist, ewr ersame weisheit wolde mit gegen-
726 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wertigem zceiger ern Peter am Ende gutlich rechen dy gekoffte wein
dorch Urban Werbeck unde Werner von des ersamen rads wegen unde was
ich daruff entfangen hab, alsz ich den auch den herren gnugsam bericht
hab, unde was mir noch oberigs nach gehört, unvorczoglich senden,
uff das ichs nicht an den ersamen radt unszer alden stadt alsze andere
scholt weisen mussze etc. bid dar nach, wollet alse wise gunstige
herren erkennen myn gutlich beiden unde bey dissem herren auch dy
XXXT fl. uff Mauritii vorgangen bedaget senden, uff das mir furder
arbeit nicht noth werde etc. unde so ich vorstanden hab dorch evnen
ewrer burger, ewr ersamen weisheit sein geneigt t den widerkofl der
I° fl. zeu thun, szo ich mich erfinden liesz in einem fortell, so will
ich euren wurden i in solcher gunst gegenkomen, das ich dem ersamen radt
unde gemein ewrer stadt Zcerbst den zeukomenden zeynsz alse XXXI fl.
uff Mauritii bedagende willig inlassen unde ergeben will, so ich dy
Iı° fl. also wider entfahen mag in voller zcall unde genugsam, was
ewr ersame weisheit hyr in beschlusset zeu thun, last mich bey dissem
herren in ewr schrifft erkennen, vordien ich dinstlich alle zceith zcu
wollgevall. Geben zeu Magdeburch am sontag nach Margarete anno
MD tercio.
MD tercio Johannes Ditzel, schenck in der lawenburch
zcu Magdeburch, ewr williger.
Adresse: Den ersamen wolweisen herren burgemeistern | unde
rathmannen der stadt Zeerbst —.
1503. Juli 18. 1251.
Das Domkapitel bittet den Erzbischof, die Neustadt vom Banne
zu lösen, damit dort kein Aufruhr entstehe.
Or. Pap. Si.
Haus- und Staatsarchir zu Zerbst.
Unnsze underdenige willige denste thovorn, erwerdigeste in godt
vader, irluchte hochgeboren furste, gnedigeste love herr. Dusso inge-
sloten. clagescrifft uns von borgermesteren unde rathmannen der nigen
stadt Magdeborg behendt bidden we juwe f. g. mith allem unde iglikem
inhalde tho vornhemen, in allem demode sehr flitich biddende, juwe
f. gnade mith den hochgeboren herren von Anhalt wille vorfugen, dath
de gemelten borgermester, rathmanne unde gantze gemeyne der nigen
stadt Magdeborg der vorseten tinsze werden benhomen edder by
Hinrick Aleman to beschaffen, das sie sodans swares bannes eyne
rume tidt mochten werden relaxerth, so over en sulkes nicht werth
gescheen, besorgen we uns, dat groth unwille unde villichte eyn upp-
lopp von der gemevn jegen den rath werth gescheen unde erwassen,
juwe f. gnade sick hyrinne gnediglick wille ertzigen, upp dat forder
unwille in der stadt vorblive und we anlopens, unvornüftige worth
unde bose nasage, de uns degelick gescheen, mogen entbroken
Nr. 1251—1255. 1503. 727
werden; vordhene we jeghen juwe f. gnade in allem horsame under-
deniglicken gerne. Gescreven under unsem secreth am dinsedage
Arnolphi confessoris anno XV* tercio.
Deken, oldeste unde capittel der
. kergken tho Magdeborch.
Adresse: Dem erwerdigesten — fursten und heren heren Ernsten
ertzbisschoppe tho Magdeborch etc.
-—— —— — — — ——
1503. Juli 21. Magdeburg. 1253.
Jlemrich Alemann der ältere quittierl den Rat von Zerbst über
25 Gulden Zins, ferner über 45 Grulden.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— tho Magdeborch an sunte Marie Magdalenen avende anno XV®
und dree.
1 —
1503.: August 11. Magdeburg. 1253.
Hans Henriches zu Magdeburg mahnt den Bat von Zerbst um
Zahlung rückständiger Zinsen, die auf den kaufschlagen mandag
an die Meister Ilenrichsche, des Barbiers Frau, zu zahlen waren.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdburgk am fridag Thiburcij 1503.
September 28 (Donnerstags nach Cosmae ct Damiani) mahnt Hans
Henrich den Rat nochmal um Zahlung.
— —
1503. August 11. | 1254.
Das Domkapitel gestattel ((erecke Kogk auf sem Ilaus in der
Sudenburg, zum Strauss genannt, ein Kapital ron 40 Gulden
aufzunehmen.
(op. 102 fol. 153°.
St. M.
— anno domini millesimo quingentesimo tercio, feria sexta post
Laurentii martiris.
1503. August 16. EN 1255.
Johannes Dilgel, Schenk in der Lauenburg, schreibt an den Rat
von Zerbst in Geldangelegenheiten.
Or. Pap. St.
Stadtarchir zu Zerbst.
Meinen dinst zcuvor alle zceith. Ersamen wolweisen lieben herren.
Uff de berichtung in unszer lieben frauen closter zcu Magdeburg
728 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ewern ersamen würden gethan unde vorlassen, ist mein gantz gutige
bede, woldet mir die funff gulden hinderstellig unvorczogert senden,
uff das ich furder arbeid unde ungnad nicht sach hab zeu machen etc.
furder der II°fl. halben ist mir vorlangen zcu wissen, wv ewr weisheit
dar mit beraden sy, szo yr sy ablosen wollet angesehen solchen fortell,
den ich erboten hab, bin ich noch unde allzceit ane wanck, unde szo
auch desz nicht, will ich ewr ersamen wurden erbeten hab, dasz vr
mir vorsesszne unde pflichtig schult vorgnugt, uff das ich mir nicht
schaden und wider euch arbeid gebere, was ich ewren wurden dinst
unde willen pflegen mag. thun ich alle czeith willig. Geben zeu Magde-
burg am mitwoch nach Assumptionis Marie anno MD tercio.
Johannes Ditzell, schenck
in der lawenborch zeu Magdeborch.
Adresse: Den wolweisen ersamen herren borgemeistern unde rath-
man der stath Zcerbst —.
1503. August 16. — 1256.
Propst Heinrich vom Kloster U. L. Fr. begeugt, dass der Domherr
Jlermann Nesemann von seinem Hause bei des heiligen Geistes
Kirchhof, dicht hei Philipp Nefen Ilause, 4 Gulden jährlichen
Zins für 70 Gulden wiederkäuflich an Johann Merken, Johann
Lamperti Procuratoren und Henning Ilusclith, Johann Steynsetter,
Gerhard Schulten, Älteste und Vikare der Domkirche verkauft hat.
Cop. 31 fol 218.
St. M
Hertel, UD. des Klosters U. L. Fr. Nr. 357.
-—— vefiteinhundert jar darnah im dridden, des middewekens nach
unser leven frouwen dage Assumptionis.
Der Revers Hermann. Nesemanns fol. 217 *.
1503. August 20. Magdeburg. 1257.
Erzbischof Ernst schreit an den Rat zu. Magdeburg wegen der
von den Kaufleuten mitgeführten Hamburger Waren.
(:leichzeit, Abschrift Tap. '
St. M. s, v. Niedersüchs. Kreisarchir Nr.2°.
Dem rathe zw Magdeburg.
Unsern grus zuvor, ersamen und vorsichtigen lieben besundern.
Uns ist von euch uff unnser jungst gegeben antwurt der umbpetrieben
wagen und abegelegten guter halben ein offene kuntschafft mit ewern
anhengenden stadt ingesiegel besiegelt angelangt, die wir des lawths
vermerckt, wie etlich ewer burger unnd kawfflewthe dorinne namhaftig
mit vren gewonlichen gemercken angezceiget vor euch bey yren
gethanen eiden erhalden sollen haben, das dieselbigen gutere und kawf-
manschatz yne und yren frunden zw Noremberg angehoren sollen etc.
Nr. 1256—1258. 1508. . 729
dieselbige urkund wir dann mit ferner yr bemeldung nicht zw gnuge
uff diesszen handel von euch annemen usz ursach, das wir ein
anzceigung und kuntschafft haben, wie Hamburgisch gut dorunder sal
sein, als sie das gewonlich durch unser lande verbergen, in ander
kawfflewthe namen vertreiben und durch zw fuhren pflegen, wenn
dann auch vermutig und landruchtig ist, wie die ewern mit den Ham-
burgern obir lande mit kawfislagen handele und geselschafft halten,
konnen wir gedachter kontschafit, dorinne die von Hamburg nicht
uszgesundert noch vormeldet werden, kein stad geben, bisz das uns
des weiter glawbwirdige erkundung gnuglich wirt furbracht, das nichts
dorunder den Hamburgern zustendig sey, in mitteler zceit wir die
niddergelegten gutere euch zw gnaden bev einander unverruckt wollen
halden lasszen; euch sust gunst zu beweiszen sein wir gneigt. Datum
zu Magdeburg suntags nach Assumpcionis Marie anno domini XV* tercio.
- — —M—Ó— — — —
1503. September 13. 1258.
Der Rat von Magdeburg schreibt an Fürst Magnus von Anhalt
und ersucht um Übersendung eines Abgeordneten.
Or, Perg. Si. abgesprungen.
Haus- und Stautsarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen dinst thovorn, hochgeborner furste gnediger here.
Op iwer furstlichen gnaden wedderschriven der vorsicheringe halven
unsir frundt von Özerwist under langem inholde an uns gedan bidden
wy iwen f. g. in antwort alsz vor tho weten, dath wy nemandes
penningh schulde halben, de alhir gemaket, gehandelt, gewandelt efte
bethalinge tho donde verschreven efte gelovet, tho geleiden hebben, woll
sust mennichlicher vor unrechter gewalt alle tidt geleidet isz, kunnen wy
doch in dem valle, de ohrem rechten gedencken tho volgen, keynen
avefall dohn, sundern mothen, wath recht isz, gescheen lathen. Gnediger
here, wolde nu jwe f. g. adir unsir frundt von Czerwest ymandes hir
schicken mith den jennigen, der sie sich befaren tho underreden, wer
ohne unses bedenckens nicht avedrechtich, gezcengk tho vermiden, dat
wy denn in jwer f. g. und olir eigen bedencken stellen. szo eyn iglicher
eyn wethen drecht, wes he in dem valle, szo he tho rechte bestediget,
plichtich sin mochte: gnediger here, isz der halven unsze denstlichs
bidden, jwe f.g. willen uns hir in nicht dann der billicheit vermercken,
szo wy unsze frundt von Czerwest mehr tho forderen denn vor.
hinderinge tho donde geneigt sin, vordenen wy umme jwe f. g. mith
besunderm denstlichin vlithe gern. Geschreven undir unsir stadt scereth
middewekens post Nativitatis Marie anno XY* tercio.
Rathmann und inningszmeistere
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochgeborn fursten und hern. hern. Magnuszen
fursten tho Anhalt etc.
— —MÀ— ————
730 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1503. September 18. 1259.
Adam Puwelink schreibt den Schöffen von Magdeburg wegen seiner
Klage gegen den liat von Zerbst.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Myne gans willige dinste to vorne. Erszamen unde hochwiszen
leven herren. Breve des erszamen rades van Serwest my to handen
gelanget hebbe ick geleszen unde de meinunge dar ut vorstan, wo dat
ik den radt unde de burger der tinsze halven ick se int recht genomen
un vorclaget vor oren landesforsten gedencke to forderende etc. derwege
so foge ick juwer erszamen wissheide darup to wettende, dat ik se
vorclaget an voren landesforsten unde heren heren Adeloffen forste to
Anneholt unde grave Aschanien scrifftlich unde muntlich unde den
breff dem ersamen rade to Serwest oren vorfaren to handen geschicket
unde my so vor darinne wol vorwart unde to warteiken svner gnaden
official, de noch levendich, den ummeslacht umme myne breve ge-
macket dorch syner gnaden gehetten, unde wen dat szo nicht enwere,
szo wusste ick orer vorschrivinge noch ander orszack, darumme ick
sze met rechte vorderen muchte, anlangen, darumme hedde ik vorhoppe,
so sollen sulke breve, scriffte unde clage ingeholden unde sulke
utflucht nicht gesocht nocht vorgenomen hebben unde kunnen dar met
nicht betallen, szo isz to vormarcken, ick mynen angehoven rechte
billich folgen moge, ik ok nicht anders don nocht vornemen dan so
vele, alszo ick met rechte wol don macht unde gedencke myn ange-
hoven recht up myne unde des richters vorheyschinge met rechte to
folgende tom negesten dinge biddende deme ersamen rade vor antwerde
hehange, dat wil ick umme juwe ersamen wissheide, de godt lange
tvdt gesunt untholde, to vordennen willicht. Gesereven mandacht vor
sunte Matteus des hilgen appostels anno domini ete. XV hundert unde
dre jar under mynem petzcere. Adam Pawelinck.
Adresse: Den ersamen hechwiszen schulten unde scheppen der
olden stadt Magdeburel —.
Diesen Brief schicken die Schöffen von Magdeburg mit einem Be-
qleitschreiben dem Rate von Zerbst am September 19 (Dienstag nach
Lamperti).
1503. Oktober 10. 1260.
Der Rat der Neustadt quittiert den Tut won Zerbst über
54 Gulden Zins.
Or. Pup. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
— dinstages nach Francisei confessoris anno domini XV* und
drudden | jaro. .
Nr. 1259 —1264. 1502 181
1505. Oktober 22. 1261.
Simon Rode gu Magdeburg quittiert die Kämmerer Straguet und
Stefan Lyls über 18. Gulden Zins.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
-—- 1505 — am andern tage der 11000 junckfrou wen.
1503. December 14. | 1262.
Hans Wylleken, Türmer (tomemann) auf der Sudenburg, bittet
den lat von Zerbst, insonderheit den Bürgermeister Denedikt
Junqermann, ihm semen früheren Dienst als Türmer in Zerbst
nit seinem früheren Gehalte wieder zu verleihen.
Or. Pap. Si.
Staltarchir zu Zerbst.
- anno domini XVCIHI? des mandaghes nha. sancte Lucie virginis.
1503. December iS. 1268.
Der Domdechant Günther vn Biünau bezeugt, dass Heinrich
Scherpinck, Bürger zu Magdeburg, eine neue Kommende bei dem
Altar S. Margarethue 'n der Kirche zw Neuhaldensleben mit
300 Gulden, welche er wiederkäuflich be? dem Rate von Magde-
burg erworben, gestiftet hat, und genehmigt die von dem Stifter
getroffenen Einrichtungen.
Or. Perg. 3 Sp. beschädigt.
Stadtarchir zu Neuhuldensleben.
— duszenth syffhundert im dridden jaà1e am mandage nha. Lucie
der hilghen junefrowen.
- — AM — M — ZZ,
1503. December 22. 1264.
Der lat. von Magdeburg: schreibt dem ron Zerbst wegen falsch
geaiwhter lässer.
Or. Per tJ. &.
Stadturehir zu Zerbst,
Unsen fruntlichen «dinst thovorn. — Erszamen besundern guden
frundes. Jw is ungetwifelt unvorgetten der handel, als in vorgangener
wiel mith jw der vathe halven, de tho der tidt vast ungelickmetich
befunden und an der ame seszundnegentich stoveken hebben solden,
geholden und wu de nu na jwem bedencken gerechtferdiget und op
achtentich stoveken an der ame tho hebben durch jw gesath sy wurden,
de denne nu den steden und gemeynem tho mercklichem schaden und
nachdele vast angenomen, szo wv des warlich bericht werden und
imme grunde alszo vinden, dat etliche vathe vif, sesz ock seven
132 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
stoveken mynn dan achtentich, dar op de ame gesath, holden, derwegen
nach vormerchter elage und anbringen des gemeynen ensulchs tho
beratslagen georsaket und eyndrechtlichen besloten hebben, dath men
iwe vathe op achtentich stoveken amen sall und de jennigen, de
wanmetich befunden, sal men tho fure bringen und keynem dath sine
weddergeven etc. dath wy jwen erszamheiden im besten der jwen und
mennichlichs schaden tho vorhoden tho kennen geven mit flithe biddende,
willen bynnen jwer stadt darop sehen, de vathe amen und mith jwea
teken bernen lathen, de jwen vorwernen und alszo vorfogen, dat mennich-
lichem gelick geschee; vordenen wy umme jwe erszamheide mith vlithe
gorn, des jwe antwerde. Geschreven under unsir stadt secreth fridages
post Thome appostoli anno XvV* tercio.
Rathmann und inningszmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmannen der stadt
Czerwest —-.
1504. Januar 3. 1263.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerlst für
eine Forderung des Heiligen Geist-Hospitals.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntlichen dinst thovorn. Erszamen besundern guden
frundes. Uns berichten dy erszamen meister und rathmann der want-
sniller inningen alsze vorweser der armen lude des hilligen geists
bynnen unsir alden stadt Magdeborch gelegen, wu ohn Hans Teige,
dy in godt vorscheiden ist, etliche schult alsz nemlich drittich rinsche
euldin schuldich gewest, welker drittich rinsche guldin denne Barto-
lomeus Duben jwe borger mith dem tinsze tho sick gebracht
und genanter inninge kevne bethalinge geschuth, dat denne den
armen luden des hilligen geists, wu tho ermeten, tho nachdele und
schaden kumpt, von uns begerende, sie derwegen tigen jw tho ver-
sehrivende. Guden frundes, derhalven isz unsze fruntlichs bidden, gv
willen Bartolomeus Duben alszo underwiszen, dath he genanten vor-
weseren der armen lude genochsame bethalinge sunder sumen do, dar
mith wy forder anlopens derwegen entladen, sindt wy umme jw wedder-
umme in gelicken und grotteren tho verdinen gantz willich. Geschreven
under unser stad secreth. middewekens post Circumcisionis domini anno
XV* quarto, des jwe antwerdo.
Rathman und inningszmeistere
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmannen der stadt
Czerwest -. .
Nr. 1265—1269 1504. 733
1504. Januar 9. Halberstadt. 1266.
Erzbischof Ernst verkauft an Ume Krogher zu Magdeburg
18 Gulden jährlich aus dem erzbischöflichen Offizuliat wieder-
käuflich für 300 Gulden.
Cop. 102 fol. 246°. Cop. 69 fol. 340".
St. M. |
— Halberstadt — Xv*-- darnach im vierden jare am dinstage
nach der heilligen drever konnenge tage.
1504. Januar 10, 126%.
Hans von Vippach bekennt für sich, seine Frau Sophie und seine
Erben 40 Gulden vom Schloss Gommern an Heinrich Rode den
jüngeren, Cone Rodes seliger Sohn, Jacob Rode, Gabriel Rodes
Erben und an die Vormünder von Joachim Rodes Kindern zu
zahlen, und zwar sollen diese 40 Gulden von den Salzgrafen und
Pfännern zu Stassfurt gezahlt. werden. Dieser Zins soll abgelóst
werden können mit 2400 Gulden, welche die Rhode un Schloss
Gommern hatten.
Beglaubigte Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Stassfurt.
— funftzcehin hundert darnach im vierden jare am mithwochen
nach der heyligen drey konynge tage.
1504. Januar 11. 1268.
lleinrich Scherpingk zu Magdeburg. quiltiert den Ju von Zerbst
über 30 (rulden Leibrente.
Or. I ap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— im veffteynhundert unde vyerden jure am dunredaghe na der
hilligen dryer koninghen daghe.
1504. Januar 16. 1269.
Emeram Zeiring zu Magdeburg. bittet den Stadtrichter von Zerbst
um Ausfertigung des freisprechenden Urteils in seinem Streilc
mit Georg Felgendreve.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mein freuntlich dinst zuvor. Ersamen und weiszen bszundre
guten frunde. Nach dem mich am jungsten George Felligedrue mit
ewrem gerichte besatzt und auch eyne gewaltklage zu mir angestalt,
derwegen ich ym habe most burgen setzen, und so ich zu dinge ge-
komen und mich habe vorantwerten wollen, isz gemelter Velligedreve
134 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
awszen pliben und mich nicht beschuldiget, als habe ich mich mit
urteil und recht von ym alle seyner ansprache leddig und loszs er-
kennen und teilen laszen nach lawt ewres gerichtszbuchs, darinn
solehs elerlichen verzceignit ist; derhalben ist an euch meyne frunt-
liche bethe, ir wollet mir die besassze und waltclage, auch den ge-
wrachten freden uber die loszteilung scrifftlichen unter ewren ingesigele
vermittelst ewrer zeimlichen geboer ferdigen und geben und die
allenthalben mit geginwertigen zusenden, davor sal euch Jorge Lisze
meyn swager auszrichtung und vorgnugung pflegen und mich in den
umbe meyn gelt gunstige furderung beweiszen. Das wil ich umbe
ewr erszamheyt allenthalben gerne verdinen. Geschreven am dinstage
nach der octaven Epiphanias domini anno etc. quarto.
Emera Zciringk, burger zu Magdborch.
Adresse: Den ersamen und wiszen Urbano Richert, stadtrichter
und scheppen der stadt Czerwst —.
1504. Januar 17. Halberstadt. 1210.
Erzbischof Ernst befreit .1smus Moritz, Dürger der Sudenburg,
von allen Pflichten gegen eine Zuhlung ron 5 (Gulden jährlich.
Cop. 69 fol. 334.
St. M.
Wir Ernst von gots gnaden etc. bekennen offintlich vor uns und
unsere nachkomen bey der kirchen zw Magdeburg, das wir unszern
lieben getrawen Asmus Moritz zw einem burger in unser Sudenburg
uff einen vertrag mit dem rathe doselbs gehabt angenommen haben,
den wir auch mit disszem brive annehmen gegenwertiglich nach lawth
des gedachten vertrages umb die burgerschaft und das bawrmal doselbs
zwuschen yne beiderseyt volzeogen, nemlich das er vor sich und
Gertruden sein eheweib nach seinem thode und dieweil sie bevde ader
yr eins am lebende sein und in gedachter unser Sudenburg wonen
werden, alle jar uff das fest Purificationis Marie dem rathe funff
gulden rh. vor gedachte burgerschaftt und bawrmal und fast vor alle
ander pflicht entrichten sollen und wollen, dorobir sie beyde semptlich
und besundern auch uff keine weitere unpflicht, schossens, wachens,
thorslaffens, herfarten, stewren, ungeldes und anders, wie das benant
mocht werden, von dem selbigen rath lawths der gemelten yrer vor-
tracht furder gedrungen sollen werden, sundern gantz frey und ledig
in der selbigen Sudenburg wonen und yrer handelung nach aller be-
quemikeit wie ander unsere burger doselbs unvorhindert gebrauchen,
dorzw wir den selbigen Asznıus Moritz sampt seiner huszfrawen
obgnant in maszen wie die ander unsere burgere und underthanen
doselbs zw yrem rechten gnediglich schutzen und hanthaben wollen
Nr. 1270- 1271. 1504. 135
gantz ungeverlich. Mit urkund disses briefs versiegelt mit unserm
anhangen ingesiegel und geben zw Halberstad am mitwochen An-
thonii [anno] domini Xv* quarto.
—- ——— — —À ——ÓÓ—
1504. Januar 17. 1271.
Der Rat von Magdeburg übersendet dem von Zerbst die Ver-
antwortung Simon Bichlings gegen die Anklage Gories Stresows.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— middeweks post Felicis anno XV* quarto.
1504. Januar 28. 1272.
Johannes Ditzel mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung.
Or. Pap. Si. ubgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mein willigen dinst allezceit zcuvorn. Eirsamen weisen lieben
herren. Ich bith, ewr gunst wolde mir ewrem willigen bey zceiger
dises brives unvorczoglich senden XIX gulden vor de XX an den Il‘
abgelosten nachgelassen unde noch III gulden. dv mir der wein-
schenck schuldich bleb, der ich itzo sehr benotiget uff den anstehenden
marckt zcu bezcalen bin; vordien ich uff das mall gefurdert mher
flissig. Datum zeu Magdeburch am sontag nach Pauli V*(?) quarto.
Johannes Ditzell, schenck
in der lawenburch zcu Magdeburch.
1504. Januar 30. 1273.
Der Rat der Stadt Magdeburg verkauft aus den leinkünften der
Stadt dem Erzbischof Ernst 200 (Gulden jährlichen Zinses für
400 Gulden wiederkäuflich.
Or. l'erg. Si. — Cop. 69 fol. 344.
St. M, s, r. Ev:st. M. L. A^. Nr. 22.
-— dinstaehs nach Pauli Conversionis anno XV * quarto.
1504. Februar 1. MEN 1271.
Claus Dulmer zu Magdeburg bittet den Tat von Zerbst, 54 Gulden,
die ihm fällig sind, an Andreas Weddige daselbst zu zahlen, dem
er die gleiche Summe schuldet, und erklärt sich bereit von seiner
Forderung 4 Gulden zu Gunsten der Stadt nachzulassen.
Or. Pap. Si. abyefallen.
St. M
-- am donnerdage Brigide der hilligen junckfrowen — anno do-
mini V° und II.
—— — ———
190 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1504. Februar 4. 1225.
Hans Dosemunn, Kanonikus und Vorsteher der ersten Obedicnz
des Stifts 8. Sebastian, bekennt «als Lehensherr, dass. der Vikar
Heinrich Marci den Domvikaren Johann Mecke, Dithmar Scheibeler,
Henning Huselith, Johann Kruse, Gerhard. Schulte und den
übrigen 1!|, Gulden jährlich von seinem Hause und Hofe auf
dem. Brande in der krummen Strasse gegenüber von Johann Nering
wiederkäuflich für 26 Gulden verkauft hat.
Cop.31 fol. 218".
St. M.
- veffteinhundert und darnach in dem virden jare am montag
nach Purificationis Marie virginis gloriosissime.
1504. Februar 7. 1276.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst wegen
der Schuldforderung eines Bürgers.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntlichen dinst thovorn. Ersamen besundern guden frundes.
Szo dan Hans Lendrick jwe borger durch Hanszen Sulfolt unszen vor-
wanten tho Czieszer mith geistlichem gerichte vorgenomen und durch
jwe erszamheide avegeschreven, guden frundes, der wegen isz unsze
fruntlichs bidden, nach dem dat die sake vor jw committirt isz, gv
willen alszo in dy dingh sehen und vorfugen. dath dy unsir siner
schult sunder vortoch betalt moge werden und wy verners anlopens
entladen, sindt wy imme gelicken und grottern tho verdinen gantz
wilieh. Geschreven undir unsir stadt scereth middewekens post
Dorothee virginis anno XV* quarto.
Rathmann und inningszmeister
der allen stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermestern und rathmannen tho Czerwest —.
1504. Februar 8. 1377.
Der Rat von Magdeburg verkauft dem Erzbischof und den Vikaren
des kleinen Chores oder der neuen Kupelle zwischen den Türmen
50 Gulden jährlich wiederkäuflich für 1000 Gulden.
Cop. 69 fol. 339 und 339".
St. M.
— funtzcehnhundert dornach im vierden jar am dornstage nach
Dorothee virginis.
Nr. 1275— 1278. 1504. 737
1504. Februar 29. 1278.
Ersbischof Ernst von Magdeburg gewährt der Sudenburg als Ent-
schädigung für erlittenen Brandschaden 2 Jahrmärkte und einen
Wochenmarkt.
Or. Perg. Sp. — Cop. 102 fol. 236.
St. M. s.r. Sudenburg Nr. 12.
Wyr burgermeister, rathmann und burger gemein der Sudenburgk
Magdeburgk bekennen offintlich myt diessem brive vor unsz und alle
unser nachkomen, das unsz der hochwerdigister in godt vater hoch-
gebornner furst und herre herre Ernst bisschoft zw Magdeburgk, primasz
in Germanigen, administrator des stiffts zw Halbirstadt, hertzog zw
Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zw Meyssen, unser
gnedigister herre, uf unser fleissig ansuchen und bethe in betrachtung
unsers entfangen schadens, so wyr fewres halben in wenig vorschynen
jharen erlidden, dorch gemeynes nutzes, sunderlicher beserung und
gedeyens willen der selbigen Sudenburgk Magdeburgk, auch unsern
burgern und inwohnern gemein zw sunderlichen gnaden wolbedechtig
unnd usz zceitigem rathe myt willen und volbort der wirdigen unnd
achtparn heren tumprobsts, techandts und capittelsz seiner furstlichen
gnaden kyrchen zw Magdeburgk unser gunstigen heren zweyne freye
jharmarckte in gemelter Sudenburgk unnd dem Margendorffe doselbs
jherlich zw halten gelihen unnd gegeben hath, in massen sein furstlich
gnadt die ersamen und vorsichtigen rathman, innigszmeister unnd
gemeinheit seiner gnaden alden stadt Magdeburgk auch domit begnadet;
solehe zwene jharmarckte, nemlich eyner uf dornstag, freitag unnd
sonnabent nach des heiligen waren leichnams tage unnd der ander uf
dornstag, freitag unnd sonnabendt noch dem sontag Circumdederunth
seyn sollen, also das die kramer und kawflewte, wen sie in der alden
stadt nach uszgehn beyder yrer bestetigten marckte ufbrechen, sich in
die Sudenburgk uff die angezceigte drei tage jherlich auch aldo zu stehn
wenden mogen, dar zw sein furstliche gnade unsz auch eynen ge-
meinen wochenmarckt umb des gemen besten willen daselbs wochent-
lich alle sonnabende im Margendoiffe in der Sudenburgk zw halden
vorgunst hath in krafit seiner gnaden brifs uns dorobir gegeben; die
obgerurthe zwene marckte sein furstliche gnade unsz in besundern
gnaden unnd gedeyen drey jhar lang nehstvolgende mit zcolle unnd
geleyte zw geben befreyet hat, also das ydermennichlich die gemelten
drey jhar lang alle seyne wahre, habe unnd kawfmanschatz zcollfrey
in gnanter Sudenburgk zw sulchen jharmarckten und widder dovon
fuhren unnd bringen, auch sust dieselbigen merckte nach vorlaufien
der dreyer jhar furder myt seiner wahre unnd kawfmanshandell frey
und sicher besuchen, doselbs kewffin unnd vorkewffen unnd widder
dormit von dannen ungehinderth gehn, reyten, faren unnd wandern
moge, doch das nach usgange sulcher dreyer jhare von denjenigen,
Geschichtsg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 47
738 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
die sulche jharmarckthe besuchen, gewonlyche zcolle unnd geleyte sein
furstlichen guaden unnd seiner gnaden nachkomen an geburlichen
enden furder gegeben werden. Auch sall nymands umb eynygerley
schulde ader sachen, die in vorgerurthen jharmarckten nicht
gemacht weren, gekümmerth, arresteret unnd ufgehalden werden,
sundern eynem yderman solcher begnadung des marckts zw gebrawchen
frey sein, doch vorfeste unnd vorweisete lewthe usgeslossen, unnd
furder myt allen freyheyten, gnaden unnd rechten, die nach bemeldung
der bewerten rechte unnd von gewohnheyten andern freyen jharmarckten
gegeben unnd zwgehalten werden auch doselbs in gebrauchen, doruf
sein furstliche gnade allen unnd iglichen seiner gnaden unnd des
styfits zw Magdeburgk undertanen unnd vorwanten ernstlich gebotten,
unsz obgnanten rathmanne unnd gantze gemeyne der Sudenburgk
Magdeburg unnd unsern nachkomen den obgerurthen unsern freyen
jharmarckten nicht zw hindern noch eynicher irrung zu thun noch auch
in gemelter zceit dergleychen merckte nyndert zu halden bey vor-
meydung seyner furstlichen gnade unnd yren naehkomen ungnade
unnd sweren straffe. Dar zu hath sein furstliche gnade sich unnd
yren nachkomen die macht behalden, das. sie sulche gegeben jhar-
marckte myt sampt dem wochenmarckte, wen yren gnaden das gelieben
unnd dorzw ursach haben wurden, widderruffen unnd gantz ufheben
mogen ane intrag unnd geverde. Des zu urkunde haben wyr unser
stadt ingesigell vor uns unnd alle unser nachkomen an diessen briff
wissentlich lassen hengen, der gegeben ist nach Christi unsers herrn
geburth funfftzehnhunderth darnach ym vierden jhare dornstags nach
dem sontag Invocavit in der heyligen vasten.
Der Revers des Erzbischofs vom dinstag nach dem sontag Invocavit
abschriftlich Cop. 102 fol. 234°; mit dem Datum wie oben Cop. 69 fol.335"*.
1504. März 16. 129.
Das Domkapitel zu Magdeburg verkauft an Heinrich Hamel und
Hans Insel, Kirchmeister der Kirche S. Jacobi, su Behuf des
Kommendisten der Kommende S. Annae in jener Kirche, welche
von Martin Schussen gegründet ist, 20 Gulden jährlich wieder-
käuflich für 400 Gulden, und nochmal 5 Gwlden jührlich für
100 Gulden.
Cop. 102 fol. 2317 und 232".
St. M,
— dusent viffhunderth dar nha im vehrden jhare am sonnavende
vor Letare in der hilligen vasten.
.— -——-—. ——- — — —
Nr. 1279—1283. 1504. 739
1504. März 19. Halberstadt. 1280.
Erzbischof Ernst erklärt, dass er das Domkapitel für ein Kapital
von 2000 Gulden zu 100 Gulden Zins, welches dasselbe von
Merten Brunckow zu Stendal aufgenommen, und für ein Kapital
von 500 Gulden, welches es zu 25 Gulden Zins von dem
Kommendisten der Kommende S. Annae in der Jacobi-Kirche
Ludolf Heideken und den Kirchmeistern Heinrich Hamel und
Hans Insel erhoben hatte, schadlos halten wolle, da er die 2000
Gulden davon sum Wiederkauf eines gleichen Kapitals von Asmus
Moritg benulet hai, und weist das Domkapitel mit den 125 Gulden
Zinsen an die Stadt Magdeburg, welche dem Erebischof für
4000 Gulden 200 Gulden Zins jährlich zu zahlen hat.
Cop. 102 fol. 244. Cop.69 fol. 335°.
St. M.
— Halberstadt im jare — tawsentfunfhundert darnach im vierden
an dinstag nach sent Gregorien tage des heilligen babests.
1504. März 27. Halberstadt. 1281.
Dietrich von Heymstede zu Dreileben bekennt, dass er die 3 Gulden
jährlichen Zinses aus Gersdorf, welche er dem Pfarrer und Altaristen
in der Kirche S. Johannis zu Magdeburg für 50 Gulden wieder-
käuflich verkauft hat, in drei Jahren wiederkaufen will.
Or. Pap. Si. abgesprungen. — Cop. 69 fol. 42.
St. M.s. r. LB* Nr. 44.
— Halberstad anno etc. XY° quarto am mittewochen nach Judica.
ande M M€———— €
1504. Mürz 30. 1282.
Die Domvikare Johann Mecken, Dihmar Scheibeler, Henning
Huselith, Johann Kruse, Gerhard Schulte verkaufen dem Bürger
Hans Mewes und seiner Frau Hebele 15 Gulden wiederkäuflich
für 200 Gulden.
Cop. 31 f0l.222Y.
St. M.
— vefiteinhundert darnach im vierden am avende Palmarum in
der hilgen vasten.
1504. April 1. | 1283.
Das Domkapitel thut Hans Smet, Bürger eu Perleberg, und seiner
Frau Dorothee den Hof am Breiten Wege gegenüber dem Lrediger-
kloster hinter dem Schlaf hause S. Nicolai, in welchem der Domherr
Albrecht Arnstedt gewohnt hat, ein zum Bewohnen für ihre Lebsgeit,
47*
740 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
wofür Smet dem Kapitel 71 Gulden Kapital gesahli hat und alle
Jahre eine Mark gu einer Memorie an den Prokurator des
Kapitels eu sahlen hat.
Cop. 103 fol. 247.
St. M.
— dusent viffhundert darnach im vierden jare am mandage in
der hilligen marterweken.
1504. April 7. 1284.
Heinrich Rode zu Magdeburg bekennt als Lehensherr, dass vor
ihm Tie Santorp eu (Gross-Ottersleben 1!,, (ulden jährlich von
einer Hufe Landes daselbst auf 6 Jahre wiederkäuflich für
30 Gulden an die Ulrichskirche verkauft hat.
Abschrift von 1542
Copialbuch der U Irichskirche S. 27.
— veffteynhundert und darna im vierden jare in den hilligen
osteren.
1504. April 29. 1285.
Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt auf Bitten Berthold Becks
aus der Neustadt dessen Frau Margarethe mit einer halben Hufe
gu Ebendorf zur Leibsucht.
Cop. Hülersleb. fol. 113".
Universitätsbibliothek zu Jena.
— am mandage na Vitalis Cristi unsers hern geborth vefftern-
hunderth .und virden jar.
1504. Mai 2. 1286.
Der Rat der Neustadt erhebt Einspruch bei dem Rate von Zerbst
gegen die Beschlagnahme von Zinsen durch die Kirchmeister von
S. Nicolai daselbst.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen besunderen guden
frundes. Jwe schriffte dem jungesten an unsz wedderumme gedhan
vormeldende, dat de kerkmeistere sant Nicolaws kerken myt gerichte
de LIII r. gulden tinses sampt dem tinse, wu uns up pinxsten negist
komende bedagen, besatet hebben, desz und widers inhalts hebben wy
vorstanden etc. Guden frunde, myt wadt billicheit de kerkmeistere
sodans gedhan hebben, werdt wil godt myt der tidt wol an den dach
komen; nachdem wy ohne nichts schuldich noch ethwes to geven ver-
plicht sin, were wol unse gude wolmeyniuge, dat jwe ersamheide de
sulvigen in der gute underrichteden, dat sie de besate in der guthe
avededen, nachdem sy juwe medeborgere syn, upt dat jwer
vorschrivinge und rathuses freyheide keyn mangel geschege, ok juwen
guden gloven keyn avebrock gedhan werde, dar up jwe ersamheide
Nr. 1284 —1289. 1504. 741
ungetwifelt trachten werden, wu dem aber also nicht moge geschen,
isz unse begeren, willen unsz to irkennen geven, effte de besate van
juwen ersamheiden wil tho dulden syn edder juwe vorschryvinge uns
in guden truwen gedhan by krefften holden willen, dar nha wy unsz
mochten weten to richten. Desz jwe richtige anthworde by kegen-
werdigen. Datum under unsem stadt secret donredages nach Philippi
und Jacobi anno XV* quarto. Borgermeister und rathmann
der nyen stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern unde rathmann der stadt
Czerwist —.
1504. Mai 19. 1287.
Das Kloster U. L. Fr. nimmt von dem Bürger Claus Sipel und
seiner Ehefrau ein Kapital. von 50 Gulden gegen 3 Gulden
jährlichen Zinses aus einer halben Hufe Gras in Wardenberg auf.
Dieser Zins soll nach dem Tode derselben wegfallen. Das Geld
verwendet das Kloster zum Ankauf jener halben Hufe Gras,
welche bisher dem Augustiner- Kloster gehört halte.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB, des Klosters U. L. Fr. Nr. 359.
— duszent vyffhundert unde im vehrden des sondages nach
unsers hern hemmelfarth.
1504. Mal 27. 1288.
Das Domkapitel verkauft an den Magdeburger Bürger Pete
Bock und seine Frau Ilse 8 Gulden Leibrenie für 100 Gulden.
Cop. 102 fol. 250.
St. M.
— dusent viffhundert darnach im virden jare am mandage nah
sunte Urbanus dage des hilligen pawestes.
Eine gleiche Leibrente verkauft das Kapitel demselben Peter Bock
am 12. Juli.
1504. Juni 5. . 1289.
Der Pfarrer Gerhard Bruggemann, die Veltern Caspar und
Henning Ribben, Alterleute der Kirche S. Petri zu Klein-Wans-
leben, bezeugen, dass Jacob Korn, Henning Korns Sohn, dem
Pfarrer und den Altaristen der Ulrichskirche zu Magdeburg sein
Haus und 21, Hufe zu Klein-Wanzleben für 68 Gulden ver-
kauft hat, und belehnen die Käufer damit gegen 2!/, Schilling
jährlichen Zinses.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche S. 94.
— dusent vyffhundert darna in dem vierden jare am vefften dage
des mahnden Junii.
142 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1504. Juni 6 (?) Halle. 1290.
Erzbischof Ernst gelobt den Rat von Halle schadlos zu halten für
60 Gulden Zins, welchen die Stadt an Heinrich Alemann su
Magdeburg für ein von jenem aufgenommenes Kapital von
1000 Gulden zw zahlen halte.
Cop. 102 fol. 284 ".
St. M.
— zw Halle uff sanct Mauritzborck — funfizehenhundert darnach
im funfften jare dornstags am montage Bonifacii.
Das Datum ist in dieser Form falsch; da der Tag Bonifacii auf
Mittwoch fällt, so ist vielleicht zu lesen dornstags na dem tage
Bonifacii.
———
1504. Juni 19. 1291.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass Wilken
Bukow daselbst dem Magdeburger Bürger Matthäus Peters
10 Gulden, die dieser von dessen Mutter zu fordern hatte, vor-
enthält, weil Peters dem Bukow drei Wispel Gerste zu liefern
versprochen hatte. Magdeburg billet, Bukow zur Herausgabe des
Geldes zu veranlassen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— mytwekens infra octavas Corporis Cristi anno etc. quarto.
1504. Juli 4. 1292.
Kurfürst Joachim von Brandenburg stellt mehreren Kaufleuten
Schutebriefe aus, darunter auch Asmus Moria.
Kurmärk. Lehnscopialbuch.
Geh. Staatsarchiv zu Berlin.
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. III, 3, S. 142.
Mein gnedigst und gnedige hern haben Asmus Mauritz drey jar
lang in: versprechnus genomen, davon soll er alle jar geben auf
Martini ein lagel Malvasier. Actum donnerstag nach Visitationis Marie
im XV* II. —
Asmus Mauritz zu Magdburg hat auch sein lagel suss wein des
ersten jars ausgericht —.
1504. Juli 5. | 1293.
Das Domkapitel nimmt von dem Bürger Kersten Koppe und
seiner Frau ein Kapital von 250 Gulden auf — 21 Sóveling
oder Silbergroschen für einen Gulden zu rechnen — und giebt
Nr. 1290 - 1296. 1504. 43
ihnen dafür 20 Gulden Leibrente; sterben sie, so soll ihr Sohn
Hans noch 15 Gulden jährlichen Zinses als Leibrente erhalten.
Cop. 102. fol. 251.
St. M.
— dusent viffhundert darnach im vierden jare am fridage nach
sunte Olrickes dage des hilligen bisschoppes.
1504. August 12. 1294.
Der Rat der Stadt Jüterbogk verkauft Asmus Moritz 60 Gulden
aus der Stadt wiederkäuflich für 1000 Gulden mit Zustimmung
des Erzbischofs, der dem Rat auch einen Schadlosbrief für diesen
Zins ausstellt.
Cop. 103 fol. 260 wmd 261. Cop. 69 fol.346° und 347.
St. M.
— XV* darnach im vierden jare am montagk nach Laurencii
martiris.
1504. August 17. 1295.
Johannes Yseken, Altarist der Katharinenkirche, und Hans
Olvenstede, Bürger gu Magdeburg , quittieren den Rat von Zerbst
über dreimal 16 Gulden Leibrente für Metie, Paul Palnitz Wittwe.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— veffteynhundert darnha in dem veerden jare am sonavende nha
der hemmelfart Marie der mudder goddes.
1504. August 20. 1296.
Hartwich Frederun schreibt dem Rat von Zerbst über eine Geld-
zahlung an den Rat der Neustadt und über Beschaffung einer
Absolution.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mine unverdroten willige dinste tovorn, leve her borgermester
und swager. Ick schicke juwer ersamheiden wisheiden die processus
des rades uih der nyen stadt, dar midce juwe E. wisheide irlangen
konnen von dem official mit jw die absolucion, dat gelt hebben sie
entfangen und dat is all und ful gewest, aver id sind etlike qwade
pennige uppe dre burgroschen werth, die wolden sie von my gewesselt
hebben, alzo bat ik sie, sie wolden sick des entholden beth juwe
E. tokunpft, und des seind sie also tofreden. Ick hadde gerne eyne
absolucien von dem procurator gehad, alzo wolde die procurator nicht
wenniger dann VI burgroschen hebben, lythe ik my beduncken, dat
id biqwemer were mit den processus von dem official mit jw to
744 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
irlangen die absolucien den von dem procurator und des juwe E. wis-
heide eynen gewythen alzo hebben schall, und wormidde ick juwer
E. w. to willen und dinsten werden konde, dede ick alle tyd willig
und gerne. Geschreven to Magdeburg up dinstag na Assumpeionis
Marie anno domini etc. quarto. Juwer E. w.
Hartwich Frederun.
1504. August 20. 129.
Der Rat von Magdeburg teilt dem Fürsten Waldemar von Anhalt
mit, dass er Abgesandte nach Neugaltersleben schicken werde,
und bittet, sie schnell abzufertigen.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen dinst thovorn, gnediger here. Jwer gnaden
schriftlikem begere nach werden sick dy ersamen unses radis frunde
Thomas Rode und Thomas Sulte up den schirsten middeweken op den
" avent jegen Gatersleve vorfugen und den op den donnerstach dar
negest des morgens frow umme segers sesszen by der warde boven
Gatersleve jwer f. g. wardende sin, mith denstlikem vlithe biddende,
jwe f. g. wille sick ock an obgenante stede vorfugen und alszo de
unsern wedder op dat forderlichste wedder aveferdigen, dat sie titlich
und deste ehr wedder inheymisch komen mogen, dan wy der dener
und perde op der straten jegen Czerwest des marchts halven (als jwer
g. bewust) nottorftiglich bedorffende sin, dat vordenen wy umme jwe
f. g. in denstlichem vlithe gern. Geschreven under unser stadt secret
dinstachs post Assumpcionis Marie anno XV* quarto.
Rathmann und inningszmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochgeborn fursten und hern hern Wolde-
maren, fursten tho Anhalt etc.
1504. September 1. Magdeburg. 1298.
Corlh Etzen, Baumeister der Sebastianskirche, schreibt dem
‚Bürgermeister von Zerbst wegen des in minderwerligem | Gelde
gezahlten Zinses.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntwilligen dienst thovorn etc. Leve Jurgen Gyszeke
guder frundt. Nach deme die erszame radt der stadt Czervest mick
alsze einem buwemeister der kerken sunte Sebastian tho Magdeborg
im korthen XV gulden over ghescicket, der doch alle jar schal syn
XVI gulden; ock weren itlicke groschen dar manck, dede gulden X A,
alsze grote Staleberger, Henneberger und andere bosze groschen, so
feylen daran eyn gulde werth geldes und VI grote penninge Magde-
burgisch, isz derhalven myne fruntlike bede, gy enszodan gulden
Nr. 1297—1300. 1504. 745
werth geldes und VI grote penninge mick over reken tho Magdeborg
edder dorch dieghenneu scicken, de des tho donde hebben van des
rades wegen, dat ick ander keyne moyge und arbeyt brever halven
nicht endarff, wente dat cappittel wil des neynerleyge wisz enberen etc.
des juwe goytlike antwordt. Ghescreven mydt haste uthe Magdeborgh
des sondages in die Egidii abbatis anno domini M V* quarto under
mynem secrete. Her Cordt Etzen, der kerken sunte
Sebastian tho Magdeborgh buwemeister.
Adresse: Dem erszamen Jurgen Gyszeken, burgermeister der
stadt Czervest —.
1504. September 25. - 1299.
Der Hat von Magdeburg verkauft 15 Gulden jährlich für 300 Gulden
wiederkäuflich an Philipp Nefe, Besitzer auf der Burg zu Calbe.
Cop. 102 fol. 266.
St. M.
— XY* darnach im vierden jare am myddeweken nach Mauricii.
1504. Oktober 31. 1300.
Der Rat von Magdeburg schreibt an Fürst Magnus von Anhalt
wegen Zinsen aus Rosslau, die die Erben Friedrichs von Darleben
Claus Lentke vorenthalten.
Or. Perg. Si.
Haus- und Staatsarchiv zw Zerbst.
Unszen willigen dinst thovorn, hochgeborner furste gnediger here.
Sich beclagt Claus Lentke unse borger, wu ohm Frederick von Barde-
leven erven adir testamentarien tho Rosslow sevenunndseventich schog
grosschen berekender unnd bekander schult schuldich sin unnd tho
sinen gudern, szo he nach sich gelathen heft, dem ersteren kummer
unnd besathe gedan, von uns biddende, ohn an jwe f. g. tho ver-
schrivende. Gnediger herre, der wegen isz unsze denstlichs bidden
jwer f. g. wille mith jwer g. vogt Ribleven helpen verschaffen, dath he
genanthe erffen edder testamentarien an jwer g. stadt alszo anhalde
unnd underwisze, dath sie jegenwerdigen sinen fulmechtiger slunige
bethalinge sunder jenigerley vertoch leisten unnd duhn; jwe g. willen
dem unsern hirinne unsir furschrift fruchtbarlich genethen lathen, dath
sindt wy im geliken und grotheren, szo ensulchs an uns gelangt,
wedderumb thu vordinen ganz willich. Gescreven under unser stadt
secrete donnerstachs post Simonis et Jude anno etc. quarto.
Rathmanne unnd inningesmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem hochgeborn fursten unnd hern hern Magnus fursten
tho Anhalt —.
746 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1504. November 4. 1301.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, seinem Abgesandten
bei der Verfolgung eines Ubelthäters behilflich zu sein.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntliken denst thovorn. Erszamen bszundern guden
frunde. Wy hebben in kuntliker irfarunge, wu sick eyner gnant
Hans Behentz (de unsze borger und borgerynnen wedder got, er und
recht sust unvorwart syner eren tho mehrmalen beschediget, merglik
benommen und berovet boven dat, als wy doch myt om nichtes tho
schaffen noch tho donde hebben) in juwir stadt Czerwst tho tyden
entholden schulle, deszhalven wy unszen dyner und eydisvorwanten
Lex Maszwitz keginwertigs briffs tzeygir uthgeferdiget mit bevehlunge,
den sulven Hans Behntz beth uppt recht uppthoholden und annehmen
laten, darumme isz unsze gar fruntlike bede bmelten unszerm ge-
schigkten in sulkem vornehmen glik uns stadt und gloven tho geven
ome darinne bystandt und hulppe tho donde dardorch de sulvige unszer
beschedigir beth upp forder unszir thokunfit moge uppgeholden, ge-
thovet und angenommen werden, des rechten an ome tho bekommen,
der thoversicht, juwe erszamheyt werde sick disszir dinge (upp dat de
missedat der billicheyt nach moge gerechtverdiget werden) nicht be-
swern, szundern deme geschigkten synes vornehmens wilferige forderunge
don unde ertzevgen laten, dat sy wy in glikem edder groteren falle,
wan sulks dureh juwe erszamicheyt an uns gemodet und gefordert
wert, tho verdynen gantz willich. Datum under unszerm secret
mandages nach Omnium sanctorum anno etc. quarto.
Rathmann und inningszmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen burgirmeistern unde rathmannen der stadt
Czerwst —.
— ——— ——— ———
1504. November 20. Magdeburg. 1302.
Dr. Pascha Alvensleben bittet den Rat von Zerbst, dafür zu sorgen,
dass der Bürgermeister Cealmestorp und Melchior Vormann ihm
und seinem Vater 5 Schock hinterstelliger Zinsen von einem Hause,
welches jene erworben und an welchem die Alvensleben laut des
Schöffenbuches die erste Hypothek hatten, zahlen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Datum Magdeburg am avende Presentacionis Marie im XV"
und virden jare.
Nr. 1301— 1306. 1504. 147
1504. November 26. Magdeburg. 1303.
Erzbischof Ernst verkauft an Heyse Falke zu Magdeburg 24 Gulden
wiederkäuflich für 4000 Gulden aus dem Amte Jüterbogk.
Cop. 102 fol. 267.
St. M.
— Magdeburg XV* darnach im vierden jare dinstags nach Katherine
virginis. |
1504. November 27. Magdeburg. 1304.
Hans Heinrichs mahnt, nachdem schriflliche und mündliche Mah-
nungen bisher vergeblich gewesen, den Rat von Zerbst noch einmal,
seiner Mutter, der Heinrich Rosslinschen, und ihm die rückständigen
14 Gulden zw zahlen, und droht mit Klage.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdeburg midtwochs nach Katherine anno XV* 4".
1504. December 3. Magdeburg. 1305.
Erzbischof Ernst erneuert eine Schenkung, welche mit Zustimmung
seines Vorgängers, des Bischofs Gevehard von Halberstadt, Sophia,
Wittwe des Magdeburger Bürgers Henning Scartow, dem Kloster
Meyendorf behufs der Abhaltung von Seelenmessen gemacht hat.
Diese umfasste 8 Hufen in Meyendorf (für 150 Gulden), 8 Gulden
jährlichen Zins aus Glöthe (für 100 Gulden), 4 Gulden Zins aus
Stassfurt (für 50 Gulden erkauft) und 9 Gulden aus Gross-
Weddingen; ferner ein Haus im Hofe des Klosters und Kirchen-
geräte.
Cop. 750 fol. 112.
St. M.
— Datum in avla nostra archiepiscopali Magdeburgensi anno domini
millesimo quingentesimo quarto, die Martis, tercia mensis Decembris.
1504. December 14. 1306.
Hans Alemann macht dem Hate von Zerbst Mitteilung über die
Verurteilung von Verbrechern.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Myne willige unvordroten dinste thovorn. Erszamen wysen
bszundern gunstigen frunde. Juwe schrifite von wegen der vorhorunge
und bekentnissze Bentzs, de in der nygen stadt noch fenglik sittet,
hebbe ik wyder inholdes vornommen unde fuge jw tho weten, dat
748 . Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
bmelter Bentzs gebrogks halven eyns scharppen richters nicht gerichtet
ok uppt merglichste nicht vorhort ist, dan als men on uppt scharppe
vorhoren unde nochfolgend, wu he schuldich befunden, richten scholde,
isz don de scharppe richter, de am nehsten tho Czerwst was, geweken,
szo hefft dennoch eyn erszame rath itzunder nach eym andern scharppen
richter geschigket, szo schyr de kummet und Bentz vorhort wert, schal
juwer erszamicheyt sulk bekentnissze unverholen bliven. Ock, gunstigen
frunde, in desszer weken hefft de erszame rath der alden stadt ock
eynen gnant Hinrick Assche to Lutter wonhafitich darsulves etliker
dát balven, dat he unsze borgersschen berovet, richten laten, aver von
juwer wegen nichtes bekant, szundern Hinrik Karstell hefft he myt
synen helppern upp de Gardelegischen heyden helppen doth slan, dat
ick juwer erszamicheyt im besten tho irkennen geve. Wur mede ik
jw forder wilfericheyt bewysze konde, wer ick tho donde gantz willich.
Datum under mynen pitzsscher sonnavendes na Concepcionis Marie
anno etc. quarto. Hannsz Alman, burger
to Magdeborch.
Adresse: Den erszamen wyszen burgermeistern unde rathmannen
der stad Czerwst —.
1504. December 23. | 1307.
Erzbischof Ernst stellt der Stadt Halle einen Schadlosbrief aus
über ein Kapital von 2000 Gulden, welches sie für ihn gegen
100 Gulden Zins bei den Erben des verstorbenen Dr. Johann von
Breitenbach, und für ein Kapital von 1000 Gulden, welches sie
bei Heinrich Almann, Bürger zu Magdeburg, gegen 60 Gulden
Zins aufgenommen hat.
Cop. 69 fol. 850".
St. M.
— funfzcehnhundert dornach im vierden jhar am montage nach
Thome apostoli.
1504. 1308.
Verzeichnis der von Heyso Rodolphi, Bürger und Schöffen su
Magdeburg, heimgefallenen Güter.
Cop. 102 fol. 235" .
St. M.
Bona devoluta per Heysonem Rodolphi, civem et scabinum veteris
civitatis Magdeburgensis.
Item feudum et sex solidos censuum ex domo Mauritz Kempe in
platea dicta die neue kostrate; item feudum et duos solidos censuum
de medio manso in campo Nortgermersleve; item feudum de 2 choro
siliginis in campo Hogendodeleven vel Konnertmarke; item una area
ante valvam sancti Udalrici et est purum feudum Fricke Fricken;
item feudum et I solidum de medio manso in campo magne Santersleven;
Nr. 1307 — 1309. 1504. 749
item pfeudum et I solidum de tribus iugeribus in campo magne
Otterslege; item feudum et VI denarii de VI iugeribus in campo
Bonkenbeke; item I? mansum graminum et ligneti in campo Rodesehe
et sunt alia bona, que non sunt devoluta nisi post mortem mulieris
in magna Ottersleven.
Item una domus in lata platea est devoluta per relictam Claus
Honenrode.
Das Jahr ist daraus zu beslimmen, dass dieses Verzeichnis zwischen
Urkunden vom Jahre 1504 steht.
1504. December 30. 1309.
Cone von Emden bittet den Rat von Zerbst um Aufschiebung einer
Klage wegen nicht gesahlier Sleuer von einem Hause.
Or. Pap. Si,
Stadtarchiv zu Zerbst.
Myne willige denste syn jwer ersame wyszheyt voran bereyt.
Ersame wysen leven heren. Szo jwe ersame wyszheit mick hetb laten
besetten eyn husz myt juck ghelegen up den fyschmarkede, dar itz
inne whont Gorges Nowe, umme etlich sturgelt, szo jwe E. w. dar
van ghedencket to hebbende, der halben mick ock toghesecht is wurden
dorch unszen schulten dye dridde clage, dy jwe E. w. dar up in
menunge was to dhonde, welcke dridde clage up begher mynes ful-
mechtigeten nemlichen Hans Hoym der halben vor jwe gherichte
gheschicket ghefristet is wurden beth trium Regum itzkomende, der
menunge, offte jwe E. w. sick ander gheschefft halben hir to Magdeburg
begeben wurde, ick mick mochte by dye sulbige jwe E. w. fogede der
ghedachten ansprake mochte vorliken und vordragen, szo hebbe ick
nicht vornhomen, dat jwe ersame' wyszheit hir to Magdeburg ghewest
were, in der middel tydt synt dussze dyngk beth her to beth up den
termin van juck uth gunst erlanget unvorricht vorbleven, och ahn
mynen willen, szo bidde ick juwe E. w. dye clage, der maten wy
boven steyt, anghestalt to vorstrecken, beth jwe E. w. hir to Magde-
burg erschine, alszdenne byn ick bereyt willich mick myt jwer E. w.
der ghedachten stur halben gutliken to vordragen vor hopende, jwe
E. w. wert sick gutwillich hir inne bewysen myne willigen vorbedunge
na, szo ick ock offte ghedhan hebbe in mynen tynszen, dye ick jarlich
by deme ersamen rade hebbe, und nicht tforder in unkost mick voren,
abermalsz vor jwe gherichte eyn fulmechtigeren to schickende; sodhanes
byn ick umme dye sulbige jwe ersame wysheyt to vordenende gansz
wilich, hir up begher jwe schriftlike antwert. Gheschreven na
Cristi ghebor XY* darna in deme V jare des mandages na aller
kynder dage.
750 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1505. Januar 7. Magdeburg. | 1310.
Ersbischof' Ernst von Magdeburg überweist der Kapelle U. L. Fr.
unler den Domtürmen 100 Gulden jährlichen Zins von den
200 Gulden, welche ihm 1504 am Dienstag nach Conversionis
Pauli der Rat der Stadt Magdeburg wiederkäuflich verkauft hat,
mit Zustimmung des Domkapitels.
Or. Perg. Sp. — Cop. 102 fol. 270.
St. M.s.v. Erest. M. XVIII. Nr.46.
— Magdeburg, dinstags nach Epiphania domini funfzcehenhundert
dornach im funften jare.
1505. Januar 25. 1311.
Der Rat der Stadt Jüterbogk verkauft an Heinrich Alemann zu
Magdeburg, 60 Gulden jährlich für 1000 Gulden wiederkäuflich
mit Zustimmung des Erzbischofs und Domkapitels.
Or. Perg. 3 Sp. — Cop. 102 fol. 271v.
St. M. s. r. Jüterbogk Nr. 26.
— tawszent funfhundert in dem funften jar am tage Pauli des
heiligen apostels seiner bekerung.
Der Schadlosbrief für den Hat von Jüterbogk ebenda fol. 271. —
Cop. 69 fol. 351". BEEN
1505. Februar 13. 1312.
Das Domkapitel erklärt dem Prokurator Heinrich Heckenstein,
dass es mit der Aufnahme eines Kapitals von 50 Gulden auf
sein Haus in der Sudenburg seitens des Bürgers Claus Morte,
damit einen Zins von einem anderen Hause in der Sekenstrasse
gurückeukaufen , einverstanden sei.
Cop. 102 fol. 275".
St. M.
— Datum anno XV* quinto feria quinta post Invocavit.
1505. Februar 18. Magdeburg. 1313.
Der Rat der Neustadt verkauft an Asmus Morite 36 Gulden
wiederkäuflich für 600 Gulden; darüber giebt Erzbischof Ernst
dem Rate der Neustadt einen Schadlosbrief.
Cop. 102 fol. 274 und 274‘. Cop. 69 fol. 355" und 356°.
St. M. |
— Magdeburg — funfzcehenhundert darnach im vunfiten jare dins-
tags nach Valentini des heiligen marterers.
Nr. 1810— 1816. 1505. 751
1505. Februar 20. 1314.
Heine Biermann zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, die
nachgelassene Frau von Facius Ruppin und deren neuen Gatten
Magister Matthäus Müller zur Zahlung von 10 Gulden anzuhalten
dafür, dass Biermann Ruppin 16 Wochen während seiner Krank-
heit in seinem Hause gepflegt hat.
Or. Fap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donredage na Reminiscere anno domini XV* quinto.
1505. März 7. 1315.
Jans Huge zu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, der sich
für seinen Mitbürger Claus Scholer verwendet hat, dass er die
Klage bei dem Offizial von Brandenburg abstellen wolle, wenn
der Rat dafür sorge, dass Scholer seine Schuld von 4 Gulden
bezahle.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am fridage na Letare anno domini XY* quinto.
1505. März 11. Magdeburg. 1316.
Die Räte des Erzbischofs Ernst enischeiden einen Streit zwischen
dem Amtmann von Wolmirstedt und dem Dorfe Barleben einerseits
und dem Rate der Neustadt andererseits über die Acker in Bar-
leben und einigen Wüstungen.
Cop. 69 f0l.285.
St. M.
Anno domini etc. XV* quinto dinstags nach Judica ist durch unsers
gnedigsten herren rethe nemlich hern Ewstachien burggraven von
Leysznig, hern Heinrich den mittelern von Weyda, Hans von Latorf,
doctorn Ulrich Stibler, ern Hawbolt von Einsidel und Herman von
Rohlitz in beyweszen ern Albrecht seniors und ern Ditterichen Klitzing
thumherrn zw Magdeburg zcwuschen Heinrich von Brandenstein von
des ampts wegen zw Wolmersted und dem dorfie Bardeleve mit dem
rathe usz der newstad Magdeburg und andere, die uf den nach-
geschrieben wusten feltmarcken Bernstorf, Inszleve, Cammerstorff,
Trommitz, Wiszmenger und Widerstorff ecker haben, dovon nicht
dienen sollen und forder mit keyner newerung beswert werden, dann
wy es von alder herbrocht, domit halden, sundern wer in dem fluhre
. und feltmarcke zw Bardeleve dinstbarn acker hat, dovon sal er dienen
und alle andere pflichte thun gleich den einwonern zw Bardeleve,
752 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
hette auch irgent ein burger usz der newstad ader sust yınant eygen
acker in der feltmarcken zu Bardeleven, wu er denselben acker nicht
selbs pflugen ader treyben, so sal er den nymands anders dann den
einwonern zw Bardeleve umb eynen zcinsz thun und vor andern zw-
stehen lassen. Actum Magdeburg anno et die ut supra.
1505. März 16. Magdeburg. 1317.
Henning Kracht verkauft mit Bewilligung des Erzbischofs Ernst
an Asmus Moritz zu Magdeburg 1!/, Wispel Roggen und drei
Gulden Pacht aus einem freien Hofe und 11 freien Hufen zu
Borne für 100 Gulden wiederkäuflich und verpflichtet sich zum
Wiederkauf binnen drei Jahren bei Strafe von 30 Gulden.
Cop. 69 fol. 44.
St. M.
— Actum Magdeburg in vigilia Gerdrudis virginis.
1505. März 28. 1318.
Katharine, die Wittwe Claus Stegemanns zu Magdeburg, bittet
den Rat von Zerbst um Zahlung des fälligen Zinses von 51, Gulden
an ihren Sohn Johann.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— fridages na Pasce anno XV* V.
— —— — ——— c_—
1505. April 3. Halle. 1319.
Ludeke und Hermann Keller verkaufen für sich und ihre Brüder
mit Bewilligung des Erebischofs Ernst ihre zwei Anteile des
halben Kornzehnten auf dem Bonigkenbegschen und Abendorfschen
Feldern an Ludeke Lam zu Magdeburg, in Vormundschaft von
Hans und Moritz Keller, Hanses Söhne, für 100 Grulden
wiederkäuflich und verpflichten sich bei 30 Gulden Strafe, in
3 Jahren den Wiederkauf zu thun.
Cop. 69 fol. 44.
St. M.
— Aetum Hallis in arce sancti Mauricii anno domini 1505 feria
quinta post Quasimodogeniti.
Nr. 1317—1321. 1506. 198
1505. Juni 5. Halle. 1320.
Nachdem Heinrich von Ammendorf seinen Söhnen Marquard
Ritter, Georg, Domherrn zu Magdeburg, Bernt, Hans und Curt
90 Gulden jährliche Zinsen für ein Kapital von 1800 Gulden
aus der Neustadt vermacht hat und diese Überlassung vom Erz-
bischof Ernst bestätigt ist, haben nun genannte Marquard, Berni
und Curt nach ihres Vaters und ihrer Brüder Tode 45 Gulden
wiederkäuplich an Albrecht, Dietrich und Joachim, Domherren zu
Magedburg, Vicke und Otto Klitzing, Gevellern und Brüder,
verkauft, wozu der Ersbischof Ernst seine Genehmigung erteilt
und sich den Wiederkauf vorbehält.
Or. Perg. 2 Sp. — Cor.69 fol. 369. Cop. 98 fol. 39.
St, M. s. r. Neust. M. Nr.8.
— Halle uff sant Moritzburg — funffzehnhundert dornach im
fünften jhare dornstags am tage Bonifatii.
———— - — ———————
1505. Juli 7. 1321.
Die Räle der Neustadt und Sudenburg bitten das Domkayitel,
dafür gw sorgen, dass sie von dem Banne, mit dem sie wegen
der Fürsten von Anhalt belegt sind, befreit werden.
Or. Pap.
St. M.s.r. A. Erzst. M. I. Anhalt Nr.r.
Werdighen hochgelarten und achtparn leve herren und besundere
gunstige furderere, unse willige unde unvordrothene denste alle tid
tovorn, werdigen herren. Nach mennichliker beclagunge, so wv von
wegen der vorsattunge unde vorschrivunge, wu myt sunderliker be-
. willinge juwer wirde den hochgebornen fursten und herren herren von
Anhalt etc. to gude vorsath syn, beclaget unde doch bither nichtes
gudes upp unse mannichfeldiges ersoken dhann alleyne güde worde
unde sust nicht anders erlanget, werde unsz dhar durch orsake ge-
geven juwen werdhen unsen jhammer, so wy dageliches darvon lyden,
tho erinnheren und bidden jw nochmals clagende weten, wu dat wy
itzünt sampt beyden olden reden van den ersamen Hinrich Aleman,
Clawes Zcalmstorp, Cone und Valtin van Emden also hardt in dem
bhanne geholden und tribulation durch den pernher thogewandt, wy
nicht scher weten, efft wy joden edder kettere syn, nachdem wy indt
veldt den underthen gelick, wen dye denst des almechtigen geholden
werde, unse hüsinge soken unde aldar unse wanderunge hebben, dat
alles van juwen werden also nachghegeven und weynich unsers vor-
dunckens in betrachtunge genomen, dar ane dhe pernhere sich nicht
laten sedigen, bsunderen den krancken de hilligen sacramenta ministreren,
noch de doden corpere thor erden to bestedigen weygeren, dardurch
eyn rümor sich erspynnet und unsem gnedigsten leven herren dhem
Geschichtsq d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. ] 48
754 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
loblichen landisforsten siner f. g. nyestad und Sudenborch nicht ge-
beteret, aber de werntlichen gerichte dha dorch to avebrocke dem
gemeynen gesweket, sodans wy negen jhar umme den fursten von
Anhalt willen geleden, dat alles juwen wirdhe wol hedde vorwenden
mogen, nichteweynigers wy midt reversalien syn vorsorget, wu de
aber werden geholden, isz clar am daghe, wu dhenn alle, isz noch-
malsz unse denstliches und vlitiges bidden, jwe wirde willen alsodane
unse tribulacien tho harten nhemen und de dingk nicht also fremde,
wu bither gedhan, anszehn, dwile jwe wirde sodane Dreve mede vor-
sigelt nicht geswecket, bsunderen wu inhalts der reversalia nach-
geghanghen und uns upt schirste dar van to losen beschaffen, wu dem
also nicht ghedhan , mochten woll de doden corpere juwen wirden vor
den dhom und ok vor juwe husinge gedragen, wur uth nicht vele
gelymps ensthau wurde, sodans vorthokomen und ok juwe wirde
unsers mennichfoldigen overlopens entlastet, ok dhen worden unsz
uffte van jhare und dage gesecht und vorgeholden eyne volge gedhan
und der beneflen uns an unsers gnedigsten leven herren den ertz-
bisschop in Magdeburg vorschriven, dardurch sine f. g. bewogen, de
hochgebornen fursten van Anhalt in gnaden to wisen, dar midde wy
der borden, dar mede wy orenthalven vorhaflt sin, geloset, dar midde
bhreve unde sigill nicht gesweket, jwe wirde sich hirinne gunstichlich
ertzeigen, vordenen wy umbe jwe wirde, de godt lange gesundt vriste,
unsers vormogens ungespardes vlites myt willen gerne. Datum under
unsem stad secret mandages nach Udalrici anno domini XY * quinto.
Borgermeister und rathmanne
der Nyenstad und Sudenborch Magdeb.
Adresse: Den wirdigen — herren eren Guntheren van Bunow senior
und gantzen capittell der dhomkerken tho Magdeborch —.
1505. Juli 94. 1322.
Schreiben des Rats von Magdeburg an Erzbischof Ernst wegen
der Steuer von den Dörfern Gübs, Glöthe und Neugattersleben.
Or. Perg. St. abgesprungen.
St. M.s.r. A. Erzst. M. 11, 11, Nr. 614.
Unnsen underdanigen willigen dinst thovorn, hochwerdigiste inn
godt vader, durchluchter hochgeborner furste, gnedigester here. Jwer
furstlichen gnaden schrifte des stewrs halven von unnserm dorperen
Gubtz, Glothe unnd Gatersleben eynthobringen und gelick anderen
uththorichten hebbe wy mith temliker gebor opgenomen unnd ferner
innhalts vorstanden. Szo hebbe wy doch sulker oplage unnd stewrs
halven vor eym jar ungeferlicken, als wy anders nicht wethen, mith
jwer f. g. achtbaren reden muntlicke beredunge gehath, dath wy von
alders unnd szo oftmals sick dy felle begeven, von unnsen dorperen
Nr. 1322—1328. 1505. 255
keynen. stewr gegeven, des ock sunderliken op dat dorp Glothe schrift-
liche befrihinge hebben, der wegen wy der meyninge weren, jwe f. g.
hedde sulker underrichtinge begenugich gewest; alsz nu aver jwe f. g.
sunderlich heft schriven donhn lathen, bidden wy dennoch op dinst-
lickste jwe f. g. wille de dinge beth tho jwer gnaden ader jwer gnaden
achtbaren rede negeste thokünft ingeroübe setten, willen wy alszdan
jwer f.g. wyderen bescheidt desz dondes angeven, derwegen wy hopen,
jwe f. g. werde sulker berichtunge gesediget sin unnd jwe gnade wille
dusse vortegeringe nicht in ungnaden opnemen; dat sy wy jegen de
sulvige jwe f.g. in denstlickem vlithe thovordinen willich unnd bereith.
Datum undir unnsir stadt secreth donnerstachs am avende Jacobi
apostoli anno XY* quinto. Rathmann unnd inningszmester
der alden stadt Magdeborch.
1505. Juli 30. | | 1323.
Die Kürschnerinnung su Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst
wegen Verschiebung des Termins zur Besichtigung eines Hauses.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntliken denst thovorn. Erszamen wolwyszen bszundern
gunstigen hern und frunde. Alsze wy am nehsten den erszamen Hans
Woldinberch von unszir innunge wegen an juwe erszamicheyt geferdiget
der tinsze halven nemlichen sestich gulden hovetgeldes unde dre
gulden jerlikes tinszes, als uns an der Kerkowynnen husze vor jw in
gerichte crefftich verschreven syn, myt juwir erszamicheyt muntlike
beredunge tho hebben, des ome von jw im besten vorgeholden, wu
wy dat husz wedder buwen unde anrichten wolden, dat gy juwes
neybers unde stadtrechtes daranne tho bekommen wusten, wolden gy
uns dat husz vor eym ydermann fry geweren unde verdedingen, dat
denne bmelter Hanns Woldinberch in bedacht unde hindersprake ge-
nommen myt der berichtunge jw deshalven, wes darinne tho donde
wer, unsze gemuthe in vierteyn dagen wedder tho irkennen geven, de
wyle nu aver sulk dohn besichtunge bederff, wes uns liderlik tho
donde sy edder nicht, bidden wy deszhalven sulk unsze bedengken
forder beth Bartholomei schyrst thovorstregken, alszdanne wille wy de
unszern tho jw verfertigen unde das husz nach nothorfit besichtigen
unde jw unsze meynunge entlick entdecken laten der thoversicht, gy
werden disszir geringen verthogeringe neyn verdreth hebben unde uns
der mede wilferich syn, dat wille wy jegin juwe erszame wiszheyt
willich unde gerne verdynen. Datum mytweken Abbdon et Sennen
martürum anno XV* quinto. — Moystor unde rathmanne der
korszner innunge tho Magdeborch.
Adresse: Den erszamen unde wolwiszen burgermeistern und rath-
mannen tho Czerwst —.
48*
756 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1505. August 1. 1324.
Herzog Heinrich der ältere von Braunschweig und Lüneburg
schliesst mit der Stadt Magdeburg einen Schutzvertrag auf 13 Jahre
und verpflichtet sich besonders, sie gu beschütsen, wofür diese ein
Schutzgeld von 5000 Gulden bezahlt.
Gleichzeit. Abschrift im Cop. des Herzogs Heinrich d, A.
Landes- Hauptarchiv zu Wolfenbüttel.
— funffzehenhundert dornach im funfften jare am sontage am
tage Vincula Petri des heiligen apostels.!
! Vincula Petri fällt 1505 auf den Freitag.
1505. August 20. 1325.
Dr. Pascha Alvensleben schreibt dem Rate von Zerbst wegen der
Lösung des Bannes eines seiner Bürger.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbsi.
Fruntlike denste thovorn, ersamen gunstigen leven hern. Eth
hath von wegen ywer ersamicheit Baltzar Kannengheter des bannes
halven, dar myth hinderstellig gelegener ses gulden halven Thomas
Kare dureh syn eigen vorsument beswereth, myth mick geredeth myth
begher up beqweme wege der betalinge tho trachten, dar durch Thomas
Kare relaxeret und also yn ywer kerken goddes denst unfurhinderth
bleve, hebbe ick derhalven, up dath ick ywen ersamicheiten wylfaren
mochte, Baltzar Kannengeter myth om tho handelen entfolen, szo
verne myk Thomas Karen von ichliken synen browens jo up eyn mal
eyn vath ber ane vorhinder unde wedderrede tho geven vor ywen
ersamicheiden verheischede und em dath alszo tho holden vom ersamen
rade vorpenet worde, byn yk gheneigeth on ywen ersamicheiden tho
gefallen to relaxeren, dann wor myth ik ywen ersamicheiden vele
behechliker denste tho leisten wiste, wil ik alle tydth mer dann willich
gefunden werden. Datum Magdeburg mydtweken na Assumpcionis
Marie 1505, biddend jwer ersamicheid antworth.
Jwer ersamheit willigher
Pasca Alvensleve, doctor.
Adresse: Den ersamen borghermeyster und radtman der stadt
Zcerwesth —.
—
Nr. 1324—1323. 1505. 751
1505. August 23. 1326.
Der Rat der Neustadt verwendet sich für seinen Bürger Henning
Berndes beim Rate von Zerbst, welcher sich weigerte, eine der
Frau Adelgunde Berndes, zustehende Leibrente eu zahlen unter
dem Vorwande, dass die Frau gestorben sei. Der Rat beseugt
nun, dass die Frau noch lebe, und bittet um Zahlung der Rente.
Or. Pap. Si abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— sabbato in vigilia Bartolomei anno domini XV* quinto.
— —ÓMÀ — — ÀÀ
1505. August 24. 1327.
Katharina, die Wittwe Claus Stegemanns, mahnt den Rat von
Zerbst um Zahlung der 5!, Gulden Zins, die schon längst fällig
gewesen, und bittet um Zahlung an ihre Schwester, die Lutter-
mannsche.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des sondages in sunte Bartolomeus daghe anno XV* V.
1505. August 28. Magdeburg. 1328.
Die Kürschnerinnung su Magdeburg ersucht den Hat von Zerbst
um Übertragung eines Hauses an einen Bürger.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unse willigen deinste juwer ersamen wiszheit alle tid to vorutan
bereit. Ersamen wisen hern und guden frundes. So wy am negesten
up sunte Bartholomeus avent vorgangen myt Hemerlingk Ziringk
unsem medeburger by juwer erszamenheit upp juwen radthusz erschenen
unde woren unde eynes huszes halven handelden in juwer stad upp
dem feigenberge (?) gelegen der Kerkowynnen gewesen und angehort
ete. und gy dat husz hadden vorkofft Clemen Allex juwem borger
frigh eigen ane ydermans insage unde dar wy doch sesztich gulden
anne hebben, worumme bidden wy juwe erszamen wisheit gnanten
Hemerlingk Cziringk umme unser bede willen, so dat uppe de tid vor
jw in unser jegenwordicheit vorlaten wart unde unser afigescheit is
geweszen, ome frigh unde eigen szodan husz one in gewere setten
unde komen laten, gelick szo gy Clemen Allex dat vorkofft hadden,
unde dat in juwer statbok willen szo schriven laten unde gnanten
Hemerlingk gifftigen ane vedermans insage unde szo wy ok sodan
sesztich gulden, so wy daranne hebben, ome daranne vorlaten etc,
Erszamen wisen hern, gy hir Hemerlingk Cziringk hiranne willen
gunst bewisen umme unser bede willen, sodans na unsem vormoge
158 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
synt wy umme jw willich to vorschulden. Datum to Magdeborch
anno etc. quinto am dornstage na Bartholomei apostoli.
Mester, radtmanne und alle gildebroder
gemeyne der korszner der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen unde wiszen hern borgermeistern unde
radtmann der stadt Czervest —.
1505. September 19. i 1329.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst wegen
der Schuldforderung eines Büryers.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntlichen dinst tovorn. Erszamen besundern guden
frunde. Uns bericht Werner Bode unses radis ledemathe, wu he in
vorgangener wile Peteren richter jwen borger sin husz und hof mith
sampt dem browgefethe und ander thobehoringe vor tweyhundert rinsche
guldin hovetgeldes und tweiundtwintich rinsche guldin vorsetener
tinsze besatet und darop sine geborlicken clagen gedan, daran gewiset
und geeigent. Nu bericht uns bemelter Werner Bode, wu Peter
richter uth dem husze etliche vath und eyn brandtysern genommen
und wath ertfeste und nagelfast isz, dar uth brickt, des sick dy unsir
nicht unbillich beswerth etc. derwegen isz unsze fruntlichs bidden, gy
willen bemeltem Petere richter ernstlich underwiszen und yn alszo
anhalden, dath he dath jennige, wesz he szo uth dem husze gebracht
heflt, sunder sumen wedder inbringe, wollet juck hirinne gutwillich
erzceigen, alsz gy von uns wedderumme tho bescheen gern nemen
woldet, dat sindt wy imme gelicken und grotern, szo ensulchs an uns
gelangen wurde. tho verdinen gantz willich. Gescreven under unsir
stadt secreth fridages post Crucis Exaltacionis anno etc. quynto.
Rathman und inningsmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeister und rathmannen der stad
Czerwest —.' '
1505. Oktober 1. Egeln. 1330.
Erzbischof Ernst verkauft seinem Rat Dr. Ulrich Stibler, Domherrn
zu Halberstadt, 8 Mark Geldes jährlicher Zinse aus der Urbede
in der Neustadt Magdeburg, welche einst Ergbischof Albrecht an
Flor vor den Juden wiederkäuflich für 100 Gulden verkauft halte,
für ebenfalls 100 Mark — die Mark zu 3 Gulden, den Gulden
zu 7 Schreckenberger Groschen gerechnet.
Cop. 102 fol. 290°. Cop. 69 fol. 381.
— Egelen nach Cristi unsers hern gebort XY* darnach im funftten
jare am mytwochen nach Michaelis.
nn
Nr. 1329—1333. 1505. | 159
1505? Oktober 4. 1331.
Schreiben eines anhaltischen Fürsten un einen Unterthan über
seine Verhandlungen mit den Magdeburgern in dessen Angelegen-
Zettel. Pap.
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Unsern gunst voran duchtiger lieber getruwir. Wir haben dyne
schriffte an die von Magdeborch geschicket, die uns widder antwert
doruff haben behendet, alszo du in dessen ingelegden oren brieffe ver-
nehmen werdest, und ouch selbest personlichen mit on dynenthalben
geredt umbe das gewunnene und irlangete recht, doruff sie uns bericht
haben, wes du irlanget hast im rechte, laszen sie gerne zcu unde in
synen werden blieben, ist derhalben unser gutdugken, du dich nah
iren schriefften haldest, unde wollen dich mit iren gleide, wan du das
forderst, vorsorgen; unde haben uns forder bericht, wan ehr dhu mit
dynen widerpardt vermeynest zcu handeln, dhu dem radte zewu adir
drie tage das zuvorn soldest verkundigen, uff das sie dyn widderpardt
danne gewiszlichen ouch dorzeu zcu kommen bescheyden mochten.
Gebin am sonnabinde Francisci under unsen signet.
Am Rande steht Henrich von Vyenden.
1505. Oktober 16. 1332.
Die Domvikare Johannes Mecken, Johannes Lamperti und die übrigen
verkaufen dem Magdeburger Bürger Hans Lubbrecht und seiner
Frau Katharine 22! , Gulden jährlichen Zinses und nach ihrer
beider Tode ihrer Tochter Katharine 7!, Gulden für 300 Gulden
mit der Bestimmung, dass die Käufer in die Brüderschaft der
Vikarien aufgenommen werden und nach ihrem Tode eine Memoric
für sie und die ihrigen gehalten wird.
Cop. 31 fol. 224.
St. M.
— veffteynhunderth unnd dar nach im vefften jare am donredage
sanct Gallen daghe des hilghen bisschoppes und bichtigers.
1505. Oktober 17. 1333.
Revers des Rates beider Städte Quedlinburg für das Barfüsser-
und Augustinerkloster daselbst über den Empfang einer Schuldver-
schreibung der Stadt Magdeburg über 500 Gulden für Cord Sunt-
hausen und eines Instruments, durch das leisterer genannten
Klöstern diese Summe übereignet.
Or. Perg.
St. M. 8. r. Stift Quedl. CIV. Nr. 17.
Jantcke, Quedlinb, UB. II, Nr. 630.
We borgermeister unde rathmanne beider stede Quedelingborch
bekennen in dusszem openne vorsegelden breive vor alzwem, de ohne
160 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
shein horen efite leszen, dat de werdigen unde andechtigen vedere
unde gantze sammenunge der cloester, alszo nemelick Albertus Widen-
asch, gardian desz barevoetencloestersz, unde er Coerdt Mytener, prior
sunte Augustinuscloestersz bynnen unszer stede Quedelingborch, vor
seck unde alle ore gantze sammenunge unsz hebben obergeantwordet
in gudem gelowen unde tho truwer hanth in bewärszem by uns gelecht
evnen breiff desz erszamen wieszen radesz der olden stadt Magdeborck
ober vierhundert rinsche gulden Coerde Sunthuszen, Geszen siner
elicken husfruwen, op seistein rinsche gulden jerlickesz tinszesz vor-
sereven, dare tho ein instrument inhoeldende unde besagende, wy dat
Coerdt Sunthusze sulke veierhundert rinsche gulden den vorgenanten
vederen unde cloesteren unde alle oren nakomelinge mith allen jer-
lieken tinszen testamentesz wiesze umbe saligheit willen syner, Geszen
siner husfruwen, orer kynder selen unde gantzen geslechtesz tho ewigen
tiden gentzelick opgelathen unde gegeven, alszo dat sulvige instrument
evu sulkesz klerligk uthwiszet. Desz tho orkunde dat sulkesz geschein
isz, hebben we dusszen breiff meth unszer stadt angehangenden secrete
witlick vorsegelt unde den opgemelten vederen unde cloesterem gegeven
nach Cristi unszes leyven heren veiftheynhundert dare nach im veiften
jare am fridage nach sunte Gallen dage.
1505. Oktober 18. EM 1334.
Claus Lentke, Bürger zu Magdeburg und ledematlie der kerken
tho Halverstadt, schreibt dem Thesaurarius des Sebastianstifts Jo-
hannes Wend, dessen Vermittelung der Rat von Zerbst angerufen
hatte, dass er das gerichtliche Verfahren gegen einige Bürger von
Zerbst noch einstellen wolle, wenn ihm der Rat bis Martini zu
seinen Forderungen verhelfe. Wend übersendet den Brief dem
Rate von Zerbst.
Or, Pap. Si,
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende Luce ewangeliste anno XV* VW.
1505. November 5. Halle. 1335.
Erzbischof Ernst verspricht, den Rat der Neustadt schadlos sw
halten, der sich für ein Kapital von 500 Gulden, mit 30 Gulden
zu versinsen, für ihn bei den Testamentarien des verstorbenen
Domherrn Arnd Treskow verschrieben hatte.
Cop. 102 fol 292".
St. M. Die Verschreibung des Rates der Neustadt im Or. Perg. 3 Sp.
8. r. Neust. Magd. Nr.9. Cop.69 fol. 384 und 385. (op. 102 fol. 294.
— Halle uf sanct Moritzborg am mittewochen nach aller heiligen
tage nach Christi unsers herren geburt XY* darnach im funften jare.
Nr. 1334—1339. 1505. 161
1505. November 6. 1336.
Hans Juncker, Barbier zu Magdeburg, schreibt dem Rate von
Zerbst, dass Meister Bernt die von dem Rate festgesetsten Ter-
mine zur Zahlung seiner Schuld nicht inne gehalten, und bittet
nun ihm zur Erlangung seiner Forderung behülflich zu sein.
Or. Pap. Si. abgefallen,
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donnerstage nach Eustachii anno XV* quinto.
1505. November 7. 1337.
Thomas Sullen und Dr. Thomas Mauricii als Rechtsbeistand der
Frau Ro'yn in Magdeburg in ihrem Streite mit Anna, Thomas
Jungermanns Witwe, bitten den Fürsten Magnus, einen Termin
zur gütlichen Beilegung des Streites nach Leitzkau zu bestimmen,
da die rechtliche Entscheidung langwierig und kosispielig sei.
Konzept.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— to Meydeborg am fritage na aller gotes heyligen dage anno
Xv * [V].
Das Jahr ist im Konzept. unrichtig 1500 angegeben, wie sich aus
dem beiliegenden Originalbrief des Fürsten Magnus an den Rat von
Zerbst ergiebt, der vom Sonnabend nach Allerheiligen im XVC und
funffen jaren datiert ist.
1505. November 8. 1338.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, dass, nach-
dem Werner Bode für eine Schuld von 232 Gulden das Haus
und das Braugefäss des Peter Wegener in Zerbst mit Beschlag
belegt, dieser aber entgegen dem Rechte das Braugefäss aus dem
Hause entfernt habe, der Rat nun Peter Wegener anhalten solle,
das Braugefäss in das Haus zurückeubringen.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— sonnavends post Omnium sanctorum anno domini XV* quinto.
1505. December 16. 1339.
Der Rat der Neustadt quittiert den Rat von Zerbst über sweimal
54 Gulden Zins.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchtv zu Zerbst.
— dinstages nach Lucie et Otilie virginum anno domini XV* quinto.
762 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1505. December 12. 1340.
Emerem Schyring schreibt dem Rate von Zerbst, dass er sich zu
einer Genugthuung gegen Clemens Allex nicht geweigert habe.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Jhesus Maria.
Mynen willigen dienst. Ersamen wisen gunstigen lieben hern.
Eur schriben an mich gethan und mich bitende Clemen Allex usz-
richtung czu thun nach synen anregen myner vorwillung halven, des
doch nicht von nóten were gewest angesechen, das ich mych des noch
nye gewegert habe und noch nicht, so bite ich, eur ersamen wissheit
wolle gemelten Clemen Allexien lesen dy vorwillung, dy ich gethan
habe uf Bartelmey vorgangen in gegenwerdickeit der kursnermester
von Magdeburg und wolt gemelten Clemen dar hin wisen, das her mich
boben solche erbietung nicht forder notige, sunder was er ansprach
ezu mir gedenckt ezu haben, das secze ich uf eur wissheit alleczijt '
in glych unde recht czu erkennen etc. was ich eur wissheit kan czu
willen seyn, in dem bin ich alle czijt willig und unvordrossen. Datum
Magdeburg mitwochen nach Lucie anno XV* und V jar.
Hemeram Schyring.
1505. December 29. Wolmirstedt. 1341.
Erzbischof Ernst verkauft an Hans Hobbyn zu Magdeburg
25 Gulden jährlich aus dem Amte Calbe wiederkäuflich für
500 Gulden.
Cop. 102 fol. 295". Cop. 69 fol. 386.
St. M.
— Wolmerstedt — Xv* darnach im sechsten jare am montage
nach Innocentium. VLLL
1505. 1342.
Pfarrer und Altaristen der Perikirche bitten den Rat von Zerbst
dafür zu sorgen, dass Hans Philippus die schuldigen Zinsen an
die Kirche zahle.
Or. Pap. Ss. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno quinto.
1506. Januar 10. 1343.
Heinrich Frangke, der mit dem Zerbster Bürger Paul Straguth
im Keller su Zerbst wegen einer Ungebühr desselben geyen die
Wirtin in Streit gekommen und jenen mit einem Degen leicht ver-
wundet hatte und deshalb von den Stadiknechten verhaftet und
Nr. 1340—1345. 1505 — 1506. 768
£u emer Busse von 10 Grulden verurteilt war, bittet den Rat von
Magdeburg, ihn deshalb beim Rate von Zerbst su vertreten, dass
er die Busse nicht zahle, weil er in Notesehr. gehandelt habe.
Or. Pap. St.
9 Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende na Epiphanie domini anno etc. sexto.
——— ——— ——— —
1506. Januar 15. 1344.
Der Rat von Magdeburg entschuldigt einen Bürger bei dem Rate
von Zerbst wegen einer in der Notwehr geschehenen Verwundung.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst
Unszen fruntlichen dinst thovorn. Erszamen besundern gunstigen
guden frunde. Wy werden von Hinricken Francken unszem borger
mith ingelechter supplicacion, wu gy vornemen werden, ersocht und
szo he denn sick mith kegenwere jegen Paulen Straguth jwen borger
entsath und indem eyn blothrustige wunden gewarcht, des he denne
nieht vorbygan kunde etc. derwegen jsz unsze fruntlichs bidden, gy
willen den unszern (szo he tho der geschicht unschuldich gekomen)
tho gnedichlickem avedraghe komen und ohm unsir vorschrifte by jw
fruchtbarlich entfinden lathen, dath sindt wy wedderumme im gelicken
edder grothern tho vordinen gantz willich, desz jwe antworth. Ge-
schreven undir unsir stadt secrethe donnerstachs post octavas Epiphanie
domini anno XV* sexto.
Rathmann und inningsmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen borgermeister und rathmannen der stadt
Czerwest —.
1506. Januar 26. Wolmirstedt. 1345.
Die Räte von der Neustadt und von Stassfurt verkaufen an Adolf
von Hayn 90 Gulden jährlichen Zinses wiederkäuflich für
1500 Gulden. Diese Summe erhält Erzbischof Ernst, der den
beiden Städten dafür einen Schadlosbrief ausstellt.
Cop. 102 fol. 297 und fol. 298. Cop. 69 fol.386" und 387".
St.
— Wolmerstedt am montagk nach Conversionis Pauli nach der
gebort Cristi tawsent funfhundert darnach im sechsten jare.
164 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1506. Februar 11. 1346.
Hans von Vippach weist die Pfünner zw Stassfurt mit 36 Gulden
Zins an den jüngeren Hans Bode au Magdeburg.
Or. Pap. Si. abgesprungen. b
Stadturchiv zu Stassfurt.
Mein fruntlichen dinst zcuvor, bsundern guten frunde. Ich bit
euch, ir wult jungen Heinrich Roden zcu Magdeburgk dy XXXVI
gulden von meynt wegin entrichten, dar zcu ich euch III gulden sende.
daz dy zcal XL gulden erreichet, wil ich umb euch vordinen. Datum
mitwochen nach Apolonie im sechsten, und last euch eine qwittancien
gebin. Hansz von Vippach.
Adresse: Den ersamen und weiszen pfhennern und saltzgreffen
zcu Stasfurde —.
———— — ——— — €
1506. März 2. Magdeburg. 1347.
Erzbischof Ernst verkauft Asmus Morits in der Sudenburg
30 Gulden jährlich aus dem Amte Dreileben wiederkäuflich für
500 Gulden und ebenso 30 Gulden aus dem Amte Calbe.
Cop. 102 fol. 298” und 299". Cop.69 fol.388 und 389.
St. M.
— Magdeborg — dusent vifhundert darnach im sechsten jare am
montage nach dem sontage Invocavit.
1506. März 16. Magdeburg. 1348.
Heinrich Westval, Hans Sohn, quittiert den Rat von Zerbst über
7 Gulden Zins.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— in Magdeborch des mandages vor mythvasten anno domini XV*
sexto.
1506. April 16. Magdeburg. 1349.
Erzbischof Ernst bekennt, dass er das Dorf Detershagen, welches
er für 200 Gulden von Hans von Treskow wiedergelöst hat, für die-
selbe Summe an Asmus Moritz, Bürger der Sudenburg, wieder-
käuflich verkauft hat.
Cop. 102 fol. 300‘. Cop. 69 fol. 389‘.
St. M.
— Magdeborg — funfzcehenhundert darnach im sechsten jare am
dornstage der heilligen osterwochen.
Nr. 1846— 1354. 1506. 765
1506. April 17. 1350.
Ludwig Bode verkauft 25 Gulden jährlichen Zinses, die sein
Vater Heine beim Rate von Zerbst für 500 Gulden wiederkäuflich
erkauft hatte, dem Kloster S. Mariae Magdalenae.
Abschrift (17. Jahrh.).
Stadtarchiv zu Zerbst.
— veffteynhundert unde darna ym sesten jare am frydage vn
den hilgen ostern.
1506. April 24. Magdeburg. 1351.
Ersbischof Ernst verkauft an Cone Krüger, Bürger sw Magde-
burg, 15@ulden aus dem Amte Calbe wiederkäuflich für 250 Gulden.
Cop. 102 fol. 301. Cop. 69 fol. 390.
St. M.
— Magdeburg — XV: darnach im sechsten jare am freitage nach
dem sontag Quasimodogeniti.
1506. April 25. 1382.
Werner Emden quittiert für seinen Vater Cone den Rat von Zerbst
über 9 Gulden Zins.
Or. Pap. unbesiegelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— XV* darna in dem sesten jare des sonnavendes na Quasimodo-
geniti. 5 I
1506. April 28. 1353.
Dompropst Adolf von Anhult bezeugt als Lehensherr, dass der
Unterküster Heinrich Cruse von seinem Hause, das er gedenkt zu
bauen in der Sudenburg auf der wüsten Stätte, die früher Drewes
Hellichs gewesen und ihm von den Kirchmeistern zu S. Ulrich
übertragen ist, swischen Hans Wernecke und Hans Dóringk, den
Vikaren im Dom 3 Gulden jährlich wiederkäuflich für 50 Gulden
verkauft hat.
Cop. 31 fol. 179.
St. M.
— im funfezehnhundertsten und sesten jhare dinstages nach dem
sontaghe Misericordias domini.
1506. Mai 4. 1851.
Das Domkapitel thut Andreas Quentin und seiner Frau Mar-
garethe ein neues Haus ein, welches derselbe auf der abgebrannten
Stätte, su dem Hofe des Kapitels in der Sudenburg gehörig, welche
bisher Cone Kroger und seine Frau Magdalene inne hatten; gebaut
hatte, mit der Bestimmung, darin zeiilebens zu wohnen, worauf
766 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
es gunüchst an Cone Kroger und seine Frau, dann an das Kapitel
fallen soll.
Cop, d 102 fol. 305.
— dusent vifhundert darnach im sesten jare am | mandage nach
]nventionis sancte Crucis. 5
1506. Juni 30. Halle. - 1355.
Erzbischof Ernst verkauft seinen Dienern Berthold und Christoph
Radewalt 18 Gulden jährlich aus dem Zoll und Geleite zu Mugde-
burg wiederkäuflich für 200 Gulden mit Zustimmung des Dom-
kapitels.
Cop. 102 fol. 302. Cop. 69 fol. 396 ".
— Halle uf sanct Moritzborgk Xv* darnach im sechsten jare am
dinstag nach Petri und Pauli apostolorum.
1506. August 1. 1356.
Herzog Heinrich der Altere von Braunschweig und Lüneburg be-
kennt, dass das mit der Stadt 1505 auf 13 Jahre geschlossene
Schutzbündnis noch auf 5 Jahre verlängert ist, wofür Magdeburg
das Schuizgeld in einer Summe besahlte, die der Hereog sur Er-
ledigung sewnes Schlosses Harzburg verwendete. Zugleich quittiert
er über den Empfang des Greldes.
Gleichzeit. Abschrift im Cop. des Herzogs Heinrich d. Ä. fol. 91.
Landes- Hauptarchiv zu Wolfenbüttel.
— vifftheynhundert und ses jare am dage Vincula Petri des hilligen
apostels.
1506. November 12. Halberstadt. 1857.
Exrgbischof Ernst verkauft an seinen Rat Dr. Ulrich Stibler, Dom-
herrn zu Halberstadt, 71, Mark Silber wiederkäuflich für 100 Mark
aus dem Ralhause zu Calbe, welche früher von Erzbischof Albrecht
an Ebeling Luter, Bürger von Magdeburg, verkauft, von dem an
die Harkstro gekommen und darauf vom Hat su Calbe abgelöst
waren.
Cop. 102 fol. 304. (op.69 fol. 398.
St. M.
—- Halberstadt — dusent vunfhundert darnach im sechsten jare
dornstags nach Martini.
Die Quittung des Bates von Calbe über die 100 Mark ist am
9. December ausgestellt. Or. Perg. Sp. beschädigt St. M.s.r. LB* Nr. 344.
Cop. 69 fol. 397 v.
Nr. 1855— 1361. 1506—1507. 767
1506. November 26. 1358.
Notariatsinstrument über Elisabeths, Balzer Mühlings Witwe,
Schenkung ihrer gesamten Habe an das Kloster S. Agnes in der
Neustadt.
Or. Per g. Sp.
St. M. s. v. Kloster S. Agnes Nr. 135.
— tausent vunfhundert darnach im sechechsten jare — uff den
donnerstag, der da was der sechszundzweintzigste tag des monten
Novembris. LL
1506. December 2. 1359.
Der Hat von Magdeburg verkauft dem Kloster S. Lorenz in der
Neustadt 16 Gwlden jährlich von seinen Einkünften wiederkäuf-
lich für 400 Gulden.
Or. Perg. Sp. beschädigt.
St, M.s. r. Lorenskloster Nr. 67.
— vefteynhundirt dar nach imme seszten jare middewekens nach
Katherine virginis.
1507. Januar 9. 1360.
Abt Nicolaus von Hillersleben beleiht Peter Fricke und seine Frau
Margarethe mit einer halben Hufe auf Kessenduler Mark bei
Lbbendorf gegen 4 Schillinge Pacht, welche vorher Lorenz Quase-
barth aus Magdeburg in Lehen gehabt.
Cop. Hillersleb. fol. 136".
Universitätsbibliothek zu Jena.
— XV* und VII jar an sonaventh der hilligen dre koninge dagh.
1507. Januar 12. . 1361.
Fürst Magnus von Anhalt weist in einen Schreiben an den Rat
von Magdeburg die Ansprüche Jürge Fritzens gurück.
Konzept. Pap. Zettel.
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Uns nymmet fremde (?) Jurgens Fritzen schreiben, dorin er meldet
sein besten und verdrucket dy warheit, dan wir han uns mit im ver-
tragen eychen und popeln zue schneiden eyne woche umbe dy ander,
dar zue wir uns gelaszen unde im stets gelt geben, alz (?) zue der
reckenschaft kommen, ist befunden, das er der vortracht nicht gelebt,
das weyche gesnitten und das harte holtz legen laszen, ist im gesagt,
er solde szo vil eychenes holtzes sneiden, als des andern, wy er ge-
williget, ist er von der erbeit entrunnen unde haben nyhe konnen
ausfragen; wan er seyner zuesage nach unszir erbeit leistet, sol im
seyn verdint lohn nit mangeln. Euch gunstlich zue furdern sein wir
gereit (?). Datum dinstags post Trium Regum anno septimo.
168 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Rate der olden stat Magdeburg.
Er hat auch hyr eyn erbe angenomen (?), do van er das alte holtz
vorbrant unde uns entrunnen, bitten, wollet ine alzo halten unde den
als unszen aberunstigen ubirantworten, das wir izundes getaen, abir
euch zue eheren gelaszen der zuversicht, ir werdet euch dorinne be-
weiszen, das unszir erbe besetzt und der schade irstatit, wollen wir
gelichen irkennen.
1507. Januar 16. 1362.
Nicolaus Dorre, Altarist des Altars U. L. Fr. in der Peterskirche,
belehnt Jacob Berndes zu Sülldorf mit einer halben Hufe daselbst,
nämlich mit 6 Morgen vor dem herdendore su Sülldorf und mit
11 Morgen in der aghetucht up Wetterstorpe velde gegen einen
Vierding Zins, welche Güter vorher die Papen zu Sülldorf in
Lehen gehabt haben.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Archiv der Kloster Bergischen Stiftung.
— veyfitheynhunderth jär unde in deme szeveden jare ame daghe
Marcelli pape et martiris.
Auf der Rückseite steht das Jahr 1510 von einer Hand des 16. Jahr-
hunderts vergeichnet.
1507. Januar 17. | 1363.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich für Georg Fritge beim
Fürsten Magnus von Anhalt wegen einer Lohnforderung.
Or. Perg. Si.
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen dinst thovorn, houchgeborn furste gnedige herre.
Szo Jurgen Fritzken unszen segir synes verdyneden lones unde in-
gelechter czedelen noch by juwir furstliken gnaden wes nachstellich
were unnde sulks sick der matben, als he bericht, irfolgede, were
unnsze dinstlike bede juwer furstlike gnade welde om desz nachstelligen
gnedige entrichtinge beschaffen unnde in gnaden wedder aveferdigen
laten, darmede he unszir vorbede by juwen f. g. fruchtberlich gnoten
entpfinden mochte, dat wolden wy umme de sulvige furstlike gnaden
in allir wilfericheyt myt flyte gerne verdynen. Datum undir unszen
secrete am sondage infra octavas Epiphaniae domini anno XV* septimo.
Rathmann unnd Inningesmeyster
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem houchgeborn fursten unnd hern Magnuszen, fursten
tho Anhalt etc.
Ein Papierkonzept des Zerbster Staatsarchivs enthält die Schuld-
forderungen Jurge Fritekes an Fürst Magnus von Anhalt und lautet:
Nr. 1362— 1366. 1507. 769
Erbaren wiszen liben hern. Dith is de schult, de my schuldich
is de hochgeborn forste unde her her Magnus forste tzu Anholt und
grave tzu Askanigen und her tzu Berneburg in deme irsthen gebleven,
do men screff dusent V* unde vyve.
Item leven hern, szo is de summe mynes vordenden lons, des ik
noch achterstellich bvn, v1 gulden unde vyff sulvern grossen unde
twe pennighe to warteyken, don ik latest rekende met dem holtforsthen
von Roslow, II lowenpennige.
Item ok leven hern koffte ik synem fogede evne tunne byrs all
vor Xl! sulvern grossgen, dar uppe hebbe ik em gegeven llll sulvern
grossen, dar boven is de fageth her gekamen unde hefft my myn bede
entfernth in mynem affwesende.
Item ok leven hern is hee my noch schuldich gebleven I Cervester
schock unde XV sulvern grossen van broden.
Item leven hern so is my myn g. h. noch schuldich bleven XXV
sulvern grossen vor molleradeholt to snydende.
1507. Februar 5. 1364.
Matthias Rode au Magdeburg verkauft von den 34 Schock Groschen,
die sein Vater Huns von den Fürsten Adolf und Magnus. von
‚Inhalt aus den Marken. Bodendorf und Kleptzk für 200 Grulden
erworben hatte, 31, jührlich wiederkäuflich für 60 Gulden un
die Domvikare.
Cop. 31 fol. 226.
St. M,
-— veffteynhundert und im sevenden jare am fridage nach unszer
leven frouwen dagho Marien lichtmissen.
1507. März 9 1365.
Das Domkuapi tel überweist dem Vilkur Didrich Soltmunn einen dun
gehörigen Hof, auf dem llofe U. L. Fr. gelegen, für 71 (Gulden
und eine jährliche Abgabe vou einer Mark behufs einer Monwrien-
stiftung.
Cop. 102 fol. 316.
St. M.
— XV* darnach im sovenden jare am dinstdage nach dem sondage
Oculi in der hilligen vasten.
1507. März 23. 1366.
Iluns Iritze schreibb dem Rute von Zerbst wegen des Kuufs der
Schinderei und bittet, die Bedingungen des Kaufs, welche nicht
richtig vom Schreiber aufgezeichnet. waren, gu berichtigen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen willigen und unvordraten dinst tovorn. Erszamen und
wiszen, gunstige leven heren. Ver drein jaren urgeferliken by juwes
Geschlehtsq. d. Pr. Sachsen AXVILL. 3. 49
770 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
regments tyden hebbe ick mit juwer erszamheit eynen koph Urban
Fritzen myns broders halven umb juwe ampte der schinderye
und dodengreverige und allir thegehoringhe gedhan, so dat he
und alle synes lyves erven, de he bereit hadde und nach tho-
kunfftich krigen worde, solke ampte sampt und bsundern hebben,
seniten und gebruken scholden, alsze solks ok juwer erszamheit un-
getwivelt wol indechtich isz, darvor ik sampt myner husfrowen juwer
erszamheit twe hundert Rinsche gulden hovetgeldes und XX Rinsche
gulden jerliker liffrenthe affgetreden. Nu vorneme ik uth dem breve,
dat vellichte uth der vorharringhe juwes schrivers de dingk avergangen
und tho korth geschreven, indem dat Urban Fritze, Brigiden svner
eheliken husfrowen, synen lyveserven, de he itzundes hedt und tho-
kunfftich mith der itzt gnanten Brigiden syner eheliken husfrowen
gowynnen und telen werth, tho orer aller lyve semptliken und eyns
itzliken lyve in bsundern, de wile orer eyn edder sze alle leven, dat
ampt der schinderye etc. thogeschreven, alsze weten doch juwe erszam-
heit, dat sulek handel sick anders, dan juwe breff meldet, begeven, so
dat gemelte Urban myn broder, Brigide syn husfrowe une alle sync
liveserven de ampte vorberort tho alle orer levedagen hebben und
besitten scholden, darinne nu syne thokunfftigen erven, de he mith
syner itzigen husfrowen nha der schickinge godes erwerven worde, der
sulvigen gerechticheiden berovet unde benomen syn, is derwegen an
juwe erszamheit myne fruntlike bede, juwe erszamheit willen den
erdhom juwes schrivers vorandern laten in mathen, alsze sulks bede-
dinget und bespraken und alsze jw sulvest ok wol bewust is, darmede
de koph also bi crefiten bliven moghe;. wo aver sulke voranderunge
nicht gescheen und ghi darinne jw besweren worden, alsze ick my
nicht vorsehe, so moth ick gescheen laten, dat de kop wedder affgha
und: nablive, so wil ick by jw myner XX K. gulden jerliker liffrente,
wo my, myner husfrowen und mynen broder von jwen vorfaren vor-
mals vorsehreven is, wardende syn, so dat de uns henfurder von
juwer erszamheit mogen entricht und gegeven werden, und wes juwe
gemote hirinne syn werth, bidde ick my schriftliken thor kennen geven,
my dar na moge hebben wethen tho richten, solichs wil ick umb juwe
erszamheit fruntliken gerne vordenen und bidde des juwe antworth.
Gescreven am dinstage na dem sondaged udica anno domini X V* septimo.
Hansz Fritze de elder,
borger tho Magdeborch.
Adresse: Den erszamen und wiszen borgemeistern und rathmann
der stadt Czerwst —.
Nr. 1367. 1507. | 7H
1507. März 31. 1367.
Der Rat von Magdeburg schreibt an Lüneburg, duss er den Dürger
Peter Langenbogen in der rom Grafen von Bentheim erhobenen
Klage wegen Korns vor Gericht ziehen werde; er bittet, Lüncburg
möge dies dem Grafen mitteilen.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Lüneburg.
Unszen fruntliken dinst thovorn. erszamen vorsichtigen hern und
bszundern gunstigen frunde. Juwer erszame wiszhevt itzt an uns ge-
dan schriffte myt ingelegitter clage desz eddelen unde wolgeborn: hern
horn Everwyn greven tho Benthem unde Steinforde von wegen svner
snaden vorwanten aver unsze borger’ etlikes korns halven meldinde,
hebbe wy ferner inholde vernommen unde de Peter Langebugen unszen
borger thoverantwerden ingedan, von deme unse diessze ingelechte ant-
werde unnde glike irbedinge, szo juwe erszamicheyt durchleszinde
wydir vernehmen werden, wedderumme behendiget syn, de wyle aver
vormals eyner Werner thor Molen gnant, de sick als eyn dyner ab-
snanten greven deszmals, szo wy bericht, angegeven, myt Johansze
Heszen synem anhange bmelten Peter Langebugen vor uns in anclage
genommen, hebbe wy uns upp anthun gnantes Werners unde sust
synen gnedigen hern tho ern unde wolgefallen darin geflitiget unnde
gnanten unszen borgir mit swerliken hantgelofften unnde eyden ock
myt behafftunge syner guder szo harth bestricket, deszgliken keyme
borger by mensschen gedencken by unns bescheen isz, dar tho sick ok
Werner thor Molen sampt synem anhange wedderumme bewilliget,
bmelten Langebugen derwegen andersz nergen dan vor uns edder sust
vor schulten unnde scheppen albye thobeclagen, wie danne sulks von
beyden deylen lude ingelechter copien in unszir stadtboke clerliken
verteykent isz, dar uth de obgnante greve von Benthem ock juwe er-
szamicheit unde menniglich tho ermeten hebben, dat wy nicht geringen
flyth deme greven tho gude darinne vorgewant; szo sick nu gnantir
Langebuge syner voreyden bewillunge nach holden unde alszo der
sakin halven vor uns edder vor den houchwiszen hern schulten unnde
scheppen alhyr tho rechte stahn wil, in mathen he sulks upp gedrengk-
nissze der weddirdeyl hefft bewilligen mothen, szo kan juwe erszame
wiszheyt avenehmen, dat he baven dat myt unfuchliker wisze an andern
enden getogen unde genodiget wert, unnde isz darumme unsze frunt-
like bede, juwe erszame wiszheyt wille sulks wie baven berurt hyr
mede an den obgnanten hern greven Everwyn vorschriven mit erin-
runge, szo Werner thor Molen adir yemande anders myt gnugszamer
macht. alhyr erschynen unnd gnanten Langebugen vor uns edder vor
schulten unde scheppen in anclage nehmen wurde, wille wy 'doran
syn, dat de sulvigen des rechten umbesorget bekommen schullen in
thoversicht, de obgnante greve von Benthem werde sick durinne tho
holden weten unnd de dinge an geborliken enden, als bewilliget isz,
49*
112 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
verfolgen laten. dat sy wy umme juwe erszame wiszheyt, de wy gode
dem almechtigen hyr mede gesunth entpfelen, tho verdynen gantz
willich unnde don ed gerne. Datum under unszem secrete am guden
mytweken anno XV * VII.
Rathmann unnde innigszmeister
der olden stadt Masrdeborch.
Adresse: Den erszamen unnd vorsichtigen hern. burgermeistern
unnde rathmannen tho Luneborch.
1507. April 21. 1368.
Werner Emden, Innungsmeister der Gewundschneider, quitiert
den Rat von Wernigerode über 60 Mark für das Heilige Geist-
Hospital.
Or. Pup. I.
St. M. s. r. St, Mugdeb. Hospitul S. Annen und Heil. Geist Nr. L2,
— XV* darna in deme suvenden jare ahme myddewoken nach dem
sondage Misericordias domini.
1507. April 24. 1369.
Der Hut. der Sudenburg bekundet, dass er dem Zerbster Bürger
Blasius Arendes 14 Gulden jährlichen Zinses schuldet, welche bes
Zw dessen Tode voll, danach aber «un seine Tochter Margarethe,
Nonne zu Eyeln, als Leibrente mit 4 (Gulden bezahlt werden sollen.
Der Wiederkauf steht auf 150 Gulden.
Cop. 421* S. 242.
St. M.
— vefternhundertten und im sovenden jare des sunavendes na Mi-
sericordias domini.
1507. Mai 3. 13:0.
Das Domkapitel nimmt bei Hans Frilze zu Mugdeburg und seiner
Frau Margarethe 300 Gulden gegen 18 Gulden Zins «uf, rück-
zahlbar nach voraufgegangener Kündiyung.
Cop. 21 fol. 91. Cop. 102 fol. 317‘.
St. M.
— dusent vyffhundert darnach im sovenden jhare am mandage
nach sunte Wolborgen dag der hellygen juugfrowen.
— —— — ———
1507. Mai 3. Dessau. | 1371.
Martin Ranow aus der Sudenbury verkauft mit Zustimmung der
Fürsten Ernst und Rudolf von Anhalt. den Buumeistern des
Doms, Albrecht von Arnstedt und Friedrich von der Asseburg,
Nr. 1368—1374. 1507 3
3 Gulden aus seiner Holzmark, der Calveschen Wische, zwischen
Vockerode und Wörlitz wiederkäuflich für 50 Gulden.
Cop. 102 fol. 316 ". .
St. M.
— vefteynhundert und im sovenden jare am mandage nach sent
Walburgen der heilligen jungfrowen.
—
1507. Mai 10. 1372.
Matthias Pickert, welcher von Achim von Byern angeklagt war,
dass er ihn auf freier Strasse angefallen, verhöhnt und bedroht,
auch einen Spiess weggenommen habe, schreibt dem Rate von
Magdeburg, dass er sich in Notwehr befunden habe, erbietet sich
aber zugleich au rechtlicher Entscheidung durch den Rat.
Gleichzeit, Abschriyt.
Stadtarchiv zu Zerbst. \
— am mantage nach dem sontage Vocem Jocunditatis anno domini
xre VII's, .
1507. Mai 26. Halberstadt. 1378.
Erzbischof Ernst verspricht die Stadt Halle wegen eines an Hans
Rolnn, Bürgermeister gu Magdeburg, für 800 Gulden verkauften
Zinses von 40 Gulden schadlos zu halten.
Or. Perg. Sp. — Cop. 102 fol. 398, Cop. 69 fol. 491.
St. M. s.r. LB" Nr. 346.
— Halberstad funftzehnhnndert dornach im sobenden jhar am
mittewochen in den heyligen pfingsten.
1507. Mai 26. Halberstadt. 1374.
Ersbischof Ernst stellt der Stadt Halle einen Schadlosbrief aus
für einen. jährlichen Zins von 25 Gulden, den die Stadt für
500 Gulden von Katharina, Heinrich Alemanns Witwe gu Magde-
burg, für den Ersbischof erkauft hatte, und stellt ihr sum Unter-
»fande das Geleit vor den vier Thoren, mit Zustimmung des Dom-
kanitels.
Cop. 102 fol. 398". Cop. 69 fol, 491".
St. M.
— Halberstadt mydwochens in den pfingesten anno XV* septimo.
—
714 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1507. Mal 26. Halberstadt. 1373.
Erzbischof Ernst verspricht die Stadt Halle, welche sich bei dem
Magdelurger Bürger Jacob Gerecke für eine Summe von 1200 Gulden,
rerzinslich mit 60 Gulden, verliirgt halle, schadlos zu halten.
Or. Perg. Sp. — Cop. 102 fol, 328. Cop. 69 fol. 485".
St. M. s. r. LB. Nr. 348.
— Halberstad funftzehrhundert dornach im sobenden jhar mitte-
wochens in den heyligen pfingsten.
150%. Mai 26. 1376.
Dus Domkapitel verkauft un Margarethe, Hans Fritzes Frau,
und ihren Gatten 6 Gulden Leibrente für 66 Gulden mit der Be-
stimmung, dass nach beider Tode an Helene, Claus Budolfs Frau
zu Vingelbery, 4 Gulden für die Zeit ihres Lebens gezahlt werden
sollen.
Cop. 102 fol. 318".
SLM. .
— XV* darnach im sovenden jare am mvddeweken nach sunte
Urbanus dage des hilligen pawestes.
1507. Juni 5. 1517.
- Lorenz Westfael zu Magdeburg quittiert den Rat von Zerbst über
20 Gulden Zins.
Or. Pap. Si,
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sunavende na unses hern lichams dage anno domini XV*
im sevenden —.
1507. Juni 21. mE 1378.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass Claus
Ummelop Peter Jungermann- ein szarowisch laken bezahlt, aber
noch nicht erhalten habe; er bittet Jungermann zu veranlassen,
entweder das Laken oder 4 (Gulden zu schicken.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno XV* septimo in die Albani episcopi.
1507. Juli 9. 1379.
Lorenz Fricke, Bürger der Neustadt, verkauft an die Domwikare
Johann Mecken, Johann Kock, Henning Husclitt, Johann Kruse
6 Scheffel Weizen jährlich von einer Ilufe zu Wismenger vor
Magdeburg wiederküuflich für 15 Gnlden.
. Cop. 31 fol. 230.
St. M.
— dqduszent viffhunderth darnach in deme sevenden jare am fri-
daghe nach sunte Kilianus dage des hilgen bisschoppes.
. Nr. 1875—1383. 1507. 775
1507. Juli 12. Halberstadt. 1380.
Erzbischof Ernst gelobt die Stadt Halle schadlos zu halten für
einen jührlichen Zins von 25 Gulden, welche sie von dem Magde-
burger Bürger Heinrich Westphal für 500 Gulden zu seinen
(runsten erkauft hatte, mit Zustimmung des Domkapiltels.
Cop. 102 fol. 329. |
St. M.
— Halberstadt montags nach Kiliani anno Xv* septimo.
1507. Juli 17. Cöln a. d. Spree. - + 1381.
Kurfürst Joachim von Brandenburg und sein Bruder Albrecht
stellen der Stadt Stendal einen Schadlosbrief aus über ein Kapital
von 700 Grulden, welches sie für jene bei dem Magdelurger Bürger
Stefan Gericke gegen 42 Gulden Zins aufgenommen hat.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Stendal,
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, S. 458.
— Coln an der Sprew am sunnabent nach Divisionis apostolorum
der geburt Cristi im funffzehenhundersten und sibenden jare.
1507. Juli 25. MEM —— 12388.
Hans Fritze der Allere ersucht den Rat von Zerbst, der ihm durch
’ den ('uardian der Barfüsser daselbst hatte mitteilen lassen, dass er
zu einer Verhandlung üher eine Misshelligkeit (erdohm) bereit sei,
ihm einen Tag dazu anzugeben; er werde dann mit seinen
Freunden kommen.
Or. Pup. Ss.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— myddeweken Pantalionis anno domini etc.
1507. Juli 28. 1383,
Tyle von Anfhorde gu Magdeburg verkauft der Abtissin Anna
Lammes und der ganzen Sammlung des Klosters S. Lawrentii in
der Neustadt 2 halle Hufen Holzes auf Rothenseer Feldmark,
welche ihm sein Bruder Johann [rei verlassen hat, wiederküuf lich
für 100 Gulden.
Or. Pery. Sp.
St. M. s.r. Lorenzkloster Nr. 69.
— dusent viffhundert jhar darnha in deme sevenden jhare am daghe
Panthaleonis des hilligen mertelers.
176 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg,
1507. August 11. 1384.
Johannes Ditzell, Weinschenk in der Lauenburg, bittet den Rat
ron Zerbst um Zahlung von 7 Gulden, welche noch rückständig
sind von 15 (ulden für eim Fass Frankenwein von 5 Eimern In-
halt, welches Urban Werlbeck für den Rat gekauft hatte.
Or. Pap. Si,
Stadtarchiv zu Zerbst.
— zcu Magdeborch in der Lawenborch am dag Tibureii anno ete, VII.
1507. August 21. 1385.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich für die Frau von Malthias
Pallitgzsch wegen rückständiger Zinsen beim Rate von Zerbst und bittet
den Betrag an Hans Hosangk, Dürger zu Magdeburg, eu zahlen.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— gabbato post Assumptionis gloriosissime virginis anno XV*
septimo.
1507. September 21. — — 1386.
Werner von Emden, Meister, Hans Rode, Ratmann der Gewand-
schneider - Innung, und Jacob Tode, Verweser des Heiligen (reist-
Hospitals quittieren den Rat von Zerbst über 8 (dulden Zins.
Or. Pap. Si.
Studtarchio zu Zerbst.
— Magdeborg am dingszdage nach Florencij episcopi anno XV* im
sevenden. |
1509, November 26 (Montags nach Katharınae) quittieren Meister
Heinrich Rode und Ratmann Thomas Rode über dieselbe Summe.
————— € ——— —-
1507. September 26. 1387.
Der Hat der Stadt Calbe vermittelt einen Streit zwischen Ludwig
Alemann, Bürgermeister zu Magdeburg, und Hans Becker.
Handelbuch der Stadt Calbe Bl. COXX VI*,
Stadtarchiv zu Calle,
- Uff hutten sontages na Mauricii anno etc. XYV* septimo sein vor
uns Nicolaus Auen burgermeyster, Jacob Rohmer kemerer, Hans Calle
ritherre, Hans Godeke ratherre irscheinen twey geschickte deyner des
ersamen Lodewige Almans, burgermeister der olden stad Magdeborch,
und Hanse Becker und hebben sik vordragen, also dat Hans Becker hefft
gnannten Lodewich Alman ingesat husz und hoff und alle syn guth
vor LXX gulden, dat nicht to verkopen ane sinen willen, he hebbe ohm
Nr. 1384—1390. 1507. 777
denn sulke LXX gulden von tiden to tiden affbetalt, unschedelich denn
VHI gulden, szo de rath dar ane hefft. Actum am jare und dage ut
supra. NENNEN
1507. Oktober 18. 1388.
Das Domkapitel verkauft an den Magdeburger Bürger Peter
Meylgendorf und seine Frau Margarethe 8 Gulden Leibrente für
100 Gulden, welche nach ihrer beider Tode mit 5 Gulden ferner
an ihre Tochter Anna zeitlebens gezahlt werden soll.
Cop. 102 fol. 331".
St. M.
— XY* darnach im sovenden jare am mandage nach sunte Gallen dage.
1507. November 2. 1389.
Simon Rode schreibt dem iate von Magdeburg, dass ihm bei dem
ltate von Zerbst noch verschiedene Zinsen rückständig seien, nün-
lich an der Pfarrkirche für seine Frau 20 Gulden, vom Rathause
18 Gulden und noch von 2 Jahren 62 Gulden, welche er trotz
öfterer Mahnung bisher nicht erhalten habe, obgleich er sie not-
wendig brauche; der Rat von Zerbst habe mutwillig sich nur zu
einer Entscheidung vor dem Gerichte daselbst, in welchem die Rats-
herren selbst Richter wären, erboten. Rode bitte daher den Tut
von Magdeburg, bei dem Rate von Zerbst auf Dezahlung zu dringen.
Or. Pap. 3.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dinstag na aller gotshilgen ano 1507.
Der Rat schickt diesen Brief mit einer Befürwortung nach Zerbst
am Freitag nach aller Heiligen (Norember 5).
1507. November 5. Magdeburg. 1390.
Frabischof' Ernst quittiert die Stadt Magdeburg über 1200 (rulden
Reichssteuer.
Abschrift in O.r. Guerickes Pristin« libertas. fol. 94.
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Wir Krnst von gottes gnaden ertzbischoff zu Magdeburgk, primas
in Germanien, administrator des stiffts zu Halberstadt, hertzogk zu
Sachsen, landgraff in Düringen und marggraft zu Meissen etc. bekennen
oftentlich mit diesem brieffe, dass uns die ehrsamen und vorsichtigen
unser liebe getreuen rathmanne und innungsmeister der alten stadt
Magdeburgk zu dem königlichen dienste uns auff nehst gehaltenem
reichstage zu Constantz neben andern fürsten des reichs uffgeleget
zwülffhundert gulden am guten golde gegeben und gütlich entrichtet,
die wir von ihnen zu guter genüge empfangen und sie derohalben
quiet, ledig und losz gesaget haben, sagen sie auch der vorschriebenen -
778 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
zwölff hundert gulden quiet, ledig undt losz gegenwertiglich in und
mit crafft dieses brieffes, an dem wir des zu urkund unser secret
rückhalben haben thun drücken, der gegeben ist zu Magdeburgk frey-
tags nach aller heiligen tage anno 1507.
——
1507. November 15. Magdeburg. 1391.
KErzbischof Ernst erneut Thomas und Ifans Rode und des alten
Heinrich. Toden Kindern die Verschreibung über 5 Mark. Zinses
aus Sülldorf, welcher «us der Erbschaft Hans Emdens herrührt
und mit 150 Gulden abzulösen ist, mit der Zustimmung des Dom-
kapitels.
Cop. 102 fol. 334. Cop. 69 fol. 414v.
SEM.
— Magdeborech XV® darnach im sovenden jare am montage nach
Martini.
1507. December 1. Magdeburg. 1392.
Erzbischof Ernst verkauft mit Zustimmung des Domkapitels an
Asmus Moritz, Bürger zu Magdeburg, ^ Mark Zinses aus Biere.
welche vorher Hans Aleman dem Alteren gewesen, wiederkäuflich
für 150 Grulden.
Cop. 102 fol. 333. Cop, 69 fol. 416v.
St. M,
— Magdeburg — XV* darnach im sobenden jare am mytwochen
nach Androe apostoli.
1507. December 1. Magdeburg. 1393.
krzbischof Ernst verkauft an seinen Lat Hermann von Rolitz
5 Mark jährlich aus dem Dorfe Biere wiederküuf lich für 150 (rulden,
nachdem die 5 Mark von Simon Itode und Tile Hogenbode gelöst
waren. Die 5 Mark gehörten zu den 20 Mark, welche Hans
Emden ron Ergbischof, Günther gekauft, nachdem sie vorher durch
KErzbischof Albrecht halb an Heyne Finke, Friedrich Finkes Sohn
zu Magdeburg, und halb an Friedrich, Otto, Gebhard und Ilans
Kiritz und Henning von Angern verkauft gewesen, und von ge-
nanntem Hans Emden in 4 Viertel geteilt un Hans Alemann
5 Mark und Simon Itode und Tile Hohenbode 5 Mark zu Biere
und Heinrich Hoden Kinder und Heine Wittekop je 5 Mark zu
Sülldorf vererbt waren, mit Zustimmung des Domkapitels.
Cor. 102 fol. 332. Cop. 69 fol. 415 v.
St. M.
— Magdeboreh Xv* darnaeh im sibenden jare am mytwochen
“nach Andree apostoli.
Nr. 1391 — 1397. 1507 — 1508. 119
1507. December 4. Magdeburg. 1394.
Werner Emden, Meister, und Ilans Rode, Ratmann der Gewand-
schneider-Innung, quiltieren den Rat von Wernigerode — über
60 Gulden Zins zum BDehuf des Heiligen Geist-Hospitals
Or. Pap. Si.
St. M. s. r. Stadt Magdeb. Hospital S. Annen u Heil. Geist Nr. 13.
— Magdeburg — vefiteynhundert und seven jar des sonavendes
na sunte Andreas dage des hevlgen appostels.
1507. December 30. 1595.
Der Rat von Magdeburg bittet die Pfänner zu Stassfurt um Über-
sendung von 100 Gulden, die sie dem Abt zu Riddagshausen zu
zahlen schuldig waren.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Stassfurt.
Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bisundern gunstigen
frunde. Als unns by juwir erszamicheit uth der verschrivunge desz
hern abbts von Riddageszhuszen itzunder hundert Rinische gulden
jarliker tinsze bedaget syn, bidden wy der wegen in bszundern flite
szodan tinsze keginwertigem briffstzeigir upp gnuglike quitantz des
hern abbts gutlik tho entrichten unnd jw ane vertogeringe dar mede
gutwillich bewiszen; dat wille wy gerne verdynen. Datum undir
unszerm secret am donrszdage nach Innocentum puerorum anno
, re . .
XV* octavo. Rathmann unnd innigszmeyster
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Denn erszamen pennern und saltgreven tlio. Staszforde,
unszern bszundern gunstigen frunden.
1308. Januar 3. 1396.
Cone ron Emden, der vom Tate von Zerbst wegen einer Steuer
von seinem Hause am Fischmarkt in Zerbst vor dem Schultheissen
in Magdelurg rerklagt war, bitte den lat, die Klage hinaus-
zuschieben , damit eine gütliche Vereinbarung bei der Anwesenheit
der ltutsherren in. Magdeburg zu stunde kommen könne.
Or. Pap. St.
Stwltarchir zu Zerbst.
— XV* darna in deme Y jare des mandages na aller kvndere dage.
1508. Januar 5. u 1395.
Simon Tode schreibt dem Herzog ITeinrich dem ältern ron Braun-
schweig wegen seiner Forderung ron 62 Gulden an den Rat von
Zerbst und bittet, nachdem die Verschreibungen des Erzbischofs
780 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Ernst und des Rates von Magdeburg an den Hat von Zerbst
sowohl, wie an Fürst Magnus von Anhalt fruchtlos gewesen, um
seine Fürsprache an die leteteren; sollte auch diese nutzlos sein,
so bittet er den Herzog zu gestalten, dass er in seinem Lande das
Seinige einmahnen dürfe.
Or, Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am avende Epiphanie domini anno 1508.
1508. Januar %. Wolfenbüttel. 1398.
Herzog Heinrich der Ältere verwendet sich beim tate von. Zerbst
für Simon. Iiode wegen Bezahlung von 62 Gulden.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Wulffenbuttel freitagis na Epiphanie domini anno XV* octavo.
1508. Januar 16. Zerhst. 1399.
Der Rat von Zerbst schreibt dem Hergog Heinrich von. Braun-
schweig, dass er die Schuld Simon Rodes anerkenne und sich zu
rechtlicher Entscheidung vor den Fürsten von Anhalt erboten habe;
der Rat habe die Zinsen wegen des erlitienen Brundschadens,
wodurch seine Einkünfte stark gemindert, nicht bezahlen können
und bittet, nichts gegen ihn. wider Recht. geschehen zu lassen.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Corwst sontags nach dem achtirtage der heiligen drey koning
im XV“ und achten jarn.
1508. Januar 16. Zerbst. 1400.
Der Rat von Zerbst bittet. den Fürsten von Anhalt, sich für die
Stadt bei dem Herzog lleinrich von Braunschweig zu verwenden,
dass dieser Simon [iode keine Belästigung der Zerbster gestatte,
sondern ihn zum Mitleid oder zu rechtlicher Entscheidung bewege.
(Grleichzeit, Abschrift.
Stadtarchir zw Zerbst,
-- Cerwst sontags nach dem achtirtage der heiligen drey koning
im XV* und achten jarn.
—- mm 0...
Nr. 1893 — 1402. 1508. 781
1508. Februar 9. Dessau. 1401.
Fürst Magnus von Anhalt warnt. den Rat von Zerbst vor den
yewullthätigen Anschlägen Simon liodes und rät, sich deshalb un
den Er:bischof Ernst zu wenden; er schickt duzu einen Zeltel an
diesen mit wegen eines Anschlags im Fürstentum Braunschweig.
Or. Pup. &.
Stadlurchic zu Zerbst.
— Dessaw mitwochs nach sant Dorutheen der Iıeyligin juncfrawen
im XV* und achten jarn.
1508. Februar 18. Magdeburg. 1402.
Bericht über eine Verhandlung betreffend die Hinterlussenschaft
einer innerhall der Stadt Magdeburg im lluuse einer geistlichen
Person verstorbenen Frau aus Merseburg.
Cop. 102 fol. 336",
&. M.
Zw wissen, das nachdem und als im gegenwertigen XV tr und
achten jare in der nacht des fests sancti Sebastiani eyn eheliche frowe
von Mersburg bey ern Hinrichen Pustman magister etc. vicarien der
thumkirchen sancti Johannis Ewangeliste daselbst in seynem hawse
am kirchove derselbigen kirchen in burgerrechte gelegen ahne testa-
mente und verordenungh yres letzsten willen eylend verstoiben und
eyn erbar rath der alden stadt Magdeburg awsz angezcogener ubung
yre nachgelassen gutt, kleider, geredt und gesmeide von gnantem ern
Pustman yn zw uberantworten und folgen zw lassen durch vreu marg-
meister mehrmals het thun fordern, des sich derselbige magister Hin-
ricus Pustman myt geistlichen freiheiten aufgehalten, sich domyt an
seyn prelaten beruffen und endtlichen zw fruntlichen verhandelungen
gefurt etc. sein dieselbigen irrungen und gebrech durch die hoch-
wirdigen hochgeborn wirdigen achtbarn und hochgelarten hern hern
Adolfen fursten zw Anhalt etc. thumprobst, ern Diderichen Kliczing,
ern Albrechten von Arnstete thumhern der hogen, ern Johan Went,
ern Petern Dosman sancti Sebastiani, ern Gregorien Werbig techandt
und hern Jurgen Werbig sancti Nicolaus kirchen zw Magdeburg
canonicken vor sich und von wegen der ganczen clerisie hewselich in
gericht derselbigen alten stadt Magdeburg besessen und von wegen ge-
dachts erbarn rats durch die ersamen weisen Hennyng Storm, Hein-
richen Westpfall sitzen borgermeistern, magistrum Petrum Wedegonis,
Hansen Robyn baccalaurien, Johann Alman, Thomasen Sulten, Hansen
Ottersleben und ...! burgermeister, ratshern, sindicum, schepffen
und burmeister freitags nach Juliane virginis in gedachten Xv *'*^ und
achten jar in der prediger closter ordens sancti Dominici doselbs der-
maszen und wie ernachfolget in der gute vertragen und ist namlhaftig
von wegen der cleresie abegeredt worden und beslossen, das sie in
782 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
diesem fall und der gleich wollen nachgeben, das die vorgedachte nach-
gelassen guter von ern Pustman obgnant dem notario des wirdigen
capittels und dem official ader notarien des thumprobsts itzt und diweil
er Pustman vicarius im thume und altarist zw sanct Johans ist, aber
in andern fellen in die hende des prelaten ader geschigkten, dem die
geistliche person unterworffen, bey der sulch und der gleich gut ver-
stirbt, sal uberantwert werden und alsbalde von ym dem margkmeister
ader den geschigkten eyns erbarn rats gereicht und gegeben, also das
der rath sulche verstorben guter nicht myt yr selbst gewalt, gebot
ader verbot heisschen noch nehmen sollen, doch in andern fellen
unserm gnedigisten herrn, seyner f. g. gerichten und uberkeiten ader
evm ancern, dem sulch verstorben gut usz testament ader ander ge-
rechtickeiten billiger zwqweme, unschedelich. Daruf ist ernant, das
uf nelist mytwoch dem also bey ern Pustman also solle nachgegangen
und verfolget werden.
! Lücke für etwa 2 Numen.
1508. März 4. 1403.
Der Pfarrer Severin Gerken zu Zerbst, der mit Emmeram Zeyringk,
Dürger zu Magdeburg, ein Haus rertuuscht hatte, und, nachdem
des letzteren Huus abgebrannt war, gleichwohl zur Herausgabe
seines Ilauses und 20 Gulden dazu gerichtlich aufgefordert wur,
protestiert dagegen, indem er behauptet, dass zur Zeit des Brandes
jenes Haus noch Uzyringk gehört hube. I5r überreicht die Iteplikation
«uf die Klage sonnafenth post Exurge anno VIII.
Or. Pap. unbestegelt.
Stadtarchiv zw Zerbst.
1508. Mürz 26. 1404.
Simon Rode schreibt dem Iiic von Zerbst wegen Bezuhlung seiner
Forderung.
Or. Perg. St. abgefallen.
Stadtarchiw zu Zerbst.
Dwile sick eyn radt zw Zcerwst myr rechtborig vor myneni landis-
forsten mynem gnedigsten hern zw Magdborg zw seyn scrifttlich in
ergangner antwert kegen und an den hochgebornen forsten hertzog
lienrichen dem eldern beromend ist, kaen ich, so fer myr slewniglic
betzalung vor mynen gnedigsten hern lauts sigeln und briffen mach
bescheen, auch der mennigfeltige schade myr der nicht bezalung be-
gegnet gegulten, wol erdulden, des und allermaesz vor eynen erbern
rate hyr zw Magdburg kaen gescheen lassen, so daesz esz myr on
alle weytter ufhalten widderfaren moge, daen desz meynen lenger zw
entberen bin ich nicht bratten; des juwer richtige antwort bey gegen-
wertigem meynen botten. Gescreven ausz Magdborg am heyligen sontag
Oculi 1508. Symon Rode.
Adresse: An ein (?) radt zw Zceerwst.
Nr. 14U3— 1407. 1508. 183
1508. März 28. 1405.
Nicolaus Moller zu Magdeburg wendet sich mit einer Kluge gegen
die Vorsteher der Kirche S. Nicolai zu Zerbst wegen 49 Gulden
rückständiger Zinsen an den Erzbischof Ernst mit der Bitte um
Unterstützung. Dieser schickt um folgenden Tuye den Brief dem
liaite von Zerbst.
Or. Pap. Si,
Studturchiv zu Zerbst.
- am diustage nach Oculi anno domiui XV VII!“
—— m... ——— ——
1508. Mai 5. Magdeburg. 1406.
Der Dechant Eustachius von Leisnig verkauft un Hans Robin,
Bürgermeister zu Magdebury, den Greifenwerder gegenüber der
Mark Poteritz wiederkäuflich für 450 Gulden.
Cop. 69 fol. 410 ".
St. M.
-— Magdeburg — funfzcehenhundert dornach im achten jhar am
freitage nach Quasimodogeniti.
1508. Mai 9. BEEN 1407.
Der Rut der Studt Magdeburg. verträgt sich mit dem Erzbischof
Inst über einen beim Möllenhofe vorgenommenen neuen Bau an
den Türmen.
Cop, 102 fol. 344. Cop. 69 fol, 413.
5t. M.
Wyr burgermeister, rathmann, innigesmeister und gemeyn der
alten stadt Magdeborch bekennen und thun kunth offentlich gevn ider-
mennichlichen vor uns und unser nachkomlinge, nachdem in vorgangen
sezceiten durch den letzten beteydung inhalts eyns schrifftlichen
schydes, des date heldet zcu Magdeburg am sonabend Agnetis virginis
nach Cristi unses hern geburdt vierzcenhundert darnach in dem svben-
undeneunzcigisten jarhe, zcwuschen dem erwerdigesten in gotvater
durchlauchten houchgeborn fursten und herrn herrn Ernsten ertz-
bischoven zeu Magdeburg, primaten in Germanien, administratorn des
stiffts zcu Halberstadt, hertzogen zcu Sachssen, lantbgraven in Doringen
und marggraven zcw Meyssen unserem gnedigesten liben herrn und
landisfursten van seynent und seyner furstlichen gnaden ertzbischof-
lichen kirchen wegen eyns und uns von wegen bemelter alten stadt
Magdeburg anders teyls notturfftichlich besprochen, abgeredt und be-
deydingt, wie es myth dem gebewde an den thorm, torme und borck-
fride und umb den berckfride und roten thorn hinter de.a mollhoff sall
gehalten werden unde wir dar uber ungefehrlich vierzcehn tag vor fastnacht
des funffzcehenhundersten unde achten jares einen thorm, den berck-
784 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
fride unde rote thorm gnant hinter dem mollbuff gelegen in abeweszen
gedachts unsers gnedigesten herrn mytt der zcogbrucke eins teils abe-
webrochen und mitt holtze wyder angehoben einen nawen thorni an
des abegebrochen stad und eine nawe zeogbrugke zcw bawen, das aber
unser gnedigester herre, do es sein furstlich gnade zcw der selben
„ewkunfit gegen Magdeburg erfahren, sonabent den achtzcehnden tag
des mondes Marcii durch seyner gnaden geschickten dyener hath bereden
und gegen den erbteren, die wir von wegen des raths und der stad
an den orth denselben thorm von newen zcu bereiten und volbringen
vorordent, durch vorkundigung und vorbittung eyns nawen werckes
novum opus hath nuncieren lassen, wy dann im rechten zcw geschehn
zewlessig ist, also dieweill wir den fugk seyner f. g. furnehmens be-
funden, das wir sulchen baw ane wissen, willen, rath und zcwthun
unsers gnedigisten herren und capittels-zewthun nicht macht haben,
wir obgedachten burgermeister, rathmann innungsmeister, borger und
gemeyne mitt demutiger beth bey unserm gnedigisten herren irlangt,
das seyn f.g. den gehabten unwillen sulchs furgenommen gebewdes
halben aus gnedigen willen abegewant und darzcw gnedichlich nach-
gelassen hat, das mitt wissen, willen, rath und zcwthun seiner f. g.
mollenvoyts an stad seiner f. g. durch uns zcw diessen mahl der an-
zefangne rote thorm und zcogbrucke mitt holtze volendet und gebawet
werden sullen, do durch wir uns keyns weitern rechtens vorteils nach
gerechtigkeit der gebewde halben an dem orthe anzcyhen sollen, noch
sollen anders, den was unserm gnedigisten herren auch uns in cratft
des alden letzten vortrags und schyedes zewstet, des sall sich ein vder
teyll halten und nichts furder untersteen, gereden und geloben, alszo
denn alden letzten schyed durcli diessen itzigen baw unserm gnedigsten
herren ader seiner furstlichen gnaden ertzbischofflichen kirchen zew
abbruch nichtes zew widder seyn und daruff uns wyder gedachten
schyed nichtes zewbehelften, auch in kunfftigeu zceiten widder den
selbigen schied nichtes handelen und thun in kevne weysz nach wege
trewlich und ungeverde. Zew urkund mitt unser stad grosszen an-
hangenden ingesegel vorsegelt unde gegeben nach Cristi unsers herrn
geburdt funffzcehnhundert darnach im achten jare am dingstage nuch
Misericordia domini.
1508. Mai 9. Magdeburg. 1408.
Erzbischof Ernst erlaubt den Curmelitern in der Swienburg ein
neben ihrem Kloster liegendes Lluus zur Erweiterung desselben zu
verwenden und befreit es von ullen Abyuben uusser 2 Gulden
Schoss un den Dat der Sudenburg.
Cop. 103 fol, 395. Cop.69 fol. 429.
St. M.
Wyr Ernst von gots gnadon ertzbiscoff zeu Magdeburg, primas
in Germanien, administrator des stiflts to Halberstad, herzeog zeu
Nr. 1408. 1508. 185
Sachsen, lantgrave in Doringen und marggrave to Misszen, nachdem
de geistlichen unser lieben andechtigen prior und convent des closters
unser lieben. frauwen und ordens der bruder der allerheilgesten junc-
frauwen Marie von dem berge Carmelo in der Sudeburgk unser stad
Magdeburg evnen loblichen merglichen baw irer kirchen und closters
vorgenommen, dieselbige yre kirche zcu weitern, dor zcu sie wenigk
rawmes gehabt haben, auch von den nach anstossenden hewsern und
derselben inwonern unruhligkeit und nachtgeschrey byszher geduldet,
dodureh sie am dinste gotes offtmals verhindert worden sevndt, alszo
bekennen wy, das wir mitt willen und wissen des capittels unser
kirchen zcu Magdeburg umb der ehr gotes und Marien seiner wirden
mutter willen und den gedachten brodern und yren nachkomelingen
zcu ruhligkeit und stillem wesen gnediglich vergonnet und zcugelassen
haben, das de bestymten broder das hausz und hoff zcu rure und hart
am gedachten closter gelegin, szo ethwan Hinrichs von Vihanden ge-
west, von seyner nachgelasszen kinder furmunden Bartholomeus Heldorft
umme eine summe geldes abe gekawfit haben, das sie sollch haws
unde hoff zcu erweiterunge yrer kirehen, kirchhoffs, yres beichthawses
und elosters uffewigkeit besittzen, behalten und gebrauchen sollen und
mugen an weltliche beswerunge, alleyn das sie ausz yrem closter alle
jar jerlich und ydes besundern uff ewigkeit zewene gulden deme ratlıc
in der Sutenburgk zcu geschosz von solchem rawm bestymts hoftes
uff Walburgis nehst komende anzcuheben reichen und entrichten sollen;
sunst und uber die zcwene gulden jerlichs geschosszs freyen wir den
brudern bestympts closters den rawm ehrgedachts hawses und hoffs
und wollen, das derselbige rawm auszgeschlosszen die vilgedachten
zcwene gulden geschossz von allen weltligen burden und beswerungen,
wie die nhamen haben mogen, uff ewigkeit gefreit sey allis in und
mitt crafft dieszs unsers brives; es sullen aber die bruder obgedacht
den eingangk an vilgedachten hove bisz an den kirghoff und vre frei-
heit offen und frey unvorbawt bleiben lasszen, das der radt und ein
itzlicher inwoner in der Sutenburgk in fewers noten und sunst do-
selbes zcu farn und ausz und eyn zcu gehn macht und bequemigkeit
behalten und haben, dorzcu sall durch dieselben ehrgedachten bruder
eyn hawsz vor Jacobi schirst ader vihrzeentag dornach uff ire kost
und darlegin an einen ordt des bestimpten hoffs, wie durch unsern
mollenvoyt angezceigt ist, van newen gebawet werden, uud wen das
gantz fulbracht, sollen die bruder des bestimpten closters und der
radt in der Sudenburgk dasselbige hawsz vorkawffen und an einen
wertlichen besittzer brengen, der das uff ewige ymmerwerende zceit
sampt seinen nachfolgern mit allem nackberrechten und burgerrechten
vorschossen und vorrechten sal gleich andern nackbern und inwonern
der Sudenburgk, unde die gerechtickeit solch haus zcuvorleigen uff
ewigkeit, szo offt es zcu falle kumpt, unde das kawffgelt gedachts
hawszes, wen das nach seyner zcubereitunge schirst vorkawfft wirdet,
sollen die mhergedachten bruder haben und behalten. Solchen hoff
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVILL. ». o0
186 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
eigen und geben wir den brudern des elosters Carmeliten mitt dem
beschiet, das sie den ane mittel zcu yrem closter gebrawchen sollen,
wo sie aber miethewser uff den hoff bauwen wurden, wollen wir uns
und unsern naehkomen vorbehalten den hoff nach unserm gefallen
wider zeufurdern an idemans hindernisz; und uff das solche befrevhunge
unde nachlassung dermasz wie angezceigt durch uns geschehn unvor-
ruckt bleyb und das die bruder des closters der Carmeliten in der
Sudenburgk von wegen unser dorbey sollen gehanthabt und vor-
teidingt werden ane geverde, haben wir zeu urkundt und vehster
steter haltung unser ingesigel an diesszen briff wissentlich thun hengen;
unde wir Adolff von gots gnaden furste zeu Anhalt etc. thumprobst,
Eustachius burggrave von Leisznig, herr zeu Penig techaut, Albertus
Clitzingk senior und capittel gemein der obgedachten kirchen zeu
Magdeburg bekennen auch mit dieszem brive, das alle und itzliche
obgeschriebene stucke, punet und artickel dieszer verschreibung, wie
die von wordt zcu worth vormeldet, mitt unserm volwordt, wissen und
willen geschehn seynt, thun und geben auch unser gunst und vor-
willung dorzeu gegenwertiglich mitt dieszem brive, an den wir des
zeu bekentnisz unsers capittels ingesigel neben obgemeltes unsers
enedigen herrn sigil auch wissentlich haben lassen hengen, der geben
ist zcu Magdeburgh nach Cristi unsers hern geburt thawsenfunfthundert
dornach im achten jar am dingstage nach dem sontage Misericordia
domini.
1508. Mai 11. 1409.
Der Haut der Stadt Salze verpflichtet sich, dem Magdeburger
Bürgermeister Hans. Robin die elf Mark jährlichen Zinses, welche
ihm von Erzbischof Ernst für 165 Mark wiederkäuflich verkauft
sind, jährlich an 2 Terminen zu bezuhlen, wie dies schon früher
an Brand Berwinkel geschehen war.
Or, Perg. Sp.
Stadtarchiv zu Gross-Salze,
Wir burgermeister und rathmanne der stad grossen Saltz bekennen
regen vdermenniglich. vor uns und unser nachkomen offintlich mit
dieszem brive, nachdem der hochwirdigste in got vater durchlauchte
hochgeborn fürst und berre herre Ernst ertzbischof zw Magdeburg.
primas in Germanien, administrator des stifts zw Halberstad, hertzog
zw Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zw Meissen, unser
gnedigster herre mit bewilligung des wirdigen capittels zw Magdeburg
dem erszamen Hansen Robin burgermeister der alden stad Magdeburg
eylf marg jherlichs zeinses Magdeburgischer werung, die ettwann
dureh ertzbischof Günther loblichs gedechtnisz Brande Berwinckel,
Hannen seiner huszfrawen und yren erben an und usz unser stad vor
hundert und funfundsechtzig marg derselbigen werung heubtsumma uf
einen widderkawf vorschrieben und obgnantem .Hansen Robin, seine
Nr. 140% — 1411. 1508. 187
erben und erbnehmen ader innehaber seiner f. g. brifs doröbir voltzogen
mit den zeinszen jherlich uf zewu tagezceite, als nemlich sechtehalbe
marg uf sant Walpurgen und de ander sechstehalbe marg uf sant
Michels tag, wie biszher gescheen, furder zu entrichten vorweyszet hat,
in massen sich auch unser furfarn gegen obgemelten Berwinckel seine
huszfrawe und yre erben vorschrieben hatten, dieselbigen unsern fur-
farn vorschreibung uns auch vorsigelt widder zw unsern handen ye-
reicht und obirantwort ist, das wir nu demnach obgnantem Hansen
Robin, seinen erben und erbnehmen ader innehabern unsers gnedigsten
herrn kaufbrifis ynen dorobir voltzogen und gegeben vor uns und alle
unser nachkomen geredt, gelobt, vorheyschen und zugesagt haben,
gereden, geloben und vorschrei ynen auch mit craft dieszs brifs
die ubgeschrieben eylf marg Magdeburgischer werung alle jhar uf
berurte tagezceite, als sechstehalbe marg uf Walpurgis und die andern
sechstehalbe marg uf sant Michels tag, wie von unsern furfarn und
hernach durch uns vormals und biszher Brande Berwinckel, seiner
huszfrawen und gescheen unvorhalten lauts und inhalts des kaufbrits
gütlich zu vorgenügen und entrichten sünder allen der kewffer schaden,
ane behelf und geverde. Des zw urkund haben wir unser stad ingsigel
vor uns und unser nachkommen an dieszen briff lassen hengen, der
geben ist nach Cristi unsers herrn geburt funftzehnhundert dornach
im achten jhar dornstags nach Misericordia domini.
lievers des Erzlischofs mit zwei Siegeln im Stadtarchiv zu Gross-
Salze. Cop. 102 fol. 246. Cop. 69 fol. 412. St. M.
1508. Mai 11. Magdeburg. 1410.
Der Lat der Sudenburg verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs
"und Domkupilels den Vikaren des kleinen Chors | unter den
Türmen des Domes 15 Gulden jährlich wiederkäuflich für
300 Gulden.
Or. l'erg. 2 Sp. — Cop. 102 fol. 348.
St. M. s. r. Izst. Mugdeb. LV Nr. 34,
— Magdeburg — funfzeehnhundert dornach im achten jar dorn-
staps nach Misericordia domini.
1508. Mai 37. - ME 1411.
Der Rat von Magdeburg präsentiert dem Erzbischof den Bürger-
meister Hans Robin als Beisitzer des Bundyerichts zwischen den
Stiftern Magdeburg, Halberstadt und Hildesheim.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Geh. St. A. zu Berlin.
Unszen undirdanigen willigen dinst thuvorn, houchwerdigste in got
vader, durchluchte houchgeborner furste, gnedigste herre. Szo sick de
r 50*
188 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg.
jartydt Ladewich Almanns unszres burgermeisteis als deszjenigen, de
vormals alsze eyn medebesitter des bundes der dryer stiffte vorordent,
geendiget, hebbe wy upp itziges furtsliken gnaden ansynnen an des
stadt den erszamen Hanszen Robbyn unszen medeburgermeister wedder
vorordent sulk gerichte des bundes obgemelt dessze twey jur, in welken
sick de tydt des bundes unnszes bedenckens endiget, helppen tho be-
sitten und vorhegen, denn wy ock also juwen f. g. hvrmede angeven,
dann vormede wy den sulvigen juwen f. g. in dem edder in anderen
beheglike und anuehme dinste tho leisten wusten, wern wy ungespartes
llytes gantz wyllich und deden ed gerne. Datum under unszer stadt
seereth am sonnavende nach Cantate anno XV* octavo.
Ratlımann und innigszmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem houchwerdigsten hern Ernsten, ertzbischuven tho
Magdeborch, primaten etc.
1508. Juni 10. 1412.
Der liat der Neustadt. verkauft 8. Gulden jährlich wiederkäuflich
mit 200 Gulden an das Kloster S. Luurentit. |
Or. Pup. St. abgefullen
St. M. s.r. Neustudt Magdeb Nr. 10.
— veftteinhundert unde dar nha in dhem achten jare sonavendes
an dem hilgen piuxster avende.
1508. Juli 29. 1413.
Der liat. von Magdeburg ersucht den vun Zerbst, einige seiner
bürger anzuhalten, ihre Schuld un lawlwig Bothe zu Magdeburg
zu bezahlen.
Or, Pu up. St.
Studtarchir zu Zerbst.
— sonnavendes na sancti Jacobi anno domini XV* octavo.
1508. August 12. Wolfenbüttel. 1114.
llerzog Heinrich der ältere von Braunschweig schreibt dem Fürsten
Magnus von Anhalt, dass er mit Zustimmung des liutes von
Zerbst zur Entscheidung des Streites mit Simon lode. wegen
hinterstelliger Zinsen einen Tag auf Freitag Agidit (September 1)
zu Schöningen ansetze, und sichert den Zerbstern und allen ihren
begleitern freies Geleit 2u.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Wulfenbuttel sonnavendes na Laurentii anno domini XV* ootavo.
—— —— — no...
Nr. 1412—1416. 1508. 189
1508. August 22. 1415.
Der Rat von Magdeburg nimmt sich. beim Rate von Zerbst der
Interessen eines seiner Bürger an.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen
frunde. Lodewich Bode unsze burger bericht unsz clagende, wu ohm
durch unbillick vornehment des erhafftigen ern Sixti Romer nachdey]
und schade entstahn wurde, nachdem bmelten Lodewich Boden
hundert gulden hovetgeldes und sesz gulden jarlikes tinses, dar vor
hee nu uth guthwillicheyt alleyn vyr entpfenget, an Marcus Bramsz-
dorpps husze wye gewonlick gegifftiget synt und szo nachmals dath
sulvige husze noch mytt hundert schocken hovethgeldes und vyr
schock jarlikes tinses forder beszwerth geworden, dath gedachten ern
Sixto Romer thokummet, und wy woll alleyn vvr schock bethher ge-
geven, drengeth und nodiget doch bmelter er Sixtus gnanten Marcus
Bramszdorpp upp sesz schock jarliken tho gevende edder vyllichte
syner meynunge nach dath hws stande tho laten, dath denn dem
unszem tho groten schaden kommen wurde; is derhalven unsze frunt-
like bede, gy wyllen egedachten Marcus Bramszdorp by dem synen
rechtlick handthebben edder obgnanten ern Sixtum Romer under-
richten, wu hee sick des huszes undirstan wurde, dath Lodewich
Bode, nach dem hee dee irste in der gyffte is, thovorn avegeloszeth
edder sust gnugklick vorwyszet wurde, juwe erszamicheyt wylle sick
hyrin flytich irzeevgen, alsz wy uns des und alles guden tho juw
vorsehen, vordynen wy der glyken gerne. Datum undir unsir stadt
secreth am dingsdage nach Agapiti anno domini XY* octavo.
Rathmann und innigszmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Eim erszamen burgermeistern und rathmannen der
stadt Czerwst —.
1508. September 19. 1416.
Anton Krappe ersucht den liat. von Zerbst um Verlegung 9 eines
Termins.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntliken dienst thovorn. Erszamen bsunder guden
frunde. Szo gy my ehrmals dorch den richter umb de vorbrande
stede by jw tho Zcerwst, dar ik denne jerlicke tynsze anne hebbe,
erinnerunge gedahn, dat ik by jwerschynen scholde und desulve stede
in gerichte vortreden etc. dar up ik denne am nehisten eynen mynen
fulmeehtigen vor gerichte tho erschynen geschigket, mit dem gy de
sake in ruge gestalt und beth desz dingszdages na Mauritii continuirt
190 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
und upgnommen hebben, die wyle denne de tydt korth isz und ik upp
de sulve tydt keynen beqwemen fulmechtigen hebben, ik ok solkes in
eygener perszonen olders und krangheyt halven nicht uthrichten kan,
szo bidde ik, jw erszamheyt wille den sulven termyn eyne verteyn
dage edder dre weken forder und alszo vorhindernisze halven der
heremiszen vorstregken, alszdenne wil ik mynen fulmechtigen tho jw
schigken und de sulve schal sick der gebohr und szo vele, als recht
isz, finden laten und bidde disses juwer erszamheyt beschreven ant-
wert bv disszem keginwerdigen, dar na ik my moge weten tho richten.
Datum dinszdages na Lamberti anno etc. octavo.
Anthonius Krappe, borger
der olden stadt Magdborch.
Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmannen tho
Zcerwst —-.
Der Rat von Zerbst teilt Krappe mit, dass er ihm in 14 Tagen
Antwort zukommen lassen wolle, und jener erklärt sich in einem Briefe
vom 22. September (frydages Mauritii) danut zufrieden.
1508. Oktober 20. 1417.
Jacob Rode schreibt seinem Schwager, dem Bürgermeister ron
Zerbst, wegen des Zinses des Ileiligen (reist-Ilospitals und in einer
persónlichen Angelegenheit.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst. |
Myne gantz willige und unvordroten dinste thovorn. Erszame leve
her burgermeister, swager. Ud bevehl mesters und ratmans der gewand-
sznyder innige der alden stadt Magdburg alsze overszte vorwesers des
ospitals thom hilligen geyste an eynen erszamen radt von Czerwst der
achte: R. gulden halven, szo ohn jarlichs na lude eyner verschryvunge
up ostern schullen gegeven werden, tho schryven, hebbe ick juwe und
myn mutter szulks muntlich an juwe erszamheyt alsze itzd dem rade
vor eynen oversten verwanten tho werven gebeden, hebbe ohr ock
entdeckt, alsze ed im grunde war isz, de szake dem ospitall und gots-
hwsze belangett, datt dar dorch de achte R. gulden boven berortt ane
allen avebrock, de wyle ohn tho jar nicht mehr dan de helffte, alse veir
gulden, dar vor gewurden, muchten gegeven werden, dat godt in eynem
andirn, wy gy jw juwes schadens jo beclagen wurden, ungethwivelt
twefefftich irfallen wert, bidde der hern bevehl na derhalven gantz
flitich, gy de szake, wu se by szick szulvest ein gestalt hefft, tho
bedeneken, de jegen eynen radt von Czerwst inszunderheyt flitigen
tho promoviren und dat szulk gelt kortz muchte vernoget werden, wu
averst ein radt avermals von der helffte adir andirn avebrocke gedechten
tho seggen, hebbe iek wol von den hern verstanden, sehe nicht wei-
nich bszundirn des dondis mehr, dan ed ohn szulvest gulde, beszwerunge
Nr. 1417 — 1418. 1508. 191
hedden, wurden ed ock mit willen dar by nicht bliven laten, des ver-
sehns, gy werden mit dem gotshwsze avebroks wydir nicht bogern,
jw willich hirinne bewyszen, sind de hern umb juwe erszamichevt tho
vordynen, des ik mick ock irbede na allem vermoge, gantz willich.
Godde mit sampt der mutter, broder und juwen hwsfruwen mit vele
gudir naeht geszunt bevolen. Datum Magdburg frydagis na Galli anno
XV* VII.
J. E. swagir Jacop Rode, burgir
tho Magdburg.
Erszame leve er burgirmester, swagir. Hansz Voedt hefft mit sampt
juwir swestir myner hwsfruwen up negesten sondach tho Czerwst tho
syner koste tho irschynen gebeden, alsze ik den zo wol alsze juwe
swester durch anliggende geschefite, de wyvle de mutter nieht inheymsz
bsundern by dem burgermester Lodewich Alman, dem levder datt
ungefelte, wu gy ungetwivelt gehort, weddirfaren, tho Liptzk lenger
dan VIII dage geweszen und noch isz, szo schal ok Hinrik Harkstro
myn ohme up schirstkomende sondach alhir to Magdburg in des vadirs
hwsze wertschop und bylager hebben. Durch de und andern redelyke
orszaken wy] ik Voite hyrmede gedancket hebben, juwe erszamheit
gantz flitich biddende, nicht alszo dat gy myn bode, dar vor gv mick
vele tho vele syn, perszonlich in dusszir werffunge syn schullen,
bsundirn will ohm szulks anseggen laten, vordene ik in glykem und
vil grotern na allem vermoge gantz gerne. Datum gantz ilende ut supra.
Adresse: Dem erszamen und fursichtigen Cleman Czalmstorp,
burgermeyster tho Czerwst, synem fruntliken leven swagir.
1508. Oktober 25. - 1418.
Simon Rode schreibt dem Rute von Zerbst, dass er, nachdem von
diesem die Verhandlungen nicht begonnen worden, andere Wege
suchen müsse, um zu seinem Rechte zu kommen.
Or. Pap. Sx,
Stadtarchiv zu Zerbst.
Jw deme rade tho Zcerwste ist wol bewust, dat ghi na vormoge
juwer segel und breve my jarlikes XXXVIII gulden renth tho gevende
und tho vorrekende vorplichtet syn, de ghi my nu dre jar na einander
vorsetliken und ane redlike uprichtige und im rechten gegrundte orsake
sundern uth eygener vorbolgenheyt und motwillen vorentholden hebben
und noch vorentholdet, des ick mick tho jw nicht hedde vorsehen,
der halven ick myck manichfoldigen und int erste de erszamen unde
wyeszen hern den radt tho Magdeborch, dar nehst den ernwerdigsten
und durchluchtigsten mynen gnedigsten laudsfursten den erezbischoven
tho Magdborch und ind leste den durchluchten hochgeborn forsten mynem
gnedigen hern von Brunswick hertoghen IIynrike den eldern ete. hebbe
vorseriven laten, dadurch szo ferne gebracht, dat de houchgeborn forsten
192 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
juwe herschop myne g. hern von Anhalt und ghi eynen dach tho
Scheningen up Egidii nehst vorscenen vorgemelten mynen g. hern von
Brunswick adir synen reden tho holden und des handels halven tho
levstende bewilliget angenamt und belevet, averst de sulve dagh ist
von juwer herschop avegescreven und allererst up den dagh Egidii.
als man thor stede syn solde und ick ock dar bereydt was, aftgscreven,
wol afthonemen, zu vorachtunge und vorthogeringe gscheen, mv tho
eroten schaden und unkosten. Nu ist my sulke vortogeringe und
lettinge in neynen wegh lidlick, der halven ick vororsaketh andre wege
tegen ju vorthonemende des mynen von jw na lude und inholde juwen
vorserivungen to bekomende, wente ick weyt my des rechten gegrunt,
alsz gi uth belerninghen der hochwiszen scheppen to Magdeborg,
dessulven rechten ghi in juwer stadt sulvest gbruken, der ware ave-
serift ick jw hirinnen mydde vorslaten thosehnde, wol vornemen
moget. Dwile iek denne myner saken wol gegrunt und gut recht und
gi de szo vorachtlick geholden, hebbe ick mynen g. hern von Bruns-
wick syner gnedigen vorserivinge und forderinge bedankt, weyth noch
wvl syne forstliche gnade nicht wyder derhalven myt dagesettynghen
to bemoygende, sunder gebeden, myn g. here tho synde und mick tho
mynen rechte handhaven, des ick mick ock tho synen forstlichen
gnaden gentzlichen vorsehe my nicht tho vorlatende, und wyl forder
dath gmelth schoppenrecht und juw segel und breve und wue ghi de
holden und watt ghi vor lude syn, wedder und vorth an forsten- und
hernhoven und in steden an rathuesze, kerken, kake und boddelien
und hoerhueszer allenthalven lathen anslán, damydde juwe unloflike
geruchte jedermenniglichen moghe tho wetten werden und frome lude
sick vor jw wetten tho warende, so ghi denne dat nicht in betrachtinge
nemen willen, so mott ick dar na waghen, watt jumer moglich, und
myt hulpe und thodätt alle deryennighen, de ick dar tho, et sve myt
gelde ader wue ick sunst kan upbringen magh, dar tho gedenken
myner hinderstelligen tynsze mit sampt upgelopen schaden ader de
noch dorup lopen worde, an juw und den juwen tho erholen, des ick
vellever wolde vorhoven bleven, derhalven wue ghi noch des gesynnet
und my der driejerighen vorsethen tynsze myt sampt allenthalven dar
up gelopen schaden unvortogert betalen und entrichten, de forder
ock na vermeldinghe juwer segel und breve jerlinges ock ver-
reken willet, wolde ick des myt jw fredelick weszen, darmidde forder
schade, so von desweghen erwassen mochte, vorholt werden, und
dusses juwe endlike antworde; off ghi aver myth vorsathe my sunder
antworde laten ader damyt vortogeren wolden, so wyl ick, wue boven
berort, dar tho gedencken, my des also tyeghen juw vorwart wetten,
noch juw ader den juwen furder dar tho to antworden nicht vorbunden
syn, datt ghi des also eyn wetten hebbet, juw dar na tho richten.
(iescreven am tag Crispini und Crispiniani anno 1508.
Symon Rode.
Adresse: An den radt tho Zeerwst.
Nr. 1419. 1508, 793
1508. November 3. 1419.
Der Hut von Zerbst schreibt an die Fürsten von Anhalt über
seine Verhandlungen mit Simon Itode und bitte um ihre Ver-
mittelung.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchir zu Zerbst.
Irluehten hochgeborne gnedighen fursten und hern, ewern furst-
lichen gnaden sein unsre undirthenigen gantz willigen und vorpflichten
dinste zuvorn. Gnedigen fursten und hern. Die schrifftliche anmassung
Simon Roden, szo er unszer wegen abermals der hinderstelligen zeinse
halben an E. f.g. gethan und uns weither von E.f g. mit gnediger
enthfelung die zeu voranthworthen zcugesagt, haben wir allen einhalts
leszende vornommen. Als er dann im selbigen seynem schreiben
berurnde, das er uff entlich vorschreiben des durehleuchten und hoch-
geborn fursten hern Heinrichs des eldern hertzoghen zcw Brunswigk
und Lunenburgk etc. mit uns jungst zew Schenninghen zcu taghen
vorbescheiden, welchen tag danne E.f.g. und wir in vorczogerunge,
als er sagt, abgeschrieben, dodurch zew grosszer unkost und be-
danckunge gnediger furdrunge gegen gmelten herezoghen von Bruns-
wigk, auch andre vornehmen, wu er weither schreibende, gedrunghen
etc. haen E.f. g. und szunderlich unszer g.f. und h. h. Woldemar E. f.
£. liber bruder nicht szunder beweglichen ursach gethaen und wir,
gnedige fursten und hern, ime darzw wenig ursach geben; dann sevn
ye von ambegynn disszer sachen irbotig gwest, ime gleich andern
unszern glaubigern unszer hochsten mugeligkeit nach irlitten unszern
brandtschaden nach anczall zcu pflegen, ist aber von im in eigener
vertrostunge seins rechten, des wir nach zeur zceidt bey im nicht
geblieben, abgeszlaghen und geweigert und sich der wegin irstlich von
eym raht, auch unserm gnedigsten hern von Magdeburg und zew
letzt durch obgmelten herezoghen von Bruhnswigk vorschreiben lassen,
dar uff wir alleczeidt doch gebothen, ime nach irkennen des hoch-
geborn fursten hern Magnuszs fursten zew Anhalt, E. f. g. liben vetter,
als unszer g.l. und geordenthen, oddir ausz uberigkeit der gmelten
fursten unszer g. hern, uff der erkennen uns sein f. g. des rechton
auch erbothen zew sampt eyns erbaren rats zcw Magdeburg gutlich
oddir retlich allen billichen zcu pflegen, hatt allen uns auch nutzlich
nicht gedighen moghen, szundern yr bey seiner herben anlanghung
beharreth, dem nach wir in undirthenighen vleisz bitten, nachdem uns
der ernwirdigister unszer g.h. von Magdeburg nach uberiger gethaner
erbitung uff seyn f.g. zcw rechten angnommen und Rode als seyner
f.g. vorwanther undirthaen ist, E.f.g. willen uns disszs thuens noch-
mals an im gnediglichen vorschreiben, sich an unszer zcimlichen
erbitung zcu setighen und uns daruber nicht zeu notighen, angesehn
das wir suleher nye geswighen, szundern stets und noch gneigt ime
dar nach gentzlichen zeu pfleghen, wu er aber ye nochmals daran
794 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ungesetigeth, als wir uns zcw im nicht vorszehn, wollen wir ime
ungeweigerth als danne nach erkentnis der durchleuchten hochgeborn
fursten und hern herezogen zew Sachszen und marggraven zew
Brandenburg etc. oddir welcher fursten und herren sich des E. f. x.
unszer wegin erbithen worde, des rechten nicht weigern, haen auch
keynen zcweiffel, die hochweisen scheppen zcw Magdeburg worden
uns im gleichen, szo unszer antwirth dargegin eingebracht, eins andern
erkennen und belernen, desz wir E. f. g. hirmitt undirteniger under-
richtung in gnaden zeu ermesszen weither zeu erkennen fughen.
E.f.g. uns hirinne gnediger furdrung hanthaben und schutzen wollen
wir umb dieselbige E. f. g. ete. Datum freitags post Omnium sancto-
rum anno octavo. Der rath alhir
€ e.
Adresse: Unszern gnedighen landisfursten. und hern allen drehn
in sachen mit Simon Rode etc.
1508. November 3. 1420.
Der Rat von Zerlıst erbietet sich nochmal gegen Simon. Rode sur
Bezahlung der Zinsen nach Schälzung des Landesfürsten.
Gleichzeit, Abschrift.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Jw Simon Roden ist woll bewust, wu wie nicht in avereden, dat
wir jw jerlichen tinsze vorplichtet, die wie ock jw tho betalende nha
allem unszem vormogen nach bedruflichen unszerm brandtschaden
glick andern unszern gloubigern stetzt und noch erbadich gewest, wu
eye szunder twiffell guth wethen draghen, wu woll uns anmathen.
die jw bither sollen vorsettiglichen und anhe grundt des rechten juwes
sulwst fragens, als gye mehenen, vorentholden, des wie doch thom
weinigisten sunder unser antwirt dar gegen nach gmevner anteigune:
audi partem alteram, bye jw nicht gebleven, doch hirmede keynen
rechtsverstendigen tho nach gereht, hedden wie jw sulchen tinsz, in
mathen als gye angeven, des wie wenthe thur tydt dulden mothen,
vorentholden willen, wolden uns unsir billigken und averighen
erbidungen nicht hebben up juwe anreghen vernhemen lathen, doch
wu dem allen, syn noch erbodich jw nach erkentnisz unsir gnedighen
oddir juwes gnedigsten landisfursten und herrn als unszer geordenthen
allenthalven anhe weigerung und vortoch allen tugebillickten tho
pleghen, des van jw nochmals indechtich to syn wie gutlich synnen
und uns gegin idermanne bekant und entschuldigeth willen hebben.
Datum ut supra fridages nach Omnium sanetorum anno XV5 octavo.
Der ratlı.
Adresse: An Simon Roden geschreven.
Nr. 1420 —1424. 1308 - 1509. 195
1508. December 7. | 1421.
Das Domkapitel verkauft an den Mugdeburger Bürger Bernt
Wenner und seine Frau Anna 27 (Gulden Jeibrente für
300 Gwulden.
Cop. 102 fol. 350.
St M.
— veffteinhundert dar nha im achten jare am donredage na Nicolai.
1508. December 11. 1422.
Das Domkapitel überweist Johann von Mahrenholz, Dewmherrn eu
Magdebury und Halberstadt, seinen Hof in der Sudenburg ew
dem Pralenberge neben dem Itossforde gelegen zum Beiwohnen,
wofür dieser un die Testamentarien Friedrichs ron der Asselurg,
der vorher darin gewohnt, 71 (rulden bezahlt hat und alljáhrlich
zu einer Memorie an den Prokurator des Kapitels 8 Vierdinge
gehen soll. '
Cop. 102. fol. 349",
St. M.
— amme mandage na Conceptionis Marie anno domini XV* octavo.
1508. Deeember 23. 1423.
Peter Michaelis, Johannes Stymer, Johannes Kruse, Gerhard
Schulte, Henning Sturenberg und die übrigen Domvikare rer-
kaufen an Kilian Hermsdnf und seine Frau Gertrud, Bürger
der Neustadt, 20 (Gulden Leibrente für 250 Gulden und ver-
pflichten sich nach dem Tode derselben jährlich zwei Seelenmessen
zu halten.
Cop. 31 fol. 228.
5t. M.
— dusent vyffhundert darna in den achten jare am sonavende
nha Thome des hilgen apostels.
1509. Februar 5. 1424.
Das Domkapitel erteilt dem Prokurutor Heinrich IIerkensem_ die
Erlaubnis, dass die Witwe Hans. Müllers auf ihr Haus bei der
Rose in der Swlenlurg ein Kapital von 30 Gulden wiederkäuflich
binnen 3 Jahren aufnehmen darf.
Cop. 102 fol. 352.
St. M.
— Datum anno domini millesimo quingentesimo nono feria secunda
post Purificationis Marie.
—— — —— -——— m
796 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1509. Februar 8. Halle. 1425.
Der Rat der Neustadt verkauft an Asmus Moritz zu Magdeburg
45 Gulden wiederkäuflich für 800 (ulden mit. Zustimmung des
Iirzinschofs und des Domkapitels.
Or. Perg. 3 Sp. — Cop. 102 fol. 360
St. M. s.r. Neustadt Magdeb. Nr. 11.
— zu Halle uff sant Moritzburg funftzehnhundert dornach im
newhenden jhare dornstags nach Dorothee virginis.
An demselben Tage giebt der Erzbischof der Neustadt einen Schad-
losbwief über jene Schuld. Cop. 102 fol. 361. Cop. 60 fol. 426°. 427°
1509. Februar 12. 1126.
Conp Kroger zu Magdeburg: schreibt dem Tute von. Zerbst wegen
Abfussung eines Schuldbriefes über 12 Gulden Zins.
Or. lap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerlıst.
— mondages nha Seholastice. virginis anno domini XY* nono.
w bd d -
1809. März 22. 1427.
Johannes Frideriei, Offizial der Dompropstei, bekennt, dass
Elisabeth, Baltzer Mühlings Witwe zu Magdeburg, die Schenkung
ihrer gesamten Llahe an dus Kloster S. Agnes vor Notar und
Zeugen wiederholt hat. Ze
Or. auf die. Rückseite des Notarintsinsiruments ron 1506, XNorember 2%.
(S. r. Ayneskloster Nr. 135) geschrieben Si.
St. M.
— tawsent vünfhundert im newnden jare am dünerstag, der do
war der zweiundzwenzceigeste tag des monthen Marcii; hye bey an und
uber seyn gewesen die bescheiden Mathias -Tegeder, Lorentz Fricken
und Bode Gluezingk, borger der newen stadt Magdeburg gezeugen —.
1509. April 19. 1428.
Der Altarist Caspar. Lange schreibt dem Tate von Zerbst wegen
einer Zinsforderung.
Or. Pay. St. abgefallen,
Stadtarchir zu Zerbst.
Myn innighe bedt in godt thovorn. Ernsamen wolwiszen
gunstighe. frundhe und herrn. Am lesten vor ostern irst vorschenen
hadden juwe ersamheitt Nicolaum ir (?) mynen procuratorem to
Magdeburg der angestalten vormanunge halften myner jerliker vor-
Nr. 1425—1428. 1509. 197
halden und vorsethen tynszen jegen juwe ersamheit besandtt und
lathen vornemen juw der tynsze umbewust sy, derhalffen foyhe ik
juwer ersamheytt ortspruncklike herkamen der sulven myner jerliker
tynsze to irkennen, es ist tho Magdeburg eyn medtborgersche Wol-
borch Wentzlou gnant, de hedt vormals hundert R. goldtgulden hovet-
summe myt viff R.golttgulden uff sant Kathrinen dage alle jerlich
nach lude juwes vorsegelden brefes dar aver ggeven to vortynsende
uff eynen wedderkopp by juwer ersamheit belechtt und mick utt den
hundert gulden hovetsumme XXXI1III R. gulden ok upp eynen wedder-
kopp mytt II R.gulden jerliker tynsze vorkofit to guder handt der
X1 dusent junefern altare in santt Peters kerke der olden stadt Magde-
burg nach inholde des hochwiszen und wirdigen herrn Gregor Werbeck
im geistlichen rechte doctoris alsze officiale ertzbischopliken hofes to
Magdeburg vorsegelden brefes daraver gegeven, szo gij des twivel
hetten, werde gij juw derwegen bym sulfften herrn doctor wol
irkunden, is der vorgdachten frowen Wolborghen eelike gemäll
Lenhardt Brandes gnant sodanne vorgdachten vifi R. golttgulden
jerlike tynsze beyden parten to gudhe van juwer ersamheytt irfordernde
veferdigett, deme gij alle jerliks umbillich affbrok an den vorgdachten
viff R. gulden jerliker tynsze irtoget und etliks jars alleyne II gulden
an munthe, etliks jars Il} gulden ggeven hebben, de he vor syn partt
syner vorgnomder eeliker husfrowen halffen vor sick beholden hedt,
und gij de 1j gulden myn partt der jerliker tynsze als vorberurett van
vele jaren mik hinderstellich schuldich geblefen syntt, szo gy ohn de
vilgedachten viff R. gulden jerlike tynsze nach gebhor gnuchsam ent-
richtet hedden, worde he nıik myn partt alsz Ij gulden ungetwivelt
wol entgulden hebben, szo deme dhenne nicht geschien ist, kan ik
mytt guder consciencien dat nicht lenger vordulden und juwer
ersamheit darumme, szo geborlich ist, richtich to irmanende besoken,
upp dat guden dinsthe dar dorch geordent de lenghe nicht vorblifen,
de susz langhe vorbleten synt in grothe geferlicheit juwer zZelen
salicheitt, ist derhalffen noch myn innighe bedt, juwe ersamheitt inik
noch sodanne hinderstellige unde geborn tynsze gudtliken untrichte
und betale, upp datt angehaven richtforderunge moghe vorblifen und
unkost vorsparett. Juwe richtige antwordt bym sulven brifituger.
Screven utt Magdeburg donnersdages nah Quasimodogeniti im
CCUCCIX. jare.
Er Caspar Langhe, altarista altaris der
XI dusent juncfern in santhe Petirs kerke
to Magdeburg.
Adresse; Den ernsamen und wolwiszen borgermeistern und radt-
mannen to Czerwst —.
198 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1509. April 24. 1429.
' Murcus Schulte zum goldenen Arm in Magdeburg bitte uds
Suchwulter von Huns Arndes zu Zerbst Witwe, Jetzt der Ehefrau
Benediet Storms zu Stendal, den But zu Zerbst, dass dieser
Peter Jungermumn veranlasse, 6 Gulden, die er von einer Schuld
von 17 (rulden noch zu zahlen hat, an Schulte zu entrichten.
Or. lup. St.
Stadturchiv zw Zerbst.
—- dinstages naeh Misericordia domini anno domini XV*1X*.
à —MÀ
1509. April 26. Halle. 1430.
Erzbischof krnst bekennt, dass er dem Magdeburger Bürger
Jacob. Gericke 30 Gulden jährlich für 500 Gulden wiederkäuflich
aus der Stadt Aschersleben verkuuft hat, und verpflichtet sich der
Stadt gegenüber zur Schadloshultung.
Or. Perg. 2 Sp.
Stadtarchiv zu Aschersleben.
— Halle donnerstags nach Mare Ewangeliste anno domini
XV* nono.
1509. April 26. Halle. 1431.
Erzbischof Ernst und das Domkapitel zu Hulberstwdt bezeugen,
dass der But von Aschersleben un Stefun (rericke au Magdeburg
für dm 36 Gulden jährlich für 600 Gulden verkauft hat, und
versprechen den Bat schadlos zu halten.
Or. Perg. 2 Sp. — Or. Very. Sp. abgefallen.
Stadtarchiv zu Aschersleben. — St. M. s.r. Stult Aschersleben Nr. 12.
— Halle uff sannt Moritzburg - funftzehnhundert darnach im
newnden jhar am dornstagk nach sant Marcus des hevligen Ewan-
gelisten tag.
1509. Mai 2. 1432.
Die Böttichergesellen vun Magdeburg. legen für einige (renossen
bei dem [ute von Zerbst Fürbille ein mit. lwücksicht auf einen
«alten Handwerksgebrauch.
Or. Tap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unnszer willige und unverdroten dinste tovorn. Ersamen und
wisszen gunstige hern und bszunder guden frunde. Wy werden be-
richtet, wo dat jwe ersamheyt etlike gesellen unszes hantwergkes
gefenglich angenomen und gesath umb orsake willen, dat sie eynen
Nr, 1429 — 143». 1509. - 199
under ón umme syner unnutten wort willen, dat he eynen andern
deferio upgelecht, under eyn fath gesettet und solichs under sich
gescheyden, wowol boven dat solichs an jwe ersamheyt clagende vor-
Eedragen is, die wile denne up unszen hantwergke in allen umb-
iserenden steden von older gewontlich geholden werdt, wan ymandt
Mo den gesellen sick mit. eynem andern slichts mit worden edder
werken unlovet, dar nicht wunden edder ander ungerichte na folget,
dat hebben meyster und gesellen under sick tho richten, alszdanne nu
in disszem falle neyne pinlicheyt vorhanden isz und orer gebrek also
under eynander gescheyden syn, isz derwegen an jwe ersamhoyt unsze
litige bede, gy willen gelegenheyt der saken ansehen und «ie arme
sesellen ores gefengniszs ane entgeltniszs leddich und loszs geven und
ón hyrinne unser vorbede gnyszliek entpfinden laten; dat willen wy
semptliken und eyn itzliker in bszundern umbe jwe ersame wiszheyt
alle tydt wilsamliken gerne vordynen und bidden des jwer ersamhevt
wutlich bschreven antwort. — Geschreven. am middeweken na dem
sondage Jubilate anno domini XV* 1X"».
Gesellen des boddekerhantwergks
tho. Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und wiszen burgermeistern , rathnann
und inningszmeystern der stadt Czerwst —.
1509. Mai ". 1433.
Cone. Emden. schreibt an den. Rat von Zerbst in einer Streitsache
wegen eines Hauses.
Or. D'up. Sı. abyefullen.
Stadtarchiv zu Zeipst.
)
Myne fruntlike willige denste. Krsame wyszen leven heren.
Jwer ersame wyszheit schrvfite sampt Jacob Arndes jwes mede vor-
whanten inghelechte clageschryfte inholdende, dat ick eynen jwen bor-
gheren myt nhamen Gorges Nowen umme etlike schult synes huszes
halven myt geystliker rechteszforderunghe schulle vorghenhomen
hebben, myt wider vormeldunghe hebbe ick allenthalben to guder
mathe vorstahn, bidde i. e. w. hir up wethen, dat myt juck to Zerwest
alim fyschmarkede gheleghen was eyn husz vor deme brande und nu
villichte van gedachten Gorges Nowen wedder ghebweth nicht an-
horende Jacob Arndes, wy hye in synen clagebreve vormeldeth, w:
ohme witlick, aber woll dat hye jarlikes dar ahne hadde und
willichte noch heth v1 schock tynses myt hundert schok ablosich,
hebbe ick ahn deme sulven husze vormalsz ock ghehadt VI gulden
tynszes myt hunder gulden afflosigh, is ghedachte husz umme der
hogen tynsze stande bleven, hebbe ick mick myt wethen mhergemelten
Jacob Ärndes des huszes ahnghemateth, mick vorplichtiget, ock myne
erven, Jacob Arnde, twile dat ick edder myne erven ghedachte husze
800 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
inne hedden. ohme syne VI sch. tynszes to bsorgen, wy gheschehen
und ock nicht, wyder hebbe ick aber ghedachte husz etlike jare vor
den brande Gorges Nowen vor notarien und tughen vorkofit up Jacob
Arndes tynsz vor XXXVI gulden des jars VI gulden tho gheven, des
vek dyeerste termyn is gheholden wurden, hebbe ick alsz icz gemelten
Gorges Nowen nicht umme tynsze tovor umme dye hynderstellige
schult van deme husze ermalsz vorkoflt myt geystliken rechte vor-
ghenliomen herkomende hope, des schulle van nemande vordacht worden,
will ock Jacob Arndes ufite gemelte husz Gorges Nowen affelaghen,
wy hye sick des in synen schryfiten leth vornhemen und ghedachte
Gorges ohme dat ghestaden, muth ick lathen gheschehen, nicht to
weniger myne schult to mhanen van Gorges obghedachten werde ick
nicht nalathen, jwe ersame wyszheith derhalben bidde, jwen mede-
vorwhanten offte ghemelten Jacob Arndes to wyszen, sick wille dusszer
antwerde lathen besedigen wy billigh und mher clage to dhonde vor-
dragen, vordene ick umme j. o. w. stedes gerne. Ghesehreven nach
Cristi ghebor Xv* dar na im IX jare ahm mandage na Cantate.
Cone Emden.
Adresse: Den ersamen und wyszen burgermesteren und rathmannen
der stadt Czerwest —.
1509. Mai 22. 1434.
Cone Emden schreibt dem Itute von Zerbst, er sei bereit, Gorges Nowe
nicht weiter mit yeistlichem Gerichte zu verfolgen, wenn dieser dun
von dem llause, an welchem Emden Zins zu erheben halte, diesen
Zins zahle und wenn der Tut Jucob Arndes verunlasse, ihn wegen
dieser Suche unbehelligt zu lussen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— XVY* darna im IX jare ahm dinsdage na Exaudi.
1509. Mai 23. 1439.
Der Rut von Magdeburg schreibt un den Lurzbischof krust wegen
des den Bürgern, namentlich den Gewandschneidern, auferlegten
Zolles.
Or. Perg. St. abgesprungen.
St. M. s. r. A. Erzst. M. II, 611.
Unnszen undirdanigen wylligen dinst thovorn, houchwerdigste
in gott vader, durchluchte houchgebornner furste, gnedigste herre. Alsze
wy jungst iwen furstliken gnaden der antworth des tolles der gewant-
sznider unnd ander stugke halven, szo unszern geschickten tho Halle
angesecht, erinrunge gedan mytt anhangender berichtunge, wu wv
desz von gemeynen folcke faste umme der antwarth angeregeth, dath
de dinge unnsers besorgen in de lenge keyne vortogeringe lyden
Nr. 1484 —1435. 1509. 801
wolden etc. dar up unns jwir furstliken gnaden antworth der meynunge
tho handen kommen, wu jwe f.g. de dinge dem houchwerdigen jwir
gnaden capittel durch den gestrengen jwir f. g. rath Hanszen von
Latorffe hedde andragen laten, de sick doch keyner antworth mytt jwir
f.g. noch thor tydt voreynigen mogen, szo sze sick eyn deyls up den
erwirdigen houchgeborn fursten und herrn herrn Adolffen, fursten tho
Anhalt unnd domproveste etc. getogen, desz jwe gnade tho desszer
saken ock nottorfitich were, der halven jwir f.g. begehr is des vortogs
beth tho syner gnaden leve ankunfft keyne beszwerde tho dragen, dann
alszbalde in syner gnaden ankunfft scholde unns up unnsze erinrunge
antworth nicht entholden werden etc. wy dann desulvige jwir f. g.
schriftte ferner bemelden don, unnd bydden jwen f.g. dar up in allem
besten tho weten, dath de jungste unsze gedan erinrunge der antworth
nicht uth geringen, sundern uth bedenckliken orsaken, als up drang-
szale unnd harde anforderunge gemeyns folks, dar mede wy sze desz-
mals thofreden gestalt, gescheen, anders hedden wy unns der erinrunge
noch eyn tydt langk entholden, szo nu aver de gemeyn der dinge sick
uth itziger jwir gnaden schriffte schedeliker vortogerunge besorgen,
svn sze des vortogs unnd entschuldunge nicht gesediget, dar unndir
nu von tyden tho tyden under dem gemeyn ye mehr wedderwvlle
erwasszet, des sze de hunderth mann, szo von der gemeinheit wegen,
wy von alders vorordent, mytt alle orem anhange vor unns gebracht
mytt beclagunge, wu de gemeyn faste in allen tollen in jwir f. g. ampten,
tho lande szo wol als tho wasser, ye mehr unnd hochir von dage tho
dage beszwerth werden, desz sze doch nach clerliker jwir f. g. vor-
schrivunge unnd vordrechten billick scholden gefryet syn, ane dath
sust der gemeinheit ock den gewantsznideın unnd andern erliken
inningen an orer furstlicken uthsattunge unnd befryhunge von den
beyden jwir gnaden anliggenden steden an velen stugken margklick
avebrock geschege, des doch von vorigen lovelicken ertzbischoven ny
gedacht noch vorstadt were, mytt vele andern besorchliken worden, der
wy unns itzt uth bedenckliken orsaken entholden, und wes men alszo
von jwir furstliken gnaden, ock von jwir gnaden loveliken vorfarn uth
redeliker ankunfft unnd sust uth vorschrivunge, vordrechten unnd her-
gebrachter gewer hedde, sulks wol den sze geholden hebben mytt
anhangender bede ane in dem byfahll tho donde, dar mede der stadt
fryheyt, privilegien, recht unnd gewonheytt in krefften beholden wurde,
in mathen sulks alszo thoholden durch jwir f. g. leven herren vader,
hertogen Ernste loveliker unnd mylder gedechtnisse, ock nachfolgende
tho twen tyden vorschreven were. (QGnedigste herre, szo wy aver sulk
vornehmen gemeines folks vaste unnd duplik betrachtet unnd unnszes
besorgen mvtt glimpe, als bether gescheen, in de lenge nicht afitho-
wyszen syn, besorgen wy unns eyns schedeliken unbedechtliken uprurs
unnd averfals gemeins folcks, dar durch de dinge uth unnszen henden
mochten gebracht werden, dath wy doch, god kenne ed, ungerne
segen, de wyle aver, gnedigste herr de errige stugken der kergken
Geschichtsg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3.- Sl
802 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nicht anhengich noch avebroglick, sundern jwir f.g. regalien der wert-
licheit mehr thogehorich syn, alszo dath de dynge am meisten up tho-
holdunge segele, breve, vordrechte und were vaste rowen, darin sick
jwir f. g. lovelike vorfaren der byllicheitt nach geholden, were unszes
bedunckens nicht noth dath werdige capittel derwegen anthothende,
szo den jwe f.g. uth angebornen geblute allewege tho freden unnd
eynigkeyt gnegit gewest, bydden wy von deszwegen mytt dinstlikem
flyte, jwe f. g. wylle tho herte nehmen unnd betrachten wes jwir gnaden
gomevner stadt in den vorberurden unnd noch vele andern stugken
von der geistlicheytt unnd anders avebrock lvden, jwe furstlike gnade
wylle darumme in de dinge sehn unnd betrachten, wes uth desszem
vornehmen, 870 unns und gemeyner stadt bejegnit, irwasszen mochte,
unnd alszo fruchtbarliker antworth dan vor ane vorthogeringe in gnaden
angeven laten, dar mede vormargkt wurde by dem jenigen, wes men
segele, breve, vordrechte unnd sust in langer hergebrachter were hedde,
blyven mochte, anders getrwen wy dath gemeyn szwerlick tho stillen,
sundern wy wurden unnszers besorges wedder unnsir allir wyllen tho
anderer nottorfft gedrungen, dar durch gemeyner nuth unnd fruntlike
nagberlichevtt entrent wurde unnd harder anregunge geschuth, in argen
nicht vormergken, sundern uns desz mytt dem besten, als wy ed mede
umme frede unnd eynichevtt don unnd nicht anders in gnaden be-
dencken unnd nicht tho farkern; dath umme jwe f. g. mytt wylferiger
undirdeniger dinstbaricheit unnsirs vormogens wedderumme tho vor-
dinen sy wy alletydt wyllich unnd don ed gerne, bydden desszes by
keginwerdigen eyn unvortogelick gnedich antworth. Datum undir
unnsir stad secreth am mytweken nach Exaudi des hylligen sondages
anno domini XV* nono.
Rathmann unnd innigszmeister
. der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem houchwerdigsten — fursten unnd herrn herrn Ernste
ertzbisschove —.
1509. Juni 2. 1436.
Der Rat von Magdeburg entschuldigi sich bei Kaiser Maximilian,
dass er ihm das gewünschte Pferd nicht stellen könne, doch habe
er seiner Botschaft 100 Gulden zugestellt, um dafür ein Pferd
anzuschaffen.
Or. Perg. St. abgesprungen.
St. M. s.r. Allgem. Nachtrag 178, Nr. 246.
Aller groszmechtigster durchleuchtigster kayszer. Euren kayser-
lichen gnaden seynt unnsir untertenige schuldige willige dinste mrtt
gantzer gehorszamicher alle zceyt voran bereydt. Allir gnedigster
herre, alsze Ewre kayszerliche groszmechtigkeytt unns angesonnen,
liwre kayszerliche maiestat mytt eynem guten pferde vor Ewre k. ma!
person ezw bedencken, allir gnedigster herr, Ewir kayserlichen Maie-
Nr. 1436— 1437. 1509. 803
stat in dem czw wylfarn, bekennen wyr unns schuldig, wyr haben
abyr bey unns noch umme langes bey dem adel noch nyrgen eyns
guthen pferdes, domytt Ewer k. M! person mochte vorsorget seyn, ubir
mannichfeltigen angewanten fleysz, wy Ewre kayserlichen Maiestat
geschickten vor augen gesehn, in der eyle nicht bekomen mogen, des
wye godt weysz esz, nicht geringe bekummernissze getragen, aber das
Kwre kayszerliche Maiestat in dem an unns keynen unfleysz sporn
moget, haben wyr Ewer kayszerlicher Maiestat botschafft hundert
reynissche gulden an golde ubirantworth, domytt sy, wy sye uns
vorheyschen, eyne guth langszwenthich pferdt ehr sy ausz desszer
landart kommen, kouffen unnd an Ewre kayszerliche Maiestat brengen
wolden, dem sve, als wyr ungezcweyflelt seyn, eyn folge thun werden,
unnd bytten in allir untirtenigkeytt, Ewre kayserliche Maiestat wolle
sulch pferdt als eyn demutige vorerunge in gnaden annehmen unnd
unnsir allergnedigster herre seyn, auch Ewre gnaden stadt Magdeburgk,
als dy anfenglich von kayszerlicher Maiestat awszgesatzt unnd mytt
sunderlichen rechten unnd privilegien in gnaden mildichlichen
bedacht, hanthaben und czw der billichevtt beschutzen, dasz umme
Ewre kayszerliche Maiestat in allir untertenigkeytt mytt gehorsamen
unvordrossen dinsten allis unnsirs vormogenns zcuvordynen unnd ezw
wylfarn bekennen wyr unns schuldigh unnd thun es ubir dy pflicht
allezceyt gerne. Datum unter unsir stadt secreth am sonnavende
vigilia sancte Trinitatis anno domini etc. XV* nono.
Ewir kayszerlichen Maiestath gehorsame untirthane
rathmann unnd innigszmeister der alten stadt Magdeburgk.
Adresse: Dem aller groszmechtigsten durchleuchtigsten hochgeboren
fursten und herren herrn Maximilian, Romischen kayszer, zew allen
zceyten merern des reichs, zcw Ungarn, Dalmatien, Croatien kuningh,
ertzhertzogen zew Österreich, hertzogen zcw Burgundien, Brabant,
Lothringen, Steyer, Kernten, Krayn, Limburgk, Lutzilburgk unnd
Gelre, graven zcw Flandern etc. unnd lantgraven in Elszes etc. unnszerm
allre gnedigsten herrn.
1509. Juni 3. 14317.
Werner Bode zu Magdeburg schreibt an den Hat von Zerbst
wegen der abgebrannten Stätte Bartholomäus Dubes, an der er ein
Kapital hatte: wollte dieser die Stätte veräussern, so sei er, Bode,
bereit, sie zu kaufen und die gewohnten Abgaben su geben; wolle
Dube dies nicht, so möge der Rat darauf sehen, dass er die schul-
ılıgen Zinsen richtig sahle.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am frigdage Erasmi anno domini XV* nono.
——— — - —
51*
804 Urkundenhuch der Stadt Magdeburg.
1509. Juni 5. 1438.
Der Hat von Magdeburg verwendet sich beim Rate von Zerbst für
einige Dürger, welche etlicher verwüsteter Brandstätten halber
vorgeladen waren, und bitte sie vor Unrecht und Übervorleilung
zu schützen.
Or. Pup. At.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dingsdage nach dem sondage Trinitatis anno XV* nono.
1509. Juni 11. Halle. 1439.
Erzbischof Ernst gestattet dem betagten Clemens Spangenberg, In-
haber des Altars der drei Könige in der Katharinenkirche, den
Altar an Johannes Lossau gegen eine jührliche Pension ron
6 Gulden abeutreten.
Cop. 69 fol. 620.
St. M.
— Datum Hallis in arce sancti Mauricii anno domini 1509 die lune,
X] mensis Junii nostro sigillo ——.
1509. Juni 14. 1440.
Heyne Bermann zu Magdeburg verkauft mit Zustimmung
Christofer Radevelts, des Amtmanns zu Wansleben, einen halben
Wispel Weizen jährlich von 1',, Hufe zu Gross- Ottersleben wieder-
käuflich für 25 Gulden an die Domvikare.
Cop. 31 fol. 240,
St. M.
— dusent vvffhundert imme negeden jare am dunnerstage na des
hilgen lichams dage.
1509. Juni 20. Halle. 1441.
Erzbischof Ernst verkauft un Asmus Moritz zu Magdeburg
18 Gulden jährlich aus dem Schosse und Amte Plothe wieder-
käuflich für 300 Gulden.
Or. Perg. Sp. abgefallen. — Cop. 102 fol. 373 ".
St. M. s. r. LB* Nr. 350.
— Halle uff sandt Moritzburg funffzcehenhundert darnach im
neunden jhar am mittwochen nach Viti.
Nr. 1438— 1444. 1509. &05
1509. Juni 20. 1442.
Kaspar Lange zu Mugdeburg bittet nach dem Abschiede des
Offieials rom Ziesur den Rat von Zerbst um Zahlung von
1!, (rulden jährlichen Zinses, den er von Frau Wolborg Wentz-
louw zu Magdeburg für 23 Gulden aus einem zu Zerbst angelegten
Kapitale von 100 Gulden erkauft hut und zu dessen Zahlung
sich der Rat nicht verstehen wollte.
Or. FA ap. St,
Stadtarchie zu Zerbst.
— Magdeborch midtweken nach Gervasii et Prothasii im CCCCUI X. jare.
1509. Juni 27. Halle. 1443.
Erzbischof Ernst verkauft an Cone Kroger zu. Magdeburg
12 Gulden und 18 Gulden aus dem Amte Calbe wiederküuf lich
für 200 und 300 Gulden.
Cop. 102 fol. 375°, 390°. Cop. 69 fol, 432".
St. M.
— Halle uf sand Moritzburgk — funflzeenhundert darnach im
newnden jhar am mithwochen nach Johannis Baptiste.
1509. Juli 4. 1444,
Der Dompropst Adolf von Magdeburg. schliesst mit dem Rate der
Studt Magdeburg einen Vertrag über den Werder bei Krakau und
über die Strafe des Ehebruchs.
Copialb, ron Schultze S, 515. Smaliun fol, 247 *, Gericke fol. 81".
Stadtbibliothek zu Magdeburg.
Cop. 341" fol. 163. Cop. 102 fol. 396‘.
St. M.
Wir Adolph von gottes gnaden furste zu Anhalt, grafe zu Ascanien,
herr zu Bernburgk und dumprobst der kirchen zu Magdeburgk bekennen
öffintlich mit diesem briefe vor uns und unse nachkommen dompróbste
bei derselben kirchen zue Magdeburgk, dass wir uns mit den ersamen
und vorsichtigen bürgermeistern und rathmannen der alten stadt da-
selbsten zue Magdeburgk unsern lieben besondern mit wissen, willen
und volwort des hochwirdigsten in gott vaters und hochgebornen
fürsten und herrn Ernstes ertzbischofis zue Magdeburgk, primaten in
Germanien, administratorn des stiffts zue Halberstadt, herzogen zue
Sachsen, landgrafen in Doringen und marggrafen zue Meissen und
seiner gnaden würdigen capittels zue Magdeburg von wegen der lang-
wirigen zweileuffte und gebrechen, so sich zwischen uns und ihnen
etzlicher ansprüche halber, die wir zu ihnen gehabt, irrig gehalten von
wegen des zuwachsenden werders in der grossen Elb hinter Krakow
806 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gelegen, auch umb die strafung des ehebruchs, die sich bishero uber
die werntlichen zu haben und was daran als einem domprobst und
archidiacon nicht wolten gestehen, gütlich und endlich geeinet und
vertragen haben auf gestalt und meinung, wie hernach folget: Erstlich
des werders halben ist besprochen und vertragen, das man von dem
schlage utm damme eine leine stracks aus an die Elbe ziehen, was
alsdann uber die leine und aufwarts der Elben am werder ist, soll
uns alleine folgen und zustendig sein, was aber niederwarts an der
Elben der gezogenen grenzen sein wird, soll dem rathe zugehoren. Es
soll auch der beflossene werder, der sich dagegen in die Elbe geleget,
dem rathe gantz zustehen ohne verhinderung, wu sich aber derselbe
werder zukünftig an bemelten unsern werder legen und daselbst an-
wachsen würde, so soll er unser dompropstei von angezeigter grenze
ohne menniglichs verhindern folgen, zugehoren und pleiben ohne
gefehrde. So aber solcher werder sich mit derzeit an des raths werder
und eigenthumb legen und daselbst anwachsen würde, soll dem rathe
ihr eigenthumb pleiben und unschedlich sein. — Umb die straffung
des ehebruchs ist vertragen, dass der rath dieselbe straffung uber wernt-
liche personen in der alten stadt Magdeburgk allein ohne mitstrafung
unser und eines zukünftigen domprobsts haben, die bussen und straffen
ohne unser und unser nachkommen einrede und verhindern, darent-
kegen soll der rath uns und einem iglichen domprobste, der zu der
zeit sein wird, als einem archidiacon daselbst binnen der alten stadt
Magdeburgk vor seine ansprache und gerechtigkeit jährlich auf ostern
25 rheinische gulden unverzüglich geben und entrichten; haben ihnen
doch die macht behalten, dass sie solche 25 rheinische gulden heupt-
summa wiederabkaufen und lósen mógen und also das sie uns und
unsern nachkommen solche ablósung ein viertel jahrs vor dem zinstage
verkündigen und zu wissen thun nach laut eins sonderlichen wieder-
keufflichen briefes uns vom rathe daruber gegeben, und solch geld soll
der fünfhundert reinischer gulden heuptsumm, als dan gedachter unser
domprobstei zu gute, wieder bei das capittel der dumkirchen zu Magde-
burgk niedergeleget und mit ihrem rathe angeleget werden; und wenn
die lósung dermassen geschehen, soll der rath gleichwol bei der strafe,
wie oben angezeiget, ungehindert alleine pleiben. Hiermit sollen und
wollen wir mit obgedachtem rathe vorberurter gebrechen ganz zu grunde
gericht, vertragen und sie wieder mit uns, auch aller unwille und ver-
driess derhalben zwischen uns erwachsen endtlich uffgehoben und bei-
geleget sein und pleiben getreulich und ohne gefehrde. Haben des
zue urkund unser domprobsteien insiegel an diesen brief thun hangen.
Und wir Ernst von gottes gnaden erzbischof zue Magdeburgk, primas
in Germanien und administrator des stifts Halberstadt, herzog zue
Sachsen, und wir Eustachius burggraf zu Leisnig dechandt, Albertus
Kliezing eltester und capittel gemein der obgemelten kirchen zue
Magdeburg bekennen auch mit diesem briefe, dass dieser obgeschriebener
vordragk, wie der von worte zu worte meldet, mit unserm wissen,
Nr, 1445—1447. 1509. 807
willen und fulbort geschehen sei, thun und geben auch unser gunst,
vulbort und bewilligung durzu gegenwertigk mit crafft dieses briefes,
an den wir zue urkunde unser ingesiegel neben einander mit wissen
haben lassen hengen, der gegeben ist nach Christi unsers herrn
gebort tausend fünfhundert darnach im neunten jahre am mittwochen
Udalrici des heiligen bischoffs.
Unter der Urkunde steht noch der Vermerk, dass dem Dompropste
über die 500 Gulden und 25 Gulden Zins eine besondere Wieder-
kaufsverschreibung vom Rate gegeben sei.
Der Revers des Rates der Stadt Magdeburg d. d. 1509 am Taye
Viti (15. Juni) ebenfalls bei Schullge S. 523. | Gericke fol. 83. —
Cop. 341* fol. 166
1509. Juli 6. Halle. 1445.
Heinrich Luder bekennt, dass er die un Caspar. Lemsdorf zu
Magdeburg mit Erlaubnis des Erzbischofs Ernst verkuufte IHufc
Landes auf Eggersdorfer Felde binnen 3 Jahren wieder einlösen
will.
Or. Pap. Si. — Cop. 69 fol. 46‘.
St. M. s. r. Erzst. Magd. LBd Nr. 41.
— zw Halle uff sand Moritzburg freitags nach Udalrici anno domin
XV * nono.
1509. Juli 14. Halle. 1446.
IErgbischof Ernst bestätigt der Stadt Burg, dass die Gerade so
wie £u Magdeburg genommen werden soll, nämlich das beste Paar
Kleider mit den Silber und Geschmeide, welche die verstorbene
Person getragen hat, das nächste nach dem besten Bette, ein
Hauptpfühl, zwei Kissen, eine Decke, ein Paar Leinenlaken.
Or. Perg.
Stadtarchiv zu Bury.
Riedel, Cod, dipl. Brand. I, 11, S. 460.
— Halle uff sand Moritzburgk sonnabends nach Margarethe —
funfzcehenhundertt darnach ym newnden jhare.
-
1509. August 3. Giebichenstein. 1447.
Ersbischof Ernst trifft Bestimmungen über die Visitation. deri
Hieronymiten- Brüderschaft.
Cop. 69 fol. 590.
St. M.
Ernestus dei et apostolice sedis gratia sancte Magdeburgensis
archiepiscopus etc. universis et singulis, ad quos presentes littere
808 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
pervenerint quosque infrascriptum tangit negocium vel tangere poterit
quomodolibet in futurum, cupimus fore notum, quod cum dudum
congregacio devotorum presbiterorum et clericorum ecclesie sancti
Jeronimi in civitate nostra Magdeburg ad nostram tuicionem et pro-
tectionem cum quibusdam graciis et indultis pro omni modo et forma
in civitate Hildesemensi et alibi servari solitis ac eciam a sede aposto-
lica. approbatis et confirmatis iuxta privilegia eorundem, sicut in
litteris desuper confectis plenius continetur, erecta est, ita videlicet,
quod huiusmodi presbiteri ac clerici de bonis eis collatis et conferendis
seu ex eorum laboribus aut alio quovis iusto titulo sine mendicitate
acquisitis vel acquirendis vivere debeant ac teneantur in communi ac
de eorum huiusmodi congregacione unum magis probatum, qui senior
nuncupetur, qui tam in spiritualibus quam in temporalibus curam
super eos habeat, ex se eligere possint ac teneantur. Ne igitur predictos
seniorem, presbiteros, clericos ac fratres ab huiusmodi communi et
laudibili vita retrospicere aut deficere contingat, sed ut uberioribus
virtutum proficiant incrementis, eis dilectos nobis in Christo dominos
rectores et patres congregacionum Davantrie, Zwollis, Monasterii,
Herfordie, Hildensem ac Cassel dedimus et ordinavimus, prout pre-
sencium per tenorem eis damus, creamus, ordinamus ac deputamus
visitatores ac reformatores, sic quod aliqui vel aliquis eorum, quocies
utile et necesse eis videbitur aut per predictos fratres fuerint vel
quivis eorum fuerit requisitus, ad eandem congregacionem personaliter
accedant vel accedat adiunctis sibi tamen illo vel illis, quem vel quos
ad id nos ipsis duxerimus deputandum seu deputandos eosdemque
fratres tam in capite, quam in membris visitent, et si quid ibi corri-
gendum vel emendandum fuerit, diligenter inquirant corrigendaque
emendanda ac reformanda corrigant, emendent ac reforment maxime
in hiis, que huiusmodi communem, castam et concordem vitam con-
cernunt, in qua eciam visitacione volumus, quod prefatus eorum senior
eciam irrequisitus eisdem visitatoribus aut visitatori claves domus
representet seque ab officio absolvi petat, quam quidem peticionem
ut prefati visitatores aut quivis eorum admittere et dictum seniorem
voleutibus et exigentibus fratribus prenominatis, dummodo tamen necesse
vel utile foret, ab officio suo absolvere atque extunc aut quociens alias
eciam eius vacacio occurrerit, novum seniorem electum vel eligendum
confirmare valeant ac possint vel possit, presencium tenore indulgemus,
neenon omnia et singula circa premissa quomodolibet necessaria vel
opportuna gerenda, ordinanda et exercenda contradictores quoslibet
ac rebelles ecclesiastica censura conpellendo presencium tenore conce-
dimus potestatem, iuridictione tamen nostra ordinaria semper salva,
presentibus quoque usque ad expressam et specialem revocacionem
nostram et successorum nostrorum duraturam. In cuius rei testimonium
sigillum nostrum a tergo est appensum. Datum in arce nostra
Gebichenstein anno domini M° CCCC? (€. nono die sabathi — tercia
mensis Augusti.
Nr. 1448— 1449. 1509. 809
1509. August 10. 1448.
Der Rat von Zerbst schreibt un den Fürsten Ernst von Anhalt,
dass er von Simon Rode wegen der rückständigen Zinsen bei dem
Erzbischof Ernst und bei Herzoy Heinrich dem älteren von
Braunschweig verklagt sei, worauf sich der Rat bereit erklärt
habe, sich einer Entscheidung des Fürsten Ernst und der Stadt
Magdeburg zu unterwerfen. Da sich uber Simon Rode darauf
nicht eingelassen, sondern durch Herzoy Heinrich vielmehr einen
Tag nach Schöningen habe ansetzen lassen, den Zerbst jedoch in
letzter Stunde wegen Behinderung des nun verstorbenen Fürsten
Waldemar, der auch geluden war, abgeschrieben halte, so habe
der Kläger die Stadt nun bei dem Kurfürsten Joachim von
Brandenburg und. seinem Bruder Albrecht verklugt. Der Hat
bittet deshalb den Fürsten Ernst, sich seiner bei den nun zu
Richtern angerufenen Fürsten anzunehmen.
Gleichzeit. Abschrift.
Studturchiv zu Zerbst.
— in die Laurencii anno etc. nonv.
1509. August 11. 1449.
Der Rut von Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen des
(rehalts der Diergefásse.
Or. Pay. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntliken dinst tliovorn. Erszanıen bszundern gunstigen
frunde. Unsze burger gemein sampt allen thafernern gelangen uns
clagewysz an, wy dath jwe byergefehete de gantzen und halve föder mytt
sulker mathe und gröthe, wy vormals derwegen eyn averedunge
gemaket, nicht bfunden, sundern eynsz devls sessze, soven und eyns
deyls mehr stoveken tho geringe und cleyn bfunden, dar doch datli
halve fóder thom allir geringesten achtentich stoveken, wy bercdt,
holden seholde, des wy denn nicht geringe vordungken hebben, dath
gemeyne alszo darmede tho beschniden und mochte sulk don juwir
erszamicheit und gemeyner stadt sulves (durch infurunge ander
fremder byer, dy doch myt geborliker mathe glykmetiger dann jwe
bfunden werden) tho grothem nachdeyl und schaden irwasszen, szo
hebbe wy dennoch gemeynem folke vortrostunge gedau, sulks an jwe
erszamicheit tho gelangen der thovorsicht, gy wurden daran synn, dath
jwe gefehete mvt geborliker mathe bfunden, anders wurde wy vor-
orsaket, sulke mangelhafftige gefehete alhyr tho beholden und tho
vorbernen, szo wolden wy doch jwe erszamicheit mytt sulkem
schimppe ungerne beladen, wu anders in den dingen bylliker mathe
gehandelt wurde, der wegen wy jwe erszamicheit hyr mede tho gude
im besten irsoken fruntlikes flyts byddende, by den jwen de dinge szo
800 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
inne hedden, ohme syne VI sch. tynszes to bsorgen, wy gheschehen
und ock nicht, wyder hebbe ick aber ghedachte husz etlike jare vor
den brande Gorges Nowen vor notarien und tughen vorkoflt up Jacob
Arndes tvnsz vor XXXVI gulden des jars VI gulden tho gheven, des
ock dye erste termyn is gheholden wurden, hebbe ick alsz icz gemelten
Gorges Nowen nicht umme tynsze tovor umme dye hynderstellige
schult vau deme husze ermalsz vorkofit myt geystliken rechte vor-
ghenliomen herkomende hope, des schulle van nemande vordacht worden,
will uck Jacob Arndes oflte gemelte husz Gorges Nowen aflelaghen,
wy hye sick des in synen schryfiten leth vornhemen und ghedachte
Gorges ohme dat ghestaden, muth ick lathen gheschehen, nieht to
weniger myne schult to mhanen van Gorges obghedachten werde ick
nicht nalathen, jwe ersame wyszheith derhalben bidde, jwen mede-
vurwhanten offte rhemelten Jacob Arndes to wyszen, sick wille dusszer
antwerde lathen besedigen wy billigh und mher clage to dhonde vor-
dragen, vordene ick umme j. e. w. stedes gerne. Gheschreven nach
Cristi ghebor Xv* dar na im IX jare alım mandage na Cantate.
Cone Emden.
Adresse: Den ersamen und wyszen borgermesteren und rathmannen
der stadt Czerwest —.
1509. Mai 22. 1434.
Cone Emden schreibt dem Rute von Zerbst, er sci bereit, Gorges Nowe
nicht weiter mit yeistlichem Gerichte zu verfolgen, wenn dieser im
von dem Hause, an welchem Emden Zins zu erheben halte, diesen
Zins zahle und wenn der But Jacob Arndes verunlusse, ihn wegen
dieser Suche unbehelligt zu lussen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— XV* darna im 1X jare ahm diusdage na Exaudi.
1509. Mai 23. 1435.
Der liat von Magdeburg schreibt un den Erzbischof! Ernst wegen
des den Bürgern, namentlich den Gewandschneidern, auferleyten
Zolles.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
St. M. s. r. A. Erzst. M. I1, 611.
Unnszen undirdanigen wylligen dinst thovorn, houchwerdigste
in gott vader, durchluchte houchgebornner furste, gnedigste herre. Alsze
wy jungst iwen furstliken gnaden der antworth des tolles der gewant-
sznider unnd ander stugke halven, szo unszern geschickten tho Halle
angesecht, erinrunge gedan mytt anhangender berichtunge, wu wy
desz von gemeynen folcke faste umme der antwarth angeregeth, dath
de dinge unnsers besorgen in de lenge keyne vortogeringe lyden
Nr. 1450 — 1454. 1509. 811
1509. August 35. 1453.
Hermann Wole bittet den Bat. von Magdeburg, er móge Wn zur
Erlangung von 28 Gulden rücksländiger Leibrente seiner. ver-
storbenen Mutter gegen Zerbst behilflich sein; erhielte er sein Geld
nicht, so möge der Rut gestatten, dass Wole sich an den Gütern
von Zerbster Bürgern in Magdeburg schadlos halte.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende na Bartholomei anno domini XV* IX".
Diesen Brief schickt der Rut an den von Zerbst am 1. September
(am sonnavende sancti Egidii).
1509. August 30. ] 1454.
Der Rat ron Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen der
Bebauung der Brandstätten und bitte um Festsetzung eines
Termins zur Verhandlung über die Ansprüche von Magdeburger
Bürgern.
Or. Pap. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen
frunde. Wy hebben jwe antworde und etlike underrichtunge des
jungsten avescheydes up unsze schrifftülike ansynnunge umme vor-
stregkunge des gerichtsdages tho guder mathe vornommen und de
dinge unszen burgern myt anczeygunge des gerichtsdages nelıst
gewardich tho syhude vorgeholden; szo beclagen sick dennoch etliko
under one, wu se sick myt den jwen eyns deyls up lidelike wege
vordragen, dath de jwen wyllens gewest, de vorwusten brandtsteden
wedder tho besetten und myt schregkliken worden durch jwe beschaffen.
als sick de unsern besorgen, dar von gedrungen uud affgeholden,
dath sze de steden ane besorch nicht hebben bwen darven und
villichte der meynunge. jw der steden von gemeyner stadt wegen tho
underwynden, szo de von unszen burgern nicht gebuet wurden, des
wy den. szo ed de meynunge hedde, nicht geringe beszwerunge
dragen, szo sick doch de unszern gewonlich und liderlick stadtrecht,
beth szo lange de vorwusten stede wedder angerichtet, darvon tho
geven, als wy uns vorsehn, nicht wevgern wurden, und szo nu
dejenigen. de sulke steden tho besetten wvllens gewest, den unszern
tho nachdeyl darvon geholden und alszo de unszern myt ungegrunter
meynunge von den oren tho brengen, is uns van orer wegen tho
dulden nicht lidelick in ansehunge, dath sulks etlike hospitale und
arme lude, der vorweser wv synt, mede belanget, und mochte by uns
tho beschuttunge der unszern myt der tydt dar jegen gedacht werden,
wu der jwen guder und schulde myt glyker lvst behafftet und in
gezcengk gestalt wurden, des wy uns doch uth vorwantnisse und
812 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
fruntliker nagberkeit, wu anders den unszern ichtes der bvllicheit
nach wedderfure, ungerne understahn wolden, aver dem handel
allinthalven tho glympe hebbe wv by uns im besten bedacht, dath de
dinge tho gutliken handel, darinn sick de unszern up unse undir-
redunge worden wvszen laten, mochten gebracht werden, darmede
ander unrath, muhe und kostbare berechtigung vorbleve, und wer
darumme unsze frunthlike bede, dath dessze angezceygte gerichtsdach
beth up Michaelis ungeferliken mochte irstregket werden und dath
sick in myttler tydt edder up dath thokumfftige afflath etlike jwes
rades frunde myt sulkem befehl alhvr tho uns fugeden, wolde wy uns
der dinge handelunge undirstahn und den unszern, wath ummer lide-
liek were, undiiseggen, dar mede de gebreken tho lideliken wegen
mochten hingeleget werden, jwe erszamicheit wylle sick dysses dem
handel tho gude nicht beszweren und de dinge, wy gebeden, vorfolgen,
datı wylle wy wedderumme alle tydt wyllich und gerne vordynen.
Datum under unsir stadt secreth am donrszdage nach Decollationis
sancti Joannis anno domini etc. XV* nono.
Rathmann und innigszmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den. erszamen burgermeistern und rathmannen der
stadt Czerwst —.
— [m
1509. Septeniber 3. Magdeburg. 1458.
Der Rat von Jüterbogk verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs
und des Domkupitels un Asmus Moritz zu Mugydelnurg 102 Gulden,
22 Meissensche Groschen auf den (rulden, für 1700 Gulden
wiederkäuflich.
Or. Perg. 2 Sp. beschädigt. — Cop. 102 fol. 381.
St, M. s.r. Jüterbogk Nr. 27.
— Magdeburgk — funfizeehenhundert darnach im neunden jhar
mantags nach Egidii.
Ebenda von demselben Zuge der Schadlosbrief des Iorgzbischofs über
jene Schild. für die Stadt Jüterbogk.
» ] » £4
1509. September 3. 1456.
Der Rut vun Magdeburg ersucht den von Zerbst, er moge den
Anwalten, welche die tötliche Verwundung Jacob (xerkens ge-
richtlich zu verfolgen beauftragt wurden, behilflich und jörderlich
sein, die Thäter zur Verantwortung zu ziehen.
Or. Pap. 9$.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mandage nach Egidii anno XV* nono.
Nr. 1455—1458. 1509. 813
1509. September 5. Magdeburg. 1457.
p. 69 fol. 622.
,
A.
Erebischof | Ernst. bestätigt die Stiftung von vier Benefizien in
der Kapelle in dem Mariendorfe, von denen zwei Hans Ritter
in der Sudenburg und je eins Asmus Moritz und Cune Kruger
aus Magdeburg gestiftet haben mit der Bestimmung, dass die In-
haber derselben alle Tage private Horen für die heil. Maria
in der Weise halten sollen, wie es in der Kapelle unter den
Türmen geschieht. Auch behalten die Stifter sich und ihren Erben
das Patronalsrecht über die Benefizien vor. Dieselben sind aus-
gestattet von Hans Ritter mit folgenden Zinsen: 5 Gulden auf
dem Rathause der Sudenburg abzulösen mit 100 Gulden, 3! , Gulden
«m Dause Hans Bossen (mit 70 (Gulden), 21, Gulden vom
Hauhen Mann (mit 50 Gulden), 1 Gulden oder 3 Schock zu
Frohse in der Neustadt (mit 20 (Gulden), ', Gulden von einen
Hause ebenda (mit 10 Gulden), 4 Schock oder 1', Gulden «n
Thile Hogebodes Hause bei dem Marsíall (mit 5 Mark), !, Gulden
an Jacob Foyen Mühle vor dem Ulrichsthor (mit 10 Gulden),
1!, Gulden an Johannes de Monte Hause (mit 30 Gulden),
1Gulden vom alten Polmann (mit 20 Gulden), ', Gulden vom
jungen Polmann (mit 10 Gulden), ', Gulden von Heinrich Heyse
(mit 10 Gulden), 8'., Schilling von Moritz Starcke in der Neustadt
(mit 10 Gulden), 3 Ort von Hans Picken Hause im Mariendorf
(mit 15 Gulden), 5 Schillinge an Hans Boddendals Hause (mit
10 Gulden), 2 Wispel Weizen an 4 Hufen zu Fermersleben, für
welche Hans Hitter sich selbst den Rückkauf mit 70 Gulden vor-
behält, 3 Viertel Acker zu Leipstorf von Drewes Thorwest gegeben,
welche 3 Viertel Weisen Zinsen, 3 Viertel Acker von Drewes
Zcabel zu Rottersdorf mit 3 Viertel Weisen Zins, 3 Viertel zu
Salbke von Heyne Krakeborn mit 5 Viertel Weizen Zins. Asmus
Moritz hat das von ihm gestiftele Benefi:ium ausgestattet mit
15 Gulden Zins von 300 Gulden vom Rate der Sudenburg, ebenso
Kone Krüger das seinige mit 15 Gulden Zins von 300 Gulden ebenda.
— Geben zu Magdeburg witwoch nach Egidii im jbar Christi
funffzcehenhundert und neunden.
1509. September 14. 1458.
Der Rat von Magdeburg teilt dem von Zerbst mit, dass er zur
Verhandelung über die (Gerechtigkeiten seiner Bürger an den
Drandstátten in Zerbst auf den nächsten Montag nach (iommern
einige Ratsherren entsenden würde; er bittet um Antwort, ob den
Zerbstern der Termin genehm sei.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am frydage Exaltacionis sancte crucis anno XV* nono.
84 — Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1509. September 18. 1459.
Die Rode verleihen mit Zustimmung des Erebischofs dem Kloster
S. Augustin 140 Gulden. Kapital und 6 Gulden Zins aus ihren
Anteil an einer Hypothek am Schlosse zu Wanzleben mit der Be-
stimmung, alljährlich 5 Memorien zu halten.
Or. Perg. Sp. — Cop. 69 fol. 447.
St. M. s, r. Augustinerkloster Nr. 2.
Wir Heinrich Rode, Cone Roden seliger szone, Symon, Heyle,
Cone, Anna, Jacoff Roden szelicher nachgelassen erben, Cone, Anna
und llsze, Gabriel Roden nachgelassen erben, und Mertin Rode,
Joachim Roden seligher nachgelassen szon bekennen offintlich in und
mith dissem breffe vor uns, unser erben und erbnemen, das wir alle
eyntrechtiglich mit wissen, willen und fulborth des hochwirdigsten in
got vaters durchluchten hochgeborn fursten und hern hern Ernestes
ertzbisschoffs zcu Magdeburgk, primaten in Germanien und admini-
strators des stifits zu Halberstad, hertzogen zeu Sachszen, lantgrave in
Doringen und marggrave zu Meyssen, unsers gnedigsten hern, «en
wirdigen und andechtigen vetern prior und gantzer sammelunghe des
elosters sanct Augustini eyszedeler orden in der alten stadt Magdeburgk
selegen. und yren nachkommen recht und redelich zugeeigent und
vorschriben haben, geben und vorschreiben yn auch zcuvor ausz in
und mit krafit disses brieffs hundertundvierezigk rinsche gulden
heuptgeldes und sesz gulden jerlicher zcinsze an und ausz eynen vor-
segelten breffe ubir dreytausent und zeweihundert gulden heuptgeldis
und hundert und achtezwentzigk gulden zcinses meldende, die uns
und unszern vetteren Thomas Roden ausz dem slosse zcu Wantzleven
vorschreiben seyn, dar ane wir uff unserm anteil nach tausent gulden
heuptgeldis und vierzcigk gulden jerlichs zcinses unvorpfendet haben,
darvor die obgemelten hern und veter prior und gantze sammelunghe
des vorgedachten klosters alle jhar jerlichen sollen und wollen funff
memorien mit vigilien und selemissen halten nach lawth yrer vorfarn
als ern Heinrich Solther und Nicolaus Snitgers und der broder gemeyne
vorschribung, die sie unsern voreldern von weghen des closters dar
ubir gegeben haben. Die obgeschriben sechs gulden jerlicher zcinsze
sollen und willen wir, unser erben und erbnemen den obgedachten
eloster, prior und gantze sammelung des obgemelten klosters ader yren
nachkommen ausz den obin angeczeigten unsern vorschreben renten
zcu Wantzleben alle jhar jerlich auff Thome pey deme amptmann des
herorten sloszes, doran wir sie vorweiszen wollen, entpfangen und
rawlichen ane inszaghe auffnemen laszen umbekummerth und unvor-
hindert alles geistlichs und wertlichs gerichts ane intragk, behelff und
geverde. Wir haben auch die obgemelten hern von weghen des
klosters der obgeschriben sechs gulden in eyne rugliche nutzliche und
Nr. 1459— 1460. 1509, 815
habinde gewer gesatzt und in auch geredt und globt der eyn rechte
gewere zu seinde, setzen sie auch dar in hymith yn krafft disses
brifis. Wer esz auch, das die obgemelten unszer czinsze zcu Wantz-
leben, dar ausz disse vorschribung gescheen, abegekaufft und widder
geloset worden, szo reden und globen wir pey unsern truwen und
waren worten, das wir ader unser erben den obgemelten hern prior und
gantze sammelung des klosters, dye zcu der zceith sein werden, solche
hundertundviertzigh rinsche gulden heuptsummen mit den alszdanne
vorsessen und betageden zcinse wollen yn ore kegenwortigkeit ent-
pfangen und zcu iren henden aufinemen lasszen, szo das dieselbigen
widder mith unser adir unszer erben wissen und willen sollen an
gewisse renthe belegt werden, szo wir aber adir unszer erbin zeu der
zceit der abeloszung nicht sevn wurden, szo sollen und wollen die
obgemelten hern des klosters die abegeloste heuptsumme pey yıer
eonsciencie an gewisse renthe widder anleggen, szo das die obgemelten
funff memorien nach inhalt irer vorfarn vorschribung in ewicheidt pey
rer selen szeligkeit mogen mit fleisz gehalten werden ane geferde.
Alle und itzliche vorgeschriben stucke, puncte und artikel disses briftes
reden und geloben wir obgemelten Roden vor unsz und unser erbin
und erbnemen denne obgedachten hern prior und gantze sammelung
des klosters in guthen waren truwen stethe vaste und unvorbrochlich
zcu halten, des zeu bekentnisse haben wir itzlicher unser veterliche
ingeszegel unten an dyssen briff wissentlichen heissen hengen, und
wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zeu Magdeburg bekennen mit
dissem selbten briffe, das die obingeschriben vorschribung und alle und
itzliche vorberorte stugke puncta und articula disses brives mit unszern
wissen wilen und fulbordt gescheen syn, geben auch unsern willen
und fulbordt darzcu hymit in crafft disses brives, des zu orkunde haben
wir unser ingesigel hyneben an diessen briff wissentlichen heissen
hengen, der gegeben ist zcu Magdeburgk nach Cristi unsers hern
gebort funfezehenhundert und dar im newnden jare am dingstage
nach Lamperti.
1509. Oktober 9. 1460.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass sich die
Vorgänge bei der Ermordung Jacob Gerkens anders zugelragen
haben, als die Tháter berichtet haben. Ferner müsse dem nach-
gelassenen Kinde von Rechts wegen ein volles Wergeld von 18 Marl:
Silber zufallen; da dieses aber für die Tháüler zu hoch sei, so habe
der Rat durch seine Vermittelung 60 Gulden zu zahlen vorgeschlagen.
Die Mörder aber hätten nur 40 (ulden geben wollen, und deshull
schlägt der Eat nun vor, 50 Gulden Wergeld festsuseisen, wovon die
Hälfte gleich, die andere Hälfte in einem Jahre gezahlt werden
sollte. Ausserden sollten auch die anderen Bestimmungen und die
416 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Yallfahrt ausgeführt werden. Der Rat bitte um (/enehmigung
diese Vorschlages.
(Or. P ap. Si.
Stadturchir zu Zerbst.
—. am dingszdage sancti Dyonisy anno XV* nono.
— -—- - —— —
1509. Oktober 10. Halle. 1461.
Ludolf von Angern zu Sülldorf verkauft mit Zustimmung des
Erzbischofs Ernst und seiner Brüder und Vettern Hans, Cone,
(Georg, Claus und Arnt von Angern 12 Gulden jährlich aus
1!, Kot und 41, Hufe duselbst, 1! , Vierdung vom einer Hufe
und einem Hofe und 3 Schillinge von 2 Höfen und eine halbe
Mark von der Widemühle für 200 Gulden wiederkäuflich un
Asmus Moritz zu Magdeburg und verpflichtet sich zum Wiederkauf
in 3 Jahren.
Cop. 69 fol. 46 ".
St. M.
— Actum Hallis mittwoch nach Dionisii anno domini 12509.
1509. Oktober 11. Halle. 1462.
Der Rat der Neustadt verkauft an Asmus Moritz zu Magdeburg
78 Gulden jährlich wiederkäuflich für 1800 Gulden mit Zustimmung
des Ersbischofs Ernst, der dem Rate an demselben Tage einen
Schadlosbrief, ausstellt.
Cop. 69 fol. 448. 449.
St. M.
— Halle uff sant Moritzburgk — funfezehenhundert dornach im
newnden jhar am dornstag nach Dionisii.
1509. Oktober 1*. 1463.
Georg Österreicher, Messerschmied zu Magdeburg, verklagt den
Rat von Zerbst beim Erzbischof Ernst, weil dieser die seiner Frau
schuldige Leibrente von 9 Gulden längere Zeit schuldig geblieben
und daun nur die Hälfte zu zahlen sich bereit erklärte. Er bittet
den Irebischof um seine Vermittelung und falls diese fruchtlos
sei, um Erlaubnis die Zerlbster im Magdeburgischen ansuhalten
und sich an ihnen schadlos zu halten.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— mitwochens nach Galli anno XY * nono.
Nr. 1461— 1465. 1509. 817
1509. Oktober 19. 1464.
Hans Robin quiitiert den Rat von Zerbst über 50 Gulden, die
ihm durch den Boten Hans Winkel gesahlt sind.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am frydage na Borghardy XV* negeden jare.
1509. Oktober 22. 1468.
Der Rat von Magdeburg schreibt un den von. Zerbst wegen der
Entschädigung des Kindes des erschlagenen Jacob Gericke.
Or, Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen
frunde. Wes jwe erszamicheit up unsze ansoken von wegen etliker
jwir burgir und eyns unmundigen kindes, des vader am nehsten durch
de jwen vom levende thom dode gebracht, im besten, darmede de
folge pinliker clage mochte upgehaven werden, gehandelt und ed up
de vyflundvyrtich guldeu mytt. andern anhengigen stugken ludes jwir
schriffte beszloten etc. bedangken wy jwir ersamicheit gedaner muhe;
sZo beclaget sick dennoch de fruntschop des kindes, dath sze mergklike
therunge an nachreyszen mytt redenern aver felth tho furen und
gerichtskost ane dat arstelon, dath noch unentrichtet is, dar up gewandt
und ane darlegunge des sulvigen one nicht lidelick is, sick mytt den
vyfiundvyertich gulden avethowyszen, szo hebbe wy dennoch der saken
tho gude Hanszen Hoym unszen dyner jeginwerdigen der wegen mede
avergeferdiget sick des dondes mytt jwir erszamicheit und den parthen
an unsir als des kindes oversten vormunden stadt der upgelechten
unkost tho undirreden, bvdden von deszwegen mytt bszundern flyte,
jwe erszamicheit wylle sick hyr in forders handels nicht beszweren
laten, darmede de saken ane folge des rechten or entschop erlangede,
und wes sick denn Hans Hoym umme gpugklike vorwyssunge des
geldes und wem sulks durch jw up de angesatte termyn schal ent-
richtet undirreden wyrth, darmede dath gelt dem armen kinde im
besten tho unszen und nicht tho des vormunden handen gebracht, des
hebbe wy ohm unsir macht gegeven sick des mytt jw in geheym tho undir-
reden, jwe erszamicheit wylle sick mytt dem besten hyr in bewvszen,
datlı wedder umme tho vordynen sy wy alle tydt wyllich. Datum
undir unsir stadt secreth am mandage nach Undecim milium virginum
anno XV* nono. Rathmann und innigszmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen burgermeistern und rathmannen der stadt
Czerwst —.
Die Beziehung auf eine bestimmte Person ergieht sich uus einer
gleichzeitigen Notiz neben der Adresse, welche lautet: Eins Ratlıs vun
Magd. des dothslages halven Jacoff Gerickens.
Ueschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVILI. 3. 32
818 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
(1509.) 1466.
Streitsuche zwischen den Tuchmachern der Sudenburg und der
Altstadt Magdeburg.
Gleichzeit, Abschrift.
St. M. s.r. A. Jar:st. M. I1. 610 vol. 2,
Casus.
Es sein durch den hochwirdigsten in got vater durchlauchten
hochgebornen fursten und herren herren Ernsten ertzbischove zu
Magdeburg, primaten in Germanien, administrator des stiflts Halberstat,
hertzogen zu Sachszen, lantgraven in Doringen und marggraven zu
Meyssen, unszerm gnedigsten fursten und herren, die erszamen vor-
sichtigen burgermeister und radt der Sudenburg Magdeburg zu
furderung und bequemickeit des gemeinen nutzs. auch zu besserung
und zunehmen der selbigen stat, nachdem sie die tuchmacher im
Mariendorfte doselbst usz fromden landen und steten mit seiner f. g.
auch f.g.capittel zu Magdeburg vorgunst und bewillunge bey sich
gebracht, befryhet, begnadet und privilegirt, aldor solch ire hantwerk
uff inhalt und bemeldung etzlicher statut, ordination und wilkor anzu-
richten, szo der selbige ratt mit irer fulbort darubir fulzcogen, anzu-
richten und des mit yren knechten, gesinde und was darzu nach not-
turfft und desselbigen hantwerks ubung gehort, zu gebruchen und
genyssen etc. ynen auch sulch privilegium mit gedachter ordi-
nation, statuten und wilkoren mit vill fryheitten und begnadungen,
do mit gedachte tuchmacher dester stattlicher bie irer narung all do
sich enthalden und fortkomen, ouch dem gemeynen besten zu nutze
und gedihen yren arbeit bequemlicher fulfuren mochten, usz furst-
licher ubirkeit gnediglichen confirmirt und bestediget mit machtgebung,
das sie sampt yren nachkomen ire gemachte tuch und gewandt gantz
ader halb ader bie firteilen adir nach der ellen und wie vnen das
sunst ebend verkeuffen, snyden und anwerden mochten ann men-
nichlichs verhinderung, sie auch zu frumsamer und geruchlicher ent-
haltung ires arbeitsz mit yrem gesinde und zugehoren in seiner f. g.
sunderlichen vorspruch, schutz uud beschermung gnediglich genomen
und forderlich mit effentlieher uffhebung, derogatior: und vornichtunge
alter briffe und vorschribung durch etwan seiner f. g. vorfaren ertz-
bishove loblichs gedechtnisz erlanget ader uszgebracht und sunderlich
durch eynen scheidt ertzbischoffs Gunthers etwan zewuschen den
gewantsznydern in der alten stat Magdeburg und den schrodern in der
Sudenburg und zu sanct Michele gegebin adir durch andir briffe und
fornehmen, die dissen entgegen ennicherley weisz hiltten, bemelten
adir gedeuth mochten werden etc. weitters inhalts nach geschribener
irsten copien und warhafftiger abeschrifft gedachts privilegii.
Und wie woll obgemelter ratt vor sich und von wegen vorge-
dachter tuchmacher gedacht privilegium und begnadung ratifieirt und
angenomen, die selbigen tuchmacher sich des auch ubir die zcehn,
Nr. 1466. 150%, 819
Zcwolff ader ungeferlich Xu jar geruchlich und unvorruckt gehalten,
scwant ghemacht, das selbige gancz, halb, bie ellen und sunst nach
irem gefallen und besten gesnitten und vorkoufft an mennichlichs und
in besundern meister und ratman der gewanthsnyderinnung in der
alten stat Magdeburg (do selbes sie doch gegenwertig ghewest, ouch
sulch thun. und handelung gewust) rechtliges vorhinder ader insage,
unterstehen sich doch die selbige meister, ratman und ire innungesz-
bruder, bemelte tuchmacher dar ane zu irren in meynung, ynen solchs
hinforder nicht zu ghestatten usz krafit vormeinter privilegien und
vortrechte durch vorige ertzbischove loblichs ghedechtnisz inhalts nach-
schrebener der andern der dritten und vierden copien inen darubir
segebin und fulzcogen.
Irstlich exception wisz der mannig vortragend, das nach dem und
als gnanter unszer gnanter furst und herr herr Ernst ertzbischopp zu
Magdeburg etc. gedachte alte statt und ire inwoner by allen und
iglichen iren erlangten privilegien und fryhevden vormals in seiner
f.g.ingange ehr angenomener huldunge zu hanthabin, zu behalten
und vortedingen vestiglich gelobt habe, sein f.g. nachfolgenden privi-
legien ane bewillung ghedachter vormeinter privilegiaten uffzuheben
ader zu vornichtigen etc. welchs doch vorgnante Sudenburger nicht
wenich befromdet, geleich soltten ader mochten vorige hern ertz-
bischove zu Magdeburg seinen f.g. und andere iren nachkomen auch
unszer g.h. sich selbst (widder offentliche vorordenung bewerter rechte)
die macht nach notturfft auch zu enthaltung und vorbesserung des
shemeinen nutzs andere privilegia und freyheite iren landen und
stetten uff zu richten und geben nicht macht haben.
Darnach excipiendo weitter sagend, das nach dem yhnen sulch
letzt privilegium an irer narung schedelich und ymandts mit eyns
andern unrechte und schaden sich solle bereichen ete. deweil abir von
den selbigen noch nicht uszgefurt und zu rechte genug beweyszet,
das solch privilegium vnen ubirswenglich ader mergklich unrecht und
schaden und also enormem iniuriam et facturam copulative nach
rechtlicher vorordenung eingefurt, vortruwen bemelte Sudenburger, es
sulle ader moge domit dasselbige ire uszgebrachte privilegium, wie
obin berurt, vorwerte zceidt gebraucht nicht vorlegt, vil weiniger sie
soleher irer geruglicher ghewehr und possession beraubt und entsatzt
werden.
Mit angesehn, das ab auch vorgedachte ire vermeinte privilegia
gegin und widder obgemelte Sudenburger ennigher masse sich hetten
erstrecken mogen, (des sie sich doch in keynem wege usz nach-
folgenden ursachen besorgen), die weil doch obgedachte wantsznyder
sich der selbigen inwendig zcehen wie obgesatzet in mehr jaren, wie
wol sie (die gegendeill) inlendes und gegenwurtig gewest, auch vor-
bemelte ubung der gewantmacher in der Sudenburg gewust, do gegin
nicht gebracht, besundern ane rechtliche insage so langhe geduldet
und gelidden, ist derselbigen Sudenburger ungezewifelt verhoffen zeum
b2*
820 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
recht, szo die gewantsznyder in der alten stat Magdeburg haben sich
dar ane vorharret, verseumet und hinfurder do widder zu sagen
verswegen.
Weytter anghesehn und mit zu betrachten, das nach dem usz
vorordenung ergrunter rechte eyn privilegium seynen effect auch
seyne wirkung vorleust, szo die ursache seins insetzens verlaren, und
als dan offinbar am tage, das in vorzceiten und also vermotlich, do
sulche vermeyntte privilegia gegebin, vil mehr gewantsznyder in der
alten statt Magdeburg gewest und sich solcher irer innung gebraucht,
do durch dye gemeyne aller dryer stede Magdeburg auch das gemeyne
lantfolck szo vill bequemer redelichs kauffs gewanth zu bekomen
macht gehabt, dodurch auch vorige hern die ertzbischove zu sulchem
vermeynten begnadungen mogen bewogen seyn wurden, welchs sich
zeur zceit der gebung gegenwirtiges privilegii vast geandert und bie
bemelten ghewantsznydern an der zcall irer personen ubir die hilfit
geringer befunden, der halben auch nicht unbillich, besundern nach
rechte mit dem selbigen privilegio widder uns geandert wurden zu
gemevnen nutze des landes, auch den stetten und dorffern schin-
barlich zu guthe.
Wen auch alle und igliche vorgeschrebin schutz und behelff der
Sudenburg obgenant gegin benmelter altenstetter vermeynte ingebrachte
privilegia nicht stat haben solten noch sie releviren mugen, des sie
sich doch vill weniger besorgen und ader bevaren, alsz dan vortrawen
sie sich dennoch do mit weiter zu behelffen, szo alze ertzbischove
und ander prelaten in den ader gleichen fellen alze in sweren sachen
alienation der kirehin fryheit und andere gerechtigkeit betreftendt
inhalts bewerter rechte ane wissentlichen fulbordt irer capittell nichts
thun ader fullzeyhen mogen, und alsz denne usz gedachten ver-
meynten privilegien der fulborth und bewillüng des capittels zu
Magdeburg mit irem anghehengten ingesigell nicht erschinen, mogen
ouch die selbigen in nicht bestendig ader bemelten Sudenburgern
schedelich irkant werden.
Und wie woll in dem vermeinten privilegio ertzbischoves Alberti
seliges ghedechtnisz etliche prelaten und herrn nemlieh der prubst,
scholasticus und ander thumherrn des selbigen capittels mit werden
nahmhafftig gemacht, dieweil doch die selbige nicht anders ader weitter
dan alszo umme gezcugnisz angezcugen gewest, sie auch ein capittell
mit so weiniger zcall der personen darinne genant nicht habin
representiren mogen, vill weiniger mit des capittels ingesigell bevestiget
wurden, vertrauwen die selbigen Sudenburger, wie in negest vorigen
satzung vorgewant, ungezcwifelt fruchtbarlich.
Dar usz beslieszlich vorgenante Sudenburger sich vorsehen wollen,
es sollen solehen alten vormeynten privilegien ane bewillunge des
capittels zu Magdeburg und wie obgedacht ane ire versigelunge von
bemelteu altenstettern uszgebracht mit dem letzt von bemelten unszern
g. h. mit fulbordt und vorsigelunge seiner f. g. capittels inhalts der
Nr. 1467. 1509. 821
irsten nachgheschreben copien inen den Sudenburgern gnediglich
gegebin privilegio derogirt seyn wurden, sie bleiben auch do bie
billicher auch mit mehrern und bessern rechten dan genante alten-
stetter mit gedachten vren vermeinten unbestendigen privilegien auch
vorgeschrebin ader ander einsagen sie dar an verhindern mogen, ange-
sehen das in dem selbigen letzten privilegio der irsten namhafltig
ghedacht unszer gnedigster furst auch die vorige vermeinte privilegia
domit will auffgehabin und cassirt habin ader was der halben recht sie.
Das auch die vormeynte vortracht durch etwan herrn Friderichs
ertzbischove zu Magdeburg loblichs gedechtnisz lauts der vierdin nach
gheschriben copien auffgericht und in geginwartigen gebrechin von
bemelten ghewantsznider wegen in der alten stat Magdeburg zu iren
weitern vermeinten schutz vorgetragen obgenanten Sudenburgern und
gedachten irem privilegio nicht solle adir moge schedelich sein, wollen
sich des die selbigen Sudenburger uff den inhalt der selhigen ghe-
zeogen habin trostlichs vorsehens, die weille sie uff gewantmachen
wler zu kauffe vorsnyden sich nicht streckt, ouch nicht zewuszchen
gewantmacher und gewantsnyder in der alten stat Magdeburg an
eynem und gewantmacher und gewantsznyder in der Sudenburg am
andern teile, besundern ires offentlichs inhalts zewuschen den gewant-
snydern der alten statt Magdeburg an eynem und den schrodern
semeyne in der nuen stat Magdeburg usz andern darinne bestynipten
ursachin am andern teyle uflgericht und fulzcogen sein wurden, der-
halben doch diszmals nicht wirt vorgenomen, wie man sich des ausz
den gedachten untergeschribin copien zu rechtes irfarung erkunden
moge und von wegen bemelter Sudenburger zu erkonden, und wes dar
uff allenthalben recht sein moge, inen rechtes unterweysunge zu gebin
eebetten wirt.
Es folgen die Copien der Urkunden, welche die Tuchmucher betreffen,
von 1496, 1185, 1214. 1461, sodann das Gutachten. (consilium) des
Dr. iuris utr. Laurentius Zeogk zu Leipzig und ein anderes , über dem
der Name des Dr. Gregor Werbeck steht, aber durchstrichen ist.
— ———-— 0-2. oo.
1509. Oktober 24. 1467.
Bericht über die vom Erzbischof Iernst geleiteten Verhandlungen
zwischen den Tuchmachern aus der Sudenburg und den Gewand-
schneidern zu Magdeburg.
Gleichzeit. Abschmift.
St. M. s, r. A. Jazst. M. II. 610 vol. 2.
Dominus reverendissimus.
Am mitwochen nach der eylfftauszent jungfrawen tage anno etc.
nono szo die tuchmacher der Sudenburg Magdeburg als cleger eyns
und die gewantsznvder der alten stat doselbst anders tevls zu Halle vor
unszerm g. h. von Magdeburg erschinnen seyndt, haben seyn f. g.
822 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
beyden parthyen lassen furhalten in der guthe, uff das beyde parthyen
disser rechtfertigung halben nicht szwere unkost ader nachreysze
uber landt von Magdeburg hie her thun durfiten und langwerigs
rechten gewartthen und das vre verseumen, szo hat sein f. g. bedacht
und were des gnedigen genevgten willens und gemuthes, das sein
fg.eynen commissarien zu Magdeburg geben wolte, bey dem beyde
parthyen an kost und nachreysze yre settze und notturfft schrifftlich
einlegeten, und szo von beyden parthyen beslossen wurde, das alsdan
sein f.g. dye selben settze an eyne unverdechtige universitet zu vor-
sprechen schickte und wu vnen disser wegk nicht gelibte, szo wolde
sein f. g. nach gewonheit und ublicher weysze seiner f. g. hoves und
eantzlev sie mit einander uff etzliche settze an sevner f. g. hove disser
vrer gebrechen halbin vorfassen, und wan die beslossen, die selben
setze abirmals zu vorschicken in aller masz, wie vor angezcoigt.
Altenstetter.
Sie weren von den andern yren frunden den gewantsznydern der
alten stat geschickt mit befehel widder die furstlichen ladung zu
handeln, und was sie beclacht hetten vorzubringen und hetten” sich
dieszer zwever vorgeslagen wege nicht vorsehen, darumb wusten sie
ubir den abscheid, den sie von yren frunden do heim genommen,
und uber yren befehel der wege keynen anzunehmen.
Dominus reverendissimus.
Dieweil sie uff irer abefertigung stunden und der vorgeslagen
wege kevnen von unszerm g.h. annehmen wolten, szo. wolte sein f. &
der Sudenburger elage zu rechte horen.
Tuchmacher in der Sudenburg.
Haben doruff und nach erzcellung, das die guthe und die "zwene
vorgeslagen wege den altenstettern nieht annemlieh sein wollen, vre
clage zu recht muntlich lassen furtragen und gebethen, als die vor-
horer und rethe eindencken seind.
Altenstetter.
Haben do widder schrifftlich einbracht und einlecht in einer
schrifftlichen verzceichnusz cedulam recusationis vel exceptionis,
recusationis contra dominum reverendissimum ex causis pretensis
in predicta cedula, domit ist am bemelten mittwochen auffslag und
hintergangk an unszern g. h. gemacht und genommen und nach
beratslagung seiner f g. ist am donnerstage darnach folgende frwe bv
den partheien und in derselbigen gegenwertigkeit disse antwurt von
unszerm g. h. gegebin.
Dominus reverendissimus.
Nachdem bevden parthyen gestern zcwene wege durch unszern
g.h.furgeslagen zu endung und abeszneydung der lenge und weit-
leufitigkoit des rechten, ist unszers g.h. bedencken und gnedige
Nr. 1467. 1509 823
meynung, die weil die gewantsznyder von der alten stat gestern
exception, recusation apponirt haben, so geburt sein f.g.von rechte
zu. ab sein f.g. wil, das sein gnade disse sache nach gethaner recu-
sation committiren und befeheln wolle, die weil nu seine f. g. gestern
erstlich und vor anfangk des rechten zcwene wege dar von gemeldet
furgeszlagen, do der eine der commissarien halben gewest, ist seiner
f. g. bedeneken mit wevtterm gnedigen anhange, das sein f. g. mit yrem
willen und wissen die settze verschicken wolle, wan die vor einem
commissario beslossen und wan der rechtspruch seinen f. g. widder zu
handen kommet, das alsz dan sein f.g.den selbin nicht eroffen wolle,
es haben dan beyde parthien den formahls besichtiget und ane ver-
sigelung unvordechtigk befunden, wu ader disser erste vorslagk und
wegk yn nicht ghofellig were, das unszer g.h. sie uff eine vorfassung
nac ^h des hofs und cantzley gewonheyt vre setze bevderseite an seiner
enaden hoff einbrengen lassen wolde und vorschicken und den spruch
eruffen ete. wie oben. Es ist auch am anfange diser rede und vor-
zcellung von unszers g. h. wegen gesagt und erzcalt, das es nicht
weiniger sey die recht vorordnen und lassen zu disse exception, sZo
man der hertigkeit und scherff gebrauchen wolte zu opponiren, das
auch sein f.g. von yn den altenstettern und gewantsznydern hie horen
muste etc. und ist donebin gesagt, wu sie under den zcweyen wegen
itzunt keynen wehlen noch annehmen werden, szo steht unszerm g. h.
als recusato iudici von rechte zu, das sein f. g. beyde parthien arbitros
iuris vor seinen f. g. welen lassen und das sein f. g. denselbigen gewelten
arbitris und scheidesfrunden terminum und friste setzen, in welcher
frist diese sache der suspition halben geendiget werde, dem gedenckt
sein f.g.alszo zu thun und nachzugehen und umb die. recusation
und ursachen der vorghewanten suspition rechtfertigung zu gescheen
lassen ader nicht dester weiniger das dennoch ausz uberflussigkeit die
gewantsnyder deralten stat uff die ersten vorgeslagen zewen wege vierzcehn
tage bedencken haben sollen, ob sie derselbigen wege evnen bedacht
wurden in «des anzunehmen, alsz dann were disse recusatio und
ausztragk per arbitros iuris furubir und abgegangen und stunde alsz-
dan uff der altenstetter angenommen wege. .
Die altenstetter.
Gesagt, sie konden der ersten zcweier wege halben itzunt nicht
gruntliche antwurt geben und bethen derhalben, das yn die zceit der
vierczehn taghe zu bedencken uff vier ader funff wochen erstreckt
wurde, also ist diese sach vormittage auffgeslagen bisz nach der mit-
tags malzceit.
Dominus reverendissimus.
Hatt nachmittage sagen lassen, das beyde parthien erstlich arbitros
eligiren soltten, nach dem die alsz bald und incontinenti ader in dreyen
tagen nach schickung des rechten gewelt werden solten, darnach wolt
sich sein f.g. gnediglich furder horen lassen der bedenckzceit halben.
324 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Altenstetter.
Sie haben alsbald ane alle widderrede gewelt und ernant den
officiall prepositure zu Magdeburg, und wie wol die tuchmacher von
der Sudenburg erstlich den techant zu Magdeburg graven von Leysz-
nygk ote. genant und erwelt, szo seind sie doch uff widderfechtung
der altenstetter dovon abgestanden, auch von doctore Werbegk officiali
etc. und zuletzt ern Jorgen Kremer ernant, das «ie altenstetter er
Kremers halben zufrydden gestanden und gesettiget gewest.
Dominus reverendissimus.
Daruff unszer g. h. den altenstettern drey wochen von morgen
fritag anzufahen zu bedencken uff die erste zwene wege gegebin und
wu sie der keynen annehmen wurden in den dreven wochen, szo
ernennet sein f. g. den gewelten arbitris tempus trimestre ader dreyer
monden langk den ersten tagk nach vorscheynung der dreyer wochen
anzufahen. Es sollen auch die altenstetter unszerm g.h.sulehs zw
ader abschreyben in den gemelten dreyen wochen, ab sie der zeweyer
vorgeslagen wege einen annehmen wurden ader nicht, und szo sie die
zcwene wege beyde abeslahen wurden, alsz dan sal uff ir erinnern
und bethe, szo sie die thun werden, durch unszern g. h. den beyden
arbitris geschribin und angegebin werdin, das sie als arbitros von den
partheien gewelt und das in sulche frist trimestre zu endung der sach
durch. unszern g.h. prefigirt und gesatzt sey.
Und wan ich Andreas Grunewalt Halbirstedischer elerick —
notarii und schriber etc.
Es folgen noch: 1) Exceptiones der Wantsznyder, 2) Replicen
der Tuchmacher in der Sudenburg, 3) Der wantsnyder in der alten
statt, 4) Duplica der Tuchmacher im Marien (!), 5) Triplieation der
wanthsznyder in der alten statt, 6) Quadruplicatio der Tuchmacher in
der Sudenburg.
1509. Oktober 24. Dessau. 1465.
lürst lonst von Anhalt schreibt dem Rute von Zerbst, dass er
wegen der von Simon lide vorgenommenen Bestrickung Benedikt
Brambegs sich un den Kurfürsten Joachim von Brandenburg und
dessen Bruder Albrecht gewendet habe.
Or. Pap. St.
Stadtarchir zu Zerbst.
— Dessaw mithwochs nach der eylff tausend jungfrawen tag vm
XV* und newnden jhar.
Nr. 1468— 1470. 1509. 825
1509. Oktober 25. | 1469.
Der Rat von Magdeburg schreibt an. den von Zerbst in einer Vor-
mundschaftsangelegenheit.
Or. Pap. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen
frunde. Wes juwe erszamicheyt itzi tho gruntliker entscheidunge
unszir und etliker juwir borger vorgenommen und gantzen besluth
beth upp unsze belevinge gemaket, bedancke wy juwer erszamicheyt
angekarten flyts unde syn des fultogen handels gewilliget, den wy ock
als averste vormunden desz unmundigen kyndes hyr mede unde myt
erafft desses briffs annehmen unde bewilligen, wu wol wij desz de
tolge von der fruntschop swerlick irlangt, unde hebben one de ver-
trostunge gedan, «dat one de letzt bespraken viff gulden itzunder
uppthobrengen unde «desz kyndes fruntschop jeginwerdigen tho ant-
werden ock von den dedern gnuglike vorwissunges tho juwer erszam-
heyt als des rades hern tho nehmen, dar mede de XLV fl. upp angesatte
termyn jw avergeantwert unde uns forder dem kynde tho gude unde
nicht synem swertmagen ader vormunden tho antwerden unde tho be-
hendigen, unde willen dessze sake juwer erszamicheyt forder hvrmede
befolen hebben, darmede de termyn unvorrugkt geholden werden, dat
wy in juwe sorchfeldichevt hyr mede stellen unde willet jw hyrinne
flitich bewyszen, ock den handell in juwe bewerde stadtboke tho
mehrer becrefftung verteyken laten, darmede de juwen allir ansprake
anich syn mochten, dan juwer erszamicheyt wedderumme annehme
dinste tho leysten, sy wy alle tyd willich. Datum under unszir stadt
seeret am donresdage Crispini et Crispiniani martirum anno XV* nona.
Rathmann und innungszmeyster
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Kim erszamen bnrgermeystern unde rathmannen der
stadt Czerwst —.
Auf der Adresse steht als Vermerk: | Wins raths de Magdeborch in
causa Clemen Anniszs et Tews Nagell.
1509. Oktober 25. Halle. 1470.
Jirzbischof Ernst bestätigt eine lirbteilung zwischen Murtin Bode
zu Magdeburg und seiner Schwester Hedwig, Nonne zu St. Mariae
Magdalenae, wonach diese von einem jährlichen Zinse von
13 Gulden, welcher ihrer Mutter aus dem Amte Wunzleben rom
lorzinschof wiederkäuflich für 450 Gulden verschrieben war,
12 Gulden wiederkäuflich mit 300 Gulden erhalten soll.
Cop. 102 fol. 384°.
— Halle ufl sand Moritzburgk dornstages Crispini und Crispiniani nach
Cristi unsers herrn geburdt funffzcenhundert darnach im newnden jhar.
s26 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1509. Oktober 28. 1471.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, seinem Abgesandten
das peinliche Verhör des des Strassenraules verdächtigen Aschwrn
von Walwitz zu gestalten.
Or. Pap. St.
Stadtarchir zu Zerbst.
Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen
frunde. Wy werden bericht, dat Aschewin von Walwitz, den wy
etliker beschenen nahme upp fryher kevszerliken straten den unszern
beseheen in verdacht hebben, by jw gefenglick entholden wert, derwegen
wy Hanszen Hovemevgir unszern eydiszvorwanten keginwerdigen
umme wvder befragunge uthgeferdiget, von deszwegen isz unsze gar
fruntlike bede, juwe erszamicheyt wille gnanten unszern geschigkten
pinliker verhorunge unde befragunge thostaden, unangeschen efft he
berevt von jw verhoret unde befraget were, unde willet dem unszerm
in dem glik unszirs rades perszon, eftt de sulves perszonlick
von uns uthgeferdiget weren, fulkommen gloven geven unde ome in
deme gunstigen willen bewvszen, dat wille wv in glikmetigen falle
alle tyd willich unde gerne verdvnen. Datum undir unszir stadt
secret am sondage Simonis et Jude apostolorum anno XV* nono.
Rathmann und innungsmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen burgermeystern unde rathmannen der
stadt Czerwst. —
1509. November 19. | 143.
Thomas Alemann schreibt dem Bürgermeister von Zerbst, Matthäus
Müller, dass er trotz des Versprechens, das dieser ihm auf dem
Bartholomäusmarkt in Zerbst gegeben, die schon. zu Pfingsten
fälligen 25 (ulden Zins noch nicht erhalten habe. Alemamn bittet
sie seinem Boten Hans Harstorf einzuhändigen, widrigenfalls er
sich an den Gütern von Zerbster Bürgern schadlos halten würde.
Or. Dp. St.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— Datum in Magdeburg im dage Elizabeten anno XY* IX.
1509. November 30. 1473.
Arnt Dodeleben thut bei dem Bürgermeister Gysecke von Zerbst
Fürbitte für Simon Magnus daselbst, dem em Fuhrmann eine
für Thomas Werlitz bestimmte Tonne Talg in seinem Abwesen
überbracht hatte und der nun dafür vom fate bestraft werden
sollte.
Or. Pay. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
— Mevdeborch in sunte Andrewes dage anno XV* IX jar.
Nr. 1471-1474. 1509, 827
1509. December 1. 1474.
P'ropst Heinrich vom Kloster U. L. Fr. giebt der Priorin Katharina
Sulten vom Kloster S. Mariae Magdalenae ein Haus am Jacobs-
kirchhofe, 2 Hufen in Insleben und 2 Ilufen auf Cracauer und
(irüncberger Mark zu Lehen.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Stultarchir zu Magdeburg.
Wie Hinricus provest des closters unde godeshuses unser leven
frowen in der olden stad Magdeburg ordinis van Premonstra bekennen
vor uns unsen nhakomlingen unde sunst vor alsweme, de dussen
unsen open breff sehen, horen adder lesen, dath wy gelegen hebben
unde in craftt dusses breves gegenwardig lihen der uthmádigen unde
geistliken junckfiwen Katherinen Sulthen, priorissen des innigen closters
sunthe Marie Magdalenen in der obgenanten olden stad Magdeburg,
orhem closter tho guder handt dusse nhagesereven guder in und
buthen der stad belegen up unses closters lehen unde jarlike tinse
Martini bedaget alle jhar, wie hirunden by einen jwelker stücke gudes
uthgedruckt, ane alle vorhinder adder vorteggeringe unsem closter tho
gevende. Thom ersten ein hws in der olden stad by der rosmollen
gegen sünthe Jacobs kerckhove, dar vor se geven fefftoin schillinge
penninge tho tinse; item twe hoven landes up Insleve marke belegen
vor twe huner uns jerlich dar van tho gevene; item up Krakowescher
unde Gronenbergiseher marke twe hoven landes Bartold Swerins
gewest vor teyn schillinge tinses uns jerlich dar van tho gevende;
item einen anhewant ock van Bartolt Swerins vorhin gehat vor twe
schillinge; item eine wische van der Braschen vor twe schillinge tinses;
item dath molnerbeeck (?) vor dre grothe penninge tinses; item eine
halve hove van Schone Georsche geackert vor dre schillinge tinses;
item dat ...! bleek van Drewes Vischer gehath vor dre grote penninge
tinses uns jarlich darvon tho gevende,? alle wu vorberoret Magile-
burgscher werhe und up Martini unvorsumlich tho geven, welkorer
guder se dar vor, als erfflehen tinsgudes rechte gewonheith ist, ock
forder, wen genante priorisse in godt vorstorven, de se mith leve tho
sinen denste friste unde spare, schal denne de nyegekorne priorisse
sulke guder wu vorgenanth van uns adder unsem nhakomenden
proviste van nye an tho entfangene vorplichtet sin. Dar vor willen
wv oher sulker belenunge, wur unde wenne onhe des vannoden,
hekennig und bestentlich sin. Dusses tho merer vorsicherunge hebbe
wy willigen under dissen breff unser provestien ingesegel befholen tho
hangende, de gegeven is nha Christi geburt feffteinhundert und dar
nha im negenden jhare des sunnavendes nha sunthe Andrewese (des
hilgen apostels.
! Unleserliches Wort, vielleicht fischer zu lesen. ° Hier folgen mehrere durch-
strichene Zeilen: Item up Poppendorper marcke einen entlingen (?) morgen vor
einen schilling; item anderthalve hove, de Hans Kons plach tho hebben, unde
828 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
twe worde vor dre schillinge unde dre penninge tinses; item eine hove, de
Dideriek Nedelitze tho hebben plach, vor twe schillinge; item anderthalve hove,
de plach tho hebben (iercke Schulte, Gerke Scharen, Hans Becker, vor dre
«chillinge tinses; item de drifft plach tho hebben Hans Kerckener vor twe
schillinge unde twe penninge tinses; item einen eickenbusch unde einen graxse-
bleck plach tho. hebben Laurenez Grosche vor ses schillinge tinses; item eine
halve hove plach tho hebben Hans Berkow vor einen schillinck tinses; item dre
roden unde viff roden plach tho hebben Simon Sluter vor sess grote pennige:
item einen. busch genant sunte Marien Magdalenen busch vor dre schillinge
linses; item dar hebben se ock noch vele roden, de nicht in hoven gemacket,
dar vor sehulleu se geven jarliken ses schillinge unde veer grothe penninge.
* Hier stehen die durchstrichenen Worte: unde uth sunderliker gunst unde gnade
heble wy oher de lehenwarhe op III gulden gesath tho gevende.
L d . é -
1509. December 16. 1455.
Thomas Alemann schreibt dem Bürgermeister von Zerbst, Matthäus
Müller, er möge seinem Versprechen gemäss 25 Gulden Zins, die
schon zu Pfingsten jälliy gewesen, dem Boten Hans Harstorf.
Bürger gu Magdeburg, zahlen lassen.
Or, Day. m.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— Magdeburg des sondages na Lucye und Odillige der hilligen
vunfrowen anno 1509.
1509. December 19. 1456.
Der Rat von Magdeburg ersucht auf Bitten seines Angstmannes
den Rat von Zerbst, diesem seinen rollen Lohn zu bezahlen, obgleich
die Hinrichtung des (iefangenen nicht, wie zuerst bestimmt war,
dem peinlichen Verhör gefolgt war. Da man solcher Leute ledürfe,
möge sich der Ital nicht weigern.
Or. Pay. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mytweken nach Lucie virginis anno XV* nono.
1509. 147.
Der Rat der Sudenburg verkauft Johann Becker, Vikar des
Altars aller Heiligen, Johann Bodemann, der andern Fundation,
und Johann Kedel, der dritten Fundation zu des Heiligen Kreuzes
Altar Vikaren, 4 (loldgulden, das Stück gu 22 (Groschen ge-
rechnet, wiederkáuf lich. für 80 Gulden, mit Erlaubnis des Erz-
bischofs und Kapitels.
Cop. 102 fol. 370.
^t, M.
Nr. 1475-- 1419. 1509- -1510. 829
1510. Januar 8. 1418.
Der Rat von Mugdeburg dankt dem von Zerbst, dass er die Be-
fragung des gefungenen Ischwin Walwitz über Beschädigung von
Bürgern seinem Murktmeister Hans Hovemeyger gestattet habe,
und bittel eine weitere Befragung des Gefungenen durch denselben
Marktmeister zu gestatten.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— dingsdages nach Epiphanie domini anno ete. decimo.
1510. Februar 12. 1479.
Simon Rode fordert Benedikt Brambeck zur Stellung in der Bury
Brinke auf und fügt Drohungen an den Hat ron Zerbst hinzu.
Zwei gleichzeit. Alschriften.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Eyn rath tho Czerwest hefft on twifel wol derfaren, wu ick juwen
burger Benedictus Brambuck gefencklich bestrickt unde up eydliche
shelovede Brambucks ock Heyrie von Walwitzs up eyn inheyschen
vordageth hebbe, welker Heyne von Walwitzs myck eynen eydt
eedahn, wu mick Branıbuck nicht helde, wen unde wur ick om
heyschen, he on und vor ohn myck eyn gefencknisz holden; Brambuck
hefft aver der gliken thon hilghen myt upgereckeden fingeren geswouren,
wen ick ohne heysschen werde, wolde he myck komen unde wan oth
deme rade tho Czerwest worde thogescreven, wolde he inholden. Der-
halven do ick jw witlich, dat gv Benedictus Brambucken willen witliken
unde kunth dohn, dat he synes gedanen eydes wyl ghedechtich syn
unde myck up den mandach na Letare negest komende eyn gefencknisz
tho Brincke, gelegen in der herschop van Hafensboreh, np welker
boreh Jurgen von Beiszenbroeck geszeten isz, holden wil, welker borch
scheyten Brinke veftehalve myle von Mynden gelegen isz, und von
Oszenbrugge isz die borch dre kleyne milen glegen und isz van einem
kleynen stedeken gheiten Mell eine kleyne myle glegen. Dat witlike
ick jw, dath he sick dester batt tho fynden weit, hir twinget mick
srothe ehafftige nott hen und giliy scholt weten, dath ick Heyne von
Walwitzs, de ohne mit synem eyde, dar he gbunden wasz, loesz
gespracken, den mandach na Judica, so mick Bramke nicht holden
worde, des ick mick doch yn kevnen wech vorsehe, inthoholden tho
Brincke gmanet hebbe; wu gie Bramken nicht worden ernstlichen
anholden, he mick inholt, werde ick mit jwn borgern up ein ander
mahl szo handeln, eth bermlich jw wert syn anthosynde. Gy scholen
wethen, dath ick tho jw und den jwen feytllich trachten wil, junck-
fruwen und fruwen umb eyner magct willen gheyten Maria Schonen,
awer jw und jwen borgern, so na ick ummer mach, mit hulpers
helpern weszen wil, wil des myner erhe gegen jw und den jwen
^3U Urkundeubuch der Stadt Magdeburg.
sampte mynen hulpers vorwart wetten. des ick jw vormahls och gnock-
like vorwaringe thogschreven. Nu berume ghi jw, ick hebbe mit
Bramken nicht wust tho bleven, des muth ick gdult dragen, gut gevc,
shi eth kortzs anderwerft derfaren, etf ik nicht tho. bliven weth. Ok
schal jwer borgermeister ein gsecht hebbeu, scholde eth juck vele
hundert gulden kosten, gie wolden mick van mynen levende helpen,
mochte hie billich wol swigen, des ick es jwer welck nicht wedder
dechte ; nicht mehr, gie werden jw disszs weten tho holden hebben und
sie scholt wanner derfaren, dat ick jw wil anspreken up hafemans.
Datum dinsdages na Applonie anno ete. decimo.
Simon Rode.
Adresse: Ahn dem rade. tho. Gzerwist.
w L1 d pm !
1510. März *. 1480.
Der Bat von Magdeburg bittet on Auftrage der Witwe Jacob
(rerckens den ut von Zerbst, die IHlaud. des Verstorbenen zu
bestatten,, darmede der armen selen wes gudes nach gedan werde,
und. fordert ferner, den Thäter zu Dezahlung des Wundurztes,
der Jucob Gercke behandelt hat, zu veranlassen.
Or. Pap. Si,
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am doursdage nach Oculi anno XV* decimo.
1510. April 14. 1451.
Der fiat. von Magdeburg schreibt auf Ansuchen des Fürsten Ernst
von Anhalt un Simon lode, er möge sich damit einverstanden
erklären, dass die Mulstatt für die Verhandlung mit der Stadt
Zerbst von Braunschweig nach. Magdeburg verlegt werde.
Gleichzeit, Abschrift.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— sundages Misericordias domini anno etc. nono.!
! Das Jahr ist nicht richtig, wie aus der Datierung der beiden underen Briefe.
die sich hierauf beziehen, ergiebt; der Brief gehort in das Juhr 1510.
p e é u
1510. April 16. 1482.
Cone Schulte oder Bekerer billet. den Lat ron Zerbst, die Witlwe
des kürzlich verstorbenen Thomas Durow zu ceranlassen, 10 Schock,
die Thomas jenem noch schuldet, zu bezahlen, da sie sein Erbe
angetreten habe.
Or. I'ap. Sı.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— tho Magdeborch am dingsdage nach Misericordia domini
anno XV* decimo.
Nr. 1450 - 1434. 110. S4
1510. April 19. 1483.
Der Ziesemeister Hans. Insel fordert den Ii von Zerbst auf, drei
seiner Bürger zur Zahlung der ihnen yeboryten Ziese zu veranlassen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen denst tovorn. Ersamen gudeu frunde. Ick gevo
juwer eisamlieit "to kennen, dat juwe medeburger Hans Litzow, Hans
Nalmstorp unde kleyne Tomas etlike last heringes to voreziszen schuldicli
szynt, gudlik geborget unde ovell betalen, dat ik amptes halven nicht
moge vorswigen, so ik dat mit der gude nicht erlangen kan, is myne
fruntlike bede, willen gnante juwe borger anholden, der czisze halven
mich affedracht tv maken, up dat ik nicht vororsaket werde, jegen sc
uth bevell eynes erbaren rades to Magdeborch wes anders vortonemende,
hir mede vorwarnet sin, byn ik willich umme juwe ersamheit to vor-
denen, bidde juwe beschreven antword des fredages na Misericordia
: : « rırc v : . . .
domini anno XV* X jar. Hans Inssel ezisemester in der
alden stad Magdeborch.
Adresse: Den erszamen wiszen borgermeistern unde radmann to
Uzerwest —.
1510. April 20. Braunschweig. 1454.
Simon Ttode schreibt dem Rate von Magdeburg, dass er mit der
Verlegung des Ortes für die Verhandlungen ron Braunschweig nach
Magdeburg nicht einverstanden set.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchir zw Zerbst.
Mynen dinst thovor. Erszamen wolweiszen gunstige hern und
frunds. Wo gy mick schrifftlick wethen lathen, gw van gschickten
der hern van Anholde, ock de von Czerwist an mick tho vorbidden,
efft nicht de handell tho Brunswigk beramet tho Magdeborch mochte
wlecht werden, das mick newen myner fruntschop ok bquemelicher
dann tho Brunswigk scholde tho handeln weszen, erszamen wolweyszen
hern, geve ick jw tho wethen, dy wyle ein erbar rath tho Magdeborcli,
ok myner fruntschop szunderlick wille myns bedenckens nicht der
bede nach gschen, ock de hern und fursten von Anholt de dagesettunge
tho Brunswigk tho ersokende mick tho geschreven, ok mehr orsaken
werden de von Czerwist ungetwyvelt wol up berampte dage settunge
gegin mik, wu berameth, erschynen, ick derfare ok uth ferner bericht,
wu myne frawe eliche dage up jwe rathusz schall velichte beholden
syn, des anhe twyvel ein rath tho Magdeborch anhe schult, bidde ok
mit hoch ernstlichen dinstliken flithe, ein erbar radt den mynen gwalt
tho schen wil vorbydden, wil ick Ivves und gudes ungsparth gdencken
umb j. w. tho vordinen, dath ok ein erbar rath forder den mynen tho
geschyn nicht gstaden will und dath in eygentlicher betrachtuuge
832 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nehmen, bin ick to vordinen willich. — Datum uth Brunswigk
sunnavendes na Misericordias domini anno decimo.
Simon hode.
Adresse: Den erszamen wolwyszen borgermeistern, rathmannen
und innungeszmeistern der olden stadt Magdeborch —.
1510. April 29. 1485.
Der Pfarrer Conrad Gossel und der Hauptmann Curd vou. Wiudfen
entscheiden den Streit zwischen Simon Rode und der Stadt Zerbst.
Gleichzeit. Abschrift.
Studtarchiv zu Zerbst.
Nach dem der irlauchter hochgeborn furst und herr her Heinrich
der elder, herzoge zw Brunswigk und Luneborg etc. uff fruntlich beth
und beger der irlauchten hochgeborn fursten von Anhalt uns hir na
geschrieben Conraden Gosszell, pfarrer zew sanct Merthen, und Curde
von Wulflen, houbtmanne zcw Brunswigk, bevehl gegeben in den
irrungeu und gebrechen zcwischen den erszamen rathe der stadt
Czerwist an einem und Simon Roden am andern teylen gutlich zcu
handeln, dem selben bevehl wir uf heute datum disszes recesszs
unsers vormugens gnugk gethan und iu beiweszende unser gnedigen
hern von Anhalt geschickten rethe zcwischen den gnanten partven
mit yrer beider wisszen und volbord entlichen bsprochen, das Simon
Rode den gfangen borger Benedictus Brambeck von Czerwist seiner
gfengknusse uf eine althe orfeide gentzlichen quid, leddig und losz
geben hat und der radt von Czzerwist wollen dem gnanten Simon
Roden adir seinen erbin uff nelistkomende mitwoch in pfingesten na
dato disszs recesszs bynnen der stadt Magdeborch alle btagte und vor-
sessene zinsze des leipgdinges und weddeschatzs halben von gdachten
rathe. und yren vorwanten des gdachten Simons husfrowen vorschrieben
vorguugen und bzalen, wes denn furder nach laute desselben vor-
schreibung von lypgdinge und weddeschatze btagende wirt, des wollen
sich die von Czerwist ahn forder bhelff mit bzalunge nach vormugen
yrer brive und sigel halten, als aber die parthie etzlichen schaden
angzcogen, die sich von disszer irrung wegen solle begebin, babin sic
von beiden teilen bwilliget uff den erbar rath zcw Magdeborch daruber
in der gute mit wisszen, ader so die entstunde, im rechten erkentnissze
Zeu thune, doch also das sich der erbar radt des rechten an
unpartveschen rechtsvorstendigen uf beider part kost belernen lasszen
und zewischen hir und nehstkomende sancti Martini tage endtliche
auszspruche thun, des sich dann beide parthe anlıe appellacien addir
eynicherley wevtr ung halten sollen und wollen, und habin auch von
beiden teilen bwilligt, den radt zew Magdeborch uf den gnanten mit-
wochen in pfingesten zcw bittende solehs anzeunehmende, domit sie
und alle die jennige in der sache vordacht und vorwandt, uiemands
Nr. 1485— 1488. 1510. 833
auszbscheiden, gentzlichen und alle gscheiden und vortragen sein, das
alles sie von beiden parten zcu halten gredt, globt und zcugsagt habin
sunder all gverde. Hir bei seint ahn und ubir gwest von unser
gnedigen hern von Anhalt wegin. Wilhelm Rath cantzeler, Ambrosius
Rabisch und Wulffgang Mersztroff, von des raths von Czerwist wegiu
Mattheus Moller, Jacob Arndt, borgermeister und kemerer, und by
und mit Simon Roden Hans und Heinrich von Ribbesbuttel, Jahn von
Campe, Ernst Weszargh und Hans Kramer. Zew furder bweiszunge
habin wir Conradus Gosszell und Curdt von Wulffen unsir ingsigel
uf disszen recesszs gdruckt am montage nach dem sontag Cantate
anno domini XV* decimo.
1510. Juni 5. 1456.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, Hes Vocth zu
veranlassen, der armen Sophia Wegeners die Schuld von 15 Gulden
zu besahlen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— mitweken nach Corporis Cristi anno Xv* decimo.
1510. Juni 11. 1487.
Katharina, Claus Stegemanns Witwe, mahnt den Lat von Zerbst
um Zahlung von 5!, Gulden rückständigen Zinses, nachdem die
Abgesundten der Stadt die zur Zeigung des Heiligtums (ostensio)
in Magdeburg gewesen, sie nicht bezahlt haben, und bittet um
Zahlung an Lamprecht Eggerd.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Datum dingstages infra octavas Corporis Cristi anno etc. decimo.
1510. Juli 1.. 1485.
Das Domkapitel verpachtet an die Gebrüder Christof und Dart-
hold Rudewolt seinen Klosterhof beim neuen. Markte zwischen dem
Sudenburgischen Thor und Albrechts von Arnstedt Ilofe für die
Pauschsumme von 61 Gulden und 3 (tulden jährlicher Abgabe
an den Prokurator des Kapitels für eine Memorie.
Cop. 102 fol. 405.
St. M.
— XV* und im tevnden jare mandages na Petri ot Pauli der
hilgen apostel.
Geschiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. on
834 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1510. August 8. 1459.
Der Rat von Magdeburg schreibt. an den Ergbischof Ernst, er
solle den Propst vom Kloster U. L. Fr. veranlassen, den am Neuen
Markte aufgerichteten Schlagbaum wegzunehmen.
Or, Perg. Si. abgesprungen. — Von gleichzeitiger Hand steht auf der Rück-
seite: His litteris profitentur. Magdeburgenses civitutem veterem
domino reverendissimo attinere.
St. M. s. r. A. Erzst. M, II, 609.
Unnsern unndirdanigen willigen dinst thovorn, houchwirdigste in
god vader, durchluchte houchgeborner furste, gnedigiste herre, wy
bvdden juen furstliken gnaden dinstliken tho wethen, dath von jwir
furstliken gnaden nygin margkte allhyr nach unnszir leven frowen
cluster werth ordenns Premonstratensis by der kercken hen unnd
furder durch des closters fryheyt eyn apinbar farwech von alders unnd
lenger dann vorwerde tydt gewest, des sick nicht allevn unsze mede-
inwoner sundern ock den mehren deyll alle geistlik uppem nygin
margkte unnd ummelanges ock de Sudenborger tho vothe, perde unnd
wagen nottorfftliken gebruket hebbin. Nu undirsteytt sick de werdige
herr de provest obgnants clostirs den fryen fahrwech tho vorsparren
unnd heftt an eyme orde der infahrth nach dem nygin margkte werdt
eynen szlachbohum gesath, der gestalt de wagintuhr dar mede tho
vorhindern, unangesehn, dath bynnen vorwerde tydt dar keyn szlach-
bohm gewest, des glyken als ed ock sust wedder den inholt jwir furst-
liken gnaden upgerichten entscheydt unnd vordracht were, dath men
ame nygin margkte mytt nygin gebewden unnd avesunderunge
thokunfftich nichts upriehten noch irheven scholde, des wy dem herren
provest alles erinret unnd bethlick irsocht, sulk don avethostellen, des
sick syne wyrde geweygirt unnd were nicht gneygit sulks ane jwir
furstliken gnaden edder geborliker richter irkenntnissze fallen tho
laten unnd alszo etlik orsaken, de sym wyrde dar tho bewogen, vor-
gebracht. Ed is aver gnedigste herre de dorchfuhr eyme ydern von
olders fry gewest, dath wy unus der, ock alle geistlike unnd de
Sudenborger nottorfitliken gebruken mothen, scholde nu dath jeuize,
wes gemeyn stede unnd geistlicheyt beth an dessze tydt in brukunge
unnd werunge gehath, mytt rechte irholden werden, beduchte unns
umbillick unnd fallen dar umme an jwe f. g. mytt dinstliken flvthe
byddende, jwe f. g. wylle jwir g. gemeyner stede unnd geistlicheytt
beste hyr mede in gnaden bedencken unnd szo vele by gnanten
herren proveste beschaffen, denn dar mede de gemeyne by older hergv-
brachter brukunge der dorchfuhr wy vor ungehinderth blyven unnd
solks mytt szlachbohmen nicht vorsparret noch vorhinderth unnd dath
de iezige ungewonlike szlachbohm avegedan wurde, dar mede de
dorchfuhr evme yderen ungehindert unnd unvorsparret bleve, dath
wyle wy umme jwe f.g. mytt undirdenigen dinstliken flyte alle tydt
Nr. 1489— 1492, 1510. 835
wyllich unnd gerne vordynen. Datum unndir unnszir stadt secreth
am donnerszdage Ciriaci martiris anno domini XV“ decimo.
Rathmanne unnd innigszmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem houchwerdigisten in god vater durchluchten houch-
gebornen fursten unnd herrn herrn Ernste erezbischove etc.
1510. April 24. ] 1490.
Der Hat von Magdeburg teilt dem Fürsten Ernst von Anhalt
mit, dass sich Simon Rode «uf die Verlegung der Malstátte für
die Verhandlung mit Zerbst von Braunschweig nach Magdeburg
nicht einlassen wolle und übersendet eine Abschrift von dessen
unforlike und dungkell antworde.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Zerbst.
-- middeweken nach Jubilate anno XV* decimo.
Neachschrift: Ok, gnedige herre, bidden mit dinstliken flythe,
J.f.g. willen de torde und ander bsorchlike ende, dar sick fromde
ruthere tho bschedigung unser und ander hendeler in bsokunge der
itzigen Liptziger jarmarcktes her dorch fugen muchten, in vorsorgunge
und achtunge tho holden vorschaffen lathen, darmede thokunfftige
schade vorhut und awegwant wurde, dath umb J.f. g. tho. vordinen
irkennen wy uns schuldich.
1510. August 24. | 1491.
Der liat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dass den Vor-
mündern von Jacob (rerkens unmündigem Kinde 10 Gulden von
dem bedungenen Wergelde gezahlt und dass die abgehawene Hand
Jacobs an geweihter Stätte von den Thätern bestattet werde.
Or. Pap. Si, Zettel beiliegend.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende nach Assumptionis Marie virginis anno XV*
decimo.
1510. August 28. Halle. 1492.
Claus von Krosigk zu Stassfurt verkauft mit Bewilligung des Erz
bischofs Ernst 6 Gulden jährlich von einer P’funne Sole du Cone
Kroger zu Magdeburg wiederkäuflich mit 100 Gulden.
Cop. 69 fol. 47‘.
St. M. -
— Actum Hallis am tagk S. Augustini confessoris XV* decimo.:
58 *
836 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1510. September 10. 1193.
Der Rat von Magdeburg verkauft der Stadt Töbejün zu Behuf'
des Altars S. Annae in der Peterskirche daselbst und dem Inhaber
Heinrich Fowpell 10 Gulden jährlich wieder käuflich für 250 Gulden.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Löbefün Nr. 3.
— vofiteynhunderth darnach im theynde jar am dingsztage nach
unszer leven frowen dage ohrer geborth.
1510. September 11. Halle. 1194.
Die Stadt Halle verkauft dem Dr. med. Andreas lershorn zu
Magdeburg und nach ihm dem Kloster Berge 5 Gulden jührlich
wiederkäuflich für 100 Gulden.
Cop. 69 fol. 456° 457.
St. M.
Itegest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 944.
— Halle — funfzcehenhundert darnach im zeelienden jliar am mit-
wochen nach Nativitatis Marie.
1510, September 29. Salze. 1495.
Der Hat der Stadt Salze verkauft an Ebeling Alemann zu
Magdeburg 100 Gulden Zinsen mit Zustimmung des Ergbischofs
wiederkäuflich für 1650 Gulden.
0p. 69 fol. 486“ und 487‘ 488.
St. M.
— Saltze — funfizehenhundert dornach im zeehenden jhare
sontags am tage Michaelis.
Der Schadlosbrief des Erzbischofs (Cop. 102 fol. 417) ist vom
Oktober 1 (Dienstag nach Michaelis).
1510. Oktober 9. 1496.
Der Rat von Magdeburg, der zur Entscheidung der Klage über
den Schuden beider Parteien von den Schiedsrichtern zwischen
Simon Rode und Zerbst aufgerufen ist, selat die Fristen für dic
Einreichung der Klageschriften und Repliken fest.
Or. Pap, Si. und gleichzesit, Abschrift.
Stadturchir zu Zerbst.
Szo alsze de erringhe und gebreken twusschen Symon Roden
clegher eyns und den erszamen rath und gemevn stadt Czerwst ant-
worder andersz deils etliker nachstelligen tinsze, derwegen Symon
Nr. 1493—1496. 1510. 837
" Rode eyn vormeynte fehede jegen de von Üzerwst vorgenommen etc.
durch de werdigen und erbarn ern Cordt Gotzil, pfarrer tho sante
Marten tho Brunszwick, und Cordt von Wulffen, hovetmann dar sulves,
uth befehel des durchluchten hochgeboren fursten und hern hern
Heinrichs des eldern, hertoghen tho Brunszwigk und Luneborch,
entliek gescheiden und ludes eyns recesz edder sonebriffs bygelecht
syn, szundern dat des schaden halven im sulven recesz evn sulke
clausula mede anhangen: Als aver de parthie etlike schaden angetogen,
de sick von dessir errunge weghen schullen begeven, hebben sie von
beyden deilen bewilliget up den erbaren radt der olden stadt Magde-
borch dar aver in der guthe myt weten, ader szo de guthe entstunde,
im rechten erkentnisse to donde, doch also dat sick de erbar rath der
olden stadt Magdeborch des rechten an umpartiesschen rechtisvor-
stendigen up beyder part kost beleren late, des sick denne beyde
parthie ane appelation ennigher wyderung halden schullen und willen
etc. darup de obgnant parth uns den rath der olden stadt Magdeborch
up den inhalt, wie baven berorth, angetogen de gebreken des schaden
halven gutlick tho vorhoren, ader wu de gude entstunde, sie dar aver
des rechten tho entscheiden, des wy de gute dem handel und den
parthen allinthalven tho gelimpfe vorgnommen und doch entstanden,
dar aver wy beyde parth na lude dessulven recesz tho rechte gewiset,
de wy ock myt orer beyder belevynghe alszo thom rechten vorfatet
hebben und jegenwordigen thom rechten vorfathen in sulker gestalt,
dat Symon Rode syne schulde und vormeynte gerechticheit desz
schaden halven jegen den ersamen rath tho Czerwst bynnen veir weken
von dato disszes briffes anthoreken und isz de leste dach up den mit-
weken nach Omnium sanctorum vor uns schrifftlick nedderleggen und
darjegen schal eyn erszam rath tho Czerwst or inszage und antwordt
in nachfolginde vier weken ok schrifftlick vor uns nidderleggen und is
nemliken dar von die leste dach uppen mitweken Barbare virginis,
darjegen denne Symon Rode syne inszaghe ünd de rath von Czerwst
ohr jegenrede allis evn iszlick in nachfolgender gliken tyd vor uns
schrifftlick avergeven schullen und schal alszo in der szaken mit den
vier schrifften von beyden parthen allinthalven besloten syn, darup
wy uns des rechten an unparthiesschen rechtiszvorstendigen up beyder
parth kost willen beleren lathen und entlike uthsprake dhon, des sick
beyde parth ane appellation edder jenigerleye wyderung holden schullen
und willen, edt is ok hirmede eyn erszam rath tho Czerwst der szaken
allinthalven tho gelimpfe avegetreden der gerechtigkeit ores erleden
schaden, derweghen sze gemelten Symon Rode ok wedderumme tho
beclagen vormeynden, dat allis bevde parthie wie baven berurth alszo
tho vorfolgen belevet und angenommen hebben, dar aver wy obgnante
burgermeister, rathmann und inningsmeister der olden stadt Magdeborch
eym iszliken parthe disszen recesz gegeven und unser stadt upge-
drugkten secret besegelt hebben am mytweken Dionisii anno XV* im
theynden.
338 Urkundenbuch. der Stadt Magdeburg.
1510. Oktober 17. Halle. 149.
Der Hat der Sudenburg verschreibt mit Zustimmung des Erz-
bischofs und Domkapitels dem Magdeburger Bürger Hans Alemann
dem älteren einen jährlichen Zins ron 24 Gulden wiederkäuflich
für 400 Gulden, worüber der Erzbischof dem Rate einen Schadlos-
brief ausstellt.
Cop.69 fol. 459. 460.
St. M.
— Halle uff sand Moritzburg —. funffzceehnhundert darnach im
zcehnden jhar am donnerstag nach sant Gallen tago.
1510. Oktober 21. | 1498.
Das Domkapitel thut Hans Laffert dem jüngeren und Bartholomäus
Kempen. nachgelassener Wiltwe Anna ein Haus auf dem Pralen-
berge bei der Badestube, welches zuletzt Johannes Grasshof, seine
Frau Gese und sein Sohn Heinrich inne hatten, Bürgerrechts frei
für 40 Gulden und für 11, Schilling Ierbzins jährlich an die
Dompropstei aus.
Cop. 102 fol. 411".
St. M.
— veffteynhundert und im theinden jar mandages der elffdusent
junckfrouwen dage.
1510. Oktober 22. | 1499.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Bürgermeister von Zerbst.
den yefangenen Schierstádt auch wegen seiner Frevel an Magde-
burger Bürgern zu befragen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbet.
Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszame bszundern gunstige
frunde. Alsze unsze burgermevster jungst myt juwer ersamicheyt
muntlike underredunge gehat desz gefangen Schirstede halven, den
villichte von der nahme der perde, dat de thokunfftich gescheen scholde,
bewust, szo werde wy bericht, dat he syner missehandelunge halven
schall befragit une villichte forder mith gebor gestraffet werden, wu
denn de befragunge geschege, wer unsze gar fruntlike bede, juwe
erszaniichevt wolde : umme .desszer beschenen nahme, we dar
undir tede gewest unde wes ome 'sust. mehr. dar von: bevrost .sin
mochte unde efft he ock sust vor heen ymande von unsern borgern
beschedigdf hedde; mede ‘fragen laten, unde: wes he des also bekennen
wurde, dat uns sulkes in gehevm: in evner: czedelan mochte tho-
goschigkt werden. juwWe erszamicheyt :wille: sick 'hyrinne 'nyt-dem besten
bewyszen, dat wille wy wedder umme glikes falls alle tyd willich: untl
Nr. 1497—1501. 1510. 839
gerne verdynen. Datum undir unsir stadt secret am dingsdaghe nach
undecim milium virginum anno XV* X».
Rathmann unde innungsmevster
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Dem erszamen Jurgen Ghyszeke, burgermeyster tho
Czerwst —.
1510. Oktober 25. —— | 1500.
Simon Rode wendet sich un die Fürsten Ernst und Wolfgang von
Anhalt, dass diese eine Lintscheidung zwischen ihm und der
Stadt Zerlst wegen der rückstündigen Zinsen herbeiführen. Kr
habe sich an mehrere Rechisgelehrte gewendet,. aber diese hätten
keine Zeit wegen der BRechtshändel fürstlicher Personen und Herren.
Er bittet um Festsetzung eines Termins und wm des Fürsten und
der Herren von Walwitz, sowie der Stadt Zerbst Geleit. Die
Zerbster hätten ferner seine Frau [Gertrud] ^ Tage auf ihrem
Iiathause gefangen gehalten und sie dann nur gegen Urfehde frei-
gelassen, als sie ihre Zinsen einnehmen wollte, und auch dafür
rerlunge er Genugthuung.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am freitage Crispini et Orispiniani — anno 1510.
1510. Oktober 30. Halle. 1501.
Erzbischof Ernst bestätigt die Drauergilde «n. der Neustadt.
Cop. 69 fol. 439".
St. M.
Wir Ernst von gotsgnaden ertzbischoff zew Magdeburg etc. bekennen
offentlich gegen allen disz briefs ansichtigen vor uns und unser nach-
kommen bey der ertzbischofflichen kirchen zew Magdeburg, das wir
von den vorsichtigen unsern lieben getrewen den brawern in unser
newen stat Magdeburg mit untertheniger vleissiger bethe angesucht
sein, ynen etliche ordenung und gesetze der brawer bruderschafft, der
sie sich unter eynander voreinigt, gnediglich zcw bestetigen und
approbiren, als haben wir yr bethe vor zcimlich und der billigkeit
nicht ungemesz angesehen und yrer bruderschafft diesze nachgeschrieben
artickel und puncte gnediglich zcwgelassen, bewilligt und bestetigt,
bowilligen, bestetigen und approbiren ynen die auch gegenwerttiglich
mit dieszem brive in massen, wie hernach volget, und also das nu
hinfürder mehr alle, die unser newe stadt Magdeburg der brawer gilde
und bruderschaflt haben und sich brawens erneren wollen, sullen
recht und echte ausz ehelichem stamme deutscher, nicht wendischer
art geboren sein und ire gebortsbrive, ehr sie zeum brawen zewgelassen
840 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
werden, furlegen, und wenn sulchs geschehen, als dann vor entpfahung
ader winnunge der bruderschafft ader gilde zewene gulden, eine zcehnen
sehussel von funff pfunden und ein pfunt wachs, wie vorhin geschehen,
geben und dem rathe gemelter newe stadt einen Magdeburgischen
virdung ane alle einsage entrichten und ein itzlicher, der die gilde
ader bruderschaftt entpfangen und brawen will, sal den meistern
cereden und geloben gehorsam zcw leisten bey busze einer halben
Magdeburgischen marg, was auch die meistere allenthalben mit wissen
der bruder der gilde zew gute uf ader abesetzen, das sall auch cin
irlicher halden und bey abgeschriebener pen sich dorgegen nicht
setzen. Dorzew sal nymant elir wenn zcw rechter zceit, wie sulchs
von den meistern usz bewilligung gemeiner bruder geordent und
auszgesatzt wirt, brawen und wer dorgegen thete und sulchs vorachten
wurde, szo offt ein iglicher dorinn ungehorsan befunden, sall er den
meistern und gemeinen brudern eine halbe Magdeburgische marg zew
geben vorfallen sein. Auch sal nymant am sontag ader sunst eynen
heiligen feyertage anfahn zew brawen ader fewer under der pfann
machen, ehr die vesper gesungen und gantz usse sey, bey obgedachter
busze der halben margk. Niemant sal auch in der brawer gildehawsze
ader wo die brudere vorsammelt sein, hader ader unwillen mit worten
ader wercken machen, darausz vordriesz und widderwerttigkeit ent-
stehen mochte, sundern ein iderman sich friedesam under ynen halten
bev pen einer halben Magdeburgischen marg; wenn auch die meistere
usz unserm ader ein rats obgnantter unser newen stat Magdeburg
geschefft ader auch sust doran gelegen zcu thun hetten ader gewunnen,
derhalben sie die brudere uf yre gildehausz bey bróke zcuvorbotten
geursachet, wer alsdann uf sulichs vorbotten ungehorsamlich ussen-
bleiben und nicht erscheinen wurde, der sall alle zceit, szo offt er
buszfellig erkant, drey grosse Magdeburgische pfennunge zcw pen und
busze geben; die obgeschrieben pena und busze sall ein itzlicher, der
busfellig befunden und dorzew von den meistern und brudern erkant
wirdt, in vier wochen geben und entrichten unvorhalden. Wurde sich
aber jmants dorgegen sperren, dem sollen die bierzcoger kein bier
zcwstahen und die gerstenbrawer sollen kein bier auszmessen bev
pen eins reinischen guldens, die erkantte und vorbrochen busze sev
dann gentzlich entrichtet und vorgnugt, gantz ane alle geverde. Alle
und itzliche vorgeschrieben stucke, punctte und artickel dieszer orde-
nung und satzung wollen wir obgemelter Ernst ertzbischoff etc. stete,
vest und unvorbroglich gehalten haben, der ane alle behelff und
weigerung volge zcu thun und nachzewgehn, wurde aber in kunfftigen
zceiten noth und behuff, auch vor der brawer bruderschafft in unser
newen stat Magdeburg nutze und bequeme erkant zew sein diesz
obgeschrieben ordenung und satzung zcu vorandern, die zcw hohen
adder niddern, aber auch newe zew setzen, behalten wir uns und
unsern nachkomen die macht, das wir die mit zceitigem rathe vor-
andern, hohen und niddern, newe setzen, ordenen und schicken ader
Nr. 1502 - 1504. 1510. 841
auch gantz abethun und auffheben mogen, wie daszcw enthaldung der
bruderschafft am nutzlichsten und bequemsten sein wirdt, gantz getrew-
lich und ane alle geverde. Des zew urkund haben wir unszer ingesigil
wissentlich an dieszen brieff lassen hengen, der gebin ist zcw Halle
uff sant Moritzburgk nach Christi unsers hern geburth funffzcehen-
hundert darnach im zcehenden jhar donnerstags nach Simons et Jude.
1510. November 1. | 1502.
Andreas Iirszhorn, der sieben freien Künste und Arzenei Doktor,
bittet den Bürgermeister von Zerbst um Übersendungvon 16 Gulden
rückständiger Zinsen seitens der Stadt,
Or, Pup. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— zcu Magdebor Omnium sanctorum 1510.
1510. November 4. Halle. 1503.
Der Rat der Sudenburg verkauft an Friedrich, Hans Alemamıs
Sohn, mit Zustimmung des Ergbischofs und des Domkapitels
18 Gulden jährlich wielerkäuflich für 300 Gulden. Der Erz-
bLischof stellt darüber dem Rate einen Schadlosbrief aus.
Cop. 102 fol. 421". Cop. 69 fol. 460.461‘.
St. M.
Halle uff sand Moritzburg — fux4zcenhundert dornach im zeehnden
jahre montags nach aller heiligen tage.
1510. November 4. — 1504.
Simon lide schreibt an die Fürsten von Anhalt. wegen seines
Streites mit Zerbst und bittet um Vermittelung.
Or. Dup. Si.
Stadtarchir zw Zerbst.
Irluchten houchgeborn fursten, gnedighen hern. Euwern furst-
lichen gnaden sollen meyn underdenig dinst alleweg dinstpar seyn.
Gnedighen fursten. Ich bin euwern f. g. gnedigher antwort uf meyn
seriftliche beclagung an euwer f. g. gschen ghar hochlick danckpar,
welche irsz lauts unter anderen mitbrenget, so ich den handel myt
eynlegung des ersten szatzs verfolgete, wolten euwer f. g. uf meyn
widder ansuchent dem rate zw Zcerwst und myr uf beqweme malstet
neben vorsicheringe genochlichs gleytzs myt tageszetzung guetlich vor-
sehen, gnedighen eddelen houchgborn fursten, ist noch meyn beclagung,
das ich sulch kostpar recht mvr iczsmalsz zu vorlechen nith muglich,
nyth weys auszzwfuren, wurumme werde ich in kevnen weghen
konnen noch mueghen eynleghen, noch ghar demotig euwer f. g.
842 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
bittend meyn unmogenhaft anzwsehen und sulchs in gnaden weln
gscheen lasszen und de irszal und gebreche alleyne der von
Czerbste nichtbeczalung herkomend in gutliche vorhore sampte der
injurien meynen eleweybe boschen nemen wollen, damytte den
von Czerwst auch myr unkoste des einlegens auch sunst andere muhe
dorausz erwachszen und entstehn muchte, hingelegit und vorhott blibe.
wur aver dye gute entstehen worde und wyr unvortragen pliben, so
ist doch wydder vor den erbarn rethen meyns gnedighen hern von
Brunswicks und Lunenborges hertzoghen Heinriches des eltern noch
vor dem erbern rate zw Magdeborch sulche rechtzvorfassung bev keyner
buesz, wenigher bey vorlust der sachen vorpent worden, wol olezevt
ausszerhalben der vorfassung der injurien meynen wevbe boschen
unvorbunden, wur aver euwer f. g. euweı f. gnaden stadt Zerbst zw
gutlicher vorhore aber zw entlicher vortragung nicht vormughen, welchs
ich mich doch in kevnen weghen vorsehe, sye mit billikeyt abeslaghen
mughen, wyl ich mich neben meyns milden gebots und uberbots, wur
euwer g. meyn zw allen gleichen nach anczal mevns erleden schadens
sollen mechtig sevn, hyr mytte vor euwern f. g. vorclagt wisszen und
bitt hernacher euwer f. g. ansehen meyn grossze treffliche nott und
anders vornemens mich nicht vorkerlich halten, szundern mevn
snedighen hern szeyn, welchen allen euwer g., alsz ich noch unge-
ezweoyvelt, wol werden verkommen und hyr mitte mit underdenighen
fleis euwer gnaden bittend, mvr eygentliche antwerde zw screvben,
der ich mich, ob die gute sol angenommen ader abeslagen werden,
mag wisszen zw richten; vordyne ich umbe euwer furstliche gnade
leybes und guts unangesehen willigen meyns hochsten vormogens
gerne. Gesereven am mandaghe na aller gotshilgen anno 1510.
E. f. g.
undertenigher Symon Rode.
Adresse: Den irlauchten — fursten unde hern hern Ernsten unde
hern Wolffgangen gevettern, fursten zw Anhalt —.
- m u
1510? 1505.
Der Rat von Magdeburg schreilt dem von Zerlst wegen der An-
sammlung von Jeittern.
Or. Tay. St. abgefallen
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen
frunde. Von deme anslage unde versammelunge der rither an den
enden, dar von juwe schriffte melden, hebbe wy gruntlikes nicht
irfaren mogen, willen dennoch de dinge forder tho bekunden nicht
undirlaten unde wes wy des irforsschen, jw alsdanne uppt forderligste
vorwytliken laten, uns ok forder szo darin irtzeygen, als wy von
juwe erszamicheyt tho. bescheen nehmen wolden. Szo aver unsze
Nr. 1505—1508. 1510. 843
gnedigste her de marggrave myt syner f.g. gemahl sick itzunder tho
Angermunde gefugit unde dar eyne tydlang lager holden wert, vor-
sehen wy uns nicht, dat ennich darhlick vornehmen angelegener
nagberschopp uth den enden syner gnaden furstendohm gestadet
werde, dat wy juwer erszamicheyt, der wv tho dynen willich, wedder-
umme upp de vle tho irkennen geven. Datum under unser stadt
secret, Rathmann unde innungszmeyster
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen burgermeistern unde rathmannen der
stad Czerwst —.
-- — —- 4
1510. November 5. 1506.
Der liat von Magdeburg teilt dem von Zerbst mit, er habe er-
fahren, dass sich an 100 Reiter in. der Umgend gesammelt hätten.
Da er nun befürchte, dass seine Dörfer im Amt Gommern möchten
beschädigt werden, so bittet er, den Zweck des Unternehmens aus-
zuforschen und zu melden, damit erforderlichen Falls die Bauern
gewarnt und Vorkehrungen getroffen werden könnten.
Or. Dup. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dingsdage nach Omnium sanctorum anno XV* decimo.
1510. November %. Dessau. 1507.
Fürst Ernst von Anhalt teilt dem Rute von Zerbst mit, dass er
auf ihre Bitte, den Streit mit Simon Rode zu entscheiden, einen
Tag zu Aken am Freitag nuch Elisabeth | angesetzt habe, und
bittet den Rat dort sich einzustellen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Dessow dornstages nach aller heylgen tage anno etc. decimo.
1510. November ". Halle. 1508.
Ierzbischof Ernst giebt der Sudenburg die Lrlaubnis, von [remdem
Wein und Bier Steuer zu erheben auf eine gewisse Anzahl von
Juhren. |
Cop. 69 fol, 501. |
St. M. |
‚Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zew Magdeburg, primas
in Germanien, administrator des stifts zew Halberstadt ete. bekennen '
offentlich mit dieszem brive vor uns und unser naehkommen ertz-
bischove bey der kirchen zew Magdeburgk, nach dem wir den ersamen
844 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unsern lieben getrawen rathmannen unser Sudenburgk Magdeburg usz
besunder gunst und gnade zcw steurung yres entpfangnen schadens
in fewers noth erliden, auch zcw gedeyen, das sie uns neben den
andern stenden unser lantschafft uffn gehalten lanttage funffzcehen-
hundert gulden zeu entrichtung der kevserlichen angeschlagen stewer
„cu betzalen anheischig gewurden, vorgunst und nachgelassen haben
funfftzehen jhar lang nach bemeldung unsers dorobir gegeben brives
von allem weyne und frombden byer, szo bey vnen in unser Suden-
burg vorschanckt wirdt, eyn gemeyne tregliche zceyse zcw widder-
eynbrengung der obberurten stewr zecw fordern und auffzewnehmen,
und dieweil sie uns nu abermals zeweyhundert gulden zew der stewr
disz itzigen jhars romischer keyserlicher majestät zcew Augszburg
dureh die gemeyne stende des reichs zew geben bewilligt und zcw-
gesagt, entricht und vorgnugt, das wir bemelten rathmannen usz
gnaden die angeczeigten funfftzehen jhar uff drev jhar langk nach
derselbtigen auszgenge erstreckt und erlengt wollen haben, erstrecken
und erlengen die auch gegenwerttiglich mit crafft disz briefs obberurte
zeeyse von weyne und frombden bier drey jhar lenger nach auszgange
der vorigen funfftzehen bewilligten jhare und nicht furder zew fordern
und auffzewheben gantz ungeverlich. Mit urkund disz briefs vorsigelt
mit unserm Zewrücke auffgedruckten secret, der geben ist zcw Halle
uf sandt Moritzburg nach Christi unsers hern geburt funfftzehenhundert
darnach im zcehenden jhar donnerstags nach Leonhardi.
1510. November 15. 1509.
Simon Rode ersucht den Rat von Zerbst um einen Geleitsbrief.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntliken denst thovor. Erszamen guden frundes. Wue
shi wettet, dasz uns dorch euwere landisforsten eyn tag angeszatzs
und irnompt, welchen ick denne an juwe feylighe starcke gelevde
nicht bin beraden tho erszoken, dwile juwe f. und herschaft sulch
geleyde myr zu schicken lauts irer gnaden scriften seyn erbotig, ghi
jw des juwes selbst besten jw hyr inne gegen mick fruntlick er-
czeyghen, dor neben Heyne von Walwitzen gleyde ludende sampte
juwen fevlieh abe unde tho vor allen ich ungeverlich myt meck
bringen gunstlich helpen erfordern und bie gegenwertigen de selbige
gude gleyte neben euwer f. und hern geleyde mick tho schicken, vor-
dene ick umme juwe erszamicheit allewege gerne. Gescreven am
frigdage na Martini anno 1510. Symon Rode.
Adresse: Den erszamen und wolweiszen borgermestern und radisz-
mannen tho Czerwest —.
Nr. 15099— 1514, 1510. e45
1510. November 25. Dessau. 1510.
Fürst Ernst von Anhalt schreibt dem Jule von Zerbst, dass er
zur Entscheidung des Streites mit Simon Iwde einen Tag. nuch
Weihnachten festsetzen werde.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst. |
— Dessow mantags Katerine anno etc. decimo.
-— — — —
1510. Deeember 4. Dessau. | 1511.
Die Fürsten Ernst und Wolfgang von Anhali teilen dem Rate von
Zerbst mit, dass sie auch Ansuchen Simon Tides einen neuen
Termin nach Aken auf Dienstag nach dem achten Tage der heil.
drei Könige (Januar 14) angesetzt haben, und bitten dazu Rode,
wie früher, mit Geleit zu versehen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Dessow mittwochs nach Andree anno ete. XV * decimo.
1510. December 4. 1512.
Hans Maurits bitte den Bürgermeister Georg Gisecke zu
Zerbst um Zahlung eines Zinses an seinen Sohn Johannes, welchen
sein Tochtermann | Lorenz Westfal diesem zur Unterstützung in
seinem Studium gegeben hat.
Or. Pap. Si. abgefullen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— an sunte Barbaren dage der hilgen juncfrowen anno domini
XV* im X jare.
1510. December 7. 1513.
Simon Rode bittet den liat von Zerbst um Geleit zu dem von den
Fürsten angesetzten Verhandlungstage.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
-— am sonnabend na Andree 1510.
1510. December 10. 1514.
Abt Nicoluus von Hillersleben belehnt Hans Theyder, Bürger der
Neustadt, und seine Frau Anna zur Leibzucht mit 9 Viertel
Landes zu Ebendorf auf 21 Schilling jährlichen Zinses.
Cop. Hillersleb. fol. 143.
Universitätsbibliothek zu Jena.
— im XY* und theynden jar am dinstag na Nicolai des hilligen
biscops.
S16 Urkundenbuch der Stadi Magdeburg.
Um 1510. 1515.
Erzbischof Ianst und seine Räte, Siegmund von Drandenstein,
lluuptmann zu G icbichenstein, Llermann von Rolitz und Dr. Johann
Koch, entscheiden einen Streit zwischen der Stadt Gross-Salze und
Werner Feuerhacke, Bürger zu Magdeburg, über die nachgelassenen
Güler der Frau Baumhauer dahin, dass der liat nach seinen
Statuten den vierten Teil behalten, Feuerhacke das übrige einziehen
und den Bruderkindern der Baumhauer vierzig Gulden zahlen soll.
Cop. 29 fol.87 ohne Datum.
St. M.
1511. Januar 20. 1516.
Simon. Rode ersucht den Teut von Zerbst um freies Geleit für sich
und seine Begleiter zu dem von dem Fürsten festgeselzten Tage.
Or. J'ap. ^.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dage Fabiani et Sebastiani ano 1511.
— a Ll- — [m
1511. Januar 24. Halle. 1517.
Jörzbischof Ernst verkauft an Hans Robin zu Magdeburg 15 Guldcn
jährlich aus dem Amte Calbe wicderküuflich für 300 Gulden.
Cop. 69. fol. 493.
St. M.
— Halle uff sand Moritzburg — funffzehenhundert darnach im
eylfften jhar freytags Thimothei.
1511. Februar 14. 1918.
Der liat von Magdelnurg bekundet eine Gerichtsverhandlung.
Or. Pap. Si.
Stadturchir zu Zerbst.
Wy burgermeister, rathmann und innigsmeister der olden stadt
Magdeborch bekennen in und mytt disszem unszem opin breve vor
allen und iszliken, dv ohn sehn, horen edder leszen, dath nach der
gebordt Christi unszes leven herrn voftteinhundert dar nach im theinde
jar am mytweken nach Letare is nachfolgende bewillunge und schev-
dunge vor uns gescheen und alszo bespraken:
Gertrudt, eyn ehelike hwsfrow Symon Roden, in byweszen und
belevinge Hans Koppin und Hans Schilt als ohre tho desszer saken
erwelden vormunden hefft gegen de erszamen Mattheus Muller burger-
meister tho Czerwst und Brosius Henningh an stadt und als geschickten
unszer gnedigen herren von Anhalt und des erszamen rades von
Uzerwst up ohr bewillen und annehmen tho den hilligen mytt up-
Nr. 1515— 1519. 1510—1511. 84
gerackten fingern irholden, dath sze der herschop von Anhalt und
dem rade von Czerwst ohrer ansprake, szo sze tho or tho hebben
vormeynen, albyr vor orem geborliken richter rechts plegen und ant-
worden wyl bynnen jar und dage und sick mytt oren gudern in der
tydt von hyr nicht tho wenden, und wu sze bynnen der tydt nicht
beschuldiget wurde, alszdann schal sze der anclage losz und entbunden
syn. In bekentnisze mytt unszer stadt bynnen upgedruckten secreth
vorsigelt am fridage sancti Valentini martiris anno XV* undecimo.
1511. Februar 22. Ziesar. 1519.
Kurfürst Joachim von Brandenburg befichlt Simon Tode und seine
Helfer in seinen Landen nicht zu hausen und sie widrigenfulls
zu verhaften.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Wir Joachim von gotts gnaden marggrave zu Brandinburg, des
heiligen Romischen reichs ertzcammerer und churfurst, zu Stettin,
Pommern etc. herzog, burggrave zu Nurmberg und furst zu Rugen,
embieten alln und iglichen unsern hewbtluten, ambtmanne, voitten,
ıichtern, burgermeister, rathmannen und sunst allen andern, in was
wirden, wesens oder bevelhns dy sein, unsern gunst, grus und alles
gute czuvorn. Nachdem uns dy hochgebornen unser liebe oheimen
graff Ernst und graff Wolffgang, fursten zu Anhalt etc. zu erkennen
gegebn, wy das einer Simon Rode gegen sy und dy irn ein muttwillige
vermeinte vehd unersuchts oder unversagts rechts vorgenomen, uns
derhalben mit vleis ersucht bittende, denselbtign, seitmals sie sich uff
uns, der ir auch zu gleich und recht in disem thun mechtich sein
sollen, erbitten, in unsern landen nicht zu hausen oder einicherley
furschub thun zu lassen; demnach und zusambt der billigkait begrn
wir an euch alle und igliche, so hir mit disem brive angelangt und
ersucht, wo gnanter Simo Rode, seine helffer oder helffershelffers bey
uch in unsern amptn, gezwengen, gebitten und gerichten angekomen
und betretten wurd, den oder dy nach anzaigung dises unsers brifes
weiser annehmen und so inhalten zu lassen, das sy sich gegen ge-
dachtn unsern oheimen von Anhalt und den iren an gleich und recht
benugig sein durffen. Daran geschicht unser gantze meynung, wollen
uns des auch so zu geschen versehn und nach gebur beschulden und
in gnaden erkennen. Datum mit unserm zuruck uffzedrucktem secret
versiglt zu Zigeser am Kathedra Petri anno etc. undecimo
845 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ill. März 19. 15V.
Der liat ron Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen. einer
Forderung Hans Alfelds un die Frau Schwevinyg für Kauf-
mannsware und bittet um Bezahlung.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mitweken nach Reminiscere anno domini XV* undecimo.
1511. März 27. mE 1521.
Simon Rode bekennt, duss er von Dr. Johann. Iszleben 40 (ulden
zu einer milden Sache erhalten habe.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Ick Symon Rode bekenne myt myner eygen handtschrifit, dasz
ich entpfanghen habe vom wyrdighen doctori fratri Johanni Iszsleben
Augustiner ordensz 40 gulden munthe an grosszen und pfenningen in
evner mylden sache, die sevner wyrden und myr bekant ist. Zw
orkunde neben meyner handtschrift myt meynen pitezir bevehst.
Geschen donnerstags nach Oculi 1511.
1511. März 28. 1522.
Simon Rode bekennt für sich, seine l'ruu und seine Iurben, dass
er sich mit dem Rate von Zerbst über ihre Streitigkeiten geeinigt
habe.
Or. Pap. St.
Stadturchiv zu Zerbst.
Ick Symon Rode bekenne in craft diessir meyner handtschrift vor
mich und in vormuntschaft Gertruden meynes eheweybes und Jacopfen
meynes szons, allen meynen erben und erbnehmen, auch vorwanten.
nachdem sich etzliche czeyt «zwusschen eynen erszamen rate von
gemeyner stadt Czerwist und den vorstendern der pfarkirchen sancti
Nicolai daselbst etzlicher vorschriebener jarrenthe halben veytliche
errunghen geczencke begeben und biesz doher gehalten, ich auch
derhalben geferliche vornemen gebraucht etc. dasz ich der geezencke
und errunghen halben dorch gutliche hendele der sachen zw gute
aller und iglicher gebreche nichts auszgeslosszen myt genantem rate
und vorwanten gantzs zw grunde gutlich und wol gescheyden und
vortragen seynt, saghe auch abe in gnanter craft diesszer meyner
handtschrift und vorezihe geghen den irlauchten houchgeborn fursten
und hern Ernsten und hern Wolfgangen, fursten zu Anhalt etc. eynem
erszamen rate und allen inwonern und vorwanthen-der stadt Czerwst
und allen iren gnaden undirtenighen und vorwanthen alle veytliche
gewehr und vornemen, wie man die myt worthen ader wercken
Nr. 1520— 1525. 1511. 849
gedenken aber gebrauchen muchte, der sache durch mich ader die
meynen nummermehr gedencken ane alle argelist und gevehrde. Desz
zw orkunde und stetlicher haldung meyn gewontliche pitzschir hyr
neben meyner handtschrift in, als der stadt und inwonern Üzerwst,
ubirreyschett. Anno domini 1511 am frigtage nach Oculi. Diessze
alle vordrichte isz doch unschedlich meyner jerlichen renth, auch
leybgedingesz myr und meynen eheweybe lauts sigel und brive vom
erszamen rate zw Üzerwst beschen und widderfaren.
1511. April 19. Magdeburg. 1523.
Paul Smitt, Bürger der Neustadt, verkauft mit Zustimmung
des Erzbischofs einen Gulden aus seiner lHolgzmark im Bar-
lebenschen Holze zwischen den beiden dem Kloster S. Lorenz ge-
hörigen Marken den Vikaren der Kirche S. Petri et Pauli in der
Neustadt wiederkäuflich für 20 Gulden.
Cop. 69 fol. 48°.
St, M.
— Magdeburg anno domini 1511 sonnabends am heyligen oster-
abendt. '
1511. April 24. Halle. 1524.
Der Rut der Sudenburg verkauft mit Zustimmung des Lurzbischofs
und des Domkupitels 36 Gulden jährlich wiederkäuflich für
600 Gulden an Jacob Gerecke zw Magdeburg , worüber Ersbischof
Ernst dem Rute einen Schudlosbrief giebt.
Cop. 102 fol. 429" Cop.69 fol. 463".
St. M.
— Halle uff sant Moritzburg ym eylfften jhar dornstages in den
heiligen osterleichen feyrtagen.
1511. April 24. Halle. 1535.
Erzbischof Ernst stellt dem Rate der Sudenburg einen Schadlos-
brief aus über ein Kapital von 700 Gulden, welches die Suden-
burg für ihn gegen 42 Gulden Zins bei dem Zerbster Bürger
Hans Cealmstorf aufgenommen halte.
Cop. 69 fol. 446.
St.M.
— Halle uff sand Moritzburg — funfizcehenhundert darnach im
eylften jhar donnerstags in den heyligen osterlichen tagen.
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 94
850 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1511. April 24. Halle. _ 1526.
Der Rat der Stadt Burg verkauft an den Magdeburger Bürger
Asmus Moritz 60 Gulden jährlich wiederkäuflich für 1000 Gulden
zu Gunsten des Ersbischofs Ernst, der dem Hate einen Schadlos-
brief ausstellt.
Cop. 69 fol. 642. 463.
St. M.
— Halle uff sand Moritzburg funffzcehenhundert darnach im
eylfften jhar donnerstags in der heyligen osterwochen.
— —— MÀ nn
1511. April 28. Halle. 1527.
Der liat der Sudenburg verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs
und des Domkapitels 30 Gulden jährlich wiederkäuflich | suit
500 Gulden an Jacob Gerecke zu Magdeburg, worüber der Erz-
bischof dem Rate einen Sicherheitsbrief ausstellt.
Or. Perg. beschädigt. Sp. — Cop. 102 fol. 431".
St. M.s.r. Sudenburg Nr. 11.
— Halle uff sant Moritzburg funffzcehenhundert darnach im eylften
jhar montags nach dem sontag Quasimodogeniti.
1511. April 28. Halle. 1528.
Der Rat der Neustadt verkauft an das Stift S. Nicolai 12 Gulden
jährlich wiederkäuflich für 200 Gulden mit Zustimmung des
Ersbischofs und des Domkapitels, worüber jener dem Rate einen
Sicherheitsbrief ausstellt.
Cop. 102 fol. 434 und 434". Cop.69 fol. 447 und 447".
St. M.
— Halle uff sant Moritzburg — funffzcenhundert dornach im elfiten
jhar montages nach dem sontage Quasimodogeniti.
1571. Mai 30. 1539.
Hans Kok zu Magdeburg schreibt dem Rute von Zerbst, dass er
weder Martin Krüger noch Peter Linken befohlen habe, Geld von
Peter Lange zu fordern, sondern dass er diesen aufgefordert habe,
von seinem verdienten Lohn etwas an Linke und nicht an Krüger
zu bezahlen; er bittet seine Klage wegen des rückständigen Lohnes
anzunehmen.
Or. Pay. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am frigdage na Ascensionis domini XI.
Nr. 1526— 1520. 1511. 851
1511. Mai 31. Magdeburg. 1530.
Erzbischof Ernst gewährt für den besuch des neugestiftelen
Oalvarienberges bei Schrotdorf einen Ablass.
Cop. 69 fol. 629 ".
St. M.
Walther, Mons Calrariae S. 7.
Ernestus dei et apostolice sedis gratia sancte Magdeburgensis
ecelesie archiepiscopus, primas Germanie etc. Universis ot singulis
presentes litteras nostras inspecturis Christi fidelibus salutem et charitatem
in domino. Piis et sinceris fidelium votis, que in laudem dei cultus-
que divini augmentum atque in animarum salutem precipue tendere
dinoscuntur, alacrius intendimus eaque propensius favoribus prosequimur
opportunis. Supplicationibus ergo devotis nostrorum in Christo fidelium
dilectorum provisorum ecclesie sive capelle sancti lacobi maioris in
Schrottorff prope et extra muros civitatis nostre Magdeburgensis favora-
biliter inclinati, qui ut asserunt pio zelo devotionis concitati in
memoriam recolende passionis domini nostri Ihesu Christi transitum
eiusdem salvatoris, quo crucem humeris suis baiulans pro nobis
peccatoribus a loco iudicii usque ad montem Calvarie, ubi mortem
acerbissimam ob salutem nostram subiturus ire non dubitavit, prope
et extra muros civitatis nostre prefate certis passibus designatum signis
ac tabulis, prout de more in plerisque locis aliis fieri solet, ibidem
positis descripserint et figurari procuraverint, nos ob reverenciam
omnipotentis dei atque salutifere passionis eius memoriam in piorum
cordibus hominum crebre excitandum necnon ob precipuum prefatorum
exponeneium sincere devocionis affectum, omnibus et singulis Christi
fidelibus vere penitentibus et confessis aut in gratia dei existentibus,
qui singulis sextis feriis atque diebus dominicis per totum anni circulum,
insuper in singulis festivitatibus beate Marie virginis necnon in eb-
domoda sancta post Palmarum diebus singulis passionis et iterum in
festis pasce, penthecostes et eorum octavis, ascensionis atque nativitatis
domini, in quartis feriis quatuor temporum ac festivitatibus sanctorum
Philippi et Iacobi maioris ceterorumque omnium apostolorum ac
dedicacionis ecclesie eiusdem, Marie Magdalene atque Michaelis devo-
cionis et oracionis causa. predictum locum designatum accesserint et
ibi ex cordis sui devocione in memoriam passionis dominice coram
qualibet figura illic reposita et per passus quosdam divisa tria pater
noster cum totidem ave Maria in honorem quinque vulnerum Christi
dixerint, de omnipotentis dei misericordia ac beatorum Petri et Pauli
apostolorum auctoritate necnon sancti Mauricii et sociorum eius nostro-
rum patronorum meritis confisi quadraginta dies indulgenciarum de
iniunctis eis penitenciis misericorditer in domino relaxamus. In quorum
fidem et testimonium sigillum nostrum presentibus litteris nostris perpetuo
tempore duraturis est appensum. Datum Magdeburg in aula nostra
archiepiscopali anno domini millesimo quingentesimo undecimo, die
sabati, ultima mensis Maii
54*
852 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1511. Mai 31. Magdeburg. 1531.
Wenzel Schabey zw Gross- Wanzleben verkauft mit Bewilligung
des Erzbischofs Ernst einen Wispel Weisen aus einem freien Hofe
und fünf freien Hufen und fünf Vierteln Laudes in dem Gerichte
daselbst an Asmus Moritz zu Magdeburg wiederkäuflich für
40 Gulden.
Cop. 69 fol. 48.
St. M.
— Actum Magdeburg anno domini 1511 sonnabendts nach Ascen-
sionis domini.
1511. Juni 2. 1532.
Der Rut von Magdeburg. schreibt un den von Zerbst im Interesse
einiger seiner Bürger, die Geld an Hausstätten in Zerbst stehen
hatten.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszen frunthliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen
frunde. De achtbar und erszamen Pasca Alvensleben doctor, Jacob
und Baltazar Krappen und de erven Symon Passchedach und ander
unsze borger berichten uns, wu sze up jwe erfordern durch den richter
tho Czerwst thor drydden upbiedunge etliker vorwusten brantstede
halven, daran sze gerechticheit tho hebben vormeynen, vorbescheyden
syn etc. szo beclagen sick de obgenanten und ander borger, szo in
der ladunge bestymmet, dath sze des beschreven brandes halven mehr
dann jwe erszamicheit in schaden gekomen und orer tinsze bether
nicht myt geringem schaden entberen, ane dath sze des hovetgeldes
ock vaste in mangel stahn, und wu sze des nu forder von jwer
erszamicheit villichte umme geborlicke schoth, dath sick doch orer
gerechtichkeit myt nichte vorglyket, scholden entsath und alszo durch
jw als medeglythmathen des gerichtes dar von gebracht, hebben sze
sulks dondes und vorgenommen forderunge nicht geringe vordungken
und wurden mytt andern wegen und vornehmen dar jegen tho drachten
vororsakt, dar mede aver sulks vorbleve und an beyder syth moyge
und arbeyt vorhuth mochte werden, hebben sick obgnante unsze
borger up unsze guthlike underredunge irboden, jwer erszamicheit
dath jenige, wes sze in dem falle dar von tho rechte schuldich, tho
leisten, szo lange sze tho den steden bequeme koper bekomen edder
sust myt der tydt mochten wedder gebwet werden, und is darumme
unsze frunthlike bede, jwe erszamicheit wille sick desszes vorgenommen
processes entholden und dyszer erbedunge gesediget syn, up dath sick
de unszern keyner upgelechten beswerunge von vordechtigen und
partiesschen richtern beclagen dorften und alszo dardorch tho andern
vornehmen nicht vororsaket werden, und syn des vorsehens, jwe
Nr. 1531—1583. 1511. 858
erszamicheit werde der saken gestalt und der unszern grothen schaden
bedencken und sulk vornehmen beth thor betherunge in gerow stellen,
dath wylle wy umme de sulvige jwe erszamicheit widderumme tho
vordynen gantz willich bfunden werden. Datum under unszir stadt
secreth am mondage nach Exaudi anno XV* undecimo.
Rathman und inningsmeister
der olden stadt Magdeborch.
Adresse: Den erszamen burgermeistern und rathmannen der stadt
Czerwst —.
1511. Juni 23. Halle. 1533.
Ergbischof Ernst verschreibt seinem Leibarzt Andreas Hirschhorn
jährlich ein Schock Brennhole aus dem Biederitser Forst für seine
Lebgeit.
Cop. 69 fol. 444. Cop. 102 fol. 448”.
St. M.
Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zcw Magdeburg, primas
in Germanien, administrator des stifts scw Halberstad, hertzog zcw
Sachssen, lantgrave in Doringhen und marggrave zcw Meissen, bekennen
offentlich mitt dieszem brive fur uns und alls unser nachkommen
ertzbischove bye der kirchen zew Magdeburgk, das wir mitt wissen,
willen und vollworth der werdighen und erhafitigen unser besunder
lieben andechtigen hern thumprobsts, techants und capittels gedachter
unser leipartzte und lieben getrawen doctorn Andrean Hirschhorn zcw
notdorfft seiner hawszhaltung usz besunder gunsth und gnad und
umb seiner getrawen dinste willen, szo er uns ofitmals und lang zceit
her mitt willigem vleyss gethan und furder thun sall und will, ein
sechtzig börnholtzes usz unszerm gehultze zcw Bideritz jherlich die
zceit seins lebens zew haben gegeben und vorschrieben haben, geben
und vorschreiben yme sulch sechtzig holtzes gegenwerttiglich mitt
eraff diesz briefs und weiszen auch hirmitt itzigen unsern molenvogt
zcw Magdeburgk und den jhenighen, szo zcw iderzcheit doselbs sein
wirdet, an gedachten doctorn Andrean Hirszhorn yme sulche sechtzig
holtzs uff Galli nehstkunfftig anzewheben und alszo hinfurder alle jar,
die weil er lebt, jherlich uff den selbtighen sandt Gallen tagk von unser
und unszere nachkommen ertzbischoven weghen usz unszerm gehultze
zcw Bideritz zcw entrichten und in sein behawsung zcw Magdeburgk
zcw fahren lassen und szo seiner nicht mehr wehre, sall dieszer briefl
todt und machtlosz sein, getreulich und ane geverde, desz wir zcw
urkund unser ingesigel an dieszen brieff haben lassen henghen; und
wir Adolff von gots gnaden furst zcw Anhalt etc. thumprobst, Eustachius
burggrave von Leisznig techand, Bernhart von Veltheim eldester und
capittel der kirchen zcw Magdeburgk bekennen auch hirmitt in dieszen
brive, das wir zcw obgeschriebener vorschreibung , wie die von worth
854 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
zcw wortte vormeldet unser gunst, wolworth und bewilligung gethan
haben, thun und geben auch unszer gunst, vollwort und bewilligung
dor zcw gegenwertiglich mitt dieszem brive, an den wir desz zcw
bekentnisz unser ingesigell neben obgedachts unsers gnedighen hern
sigel auch mitt wissen haben lassen hengen, der geben ist zew Halle
uff sandt Moritzburgk nach Cristi unsers herrn geburt funfitzehen-
hundert darnach im eylfften jhare am mantage nach Corporis Cristi.
— — — Ó——M
1511. Juni 25. | 1534.
Der Rat von Magdeburg muhnt bei dem von Zerbst 121:, Gulden
Wergeldes für den erschlagenen Jacob Gercke zu Gunsten von
dessen Kinde ein.
— am mytweken nach Johannis anno XV undecimo.
1511. Juli 8. 1535.
Der Rat der Neustadt verwendet sich bei dem von Zerbst in einer
Erbschaftsangelegenheit.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsunderen guden frunde.
Hanns Vogt unsze arme burger heflt uns undher anderen brichtit,
dath sin sone Hans Vogit godt szeliger ohme achte gulden edder szo
vele geldes in synem lesten ane ydermennichlichs vorhinderen up-
thonemen bscheden, wu juwen ersamheiden bewust, uns deshalven an
juwe ersamheide tho vorschriven gebeden, der wy ohm nach gelegen-
heit der sache nicht wusten to weygeren. Dhemnach, gudhen frunde,
isz an juwe ersamheide unse fruntlichs bidden, gy willen sines sons
nagelaten weddewen Juden (?) gutliken wiszen, dath gy gude arme
mhann alszodan gelt sunderen vorhinderen van Hans Pawels burgher
der olden stadt Magdeburch upboren moge, angesehn dy ghenante
Hans Vogit unse burger myth siner husfruwen van dhen boszen
pocken gantz swack syn, juw hirinne furderlich, glick juwe ersam-
heide van uns gherne gdhan vornhemen, ertzeigen, ock ohm gunstigen
willen in furderunge des hergewedes mede deylen, synt wy umb
juwe ersamheide tho vordenen gneigt unde dhont myt vlite gherne.
Des juwe richtige antworde by jegenwerdigen boden. Datum under
unsem stadt lutke secret dinstages post Udalrici anno domini Xv*
undecimo. Borgermeister und rathmann
der nyen stadt Magdeburch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmann der stadt
Czerwist —.
Nr. 1534—1587. 1511. 855
1511. Juli 12. 1536.
Drewes Osterborch schreibt an den Rat von Magdeburg in einer
Streitsache wegen gelieferter Heringe.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mein willich unvordroten dinst tovorn. Erbarn und wiszen
gunstige leven hern. Die vorscrifft des ersamen rades der stadt
Czerwst mit ingelechter supplication Bastians von Üzerwst an jwe
erbarheyt aver my gedan und mick die vort tho vorantwerden hebben
behenden laten inhalts beyder brive, hebbe ick horen leszen und tho
guder maten wol vornomhen und byn nicht gestendich, dat ick ge-
dachten Bastian von Czerwst yhe ennigen heringk vorkofft, derwegen
he gegen mick sick tho beclagen mochte vororsaket werden, sundern
ick hebbe Hanszen Moszentyn twey tunne heringes vor seven gulden
myn eyn ort vorkofft, den he mick noch hude by dage schuldich isz,
des he ock nicht in avereden syn wert, hefit he nu dem cleger den
heringk, alsze he den ok neven om besichtiget hefft, wedder thokomen
laten, solichs gyfft my nichts tho schaffen und gmelter Moszentyn
werdt sick gelegenheyt des handels ungetwivelt in syner antwort wol
horen laten und weyt diszmals gedachten ersamen rade von Zcerwst
noch orem borger disser saken halven furder neyn antwort tho geven,
vele myn tho donde vorpflichtet, dan vormeynt mick mehr gedachte
Bastian van Czerwst boven dat rechtliker ansprake nicht tho vorlaten,
so enbede ick my up jwe ersamheyt myner gegin om tho aller
billicheyt gantz mechtich tho synde, wes na vorhorder sake sunlich
edder rechtlick moge ermeten und erkant werden, und wil mick hyr-
mede tho disszer tydt also vorantwert hebben, dan wurmede ick juwer
erbarheyt dinstbarlike wusten tho wysen, byn ick willich und unvor-
droten. Geschreven am sonnavende na Kyliani anno domini XV* XI"»,
J. E. w.Drewes Osterborch.
Adresse: Den erbarn und wiszen borgermeystern, rathmann und
inningeszmeystern der olden stadt Magdeborch —.
1511. Juli 12. | 1537.
Hans Moseniyn schreibt an den Rat von Magdeburg in einer
Streitsache wegen gelieferter Heringe.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen und unverdroten dinst tovorn. Erbaren und
wiszen, gunstige leven hern. Des ersamen rades van Üzerwst vor-
scrifft mit ingelechten clagebrive Bastians von Zcerwst an jwe
erbarheyt aver mick gedhan und mick die vort tho vorantworden
thogeschigkt, der beyder brive inhalt hebbe ick horen leszen und tho
856 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
guder mate wol vernomhen und foge juwer erbarheyt darup tho
weten, dat my gmelte Bastian von Czerwest löth anthien, dat ick óm
twen tunne Hilgenlender heringk kopen wolde, darum ick óm wedder
entboden, he scholde hyr sulvest tor stede komen, so wolde ick óm
verhelpen, dat he guden hering krigen mochte, und alsze he hyr
gekomen, so byn ick mit óm tho Drewes Osterborge gegan, dem
sulvigen ik twey tunne heringes vor soven gulden myn eyn ort om
tho gude sulvest affgekofit, den he na guder nottrufft besichtiget, vor
die betalunge ik haften moth; diewile he denne nu den hering sulvest
besehen und ónm tho der tydt wol gefallen hefft, so sy Drewes Oster-
borch noch ick gemelten Bastian von Czerwst, efft óm glick die hering
getadelt were, furder darvor tho haften nicht vorplichtet, sundern
mach he my boven dat nicht redeloszs laten, so wil ick óm vor juwer
erbarheyt dón und plegen allent, wes jwe ersamheyt na vorhorder
sake ermeten und erkennen werden, dar tho man myner tho aller
billicheit gantz mechtich syn schal, und wil mick hyrmede tho disszer
tydt also vorantwerdet hebben, dan wurmede ick juwer erbarheyt
dinst und willen wuste tho bewiszen, solehs byn ick gantz willich
und unvordroten. Geschreven am sonnavende na Kyliani anno
domini XV* undecimo. J. E. w.Hans Moszentyn
Adresse: Den erbaren und wiszen burgermeistern, rathmann und
inningszmeistern der olden stadt Magdborch —.
Beide Briefe schickt der Rat von Magdeburg am Montag nach
Kiliani (Juli 14) an den Rat von Zerbst.
1511. August 12. 18538.
Mehrere Bürger beklagen sich beim Tate, dass sie von der Stadt
Zerbst ihre Zinsen nicht zur Genüge empfangen und billen um
Abhülfe.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unse gehorsame wyllige dynste thovorne. Erbare wiszen gunstigen
leven heren. Die erszame radt der stadt Cervist hebben uns etlike
tinsze na bemeldinge orer dar over gegefen bryff unde segell vor-
schreven, die wy genuglich unde fulstendich woll vortholeggen hebben;
alsze hebben sie uns etlike tydt na dem brande des jares nicht mer
dan die helfte gegeven, solichs wy nicht anders dan alleyne upp eyne
rekenschopp angenomen unde entpfangen, wowoll sie sick horen laten,
dat wy one doch mit nichte gestendich syn unde sie ock mith neynen
quitancien erkunden und bewiszen mogen, alsze hebben sie uns nw
den mereren deyl in dren jaren keyne tinsze gegeven unde openbar
gesecht, willen wie uns an der helfte der tynsze nicht sedigen laten,
so wolden sie des affwarden, wath wy darumbe dhon konden, solichs
uns anthonemen gantz unlidelich yst unde werden sodans nicht
Nr. 1588—1540. 1511. 857
unbillich jwer erbarkeit alsze unsen heren tho clagen vororsaket, isz
von deswegen unsze flitige unde demüdige bede, uns an den erszamen
radth von Cervist gunstliken vorschriven, dat sie uns na lude orer
vorschrivunghe unsze jerlike tinsze ane lengeren vorthóch mochten
entrichten unde betalen, darmede wy forder unclagehafitich mogen
gemaket werden, wo sie aver jwer erbarheit underrichtung vorachten
unde uns neyne uthrichtinge wedderfaren mochte, bidden wy uns
alszdann gunstliken tho orloven, dat wy die obgemelten von Cervist,
ore perszonen unde guder mith rechte alhir in der stadt kummeren,
hemmen unde upholden moghen, so lange dat wy unszer vorsethen
unde bedageden tinsze upp den inholdt der vorschrivunge fulkomlick
mogen entrichtet unde betaledt werden, unde uns hyrinne gunst,
hulpe unde forderunge bewiszen, darmede wy tho unszer betalunge
komen mogen, dath willen wy umbe jwe erszamheit alle tydt
gehorszamichliken vordinen. Gescreven am dinszedage nach Lorentii
anno domini XVC^ undecimo.
Hinrick Harkstro die junger, Hans Topp,
Hans Mewes, Hans Inszell, Hinrich Schulte,
Drewes Langen sampt unszen anhange.
Adresse: Den erbaren unde wiszen borgermeystern, rathmannen
unde innigszmeystern der olden stadt Magdeburg —.
Diesen Brief schickt der Rat nebst einer Befürworlung an den
Rat von Zerbst am 16. August (am sonnavende nach Assumptionis
gloriosissime virginis).
1511. August 25. Halle. | 1539.
Erzbischof Ernst verkauft 15 Gulden jährlich aus dem Amte Calbe
wiederkänflich für 300 Gulden an Hans Robin zu Magdeburg
mit Zustimmung des Domkapitels.
Cop. 103 fol. 447‘.
St. M.
— Halle uff sand Moritzburgk — Xv* dornach im eylfften jare
am montage nach sand Bartolomeus tage de heiligen apostels.
1511. Oktober 14. Halle. . 1540.
Erzbischof Ernst verkauft an Asmus Morile zu Magdeburg
42 Gulden jährlich aus dem Amte Wanzleben wiederkäuflich für
700 Gulden mit Zustimmung des Domkapitels.
Cop 102 fol. 451 *.
St. M.
— Halle uff sante Moritzburg — funfezehnhundert dornach im
eylften jhar am dinstag Calixti.
858 . Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
[511. November 3. 1541.
Der Rat der Stadt Magdeburg bekennt , dass Katherina, Thomas
Salmons nachgelassene Witwe, eine Anzahl Dokumente bei ihm
Zur Aufbewahrung niedergelegt hat.
Or. Perg. Si.
St. M. 8.r.
Wy burgermeyster, rathmann unnd innigszmeister der olden stadt
Magdeborch bekennen in unnd mytt deszem unszem opin breve, dath
nach der gebordt Christi unnszes leven herrn im voflteinhundersten
und theinden jahr am mytweken nach Egidy hefft de dogintszame
frow Katherina, Thomas Salmonns nagelaten wedewe, orer schriffliken
bewillunge nach vor unns nedder gelecht de vorsegelde lehnbryffe,
dar mede Thomas unnd Jacob Salmon gebruder und ore voreldern
tho menliken lehn belegen gewest syn unnd thom ersten vyer lehn-
bryfle bisschop Gunters mylder gedechtnissze, de eyn des datum
inholdet vyertheinhundert soven, aver sovendunddrittich worde landes
meldinde unnd noch eyn bryfi aver desulven worde, de anderen twe
brifte, des datum holdet vyertheynhundert achteyn, de eyn meldet up
de Salmon unnd Hogenboden, de ander up de Salmon alleyn, item
von bysschop Frederick mylder gedechtnissze vyff bryff, de eyn von
dem dato vverteinhundert sestich, de ander von dem dato vyerthein-
hundert eynunndsestich, de dridde von dem dato vyertheinhundert
vyerundsestich, de vyrde von dem dato vyerteinhundert tweunnd-
sestich, de voffte von dem dato vvertheinhundert und seszundvyertich;
item von bisschop Ernste dem itzigen unnszem gnedigsten herrn twe
brive, de erste von dem dato vyerteinhundert sovenundsoventich, de
ander von dem dato vyerteinhundert vyerunndnegintich; item von den
eddeln von Plothen twey bryffe, .eyner von dem dato vyertein-
hundert eynnundsestich, de ander von dem dato vyerteinhundert
sesunndachtentich; item von der domprovestie tho Magdeborch vyer
brvffe, de erste von dem dato vyertheinhundert achtein, de ander von
dato vyerteinhundert sovenundsoventich, de drydde von dato vyertein-
hundert evnunndsoventieh, de vyerde von dato vyerteinhundert eyn-
undsoventich; item von den Asscheborgern eilffen bryfie, der erste,
des datum holdet vyerteinhundert sovenunndvyertich Tyle und Jacob
von Dohm vorschreven, de ander dem sulvigen vom Dohm vor-
schreven, des datum holdet vyerteinhundert vyertheyn, de drydde vom
dato vyerteinhundert vyerunndsestich, de vyerde vom dato vyertein-
hundert dreunndsestich, de voffte vyerteinhundert dreyundachtentich,
de seste vyerteinhundert seszunndsoventich, de sovende vyerteinhundert
und vvertich, de achte bryff vyerteinhundert unnd tweunndtwyntich,
de negende von dato vyerteinhundert neginundvofitich, de theinde des
datum holdet vyerteinhundert vyffunndachtentich, de elffte vom dato
vyerteinhundert negenunndsoventich; item dre bryve von den von
Alszleven geven, de irste vom dato vyerteinhundert dreundszoventich,
Nr. 1541— 1544. 1511. 859
de ander von dato vyerteinhundert sesundsoventich, de drydde vom
dato vyerteinhundert negenundachtentich; item eyn bryff von den
Schencken, des datum holdet vyerteinhundert sovenunsoventich; item
von den von Wulffen twe bryffe, de eyn des datum holdet vyertein-
hundert vyffundsoventich, de ander von dato vyerteinhundert sesunnd-
soventich; item vom herrn abbte tho Berga twe breve, de eyn des
datum holdet vyerteinhundert achtunndsoventich, item von dem von
Beltz vyff breve, de irste, des datum holdet vyerteinhundert vyer, de
ander vom dato vyerteinhundert negenundachtentich, de drydde vom
dato vyerteinhundert vyffunndachtentich, de vyerde von dato vyertein-
hundert eynnundsoventich, de voffte vom dato vyerteinhundert unnd
szesunndsoventich: item eyn bryff von den Doren vorschreven meldet
von twintich gulden tinszes uth evme bryffe von unszen vorfaren
vorschreven. Desse bavennbestymmeden lehnnbryfle "hefft de gnante
frow Katherina bmelten Jacob Salmon an schryfften unnd segeln
unvorseret avergeantworth, de he alszo sick genohmen unnd in syne
gewere gebracht, mehr hedde sze kevn bryffe under sick, alleyne de
bryve, dar mede sze belyfftuchtiget wer, der denne vyer gewest, dar
von hefft sze gelofflick aveschryfft und copie gerevkt unnd alszo de
rechten original dar aver by sick beholden, sust syn dar noch twe
bryffe gewest von dem iczigen unszem gnedigsten hern von Magde-
borch vorsegelt, de den Hogenboden unnd Salmonnen tho gelyk tho-
stahn, de beyden parten tho gude by unns schullen vorwareth werden,
szo lange sze sick des underlanges dar aver vordragen. In bekent-
nissze mytt unszer stadt bynnen upgedrugken secreth vorsegelt am
mondage nach Omnium Sanctorum anno domini XV* undecimo.
1511. November 13. Halle. 1542.
Erzbischof Ernst verkauft an seinen Leibargzt Dr. Andreas Hirsch-
horn 5 Mark jährlichen Zinses aus der Herbstibede zu Biere
wiederküuflich für 50 Mark, welche derselle von Asmus Moritz,
Dürger zu Magdeburg, mit 150 Gulden abgelöst.
Cop. 102 fol. 465.
St. M.
— Hall auff sandt Moritzburg — funffzcenhundert dornach im
elfften jhar dunerstags Brictii.
1511. November 13. Halle. 1543.
Ergbischof Ernst verkauft dem Magdeburger Dürger Cone Kroger
21 Gulden jährlich aus dem Amte Culbe wiederkäuflich für
350 Gulden.
Cop. 102 fol.463. Cop. 69 fol. 495.
St. M.
— Halle uff sant Moritzburg funfizeehnhundert dornach im eilfften
jhar dornstages nach Martini.
860 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg
1511. November 30. 1544.
Das Kloster S. Taurentii belehnt Hans Disgemann mit einer
Windmühle vor dem Inslebischen Thore in der andern strate na
der Elfen unde is de irste mollen van dem breden wege intogande
genometh de hogenmollen für einen Wispel Roggen und mit dem
Haus dabei für 5 Schillinge, wobei sich Diszemann noch verpflichtet,
Mühle und Haus in gutem Zustande zu halten und wieder ab-
zugeben.
Cop. 378 fol. 118 ".
St. M.
— veffteynhundert jar und dar nha in dem elften jare am dage
saneti Andree apostoli —.
Aus der Überschrift ergiebt sich, dass der gewesene Bürgermeister
(proconsul) der Neustadt Cyriacus Sanne am 22. Oktober die Mühle
abgegeben hat, weil er sie aus Armut nicht wiederherstellen lassen
konnte (eo quod illud renovare propter inopiam suam non potuit).
1511. December 22. 1545.
Der Rat der Neustadt ersucht den von Zerbst, dass dieser ein
Vermächtnis von 12 Gulden aus dem Nachlass Peter Vogits an
seinen Vater Hans Vogit in der Neustadt durch des Verstorbenen
Wittwe zu sahlen veranlasse.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— mandages nach Tome apostoli anno domini XV° undecimo.
1511. December 24. 1546.
Das Domkapitel spricht gegen den Prokurator Heinrich Herkensen
seine Zustimmung aus, dass der Vikar Caspar Dehne auf sein
Haus in der Sudenburg auf dem Pralenberge hinter Heyso
Basedow ein Kapital von 20 Gulden aufnehmen darf.
zen. 102 fol. 461.
— Datum anno domini XY * undecimo in vigilia nativitatis Cristi.
1511. Halle. BEEN 1547.
Der Hat der Stadt Bury verkauft an Asmus Moritz zu Magde-
burg einen jährlichen Zins von 60 (Gulden wiederkäuflich für
1000 Gulden mit Zustimmung des Ergbischofs und Domkapitels,
worüber jener dem Rate einen Schadlosbrief ausstellt.
Cop. 102 fol. 427" und 428",
t. M.
— Halle uff sant Moritzburgk — funfzcenhundert dornach im
evlften jhar.
— —
Nr. 1544— 1551. 1511— 1512. 861
1512. Januar 3. Magdeburg. 1548.
Ludolf Pater, Johannes Prokurator und Convent des Hauses
S. Hironymi verkaufen dem Kloster U. L. Fr. einen Garten im
Diebeshorn längs der Stadtmauer, den ihnen der Vikur Johann
Stensetter geschenkt hatte, für 200 Gulden.
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr.
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 365.
— Magdeborch am sonnavende nha Circumeisionis domini im jar
dusent vyfihundert und twelffe.
1512. Januar 12. Magdeburg. 1549.
Der Offizial der Dompropstei bekennt, dass Christian Grosshaupt,
Propst des Klosters S. Laurentii, und der Magdeburger Bürger
Hans Preper sich über einen Zins von einem Hause in den
Grapengiessern bei der Kirche S. Jacobi dahin geeinigt haben,
dass dieser dem Kloster 24 Bauergroschen geben soll, wie es der
frühere Bewohner des Hauses Michel Wolter auch gethan hatte.
Cop. 102 fol. 463.
St. M.
— Datum et actum in consistorio causarum prepositure Magde-
burgensis sub anno domini XV* duodecimo, die lune, duodecima mensis
Ianuarii.
1512. Januar 25. 1550.
Das Domkapitel. spricht gegen den Prokurator Heinrich. Herkensen
seine Zustimmung aus, dass Hans Henmerstorf auf sein neu
erbuutes Haus in der Mühlenstrasse der Sudenburg ein Kapital
von 20 Gulden aufnehmen darf, es aber in 3 Jahren ablösen soll.
Cop. 102 fol, 461 v.
St. M.
— Datum anno domini XV* duodecimo die Conversionis sancti
Pauli.
1512. Februar 13. 1551.
Der Hat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er solle Clemen
Annysz und seine Mitithäter anhulien, 12 Gulden des fälligen
Wergeldes an das Kind Jacob Gerkes zu zahlen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am fridage nach Circumdederunt anno XV* duodecimo.
—— —
862 “ Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1512. März 1. 1592.
Moritz Busse, Cune Bode, Meister und Ratmann der Gewand-
schneider-Iinung, und Ulrich von Emden, | Speisemeister des
S. Annen-Hospitals, quilticren den Bat von Zerbst über den Zins
von 2 Jahren im Betrage von 12 Gulden.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— mandages na Invocavit anno duodecimo.
1512. März 11. 1553.
Der Möllenvogt Hans Ridder ersucht den Rat von Zerbst um
Zahlung von 12 Gulden von einer Bude daselbst an einen Kürschner-
gesellen Hans, der in Magdeburg bei Meister Thomas Steynbeck
erzogen und sich jelzt mit einer Verwandten des Bürgermeisters
Robbyn verlobt hatte; als Zeugen für die Schuld, die auch im
Schöffenbuche verzeichnet war, führt er an die Zerbster Dürger
Matthias Kunth, Peter Wegener, Heinrich Rupite und Bartholomäus
Jeneke.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des donredaghes na Reminiscere anno im XV* unde XII jare.
1512. März 18. 1954.
Der Rat von Magdeburg empfiehlt dem Bute von Zerbst für das
Ant eines Thorwärters Bartholomäus Schulte, den Sohn Jacob
Schulles aus Magdeburg, und bestätigt ihm seine eheliche Geburt.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donnerszdage nach Oculi anno domini XY * duodecimo.
1512. April 3. Halle. 1853.
Ergbischof Ernst verkauft an Thomas Mauritz, Doktor beider
liechte und Bürger zu Magdeburg, und an seine Frau Mechthild
18 Gulden jährlichen Zinses wiederkäuflich für 300 Mark aus
dem Amite Calbe.
Cop. 102 fol. 470‘. Cop.69 fol. 506 ".
St. M.
— Halle uff sanct Moritzburgk funfftzehenhundert dornach im
zcwelfiten jhare sonnabendts nach dem sontage Judica in der hilgen
fasten.
Nr. 1552—1559. 1512. 863
1512. April 21. 1556.
Der Rat von Mugdeburg, welchen der von Zerbst gebeten hat, mit
einigen Bürgern, die Zinsen daselbst zu fordern hatten, um
Nachsicht wegen der Bezahlung zu verhundeln, schreibt, dass er
dies bisher noch nicht gekonnt, es aber nun in der besten Weise
thun und die bedrängte Lage von Zerbst den Gläubigern vorhalten
wolle.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mytweken nach Quasimodogeniti anno XV * duodecimo.
1512. Mai 8. Magdeburg. 1557.
Hans von Bertensleben verkauft mit Bewilligung des Erzbischofs
Ernst und seiner Brüder Dusse und Hans 8 Mark jährlichen
Zinses, mit 16 Gulden zu bezahlen, aus Gross-Itodensleben wieder-
käuflich für 250 Gulden an Ludwig Alemann, Bürger zu Magde-
burg.
Cop. 69 fol. 50°.
St. M.
— Actum Magdeburg sonnabendts nach Jubilate anno domini 1512.
1512. Mai ?4. Halle. — 1558.
Erzbischof Ernst von Muadeburg stellt der Stadt Querfurt einen
Schudlosbrief aus über ein Kapital von 1100 Gulden, welches sie
bei Asmus Moritz, Dürger zu Magdeburg, gegen 66 Gulden Zins
aufgenommen hatte.
Cop.69 fol. 514 und 515.
St. M.
— Halle auff sandt Moritzburg — funflzcehenhundert dornach im
zwelfiten jhare montags nach dem sontage Exaudi.
—
1512. Juni 9. 1559.
Heine Biermann schreibt dem Schultheissen Claus Storm, dass er
das von ihm in Beschlag genommene Geld des Zerbster Dürgers
Matthäus Moller für den dortigen Weinschenken Jacob Stahr mit
Recht besetzt habe, wolle sich uber, wenn Moller es einklagen
werde, der Entscheidung des Schultheissen fügen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am middeweken na Trinitatis anno domini XV* XII°.
486 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1512. Juni 9. 1560.
Der Schultheiss Claus Storm schickt dem Rate von Zerbst der
Brief Heine Biermanns wegen der Beschlagnahme des (Geldes
des Bürgermeisters Matthäus Moller und bittet diesen, zu dem
bevorstehenden Gerichtstage zu konmen oder einen Bevollmächtigten
zu schicken.
Or. I'ap. Si,
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am avende Corporis Cristi anno 1512.
1512. Juni 13. | | 1961.
Der Offizial der Dompropstei beseugt, dass Anna, Matthias
Krogers nachgelassene Wittwe, dem Kloster S. Loreng 5 Schillinge
von ihrem Wohnhause, in der Klosterstrasse ante valvam S. Agnetis
monasterii zwischen Claus Drandis und Engel Zerwst gelegen,
wiederkäuflich für 18 Schock verkauft hat.
Cop. 378 fol. 119.
St. M.
— am sundage na Corporis Christi anno domini XV* duodecimo.
1512. Juli 12. 1562.
Der Rat der Neustadt verwendet sich für seinen Bürger Hans
Vogith beim Rate von Zerbst und bittet, dass dieser ihm die
12 Gulden, welche Peter Vogith von Meister Merten zu Münden
zu fordern und seinem Vater verschrieben hatte, aukonımen lasse.
Or. Pap. Si. abgebróckelt.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— mandages na Kiliani anno domini XV* duodecimo.
1512. Juli 13. 1563.
Dietrich von Kampen in Sudenburg , der wegen einer Schuld an
die Stadt Zerbst vn Daltger Kannengeler gemahnt war, bittet den
Rat um Aufschub, da er augenblicklich nicht in der Lage sei zu
bezahlen.
Or. Pap. Si. abgesprwngen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— in vigilia Vincla Petri anno domini milesimo quingentesimo
duodecimo.
Nr. 15601565. 1512. 865
1512. September 10. 1564.
Das Domkapitel giebt dem Prokurator Heinrich Herkensen seine
Zustimmung dazu kund, dass der Bäcker Hans Wernecke auf
sein Haus in der Sudenburg ein Kapital von 40 Gulden aufnimmt
unter der Bedingung der Ablösung desselben binnen 6 Jahren.
Cop. 102 fol. 485.
St. M.
— Datum anno domini millesimo quingentesimo duodecimo feria
sexta post Nativitatis Marie.
— —— ÁÀ— —À—
1512. Oktober 4. Halle. 1565.
Ergbischof Ernst beseugt, dass die Räte der Städte Gross- Salze
und Síassfuri dem Magdeburger Bürger Asmus Morite 66 Gulden
jährlichen Zins aus der Städte Einkommen für 1100 Gulden
wiederkäuflich verkauft haben, und verpflichtet sich, die Städte
für jenen Zins und etwaigen Schaden aus den ihm zustehenden
Einkünften aus denselben oder erforderlichenfalls aus seiner Kammer
sicher au stellen und schadlos zu halten.
Or. Perg. 2 Sp. beschädigt.
Stadtarchiv zu Gross-Salze.
Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zew Magdeburgk, primas
in Germanien, administrator des stifts zcw Halberstat, hertzog zcw
Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zcw Meissen, be-
kennen oftentlich mitt diesem brive vor uns und unsere nachkommen
ertzbischove zcw Magdeburgk, nachdem die ersamen unsere lieben
getrawen burgermeister und rathmanne unser stete grossen Saltze und
Stasfurdt vor sich und die gantze gemeyn doselbs uff unser begirlich
ansinnen und gescheffte uns zcw besunderm gefalen dem ersamen
Asmus Moritz burger unser alten stadt Magdeburgk, seinen erben
und erbnehmen adder innehabern des kaufbriefs mitt yren guthen
wissen sechsundsechtzig reinische goltgulden jherlicher tzinsze an und
ausz yren bereidsten geschossen, tzinszen, renthen, fellen und anderm.
auffheben yrer rathhewser alle jhar uff die heyligen fingsten, dieweil
dieser widderkawff stehet, in der alten stadt Magdeburgk unverhalten
tzu entrichten und betzalen vor eylfihundert reinische gulden heupt-
summa, die wir zcw unsern handen entpfangen und in unsern und
obgedachts unsers stifts nutz angewant, uff eynen widderkauft vorkaufft
und vorschrieben haben inhalts des kaufbriefs doruber voltzogen, das
wir die obgnanten burgermeister und rathmanne zw grossen Saltze
und Stasfurdt sulcher vorschreibung und jherlichen tzinse halben,
dieweill der widderkauft stehet, gantz schadelos halten wollen, und ob
sie ader yre nachkommen derwegen uft eynichen schaden gedrungen
wurden, den gereden und geloben wir vor uns und unsere nach-
kommen ertzbischove ynen widderzwkeren und tzu erstaten, setzen
Geschichtaq. d. Pr.Bachsen XXVIII. 3. 55
866 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
sie auch mit crafit diss briefs in eyne gewehr aller unser renthe,
zcinse, auffheben, zcolle und geleythe, so wir in obgnantten beyden
unsern steten jherlich eintzukommen haben, und weysen hirmitt unser
geleytsleuthe beyder vorgemelten stete an sie, sich von ynen der vor-
geschrieben zcinse, die weyl dieser widderkauff nicht geschiet, zw
erholen; so auch unser geleyte in beyden obgemelten steten durch
kriege adder ander zwfellig vorhindern nydderlegen, das sie sich der
tzinse doran nicht erholen mochten, gereden und geloben wir ynen
sulche zcinse usz unser cammer tzu entrichten und sie der sunder
alle yren schaden gantz zcuvortreten ane eintrag, behelff und geverde.
Des zcw bekentnisz haben wir unnser ingesigel vor uns und unsere
nachkommen ertzbischove an diesen brieff lassen hengen, und wir
Adolff von gots gnaden furst zcw Anhalt etc. thumprobst, Eustachius
burggrave von Leisznigk etc. techandt und capittel gemein der kirchen
tzu Magdeburgk bekennen auch oftentlich in diesem selbtigen brive,
das die obgeschrieben vorschreibung dieses schadloszbriefs alle und
itzliche stucke, punct unnd artickel dorinne auszgedruckt mit unserm
wissen, willen und vollwort geschehen sein, thun und geben auch
unser gunst und bewilligung dortzu gegenwerttiglich in crafft disz
briefs, an den wir desz zew orkund unsers capittles ingesigell neben
obgedachts unsers gnedigen hern sigel auch haben thun hengen, der
geben ist zcw Halle uff sandt Moritzburgk nach Christi unsers hern
geburt funfftzehenhundert darnach im zwelfiten jhar mantags nach
Michaelis.
Der Revers der Städte Salee und Stassfurt St. M. s. r. LB Nr. 362.
Cop. 102 fol. 486 und 487; Cop. 69 fol. 516".
1512. Oktober 18. 1556.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass er dessen
Bitte entsprechend einen Tag zur Verhundlung mit seinen Bürgern,
die in Zerbst Zinsen zu fordern hatten, auf Dienstag den
25. Oktober angesetzt habe, und bittet. dazu einen Bevollmächtigten
zu schicken.
Or. Pap. Si. abgesprungen
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mondage Luce Evangeliste anno domini XY* duodecimo.
1512. Oktober 293. — 1567.
Der Rat von Magdeburg erhebt bei dem von Zerbst für Hans
Kock, der zu einer Verhandlung dorthin kommen würde, Fürsprache.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst
— am sonnavende Severini episcopi anno XV* duodecimo.
Nr. 1566— 1571. 1512. 867
1512. Oktober 28. 1568.
Der Rat von Magdeburg meldet dem vun Zerbst, dass er Heinrich
Harkstro wegen eines Gefangenen eu ihm sende, und bittet um
Anhörung seines Auftrages.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am donrsdage Symonis et Jude apostolorum anno XV" duodecimo.
1512. November 8. 1569.
Hans Griben zu Magdeburg, der einige Schuldner bei dem Offizial
von Brandenburg verklagt hatte, weist auf ihre Bitte die Sache
vor den But von Zerbst und bitte diesen, Jurgen Berlin zur
Zahlung von 45 Schock, Urban Stefan von 10 Schock und Hans
Riwoldes von 50 Schock Grroschen für gelieferte Gerste anguhalten.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— Magdeburg mandach nha Omnium sanctorum anno XV* XII.
1512. November 10. 1570.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass seinem
Bürger Jacob Aventrodt im Erxlebischen vier Pferde weggenommen
seien, von denen Curt von Schierstedt eins soll geritten und in
Lindow haben stehen lassen; er bittet, es den Eigentümer besichtigen,
und falls es als das seine erkannt wird, ihm zukommen zu lassen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mytweken nach Theodori anno Xv * duodecimo.
1512. November 24. 1571.
Der Hat von Magdeburg bitte den von Zerbst um Mitteilung
dessen, was der gefangene Hans von Schierstädt über Beschädigung
von Magdeburgern ausgesagt hat, und um Bericht an seinen Ab-
gesandien eins sunderliken stugks halven, dat sick fuchlik nicht
wil schriven laten noch der fehedern tho vertrawen ist.
Or. Pay. 3.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mytweken vigilia Katherine virginis anno XV* duodecimo.
99*
868 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1512. December 1. 1572.
Der Bat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass Hans
Müller, als er in Zerbst Bier gekauft, ohne Grund von einem
Stadtknechte und Thorwärter niedergeschlagen und seines Spiesses
(speth) beraubt sei, wofür mehrere Zeugen, namentlich der Bruder
Müllers, vorhanden seien; er billet, den Knecht ernstlich su ver-
mahnen und den Spiess zurückzugeben, damit die Magdeburger,
die Zerbst tho juwem eygen frommen nicht upp geringe eventur
besoken, nicht wieder vergewaltigt werden.
Or. Pay. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am mytweken nach Andree apostoli anno XV* duodecimo.
1512. | 1573.
Die Stadt Calbe verkauft an Hans Robin den älteren, Bürger von
Magdeburg, 10 Gulden jährlichen Zins wiederkäuflich für
200 Goldgulden.
Handelbuch der Stadt Calbe Bl. CC. 44, unvollständig.
Stadtarchiv zu Calbe.
Wir burgermeyster und rathmanne vor uns unsze borger gemeyne
und alle ynwonere und bsonder vor unszer nachkomende der stadt
Calbe bekennen mit dyszem brive óffentlich, das wir alle eyntrechtig-
lichen mit wissen und folbordt vor uns unser borger obenberurth ufl
eynen rechten zcymlichen volstendigen wyderkauff vorkaufft haben
und vorkauffen mit crafit dyszes brives dem erszamen Hanszen Robin
dem eldern in der alden stadt Magdeburgk, óhn, seynen erben, erb-
nemen ader den, dy dyszen brieff mit seynem guten wissen und willen
inhaben, zcehen reynische gulden jerlicher zcynsze und renthe ym alle
jar uff Walpurgis binnen der stadt Magdeburg unverhalten zcu ent-
richten an und zcuvor aus allen unszeren und unszer geschossen, zcynszen,
renthen, pflichten und eynkommen und wur der zcu kurtze und sich
szo ferre nicht strecken wurde, als danne usz unszers iglichen inn-
woners und unszer nachkommen eygen gutern, die wir hie mit auch
vorhafiten, das wir alszo tzu thune reden und loben in crafft dyszes
brieves unbekummerth und ungehyndert aller und iglicher gerichte
geistlich ader wertlich und unverboten an ydermannen vor tzwer-
hundert volwichtige rinsche golthgulden, die uns bemelte Hans Robvn
der elter ubergetzalt und wol czu danck vorgnugt hat, die wir forth
in unser stadt Calbe nutz und frommen gewant haben. Doch haben
wir burgermeyster und rathmanne vor uns, unszer nachkommen uns dij
macht vorbehalten, das wir die tzehen gulden jerlicher zcynsze mit
tzweyhundert goldtgulden ader ganghafftiger muntze, die do mit eyn
gulde mag vorgnugt werden, wy.....
Nr. 1572— 1577. 1512— 1518. 869
1512. 1574.
Abt Tilemann von Kloster Berge, Dr. Johannes Zeyringk und
Propst Christian Grothovet vom Kloster S. Lorenz bezeugen, dass
die Ábtissin Anna Lammes und der Convent des letzigenannten
Klosters an Adam Buwlingk, Bürger gu Magdeburg, ein Stück
Land vor dem Schrotdorfer Thore gegenüber des Klosters Wind-
mühle für 10 Gulden verkauft haben, doch behält das Kloster das
Lehen und einen jährlichen Zins von 6 Schillingen.
Cop. 378 fol. 117.
St. M.
— veffteynhundert unde im twelften jare des —.
1518. Januar 5. 1575.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dieser möge
seinen Bürger Paul Straguth zur Bezahlung von 13 Gulden an
Graf Jost von Barby anhalten, für welche sich Hans Makerey
verbürgt habe und nun vom Grafen angelangt werde.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst
— am mytweken vigilia Epiphanie domini anno XV* im
trytteinde.
1513. Januar 8. 1576.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst noch um die Be-
fragung eines Gefangenen und Mitteilung seiner Aussage.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnavende nach Trium regum anno etc. XIII».
Nachschrift: Willet ouch de overgen fragestucke entlik vorbernen
und in keyns hende kommen laten.
1513. Januar 13. 1577.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass der dort
gefangen gehaltene Knecht nicht der sei, für den er sich ausgebe;
er habe deshalb seinen Diener Heinrich Harkstro gesandt, um
seine Identität festzustellen, und bittet, diesem den Gefangenen
zu zeigen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donrsdage nach Pauli primi heremite anno etc. XIII.
870 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
-
1513. Januar 18. Halle. 1578.
Hans und Jacob von dem Werder zu Breitin verkaufen mit Be.
willigung des Erebischofs Ernst an Asmus Moritz zu Magdeburg
12 Gulden jährlich aus Brettin und der wüsten Dorfstätte Legen-
Bellin für 200 Gulden wiederkäuflich.
Cop. 69 fol. 52.
St. M.
— Actum Hallis 1513 feria tercia post Anthonii.
1513. Mürz 1. 1579.
Das Domkapitel thut dem Domvikar Johann Stimer den Kloster-
hof in der Sudenburg, worin früher die Schirstedische gewohnt
hat, in dem kleinen Güsschen, so man nach dem Pralenberge
geht, neben dem Hofe, worin die Claus Klumpsulversche wohnt,
für seine Lebzeiten ein, wofür Johann Stimer sich verpflichtet, an
dem Hofe 71 Gulden eu verbauen.
Cop.102 fol. 497.
St. M.
— XV* und im XII jare dingstages na Oculi in der hilligen
vasten. 5 on
1515. März 4. Ä 1580.
Der Schenke Johannes Grover biltel den Hat von Zerbst um Auf-
schub einer Zahlung von 10 Schock Groschen, die er der Frau
Tilen schuldig ist.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— freitages nach Oculi XV* XIII.
1513. März 12. Neustadt-Magdeburg. 1581.
Gregorius Werbeck, Dekan zu S. Nicolai und Offizial des Erz-
bischofs, bekennt, dass Elisabeth, Wittwe des Magdeburger Bürgers
Baliser Muling, dem Kloster S. Agnes ein Kapital von
250 Gulden, die jährlich 15 Gulden Zins geben, zur Stiftung
ihres Seelgerätes vermacht hat.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
St. M. s.r. Agneskloster Nr. 136.
— Gescheen in dem vorgnanten jungfrowencloster sunte Agneten
in der nigenstat Magdeborch am sunavende des twelfiten dages des
mandts Marci anno XC* decimo tercio in jeghenwardichheyt des
werdighen ern Johannis Withgherwer summissarien in der kergken to
Nr. 1578—1583. 1513. 871
Magdeborch und Thome Gheverdes cleriken Hildensimensis stiffts
gethugen dar to sunderlich gefordert und gebeden.
Hinricus Bever notarius
ad premissa requisitus subscripsit
1513. März 28. Halle. 1582.
Curt und Ludolf von Belitg verkaufen mit Bewilligung des Ers-
bischofs Ernst an Asmus Morite zu Magdeburg einen Wispel
Roggen aus 2 freien Höfen und 5!/, Hufe und etliche Gras-
wiesen in und vor Schartau für 30 Gulden wiederkäuflich.
Cop. 69 fol. 52.
St. M.
— Actum Hallis in arce divi Mauricii anno domini 1513 feria
secunda pasce. EE
1513. April 2, | 1583.
Der Rat von Magdeburg verkauft wiederkäuflich 4 Gulden aus
dem Ralhause für 100 Gulden an das Kloster Meyendorf.
Cop. 750 fol. 121“.
St. M.
Wy borgermester, ratmann unde innigsmeister der stadt Magde-
borch bekennen vor uns unde alle unse nakomelinge mit dussem
unsem open breve vor alszweme, de on seen, horen edder lesen, dat
wy mit wolbedachtem mode und tydtlykem vorrade den werdigen
andechtigen unde innigen Elizabethen ebdeschen, Barbaren priorissen
unde gantzen sampnunge des junckfrowenclosters Meyendorp edder
dem edder den, de duszen breff mit des closters guden willen inne
hefft edder hebben, up einen fulstendigen bewerden wedderkop in und
uth alle unser stadt Magdeborch tynsen, renthen, plichten, schote,
thofellen, nuttunge unde inkomen, so wy itzunth hebben und tho-
kunftig gewinnen mogen, nichts buten bescheden, veer rynsche gulden
ganghafftiger munthe jarliker renthe wedderkopliker tynse vor hundert
gude unwandelbar rynscher gulden hovetsummen, de uns dorch desz
obgenanten juncfrouwenclosters proveste und vorweser wol tho dancke
unde tho genoge overgetald und entrichtet, de ock furde in unser
stadt schynbarliken nuth und fromen gewanth und belegt, vorkofft
unde vorscreven hebben, vorkopen und vorscriven óne de mit krafft
dusses breves, reden unde geloven hyr melde, de bemelte ebdische und
gantze sampnunge obgenantes closters Meyendorp unde oren nakomen
edder gewilligeden inhebbern desses breves vorberorth sulke vier
rynsche gulden jarliker tynsze an ganghafitiger munthe up de hilligen
osteren in der olden stadt gutliken unde an allen vortock ock unbe-
kummert geistliker und wertliker gerichte unde sust vom mennich-
likem unverbode wol tho danke entrichten und betalen schullen unde
872 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
willen, de wyle de wedderkoep, den wy vor uns und unse nakomelinge,
wenn uns dat even unde bequem is, vorbeholden, hyr over nicht
geschen is; und wenn wy edder unse nakomen sulken wedderkoep
doen willen, dat schullen und willen wy und unse nakomelinge
genanter ebdeschen und sampnunge edder örene nakomen edder
gewilligeden inhebbern dusses breves ein ferndel jars vor den hilligen
osteren nämeliken in den wynachten hillgen dagen anseggen unde
vorwytliken, unde willen óne alszdann in den hillgen osterweken
negest der kündunge de hundert gude unwandelbar rynsche gulden
hovetgeldes mit alszdann unde alle anderen vorsetenen unde bedageden
tynszen, effte der welke weren, barover in der olden stadt Magdeborch
gutliken unde wol tho dancke wedder geven unde entrichten ane alle
hindernisse, argelist unde geverde, ock geistliker unde wertliker
gerichte unvorboden unde sust von mennichlyken ungehindert. Unde
tho unser unvorrugkter thoholdunge aller vorberurden stucke, puncte
und artikel, so hebben wy obgenanten burgemeister, rathmann unde
innigsmeister der olden stadt Magdeborch unser stadt grothe ingesegel
an dussen breff wytliken heten hengen, de gegeven is nach Christi
unses leven heren gebort veffteynhundert darna in dem drittevnden
jar am sonnavende in der hillgen osterweken.
1513. April 7. BE 1584.
Hans Gittelde verklagt den Zerbster Bürger Jasper Meitgendorp
vor dem Offizial von Brandenburg, Thomas Beitz, wegen einer
Schuld.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donredage na dem sondage Quasimodogeniti anno domini
XV* XTI®°,
1513. Mai 3. Halle. 1585.
Erzbischof Ernst verkauft seinem Leibarst Dr. Andreas Hirsch-
horn 5 Mark jährlichen Zinses aus dem Dorfe Meitzendorf,
welche vorher der Magdeburger Bürger Asmus Moritz gehabt hat,
wiederkäuflich für 50 Mark Silber.
Cop. 102 fol. 507.
St. M.
— Halle uff sandt Moritzburg — funfftzehenhundert darnach im
drenzcehenden jhare am dinstage nach sandt Walpurgen tage.
Nr. 1584—1589. 1518. 878
1513. Mai 9. 1586.
Der Rat des Fleckens (blek) Frohse verkauft mit Zustimmung des
Möllenvogtes Hans Ritter dem Priester Johann Yseken von der
Kirche S. Katharinen zu Magdeburg zwei Gulden jährlich wieder-
käuflich für 40 Gulden.
Or. Pap. Si. abgefallen.
St. M. s. r. Magdeb, Kırche S. Katharinen Nr. 2.
— im veffteynhundersten und dritteynden jare mandages nha
Exaudi.
1513. Mai 20. 198%.
Der Bürger Stefan Louwe verkauft mit Zustimmung des Lehens-
herrn Heinrich Rode der Ulrichskirche einen Gulden jährlich aus
einer Hufe zu Gross-Öttersleben wiederkäuflich für 20 Gulden.
Abschrift von 1542.
Coptalbuch der Ulrschskirche S, 61.
— veffteynhundert jar darna in dem dritteinden jare am fridage
in der hilgen pingstwochen.
1513. Mai 20. 1588.
Abtissim Anna Lammes, Priorin Anna und der Convent des
\ Kloster S. Laurentii bekennen, dass Claus Lentke au Magdeburg
an Claus Insel daselbst nächst dem Zins und Lehen des Klosters
vier alte Schock jährlich von einem Hause auf dem cziszekebur
an eyn hus up dem orde in den winckel geleghen, dath tzunt
Caspar Surheringk in lehne hefft und bewaneth, woran Claus
Lentke nach Laut des Stadtbuches 11, Ferding jährlich und
6 Mark Kapital hatte, für 22 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.
Sep. 878 fol. 120.
— vefteynhundert und darna im dritteynden jare am fridage in
den hilligen pingisten.
An demselben Tage gelobt Claus Lentke dem Caspar Sauerhering
und seiner Frau, dass, wenn sie in drei Jahren 20 Gulden £usammen-
bringen würden, er dunn zwei Gulden zulegen würde, um damit die
22 Gulden Kapital wiedereukaufen.
1513. Mai 25. 1989.
Das Domkapitel giebt dem Prokurator Adam | .Molitoris seine
Zustimmung kund, dass Lorenz Hovet, Bürger der Sudenburg,
auf sein Haus in der krummen Strasse ein Kapital von 20 Gulden
wiederkäuflich innerhalb dreier Jahre aufnehmen darf.
Cop. 102 fol. 501".
— Datum anno domini XV° XIII feria quarta post Trinitatis.
874 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1513. Juni 25. 1590.
Martin Brunkow, Bürger eu Stendal, bekennt, dass ihm das
Domkapitel den Klosterhof in der Sudenburg, den vorher Come
Kroger inne hatte, neben Johann Mahrenholts Hofe für 71 Gulden
und eine Mark jährlich in den Chor eingethan hat.
Cop. 102 fol. 504.
St. M.
— vefftheinhundersten und drytteinden jare am sonnavende nha
Johannis Baptiste.
Der Hevers des Domkapitels steht ebenda fol. 504 mit dem unrichtigen
Datum mandags Vincentii confessoris.
1513. vor August. 1591.
Das Domkapitel thut Matthias Rode und seiner Frau Clare den
Klosterhof gegenüber von S. Pauls-Kirchhof gelegen ein, der
bisher Hans Smedt, Bürgermeister zw Perleberg, und seiner Frau
Dorothea zustand, wofür Matthias Rode 71Gulden Abstand an
diesen bezahlt und sich verpflichtet, noch 100 Gulden an dem
Hofe zu verbauen und jährlich eine Mark auf S. Jacobi zu einer
Memorie zu geben.
Cop. 102 fol. 499.
St. M.
Ohne Datum.
Der Revers des Mutthins Rode fol. 500.
Da diese Urkunden sich in dem Register des Erzbischofs Ernst
finden, so müssen sie bei dessen Lebgeiten auch ausgestellt sein. — Fynst
starb «m. 3. August 1513.
Nachträge.
1362. Juni 5. m l.
Johann von Santersleben, Kanonikus zu Stendal, und sein Bruder
Thiderik verkaufen an Hans Kopeke zu Magdeburg eine Mark
aus dem Dorfe Loitsche ( Latzeke) für 8 Mark Silber wieder-
käuflich.
Or. Pap. St. abgesprungen.
Geh. St. A. zu Berlin.
— tusent jar drehundert jar in dem tweundesesteghesten jare in
dem heyligen daghe to pingesten. Tughe disser dingh sint die erbaren
lude Heyneke Sadenbeke, Erik Melk, Heyneke Spelhovel, Udo van
Gherbrech, Foyteblume unde andere erbare lude.
1371. December 23. Magdeburg. 2.
Der Rat su Magdeburg bezeugt den Inhalt eines au Boizenhurg
aufgehaltenen Schiffes, soweit er Bürgern von Magdeburg zusteht.
Or. Perg. Ss.
Hauptarchiv zu Schwerin.
Mecklenb. UB. Nr. 10266.
Wie ratman unde innynghemestere der stat to Magdeborch bekennen
allen luden, dat unse naghescrevenen bórgere vor uns hebben up den
heyligen behalden, dat sie in Heynen schepe Fredelandes von Sehusen,
dat die erenluchtige hertoge von Mekelenboréh to Boytzenborch up-.
gehalden heft, hebben sodan gut, alse mit dyssen nagescrevenen merken
betekent is, alse eyn tunne, de hórt Hanse von deme Kelre, die is
getekent alsus #; Hans by der Brucghe, des solven Hanses knecht,
tvey vat unde tvey tunnen, getekent alsus jt; echt Hermen Koningh
ses pipen oleys unde dre vat, ghemerket alsus T ; echt Pawel unde
Michel Roden tvo pipen oleys unde tven halve vat allunes 4, unde
virundevirtich kopel vigen mit 4 + -+ getekent; echt Hermen Besen
vir halve vat allunes, ghetekent %, unde eynen kopel vigen unde
eyne tunneken mit dem vorscrevenen merke; echt Koppe Elebrecht
heft vir halve vat allunes unde tvey mit mandelen, vir pipen oleys
unde sesteyn copel vighen, gemerket alsus f. Dyt is dat unse vor-
genanten borgere vor uns up den hilgen hebben behalden. Were dat
unser anderen borgere noch jenich were, die gut in dem boven-
gescrevenen schepe hedden, de scolden ok ore recht vor uns don, alse
dysse dan hebben. Des to orkunt hebbe wie unser stad secretum an
dvssen bref gedrucket, na goddes gebórt dusint jar drehundirt jar in
deme eynundeseventigeste[n] jare, des dynsdags na sinte Thomes dage,
des heyligen apostolen.
876 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1377. Oktober 20. Leitzkau. 3.
Fürst Johann von Anhalt und Graf Günther eu Barby schliessen
einen Vertrag zwischen Magdeburg und Zerbst über die Aichung
der Bierfässer.
Gleichzeit, Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Wy Johannes van goddis gnaden furste to Anhalt und greve van
Aschanyen und wy Guntir greve to Barby bekennen und bethugen opent-
liken in disme bryve vor allen luden, dy on syben, horen adir lesen, dat wy
dorch gud und frundliker egndracht willen dy vorsichtigen wisen lude dy
borgerto Magdeburg und dy borgerto Czerwistum dv bierame der Czervstern
vad alz copen, halve vodere und verndel, darumme sy undirlang twi-
drechtich weren, und frundliken dedinghen dirscheyden hebben in disser
nachgescreven wise, dat dy borger van Czerwist scolen und willen den
borgern van Magdeburg, dy Czervster bier kopen, geweren dry schok
stoveken und.nicht mer vor eyn voder ame, anderhalf schok stoveken
und nieht mer vor eyn half voder ame und viffundviertich stoveken
und nicht mer vor eyn verndel ame; dis hebben dy borger van Magde-
burg und dy borger van Czerwist med gudem willen genczliken und
med aller vulbord overgegeven ewich stede to haldene und unver-
rucket, up disse vulbord dy gnanten van Czerwist scolen und willen
ore vad alze copen, halve voder und verndel amen laten und orer
stad merk und teyken darup drucken laten thu stedicheit disser
erbenamden ame. Und vortmer geschege ouck, dat dy gnanten
Czervstern vad nicht vulamich weren adir med verghetenisse der
amechtlude eyner amen min adir mer to kleyne weren nach disser
ergnanten ame und doch alze ander vulamige vad med der stad Czer-
wist merk geteykent worden, des dy van Magdeburg, dy Czervster bier
kopen, an deme kope der wanamigen vad to scaden hedden, und
konden sy sik nicht frundliken med om dirscheiden, van deme sy bier
in den wanamigen vaten gekoft hedden, denne scolen sy dat ver-
kundigen vor den radmann to Czerwist, wü vele on an der werunghe
disser ergescreven ame brok geworden sy, denne scolen dy radmanne
und willen oren borgeren heyten und vermogen, aff sy bier in
wanamigen vaten verkoft hebben, dat sy dy waname scolen weddirdün
und so vele geildes affrekenen adir on weddirgeven, aft dat bier betalt
were, alzo on um dy waname an de kope des selven bires weddir
behoren mogen. Und were ouk, dat dy gnanten Czervstern vad to
grod weren boven disse erbenomden ame, dat scholen und willen dy
borger van Magdeburg, dy Czervster bier kopen, den borgern van
Czerwist ouk weddir dün und ore genuge maken um dy overtal,
alze sik dat an deme cope des selven bires behoren moge. Und
vortmer wolden dy van Magdeburg dy gnanten Czervster vad, alze
copen, halve voder und verndel boven dy Czervster amechtlude amen
laten, das scolen sy dün und willen, wen dy vad van den bermen
Nachträge. Nr. 3—5. 1377—1388. 877
gelediget und reyne syn, und weren denne dy vad to kleyne nach
disser dicke gnanten ame, dat scolen sy verkundigen vor den
radmann to Czervist, de scolen dat alzo bestellen und halden,
alze hir vore gescreven steit. Disse vorgescreven stucke hebbe wy
gnante furste to Anhalt und wy gnante greve to Barby gededinghet
up deme hove to Lyczke twischen dy borger van Magdeburg und dy
van Czerwist ewich stede to haldene und unverrucket med orem ganczen
willen und vulbord; dar syn over gewesen dy stüghen duchtigen
lude...! riddere...! knapen und Brun Artus des jares borgermeyster
to Magdeburg und syne cupane an deme rade und dy radmanne to
Czerwist und ouk vele ander guder lude. Disse ergescreven stucke
hebbe wy gededinghet nach godis gebord drytteinhundirt jar in dem
seveundseventigisten jare in dem avende der elfdusent meyde und des
to eyner openbaren bethugenisse hebbe wy Johannes furste to Anhalt
und wy Guntir greve to Barby unse ingesegel witliken henghen laten
an dissen bryfl.
! Die Namen sind in der Abschrift ausgelassen und statt ihrer mehrere Punkte
gesetzt.
1883. September 14. 4.
Die Stadt Zerbst verkauft 7 Mark jährlich wiederkäuflich für
100 Mark an Hans, Claus, Arnd und Friedrich, die Söhne Claus
Wennemars su Magdeburg.
Or. Perg. Sp. abgefullen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Anhalt. Mitteilungen VII. 3.
— dryttenhundert jar in deme dryundachtichsten jare in des
heyligen cruces daghe Exaltacionis.
1388. Januar 95. | 9.
Die Stadt Magdeburg bezeugt, dass Zerbst ihr Haus und Laud
Lindow habe mit huldigen lassen, enisagt aber allen Rechten
an beide.
Gleichzeit. Abschrift. Pap. Auf der Rückseite steht: Copia littere civitatis
Magdeburg, in qua omni iure renuncciatur pro castro Lindow,
Stadtarchiv zu Zerbst.
Wy ratmanne unde innygismestere der stad tu Magdeburg bekennen
mid disseme open bryve vor allen luden, dy on syn oder horen lesen,
dat uns dy vorsichtigen lude dy borgere der stad tu Czerwest dat hüs
tu Lindow mit deme lande mede hebben laten hulden unde vorbryven
dorch fruntschop, ere unde fredes willen unde tu guder hant unde
hebben mit on neyn gelt noch nichtes an deme huse gelét, sunder
alle disse medehuldinge dez huses tu Lindow unde des Lindowschen
landes mit der vorbryvinge di is geschen dorch fruntschap unde dorch
ere unde schal den borgern der vorgenanten stad tu Czerwest an dünde
oder an latende mit deme silven huse unde lande na orer behegelicheit
878 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
tiegen uns neynerleye wys schedelike wesen. Dez to orkunde hebbe
wy unser stad secred bynnen cleven laten uppe dissen bryfi na der
gebord unses heren Jhesu Christi dritteynhundert jar in deme acht-
undeachtentigesten jare an sunte Pawels dage dez hilgen apostoli, do
hi bekart wert. LLL
1389. April 10. 6.
Der Rat von Magdeburg quiütiert den von Zerbst über den Lohn
von swei Wundärsten.
Or. Perg. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Den erbaren wisen luden deme radismeister unde den ratmannen
der stad tó Cerwist. Wi ratmanne unde innigismeister der stad tó
Magdeburch fruntliken grud mid useme dinste berede tó allen tiden,
lyven sunderliken frunde. Uns hebben angericht Cóne Quotz unde
Hans Wolff wóndarsten unse borger, dat gi sie gótlicke avericht
hebben und wol tó danke ores arbeides gelovet, den sie in juwe dinste
gedan hadden an Horneborge deme cleynsmede, asse men sprick, dy
in juwer sampnunghe vorlemet ward, só dat one wol genüghe, unde
danken juwer hovesheit tó allen tid. Vortmer hebben sie gelovet vor useme
rade, dat sie noch ore erften noch nymand von orer wegen werlike
oder geistlike von juwer stad oder von juwer borger neneme ratmanne
oder encken luden jenich lon oder koste vordern scullen von dissen
ergnanten saken wegen unde gik secghen des ledich unde loz. Des
to getuchnisse hebbe wie unser stad ingesegel, dat men dat secretum
hed, utewendich gedrucket up dissen briff. Na der gebord unses
heren Jhesu Christi dritteynhundert jar in deme negenundeachtigisten
jar des sonavendes vor: Palmen.
Um 1390. 4.
Der Hat von Magdeburg legt für eine Frau bei dem Hate von
Zerbst Fürbitte ein.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen denst und fruntliken grud, leve frunde Als gie uns
gescreven hebben, dat hebbe wy wol vornomen, besundern um Arnd
Copen husfrowen, dat se dat gerichte hebbe vorsmaet, begere wy gik
weten, wad daran geschen is, dat scach van lyves angste, do dat volk
overweldich was gheworden, dorste se ute deme huse nicht, gie weten
wol, wor en volk verdich werd, dat deit under wylen in haste, er
men sik vorsinnet, dat em hindena leid is, wanne wy vormuden uns
wol, were der frowen in solken verden ennech ungemak geschen, dat
ed nicht gud were gheworden; ok sed sik de frowe unschuldich, dat
se icht boven juwes amechtmannes ed gesproken hebbe, und *wel dar
recht vore werden, dar von bidde wy myd alleme vlite, wo ed ume
Nachträge. Nr. 6—9. 1389—1400. 879
alle ding sy, dat gie wol don dorch unses denstes willen, dat gie
truwliken dar to arbeiden, dat alle rede unde ding, de von der frowen
geschen sin, nedderslan und redelos blive und vorlaten se des lovedes
und ore borgen, dat is uns ser wel to danke und bekennen, dat de
wiff dorhaftich sin und sik an oren reden nicht wol bewaren können,
twidet uns hir an, dat dar hindena nen inval van kome, dat wille wy
gerne vordenen und bidden eyn frundlik antwerde. Datum nostro
secreto. Radmanne und inningmeistere
to Magdeburg.
—— —— —————
1392. September 29. N.
Die Stadt Zerbst verkauft an Nicolaus Glusen, Prior zu Osmurs-
leben, 6 Mark jährlich wiederküuf lich. für 100 Mark und ver-
pflichtet sich, im Falle des Todes des Nicolaus Glusen diesen
Zins an seinen Bruder Hans und an Hans Rust, Bürger zu
Magdeburg, su zahlen.
Or. Perg. Sp. abgefallen.
Stadtarchtv zu Zerbst.
Anhalt. Mitteilungen VII, 3.
— drettinhundert jar in deme tweyundneghentighesten jare in
sente Michahels daghe des hillighen erczenghels.
Um 1400. 9,
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst, dass er sich
wegen des Schadens der Zerbster bei den Städten Tangermünde
und Stendal und bei dem Hauptmann Huner Königsmarck ver-
wenden wolle.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsen fruntliken dinst berede tó allen tiden, erbaren wisen lude,
lyven frunde. Juwen briff hebbe wie wol vornomen unde willen den
steden Tangermunde unde Stendal unde ok dem hovetmanne Hünre
Koningsmarken gerne vorscryven unde bidden, sÓ wie fruntligist unde
getruwligist moghen, wente uns juwe schade trwlike leyd is, unde
swes wie jü mid useme dinste trostlik werden kunnen, id sie dach
oder nacht, des scal uns nicht vordryten; wat uns van den steden
unde Hunere vor antwerde werd, dat wille wie jü wedder scryven
sunder vortoch by usem boden. Geven under unsem stad secreto des
middeweken na Reminiscere. Ratmanne unde innigismeistere
der olden stad tó Magdeburch.
Adresse: Den erbaren wisen luden dem radismeister unde rat-
mannen der stad tó Cerwist, unsen frunden.
880 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1402. Mai 9. 10.
Claus Fritze zu Zerbst verkauft !, Mark von seinem Hause an
Claus und Cone vun Emden wiederkäuflich für 8 Mark.
Liber donationum.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Feria tercia post festum Iohannis ante portam latinam. Claus
Fritze unde sine rechten erven hebben gegeven Hanse unde Conen
von Emmeden broder to Meydeborg unde oren erven eyne halve mark
fynes lodiges sulvers Meydeborsches gewichte tuvorn ut an sinen
husern in dy bruderstraten tó Czerwist, d$ he on eddir eren erven
schotes unde alles dinges fry geven scal tó Meydeborg alle jar up ...!,
dy he addir wy dy huser beyde hot van en eddir van eren erven.
welkes jares dat sy willen, wedderkopen mogen tó rechter tinstyt vor
achte mark fynes lodiges sulvers Meydeborsches gewichte.
Lbenso: Claus von der buke unde Katherine sin elike husfrowe
haben |, Mark Silber von ihrem. Hause auf dem Holsmarkte den
Brüdern Hans und Cune von Emden für 8 Mark gegeben.
! Lücke für den Termin.
1407. Mai 29. 11.
Graf Albrecht und seine Veltern Waldemar, Georg, Hans.
Sigismund und Albrecht, Graf Sigismunds Söhne, Fürsten von
Anhalt, stellen zusammen mit den Hálen der Städte Zerbst,
Cöthen und Dessau der Stadt Magdeburg und au getreuwer Hand
ihrem Hauptmann Berthold von Oberg eine Schuldverschreibung
über 3143 Schock und 40 Kreuzgroschen aus, wofür sich noch
die Grafen Günther und Albrecht von Mansfeld verbürgen.
Gleichzeit. Abschrift. Dap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— vierczenhundirt jar darnach imme sobden jare am sontage
nach Urbani.
-— ———— ———— — ——
1412. März 26. 12.
Der Rat von Magdeburg stellt dem Kanoniker von S. Nicolai,
Johann Fabri eine Vollmacht vor dem Hate von Zerbst aus.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Screven am palmafende anno domini M* CCCCXI1" under unser
stadt secret.
Nachtrüge. Nr. 10-15. 1402 — 1425. 881
1415. April 23. 13.
Der Rat von Zerbst verkauft an; Peter Eggerdes zu Magdeburg und
seine Frau Sophie 7 Mark Silber jührlich wiederkäuflich für
100 Mark.
Gleichzeit, Abschrift. Pap
Stadturchir zu Zerbst.
— virteynhundert jar darna in deme vefteynden jare in sunte
Georgii dage des hilgen heren.
1418. Juli 21. Hagenau 1. E. 14.
Der Hat von Zerbst wird auf Klage Hans Benedikts von Magde-
burg vor das kaiserliche Hofgericht geladen.
Or. Pap. Si. abgefallen. — In der wun:eren Iscke steht: Petrus Wackeriz.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Otto Czanner und Arnd Czanner und ander, die mit in den rat
zu Czerwist besessen haben, sollen sich verantworten vor des aller-
durchluchtigisten fürsten und herren hern Sigmunds Römischen künigs,
zu allen tzijten merers des richs und zu Ungern etc. künigs hofrichter
gegen clage Hansen Benedicten von Meydburg uft dem nechsten hof-
gerichte, das sin wirdet nach sant Michels tag schierst komende. Geben
zu Hagnow under des heiligen richs hofgerichts uffgedrucktem insigel
an sant Marie Magdalene abend nach Crists geburt viertzehenhundert
jar und dornach in dem achtzehenden jare.
Um 1425. 15.
Der Kanonikus Johann Hordorp schreibt dem Rate von Zerbst
über die Zurückgahlung eines Kapitals.
Or. Pay. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willigen denst thovorn. Ersamen leven hern. Alze gy
mek erst grhescreven unde de losinghe myner tinsse vorkundiget hebben,
darup so hadde ik juk myn andacht ghesereven unde vornemen nu
in juwen andern breve unde antwerde, dat gij dat gelt nicht beholden
willen unde anders nicht, wen alze gij erst ghescreven hebben; hirumme
so bidde ik fruntliken, dat gij de neghenundevertich fyne mark sulvers
met den tinssen, de denne bedaghen, up sunte Walburgen dach «ul
unde al betalen in der wessel to Magdeburg nach lude juwes breves
unde anders nicht, wente de rad to Magdeburg, dar ik alsodane tinsse
by ghekoft hebbe, de willen anders nicht hebben wen fyn gelt edder
sulver, wolde gij ok dat ghelt betalen unde utgheven nach dussen
ostern tokomende, dat were myk wol to dancke, unde wes ik juwer
Gesebiehtsg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 56
882 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
werdigeit unde den juwen kan to denste wesen, des sy gy wol
. mechtigh unde ghebidet an my. Ghescreven under mynen singnet.
Johannes Hordorp, canonick
in sunte Niclaus kerken to Magdeburg.
Adresse: Den erhafftigen unde vorsichtigen borgermester unde rad-
hern der stad to Czervist —.
1428. (?) Februar 1. 16.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass er ihm
wegen des Keizergeldes noch nichts Grenaues mitteilen könne.
Or. Perg. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen frundliken dinst thuvor. Ersamen bisundern liven frundes.
Als gij uns umbe irfahinghe von dem kettergelde etc. geschreven
hebben liven frunde, don wij juck witlik, dat wij umbe den willen
ok unse bodeschop bij andern .unse frunde gesand hebben, von der-
wegen wij enckedes, dat wij juk entbeden mogen, nicht irfahren hebben,
sundir so balde wij melik mochte weszen, dat willen wij juwer live,
so wij irst mogen, ane bodescap nicht laten. Gegeven am sondage in
unser liven frowen avende lichtmissen under unser stad secret.
Radmanne und inningesmester
der alden stad Magdeborch.
. Adresse: Den ersamen radmannen thu Czerwist —.
1432. Aprii 26. le.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, einen seiner
Bürger gegen eine Zerbsterin su seinem Rechte zu verhelfen.
Or. Pap. Si. |
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen bsundern liven frunde.
Uns heft berichtet disse jegenwerdige unse borger gnant Claus Mosike,
wu he wes to schickende hebbe mit eyner frowen gnant de Stendelsche
mit juk wonhaftich, sunderliken umme were von viscopes wegen unde
ok umme geld, dat de gnante frowe weddir unses borgers wille heft
upgenomen; boven sulke berichtinge, alz van der vorberurde sake
wegen sunderliken umme den vischkop geschin sin, alz wy des van
unsen markmester sin angherichtet unde gij ok des muntliken wol
willen undirwiset werden von den vorbenoden unsen borger, bidden
wij in flite, gij willen dem selven unsen borger gunstich unde
vorderlik sin tigen de obgnanten frowen, dat om weddirfare, wes recht
sy, sunderliken von des vischkopes wegen, hedde sij ok geld upgenomen
weddir unses borgers willen unde boven sulke berichtinge, alz twisschen
om unde ore gheschin sin, dat sy om dat weddirgeve sundir vortock,
Nachtrüge. Nr.16—19. 1428-1432. 883
dat de unse vordir moye unde arbeides irhafen blive; dat vordinen
wij gerne. Gheschreven am sonnavende vor Quasimodogeniti under
unser stad secret anno domini etc. XXXII°.
Radmann unde innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen radmann thu Czerwist —.
1432. Mal 12. IS.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, cr möge die bei
ihm anhängig gemachte Sache zwischen einem Magdeburger und
Bürgern von Gross- Salze nach Magdeburg verweisen.
Or. Perg. Si. abgebrückelt.
Stadtarchw zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen besundern liven frunde,
Wy beden juwe live nilkest, dat gij de saken, alz von juk in gerichte
betenget worden und ok rede angeboven sin twisschen unsen borger
unde den vom groten Salte, dat wiseden an uns, dar gij uns antwerde
up schreven, wu gij juk dar ane wolden bewisen, so gij truwelikst
mochten etc. des wij juwe live von gentzliker tovorsicht, alz wij tojuk
hebben, wol geloven, und bidden in flite, gij willen de saken, als
gelegen sin twisschen unsen borger Cone Goden unde itlike vom groten
Salte unde ok ander unse borger unde vom groten Salte, noch wisen
an uns, latet juk dar ane gutwillich finden umme andir moye to
bewarende, dat vordinen wij to allen tiden gerne juwe antwerde. Ge-
schreven am mandage na Jubilate under unser stad secret anno domini
etc. XXX secundo. Radmanne unde innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen radmann, richter unde schepen tho
Czerwist —.
1432. Mai 14. 19.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, einen seiner
Bürger wegen seiner Geldforderung an zwei Magdeburger nach
Magdeburg gu verweisen.
Or. Perg. 8i.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen bsundern liven frunde.
Uns hebben berichtet unse borger Hinrik Grife unde Claus Kothen,
wu undir on besad sij eyne summe geldes von Claus Ratenowes wegen
mit juk wonbaftich, umme den wille de selve Claus Ratenow unse gnante
borger schulle anlangen, sunderliken heft he den vorbenomden Clausz
laten laden wante to Aken, alz wy sin angerichtet, unde ment om dat
geld afe to irvordern, alse doch juwe live wol irkennen will, wes den
56*
884 . Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unsen dar ane is to donde boven rechtes bekummerunge, mochte gij
Claus Ratenow underwisen, dat he qweme in unse stad unde verant-
werde unde befriede sin geld, so schire dat gheschin were, denne
wolden de unsen dat gerne geven, wem sij dat dorch recht geven
scholden. Juwe antwerde. Gheschreven am mitweken na Jubilate
under unser stad secret anno domini etc. XXX secundo.
Radmanne unde innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen radmann thu Czerwist —.
1432. August 21. 20.
Der Rat von Magdeburg bittet den Fürsten Georg von Anhalt,
die Strasse nach Zerbst für die Magdeburger, dic dort den Markt
besuchen wollen, eu sichern.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen dinst tuvorn. Hochgeborner furste, gunstige live
here. Alse nach lofliker wonheid itlike unse borger den market bynnen
der stad Czerwist up dissen tokumftigen send Bartolomeus dage plegen
to suken, bidden wij in flite, gij willen von des wegen de juwen
laten holden up der straten, dat de unsen desto veliger mogen to unde
afekomen; latet juk darane gutwillich finden, dat willen wij tigen
juwe gunste flitliken to allen tiden gerne vordinen, juwe antwerde.
Gheschreven am donrdage vor Bartolomeus under unser stad secret
anno domini etc. XXX secundo.
Radmanne unde innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Dem hochgebornen greven Jurgen, furste to Anehald —.
Ein ganz gleich lautender Brief geht an demselben Tage an den
Rat von Zerbst.
1432. September 8. Calbe. 21.
Ergbischof Günther schreibt dem iate von. Zerbst, er solle dafür
sorgen, dass eineim Auftrage der Magdeburger geschehene Beschlag-
nahme von Pferden und Wagen von Siassfurter Bürgern auf-
gehoben werde.
Or. Pap. St. zum Teil abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Gunther, von gots gnaden
erczbischoff zcu Magdburg.
Unsern gunst zcuvor, liben besundern. Wir syn berichtet von
den radmannon unser stad Stasfurde, wu von dem schultheiszen in
Nachträge. Nr.20—99. 1432. 885
uwer stad vorkomerunge gescheen syn an etzlichin pferden und wagen,
die an die borger der vorgnanten unser stad Stasfurde langen, von
eynem knechte, der sich sulches von wegen eczlicher burger unser
alden stad Magdburg underezogen und eyne summa geldis, darumb
die vorkummerunge geheischet sie, gnant habe und nicht war von
die gnanten von Stasfurde der summen sullen pflichtig syn, als ouch
die gnanten von Stasfurde vor uns von den borgern von Magdburg
nicht vorklaget und wir or zcu rechte kegen idermann alse or herre
und richter mechtig syn und nymande des zcu on zcu helffen geweigert
haben noch weygern wilen, und ab die vorgnanten von Magdburg
eynige vordacht darin widder uns in rechte mochten nemen, so sal
der hochgeborne grave Jorge furste zcu Anhalt unser herre und frunt
von deme ader synen vettern lichte eczliche gerichte in uwer stad
anefang haben der vorgnanten von Stasfurd kegen den borgern zcu
Magdburg zcu rechte genczlich mechtig syn, darumbe bitten wir und
getruwen uch genczlich, daz ir mit dem schultheiszen und weme daz
in uwer stad zeu thunde is, bestellet, daz die vorkummerunge vor-
geschriben werde abegethan und desglich in uwer stad vorbaz nicht
gestatet, wenne sich anders darkegen vaste vorkummerunge vinden
mochten, war des eyn iderman bekomen konde, und wollen daz
kegen uch gerne erkennen; uwer antwert. Gegeben zcu Kalbe am
mantage an unser liben frauwen tage Nativitatis anno etc. XXXII
under unserm signet.
Adresse: Den vorsichtigen radmannen, schultheiszen und schepfen
der stad Czerwist —. mE
1432. Ende. 22.
Hauptmann Henning Strobart verwendet sich für seinen Knecht
beim Rate von Zerbst.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen willigen dinst, guden frunde. Minen knecht Hermen Kok
hed mik berichtel, wu dat gy on in schelle hebben, des he doch
unschuldich sy, unde wolde sijk en södan gerne rechferdigen; hirumme
bydde ik ju, dat gy en willen dar to geleyden unde wen he nıyd sijk
bringet, aff und to anne geferde, dat vordene ik umme gerne umme
juwe antwerde. Gescreven undir mynen ingesegel.
Henning Strobard, hovetman der alden
stad Magdeburg.
Adresse: Den ersamen burgemestern unde ratmannen to Czerwest —.
Unter den Brief ist die Antwort des Rates unvollständig geschrieben:
Leve er hovetman. Is die gnante Hermen myt uns in den vehm
vorclagt, so om wol witlich is, wil he sich des tom nesten vehmdinghe
myt uns vehmlichen utern, als vehms recht is, des stadet man om
gerne und ...
886 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1433. Januar 5. 29.
Hauptmann Henning Strobart fragt bei dem Rate von Zerbst
nochmal wegen Geleites seines Knechtes an. Der Rat sagt dieses zu.
Or. Pap. Si, abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen fruntliken denst. Ersamen leven frundes. So ik gik er
gescreven hebbe umme Hermen Kok mynen knecht, dat gy den wolden
leyden felich aff unde to unde de he mid sijk brochte, wen he sijk der
schuldinge uteren wel, de gy to óm hebben, alze juwe vehemrecht
tosecht, unde bidde juwe entwerde. Gescreven am mandage in der
hilligen drier konninge avende undir mynen ingesegel anno domini
millesimo XXXIII. Hennig Strobard, hovetman
der alden stad Magdeburg.
Adresse: Den ersamen burgermesteren unde ratmannen to Czerwest —.
Die auf den Brief geschriebene Antwort des Rates von Zerbst vom
8. Januar lautet: |
Unsen ete. So gie uns aver umb Hermen Kock sich thu utern
myt den, dy he myt sich bringet, thu geleiden etc. schreven hebben,
live er hovetman, wil he sich, als vehmrecht myt uns thusteht, so gie
screven, utern, dar thu willen wie on myt den, die he darthu myt
sich bringet, vor diejenne, der wie mechtich syn, gerne aff und thu
geleyde ane geverde unde dat neste vehmdinge wert des dunredages
na Felicis et Adaucti, so mach he sich myt den dar thu fynden.
Geschreven Trium regum anno XXXIII.
1433. Januar 22. 24.
Der Rat von Magdeburg sagt dem von Zerbst freies Gelei für
einige Bürger und ihre Waren zu.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen frundliken dinst thuvor. Ersamen besundern liven frunde.
Alz gy uns geschreven hebben und bidden, dat wij itlike juwe borger,
nemliken Peter Garbreder, olde und junge Stalberch, Jurgen Liczouwen
und Melchior Duvel mit oren gudern und kopenschop, alz sij bynnen
unser stad bringen werden, willen geleiden twisschen dijt und ostern
nehstkomende etc. don wy juk witlik, dat de gnanten juwe borger
und or guder, welkerley de sin, de sij in unse stad bringen, schullen
fry geleidet bynnen unser stad twisschen dijt und allerman vastnacht
nehstkomende vor uns und alle dejenne, de umme unsen willen don
und laten willen, anegeverde. Geschreven am donrdage vor Conversionis
Pauli under unser stad secret anno domini etc. XXX tercio.
Radmann und innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen radmann to Czerwist —.
Nachträge. Nr. 23—27. 1488—1484. 887
1433. April 1. | 95.
Anno etc. XXXIII des midweken nah Judica in der vasten trifft
der Rat von Zerbst in der Güte ein Abkommen swischen Hans
Molre aus Magdeburg und Gereke Fryse aus Zerbst, wonach
dieser an jenen durch Dietrich. Drude 100 Gulden von seinem
Erbe in der Breiten Strasse zahlen und ausserdem eine Reihe
von Kapitalien, zusammen 232 Gulden, abireten soll. Dafür soll
Moller das Haus in der Breiten Strasse verlassen.
Gleichzeit. Abschrift, Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
14341 26.
Zerbst verbündet sich mit Magdeburg zum Schutze der Strassen
und zu gegenseitiger Hilfe auf 9 Jahre.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv u Zerbst.
14341 21.
Entschuldigungs- und Bittschreiben an das Konzil au Basel von
Ungenannten (vielleicht dem Rate von Zerbst) für Magdeburg.
Gleichzeit. Abschrift. Pap. Am unteren Rande verblasst und beschmutzt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Post salutationem etc. Heilige gemeyne sampninge van-der gnade
des heiligen geistes bynnen Basell echtliken gesampnet, die gemeynen
kerken beteikende werdichliken to erende. Wij hebben dar dorch
mangerleye vorbringinge vornohmen, wie die erwerdigiste in god vader
und here er Gunther erczbischopp thu Magdeborch und syen cappittell
am eynem unde die ersamen unse liven besundern rad und gemeyne
der alden stad Magdeburg an de ander sijden von wegen juwer be-
velinge und gebodes vor juwe heilige gemeyne sampnunge syn ge-
heisschet und geladen recht to nemende und ock thu plegen van
wegen itliker gebreke und schell, als underlangs on gelegen syn, und
wu wol die obingnante rad und gemeyne juwen geboden horsam und
underdenich syn gewest, alz sy ok noch gefne syn, wen sye jo ere
procuratores und vorweser mechtliken bynnen Basell hebben geschicket
und bestalt und ok die noch degeliks bynnen Basell holden up grote
kost, slete, teringe und schaden, als issed doch den selven unsen
besundern rad und gemeyne vor der tyd juwes gebodes und ok
inwendich der tijd und darnach gar swerliken myt mangerleye geverde
to geholden, besundern dat die obgnante unse gnedige here der ercze-
bisschop on in synem lande und wor he des bekomen konde, dorch
die synen hefft laten vorhindern ore gulde und schulde, aver dat die
selve her und syne papheid sye hebben gelecht van rechte und sie
888 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
noch degeliks darvan vorleggen und keyns gerichts geistlichs noch
wertliks hebben willen tostaden, sunderliken syn sie van dem cappittel
der kerken Magdeburg myt banne swerliken vorvolget und darmede
noch degeliks swerliken vorvolget werden to unrechte, als dat wol
lantwitlich is, van gerichtes halven des provestes to unser frouwen
kerken bvnnen Erfforde, dat thakumpt als wy vornehmen van vorde-
ringe eyner commissien, die dy deken der gnanten kerken er Hinrik
der oven itczundes bynnen Basel wesende myt syner vorsetliken vor-
hengnisse von juwer heiligen gemeyne sampninge irworfen heft ane
orer procurator heisschinge und witschap und sunderliken boven und
weder sodanne juwe gebód, als den obengnanten beyden deylen geschin
is van den werdigen und erhaftigen hern juwen sendeboden er Nicolaus
Czyselmeister provest to Bresslow und er Matthisze minister der
barvoten, und wu wol sie jegen sodan stucke.und vele mehr ander
stucke und gebreke, die thu lang to scrivende weren, sik duldichliken
und redeliker wijse gehalden hebben, als sij ok noch dun, so wij
anders nicht vornehmen, also isset doch von gelechnicheid der selven
stucke und gebreck also gewand, dat die lengede darmede nicht en is
thu lidende, wen on van deswegen, als thu vornehmen und thu irkennende
is, rede grót vorderff und schade is wederstän, degeliks wederstäd
und in thukomeden tyden wederstan mochte, wu (?) vele mehr ergers
und groter notdorffs befunden van des bannes wegen, darmede sie van
der papheid to unrecht vorvolget werden, als ... banbrefes (?), darvan
grote und swere erringe irstän und komen muchte wedder die ordninge
und gesette der heiligen gemeynen cristenheid und cristlichen geloven,
unde deme weddertostande, sunderliken dat sie inmanden (?) ore gulde
und schulde, de one vil (?) nah bie twen ader (?) dren jaren unbetalt
und vorhindert weren, alze oven (?) berurt is, hebben sie sick under-
wunden des godeshuses und stiftes slothe, stede, land und lude, nicht
dat sie die dem godeshusze und stifte Magdeburg meynen thu ent-
weldigen, sunder sie hebben dat gedan, als wij vornehmen, dém
godeshuse mid desselven godeshuses und stiftes hern thu gude nüth
und fromen, besundern dat sie sick underlang truwe und holt wilt
wesen und orer eyn des andern ergeste nicht beweten und ok sampt-
liken by dem godeshuse stiffte und lande bliven; vorloppet sick dat in
gewordicheid juwer heiligen gemeynen sampninge ennige clage adir
vorbringe schege in eyner andern wiese, wen als oven berurt is, wedder
de vorbenumpden unse liven besundern rad und gemeyne, bidden wv
demutliken und dinstliken in flitiger bergeringe, gi wult on dat un-
geverliken toholden und van stund ane or antwerde sodanner nicht geloven
noch fulborden, wen sie sik ye und ye jegen dat gnante godeshusz,
stiffte und land also geholden und regirt hebben, also wij anders nicht
hebben vornomen noch irfaren, dat sie des selve godeshusz, stifftes
und landes schaden ungerne hebben gesyhn, gedan und bewust und
ok noch ungerne sjn, dan und beweten, so forte sie des guder wis
mogen umbgan, und ok darvor syn, dat jegen sie die ban werde
Nachträge, Nr.28. 1434. 889
afgedan und myt dem sange und ander godesdinste wedder werden
begnadet, thu vormidende swarer und groter erringe, die van des
wegen entstan und komen muchte, als oven berurt is. Dat vordinen
wi) jegen juwe heilige gemeyne sampninge willichliken nah all unsen
vermogen thu allen tyden gerne etc.
THESE,
1434. April 17. 28.
Magdeburg und Zerbst schliessen einen Vertrag über die Burg
Tucheim.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Gesproken is twisschen den ersamen reden der stede Magdeborch
und Czerwest sunderlichen umb die borch Thugem also, dat eyn ichlich
deill up die gnante borch wil eyne koken holden, dar thu wil eyn
jowelk deill up de borch setten und schicken eynen voget, doch also
dat de voget, de dar gesat und geschicket wert van des rades wegen
to Magdeborch, de schal de. overste syn und mechtich wesen thu
hethen und vorbyeden an allen stucken, als sik die thu der borch
vynden, und ok an andern stucken nemliken thu der jaget, eft des
worde behuff syn, und die voyde, die wente an desse tijd van beyden
deylen syn gewest up der borch, schullen rekenschap dün, wes up
der borch vortert is sint der tijd, dat sye wart gewunnen; dar thu
schal eyn jowelk deill syn antall gelden nach sulker deilinge, als dat
vor disser tijd rede besproken is. Wes ok itezundes an der saad is
und ok an renthe und thubehoringe der gnanten borch, die schal man
deilen an drye deil, dar van schal die rad to Magdeborch behalden
twey deil und die rad to Czerwest eyn deil und eyn jowelk pard
schal van synem antalle dy borch halden; welk deil dar nicht mede
kan thu komen und dar boven wes vorterde, dat schal he up syne
halft alleyne gelden und betalen. Sunderliken is besproken, dat die
rad van Magdeborch up de borch Thugem wil halden sees reysige
perde und de rad tu Czerwest drye resige perde, eyn jowelk deil up
syne fuderinge, aventür, gewyn und verlust; darthu wil de rad van
Magdeborch up die borch halden und schicken twei füdschutten und
die rad van Czerwest eynen futschutten, eyn jowelk deil up syn salt
und koste, aventure, gewin und vorlust; wes aver mehr personen up
der borch syn, die schal man deilen in dre deill, also dat twei deill
gehalden werden up des rades solt und koste thu Magdeborch und
eyn deil up des rades solt und koste to Czerwest. Actum feria ante
Jubilate anno ete. M CCCC TITI ®.
— —— —————
890 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. *
1434. Juli 21. 29.
Berechnung der Kosten für die Besatzung von Tucheim.
Gleichzeit, Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Anno XXX1ITI® in profesto Magdalene
hebben wy gerekent up der love thu Magdeborch nıyt dem rade umb
dat, dat thu Tugem vortert was, synt dy borch gewunnen wart, boven
dy renthe, dy dar thu horen:
Summa II* XXXVII gulden et XXI groschen ;
Magdeburgenses exposuerunt LVII florenos et XI grossos et nos reli-
quum, und dar blyven noch ungerekent VI wispel korns, mell und
roggen und haver, dy van Wormelitz syn komen und gesant to Thugem.
1436. Mai 4. | 90.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass er betreffs
der von diesem wegen der Burg Tucheim geforderten 600 Gulden
den vorigen Rat befragen wolle (also willen wy van deswegen by
unsen forfarn gerne irfaringhe hebben).
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchir zu Zerbst.
d
— am frydage nah Philippi et Jacobi — anno domini XXX VI.
—— Te.
1436. Ende Juli. u 31.
Der Rat von Zerbst mahnt den vom Magdeburg abermals um
Zahlung der aus der Besitznahme von Tucheim entstandenen
Schuld.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Den ersamen radman und innigismeistern to Magdeburg. Unsen
fruntliken denst, ersamen besundern gude frunde. So wy am sonn-
avende nest vorgangen unsen schryver umb die sees hundert gulden.
dy uns juwe vorfaren des rades vor unse deel Thugem gelovet und
vorbryfet hebben thu geven up desse nest vorgangen ostern und ok
umb tinse deil van den gefangen und der knechte verdeel etc. myt
oyner credencien an jw geschicket hadden, by deme gy uns entbeiden
hebben vor antwerde, wu Diderick van Quitzow trweloss geworden
sy und nicht enholde in aller mathe, als he gelovet hebbe und jw
etlike borgere hebbe affregrepen und men gij des myt om thur utdracht
komen, willen gij jv myt uns denne darumb wol vordragen etc. liven
frunde, dunke uns na deme antwerde, dat uns an solchem unsem,
gelde vortogeringhe geschüt, warumb bidden wij fruntlich, gij willen
am sonnavende schirst kommen na Petir tijtlich halveweghe myddage
etlike juwe medegesworn des rades jegen uns senthe thu Litzke, der
Nachträge. Nr.29—84. 1434—1486, 891
wij denne dy unse willen by schicken und van solchen saken vorder
myt jw reden laten, wente wan des also lenger nicht konen bestan
laten, wy muten solich gelt van jw irfordern und manen; des ju
antwort. Schreven etc. Radmanne to Czerwest.
1436. Juli 31. 39.
Der Rat von Magdeburg antwortet dem von Zerbst, dass er auf
seine Einladung zu einer Verhandlung in Leizkau am 4. August
nicht kommen könne, da er verhindert sei, und bittet nach Bartho-
lomäi einen Tag zu bestimmen.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am dinsdage nah Jacobi etc.
1436. August 16. 33.
Auf eine erneute Mahnung um Zahlung der 600 Gulden und
des Anteils von den Gefangenen (Anfang August) antwortet der
Rat von Maudeburg dem Zerbster Rate, dass Vertreter von Magde-
burg nach Zerbst kommen und dann mündlich wegen der Sache
verhandeln würden. Der eigentliche Zweck der Reise der Magde-
burger war eine Zusammenkunft mit den Ilerzógen von Sachsen.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donredage na Assumptionis Marie — anno XXXVI.
Bald darauf hat der Hat von Zerbst nochmal um die Schuld
gemahnt. nn
1436. November 26. 34.
Der Rat von Zerbst mahnt den von Magdeburg nochmal um die
Tucheimer Schuld.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst thuvorn. Ersamen besunder gude frunde.
So wy juwer live umb die seeshundert gulden van Thugen, dy gy
uns gelovet und vorbrifet hebben in vortyden , mehr geschreven hebben,
darumb gy thu der tyd den ersamen Hans van Schoren juwen mede-
gesworen des rades an uns to Czerwist geschicket hadden werfende,
dat wy id umb dy seeshundert gulden wenthe tu Martini nà vorgangen
gutliken wolden bestan laten, dat wy jw thu willen gerne gedan hebben,
und als denne unse medekumpan des rades myt den juwen nyligest
upme daghe tu Litzke ok darumb sproke hebben, dar uns doch nein
antworde up geworden is, bidden wy mit flite, gy willen jw des
892 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
lifflich jegen uns bedencken und umb dy seeshundert gulden willen
maken, des willen wy umb juwe ersamheit alle weghe gerne vordinen
und ok umb unsen deyl van den gefangen und der knechte vordeyl,
dat wy des thu utdracht muchten komen, dat segen wy gerne, juwe
richtige antwerde. Schreven am andern daghe na Katherine anno
XXXVI under unsen secret, Consules in Czerwest.
Darauf antwortet der Rat von Magdeburg ausweichend, es seien
mehrere Batsherren in der Stadt nicht umwesend; wenn diese zurück
seien, wollten sie über die Angelegenheit verhundeln.
— ——
1437. December 23. 3».
Der Rat von Magdeburg schreibt den Fürsten Georg und Adolf
von Anhalt wegen Entscheidung des Streites zwischen Peter Becker
und dem Rate von Zerbst.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen frundliken dinst thuvor. Hochgeborne fursten, gunstigen
liven hern. Nachdem alz wij vor mit juwe rade to Czerwist umme
sodanne schel und twidracht, alz twisschen juwen borgern to Czerwist
und Peter Becker unsen borger muntliken und ok schriftliken vor-
handelt hebben, dat sodanne schel und twidracht vor juw ader juwe
rade to Czerwist muchten utgedragen und gescheiden werden, so de
gnante Peter Becker yo is fulbodich gewest juwen borgern von Czer-
wist rechtis to plegen und wedder to nemen vor juw edder juwen rade
to Czerwist, darumme heft uns nu de gnante Peter Becker flitigen
gebeden, sodaner fulbodicheit unse bekentnisse und brife to gevende,
dy he vor gerichte edder wur om des nod sin worde, mochte vor-
bringen etc. Gunstigen liven hern, segen wy gerne, dat gy juwer
borger to Czerwist mechtig weren, dat sodan saken twisschen on und
den gnanten Peter Becker noch vor juw edder juwer welken be-
sundern, weme juwe borger des livest horen wolder, so gij ore
erffhern sin mochten, entscheiden und utgedragen werden, up dat beide
deil sware teringe und koste mochten irhafen bliven, und wes wij dar
to guden don mochten, deden wy gerne und bidden, dat gij mit juwen
borgern to Czerwist darumme reden willen, oft gij or dar to mechtich
sin mochten und uns des juwe und or meninge wedder schriven,
darane don gij uns to dancke und vordinent dat gerne juwe antworde.
Geschreven am mandage nach Thome under unser stad secret anno
domini etc. XXXVII*. Hadmanne und innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den hochgeborn greve Jurgen und greve Adolff fursten
to Anhalt -.
Nachträge. Nr. 35-37. 1437— 1438. 893
1438. J anuar 30. 36.
Der Rat von Magdeburg schreibt den Fürsten Georg und Adolf
von Anhalt, dass seine Abgeordneten zu dem am 20. Januar zu
Leitzkau fesigeselzten Tage, wo zwischen ihnen. und der Stadt
Zerbst einerseits und denen vom Plotho und Heinrich von Byern
andererseits verhundelt werden sollte, wegen grossen Wassers in
der Elbe nicht hätten kommen können, und bittet deswegen um
Entschuldigung. j
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donredage vor unser liven frouwen daghe lichtmissen —
anno etc. XXXVII°. LLL
1438. April 2. 9t.
Peter Becker schreibt dem Rate von Magdeburg wegen der Ent-
scheidung seines Streites mit dem Hate von Zerbst.
Or. Pap. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen willigen dinst. Erzammen gunstigen liven hern. So myn
gnedighe here grave Jurgen an ju ghescreven und eyne vorsloten
cedele, darinne he synes rades unde borger tu Czerwist meynunghe in
den saken tuschen on unde my inne beschrifft, mede gesant heflt etc.
erzammen gunstigen liven hern, wil ick sodanner schelinge unde saken,
also tuschen deme rate unde borgern tu Czerwist unde my an beyden
deylen sin, genczliken bliven by deme hochgeborn grave Jurgen in
fruntschop med witschop an bevden deylen tu entscheyden unde mach
myn her grave Jurgen unser twyer sake med witliker fruntschop nicht
scheyden, dat denne myn her grave Jurgen dy schepen tu Czerwist
tu der banck late heyschen unde sulven dar gerichte sitte unde wil
my denne dy rad van der borger weghen muntliken schuldighen, dar
wil ik muntliken tu antwerden unde dar denne recht geven unde
nemen, unde wu uns denne myn her grave Jurgen an beyden deylen
in recht erscheydet, dat ed denne dar by blyvet, unde wil my ok dy
rad von Czerwist van des wilkors wegen denne schuldigen, dar wil ik
tu antwerden unde dat holden, wu dat myn her grave Jurgen dorch
recht erkent, unde wan my dar myn her grave Jurgen, so he unse
saken richten schal, tu geleydet, so wil ik dar tu komen unde bidde,
erzammen gunstighen liven hern, dat gv my dar an besorgen, wen ik
dat ane gheverde so holden wil Gheschreven under myn signet des
myddeweken nach Judica anno XXXVIII *. Peter Becker.
Adresse: Den ersamen unde wulwisen ratmannen unde ingis-
meistern der alden stad Magdeburgh —.
Diesen Brief schickt der Rat dem Fürsten Georg an demselben
Tage und bittet um seine Vermittelung und freies Geleit für Peter Becker.
894 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Um 1449. 38.
Die Städte Lübeck, Bremen, Hamburg, Rostock, Stralsund,
Wismar, Riga, Dorpat, Reval, Lüneburg, Greifswald, Stade,
Buxtehude, Ülzen, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt,
Goslar, Göttingen, Northeim, Einbeck, Hildesheim, Hannover,
Stendal, Salzwedel, Münster, Dortmund, Soest, Paderborn, Herford,
Minden, Osnabrück, Deventer, Zwolle, Kampen, (Groningen ver-
bünden sich auf 6 Jahre. Die Zahlen für die ew stellenden
Bewuffneten sind. der Reihe der Städte nach: 20, 12, 15, 8, 10,
5, 10, 5, 8, 12, 5, 8, 2, 2, 12, 12, 12, 6, 5, 8, 2, 6, 8, 5, 10,
0, 8, 8, —, 4, 3, 4, 6, 6, 5, 6, 6.
Cop. 463" Nr. 335,
St. M.
Ohne Datum. 0L
Un 1440. 39.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich für eine Bürgerin beim
Rate von Zerbst.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliben dinst tuvorn. Ersam besundern liven frunde.
Uns heft berichtit dy Luckowsche wiserin disz brifes unse mitburgersche,
wu dat sy juwer mitburger ein Andrews von Schor gnant in glofde
vorsettit hett vor VI sex. groschen, als sy die Cune Berkin ok unse
mitburger vor om gelovet heft und des gelofedes von om noch nicht
gefrihet sy, des sy umb sinen willen dreplike schaden hebe, bidden
wy juk fruntliken, gy willen den sulven Andrews ergnant under-
richten und ernstliken also heben, dat he der unsen genczlike utrichtunge
darumb duh und er des gelofdes von stund an beneme, up dat sy
furder arbeides darumb nicht en behufe und unsz bede hir an genyten
moge, dat willen wy umb juw gerne vordinen und des juw antwerde.
Gegeven am mandage nah Reminiscere under unser stad secret.
Ratmanne und inningesmester
der alden stad Magdborch.
Adresse: Den ersanıen wisen ratmann thu Czerwist —.
- — —————— — — —— ——
Um 1449. 49.
Hans von Bodendorf schreibt dem Rate von Magdeburg, wie er
sich gegen die Stadt Zerbst verhalten werde.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Den vorsichtigen wisen luden burgermestern, radman und innig-
mestern der alden stad Magdeburch, mynen guden frunden, Hans von
Nachträge. Nr.38— 42. 1440 — 1442. 895
Bodendorp minen willigen denst tovorn. Wisen lude, guden frundes,
alse gi mik geschreven heben unde bidden laten, dat ik gijk vorstan
late, wes sik juwe frunde von Czervest vor mik vorseen mogen etc.
des bidde ik gijk weten, dat si sik vor mek vorseen mogen, wes ok
mek vor on vorseen mach, wan se mek schriven, dat ek vor on und
vor den oren velich sie unde dat si mek de sone holden willen, de
mek de hochgeborn forste grave Albrecht von Anhalt oere erfherre
gegeben hefft, so will ik dat in deme geliken weder holden, dar schulle
gi myner woll mechtich to wesen. Screven under mynem inghesegel.
1440. Oktober 4. 41.
Der Rat von Zerbst schreibt am den Offizial der Dompropstei
wegen einer unberechtigten Zinsforderung Jacob Querstedes.
Or. Pap. Si. Zettel inliegend.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unseren fruntlichen dinst zcuvorn, werdiger unde orhaftiger er
official, gunstiger liber here. Deme jungesten abescede näg, als wir
burgermeister Jurge Giseke, Nicolaus Czander etc. mit ewer wisheyt
van wegen Jacob Querstedin der jerlichen zeinse, 8zo wir von ohm
gecitiret unde gemanet seint, mit underrichtung eyner guter vorfuger
darin thu seinde gebethen, habin wir ithsunt derhalben unseren
genedigh heren graven Adalofen der sachen geschreben, bitten flissig,
wolt euch in underrichtung jegen unseren g. h. deme dómprawsto,
szo seine genade den bryf lesen warde, treulichen beweisen unde uf
das beste varnemehn, szo ihr von mich das oygentlich bericht seyt,
wolle wir jegen ewer werdickheit alle zceit gerne vordinen. Gescreben
undir unseren secret anno domini COUC? 40* ipso die Francisci.
Burgermeistere und rathsmanne der stad Zcerwest.
Zettel: Och, wirdiger here, schicken wir euch hir neben eyne
fulmacht, och abeschrift unsers registers, darinne sich befindet, das
Querstede beczalet ist mit eyner quitancien, szo euch unser burger-
meister underricht hät, bitten die in gude vorwarung zcu halden.
Adresse: Dem werdigen und erhaftigen heren ern Gregorio Werbeck,
official der dómprawstige Magdeburgk unde canoniken der kirchen
sancti Sebastiani —. Bu
1442. Juli 19. 42.
Der Rat und die Gemeinde S. Nicolai eu Zerbst ireffen ein
Abkommen mit 2 Glockengiessern von Magdeburg wegen des
Grusses einer neuen Glocke.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Anno ete. XLII feria quinta post Allexii hebben sijk de rad, de
godeshuslude to sinthe Nicolause Bertram Beckmans unde Henningk
896 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
von Peyne, borgher der alden stad Magdeborch, umbe de apostal clocken
to gytene, dat de gnanten meister sinthe Nicolause willen giten unde
antwerden eyn fullenkomen gude clocken, des scholen de godeslude
vorgenant on dar von deme cyntener geven vor arbeit XII nyge
groschen unde de gnanten meister hebben sijk vorwillet neyn gelt vor
den arbeit to nemende, de clocke sij gehanghen unde fullenkomeliken
wol geraden, unde werz, dat sij welke sake hedden jegen den borghern,
de willen sij hir in gerichte fordern.
1443. Januar 165. | 43.
Stephan Ravenstein schwört dem Rule von Magdeburg Urfehde,
sich wegen einer (Gefangenschaft nicht zu rächen. Bürge ist
llenning Stapel.
Gleichzeit. Abschrift. Pup.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno etc. XLUI feria tercia pust Felicis.
1443. März 12. 44.
Der Offizial der Dechanei zu Magdeburg bezeugt die Cession
eines Kapitals.
Or. Pap. Si. abgebróckelt. Durch Löcher stark beschädigt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Ik Dyderik Oldendorp (?) official der dekenye to Magdeborch
bekenne in dissem brife vor alsweme bes[undern] vor jw ersamen und
wisen borgermestern, radmannen, richtern unde schepen der [stad]
Cz[erwe]st, dat vor my gerichteswisze gekomen syn dy ersamen Hermen
Northelim] unde Hinrik Brumby, borger tho Magdeboıch, und hebben
yn eyde stad gesecht unde opembar mit guden willen bekant, dat sy
eyne fruntlike vordracht twisschen Thomas Peders unde Drewes
Laurencz umme sodane schuld, alz Albrecht Toyderwitz und Albrecht
Krusen deme gnanten Thomas Peders schuldich weren, na orer twier
fulbord unde willen gemaket und gededinget hebben in disser nage-
screvenen wise, dat Thomas Peders soddhe schuld der veffteyn schok,
nemelik alz dy obgnanten Albrecht und Albrecht deme sulven Thomas
Peders schuldich weren, dem gnanten Drew[es| Laurencz mit hande
unde mit munde vor en gancz verlaten unde mit gude[n wi]llen
gegeven hefft, also dat Drewes des geldes fulmechtich wesen schall
dar|mede to donde unde to laten alse mit synen eygenen gude unde
Domes Peders hebbe sick an deme gelde neyn recht adir ennige
tosprake beholden unde darup hebbe he dy vorgeschreven bur ok mit
hande unde munde gan|ez] verlaten und loszgegeven uppe dessulven
Drewes nud und behuff unde dv verllatlinge unde gifft hebbe Drewes
Laurencz annamet und sick mit den buren [der s|chuld van stund
Nachträge. Nr. 43—46. 1443—1445. 897
verdragen, also dat Albrecht Krusen negen schok und Albrecht
. Toydervitz sechs schok em uppe dat nye nehestkomende vernugen
und geven scholen und willen, dat hebben sy aldus gedinget unde
willen des ford fulstendich wesen mit eren eyden, wor sy scholen.
Disse vordracht unde ded[inghe] sy also geschien to Magdeburg in den
enanten Hermen Northeyms huse yn diss[en nehst ver]gangen, do man
schreff na godes bort virteynhundirt jar unde [in dem] tweyunde-
virtigisten jare des mandages na sunte Lucas [dage], des sulven dages,
er disse verdracht also geschach, alz sy spreken |m...k] fulmechtich
vor my in gerichte dy gnante Thomas Peders densul|ven Drewe]s
Laurenecz, dat he dy gnanten schuld von den vorscreven buren
yrmahnen [unde ulpnehmen unde sy daraffe quitiren mochte, alz sick
dat gebort. Desses (?) [to| orkunde hebbe ik mynes amptes ingesegel
an dessen breff neden gedrucket, dy gegeven is na Cristi gebord
virteynhundert jar darna im dryundv|[irtigisten jjar des dinsdage na
deme sondage Invocavit.
mu nn —— — —
1443. Mürz 17. 49.
Der Rat und die Vorsteher der Kirche S. Nicolai zu Zerbst
schliessen einen Vertrag mit einem Magdeburger Glockengiesser
wegen der Herstellung einer neuen Glocke.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Anno etc. XL tercio dominica Reminiscere hebben sijk de rad, de
vorstender sinthe Nicolaus kerken unde meister Bertram Becman vor-
dragen umbe de apostelclocken to gythen in sodaner wise: Bertram
wil deme rade eyne gude wol geczyrde clocken antwerden unde VIII
jare weringhe doen; des schollen sij ome vor den czyntener to gythen
geven XIII nyge groschen; in sodaner wise wil he ok eyn czymbal,
dar de seyger up sleyt, gythen unde nehmen von den czynthener
XIIII nyge groschen unde de rad wil om eyn tunne birs to hulpegeven.
1445. April 2. 46.
Claus Voss ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung von 12 Gulden
Zins an zwei Zerbster Bürger.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen vruntliken denst to voren. Ersamen leven heren unde
vrunde. So gy mek gescreven hebben, dat gy Hanse Smede van
myner weghen tor noghe XII rynsche gulden tins betalt hebben etc.
guden vrunde, alsodans is mek gantz unwitlik, wan ik gik dar nicht
an bevolen hebbe, sunder wil gy geven van myner wegen juwen
medeburgeren alze Hans Medewicz VI gulden unde Clawes Becker
VI gulden vor den gulden jo VIß groschen unde II olde groschen, so
Goschichtaq. d. Pr.Sachsen XXVIII. 3. 51
898 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
is hir de kop dar af, eder sendet mek XII rynsche gulden, welker gy
levest don willen, dat sette ik to gik unde latet dat to enen ende
komen, dat vordene ik gerne juwe antwerde. Gescreven des dinse-
dages na Georgii anno XLV. Clawes Vos.
Adresse: Den ersamen und wisen burgermeyster und radmann
der stad Serwest —.
1445. November 19. Calbe. 44.
Erzbischof Friedrich ersucht den Rat von Zerbst einen auf Freitag
nach Katharinä gu Gommern angeselgten Tag zu besenden, wohin
auch etliche Domherren und der Rat von Magdeburg kommen
würden.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Calbe am fritage sente Elysabeth tage anno domini etc. XLV°.
1446. Januar 28. Wittenberg. 48.
Erzbischof Friedrich schreibt dem Fürsten Georg von Anhalt über
die Verhandlung mit der Stadt Zerbst wegen des Brauens, an
der auch die Stadt. Magdeburg teilgenommen hat.
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsirn fruntlichin dinst zuvorn. Hochgeborner besundern lieber
herr und ohem. Wir hatten den wirdigen ern Arnde Treszkouw unsern
thumprobst mit etlichen usz dem rate unser alden stad Magdeburg
und andern den unsern uff frietag nach Katherine nehist vergangen
keigen den rath von Czerwist uff einen tag bisz vor Gummer geschicket,
als uwir liebe villicht wol mag vernomen haben, daselbs wir dann mit
demselben rade von Czerwist durch die unsern obingnant habin ver-
handeln und reden lassen von wegin oris bruwerckes, so sie nu
czumale furgenomen habin, dadurch unsir stifit sere besweret werdet,
und hetten gerne gesehn, das sie es mit demselbin orem bruwen
gehalden und vier bier des jares gebruwen hetten, als das danne
furmals gewonlich gewest ist, daran sie sich denne noch bisz herezu
nicht bewiset haben, dem also zcu thune. Davon bitten wir uwer
libe mit ganczen vlisze, ir wullit das mit den gnanten von Czerwest
noch also bestellen und verfugen, das sie das mit orem bruwerke noch
also halden und uzrichten, inmassen die unsern obin gemelt mit on
uff dem obgerurten tage verhandelt habin und auch furmals gewonlich
gewest ist, wurden sie abir dem nicht also thun, so musten wir ve mit
den unsern darvor rathen, das unser stift von sulchs oris bruwens
und biers wegin also nicht besweret noch bedranget worde, und das
wir uwir anewisunge noch geniszen mochten, das solche beswerunge
Nachträge. Nr.45—51. 1445—1448. 899
und uffsasze abegetan wurden, wolden wir umme dieselbe uwir libe
mit willen gerne verdinen. Gebin zu Wittemberg den fritage nach
Conversionis sancti Pauli anno ete. XLVI under unsern ingesigel,
uwir antwert. Friderich, von gotis gnaden
erczbischoff zu Magdeburg.
Adresse: Dem hochgebornen graven Jurgen, fursten:zu Anhalt —.
1446. August 18. 49.
Jacob Querstede ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung von
6 Schock Groschen Zins an seinen Nachbar Isenberg und quittiert
darüber.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— in dem seesundevirtigesten jare des dunredages nach unser
leven vrowen dage Ássumpcionis.
1447. August 26. | 50.
Der Rat von Zerbst bekennt, dass er auf Befehl des Grafen
Adolf von Anhalt Hermann Robbin und Claus Udendorp, Vor-
stehern von S. Lorenz in der Neustadt, drei Jahre hinter einander
je 10 Gulden aus der Urbede des Grafen zahlen wolle.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— verteynhundert dar nha in deme sevenundvirtigisten jare am
sonnavende nha sunthe Bartolomewes daghe des hiligen apostels.
1448. April 28. ' 51.
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst, dass der
Termin zu einer Vereinbarung zwischen Fürst Georg von Anhalt
und dem Bürgermeister Arnd Jordens aufgehoben sei, und über-
sendet den Brief des ersteren.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen frundliken dinst thuvorn. Ersamen besundern liven frunde.
Alse gij uns von itliker dedinge wegen, so twisschen dem hoch-
gebornen forsten grave Jurgen juwen und unsen gnedigen hern und
dem ersamen Arnd Jordens unsen borgermeister geschin und vorhandelt
sin und uns vorder von der wegen eynen dach up morne to Liczke to
halden vortekent hebben, alse dat juwe briff mit mer und andern
worden inholt etc. liven frundis, wuwol wy juk darane gerne to willen
gewest und dem also gedan wolden hebben, alse heft doch de gnante
57"
900 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
grave Jurgen dem obgnanten Arnd Jordens unse borgermeister ge-
schreven, alse gij ute dissem invorsloten brife wol vernemen willen,
wes wij juk to willen und dinste sin mogen, des sin wij willich und
dont gerne. Geschreven am sondage Vocem Jocunditatis under unser
stad secret anno domini ete. XLVIII*.
Radmanne und innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen radmannen to Czerwist —.
Der Brief des Fürsten Georg lautel:
Jurge, von gots gnaden.
furste zcu Anhalt.
Unsirn gunstigen willen. Ersamer liber besundern. So wir
uns danne mit dir uff dussen schirsten mantag jegen Litzk tages
verramet hadten etc. thun wir dir zcu wissen, daz wir des uft die
zcyth nochte vor dussen phinghesten nicht konnen gewarten; wan
mochten wir dir wes zcu willen gesin, daz theten wir gerne. Gegeben
am sunnabend nach Marci anno etc. XLVIII? under unserm ingesegel.
Adresse: Dem ersamen Arnde Jordens, ratismeister zcu Magde-
burg —.
1449. April 7. Magdeburg. 93.
Hans Smed und Johannes Goldener ersuchen den Rat von Zerbst
um Zahlung von 8!|, Gulden Rente an den dortigen Schreiber
Johann Iteppin und quillieren darüber unter dem Siegel des
Domherrn Johann Bogk.
Or. Pap. St. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— to Magdeburg am mandage nah Palmen — anno etc, XLIX.
—
1449. September 19. 59.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, den Magde-
burger Kürschnern von den Zerbsiern Genugthuung für Bedei-
digungen zu verschaffen.
Or. Perg. Si. fast ganz abgebróckelt. | Papserzettel eingelegt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen besundern leven frunde.
We don juwer leve weten, wu dat vor uns syn gewest unse frunde
de korsner in unser stad wonhaftich und hebben uns bericht und
clegeliken geclaget, wo etlike ore innungesbroder, de den marcket
bynnen juwer stad in senthe Bartholomeus daghe nilkest vorgangen
gesocht und na older wonheit gebruket hebben, von etliken juwen
Nuchträge. Nr. 52—54. 1449. 901
borgern, nemliken den korsenern bynnen juwer stad wonhaftich, mit
unvorbunden worden, de on antreden ere liff und gude geruchte, grof-
liken overfaren und mit barden overlopen sin und uns umme sodanne
grofflike overfarunghe on von den juwen geschien umme nochhaftighe
utrichtinghe von den juwen an juw to schrivende gebeden hebben,
alsodannes doch von den juwen geschien uns sere vorduncket unde
myshaget, waremme bidden wij mit flite, gv willen juwe borger dar
to vormogen und so hebben, dat se den unsen dar vor don, so vele
erlik und redelik is, nach irkentnisse, dat se anderer möghe und
arbeit darumme mit on nicht enbehoven, wente sy on anders mit
rechte, so we erfaren hebben, to manende nicht dencken to myden, dat
se unser bede hiran moghen genyten; vordynen wy in besundern flite
gerne juwe antwert. Geschreven am fridage nach Exaltacionis crucis
under unser stad secrete anno domini etc. XL nono.
Zettel: Ok, leven frunde, so syn wy bericht von den gnanten
unsen borgern, wu dat etlike juwe borger, alse nemliken Asmus Bense,
Claus Jacobs, Michil Otten, Cziliacus und eyner gnant Pauwel schullen
gesecht hebben, wen sy kemerer und borgermester weren von des rades
wegen gewest, so wolden sy sik bath geholden unde beter rekenschopp
gedan hebben, wen itlike der oren gedan hedden, des uns denne ok
von one sere vorduncket, wen wij von nymande von des wegen
enweten, so hebben uns alle von sodanes amptes wegen gude reken-
schop gedan, doch wusten se wene, de de anders dar bij gedan hedde
und dy namhaftich gemaket worden, so wolde wy de yo bestellen sik
also bederve lude to vorantwerden. Datum ut supra.
Radmanne und innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen rathmannen der stad Czerwest —.
1449. Deeember 4. 294.
Der Rat von Magdeburg verwendet sich beim Rate zu Zerbst für
seine Untersussen in. Schora, welche von dem Zerbster Bürger
Michel Tyls zu Schadenersatz für verwahrlostes Vieh belangt
werden sollten.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbsi.
Unsen frundliken dinst thuvor. Ersamen besundern liven frunde.
Wy von juk witlik, dat Mechgil Tils mit juk wonhaftich an unse under-
saten to Sebor geschreven heft, alse gij sine meninge ute dissen in-
vorsloten brife wol vernemen willen, und alse he denne schrift om in
redelicheid to donde etc. liven trundes, des sin wij der gnanten von
Schor mechtich, dat sij om vor juk schult don al, wes sij om mogen
plichtich sin, und bidden mit flijte, gij wilt den gnanten Mechgil vor
juk bescheiden und dij saken vorhoren und dar nehst vorfugen, dat
902 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
dij unsern von dem mergnanten Michgil nicht vorunrechtet werden;
darane don gij uns to danke und wij vordinent gerne juwe antworde.
Geschreven am donrdage Barbare under unser stad secrete auno
domini etc. XX nono. Radmanne und innigesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen radmannen to Czerwest —.
Der rief von Michel Tils liegt bei. Daraus geht hervor, dass es
sich um 3 Haupt (hoft) und 3 Mandel Haupt Vieh (veges) handelte,
die die Bauern gepfándel und verloren halten.
Um 1450. DD.
Heyse Sconemann ermahnt den Rat von Zerbst im Namen seiner
Magdeburger Freunde zur Eintracht mit den Bürgern.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen fruntliken willigen denst mit stedem flite tho voren. Er-
samen besundern guden frunde. Wetet, dat ik hir vorneme manuigcer-
leye sage, de myk unde ok andern juwen gunstigen guden frunden
sere missehagen, unde we doch hopen, dat et nicht also sy. alse we
dat hir horen seggen unde vornemen unde, dar god vor sy, wan dar
wes ane were, nemeliken an der twyverdicheyt, dar men hir afle secht,
de under gijk sulven solde wesen, des we uns nicht vermoden, so
bidde ik gijk, leven heren unde frunde, dat gij boven allen dingen dar
nicht ane sümen unde nenerleye laten ane vorhindern, sunder grypet
dar alle tho na der alderbesten wyse, dat gij mit juwen burgeren eyn-
drechtich sin unde allen unwyllen, twydracht unde vordracht, effte des
wes were, gutlichen byleggen unde guden frede unde eyndracht
maken, unde biddet unde schicket dat tho de andern uter meynheyt,
dede nüttest unde evenst dar tho sin, wente wu gij des nicht en don.
so hebbe gij vorloren spel, alse dat nu mangen gijk unde juwen heren
steyt, unde gij unde dar tho alle juwe guden butenwendigen guden
frunde, de dat myt gijk gerne gud segen, mosten van juwen heren hon,
spot, vorsprekinge unde allerleye ungnade lyden, dar gijk de leve god
umme siner mylden barmherticheyd vor behode unde beware. Ok so
hebben myk hir summelike juwe guden truwen frunde gesecht unde
bevolen, hir aff wes to scrivende und to openbarende in guder meynige
unde guden truwen, efltet geschin were, des wee doch nicht en hopen,
dat summelike van den juwen wes gedan hedden in guder meninge
unde dat nü denne summeliken andern hern edder frunden dat mvs-
sehegelijk were edder nicht duchte nütte, even noch beqweme edder
nicht vor den rad. gemeynen burger noch vor de stad sin, sunder dat
duchte den sulven, dat dar nicht wol ane gedan were etc. unde men
wolde dar untemelijk dingh ane don. Darop is hir tho Magdeburg
Juwer guden frunde rat, dat gij nü to disser tijd gantz klók unde
Nachträge. Nr. 55-56. 1450. 903
bederve by sin, alse we gijk wol totruwen unde geloven, unde dat sij
doch, wu dat darumme sy, dat gy boven alle dingh je dar vor sin, dat
en sodanes gutliken in aller leffmodicheyt, vrede unde eyndracht werde
gentzliken bygelecht unde berichtet, sunder wu gij des nicht en don,
so steyt gijk neyne wys to raden, unde nemet des eyn exempel van
andern groten mechtigen steden, van Rome, van Troye, van Akrys,
van Pysa unde van andern mannigen groten steden, de nicht al stan
uth tho sprekende noch to scrivende, unde boven alle ding, so dencket,
wu dat by juwer tijd gegen den van Berlyn, dat gij sulven bad weten,
wan ik gijd scriven kan, hedden bynnen sijk wol eyn gewesen, dar
were dat nummer hen gekomen, dar et nu leyder tho gekomen is. Ok
so leret men den scholeren in der schule: Civitas dicitur quasi civium
unitas, dat bedudet also vele: eyn stad heytet edder is eyn eyndracht
der burger, de dar inne wonen. Unde alsodanne gude eyndracht is
vele nutter wan juwe buwe der muren unde der torne, wente de
muren unde torne helpen weynich, wur de lude dar bynnen twyferdich
sin etc. Unde allet, wes hirinne juwen leve gescriven wert, dat is in
juwem besten gheschyn unde gantzer guder meninge unde juwe er-
same vornomene wysheyt dat alse wol don wyllen unde vorkeren myk
alsodanes nicht, dat wyl ik gerne vordenen unde kunde ik gijk unse
alle den juwen vele tho willen unde tho dinste sin, dat were dach
edder nacht, dat do ik mit allem flyte gerne. Ghescreven mit der
hast in der nacht under mynen signet des dinsedages na sinte Gre-
gories dage. Heyse Sconeman.
Adresse: Den ersamen wolwisen unde vorsichtigen burgermestere
unde rathmannen tho Czerwist —.
Um 1450. 56.
Heise Sconemann macht dem Rate von Zerbst Mitteilung über
Kriegsmannschaft.
Or. Pap. Si, abgesprungen.
Stadtarchiv zw Zerbst,
Minen dinst to voren, leven ersamen hern. Ik hebbe egentliken
erfaren, dat alsodanne hovewerk, dat de unsen disse gantze weke op-
geholden hebben, noch by eynander sij to Luderitz und Swartelose
unde sint wardende eynes breves, wan on de keme, so wolden se mede
vor Czerwist. Unde de gude frunt, de myk gesecht hadde von eynen
hovetmanne, het myk bevolen, dat gij van stunt myk scriven, wes gijk
unde juwes rades kumppane dar ane to synne sy, so wolde de ane
sumen bodescop by deme hebben unde den van stunt schicken, unde
seed tho, dat gij de sprake nicht so lange maken, dat et to spade
werde, dat gij nement helpen moge, dar gijk de leve god vor beware.
Ok sede myk eyn ander, wu dat to Wittenberge scolde de hertoge
904 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
gesammet hebben boven dusent man. Gescreven na twelfien myt der
hast under mynen syngnet. Heyse Sconeman.
Adresse: Dem ersamen wysen burgermestern unde rathern
to Czerwist —.
Um 1450. 9i.
Heise Sconemann empfiehlt dem Rate von Zerbst einen Büchsen-
giesser.
Or. l'ap. St. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntliken willigen dinst mit stedem flite to voren. Ersamen
liven heren und besundern guden frundes. Alse myk juwe ersame
wysheit gescreven het van mester Fricken, dat gij gerne segen, dat he
to gijk komen wolde to vorsokene, efft gij gijk met ome konden over-
eynkomen umme de bussen to gyten, alse juwe breff under meer
worden inholt ete. des wetet, leven erwerdigen hern, dat mester Fricke
sijk fögen wyl be juwe ersamicheit, und wes gijk denne de sulve
mester Fricke lovet adder thosecht, des moge gij ome wol lóven unde
dar wyl ik gerne gud vor syn, so ferne alse gij dat van myk hebben
wilen; unde kunde ik juwer ersamicheyt unde den juwen wes to
wyllen unde to denste sin, dede ik allewege gerne. Gescreven under
mynen signete des sondages in unser liven frowen dage lichtmissen.
Heyse Sconeman, burger to Magdeburg.
Adresse: Den ersamen unde wysen borgermestern unde ratmannen
to Czerwist —. MEN
Um 1450. 98.
Heise Sconemann macht dem Rate von Zerbst Mitteilung über
seine Verhandlungen mit den Büchsengiessern.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Minen fruntliken wylligen denst tho voren. Ersamen gunstigen
leven heren unde frunde So alse de ersame Hans Hobeke juwes
rades medekumppan van juwes beveles wegen an myk gesant umme
vorhoring by mynen neyberen den bussengetern, wes se nemen wolden
van eynen czyntener tho gheten, nemeliken an veffteyn tarratzbussen,
dar op ik do eme vor eyn antwerde gaíf, dat de bussenmester eyn
deyl van Magdeburgh vortoget weren bynnen kort, alse eyn deyljegen
Hildesim unde eyn deyl to Dantzeke in Prutzen, so enwuste ik nu
neymede wan mester Fricken unde sinen sonen, de deme ersame rade
tho Czerwist rede er bussen gegoten hebben, unde ok mester Bertram
unde Hennig Peyne, de den rad op de eyde thogen, alse deme olden
burgermester Pawel Smede wol vordencket etc. wen nu de ersame rad
levest hebben wyl unde weme se des levest gunnen willen, dar wil ik
Nachtrüge. Nr. 57-59. 1450. 905
mynen flyt gerne by don unde des en scolde myk nicht vordryten,
dar op myk do de ergnante Hans Hobeke do sulvest op antwerde
unde sede, dat ik mit dem genanten mester Fricken vorhoren wolde,
wes vor den czyntener nemen wolde tho geten unde wolde maken
deme ergenanten rade to Czerwist veffteyn gude tarratzbussen unde
dat ik denne dat juwer leve scriven wolde. Unde deme hebbe ik nu
also gedan, des hefit myk mester Fricke gesecht, dat de tarratzbussen
vele meer arbeydes kosten, wan de steynbussen don unde men moste
dar ok thenen unde ander gud kopper tho don unde dat thenen were
nu gantz dure; ok so mosten de tarratzbussen by not jo vaster wesen wan
stevnbussen, wente se mosten meer lyden, wente de blyen lode seten
vaster unde scoten harder wan de steyne, doch so’ wolde he deme rade
gude bussen maken, de gud unde bestendich scolden wesen, unde
fragede na der grote; dar op sede ik em, dat ik noch sulven der
grute nichte en wuste; do sede, dat se jo by not mosten wesen by
eynen czyntener edder opper alder lichte van eynen halven czyntener,
unde he meynde, he wolde an den czyntener veer scok groschen wol
vordenen tho gheten, wan gy ome dat copper deden; des sede ik em,
ik wolde dat juwer leve gerne scriven ete. unde van den andern saken
unde werve, dar de ergenante Hans Hobeke by myk was, wert gijk
de sulve muntliken bad seggen unde berichten, wan ik gijk scriven
kan. Unde was ik gij to wyllen unde denste sin mach, dat do ik
willichliken gerne unde bedet over myk. Gescreven under mynen
signet. Heyse Sconeman.
Adresse: Den ersamen wysen burgermestern unde rathmannen to
Czerwist —.
— — — —À —
Um 1450. 99.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, ihm von seiten
eines Bürgers Genugthuung zu schaffen oder zur Verhandlung
darüber nach Leitzkau zu kommen.
Or. Perg. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen wisen liven besundern
frunde. Alse wy jw vor geschreven unde ok die’ unsen tigen dy
juwen to daghen geschicken hadden von sulker schuldinge wegen,
alse Hans Stresow wedder uns erhoven hedt umbe sake, die geschen
sin in fheden, die twischen jw unde uns gewesen unde gesunet sin,
meinen wy, dat dy silven Hans Stresow bynen den vehden mit jw
also geweset hebe, dat gy uns von der sune wegen siner ansprake
plichtich sin to benemen, mochte uns dat von jw fruntliken weder-
varen, dat neme wi gerne, mach des nieht wesen, so begere wy von
jw, dat gv darumbe uppe den nehisten sondach over acht daghe tigen
uns komen willet vor dat closter to Liezke to middage unde uns dar
906 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
duet, wes gy uns in dem vorgerurden saken von sune und rechtes
wegen plichtich sin nach erkentnisse unser frunde, dat is uns wol to
dancke, des begere wy juwe antwerde. Gegeven an sunnavende neh
des hilgen Cristes dage under unser stad secret.
Radmanne unde innungesmestern
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen wisen radmann to Czerwist —.
1450. April 23. 60.
Claus Voss bittet den Rat von Zerbst um Zahlung von 12 Gulden
an Tyle Kleinsmed und quittiert darüber.
Or. Pap. St. -
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dynsedage vor synte Jurgens dage anno domini etc. L.
Eine gleiche Mahnung geschieht 1453, Märs 20 und nochmal in
einem undatierlen Briefe.
1451. Juli 1. 61.
Thile Gummer mahnt den Rat von Zerbst im Namen des Hospitals
gum Heiligen Geist zu Magdeburg um Zahlung von 33 Gulden
und 3 Mark weniger einen Fierding Zinsen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des donredages in unser leven frowen avende Visitacionis
Marie anno domini M? CCCC? LI».
1451. December 29. 62.
Der Rat von Magdeburg bittet für einen seiner Bürger den Rai
von Zerbst um Verlegung eines Gerichtstermins.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen frundliken denst tovorn. Ersamen guden frunde. Uns
heft berichtet Hans von Nouwen unse borger, wu he eynen gnant
Hans Deneken in vor tijden in juwe gerichte getogen hebbe, de dorch
unhorsames willen vorvestet sy unde syk denne am negesten dinsdage
nach twelften uth der vestinge meyne to theende etc. So vorneme wy,
dat de unse erbenompt up de gnanten tijd bynnen unser stad in
merkliken saken vor gerichte ok to schickende heft, so dat he juwe
gerichte op de tijd neyne wys soyken mach; wurumme bidden wy in
besundern flyte, gy wellen sodanne sake twysschen dem unsen unde
Hansze Deneken erbenompt wente to dem andern nest volgende ding-
dage upschuven und vorlengen, dar ane don gy uns to dancke uude
Nachtrüge. Nr.60 65. 1450-1453. 907
wy vordenent gerne juwe antworde. Gescreven am mydweken Thome
Cantuariensis under unser stad secret anno domini etc. L secundo.
Radmanne unde inningesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen richter unde schepen to Czerwist —.
———— — ———— — —
1452. Nach Juli 26. 63.
Schreiben des Fürsten von Anhalt (?) an den Erebischof (2),
dieser solle den Abt Hermann von Kloster Berge, welcher deshalb,
weil Heinrich Fut uus Zerbst die Bürger Hans Moller und Claus
Dorre vor das Gericht des freien Stuhles gezogen hat, den Rat
von Zerbst in Strafe genommen hatte, eur Aufhebung derselben
veranlassen.
Konzept.
Stadtarchiv zu Zerbst.
1453. März 13. 64.
Der Rat von Zerbst giebt einigen Ratsherren, die zur Verhandlung
mit dem Domkapitel und dem Rate zu Magdeburg reisen, eine
Beglaubigung für die Verhandlungen und Vollmacht dazu.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Czerwist am dinsdage na dem sondage Letare — virteynhundert
jar darna im drieundevefftigesten jare.
-—— — —- — LI
1453. Mürz 20. 65.
Der Hat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst für
Peter Meyer, der schlechten Häring nach Zerbst verkauft haben
sollte.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Eısamen besundern leven frundes.
Uns heft to vorstande geven Peter Meyer unse borger, wu Andreas
Gerwisch juwe borger umme itliken haringh, den he myd juk bynnen
juwer stad vorkoft und gesaid hebbe, van juk, dat de haringh nicht
kopgefe sin schulle, angelanget werde etc. des heft uns de gnante
Peter unse borger bericht, dat de sulve haringh sine gewesen sy und
sye nye und old haringh, dede nicht to straffene noch vül und kop-
mansweringe gewest nnd sin dingh zo gewand is, dat he van unmacht
wegen nicht wol overfeld wandern mach, he wolde juk des anders .
muntliken sulven wol berichten. Wurumme, leven frunde, bidden
wy in besunderm flite, gij willen dem gnanten juwem borger sodaner
908 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
anclage und moyge vorlathen und ok de jennen, de ohme van des
wegen noch wes schuldich und plichtich sin, to underwisende, dat ze
ohme betalen und sodanes richtich maken, und gij willen juk umme
unser bede willen hir gutwillich inne bewisen und vinden laten, dat
de unse van des wegen ungemoyget moge bliven daranne don gij uns
besundern to dancke und wij vordenen dat in flite gerne juwe antwerde.
Gheschreven am dinsedage na Judica under unser stad secret anno
domini etc. LIH. Radmanne und inningesmester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermestern und radmannen to Czerwist —.
c — MÀ — ——— À— —
1453. März 27. 66.
Der Rat von Zerbst schreibt dem von Magdeburg wegen des von
Andreas Gerwisch verkauften Häringes.
Konzept. Pap.
Stadtarchw zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst vor. Ersamen wisen besundern gunstige
frunde. Als gy uns overs van Andreas Gerwisch unses medeborgers
wegen geschreven, hebben wy juwe schriffte wol vernamen, sunder-
liken in deme gy ruren, wuwol Gerwisch olden haringk etliken unsen
medeborgern verkofft hebbe und dy haringk unstreffliken sy, so schole
hy des van uns billiken unbededinget bliven, nademe hy daran
sunderlike neyne weringe gedan hebbe. Ersamen liven frundes, vor
uns sint etlike unse medeborger gewesen unde hebben uns bericht,
wu dat Andreas Gerwisch sone en des sulven haringes vorkofft hefft
vor des nien fanges unde nicht vor alden haringk, so des dy junge
Gerwisch vor uns sulvest bekant hefft.! Wes wy juwer live to dinste
unde to willen don mogen, dar to sin wy alle tid willich. Gegeben
to Czerwist am dinsdage na Palmarum anno etc. LIII®.
Consulibus Magdeburgensibus asscriptum.
! Dwrehstrichen sind noch folgende Worte: unde nachdeme met uns verboden
is olden haringk to verkopen unde Gerwisch denne dar bofen verkofft hetft,
deshalven nemen wy on in clage, woran.
1453. April 12. 5.
Heideke Bartoldes schreibt den Schöffen von Zerbst wegen der
Verlassung von Zinsen an die Kirche U. L. Fr. zu Barby.
Or. Pap. Si. abgefullen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern leven frunde.
Nach deme Hans Bode myn fulmechtiger am dinsedaghe na Miseri-
cordia domini na der gebord Cristi der mynnertall im LIII jare! van
Nachträge. Nr. 66—68. 1458. 909
mynre weghen den vorstendern der parkerken unser leven frowen to
Barby alsodannen tinse, alse ik an Jurgen Dippoldes und Cziliacus
Murouwen husern to Czerwist hadde, von jw in gerichte oppgelaten
und geven heft ete. und doch nicht hefl bouren (?) und uthdrucken,
watte zodanne geld sy, dat ik darinne gehad hebbe, guden frunde, des
do ik juk gutliken weten, dat ik an des gnanten Murouwen husz vift
fine mark gehad hebbe und an Jurgen Dippoldes huse dree fine mark
und do Hans Bartoldes myn vader zeliger vor myk darane gehad und
vord nu nıyk geervet heft, de denne zo Hans Bode in myner meninghe
und macht scholde vorlaten hebben, is daran wes inne vorsehn, dat
zodanes in dem frede nicht vortekend is, dar de sulven alderlude
der gnanten kerken ane vorwaret syn, bidde ik, gij willen den sulven
alderluden und kerken tho Barby sodanes noch thoschriven und darinne
se also vorfahren, dat dat selve goddeshusz darinne vorwareth sy,
zehe ik also gerne und will dat, wur ik mach, wedder vordenen.
Gheschreven am donnerdage na Quasimodogeniti anno etc. LIII? under
mynem ingesegel. Heydeke Bartoldes, borger to Magdeburg.
Adresse: Denn ersamen richtern und schepen to Czerwist —.
! Diese Zahl kann mit Rücksicht auf das Datum des Briefes ummöglich
richtig sein.
1453. April 20. 68.
Tilemann Santersleben schreibt dem Rate von Zerbst wegen seiner
Streitsache mit Jacob Kruse und Antwort des Rates.
Or. Pap. Si.abgefallen. Die Antwort auf der Rückseite.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen wilghen dinst tovoren, leven borgermester und radmanne.
Also ik van juwer leve schedede, wu ik scholde bringhen twe borger
von Magdeburg, de de dedinghen scholden twisschen Jacob Cruze
unde my etc. also do ik juwer leve wittik, dat Jacob Cruze heft my
to entboden, dat he meynet, nycht to donde vor mynen schaden, den
ik hebbe van om, also dunket my, dat dat nycht nutte sy, dat ik
frome lude dar hen bringe unde se op unnutte teringe unde kost
bringe, wente ik dicke hebbe unde fake dem rade to Serwest ghe-
schreben unde by on alle myne sake bliven wolde myn recht unde
myn unrecht, dat doch my nicht gehulpen heft unde ik myn recht
hadde dar op afgedan, dat ik des hadde hopet, de erlike rad wolde
uns wol entscheiden hebbeu nach inholdinge juwer breve, de gi my
sereben, jo doch so schal dat an my nycht breken, wil he komen
jeghen Gummer, ik wil dar gerne by komen mycht den mynen unde
de mede bringhen de jennen, den sake wittil und kunt is, op dat gi
nicht dorven denken, dat ik en unnutte sake wolde jenghen jwe borger
wol opbringhen, dat ik node don wolde; furder gi weten dat wol, dat
alle myn recht unde myn unrecht wolde bliven by juwer leve, dar
910 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
doch my ok als nycht gehulpet heft unde he meyt my myt sodanner
vorsate vor entgan, des ik doch nycht beteren kan, sunder mochte gi
on noch underwisen unde so halden, dat he my wes dede vor mynen
schaden, dat neme ik gerne, machte ik juwer leve nycht daran
neythen, so mochte ik des nycht laten, ik mot myn recht hermannen,
vor my dat bequeme sy mit rechte. Ik bidde umme en antwerde bi
dissen boden edder by en anderen.
Tilemannus Santersleve.
Adresse fehlt.
Antwort des Rales von Zerbst:
Unse fruntschopp live Tilemanne. Als gi uns van wegen Jacob
Krusen unses medeborgers geschreven, hebben wy juwe schrifite wol
vornamen unde dat gy ruren, hy schole juw entboden hebben, dat
hy juw vor juwen schaden, den gy van ome meynen to hebben,
nichtes meyne to donde, hebben wy met ome dar uth geredet und
uns berichtet hefft, dat ome sodanne unwitliken sy, sunder so gy unde
Jacob Kruse ame negesten van uns scheideden und vor uns verlaten
wart, des is unse medeborger wardende unde wil deme eyne volge
don unde juw glikes unde rechtes nicht vorgan , dar to wy des gnanten
unses medeborgers gancz mechtich sin unde wy vorsyhen uns to juw,
gy willen dat dar by laten, daran don gy uns sunderliken to danke.
Geschreben am fridage na Misericordia domini etc. LIII? anno.
—— nn MÀ
1453. April 23. mE 69.
Drei Magdeburger Bürger teilen dem Rate von Zerbst mit, dass
sie eine Vermittelung zwischen Heinrich Fut und Hans Müller
herbeigeführt haben.
Or. Pap. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen willigen dinst tu voren. Ersamen besunderen guden
frundes. Wy don gyk witlik, wu dat Hinrik Fötes elike husfrouwe
by uns gewest hefft unde uns demudichliken 'gebeden sie to vor-
biddende tygen unsen frunt Hans Muller van saken unde schels
wegen, dedde twusschen oren manne unde Hans Muller sin, darinne
wie denne unsen besten flyt met bede tygen unsen frunt vorgenant
van orer wegen gedan hebben unde hebben dar unsen frunt vorberürt
dar tho met flytiger bede bewogen, dat hie bynnen vir weken met
Hinrik Füte gerne wil fruntlike dedinge lyden hir to Magdeborch met
sodam bescheyde, dat gy ut juwen rade dar met macht by schicken
unde uns dat twe dage to voren weten don, wan die dach wesen
schal, wel one dar die rad up to borge don ver weken unde sik
sodanne fengnisse vorwissen unde vorborgen laten wedder in tho
stellen, dar wel die rad wol up raden, dat sie sik darane vorwaren,
so schal sodanne dagetijd wedder unsen frunt nicht sin; wes gyk
Nachtrüge. Nr. 69— 71. 1453. 911
hirane tho donde ys, dar wil* gy wol up raden. Geschreven under
Heynen Wennemars ingesegel in sinte Jurgen daghe anno LIII jar.
Peter Dolle, Gorrius Lam unde Heyne Wennemar.
Adresse: Den ersamen unde wisen borgermeisteren unde radmanne
der stad to Czerwest.
1453. Juli 28. Giebichenstein. 10.
Erebischof Friedrich schreibt an Heyse Rulfes, dass er in dessen
Streitsache vorläufig nichts thun könne, und verschiebt die Angelegen-
heit bis zu seiner Ankunft in Calbe.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Frederich, von gots gnaden
erczbischoff zcu Magdeburg.
Unnsern gunst und guten willen zuvor. Ersamer lieber getruwer,
Als du uns umme den handel, den du mit den von Czerwst von
unsir befelunge wegen gehabt etc. wedder geschreben hast, han wijr
dine und ore meynunge zu guter masze verstanden und thun dich
daruff wissen, das wijr iczund hir oben mit eczlichen sachen beladen
sint, so das wijr on adder dijr iczund keyne enkede ztyd zuschrieben
kunnen, sundern wie balde sich unsir sachen so begeben, das wijr
henabe gein Calbe komen wollen, wollen wijr den egnanten von
Czerwst das ztidlichen schrieben und sie darumme bie uns dar hien
zu komen, bescheiden und es darmitte halden, in maszen du uns
geschreben hast. Gegeben zu Gebichestein am mantage nach Magda-
lene anno etc. LIIT?.
Adresse: Dem ersamen vorsichtigen Heisen Rulffes, burgermester
unser alden stad Magdeburg —.
Diesen Brief sendet Heise Rulfes am 26. Juli dem Zerbster Bürger.
meister Drewes Ferwer.
1453. Juli 26. Giebichenstein. 1l.
Erzbischof Friedrich schreibt dem Rate von Zerbst, er werde der
Aufforderung seiner Räte und der Stadt Magdeburg folgend zu
dem bestimmten Tage nach Zerbst kommen.
Or. Pap. St. abgebróckelt.
Stadtarchiv zw Zerbst,
Friderich, von gotes gnaden
erczbischoff zu Magdeburg.
Unnsere gunst zcuvor. Ersamen vorsichtigen lieben besundern.
Als ir uns iczund geschrieben und uft den tag gein Czerwst uff dinstag
912 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
nach unser lieben frauwen tage Visitacionis schirst doselbsthien durch
unser thumhern, rete und rat unser alden stad Magdburg verrampt
personlich zu komen gebeten habt, also woln wir uns uff solehen tag
unsen lieben herren und frunden von Anhalt und auch uch zcu willen
persunlich gerne fugen, und was wir guts in den sachen gethun
konnen, sal fliesz, mühe und arbeit von uns nicht gespart werden.
Gebin zu Gebichenstein uff dinstag Johannis et Pauli anno etc. LIII"
under unserm secret.
Adresse: Den vorsichtigen rathmann zcu Czerwst —.
1454. 12.
Hans Molre zu Magdeburg verwendet sich bei dem Date für
seinen Untersassen Pregher in Móckern , der von Jasper Crull in
Zerbst im Bann gehalten wurde um eine Schuld, die er schon
bezahlt hatte. j
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— anno LIIII.
1454? 49.
Der Rat von Zerbst verkauft dem Hospital S. Gertrudis zw Magde-
burg 1 Schock freibergischer Groschen jährlich wiederkäuflich für
20 Schock, welche Gese, die Wittwe des Peter Thomas zu Magde-
burg, gegeben hat.
Abschnrift des 17.Jahrh. Pay. M
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unvollständig. Das Datum lässt sich etwa daraus bestimmen, dass
1454 dieselbe Frau dem Kloster S. Mariae Magdalenae ebenfalls 1 Schock
Groschen beim Rate von Zerbst vermacht hat. 8. UB.1I, Nr. 670.
1458. August 23. 14.
Jacob Querslede ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung von
27 Schock Zinsen an seinen Boten Cone Schulten und quitlierl
darüber.
Or. Pap. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
— der mynretal achtundeveftich am middeweke an sente Barto-
lomeus avende des hilgen apostels.
—— [m [oo
Nachtrüge. Nr. 72-77. 1451-1459. 913
1459. März 30. 49.
Thomas Stroze, Bürger der Neustadt, bitte den Erzbischof
Friedrich, sich für ihn bei dem Rate von Zerbst sw verwenden,
weil dieser drei Wispel Hopfen, welche Strose dort auf dem Markte
gekauft und keinen Zoll oder Ziese bezahlt hatte, in Beschlag
genommen hatte. Er sei selbst über 30 Jahre Bürger in Zerbst
gewesen und habe nie gehört, dass Jemand für solchen Kauf eine
Abgabe gegeben habe, und darum habe er auch die vom Rate
von Zerbst geforderten 19 Schock zu bezahlen sich geweigert.
Er bittet, der Erzbischof möge den Itat auffordern, den Hopfen
ausguliefern.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am fridage in den passchen anno domini etc. LIX —.
An demselben Tage schreibt der Ersbischof in dieser Sache an den
Rat von Zerbst.
1459. 16.
Der Hat von Zerbst bekennt, dass, nachdem Heine Wiltekop zu
Magdeburg Jacob Muntmeister su Zerbst wegen 26 Schock
Groschen Schuld belangt und auf den Nachlass Andreas Munt-
meisters Beschlag gelegt hat, Golg Golgeke, der Vormund Annas,
Peter Muntmeisters Tochter, diesen Nachlass an sich genommen,
die 26 Schock aber bis zum Austrag der Schuldklage beim Rate
hinterlegt hat.
Konzept. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
1459. Juli 8. (4.
Urteil der Schöffen von Zerbst in Sachen Heine Wittekopps zu
Magdeburg gegen Jacob Muntmeister.
Or. Pap. Si. beschädigt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Wy richter unde schepen der stad Czerwist bekennen vor aller
menlick unde dun ouk kunt allen den, dy dussen unsen briff sihn,
horen edder leszen unde beszundern vor jw ersamen unde hochwisen
richter unde schepen der olden stad Magdeborch, dat Tilemannus
Santtersleve in fuller macht Heyne Wittekoppes dy drudde clage up
Jacob Muntemeisters angestorven gudere van dodes wegen Andree
Munttemeysters, so eynem procuratori behorliken is, in disser na-
gemelten schriften gevordert unde gedan etc. dy clage unde antwerde
sick to vermelden: Tilemannns Santtersleve procurator Heyne Witte-
koppes van Magdeborch hefft befredet, so he van wegen des ergemelten
Geschichtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 58
914 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Wittekoppes dy drudde clage, dy he up dy besate Jacob Muntte-
meysters angestorven gudere van Andreas Munttemeyster seliger
scholen angestorven unde gekomen syn, upgebracht hefít, in dy sulvige
clage Gotcz Gotezke med andern vormundern Annen, Peter Muntte-
meisters seliger dochter, van wegen der sulvigen gudere unde kynde
ingespraken hebben, alsz dat dy nagelaten Andreus Munttemeysters
gudere an nymant levendes andersz noch tu desser tit gevallen unde
gekomen weren wan an Anen, Peter Munttemeister dochter, so sy
synes bruder dochter were, unde hadden dy gudere in sodannes van
wegen des kyndes in vormuntschap getogen unde hopeden, sy weren
med betern rechte van wegen des kyndes dar by tu blivende, wan em
ymant nochter tit darane dringen muchte, is geordelt, dat dy drudde
clage, dy Tilemannus van wegen Heyne Wittekoppes upgebracht hefft,
schal, dat men eygentliken irvarunge van Jacob Munttemeyster ge-
hebben mach, eynes ydermannes rechtichheit unschedeliken anstan.
Des thu bekantnisse med der schepen ingesegel in die Kiliani ver-
segelt anno etc. LIX ^.
1459. August 25. «8.
Der Rat von Zerbst bekennt, dass vor ihm die Vormünder Annas,
Peter Muntmeisters Tochter, nämlich Golg Golzke, Tile Stragut
und Claus Kannendorp, von den Verwandten Annas ermächtigt
sind, hinsichtlich der nachgelassenen und dem Mündel vererblen
Güter Andreas Muníimeisters nach ihrem Ermessen su handeln.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des sonnavendes nach Bartholomei anno etc. L nono —.
1459. September 10. 79.
Die Schöffen von Zerbst bekennen, dass Gotg Gotsken sum Vor-
mund von Anna Muntmeister eingesetet sei.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst,
Wy richter unde schepen der stad Czerwist bekennen openliken
unde dun ouk kunt allen den, dy dussen unsen briff sihn, horen edder
leszen, besundern vor jw ersamen und hochwisen richter unde schepen
der alden stad Magdeburg, dat ersamen unde wolwisen borgermeister
unde ratmanne thu Czerwist den vorsichtigen Gotez Gotezken oren
medeborger des dinschedages nach Mauricii in dem LVIII jare nach
Cristi unses hern gebort in dem mynresten talle in behorliker stede
unde tit vor uns sodanne nagelaten guder, dy denne Andreas Munte-
meister seliger nach sick gelaten unde up Anen synes bruders kynt
Peter Muntmeister noch der tit so up synen negesten mách geervet
Nachträge. Nr. 78-80. 1459. 915
hefft unde ouk in andern saken, dy denne gemelten kynde angekomen
effte gevallen muchten, in vormuntschap, so eynen truwen vormunde
behorliken is, to vorhegende unde vorstande bevalen unde mechtich
gemaket unde wes dy ergnante Gotez darinne unde an begynnet unde
dadet, dat alles willen on dy upgemelten borgermeister unde ratmanne,
so Sy overste vormunder syn, in mathe offt sy darsulvest deden, ge-
weren unde irstan ane geverde. Des to bekentnisse med des richters
ingesegel des mandages nach Nativitatis Marie virginis anno etc. L nono
versegelt.
. 1489. Nach September 10. 80.
Der Hat von Zerbst schreibt an den von Magdeburg wegen der
von Andreas Muntmeister hinterlassenen Güter.
Konzept. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen unde hochwisen liven
frunde. Wy hebben eygentliken, wu Heyne Wittekop juwe mede-
borger von wegen etliker schulde, alze XXIII olde schok Jacob Muntte-
meisters up nagelaten gudere Andreas Muntmeisters seliger, dy denne
up Annen, Peter Muntmeisters Andreas Muntmeisters bruder dochter
noch der tit recht erve, so Jacob syn bruder sick med schriften, andern
personen edder sust sick bewiset unde dy guder nu boven jar unde
dach unde lenck nicht angelanget hefft und dy obgeschreven Anne oft
ore vormunder dy guder in rechter gewere holden unde Jacob Muntte-
meistere, dar Anne noch der tit enkeyns tostan, med juwem gerichte
by Andreas Muntmeisters nagelaten weddewe itzundes H. Ewiczes
elike frowe besettet unde besperret hefft etc. wy verstanden hebben
warumbe dun wy juwer wischeit to wetende, wu sodanne saken von,
wegen der ergeschreven schulde Heyne Wittekoppes etc. vor uns med
besaten unde clagen dorch synen procurator Tileman Santtersleven
angehaven unde noch ungericht, so dy frede, dy dar aver in der
schepen buck bevestiget is, inholdet, hanget etc. worumbe bidden wy
fruntliken med verdinste, juwe wisheit wil umme vermydunge willen
unnutte koste und muge aver dy saken vorder enkeyn gericht, so dy
sake noch (?) hanget unde ouk dat gud, darup dy clagen geschyn
synt, in unsem gerichte verstorven synt, gan laten, sunder uns vorder
to richtende, wente wy em alles rechten, so behorliken is, plegen,
wedder unszen willen unde dar by, so gy von uns des im gelicken tu
dunde begerende synt, dun etc.
Da auf die Rückseite dieses Konsepts das Schöffenurteil vom
10. September 1459 geschrieben ist, so gehört dieser Brief in die-
selbe Zeit.
58*
916 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Um 1460. sl.
Der Rat von Zerbst ersucht den von Magdeburg um Bestrafung
Fritz Linnewebers, der den geschworenen Knecht Clemens Fursten-
berg von Zerbst verleumdet hatte.
Konzept. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Um 1460. 82.
Drei Magdeburger Bürger billen beim Rate von Zerbst um Be-
rücksichtigung Hermann Hartungs bei der Vergebung des
Ratskellers.
Or. Pap. Si abgebröckelt.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsen fruntliken denst tho vorn. Ersamen besunder leven frunde.
So gi uns vor antwerde umme juwen keller Hermen Harttunge tho
donde gheschreven hebben, des hebben we juwe menynghe wol vor-
nomen etc. unde bidden noch myt denstlikem flite, gi willen juk myt
om darumme vordragen na der wise, alse he den er ghehat hefft, he
wil de tijd, alse he los wert nach juwen schriften sin ane warden unde
latet om unser gutliken bede gheneten, dat vordene we ghernne unde
bidden des jüwe antwerde. Gheschreven under Geren van dem
Kellers insegel. Gere van dem Keller,
Cone Roden und
Heyse Rolwes.
Adresse: Den ersamen borgermestern unde ratman tho Czerwest —.
Um 1460. 83.
Gese Schwertfegers eu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst,
die 22 Schock Rente Niemand ausser ihr selbst zu zahlen.
Or. Pap. Si. abg
Stadtarchiv zu Zerbst.
Erwerdighe rádmanne unde heren der erbaren stad to Serffst. So
leven heren, als ghy wol wettet, dat my bodaghet is als up sunte
Johannese daghe myne renthe by den erbaren rádmennen tho Serffst,
als XXII schock, unde erverdighen heren, so late ik jw bydden, dat
ghy nemende gheven dai vorberorde ghelt als XXII schock buten
mynen willen unde vorbeydet jwck ock, dat ghy des neymende gheven
offte dón noch myner dochter noch mynen manne, wente ik up en
cort by jw wil wesen unde wyl myn ghelt selven upboren van deme
erverdighen heren unde ratmanne unde vorbyedez jwck noch, dat ghy
des nycht utgheven, dat sie sake, dat ghy erverdighen heren myner
personen selven gheven, van ik by jw hebbe ghevesen unde come, dat
Nachträge. Nr. 81—85. 1460— 1464. 917
ghe my dat gheven unde anders neymende buten mynen willen, wente
myn man hefft my van sick gheslaghen myt enen vorvondeden hovede
unde hefit my van den mynen ghebracht. Leven heren, dat ghy alsus
dit willen dön, des begher ik ene gutelike antwort by dessen boden.
Gese Svertfeghers
vonende tho Magdeborch.
Adresse: An den erliken räd unde borghermester vonende to
Serffst —.
— — nn
1462. Mai 1. 84.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, ihm 12 Reisige
zu leihen.
Or. Perg. Si. abgebröckelt; die Schrift an mehreren Stellen verwischt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern leven frunde.
Wy bidden, juwe leve willen uns twelffe to perde juwer hovelude myd
harnsche und perden wol uthgericht legen und uns de am dinsedage
negestkomende vord over achte dage, dat is nemliken am dinsedage
na dem sondage Misericordia domini oppe den avend bynnen unser
stad in unse foden, denne des andern dages darna myd anderm und
unsem hovewerke vord to ridende schicken und senden und uns des
op (?) ditmal nicht weigern, wente uns dar macht ane gelegen ys, dar
ane don gi ... denne wol tho danke und wij verdenend jegen juwe
leve wedderumme in ge[liken an|deren saken, wur wy mogen und
sik dat heis[chet in] flite gerne, juwer leve richtige antwerde. Geschreven
am sonabende na (?) Quasimodogeniti under unser stad secret anno
domini etc. LX secundo. ERREGER
Radmanne und inningismester
der alden stad Magdeburch.
Adresse: Den ersamen borgermester unde radmann tho Czerwist —.
1464. April 24. 85.
Georg von Waneleben ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung
der fälligen Zinsen un Ludwig Kirkheim.
Or. Pap. Ss, abgefallen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— Magdeborch in sinte Markes avende anno LXIIII jar.
918 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1464. April 30. Zerbst. 86.
Der Rat von Zerbst ersucht den von Magdeburg, dafür zu sorgen,
dass Severin Schele seine Frau wieder zu sich nimmt.
Gleichzeit, Abschrift. Pap. Die Schrift beschmutzt und zum Teil undeutlich.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen etc. ersamen und wolwisen liven frundes. "Wy hebben
juwem vorfaren rat und inningesmeistern von witschoppe und getuch-
nisse frowen Katherinen tegerynne dusszes brives, wu sy Severin
Schelen juwes medeburgers irste elike gegeven unde getruwe frowe
were, vor unsen vorfaren (?) rade geschyn were, geschreven unde
oren versegelden lofwerdigen briven vorinret, daranne villichte juwe
ersamicheit nicht eyne genughe heft, so wy doch wol gehapit hadden,
dat wy van deswegen vorder schrifte unde arbeyt nicht not weren etc.
idoch juwer live to eynen wolgevallen unde unser schriften eyner
gewarcheit und guden getruwen to hebbende alsz hebben wy aver
eynsz dy gnante frowe Katberina personlick mit den getugen vor uns
gehat, dy denne by oren eyden, so sy uns gedan hebben, bekant
hebben, so vor dat frowe Katherina jo des gemelten Severins elike
und getruwe wif is unde willen des in deme rechte, wor des vorden
not unde behorlik sin wert, wu recht sy, genuch dun unde betugen,
dar up ouk frouwen Katherina nach inholt juwes versegelden geleydes
brif personlik vor juwe wischeit to komende gemechtiget etc. bidden
wy ouk fruntliken, gy willen den gnanten Severin den juwen so
gehebben und vormogen, dat he dy gnante sine elike frowen Katberinen,
so dy rechte vermelden, wedder to sick neme unde dy, so wol
getemet (?) unde behorliken is, holde unde besorghe unde der armen
frowen not ... und armmut annesehen, dat vordinen wy alle tit jeghen
jw unde dy juwen mit besundern dinsten gerne. Gegeven to Czerwist
am mandage nach Cantate anno etc. LXIII under unser stad secret.
Darunter steht: Copia Luder Schrivers ad consulatum Magde-
burgensem, qui est adversus quendam Severin Schelen.
1464. Juli 10. 81.
Gese Schwertfeger bittet den Rat von Zerbst um Zahlung von
22 Schock Groschen Zins an Stefan von Bruchusen und quiltiert
darüber.
Or. Pap. Si. (Rudolf Hakes Siegel).
Stadtarchiv zu Zerbst. .
— Meideborgk am dinstage Septem fratrum — anno domini etc.
LXIIII?.
Gleiche Mahnbriefe finden sich in demselben Archiv noch in
grösserer Zahl.
Nachtrüge. Nr.86—90. 1464—1465. 919
Um 1465. 88.
Hans Duss, Hauptmann der Stadt Magdeburg, ersucht den Rat
von Zerbst um eine Besprechung über wichtige Angelegenheiten
£4 Leilgkaw.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen fruntlichin dinst thovorn. Ersamen besundern gudin
frunde. Ek do juwer leve wettin, dat ek am negesten vorgangin
dinstage mit mynen gnedigen hern von Magdeburg to Dessow to dem
kintdopen geredin was etc. dar sik denne vele heymliker dedinge
undir den forsten beslotin sint unde eyn gewordin sin, dar denne
nicht ane to seggene noch to schriven is; hiir umme sege ek gherne,
dat gi am negestin tokomen mandagh tiitliken to halvewege middage
to Leyezke bi mik woldin wesin und woldin dar mede bringen Mese-
berghe unde juwen stadschriver, dar ek juk denne wes berichten wolde,
dat juk under juwer stad macht ane belegen is, und wes ek juk forder
to deinste und to willen wesin kunde, do ek gherne. Geschriven
under mynen ingesegel juwe beschreven antwert.
Hans Düssz, hovetman
der stad Magdeburg.
Adresse: Den ersamen wiesin borgermestern unde radman der stad
to Czerwest —. u
1465. Mai 31. 89.
Der Rat von Magdeburg erbielel sich gegen den von Zerbst,
Nicolaus Samstorp freies Geleit zu einer Verhandlung in Magde-
burg gu geben, nachdem Samstorp Claus, den Sohn Claus Poppes
aus Magdeburg, verklagt hatte, weil er seinem verstorbenen Bruder
Unrecht gethan hatte (van ungerichtes wegen).
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am fridage post Exaudi — anno etc. LXV tv.
1465. August 6. ] 90.
Der Hat von Zerbst verwendet sich bei dem von Magdeburg für
die Frau von Matthäus Paschedag und ihre Schwester, denen
eine Gerade von der Claus Rymsnyderin in Magdeburg angestorben
war. Der vorige Rat hatte aber diese Gerade nicht ausgeliefert,
sondern verkaufl, trotsdem sich die Erben, die nächsten nytteln
der Erblasserin, sich au allem Rechte erboten hatten.
Or. Pap. wnbesiegelt; Zettel einliegend.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— to Czerwest am dinschdage Sixti anno etc. LXV ».
920 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1465. August 15. | 91.
Der Rat der Neustadt ersucht den von Zerbst, einem seiner Bürger
Genugthuung wegen falschen Masses eines Fasses su verschaffen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen leven hern und besundem
ghuden frundes. Als gy an uns over Hans Koke unsen medeborger
umme etlike handelinge clagewisz van der Bukowynnen wegen juwer
borgherschen ghescreven hebben na lude juwes breves, den wy wol
vornomen und dem gnanten Hans Koke openbaret hebben und dar
ynne beruren und gheren, dat he sodanne syne clage, de he to eynen
vate der gnanten frowen gehorende gedan hed, affstelle und in sekeri-
cheit yn veligen geleyde darumme vor juwer leve to wesen, wente
juwe leve und werdicheit de Bukowynen juwe borgherschen des
halven mechtich is, se dem Hans Koke vor juwer leve to geven, wes
se em muchte plege syn, und wywol de sulven vate von etliken juwes
rades medeswornen mit dem wynmate schullen geamet und gemetet
wesen, ydoch dat sulve vad und ander vate veel meer mit dem beer-
mate to metende nicht al fulkomen syn, so he und ander taverner
meer uns berichtet hebben, na dem dat de beermate und wynmate
nicht ghelik syn; wu dem nu alle sy, ersamen leven hern und guden
frundes, so bidden wy gar fruntliken, wanne unse gnante borger hulpe
und rad vor juwer leve deshalven in kort soken wert und wedder-
stadunge synes schaden, denne gy de gnanten juwe borgerschen under-
richten und se so hebben, dat se unsen borgere vorgnant glik vor
unglik do und synen schaden und kost wedder legen (?) und deden
hir by als gy in dem gliken, wan dat so wedder keme, von uns nemen
wolden, vordenen wy alle tid gerne. Ghescreven under unser stad
ingesegel am donredage Assumpcionis Marie anno etc LX quinto.
Borgemeister und radman
der nyen stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen und vorsichtigen wisen hern borgermester
und radman der stad Czerwest —.
1465. December 14. 92.
Cone Rode schreibt dem Fürsten Albrecht von Anhalt, dass er zu
dem von diesem angesetzten Tage zw Leitskau in Sachen Benedikt
Mewes’ von Zerbst und seines Knechles Hans von Tuchem nicht
kommen könne, weil er mit dem Rate am Montag (16. December)
zu einer Verhandlung mit Gunzel. von Veliheim, Otrave von
Berfelde (2) und Albrecht von Bodendick reiten müsse. Er
Nachträge. Nr. 91— 94, 1465 — 1468. 921
erbielel sich, an einem anderen Tage zur Verhandlung zu kommen,
der dem Fürsten bequem wäre.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— XLV dez sonavendes na Odilie.
1467. Oktober 11. 9.
Heyne Wittekop schreibt dem Rate von Zerbst, dass er die 50 Mark,
die dieser bei ihm zu kaufen beabsichtigte, noch nicht voll bei
einander habe, dass er sie aber au beschaffen hoffe durch eine
Anleihe bei anderen Bürgern.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbet.
— am sondaghe na sunte Donisius dage anno LXVII etc.
1468. November 2. 94.
Moritz Lam schreibt dem Rate von Zerbst über einen Pferde-
handel.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen willighen denst. Ersamen leven hern. So my jwe leve
gescreven hebben, dat ik van Hans Sweden en geloffte vor IX gude
‚schok van I perde, dat jwer leve fule Merten affgekofft hefit, van jwer
wegen upnemen wolde etc. ersamen leven hern, des hebbe ik mit
Hans Sweden und ok dem formanne gesproken, also hefft my de
forman berichtet, dat he sorge, dat pert sy hovetsek und sy so des-
halven nicht kopmans gadinghe, dar up ik om gesecht hebbe, dat
ik om wil gud dar vor sin, dat he dat pert XIII dage wech
neme; kan he dat denne bekuntschoppen, dat it hovetsek
sy, ik twivele nicht, jwe leve werden sik jegen om geborlik
holden; dar wil he nicht an, sunder he hefft gesecht, he wil dat pert
by sinen knechte wedder hensenden. Ersamen hern, isset sake, dat
he dem so deyt unde hefit dat pert der schelinghe nicht, so kummet
her hir so vaken, he mot jwer leve wol genoch don. Wes ik jwer
ersamen leve to denste sin kan, dat do ik mit willen gerne. Gescreven
mit hast in aller selen dage anno LXVIII.
Mauricius Lam.
Adresse: Den ersamen unde wisen borghermestern unde rat-
mannen der stat Czerwst —.
922 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1468. November 5. 95.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dass dieser
seinen Bürger, den Müller Jacob Golze, sum Schadcnersatz an
Bertold Widerstorp zu Magdeburg anhalte für ein Pferd, welches
auf des Müllers Brücke durch dessen Schuld verunglückt ist.
Or. Ferg. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonabende post Omnium sanctorum — anno domini etc. LXVIII.
1468. November 15. 96.
Margarethe Geverdes mahnt den Hat von Zerbst um Zahlung der
ihr schuldigen 25 Gulden und der 2';, Gulden, welche die Äbtissin
zu Althaldensieben zu fordern hat.
Or. Pap. Si abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des dinschedages na Martini in deme LXVIII jare.
Mahnbriefe der Margarethe sind noch zahlreich vorhanden.
1469. Februar 13. 94.
Heinrich Grafeleye su Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst
um freies (releit, um sich mit seinen Schuldnern auseinander zu
setzen. Ein Verzeichnis seiner Schuldner legt er bei, von denen
jeder das Geleit zusichern musste.
- Or. Pap. Si. abgesprumgen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am kopsalyghen mandage anno etc. LXIX.
1469. Juni 26. 98.
Heinrich Grofeleye mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von
25 Schock Groschen Leibrente an seine Bevollmächtigten Thomas
und Hans Reppin.
Or. Pup. Si. (des Offizials der Dompropstei).
Stadtarchiv zu Zerbst.
— im negenundsestigesten jar am dage Johannis et Pauli der
hilligen merteler —.
Ein gleicher Mahnbrief ist vom 13. November ( Briccii).
Nachtrüge. Nr.95—101. 1468-- 1470, 928
1469. Juni 29. 99.
Der Hat von Magdeburg ersucht auf Bitten seines geschworenen
Knechtes Hans Retzow den Rat von Zerbst, dessen Bruder Claus,
der wegen einer Verwundung in Haft genommen war, auf eine
gewisse Zeit gegen Bürgschaft frei zu geben.
Or. Perg. Si. abgesprungen.
Stadtarchie zu Zerbst.
— am dunerdage Petri et Pauli apostolorum — anno domini etc.
LX nono.
1469. Oktober 14. 100.
Der Rat von Magdeburg sichert dem Zerbster Diener Claus
Retzow freies Geleit su.
Or. Perg. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern guden
frunde. Nach juwen schriften unde beger geven wy Clawes Retezowen
itezund juwen denre, so wij vornemen, juk tho willen twysschen did
van datum disses breves unde sunte Mertens dage negestkommende
tho unde afe unde ok bynnen unser stadt vor uns, de unsen und
alle, der wy ungeverlich mechtich syn, unse seker feylige wontlik
geleyde sunder geverde, dat he sik der wegen bij uns in unse stad
foge unde sik rechtferdige unde alsodanen tins unde plege, alse he
uns schuldich is, betale unde richtich make, unde wurmede wij juwer
leve forder to willen unde denste syn mogen, dhon wij gerne. Ue-
schreven am sonnabende Calixti pape et martiris under unser stad
secret anno domini etc. LX nono.
Radmanne unde innigismester
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radmannen tho
Czerwest —.
Um 1470. 101.
Der Rat von Zerbst bekennt, dass die Fürsten Magnus und Adolf
von Anhalt ihn mit 32 Gulden Zins an Heideke Hogenbode zu
Magdeburg bis sum Wiederkauf des Zinses gewiesen haben.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Zerbst.
824 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
Um 1470. Magdeburg. 102.
Brand Schultes Frau zu Magdeburg bittet die Schöffen von Zerbst,
ihren Bürgen Vester Louwe, der für eine Schuld bei Gorges
Sander für sie gebürgt, aus der Bürgschaft zu entlassen, nachdem
er die Schuld bezahlt halte.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— to Magdeburch am mandage vor Walburgis —.
Um 14%0. 103.
Nicolaus Stegemann bittet den Rat von Zerbst, er möge einen seiner
Bürger zur Zahlung einer Schuld anhalten.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Mynen wilghen denst tovaren. Ersamen leven heren. Ick foghe
jw to weten, dat Jacob Huchman juwe medeborghen VI gulden
schuldich is vor II t. rothscher, de ene is he my eyn jar schuldich
ghewest, dar he nene insaghe hebben mach, worumme hebbe ick on
vor ern Cord Balder deken in der nien stad Magdeburg citeret laten,
welke ladinghe met vulbort des sulven deken unde umme juwer bede
wile X1lll daghe in fruntschop laten rughen unde anstan, bidde gar
denstliken ye on unde Claus Levenow vormoghen willen, dat se dat
myne gheven willen to vormiden ander moge unde arbeyt, de darvan
entstan mach; vordene ick to allen tiden gherne. Ghescreven uth
Magdeburg des sonnavendes na den kopsalighen mandach under myn
secret. Nicolaus Stegheman.
Adresse: Den ersamen und wisen borghermester unde rathmannen
to Czerwest —.
1470. Januar 11. 104.
Die Hosangesche und ihr Sohn Gregor wonaftich to Meydeborch
yn der papenstraten yeghen den piperberch ersuchen den Rat von
Zerbst um Zahlung von 12 Schock Groschen Zins, da sie bei der
Zinszahlung in Magdeburg wegen Unbekanntschaft ihrer Wohnung
nichts erhalten haben..
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent etc. in deme LXX jare des andern dages nach Pauli des
eynsedelers.
Nachträge. 102—108. 1470. | 925
1470. Februar 10. 105.
Cone Rode su Magdeburg ersucht den Bat von Zerbst, seinem
Unlersassen Claus Graurock von Jüterglück, der von einem Stadt-
knechte auf Veranlassung Hans Arnds geschlagen und ins Ge-
fängnis gesetst ist, für den Schaden, den er an seiner Gesundheit
und an seinen Gütern erlitten, Ersats zu verschaffen.
Or. Pap. Si.abgebröckelt. —
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno domini etc. LXX in die Scholastica —.
1470. Mai 5. 106.
Der Rat von Zerbst verkauft eine Leibrente von 8 Gulden für
100 Gulden an Goris Kloden und seine Frau Gese zu Magdeburg;
ebenso an Margarethe Lehnen; ferner 4 Gulden für 50 Gulden
an Ilse Lindow und ebenso an Claus Solingk und dessen Frau
Margarethe.
Gleichzeit, Abschrift. Pay.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnafende na sante Walburgen dage — vierteynhundert
jar unde darnach in dem soventigesten jare.
Um 1470. Juni 23. 107.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, seinem Bierkäufer
10, 12 oder 15 Fuder Bier daselbst zu kaufen zu gestatten, da in
Magdeburg Mangel sei.
Or. Perg. St.
. Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonabende vigilia Johannis Baptiste nativitatis.
1470. Juli 18. | 108.
Cone Rode su Magdeburg ersucht den Bat von Zerbst, seinen Unter-
sassen Katharina und Jasper Frederkes zu Gommern das von
des letsteren Vater Lorenz zu Zerbst hinterlassene Erbe aus-
guliefern. |
Or. Pap. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno domini etc. LXX in die Margrete —.
926 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1470. Oktober 15. 109.
Hans Bylring und Morilg Lam bitten Johann Brameck, Stadt-
schreiber zw Zerbst, er möge ihre Dienerin Adelheid, Matthis
Krummowen Frau, die von ihres Mannes wegen Rente in Zerbst
zu fordern hatte, bei ihren Gescháften unterstützen.
Or. Pap. &.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mandage post Calixti anno etc. LXX.
1470. November 13. 110.
Die Brüder Ludeke, Bartholomäus und Hans Keller zu Magde-
burg, Ludekes Söhne, verkaufen an Anna, Heise Odiliges nach-
gelassene Tochter, 5 Gulden jährlich aus dem Gerichte su Gross-
Salge wiederkäuflich für 100 Gulden.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche zu Magdeburg S. 91.
— dusent vierhundert darna in dem seventigsten jare des dings-
tages na sente Mertins dage des hilgen bischoppes.
14:0. | 1.
Der Hat von Zerbst schreibt dem von Magdeburg, dass er die von
dem Stadtschreiber Johann Brameck versuchte gütliche Beilegung
(gutlich stahend) einer Klage gegen Claus Unrouwe wegen etlicher
geweldiglicher overfaringe halten und diesem freies Geleit während
des Abkommens geben werde.
Or. unbesiegelt. Pap. Auf der Rückseite: illa littera fuit alterata et per
edictum domini Alberti de Anhalt egressa.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— anno etc. IXX.
1471. Februar 1. 112.
Moritz Lam schickt dem Rate von Zerbst die Antwort sweier
Bürger auf dessen Brief.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen gar willighen denst. Ersamen wisen leven hern. Jwe
scriffte an my by Hans Krappen gesant hebbe ik to guder mate wol
vornomen unde hebbe gesproken mit Hans Bilringhe unde Andreas
unsen scriver umme de sake mit Krammowen etc. hebben se nıy be-
richtet, dat se jwen breff wol entfangen hebben unde jw ok eyn ant-
werde gescreven, so gy dat in dissen oren bybunden breve wol vor-
Nachträge. Nr. 109--116. 1470— 1474. 927
nemen werden. Wes ik jwen ersamen leven forder to willen sin kan,
dat do ik mit willen gerne. Gegeven an unser leven frowen avende
Purificacionis anno etc. LXXI. Mauritz Lam.
Adresse: Den ersamen unde wisen hern borghermestern unde rat-
mann der stat Czerwst —.
1472. November 12. 113.
Der Bürger Michael Kruseer verkauft mit Zustimmung der
Lehensherren Dietrich und Claus von Wellen an den Priester
Gregorius Fesse, Gories Vesses Sohn, 1!, Gulden jährlich aus
3 Hufen Landes zu Schleibnitz wiederkäuflich für 30 Gulden.
Abschrift von 1542
Copialbuch der Ulrichskirche S. 86.
— dusent vierhundert tweundseventich des donderdages na sunte
Mertens dage des hilligen bischops.
1473. Juni 11. 114.
Morits Lam mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von 9 Gulden
Zinsen an seine Schwester, Peters von der Dollen Wittwe.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am fridaghe in den pingesthilgen daghen anno etc. LXXIII.
Ein gleiches Schreiben ist von 1475, December 4.
1473. Juni 26. 115.
Cone Albrechtes zu Förderstedi verkauft mit Zustimmung des
Lehensherrn Thomas Rode dem Pfarrer Ulrich Bartoldes und
den Altaristen der Ulrichskirche einen Gulden jährlich aus einer
Hufe auf Tregower Felde wiederkäuflich für 20 Gulden.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche 9.63.
— veerteynhundert jar darna in dem dreundsoventigisten jare am
sunnavende na Johannis Baptiste.
1474. März 18. 116.
Moritz Lam schreibt dem Rate von Zerbst über seine Verhand-
lungen mit den Schöffen und wegen der Anlage von Leibrenten.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen willighen denst. Ersamen leven heren. So my jwe er-
samicheyt by dissem jeghenwerdighen jwen denre eyne fraghe gesant
829 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
unde de an de schepen to bringhen unde recht darup to spreken unde
jw up den schirst komenden dinsendagh wedder to senden geboden
hebben etc. do ik jwer ersamen leve to weten, dat ik de fraghe van
stunt an de schepen gebracht unde ok overseen unde lesen hebben,
darup se my denne berichtet hebben, dat se oren willen, so verne se
an andern merkliken anvallenden saken nicht vorhindert werden. Ok,
ersamen liven hern, so gy scriven van den luden, de mit dem oldem
kemmerer Hans Laurentz van etliken lifftinsen to kopen geredet hadden,
do ik jw to weten, dat de lude by my nicht gewest sin, sunder ik
hebbe mit Hans Rokeleve gesproken, der hefft my berichtet, dat etlike
lude sin to Haldesleve, de ene merklike summe an lifrente leggen
wolden, unde he is mit ón alse affgescheden, wen jwe leve hir wolde
schicken, so scholde he dat den luden to Haldesleve 1 dach to foren
laten witlik werden, de andern aver alhir in der stad wonende, dar
jwe kemmerer mede gesproken hefft, sin jo des synnes, etlik gelt by
jw to leggen, so verne se sik mit jw vordragen kunnen; wes ik jwer
ersameheyt forder to denste gsin kan, dat do ik gerne. Gescreven am
vridage vor Letare anno etc. LXXIIII. Mauri
auritz Lam.
Adresse: Den ersamen unde wisen hern borghermestern unde rat-
mann der stat Czerwest —.
1474. Mai 12. 117.
Heinrich Stoyleemann zu Magdeburg quiltiert für Heinrich
Hympteke, den Propst zu Goslar, den Rat von Zerbst über
7 Schock Groschen Zins.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— in deme vierundsoventigesten jare am dinstage nach Cantate.
1474. Oktober 20. 118.
Der Rat von Magdeburg bitte den von Zerbst, dass er dem
Kämmerer Heine Bode, der mit dem Marschall wegen des
geächteten UÜbelthäters Claus Cunrow nach Zerbst geschickt war,
in seinen Geschäften förderlich sein möge.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donnerdaghe post Luce ewangeliste — anno domini ete. LXXLIIT.
Nachträge. Nr. 117—120. 1474--1475. 929
1474. Oktober 22. 119.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, dem Sohne des
gerichteten Strassenräubers Claus Cunrow dessen Nachlass aus-
suantworten, nachdem jener Urfehde geschworen hatte.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Alsodaner vorderinge unses radiskumpanye und kemmerere Heyne
Boden und unsem marschalke jegen den stratenbeschediger und ovel-
deder Clawes Cunrowen in forderinge der rechtverdicheid und straffinge
der boszheydt geschen danken wy juwer leve hochliken, willen dat ok,
eft god wil, im geliken, eft id sik so gevelle, und grotern, wur wy
mogen, gerne wedder vordenen und, guden frunde, synd wy van
guden frunden gebeden Ludeken Cunrowen, des gnanten Claweses
sonen, tigen juwe leve to vorschrivende und tho vorbiddende, dat
ome des sulven sines vaders hergewede roweliken volgen moge etc.
Van deswegen, guden frunde, bidden wy, juwe live willen dem sulven
Ludeken dissen jegenwerdigen in deme endige gunst vordernisse und
guden willen nach gelegenheid bewiszen, wente wy gistern am fridage
van ohme orfeyde, eyde und gelovede genomen hebben, van des
wegen unsen gnedigen hern van Magdeborch etc., de forsten van
Anhald etc, juwe und unse gnedigen hern, orer gnaden lande und
lude, juwe leve, de juwen, uns, de unsern noch nemande to bede-
dingende myd worden noch myd werken, myd gerichte noch ane
gerichte und ok van sinend wegen nicht lathen to donde in neyner-
leyge gheverde, so he des juwer leve wol sulves vorder muntliken
berichten werd, und wurmede wy juwen ersamicheiden vorder und
wedderumme tho willen und denste sin mogen, don wy gerne. Ge-
schreven am sonabende Severi episcopi et confessoris under unser
stad secret anno domini etc. LXXIIII!.
Radmanne und inningesmeistere
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmanne tho Czerwist —.
1475. Juil 24. 120.
Margarethe Geverdes bittet den Rat von Zerbst um Zahlung von
41, Schock Groschen an Blasius (Vleysges) Brant daselbst; sie
könne das Geld nicht entbehren, sunder es myt uns hyer also
gelegen, dat wy schollen na eyns schaten, dat komet van der
herfahrt weghen —.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— yn sancte Jacubus avendes des helligen apostels yn dem LXXV jar.
Geschichtsg.d. Pr. Sachsen XXVIIT. 3. 90
930 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1475. November 10. 121.
Der Rat von Magdeburg "schreibt dem von Zerbst, dass er in
belreff seines Marktmeisters der Forderung von Zerbst nach-
kommen werde.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am fridage Martini pape spade upp den avend — anno domini
LXX quinto,
1476. Juni 21. 122.
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, dieser möge Hans
Brunswik und Hans Hagenow, welcher jenem 8 Fass und 1 Viertel
unbrauchbares (ungeve) Bier geliefert, mit einander vergleichen.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am fridaghe post octavas Corporis Cristi anno etc. LXXVI.
1476. December 18. 123.
Nachdem der Rat von Magdeburg mit dem Fürsten Magnus von
Anhalt über eine Leibrente für Jacob Gerken Ehefrau, welche
jener zu zahlen sich weigerte, dahin verhandelt hat, dass er
zur Zahlung sich bereit erklärte, wenn Gerke für diese sicheres
Zeugnis erbrächte, ersucht er den Rat von Zerbst, die Bürger
Jacob Plocke, Gebhard Clote und Hans Dube deswegen zu be-
fragen, welche von der Sache wüssten.
Or. Perg. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am middeweken post Adelheydis virginis — anno domini etc.
LXX sexto.
417. Januar 28. 124.
Der Rat von Zerbst verkauft Barbara, Heidecke Weddingens
Witwe zu Magdeburg, und nach ihrem Tode Hans Santersleben
und seiner Frau Margarethe eu Neuhaldensleben 8 Gulden wieder-
käuflich für 200 Gulden.
Beglaub. Abschrift (17. Jahrh.). Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent vierhundert darna in deme sevenundseventigesten jare
des dinsendages nach sunte Vincentius dage des hilligen mertelers.
—— — —— EEE
Nachtráge. Nr. 121—126. 1475— 1478. 981
1477. März 17. Zerbst. 125.
Jacob Grasehop und seine Frau Juliane zu Zerbst verkaufen dem-
Priester Johann Lafferd und den Altaristen der Ulrichskirche
21, Gulden jährlich aus ihrem an der Ecke des Fisch- und Vieh-
marktes belegenen Wohnhause wiederkäuflich für 50 Gulden.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche 8.12.
— dusent vyrhundert darnach am sevenundsoventigesten jare am
dage sancte Gertrudis der lieven heiligen junckfrowen in der stadt
Czerwist.
Die von den Schöffen beurkundete Eintragung in ihr Schöffenbuch
ist vom Dienstag nach Jubilate (April 29).
1478. Mai 16. u 126.
Der Rat von Magdeburg biltet den von Zerbst, einer Frau ihr
Erbe unverkümmert zu teil werden zu lassen.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern guden
frunde. Unsz heft tho vorstande gegeven Hinrik Knysteden seliger
nagelaten wedwe noch unse borgerynne, wu gy van ohr noch boven
dat hergewede sze juk uprichtliken gelecht und gegeven de helfte ores
geredes und des oren, szo se noch by juk in jwer stad hebbe, hesschen
und modende syn schullen, so wy uns vorsehn, sze nicht recht hebbe
mogen ingenomen, twifelen ok nicht, gy weten und willen juk darinne
wol geborliken holden und ok so de gnante Hinrik de sulven syne
eliken husfrowen by synem levende hir recht und redeliken begiftiget
hefft, so jwe leve in disser ingelechten czedulen wol vornemende
werden, dat ore wol roweliken willen volgen lathen, vordenen wy ok
tigen jwe leve, wur wy mogen, gerne. Geschreven amme sonnavende
ante Trinitatis under unser stadt secret anno etc. LXX octavo.
Radtmanne und inningismeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radtmanne tho Czerwist —.
Die Eintragung in das Schóffenbuch su Magdeburg lautet:
Feria tercia Lamperti anno domini etc. LX quinto. Hinrik Knistede
gaf Metten syner eliken husfrowen und den kindern, de van ohne
beyden komen moghen allent, dat he heft und ummer mer gewynnet,
nach synem dode to geliker delinge tho hebbende; sulven wil he synes
gudes mechtich syn, de wile he levet, und gescheget, dat de gnante
syne elike husfrowe er ave ginghe van dodes wegen wan he, so wil
he disser syner gift ok mechtich wesen, die wedder tho ropende und
tho vornichtigende, wan he wil.
69 *
932 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1479. Januar 14. Zerbst. 194.
. Caspar Krul wohnhaftig zw Magdeburg, früher Bürger eu Zerbst,
bekennt gegen den Rat von Zerbst, dass er m dem Fürsten
Magnus von Anhalt, der ihn in die Acht geihan hatte, durch
den Fürsten Waldemar versöhnt sei; ebenso sei er durch denselben
Fürsten in Anwesenheit des Fürsten Magnus mit dem Rate von
Zerbst auf der Fähre zu Aken wegen ihrer Streitigkeiten vertragen,
und er verpflichtet sich, die Bestimmungen der Recesse gu halten.
Or. Pap. S.
Stadtarchtr zu Zerbst.
— OCzerwest am dunrdage nach der octavien Epiphanie domini
anno etc. LXXIX *.
Über den Streit Caspar Kruls mit dem Fürsten Magnus und mil
der Stadt Zerbst sind noch eine ganze Anzahl Briefe vorhanden. Die
Sache schwebte schon seit 1465.
1479. August 16. 128.
Der fat von Magdeburg sendet dem von Zerbst seinen Scharf-
richter sur Ausfragung von Strassenräubern und bittet um Mit-
teilung der Aussagen.
Or. Perg. Si. abgebröckelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde.
Nach juwer leve schriften und beger senden wy juk unsen knecht und
scharpen richter etc. und bidden fruntliken, gij willen de sulven juwe
gefangene gbesellen mede vorhoren und fragen lathen, eft zee ok wes
wusten von der plackerie und roverie oppe den straten, unsen borgern
und andern koppluden geschen, und dat uns und dem stifte to Magde-
borch anlangende were, und uns dat denne vorwitliken. — Ge-
schreven am mandage post Assumpcionis Marie virginis gloriosissime
under unser stad secret anno domini etc. LXX nono.
Radmanne und inningesmeister
der alden stad Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermester unde radmanne tho Czerwest —.
— —— —— - -—— —
1479. Oktober 2. 129.
Der Rat von Zerbst schliesst einen Vertrag mit einem Maler aus
Magdeburg wegen Bemalung des Giebels des Rathauses.
Or. Pap. ausgeschnitten.
Stadtarchiv zu Zerbst. ,
In den jaren unszes hern Cristi na siner gebordt M IIII* in dem
LXXIX am sunavende na Michahelis hebben die erszame radt der stadt
Nachträge. Nr. 127—182. 1479— 1481. 933.
Czerwest sich mit meister Ludeken Papenborger dem malre van
Magdeborch vordragen umbe den gewel an deme radthusze to
malen mit em vordinget, alszo dat he den selvigen gewel mit farven.
lymvater, olfarven unde aller notdurfit, wes he dar to bedarff, uppt
aller beste reynlich unde wolbestendich maken unde malen sal unde
keynerleye farve daran sparen unde sal die farve unde allent, wat dar
to gehoret, selwest schicken ane dat golt, dat wil die radt betalen; ok
schal he synen knechten unde die om dar to helpen unde dienen
mogen, selwest lonen unde die unde sich sulvest mit ethen, drinken
unde herberge beszorgen, dar vor willen die erszame radt em twelff
rinsche gulden to lohne geven. Des to gewisszer vordracht unde vaster
holdunge sint twey czedelen al eyns ludende us denne ander gesneden,
der die rádt unde die upgnante meister jowelk eyne hebben. Geschien
in jare unde dage baven berurt, dar up het die gnante meister II rinsche
gulden entfanghen.
——
Um 1480. 130.
Friedrich Brant, Hauptmann zu Magdeburg, schreibt dem Rate
von Zerbst, bei dem einer seiner Leute, Paul Meins, von dem
Bürger Germann fesigehalten (besat) war, dieser möge dem Manne
vier Wochen Wartezeit geben, dann wolle der Hauptmann mit
dem Rate zusammen über ihn entscheiden.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
1480. August 28. 131.
Ulrich Drewes su Magdeburg übersendet dem Rate von Zerbst
Abschrift eines auf seinen Namen gefälschten Briefes und bittet
um Überlassung des Originals, um den Fälscher zur Rechenschaft
su giehen.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am mandage infra octavas Assumpcionis Marie — anno etc. LXXX®°,
—— —— —— —— ——
1481. April 27. 132.
Der Altarist Peter Müller macht den Altaristen der Ulrichskirche
mehrere Vermächtnisse.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Uirichskirche zu Magdeburg S. 53.
Ick Peter Muller, altarista des altars der leven hilgen Livini, Gode-
hardi, Erasmi, Michaelis und aller hilgen engele gelegen in der par-
kercken der alden stadt Magdeborch gewedemet und gewyet in der ere
goddes und der hochwerdigen hilgen Udalrici und Livini, bekenne
opinbar in und mit dissen brefe vor eynen iderman und vor alszweme.
934 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
de ohn sehn, horen efite leszen, dat ick ahm freidage in den hilgen
ostern in der groten dornszen myner wonunge efite huses in jegin-
wardicheit der erhafitigen hern als nemliken hern Stefien Boltz, hern
Gregorii Veszen, hern Thome Emersteden, hern Warnari Fluman, hern
Johannis Uchtorp, hern Martini Michaelis und hern Johannis Langeleff
hebbe den sulven hern mit wolbedachten mode overgeanthwort eynen
breft, szo angande: Ick Frederick von Trote etc. inholdene hundert
gude rinsche gulden, dar vor sze mick vornoget hebben hundert
rinsche gulden, dar von de gnante Frederich jerliken viff gulden vor-
tinszende is, szo denne de sulve breff dat vorder clar uthwyszet. Van
alszodanen viff gulden jerlikes tinses schullen und willen de
benomden hern und altaristen jerliken de memorien holden als nem-
liben eyne memorie dem erhafftigen hern Johan Francken szeliger na,
de ander hern Diderike Storingk szeliger na, dide beyde unse mede-
bruder gewest synt, und de drudde Margareten, Heynen Sensteden
szeliger dochter, und alle oren leven frunden na, so dat der ergnanten
hern register klerliken uthdrugkende is, und wat one boven de uth-
delung der dryer memorien disser viff gulden halven bliven is, dat schal
man leggen ad fabricam und in dat gemeyne komen. Ock hefft de
benomde hern Peter den vilgenanten hern und altaristen laten folgen
eynen vorsegelden briefi' inholdende vefftich rinsche gulden tho
vortynszen mit driddehalven rinschen gulden, weck hovetsumme
gelecht is ahn hus und hoff, hofelandes, hoppengarden, mole und
viskedick tho lutken Wantsleve, dar idtzunt Peter Korne und Henningk
syn sone inne wanen, szo denne de sulve breff nach vorderen inholde
klar uthwysende is. "Van den driddehalven rinsche gulden tynses
schullen und willen de ehrgedachten hern holden laten dat fest des
hilgen bischoffs und bichtigers sancti Godehardi mit der memorie dar
tho gemaket, szo idt wante her van den boven gnanten hern Peter is
geholden, sulven wil he aver disses synes brefes mechtich syn, de
wyle he levet. Vorder het de vilgenante hern Peter den merbenomden
altaristen to vorstande geven, wu dat na synen dode an sze ock kamen
und vallen schullen theyn gulden tynszes, dide Hans von Bertensleve
plecht uthtogevende mit den thwintig gulden, de he den vilbenomden
altristen rede plichtich und schuldich is jerliken tho gevende van der
brotmemorie wegen, und int lateste na synen dode den vilbestymden
hern und altaristen ock folgen schullen seven gulden, di de mer-
benomede hern Peter het an Hans Berneborges husze thom groten
Solte und ahn sewen ferndell landes by Elmen gelegen. Nachdem
vilbenomden hern und altaristen alsodane renthe dar sulves rede tho-
geschreven is, dide stan anderthalff hundert gulden afftokopen, so des
ersamen rades gifftbock thom .groten Solte klerliken uthwisende is,
van dissen seventeyn gulden insampt schal man geven den thwelff
armen luden, dide by der bare sitten, ore presencien, als nemliken
isliken personen twey grote penoinge tho der villye und thwey grote
pennige tho der misse, so verne alse de seventheyn gulden upkomen
Nachträge. Nr. 183—185, 1481—1482. 935
und gemanet worden, In bekenthnisse vorsegelt mit mynen angehangeden
ingesegell na goddes geburt dusent verhundert und darna ihm eyn-
undachtentigisten jhare ahm fridage in den hilgen ostern.
1481. September 11. 133.
Simon Becker su Zerbst, der von Gories Ryman su Magdeburg
wegen eines entliehenen und verwahrlosten Pferdes vor den Schöffen
in dieser Stadt verklagt und eu einem Schadenersatg von 25 Gulden
verurteilt war, erhebt Widerspruch dagegen bei den Schöffen von
Zerbst, indem er nachweist, dass Ryman ihm nach emer Ent-
scheidung von beiderseits erwählten Schiedsrichtern, nämlich Claus
Droge und Andreas Hogge zu Barby, noch 15 Schock Groschen
schuldig sei.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dingsdaghe nach Adriani martiris anno domini etc. LXXX primo.
Die beiden Briefe der Schiedsrichter aus den Jahren 1480 und
1481 sind inseriert.
1482. Februar 26. 134.
Die Stadt Zerbst verkauft an Mette, Hans Ummendorfs Witwe
24 Magdeburg, 6 Gulden jährlich wiederkáuf lich für 150 Gulden.
Abschrift (17. Jahrh.)
Stadtarchiv zu Zerbst.
— riertheinhundert jar darnach in dem zweiundachtigsten jare
am dinstage nach dem sondage Invocavit in der hilligen fasten.
1482. April 19. | |. 135.
Die Schöffen zw Stassfurt beseugen, dass 1476 am Dienstage
nach Jubilate (Mai 7) in ihr Schöffenbuch eingetragen ist, dass
Balthasar Raue und seine Frau Gertrud fünf Gulden jährlich
aus einer halben Pfanne Sole zu Stassfurt der Ulrichskirche zu
Magdeburg für 100 Gulden wiederkäuflich verkauft und den
Zins den Bevollmächtigten derselben, Dietrich Storingk und Gregor
Vesse, ausgeliefert haben.
Abschrift von 1542.
Copialbuch der Ulrichskirche 8.25.
— dusent vierhundert darnach im tweundachtigisten jare am
freidage nehst nach dem sondage Quasimodogeniti.
956 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1482. September 4. Magdeburg. 136.
Jacob Querstede zu Magdeburg, der mit der Stadt Zerbst ın
Streit über Zinsen war, bittet den Bürgermeister Claus Salmestorp,
ihm die versprochenen 60 Schock Zinsen für 2 Jahre durch Claus
Romer aus Magdeburg zususenden, welche ihm für den Fall einer
gütlichen Einigung zugesagt waren.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— to Magdeborch des myddewekes vor unser leven vruwen orer
gebort anno LXXXII.
1484. Oktober 17. 131.
Emeram Seyring warnt den Bürgermeister Sulle Geld für die
Befreiung seines gefangenen Veiters aufzubringen, da er hoffe,
der Fürst von Anhalt werde in der Sache einschreiten.
Or. Pap. unbesiegelt.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen gar willigen dinst tovorn. Ersamer unde wolwyszer
gunstige leve her unde froderer. Ik füge ju weten, deth Hansz van
Diczkow, dy minen feddern unvorwarder ere gefanghen, den gnanten
minen feddern gedrünghen, deth he an my schrift heth dàn muthten,
deth ik my by ju unde andern Virj* fl. an retschop unde borgetucht
ter schattunghe utrichten unde om dy by Hanszen van Barbey tu
senden bewerfen muchte, baven deth dy räth van Czerwyst up unszen
gn. hern van Meydeburg ere glik unde recht sinsz gefengknisses wegen
baven erbidunghe vormalsz up den hochgebornen graffen Manus orer
thwyer hern vor synen gefengnisse gebaden, doch faste swar were
mynen feddern dar baven unerkantes rechten schattunghe to liden etc.
alsze denne dy van Czerwist van older gewánt gewest aver dy oren,
dy unvorwarder ere gefanghen, kene schattunghe van oren gudern
totostadenne, hebbe ik van rades wegen ok gewegert unde my desz
sulvigen geholden unde minen veddern dy meynunghe to kenenne
gegeven etc. bin ik vorwarnt, so Diczkow by my nicht heth schaffen
mogen, deth he minen feddern an juw wyszheyt to schrifen dringhen
wert unde an ander herren unde guden frunde mehr als Küne Cruger,
Peter Cupelman, Jacob Beventen, dath ju wyshheyt Hansze van
Barbeyen edder eme andern, den he an ju schicken worde, sodan
vI5° r. gulden up tidt to gevene to siner entleddichgunghe laven
scholden, up de werdt deth he mich gewalt dar to brachte, desz he
sussem myt keine rechte bekreftigen mach, isz hirumme min vor-
warnunghe an ju wiszheyt, alsze ju sulksz angemüth, gy willen dem
na sinen armuden hinder my, up deth ik eth forder mith synen
frunden und sunderlik mit dem rade van.Czerwyst beratslagen moge,
nicht nakamen, den ik hape noch jo, min herre van Anhalt werde
Nachträge. Nr. 136-140. 1482 — 1486. 987
na gestalter sake sodan unráth aver om nicht vorhenghen. Hyrmede
gade entfalen evich. Geschrefen to Czerwist am sundage an Galli
anno 64. Hemeramus Seyringk.
Adresse: Dem ersamen unde wolwyszen Hinrigk Sülten, borger-
meyster der alden stadt Magdeborch —.
1485. November 21. 138.
Hans Teyge macht dem Rate von Zerbst Mitteilung über einen
drohenden Überfall.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv tw Zerbst.
Mynen dinst to allen tyden. Ersamen wisen leven hern. lk voge
jw to weten, dat ik in forfaringe hebben, dat syck etlicke hovelude
in der Pregenicze genalt hebbon by Czesur up den orer (?) lande unde
dencken up jw to sucken, also jw dusse bode wol berichten wert.
Gescreven myt hast am mandage vor sante Katrinen dage na middage
twissche IIII unde vifen anno LXXXV. Hans Teyge.
Adresse: Den ersamen unde wisen borgermester unde radmannen
der stad Czerwest —.
1486. Januar 19. . 139.
Hans Teyge ersucht den Rat von Zerbst, er möge Andreas Grasehop
anhalten, dem unter Vermittelung des Rates geschlossenen Vergleiche
nachsukommen.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst
— to Magdeborch — an sunte Sebastianus avende anno LXXXVI.
1486. August 8. 140.
Borchard Slachman su Magdeburg bitte den Rat von Zerbst,
dieser möge ihm £w seinem verdienten Lohn verhelfen, den ihm
die Wittwe Michael Kruses für einen Bau an einer Kapelle zum
Teil noch schuldig war, und erbietet sich nach Zahlung des Lohnes
sur gerichtlichen Entscheidung vor den Schöffen zu Magdeburg
oder einem anderen Gericht.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— tho Magdeburg anno etc. LXXX sexto am dage Ciriaci martiris.
938 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1486. November 12. 141.
Der Rat von Zerbst verkauft Heyne Bode zu Magdeburg 25 Gulden
jährlich wiederküuf lich. für 500 Gulden und ebenso 20 Gulden an
Heinrich Westfal, Hans Westfals Sohn, für 400 Gulden.
Abschrift (17. Jahrh.).
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent veerhundert darna in dem sesundeachtigisten jare des
sondags na sunte Martens dage des hilligen bischoppes.
1487. August 95. 142.
1487 mitwoche in die Assumpcionis Marie ist ein Vertrag swischen
Hans Baum und Kersten Steffens, Bürgermeister zu Zerbst,
dahin geschlossen, dass Baum nach Zerbst kommen und dort vor
dem Fürsten Magnus und dem Möllenvogt Balzer von Stenen sich
mit der Stadt Zerbst gütlich vertragen soll. Käme die Einigung
nicht su Stande, so sollten beide Teile ihre Klagesache schriftlich
dem Möllenvogt einreichen, der sum Schiedsrichter eingesetst 1st.
Or. Pap. $t.
Stadtarchiv zu Zerbst.
1487. December 18. 143.
Der Rat von Zerbst verkauft den Kirchmeistern Berndt Olvenstede
und Drewes Fricke für die Kaiharinenkirche zu Magdeburg
8 Gulden jährlich für 150 Gulden wiederkäuflich.
Beglaub. Abschrift (17. Jahrh.).
Stadtarchiv zu Zerbst.
— in dem seffenundachtigesten jahre dinstages nach Lucie virginis.
1488. December 15. 144.
Jacob Querstede ersucht den Rat von Zerbst für sich und seine
Mutter Barbara um Zahlung von 40 Schock rückständigen und
30 Schock fälligen Zinsen an seinen Gesellen Joachim Denne.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dussent III* LXXXVIII° des mandages na sunte Lucyen der
hilgen juncfrouwen,
Nachtrüge. Nr. 141—148. 1486—1489. 939
1489. 145.
Bürger von Zerbst schreiben dem Fürsten Magnus von Anhalt,
sich für sie bei dem Rate von Magdeburg zu verwenden, weil
Jacob Querstede ihnen ihre Pferde ausgespannt und mit einem
entwendeten Wagengeschirr in seinen Gewahrsam | genommen.
Derselbe sei dazu von Rechts wegen nicht befugt gewesen und
sein Thun trage nur dazu bei, das gute Verhältnis ewischen dem
Ergstift und der Herrschaft Anhalt, sowie swischen den Städten
Magdeburg und Zerbst au stören.
Gleichzeit. Abschrift. |
Stadtarchiv zu Zerbst.
1489. März 15. s 146.
Der Rat von Magdeburg übersendet auf Aufforderung des Rates
von Zerbst diesem die Verantwortung Jacob Quersiedes, der wegen
einer Forderung an Zerbst Wagen und Pferde mit Beschlag
belegt hatte.
Or. Perg. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sondage Reminiscere anno domini etc. LXXXIX.
Der Brief Querstedes an den Rat von Magdeburg ist. vom Tage
vorher (am sonnavende na Gregorgi).
——
1489. Juni 28. 147.
Jacob Querstede sendet dem Rate von Zerbst eine Abschrift zu
einem Veríirage nach der am 24. Juni getroffenen Verabredung
und bittet um Zusendung der Ausfertigung binnen 8 Tagen und
der rückständigen 30 Schock Zinsen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— des sondages uppe sunte Peter und Pawels avent — anno LXXXIX.
——
1489. November 1. 148.
Jacob Kikebacke auf der Spiegelbrücke schreibt sugleich für Curt
Polle in 5S. Johannis Pfarre dem Rate von Zerbst, die von dem
verstorbenen Degenhard Noyden ihm zustehenden 5 Gulden zu
schicken.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— anno etc. LXXXIX jar an deme daghe Omnium sanctorum.
—
940 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1489. November 26. 149.
Jacob Querstede quittiert für sich und seine Mutter den Rat von
Zerbst über 171, Schock Groschen Zins, die Jacobs Geselle Joachim
Dene für ihn empfangen hatte.
Or. Pap. 8.
Stadtarchiv su Zerbst.
— des dunnerdages na sunte Kattrinen dage anno LXXXIX.
Der Mahnbrief ist von demselben Tage.
Um 14%. 150.
Hans Rode schreibt Johannes Surber eu Zerbst wegen eines
Losebriefes.
Or. Pap. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mynen dinst, gude frunt. Wetten scholle gy, dat myn vader hefft
de VI gulden entfangen van dem formanne und so juwe begher juck
tho geven eynen loszebreff, dat denne myn vader overbodich is und
willich, so is dut de meninghe, dat ick gewest byn by dem nottarius,
de van wegen mynes vaders juck im banne hefit, und de hefft mick
bericht, dat de breve I gulden stan und so mutte gy XV sulver-
groschen geven vor den losebreff, so were dut myn rat, dat gy juck
sulven by om fynden, wu deme gy juck myt om vordragen konden,
dat mochte gy sen, des were we wol thofreden; hyr op juwe antwort,
dat we uns darna mochten richten.
Hans Rode, Konen Roden sone.
Adresse: Dem dogetsamen gesellen Johannes Surber tho Czerwest —.
1490. Januar 15. 151.
Hans Borchard zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst um
freies Geleit für sich und seine Helfer, um sich mit seiner Stief-
mutter, Claus Borchards Witwe, und deren Sohn über eine Geld-
forderung auseinander zu selgen.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— frydach post Pauly primi heremity anno domini etc. XC.
Nachtrüge. Nr.149 - 156. 1489 —1498. 941
1490. Februar 28. 153.
Der Rat von Zerbst verkauft an Bertold Betke und seine Frau
Margarethe 10 Gulden Leibrente für 115 Gulden.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent vierhundert darnach im negentigesten jare am sondage
Invocavit in der hilgen fastenne.
1491. 153.
Die Stadt Zerbst verkauft Meister Jacob Rode, Ratmann Heinrich
Rode, Speisemeister Cone Rode und dem Heiligen Geist-Hospital
8 Gulden jährlich wiederkäuflich für 200 Gulden.
Abschrift (17. Jahrh.).
Stadtarchiv zu Zerbst.
— verteinhundert unde darna in dem einundenegentigesten jare.
1492. Mai 26. 154.
Der Rat von Zerbst bekennt, dass Margarethe Grundis aus
Magdeburg vor ihm Hans Kares Vollmacht gegeben hat, ihre
Forderung an Johann Kruszel zu vertreten. Auf solche Vollmacht
hin hat Hans Schossen, Amtmann zu Calbe, eine Entscheidung
zwischen beiden Parteien herbeigeführt.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— sonabent nach Cantate anno XCII.
1493. September 1. 155.
Simon Lakenscherer in der Sudenburg bittet den Bat von Zerbst,
ihn gegen den Zerbster Bürger Jacob Schulte, der ihn beim Fürsten
Magnus von Anhalt verklagt hat, su verteidigen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sundage Egidij anno etc. XCIII.
1493. December 18. 156.
Der Hat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass er in der
Streitsache zwischen Hans Kleinsmed zu Zerbst und Stefan Bode
eu Magdeburg einen gütlichen Vergleich angebahni habe, und
fordert deshalb auf, Kleinsmed nach Magdeburg zu schicken.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am middeweken post Adelheydis anno domini XCIII.
942 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1494? 157.
Der Rat von Zerbst schreibt dem Möllenvogte Kaspar von Kositz,
dass Urban Richardt von Jacob Brackell, einem Knochenhauer
in der Sudenburg, in Sachen seines Sliefsohns Hans Hakeborn
beim geistlichen Gerichte su Ziesar verklagt sei, obgleich sowohl
Graf Burchard von Mühlingen und der Rat von Zerbst für jenen
Fürsprache gelhan, als auch er selbst sich zu einem Vergleiche
vor dem Rate der Sudenburg erboten hatte. Der Rat bittet nun
den Möllenvogt, die Kläger zu veranlassen, dass die Angelegenheit
vor ihm verhandelt und das Verfahren vor dem geistlichen Gericht
abgestellt werde.
Konzept. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
——
1494. Februar 17. 158.
Der Rat von Zerbst verkauft für 200 Gulden eine Leibrente von
20 Gulden an Hans Kaiser, seine Frau Agathe und an deren
Kinder Hans und Anna.
Gleichzeit. Abschrift. Pap.
Stadtarchiv su Zerbst.
— vierteynhundert darnach ym vierundenegentigsten jare am
mandage nach dem sondage Invocavit.
1494. Juli 19. mE | . 159.
Der Rat von Zerbst schreibt an den von Magdeburg wegen der
Aichung der Fässer.
Konzept. Pap.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unszern f. dinst thuvorn. Ersamen wolwisen gunstigen und
bsundern guden frunde. Dem jungesten avescheide nach in unszerm
barfoten closter dorch juwer lieven unde der stede der nyen stadt und
Sudenborch Magdeborch, Calve, Szolte und Stasfordes geschigkten und
radessendeboden der ungelikeit unszer fete und aem verhandelt, wv
juwer lieve antwerdt in vierteindagen ungeverliken toschigken wolden,
alsze syn juwer lieve ane twyfel mith gnanten steden reden unszern
guden frunden, wu wy uns des up juwe aller vorige schrivent an
juw schrifftlich und am nehisten ok an juwe geschigkten muntlich
mith antwert, alze wy vortruwen, nicht unbillig hebben vornemen
laten in bedacht, deme nach geven wy juwer lieven darup nochmals
frundlich to irkennen, dat wy eyne aem unszer vate hebben unde
gebruken, darmede wy gegin dem almechtigen gode und der werlde
bestendich unde bekant syn willen in hogen vlyte biddend uns dar
boven forder nicht anthyen noch besweren, alsze wy ungetwiffelt, ghy
Nachträge. Nr.157— 168. 1494—1496. 943
allenthalven unszer vorige erbiedung im besten besinnen und unszer
aem begnugich und gesediget holden werden, wu dat nicht, szo sollen
die hochgebornen unszer gnedige und regirende landesfursten in dem
unszer to eren glyke und rechte gantz mechtich syn, dan wurmede
wy juwer lieven annemde dinste erteygen mogen, dragen wy gueden
wilen. Datum am sonnavende nach Allexii anno etc. XCIIII.
1494. August *. 160.
Thomas Keller schreibt dem Rate von Zerbst, ob er geneigt sei,
300 oder 400 Gulden wiederkäuflich aufsunehmen und welche
Zinsen er geben wolle, und bittet um Antwort.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am donredage na sunte Dominicus dage anno XCIIII.
1494. Oktober 25. 161.
Der Offieial der Dompropstei bekennt vor den Schöffen zu Zerbst,
dass Morite Brandes aus der Sudenburg, der von Matthäus
Eikmain aus Zerbst wegen einer Bierschuld Hans Caellekes aus
der Neustadt verklagt war, mit dem letzteren vor ihm erschienen
sei, wo dieser erklärt habe, dass er niemals mit Brandes gemein-
schaftlich Bier gekauft habe; demnach könne Eikmann für die
Schuld Zcellekes an Brandes auch keinen Anspruch erheben.
Or. Pap. Si.
Stadtarchie zu Zerbst.
— dusenth vierhundert dar nha in dem vierundenegentigesten
jare am sonnavende nha Severi desz hilligen bichtigers.
1495. Oktober 16. — | 162.
. Gerlrud Hellers mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von
41, Gulden Zins an Lutke Osenbrügge aus Magdeburg.
Or. Pap. .Si. (Thomas Kellers).
Stadtarchiv zw Zerbst,
— am sunte Gallen dage XCV.
1496. Februar 9. 163.
Die Stadt Zerbst verkauft an Cune Emden 9 Gulden jährlich
wiederkäuflich für 150 Gulden.
Beglaub. Abschrift (17. Jahrh.).
Stadtarchiv zu Zerbst.
. — dusent vierhundert darna in deme seszundenegentigsten jahr
dinsdags nach unser leven fruen dach liechtmessen.
Te — ——
944 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1496. April 13. 164.
Der Rat der Neustadt bittet den Rat von Zerbst, dass dieser seine
Bürger veranlasse, mit der ihnen verschuldeten Katharine Mort-
stedesche Geduld zu haben.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Magdeburg.
— am wmyddeweken post Quasimodogeniti anno XCVI®.
1496. April 17. 165.
Benedikt von Schenen schreibt dem Fürsten Adolf, Dompropst zu
Magdeburg, dass Hans Grasehop entgegen dem von dem Fürsten
getroffenen Abkommen, wonach Hans 100 Gulden an dem Hause
seines Bruders Andreas seinem Gläubiger Benedikt verschreiben
und schuldig sein sollte, sich dieser Schuld enisiehe; er bittet,
Grasehop zur Anerkennung der Schuld, die im Stadibuche von
Zerbst vergeichnel war, ansuhalten, widrigenfalls er seine Zuflucht
sum (Gericht nehmen müsse.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am sontage Misericordias domini anno etc. XCVI.
1496. Juli 2. 166.
Jacob Rode zu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, dass er
Blasius Kerstens mit Recht verfolgen werde, weil er gegen den
Schulsen und mehrere Uniersassen Rodes zu Jüterglück gar
weldiglich gefaren, auch also kegen dem gantzen dorfe lester-
lich gehabt.
Or. Pap. Ss.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnabendt unser lieben frauwen XCVI.
Nur Visitatio Marie fällt 1496 auf Sonnabend.
1496. Oktober 7. 167.
Dompropst Adolf, Fürst von Anhalt, beseugt, dass Heinrich
Scherping mit Zustimmung der Priorin Gertrud Birings, des
Pfarrers Hermann Moring und der Vorsteher der Petrikirche
Matthias Priester und Dietrich Bothe eine neue Kommende bei
dem Altar S. Andreae und S. Martini mit 400 Gulden Kapital
und 16 Gulden Zins bei dem Rate von Zerbst gestiftet hat. Diese
Kommende will er selbst zeitlebens, dann Simon Flemingk, seine
Frau und Erben geniessen, nach deren Tode aber soll sie dem
Altar zufallen.
Gleichzeit. Abschrift.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— tausent vierhundert darnach im sechsundeneuntzigesten jare
am freydage nach Francisci confessoris.
Nachträge. Nr. 164—171, 1496—1498, 945
1497. März 24. 168.
Die Stadt Zerbst verkauft an Bethmann Lose und seine Mutter
Sophie, Hans Loses Witwe, 5 Gulden jährlich für 100 Gulden.
Beglaub. Abschrift (1628).
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent vierbundert und im sovenunndenegentigsten jahre am
avende Annunciationis Marie gloriosissime virginis.
1497. April 28. ] 169.
Der Offizial der Dompropstei bekennt, dass der Bürger Heinrich
Scherping dem von ihm gestifteten Altare S Andreae und Martini
in der Peterskirche gu Magdeburg und dem Altaristen lteimarus
Teyge ein Kapital von 400 Gulden mit ihren Zinsen vermacht
hat. Dieses Kapital hatte der Rat von Zerbst 1476, Montag
nach S. Thomae ( December 23) von Lukas und Heinrich Scherping,
Dürgern gu Neuhaldensleben, erkauft.
Gleichzeit. beglaub. Abschrift. (3 Exemplare).
Stadtarchiv zu Zerbst.
— dusent vierhundert und dar nach im sevenundnegentigesten
jhare am frydage nach dem hilligen sondage Cantate.
1498. März 94. 170.
Claus Lossow zu Magdeburg, welcher wegen rückständiger Zinsen
Beschlag auf Zerbster Güter gelegt hatte und von den Fürsten
Magnus und Philipp von Anhalt su einem Vergleich eingeladen
war, antwortet den Fürsten, dass er wegen Krankheit nicht
kommen könne, und bittet, die Zerbster zur Erfüllung ihrer Pflicht
anguhalten. |
Or. Pap. &.
Stadtarchin zu Zerbst.
— Magdeburgk auff sonnabenth nach Oculi etc. XCVII.
1498. Mai 25. 14.
Der Rat von Magdeburg ersucht namens der Ehefrau des Kürschners
Hans Francke den Rat von Zerbst, dafür zw sorgen, dass die
jetzt in Zerbst wohnende Witwe des früheren Möllenvogts Hans
Reynhart die ihr von jener übergebenen Pfänder ausliefere, und
erbietet sich zur rechtlichen Entscheidung der Suche.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— fridages nach Ascensionis domini anno etc. XCVIII.
Geschichtsq. d. Pr. Saehsen XXVIII. 3. 60
946 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1498. Juli 11. 172.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Hate von Zerbst, dass
Hans Levins für eine Schuld, welche dieser für den Zerbster
Bürger Hans Tedener bei Adam Pueling übernommen, jetzt
von dem Gläubiger mit Gericht bedrängt werde, und bittet,
Tedener sur Erfüllung seiner Verpflichtung ansuhalten.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— middeweken na Kiliani anno domini ete. XCVIII.
— an —M— —— —Á———
1498. Juli 14. 173.
Der Rat von Magdeburg entschuldigt sich wegen Ungebühr seines
Scharfrichters bei dem Rate von Zerbst.
Or. Perg. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken dinst thovorn. Erszamen besundern guden
frundes. Jwe schrifte die vorgetenicheit und mercklicke overfaringe
jwer radesfrunde unde ander vorwanten am jungesten dorch unsen
scharpen richter geschen vormeldende hebben wy under forderen
inholde vornhomen und horen ungerne, he sick anders dann der gebor
geholden hebbe, wu dem isz die sulvige van uns gescheiden und
nicht mehr an unszem denste, is uns nicht entjegen, szo gelicke over-
faringe kunfftigen wedder die billicheit van sinem gelikem geschege.
zee derhalven in geborlicke strafinge genommen werden. Wurmede
wy jwen erszamheiden tho willen und denste werden mogen, sindt wx
geneigt. Geschreven under unsem secret sonnavendes nach Margarethe
virginis anno domini etc. XCVIII.
Rathmann und innigeszmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen borgermeistere und rathmann der stadt
Czerwest —.
1498. August 28. 174.
Der Rat von Magdeburg ersucht den ron Zerbst dafür zu sorgen,
dass Hans Tegeder seine Verpflichtung gegen Hans Lerins zu
Magdeburg erfülle.
Or. Perg. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
- dinstages Augustini episcopi et martiris anno domini etc. XcV11I.
Nachträge. Nr. 172—178. 1498. 047
1498. August 30. 175.
Jacob Querstede mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von
rückständigen Zinsen aus den Jahren 1491—1493, nachdem er
seine Forderung an Claus Lossow verpfändet hat. Auch verlangt
er Zahlung nach der im Stift Magdeburg festgesetsten Währung.
Or. Pap. St. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— Magdebureh des dunnerdages na Bartolomeige der weiniger
thal Cristi XCVIII jare —-.
1498. Oktober 16. BE 176.
Jacob Querstede bittet den Dompropst Adolf, dieser möge den Itt
von Zerbst zur Zahlung der noch rückständigen Zinsen ver-
anlassen.
Or. Pap. S1. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— der mynnertal Cristi XCVIII jare des dinsendages uppe sunte
Galli des hilgen bichtigers.
In derselben Sache schreibt Jacob Querstede nochmal an den Fürsten
Adolf, da die Zerbster der Entscheidung des Offizials desselben nicht
nachkamen, am 24. November.
1498. Oktober 20. E | 177
Benedikt von Schenen beklagt sich bei dem Dompropst Adolf von
Anhalt, dass Hans Grasehop trotz vielfacher Verhandlungen ihm
immer wieder seinen Zins verweigere; er bittet den Dompropst sich
für ihn zu verwenden und erbietet sich zu rechtlicher Ent-
scheidung.
Or. Pap. S.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am sonnabinde nach sandt Lucas anno domini ete. XUVIU®.
1498. December 11. 178.
Jacob Querstede fordert den Hat vom Zerbst auf, 171, Schock zu
Martini fällig gewesener Zinsen, welche der Abgesandte Brameck
in 8 Tugen vor dem Dompropste zu zahlen versprochen hatte, dem.
Prediger (priger) zum heil. Kreuze zu zahlen, dem sie Querstede
verlassen hatte.
Or. Pap. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
— dinsendach vor sunte Lucien der hilgen juncfrouwen der myuner
tal — XcCvnI —.
60*
948 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
1498. December 23. 179.
Der Ratsschenk su Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst um
Besahlung von Wein.
Or. Pay. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Mevnen willigen dinsth zwvorn. Ersszamen lieben hern. Esz hath
sich begeben, dasz Urban Werbek hath mich abhe gekanfth eyn fasz
R. weyn dem ersszamen rahei zw guthe unde das selbeghe fasz
hahet V emer unde II st., den emer vor Ilj gulden, szo habbe ich dasz
uberrechent, dasz fas macht XIj gulden, szo mere meyne fruntliche
bethe, dasz yr szo woll wolth thuen unde wolthen Greger Langhen-
berck van Dresen czeyer dusses brives geben edder wur he das hen
vorwyszen wolth, vordyne ich alle czeyth gerne etc. Geschreven in
die sanete Incarnationis XCIX. Johannes Dytczell, des rahets
, de
schencke zw Magdeborch.
Adresse: Dem ersszamen und wollweyszen borghermeystern unde
rathmennen der stahet Czerwesth —.
— ——— ———M——
1499. Januar 11. 180.
Wolburg Zcerven bitte den Bat von Zerbst, zwei seiner Bürger
zur Auslieferung von Kleinoden und Geld anzuhalten.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
Ersamen wisen hern, myne underdenighe unde willighen denste
sin juwen ersamheiden tovor an bereith. Ersamen herren, ik hope
juwer leve sy wol indechtich, ik velmals juwe ersamheide umme
geleyde scrifftlich hebbe besocht, des mik denne van jw in antwordt,
ik my bith up dat vehmdinck sulle entholden, bejhegent, dem ik alse
gerne by nachgekomen und paciencie gehadt, vormercke ik aber nu,
juwe ersamheide mick by juw unde dem mynen to liden nicht gesynnet.
stelle ik tho godde myne trost, dede alle dinck wol richten werdt;
dheme nha, ersamen leven herren, isz myne gantz fruntwillige bidden,
willen de hir nachgeschreven juwe burgere, nemlichen Peter Schulten,
dede itzliche kleynode under sich hefft, als eynen grunen leydeschen
rock midt clocken, eyne kralensnur, twe gulden ringhe unde evn
stuck eynhorns, und Claws Klot III gulden noch van der geradhe,
so he mik sulle gegeven hebben, vorentholden hefft, also underwisen,
up dat my wedder sze anders vornhemens nicht sy van noden, bvn
ik etc. Datum Magdeborch am frydage nach Epiphanie domini anno
E CY N t ]
etc. LXXXXIX'^ jare. J. E. w. Wolburch Zcerven.
Adresse: Den ersamen burgermeistern unde rathmannen tho
' Czerwist —.
Nachträge. Nr. 179—182, 1498— 1499. 949
1499. April 7. 181.
Der Hat der Neustadt schreibt dem Rate von Zerbst, duss ein
Mann aus dieser Stadt Holz aus Bramke, welches den Vorstehern
der Nicolaikirche in der Neustadt gehörte, gekauft habe; er bittet
den Käufer zum Ersatz des Schadens ansuhalten.
Or. Pap. St.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— sondages Quasimodogeniti anno domini etc. XC nono.
1499. April 13. 182,
Der Rat von Magdeburg erhebt Einspruch gegen eine in Zerbst
aufgelegte Steuer.
Or. Perg. Si. abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
Unsen fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern guden frundes.
Wy hebben uns uth itlicken scrifften, alse bynnen unser olden stadt
Magdeborch in vorgangen dagen angeslaghen, erkundeth, ock uth
itlicker unser borger angheven und underrichtinghe vornhomen, dath
juwe ersamheide van idermenniglicken, dede renthe und tinsze bynnen
juwer stadt up husern stande eyghen effte andern erven hebbende
syn, schoth van den sulvighen renthen und dem hovethstolen tho
nhemen gedencken und de vorfallene erve wedderumme by vorlust
eyns yden gherechticheid na vormeldinghe der scriffte in korther tidt
erhoven und gebuwet sullen werden, welcks den unsen vordunckt,
angeseyn se den juwen tho behoff ohrer nheringhe ensulks eyns deylsz
vor langhen jaren darupp umme bede willen guthwillighen gedhan
und upp sulke belastinghe ny ghethogen sin, id sy ohn ok ermalsz,
wu juwen ersamheyden su]vest bewust, nye anghemodeth und synth
desz vorhopens, zee dath so to ghevende nicht vorplicht noch myth
juwen wilkoren in dhem effte andern vorstrickt effte vorbunden syn
sullen etc. dem nha, guden frunde, is unse fruntlicks bidden, juwe
ersamheide willen in allen besten de dingk overweghen kunfftighen
schaden und vorderff der juwen (dher leider vele sunder hulpe sich
nicht erneren moghen) betrachten, und wath dhar nha volgen wurde,
so den unsen orhe tinsze vorentholden und dhartho der hovethsummen
entberen mosten, tho synne nehmen, ock der unsen gutwillicheyth
mith angesehen und dath zee vormalsz nye hyr up gethoghen effte
darumme angeredt syn, alse derhalven vorder de ersame Hinrick Alman
unse olde burgermeister rede myth juwen ersamheiden hebben und
nha aller nottorfit underrichtinghe dhon werth, eyn gutlick antwerth
tho unser borgher beste wedderumme tho entfanghen, juck guth-
willighen dar ahn tho bewisende, synth wy gancz willich umme juwe
950 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
ersamheyde tho vordenen. Gescreven under unser stadt secreth sonn-
avendes na Quasimodogeniti anno etc. XCIX.
Rathmann und innigesmeister
der alden stadt Magdeborch.
Adresse: Den ersamen burgermeistern und rathman tho Cezerwest —.
1499. Juni 5. Magdeburg. 183.
Belhmann Lose zu Magdeburg mahnt zum dritten Male in. diesem
Jahre den Rat von Zerbst um Zahlung von 15 Gulden Zinsen.
Or. Pap. Si abgefallen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— to Magdeborch — am dage Bonyvacy anno XCIX.
1499. Juni 14. 184.
Der Offizial der Dompropstei bekennt, dass Claus Katheryn
10 Gulden, die er von der Stadt Zerbst zu fordern hatic, un
Hans von Nyewerk gediert hat.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— dusendt verhundert und darnach in deme negenundenegentigesten
jhar am fridage nach Basilidis martiris.
1499. August 22. j 185.
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass der Wein-
schenk Simon Misner ihm eine Rechnung überreicht habe, wonach
inehrere Zerbster Bürger, nämlich Kersten Steffens, Hans Teyyhr.
Hans Arndes, Martin Rademeker und ein gewisser Polmann seil
langer Zeit noch Schulden für Wein haben; er biltel, die genannten
mit der Zahlung an die Kämmerer Hans Robyn oder Claus Storm
zu verweisen, die zw dem bevorstehenden Markte nach Zerlıst
kommen würden.
Or. Perg. Si.
Stadtarchir zu Zerbst.
-- donredach na Bernhardi anno ete. XC€ nono.
1499. August 23. 1586.
Frau Gertrud Keller zu Magdeburg muhnt den Rut vun Zerbst
um Zahlung von 41 , Grulden Leibrente.
Or. Pap. Si. abgesprungen.
Stadtarchiv zw Zerbst.
— am fridage am avende Bartholomei des hilgen aposteln.
Nachträge. 183—190. 1499. 951
1499. August 25. Magdeburg. 187.
Heinrich Alemann der ältere mahnt den Rat. von Zerbst um
Zahlung von 45 Gulden Zinsen und teilt zugleich mit, dass er
das Kapital seinen Söhnen überlassen habe. Diese, Heinrich
der jüngere und Ludwig, mahnen wiederum am 2. Oktober um
Zahlung.
Or. Pap. Si,
Stadtarchiv zu Zerbst.
-— Meydeborch am sondage nach Bartolmeus.
1499. September 15. 188.
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dafür zu sorgen,
dass der Müller vor dem Ankunschen Thore die Kornrenten,
welche Arnd von Grieben sw Magdeburg von Jacob Kirchhof
geerbt und welche auch in dem Schöffenbuche von Zerbst ver-
zeichnet standen, an den jetzigen Besitzer zahle und sich nicht
ferner weigere.
Or. Perg. St. abgesprungen.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— sonndach nha Exaltacionis sancte crucis anno etc. XC nono.
1499. September 22. 189.
Der Rat von Magdeburg meldet auf Unterrichtung Werner
Lamprechts dem Rale von Zerbst, dass er seine Diener auf
Kundscha/t ausgeschickt, aber nur erfahren habe, dass Michel
Kerstens, der von Neu-Brandenburg aus gemeldet war, um Abend
vorher nach Zerbst gekommen sei. Zugleich bedunkt sich Magde-
burg für eine ihm zugesandte Warnung.
Or. Perg. $1.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am dage Mauricii anno domini etc. XC nono.
1499. Oktober 8. i 190.
Der Hat. von Magdeburg ersucht den von Zerbst, zur Sicherung '
des Verkehrs auf den Strassen behülflich zu sein.
Or. Perg. Si. abgefallen.
Stadt ırchiv zw Zerbst.
Unsen fruntliken denst thovorn. ZErsamen bsundern guden
frundes. Wy juwe ersamheide vornhemen, besweren sick de handel
allenthalven und geschen vaste thogrepe ummelangk, des wy uns des
armodes und gemeynen kopmans halven dechlicks hen wedder her
wanckende beswern, und vornhemen gerne, dem vorgekomen mochte
werden. &Guden frundes, isz derhalven unse fruntlicks bidden, do
952 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg.
juwe ersamheide wes in erfaringe kreghen, dat uns effte den unsen
entjeghen effte besweringe bringhen mochte, vornhemen und des vor-
warnen, und so ghy van uns angesocht, guthwillighen mith juwer
hulpe bewisen willen, wy uns wedderumme nachberlick jheghen juck
holden und in allen dinghen guthwillich bfunden werden, wann juck
willen und denst to ertzegende, sindt wy gnegt. Geschreven under
unser stadt secret dinszdach nach Francisci anno domini etc. XC nono.
des juwe antwordt. Radmann und innigesmeister
der alden stadt Magdeborgk.
Adresse: Den ersamen burgermeistern und rathmann tho Zirrwst —.
1499. November 15. 191.
Adam Puweling ersucht den Rat von Zerbst, die 17! , Gulden
Zins, die Jacob Querstede zu fordern hat, an seinen Boten Hans
Blome zu zahlen, und ferner Martin Lump, der ıhm auf eine
Schuld von 14 Gulden 6 Gulden absuzahlen versprochen, zur
Zahlung dieser Summe zu veranlassen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— am fridage vor sante Elissabet der myner tal — XCIX.
1499. December 16. mE 19».
Benedikt von Schenen bittet den Hat von Zerbst, die von Bodener
«m Hause Hans Kleblatts angebrachte Befriedigung, die nach
Besichtigung des Rates und Befragung der Nachbarn schon vor
3 Jahren abgethan werden sollte, nun wirklich wegnehmen zu
lassen. Ferner teilt er mit, dass er zu einer gütlichen Verhandlung
mit Hans Grasehop nach Zerbst kommen wolle.
Or. Pap. Si. abgesprungen. Zettel beiliegend.
Stadtarchiv zw Zerbst.
-— am dage Adelheydis der hilgen keyszerin anno domini ete. XcIc.
1508. Januar 6. 193.
Johannes Helversen im Mariendorfe bittet den Rut von Zerbst.
Marcus Schulte zur Zahlung von 1 Gulden und 4 Mattieryroschen
verdienten Lohnes zu veranlassen.
Or. Pap. Si.
Stadtarchiv zu Zerbst.
— donrstages Epiphanie domini LXV 8^!.
! So steht das Datum wirklich im Briefe, es ist uber kein Zweifel, duss es
1508 heissen soll.
REGISTER.
I. Namen- und Ortsregister.
M. — Magdeburg, R. — Ratmann, Kl. — Kloster,
B... Bürger, Bauer, Sch. — Schöffe, Kr. : Kreis,
Bm. :- Bürgermeister, D. — Dorf, St. — Stult.
Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Zeit der Erwähnung.
A.
Aachen, Ach, 327. 331. 335 —838. 342.
Albendorf, Apend., wüst bei Osterwed-
dingen 379, 651. 657. 684.
Abraham. Jude M. (1477 —1492) 131. 451.
Abrahe, Egbert, Vikar (1475—1495) 112.
137. 306. 392. 567.
Absalon, Thomas, B. M. (1500) 672.
Absborg, Georg v. (1481) 207.
Ackendorf, Hans, B. M. (1480) 187.
Accon, Akrys 908.
Aken, St. Kr. Calbe 843. 845. 883. 932.
Adam, Thonies, B. Zerbst, (1493) 483.
Adolf, Fürst v. Anhalt (1437 31470) 45.
892. 893. 895. 899. 923.
‚Fürst v. Anhalt (1500— 1507) 666 130.
709.
-, Fürst v Anhalt, Dompropst M. (1488
bis 1512) 391. 406. 409. 412. 416. 444.
469. 472. 474. 490. 496. 560. 561. 563.
373. 995 603. 616. 617. 622. 623. 681.
687. 724. 765. 781. 736. 801. 805. 858.
866. 944. 947.
Aventrodt, Jacob, B.M. (1512) 867.
Albrecht, Fürst v. Anhalt (1407) 880.
-,1V., Fürst v. Anhalt (1407) 880.
-, V., Fürst v. Anhalt (1440— 1470, 26.
64. 70. 895. 926
-, Kurfürst Brandenb. (1471—1486) uU.
235. 246.265. 27 4. 277.279.281.286.288.
303.328. 330.
-, Markgraf Braudenb. (1507 -- 1509) 775.
*09. 810 824,
-, Herzog v. Braunschweig (1468) 29.
-, Graf v. Mansield (1407) 880.
-, Herzog v. Mecklenburg (1473) 100.
-. Herzog v.Sachsen (1469 — 1497) 47. 125.
142.152. 153.194. 246. 264.269.273.275.
249 25). 290. 292, 293. 299 ff. 307.314.
33311. 385. 340. 349. 344. 354. 355. 915.
SOT 384.544. 518. 552. 610. 612.613.
Albrecht II, Erzbisch. M. (1509) 820.
- IV., Erzbisch. M. (1468— 1507) 31. 37.
48. 131. 353. 383. 422. 480. 520.543.628.
715. 758. 766. 778.
Albrechtes, Cone, B. Förderstadt (1473)
927.
Alemann, Almann, Familie 321.
-, Abel, B.M. (1502) 694.
-, Ebeling, B. M. (1502 - 1510) 694. 8236.
-, Friedrich, B. M. (1472 —1510) 86. 116.
125. 158 ff. 167. 470.841.
-, Hans d. áltere, B. M. (1472 — 1507) 86.
116. 281. 306 411. 422 (Margarethe Fr.)
424. 529. 650. 654. Bm. 695. 778.
-, Hans B. M. (1494— 1510) 483. 499. 654.
Sch. 688. Sch. 725.747. 888. 341.
-. Heine, B. M. (1472—1498) 86, 155 ff.
Bm. 253 Bm. 264. 367 Bm. 871. 401
Bm. 429. 438 Bm. 439. 446. 470.485 Bm.
487.500. 5011ff. 508 ff. 526. 539. 603 Bm.
Schulth. 616 Bm. Schulth. 650
-. Heinrich, B. M. (1467 —1499) 26. 8.
225 Bm.233.301.310 Bm.336 Bm.?11.421.
422. 488. 439. 446. 466.470. 499 Bm. 524.
387.590. 608 Bm. 616 Bm. 622. 645.692.
695. 722 727. 748. 151.758. 7183 (Katha-
rine Fr ) 949. 951.
-, Heinrich der jüngere, B. M. (1498 bis
1499) 645. 726. 951.
-, Johann, B.M. (1485— 1508) 815. 428,
731.
-, Ludwig, B. M. (1479 — 1499) 1591f. 190.
306. 429. 776 188. 191. 863. 951.
-, Ludwig, B. M. (1484) 506.
-, Martin, B. M. (1498: 645.
-, Michael, B. M. (1503) 725.
-, Moritz, B. M. (1505) 72».
-, Thomas, B. M. :1509) 826. 828.
Aletzheim, Götz v. (1151) 207.
Alexander VI., Papst (1491) 499.
Alfeld. Hans, B. M. (1511) 548.
Alvensleben, Alvensleve, D. und Stadt
954
Kr. Neuhaldensleben 184. 398. 417. Ka-
pellenmühle, Frachtmüble, Markt, Stein-
wiese 398.
Alvensleben, Familie von 184. 242.
-, Bernhard, Bernd. v. (1469 — 1476) 54.
55. 118.
-, Busso v. (1472— 1476) 87.118 Haupt-
mann der Altmark 106.
-,Ficke v. (1494) 497.
-, Ficke v. (1491) 497.
-, Friedrich v. (1465— 1501) 8. 106. 118.
166. 171. 306. 343.617.
-‚, Friedrich der jüngere (1476-1501)
118. 171. 677.
-, Gebhard v. (14172— 1491) 87. 118. 433.
434.
-, Hans v. (1494) 497. 519.
-, Heine v. (1486— 1506) 843. 677.
-, Heinrich v. (1474) 106.
-, Ludolf v. (1472—1476) 87. 118.
-, Pascha, Dr., B. M. (1504 — 1511) 746.
756. 852.
Allenstein, Georg, B. M. (1498) 639.
-,Jobann, Domherr M (1489 — 1492) 406.
454.
Allex, Clemen, B. Zerbst (1505) 757.762.
Alsleben, v. (1511) 858.
Altkirch 464.
Altenburg, D. in Anhalt 249.
Altenhausen, D. Kr. Neuhaldensleben 98.
Altenplathow, Plate, Plote, D. Kr. Jeri-
chow 11. 182. 183.
Altenweddingen, D. Kr. Wanzleben 37. 123.
131. 189. 152.155. 386.483. 498. 586.590.
Althaldensleben, Kl. bei Neuhaldensleben
129. 218. 252. 922. Abtissin Mechthild
129. Própste: Joh. Lafferd 218. Joh.
Teydemann 129.
Altmark 22. Hauptmann: Busso v. Alvens-
leben 106.
Ammendorf, Bernt v. (1495 —1505) 558.
758.
-, Curt v. (1495 — 1505) 558. 758.
. -, Georg v. (1476—1505) 123. 130. 131.
171. 558.
-, Georg v., Domherr M. (1495— 1505)
258, 159.
-, Hans v. (1495 —1505) 558. 753.
-, Heinrich v. (1476 —1505) 123. 130. 121.
177. 285. 286. 346, 558. 153.
‚Marquard v. (1495--1505) 558. 753.
-. Nicolaus v., Domherr M. :1469) 31.
Aunnensleben, Kl. Kr. Wolmirstädt 425.
454,
Ampfurt, Anforde, D. Kr. Wanzleben 512.
‚Hans v., B. M. (1475 —1481) 116. 196.
- Johann v., B. M. (1507) 775.
-, Tile v., B. M. (1481— 1507) 196. 775.
Amsterdam 82,
Numen- und Ortsregister.
Ankelstorp, Bastian, B. M. (1479) 172.
Anckepenning, Heyne, R. Neustadt (1500*
667.
Andreas, Abt v. Kl. Berge (1478— 1497)
136—139.141— 143.147 —152.154 — 157.
161. 165. 166 169—171. 174. 177. 181
bis 183. 185. 186. 189. 191—193. 195.
258. 276. 306. 312. 313. 315 — 318. 326.
347. 348. 850. 356. 364. 365. 379. 386.
337.392. 393.396. 397. 404. 408. 413.416.
419— 423. 426 — 429. 432. 436. 487. 439.
440. 448 449. 453. 454. 456. 458. 460.
462—465. 468. 471. 478. 477. 483. 486.
487. 491. 492.495. 497.498. 525. 558 bis
960. 566. 634.
-, Propst U. L. Fr. M. (1490) 413.
-, Schreiber, M. (1471) 926.
-, Thomas, B. M. (1499) 656.
Anefeld, Michael, B. M. (1491) 440.
-, Katharine, B. M. (1491) 440.
Angermünde 843.
Angern, D. Kr.Wolmirstädt 512.
-, Arnt v. (1509) 816.
-, Olaus v. (1509) 816.
-, Cone v. (1509) 816.
-, Georg v. (1509) 816.
-, Hans v. (1509) 816.
-, Henning v., B. M. (1507) 778.
-, Ludolf v. (1509) 816. .
-, Nicolaus v., B.M. (1478) 139.
Anhalt, Fürsten v. 105. 253.681. 688.753.
159. 792. 793. 831. 832. 907. 912. 929.
-, Adolf, Fürst v. 48. 666. 730. 769, n9.
893. 895. 899. 923.
-, Adolf, Fürst v. 666 730. 769.
-, Adolf, Fürst v., Dompropst M. 391. 406.
409. 412. 416. 444 469. 472, 474. 416. 490.
496. 560. 561.563. 573.595. 603. 616. 617.
622. 628.681.687.724.765. 781. 786.801.
805. 853. 866. 944. 947.
-, Albrecht, Fürst v. 380.
-, Albrecht IV., Fürst v. 350.
-, Albrecht V., Fürst v. 26. 64. 70. 595.
920. 926.
-, Bernhard, Fürst v. 546.
-, Ernst, Fürst v.697. 772. 809. 824. 83U.
R35. 839. 841. 843. 845. 847. 848.
-, Georg, Fürst v. 3. 6. 880. 834, 385. 812.
893. 898—900.
-, Georg, Fürst v. 697.
-, Hans, Fürst v. 880.
-, Johann, Fürst v. 876.
-, Ludwig, Fürst v., Guardian der Fran-
ziskaner M. 603.616. 622,
- Magnus, Fürst v. 109. 110. 156. 260.
409. 405. 455. 456. 458. 561. 596. 666.
696. 729. 745. 761. 767. 768. 769. 780.
181. 788. 793. 923. 930. 936. 938. 939.
941. 945.
Namen- und Ortsregister.
Anhalt, Philipp, Fürst v. 596. 684. 945.
-, Rudolf, Fürst v. 590. 596. 654.712.
-, bigismund, Fürst v. 880.
- Sigismund, Fürst v.580.
-, Waldemar, Fürst v. 880.
-, Waldemar, Fürst v. 3. 6. 106. 223. 248.
249. 252 ff. 263. 270. 276, 301. 414. 415.
487 fi. 500. 5011ff. 508ff. 539. 596. 603.
616. 694. 658. 678. 679. 652. 685. 697.745.
198. 809. 932.
-, Wolfgang, Fürst v. «39. 341. 845. 847.
S48.
Anidarn, Jude (1466) 18. 19.
Anna, Abtissin S. Agnes (1470) 67.
-, Abtissin Meyendorf (1472) 86.
-, Priorin S. Lorenz (1513) 873.
Annisz, Clemens, B. Zerbst (1509 — 1512:
825. 861.
Ansbach, Analtzbach 341.
Ansorge, Hans, B. M. (1497) 629.
Anton, Graf v. Holstein und Schaumburg
(1485) 315.
Antwerpen 82.
Apenburg i. Altınark 256.
Arnd, Arndes, Bleeius, B.Zerbet (1496 bis
1507) 600. 772.
-, Hans. B.Zerbst (1470—1509) 478.798.
925 950.
=, Jacob, B. Zerbst (1509— 1510) 799.800.
333.
-‚lise, B. M. (1492) +44.
-, Margarethe, Nonne Egeln (15073 772.
Arnim, Nicol. v., Domherr M. (1482; 221.
Arnold, Bischof v. Brandenburg (1481 bis
1497) 212. 276. 633.
Arnstedt, Arnstede. Albrecht v., Domherr
M. (1504—12510) 739. 772. 781. 833.
-, Albrecht, Altarist der Peterskirche
M. (1485) 320.
-, Dietrich v. (1495) 529.
Artus, Brun, Bm. M. (1377) 877.
Arxlove s, Erxleben.
Asche, Heinrich, B. Lutter (1504) 748.
Aschersleben 19.29. 27. 232. 126, 485.798.
- , Kloster 472. Propst Henning Molitor
412.
-, Claus, B. M. (1492) 232.
Asseburg v.d. 858.
-, Bernd v.d (1467—1474) 22. 31. 106.
-, Busse v, d. (1468) 31.
-, Curt v. d. (1472)86.
-, Curt v. d., Stifishauptmann (1469 bis
1419) 56. 106. 171.
‚Friedrich v. d., Domherr M. (1503 bis
1508) 719.772. 795.
Assel, Hans vern, B. M. (1469 — 1502) 56.
69».
Atzendort, Assend., D. Kreis Calbe 371
659. B, Claus Oltzen 659.
Aue, Nicol., Bm. Calbe 1507) 776.
Augsburg 457.656.844.
Awer, Johann, Kanzler des Erzbisch. (14*:6)
336.
B.
Bake, Albrecht, Geleitsmann Burg (1494)
5006.
Bade, Valentin, B. Hohenwarslcben (1495)
9
60.
-, Tile, B. M. (1482) 217.
.Baden, Markgraf v. (1456) 327.
Bader, Claus, B. M. (1489) 407.
Bahrendorf, D. Kr. Wanzleben 37.123. 131.
148. 154. 156. 177.183.185. 816.429.436.
438. 411.481. 486. 498. 525. 639. 666. 681.
Bauern: Becker, Martin 666. Bode,
Hans 498. Snock, Lewin 525. Tegeder,
Hans 429.
Baiern, Herzöge v. 235. 274. 330.
-, Pfalzgraf Georg v. (1486) 330.
Balder, Curt, Dekan S. Petri et Pauli (1470
bis 1488) 250. 392. 924.
Baldewins, Martin, B. Querfurt (1475) 111.
Balthasar, Herz. v. Mecklenburg (1483 bis
1497) 257. 617 — 620.
Bamberg, Bischof Philipp (1482— 1456)
235. 205. 296. 297. 299. 330. 359.
Barbara, Abtissin S. Lorenz (1489) 409.
-, Priorin S. Lorenz (1416) 120.
-,Priorin Meyendorf (1513) 871.
Barby, Barbey, St. Kr. Calbe 281.307. 387.
631. 673. 909. 935. Bürger: Droge, Claus
935. Vosbercher, Hans 387, Rogge, An-
dreas 935.
-, Burchard, Edler v., Graf v. Mühlingen
(1494) 942.
-, Güntber, Edler v., Graf v. Mühlingen
(1377) 876.
-, Günther, Graf v. (1471---1483) 81. 281.
-, Hans v. (1474— 1484. 105. 936.
-,Jan v., Geleitsmann Loburg (14941500.
-, Jost, Graf v. (1513) 869.
-, Wyprecht, Graf v., Domherr M., Propst
zu Walbeck (1486— 1499) 331. 334. 340.
517.687.
Bard. Curt, Altarist der Peterskirche M.
(1485: 321.
Barleben, Bardeleve, D. Kr. Wolmirstedt
30. 418, 721.751.819. Bauern: Karstehel,
Kastel, Hans 418. 721. -. Heinrich 41^.
21. -. Wilhelm 721.
-. Burchard v. (1468 — 1485) 30. 316.
-, Busse v. (1463) 30,
-, Friedrich v. (1504) 74».
liarudorf, Steffen, B. M. (1496) 590.
Bars, Claus, B. M. (1480) 177 (Margarethe
Fr.)
Bart, Heydeke, B. M. (14751 116,
956
Bartensleben s. Bertensleben.
Barthold, Bisch. Hildesheim, Administr.
Verden (1485 —1490) 315. 361. 420.
-, Peter, B. Zerbst (1495) 574.
Bartoldes, Barteldes, Bartoldi, Hans, B.M.
(1453) 908, 909.
-, Hans, B. Neustadt (1496) 598.
-,Heydeke, B. M. (1453) 908. 909.
-, D irich, Pfarrer S. Ulrich M. (1473) 95
927.
Basedow, Heinrich, B. Sudenburg (1498)
646. .
-, Heyso, B. Sudenburg (1511) 360.
Basel, Concil 519. 535. 887.
Bastian, B. Zerbst (1511) 855. 856.
Baum, Hans, B. M. (1487) 938.
Baumhauer s. Bomhauer.
Bauweling s. Puweling.
Beck, Berthold. B. Neustadt (1504) 740
(Margarethe Fr.)
Beckendorf, D. Kr. Wanzleben 174.
-, Caesarius, Kapellan Calbe (1438) 399,
-,Levin, B. Halberstadt (1488) 399.
Becker, Beckers, Andreas, Decan 5.Sebast.
M. (1466) 14.
-, Andreas, B M. (1470— 1490) 70. 75.
129. 171. 419.
-, Àrnt, B. M. (1466—1490) 14. 21.129.
171. 419.
-, Briccius, B. Salze (1485) 320. 321.
-, Cyriacus, B. M. (1471 —1490) 70. 75.
129.171. 419.
-. Claus, B. M. (1488— 1490) 386 (Ger-
trud Fr.). 416.
-, Ulaus, B. Zerbst (1445) 897.
-, Hans (1509) 828.
-, Hans, B. Calbe (1507) 776,
-, Hans, B. M. (1478) 147.
-, Heinrich, B. Osterweddingen (1434)
312
-, Johann, Vi kar (1509) 828.
-, Martin, B.Bahrendort (1500) 666.
-, Martin, B. Zerbst (1493) 478.
-, Peter, B. M. u. Zerbst (1437 —1467) 2U.
(Anna Fr.). 892. 893.
-. Simon, B. M. (1482) 250.
-, Simon. B. Zerbst (1481) 935.
-, Anna, B. M. (1493) 478.
Bekerer oder Cone Schulte, B. M. (1510)
330.
Bekmann, Bertram, B. M. (1443) 597.904.
: Nicolaus, B. M. (1442) 895.
Bedding, Hans, B. M. (1503) 719.
Beventen, Viucenz, B. Sudenburg (1459)
409.
- Jacob, B. M.(1481— 1494) 216. 499 Bin.
353 30
lever, leinrich, Notar (1513) 871.
Behentz. Bentz, Hans (1504) 746. 747.
Namen- und Ortsregister.
Behme, Peter (1495) 529.
Beiendorf, Gross, D. K. Wanzleben 97.
118. 668.
Boygerstede, Cord, R. Braunschweig (1457)
Beynmark bei Klein:Rodensleben 87.
Beire, Berthold (1468) 33.
Beitz, Thomas, Offizial Brandenb. (1515)
812.
Beltzig, Beltz, Belitz, Stadt in der Mark».
-, v. 859.
-, Curt v. (1518) 871.
-, Ludolf v. (1518) 871.
-,Matthaeus, B.M. (1498—1501) 637.
682. (Anna Fr.).
-, Stefan, Prokurator der Ulrichskirche
M. (1484) 307.
Benedictus, Jude M. (1493) 467. 477.
-, Hans, B, M. (1418) 881.
Bennekenbeck, D. Kr.Wanzleben 42. 349.
677.749. 752.
Bense, Asmus, B. Zerbst (1449) 901.
Bentheim und Steinfurt, Graf Ewerwyn v.
(1507) 771.
Berk, Cune, B. M. (1440) 894.
Berkow, Hans (1908) 828.
Berfelde, Otrabe v. (1465) 920.
Berg, Hartmuth v.d., Vikar (1496-1502)
584. 699.
-, Henning, B.M. (1495) 566.
, Herzog v., s. Jülich.
Berge, Kloster 101. 144. 152. 201. 304.317.
336. 477. 481. 614. -, Ábte: 370. 859. An-
dreas 136—139. 141—148. 147—132.
154—157. 161. 165. 166. 169—171. 174.
177. 181— 183. 185. 186. 189. 191—193.
195. 253. 276. 306. 312. 313. 315— 318.
326. $47. 348. 850,856. 364.365.379.386.
387.392. 393. 396. 397.404. 408. 418. 416.
419—428. 426— 429. 439. 436. 437. 489.
440. 448. 449. 453.454. 456. 458.460.462?
bis 465. 468. 471. 473. 477. 483. 436. 487.
491.492.495. 497. 498. 525 558 — 560.560.
634.-, Hermann 121. 171.907. — Matthias
575. 916. 578. 579. 582—590 595. 601.
602. 621. 623. 626.629.638 — 637.639.6406.
650— 658. 656. 657. 665—667. 670.671.
673. 676. 684. 685. -, Tilemann 869. -,
Prior Jacob 474. -. Conventualen: Joh.
Horn 416. Nicol. Nyexelth 382. Kloster-
vogt Bethmann 422.
Berlin 903.
-, Georg, B. Zerbst (1495—1512) 558. 367.
Bermann s. Biermann.
Bernauer Bier 157.
Bernburg, Berneborg, Herrschaft 590.
-, Stadt 206. 223. 249. 333. 414. 415. 719.
Bürger: Luder, Hans 383. -, Heinrich
333. 719. Stange, Paul 206. 223,
Namen- und Orteregister.
Bernburg, Hans, B. Salze (1481) 934.
-, Heinrich, B. M. (1496) 598.
Bernd, Berndes, Bartholomäus, B.M. (1498)
646. 650.
-, Ciriacus, B. M. (1492 —1498) 449. 636
(Adelgunde Fr.).
‚Hans, B. Neustadt (1500) 667.
-, Henning, B. Neustadt (1505) 757 (Adel-
gunde Fr.).
-. Jacob, B Sülldorf (1507) 768.
-, Rudolf, B. M. (1478) 149.
Bernhard, Bernd, Fürst v. Anhalt (1495)
546.
-, Edler zu Lippe (1485) 315.
-, Kanzler des Erzbischofs (1470—14852)
60. 244.
Bernsdorf. Obódienz 127.
-. wüst bei Barleben 97.751.
Bernt, B. Zerbst (1505) 761.
Bersaba, Bischof Dietrich v. 175.
Berszenbroeck, Georg v. (1510) 829.
Itertensloben, Bartensleve, Busse v. (1512)
363.
-, Hans v. (1475—1512) 109. 267. 863.
934
-, Hans v. (1512) 863.
-, Hans v., B. Sudenburg (1501) 677.
Bertha, Abtissin S. Lorenz (1469 - 1477)
42. 85. 120. 129. 172.
Bertram, Koch, B. M, (1498) 647.
Berwinkel, Brand, B.M. (1508) 786 (Hanna
Fr.
Bese, Hermann, B. M. (1371) 875.
Besekes, Smol, Jude M. (1493) 468.
Besenut, Hans. B. M. (1484) 301.
Bestian, Knecht (1476) 117.
Beszeme, Hans (1495) 529.
Beszendal, Bernd, B.Sudenburg (1499,
651 (Katharine Fr.).
Bethe, Hans, B. M. (1500) 670,
-, Heinrich, B. M. (1493) 469.
. Ludwig, B. M. (1500) 670.
Bethko, Berthold, B. M. (1478 - 1490) 136.
941. (Margaretho Fr.).
-, Claus, B. Sudenburg (1489) 409.
-, ‚ Heinrich, B.M. (1475) 115.
- ‚Johann, Kleriker (1494) 501.
Bethmann, Henning, Klostervogt Berge
(1490) 422.
Biederitz D. Kr. Jerichow I 853.
-, Matthaeus, Vikar (1475) 114.121.
lere D. Kr. Calbe 37. 96. 123, 131. 185.
18, 859
Bieren, Byern, Achim v. (1480—1507) 192.
-,Friedrich v. (1477) 134.
- ‚Gerd, Gere v.(1471—1477) 81. 82.90.
134
-, Gunzel v. (1471—1477) 81. 82. 90.134.
957
Bieren, Günther v. (1471) 81. 82. 90.
-, Heinrich v. (1438) 893.
-, Heinrich v. (1480— 1486) 192.348.
-, Jacob v. (1471-- 1480) 81. 62. 134.
192.
Biermann, Berm., Heyne, B. M. (1505 bis
1512) 751. 804. 868. 864.
Biesendal, Hans, B. M. (1475) 118.
Byhower, Friedrich, B. M. (1494) 499.
Bileveld, Jan, Pfarrer Wilsnack (1480) 175.
Billingsdorfer Mark bei Sülldorf639.
Bilring, Bilringes, B. M. (1470) 926.
-,Hans, B M. (1467 —1470) 26. 39. 66.
-, Simon, B. M. (1504) 735.
-, Gertrud, Priorin 5 Mariae Magdalenae
M.(1492—1503) 445 653. 723. 944.
Bymersehe, Nicolaus, B. M. (1488) 399,
Byschoffes, Anna, B. M. (1497) 634.
Bles, Bless, Drewes, B. M. (1499) 656
-, Veit, B. M. (1494—1495) 505. 549.
- ‚ Hans, B. M. (1499) 652.
-, Simon, B. Neustadt (1470) 70.
Blick, Godelmann (1470) 67.
Block, Blog, Borchard, B. M. (1497) 621.
- ‚ Titterich, Vikar S. Katharinenkirche
(1485) 392.
Blume, Blome, Busse, B. Halle (1475) 107.
-, Hans, B. M. (1499) 952.
-, Heinrich, B. Halle (1475) 107.
- ‚Jacob, B, Sudenburg (1497) 626.
-, Peter, B. Zerbst (1490) 411.
Blumentrost, Johann, Pfarrer S. Johannis-
kirche (1499) 657.
Bock, Bogk, Dr. (1482) 245.
-,Johann, Domberr M.(1449) 900.
-, Peter, B. M. (1504) 741.
Bockmann: Otto, Notar (1502) 698.
Bochow, Bogchow, Heine, B. M. (1479 bis
1480) 162. 181.
-, Peter (1500) 675 (Anna Fr.).
Boddeinkengenger. Ludolf, Altarist S. Ul-
rich M. (1489) 4
Boddendal, Bons, r3 Sudenburg (1509)
818.
Bode, Bothe, Dietrich, B. M. (1496) 944.
-, Gevert, B. M. (1485) 316.
- ‚Georg, B.M. (1479) 161.
-, Hans, B. Bahrendorf (1494) 498.
-, Hans, B. M. (1453) 908. 909.
-, Hans, B.M. (1475—1496) 116. 161.
(Anna Fr.). 585,
-, Hans, B. Sudenburg (1490) 417.
-,lleyne, Kämmerer und Schultheiss M.
(1474—1494) 105. 190. 307. 348. 352.
373. 974. 882. 515. 765. 928. 929 938.
-, Heinrich, B. M. (1494) 497.
-, Henning, B. M. (1479) 161.
;Jhan, B. M. (1479) 161.
-, Joachim, B. M. (1479) 161.
958
Bode, Ludwig. B. M. (1506—1508) 723.
765 788.789.
-. Martin, B. Zerbst (1495) 568.
-,Simon, B. M. (1479) 161.
-, Stefan, B. M. (1492 — 1498) 463. 480.
bis 483 R. 941.
;,Thyle, B. M. (1488—1502)
-, Thomas, B. M. (1479) 161.
-, Werner, B. M.(1505 - 1509) 758. 761.
303.
-, Anna, B. M. (1479) 161.
-, Hedwig, B. M. (1479) 161.
liodeker, Hans, B. M. (1485) 326.
‚Jacob, B. Zerbst (1492) 444.
-, Lorenz, B. Sudenburg (1498) 636.
-, Ludwig, Vikar (1471) 75.
Bodemann, Johann, Vikar (1509) 828.
Bodenborger, Ludwig, lj. M. (1499) 653,
Bodendick, Albrecht v. (1465) 920.
-, Henning v. (1465—1470) 10.71.
-, Werner v. (1465) 10.
Bodendorf. wüst in Anhalt 769.
-, Hans v.(1440) 894.
-, Hans v. (1470) 65.
Bodener, B. Zerbst (1499) 952.
Bogenschutte, Nicolaus, B. M. (1482) 219.
Bóhmen 210. 491. Kónig Wladislaus s. Un-
garn.
Boitzenburg, St. Prov. Hannover 875.
Boldeke, Hans, B. Zerbst (1500) 670.
Boldewin, Hans, B. M. (1494) 506.
Bole, Heinrich, B. M. (1481—1491) 195.
426.
Bolendorf, wüst in Anhalt 666.
Boltz, Stefan, Altarist S. Ulrich (1431)
934.
Bom, Hans, B. Neustadt (1486) 347.
Bomhauer, Baumb., Familie in Salze (1485)
320. 322,
-, Frau in Salze (1510) 846.
-, Hans, B. Salze (1470— 1485) 57 (Ilse
Fr.). 321.
Bone, Hans, B. M. (1494—1495) 495
(Rickele Fr.). 567.
-, Peter, B. Zerbst (1479) 165.
Bonicke, Gebhard. Pfarrer S. Peter u. Paul
(1493) 648.
Boningk, Johann, Vikar (1481) 195.
Bonstengel, B. M. (1501—1502) 681. 659.
Borchardt, Claus, B. Zerbst (1490) 940.
-, Hans, B. M. (1490) 412. 940.
Borcholt, Eilredt, 13. M. (1479) 169 (Katha-
rine Fr.)..
Borchstall, Heinrich, B.Neustadt (1474)
102.
Borchtorp, Haus (1470) 58.
Borne, 1). Kr. Calbe 694. 752,
-,Wüst bei Salze 30».
-, Heinrich, B. M. (1501) 678.
399. 695.
Namen- und Ortaregister.
Bornemann, Hans, B. Zerbst (1500) 672.
-, Heinrich, B. Zerbst (1497) 631. 633.
Bornstede, Curd, B. Neustadt (1483) 338.
-, Hans, B. M. (1478—1493) 149. 468.
Bortfeld, Heinrich v. (1468) 31.
Boseleger, Ciriacus, B. Wolmirsleben (1500)
672.
-, Claus, B. Wolmirsleben (1500) 672.
Bosse, Hans, B. M. (1495) 558.
-, Hans, B. Neustadt (1486) 350.
-, Hans, B. Sudenburg (1509) 813.
Boszewille, Hans, B. M. (1495) 567.
Botcher, Lorenz, B. Sudenburg (1499) 651.
Bothe s. Bode.
Botho, Senior S. Gangolphi (1468) 33.
Botz, Hans, B. M. (1466—1496) 13. 147.
582.
Brabant, Peter, B. M. (1494) 497.
Brake, Brackell, Jacob, B.Sudenburg (1494)
481. 942.
Brades, Hermann, Pfarrer 5. Petri M.
(1496) 582.
Brambegk, Brambug, Bramke, Brameck,
B. Zerbst (1498) 947.
-, Benedict, B. Zerbst (1509— 1510) 824,
829. 832.
-,Johann, Stadtschreiber Zerbst (14101
926.
Bramke, Ort (Brambeck ?) 949.
Bramsdorp, Marcus, B. Zerbst (1505) 89.
Brand, Brant, Brandes, Brandis. Blasius,
B. M. (1475) 929.
-, Blasius, B. Zerbst (1490) 422.
-, Claus, B. Neustadt (1512) 864.
-, Friedrich, Hauptmann M. (1480) 933.
-, Hans, B. M. (1494 — 1501) 499, 646.676.
-, Hans oder Teygeler, R. Neustadt (1484
305.
-, Hans, B.Stettin (1478—1483) 258.
-, Heinrich, B. M. (1467 — 1490) 26. 140.
418.
-,Lenhard, B M. (1509) 797.
-, Michael, B. M (1493) 466.
-, Moritz, B.Sudenburg (1494— 1495) 530.
943.
Brandenburg, Mark 35. 38.
-, Alt -,72. 421.
-, Neu -,617 —620. 951.
-, Markgrafen v. 641. 794.
-, Albrecht Achilles, Markgraf u. Kur-
fürst 80.235. 246. 265.274. 277. 2*9. 281.
286. 288. 303. 328. 330.
-, Albrecht, Markgraf 775.809. 310.824.
-, Friedrich IT., Kurfürst v. 18, 22, 23, 25.
29. 38. 72.80.
-,Joachim, Kurfürst 742. 715. 809. 310.
824. 843. 847.
-, Johann, Markgraf u. Kurfürst 199 265
298. 341. 348. 421. 438. 439. 458,
Namen- und Ortsregister.
Brandenburg, Bischöfe v. 265. Arnold 212,
276.6
-, Propst Nicol. Kock 212.
-, Prior Peter Wetzel 212.
-, Offizial 4. 751. 867. 872.
-, Benedict, B. M. (1478) 136.
-, Zadach v., Jude M. (1493) 467.
Brandenstein, lleinrich v., Hauptmann
Wolmirstädt (1505) 751.
-, Siegmund, Hauptmann Giebichenstein
(1510) 846.
Braunschweig, Brunswik, Land 581.
-,Ilerzóge v. B. u. Lüneburg 101. 261.
341.
-, Albrecht, Herzog v. 29.
-, Christoferus, Herzog v. 649.
- „Erich, Herzog v. 361. 485.
-, ‚Friedrich der ältere, Herzog v. 10.19.
22.23.
-, Friedrich der jüngere, Ilerzog v.8.207.
285. 315.
-, Heinrich der ältere, lierzog v. 315.
361. 418.485. 492.640. 643. 644. 649.756.
166. 779. 780.782 788.791.793.809 831.
832. 887. 842.
-, Heinrich d.jüngere, Herzog v. 485.492.
- ‚Otto, Herzog v. (1490) 418.
- ‚Wilhelm der ältere, llerzog v. 10. 19.
23. 27. 29. 267. 285. 298. 315. 361. 372.
-‚Wilhelm der jüngere, Herzog v. 19. 23.
-, Margarethe, Herzogin v. 219.
-, Stadt 8. 19. 22. 23. 25. 27. 29. 32. 34.
38.46. 48. 64. 66. 79. 84. 91. 93. 94. 100.
119. 122. 153. 157. 167. 172. 175. 178.
207. 225. 242. 247. 248.250. 255. 215.
283. 284. 305. 809. 310. 313. 315. 361.
372. 481. 492. 495. 596. 622. 638. 640.
830—832. 835. 837. 894. Hauptmann:
Curt v. Wulfen 837. Pfarrer von $,
Martin: Gossel 8382, 837. Bürger: Bey-
gerstede, Cord 225. Broystede, Cord v.
225. Calm, Henning 225. Vechelde,
Albert v. 225. 310. Horneborg, Luder
225. 310. Lesse, Ludeke 93. Marx,
Hans 564. Rithusen, Hans 225. Slach-
mann, Hans 93. 225. Walbeke, Heinrich v.
93. 225. Wunstorp, Heinrich 84.255. 310.
-, líans, B. M. (1470 — 1476) 62. 118. 930.
Hreddin, Claus, B. Neustadt (1470) 60.
-. Heyne, B. Frohse (1573) 99.
Breisen, Wedege, B. Neustadt (1477) 128
(Katbarine Fr.)
Breitenbach, Johann v., Dr., Prof. Leipzig
(1497—1504) 603. 616. 622. 654. 65».
148.
Bremen 122, 178, 284. 492. 638. 894. -, Erz-
bischof v. 492. 495,
Breslau, Diócese 277, -, Stadt 657. Propst
Nicol, Cziselineister 888.
Brettin in Brandenburg 870.
Brinke,Burg in der Grafsch.Ravenstein 829.
Brockener, Thomas, Altarist S, Ulrich M.
(1485) 321.
Brockhusen, Graf v. s. Hoya.
Brockmann, Gereke, D. M. (1497) 630
(Anna Fr.).
Brockmüller, Thile, Schulze Wórmlitz(1491
bis 1495) 429 ff. 505. 550.
Broystede, Curd v., Bm. Braunschweiy
(1482) 225.
Bruchhusen, Stefan, B. M. (1464) 918.
Brucghe, Hans bi der, B. M. (1371) 875.
Bruggemann, Gerhard, Pfarrer K].Wanz-
leben (1504) 741.
Brügge, Bruck, in Flandern 32. 82.153.435.
Brumby, D. Kr. Calbe 362—364. 371. 506.
-, Heinrich, B. M. (1448 — 1478) 143.896.
Brumer, Johann, Stadtschreiber Garde-
legen (1473) 94.
Brun, Bruns, Cone, B. M. (1502) 699 (Ur-
sula Fr.).
-,Georg, B. Neustadt (1469) 42.
-,Peter, B. Neustadt (1499) 653 (Ger-
trud Fr.).
-, Philipp 1470) 63.
- "Wedele, B.M. (1468) 31.
Brunckow, Martin, B. Stendal (1504 bis
1513) 739. 874.
-, Peter, B. Neustadt (1479-1481) 193.672
Bruneberg, Claus, B. M. (1500) 672.
Brunow, Weske, B. M. (1480) 186. 187.
Bruwer, Matthias, B.M. (1488— 1499) 400.
456. 641.
Buckau bei Magdeburg 138. 166. 313. 326.
986. 416. 422. Bauer: Klotzing, Drewes
318. Dippolt, Peter 326.
-, N. B. Zerbst (1500) 672.
-,die Buckowin (1465) 5. 6. 920.
-, Thomas, B. Zerbst (1490) 420.
-, Wilken, B. Zerbst (1504) 742.
Buke, Claus v.der, B. Zerbst (1402) 880
(Katharine Fr.).
Budeler, Dietrich. Vikar (1466 — 1471) 14.
96. 75.
Budingkmenger, Ludolf, Anwalt Stassfurt
(1496) 588.
Bülow, Busse v. (1465) 8.
Bünau, Günther v., Dechant M. (1481) 203.
-, Günther v., Decbant M. (1501— 1505)
681. 687.731. 754,
-,Günther v., Domherr M. (1493) 450.
Burchard Ill., Erzbischof M. (1467 bis
1486) 22.124. 351.
-, Graf v. Mühlingen (1494) 942.
-, B. M. (1432) 226.
Burg. Borch 105. 125. 243. 370. 454. 506.
985. 090, 679. 696. 8507. 5350, 860. Bürger :
Borch, Albrecht 696.
960
-, Albrecht, B. Burg (1502) 693.
-, Hans v., B. M. (1500) 659.
Burgund, lierzog v. 111. 328. 329.
Burmester, Jasper, B.M. (1494) 499.
Burow, Thomas, B. Zerbst (1510) 830.
Busemann, Hans, B. M. (1500) 671.
Busse, Jacob, gen. Luchtenmacher, B. M.
(1487) 371.
-, Moritz, B. M. (1512) 862.
x -,Stefan, B. Neustadt (1499) 653.
Bussen, Busse, B. M. (1480—1499) 184.
417.499. 653.
Bussow, Andreas, B. M. (1496) 582.
Butke, Jude M. (1493) 467.
Buwelingk s. Puwelingk.
Buxtehude 894.
C. K.
Kackmann, Bernt, B. Salze (1489
107. 649.
Kaiser: Karl IV. 340. 348, 543.
Friedrich 1I. 343.
Friedrich IIT. 47. 80. 81, 111. 140. 146.
207 ff. 228 ff. 232. 233 ff. 246. 256. 259.
268.269 ff. 277. 281.286 fi. 288, 289.291
bis 294 ff. 297 ff. 300. 303 ff. 327.
9291f. 331. 344ff. 337. 338 ff. 340 ff.
344. 845. 351—353. 358. 380 ff. 457.
Otto 1. 269. 272. 295. 297. 509. 516.
Otto II. 269. 272. 295. 297. 509.
Otto III. 295. 509.
Otto IV.295.
Sigismund 831.
Maximilian 327. 336. 342, 457. 464. 629.
643. 656. 802.
Kaiser, Hans, B. M. (1494) 942 (Agathe
"p.).
-, Hans, B. M. (1494) 942.
-, Anna, B. M. (1494) 942.
Calbe, Calve, St. a. d. Saale 2—4. 17. 22.
24. 36. 28. 29. 30. 37. 40. 55. 59. 60. 70.
82. 95. 111.130. 164. 165. 248. 253. 260.
262—264. 266. 277. 279. 280. 282. 288.
291. 303. 305. 306. 318. 348. 359 bis
361. 363. 364. 371. 396. 399. 400. 425.
433. 438. 454. 466, 493. 506. 596. 626.
63:. 637. 670. 672. 745. 762. 764 — 766.
146. 305. 846. 857, 809. 862, 868. 384.
898. 911. 941. 942. Burg 318. 454. 145.
Rathaus 2. Salpeterhof 28. Kirche 5.
Stefani 82. Kapcllan Caesarius Becken-
dorf 399. Amt 95. Amtmaun Hans
Schosser 941. Bürger: Aue, Nicol. Bm,
116 Becker, Hans 776. Calle, Hans 776.
Godeke, Hans 776. Nefe, Phillipp 745.
ltohmer, Jacob 776.
-,Bann 320. 581.
-,die Megerinne v., Jüdin M. (1493) 467.
1498)
Namen- und Ortsregister.
Kaldenborn, Haus, B.Sudenburg (1490)
414. 415.
Caldenomsche, die, B. M. (1494) 514.
Kalf, Cyriacus, B. M. (1498) 648.
Kalve, Pasche, B. M. (1491) 428.
Calvesche Wische bei Wörlitz 773..
Calvörde 166. 343.
-, Marcus, B.M. (1494) 499,
Kalenberge, D. Kr. Jerichow I 147. 149.
181.650. 665. Bauer: Mistding, Simon
665.
Calle, Hans, B. Calbe (1507) 716.
Calm, Henning, R. Braunschweig (1482)
225.
Kamenz 245.
Camestorp, Drewes, B M. (1496) 586.
Kamm, Martin, B. M. (1498) 646.
Kammermeister, Luder, B. M. (1465) 2.
Cammersdorf wüst b. Bennekenbeck 751
Campe, Jahn v. (1510) 833.
Kampen in Holland 894.
-, Dietrich v., B. Sudenburg (1512) 564.
Kanekopp, wüst bei Mentz 166. 473.
Kanitz, Chanitz, Bernd, Dr.erzbischófl.Rat.
(1493) 474.
Kanne, Heinrich v.der, B.Sudenburg (149)
618. 619.
Kannendorp, Claus, B. Zerbst (1459) 914.
Kannengeter, Baltzer, B. M. (1500 bi.
1505) 673. 756.
-, Baltzer, B. Zerbst (1502— 1512) 698.
864,
-, Gerke, B. M. (1488 - 1489) 281. 401.
-, Philipp (1480) 175.
Kanolt, Jude M, (1492 —1493) 451. 461.
Kappe, Heinrich, B. Sudenburg (1465) 10.
Kardemome, Henning, B.Frohse i. N. (1473:
98. 99.
Kare, Karow, D. Kr. Jerichow II. 82.
-, Hans, B. Zerbst (1492) 941.
-, Thomas, B. Zerbst (1505) 756.
Karith, D. Kr. Jerichow I. 150. 404. 5:9.
Kapitelshufen 150.
-, Balthasar, Vikar M. (1465) 4.
Karl IV., Kaiser (1486—1495) 840. 343.
543.
-, Herzog v. Burgund (1475) 111.
Karpfenlake b. Neustadt 667.
Karstell, Kastel, Karstehel, Hans, B.Bar-
leben (1490 —1503) 418. 721.
-Heinrich, B. Barleben (1490 - 1504:
418. 721. 748.
-, Wilhelm, B. Barleben (1504) 721.
Karstians, Kerstians, Glorius, Mollenvost
(1490 — 1491) 415. 481.
Karsten Henning, D. M, (1499) 650.
Cassel 808,
-,Ilermann v. (1485) 315.
Namen- und Ortsregister.
Cassel, Lazarus, Jude M. (1493) 467.
Kastorp, Heinrich, Bm. Lübeck (1468 bis
1470) 38. 66.
Katheryn, Claus, B. M. (1499) 950.
Kedel, Johann, Vikar (1502—1509) 693.
828
Kele, Peter, B. Zerbst (1475) 114.
Keller, Kelre, Kelner, v. dem, Familie 116.
-, Bartholomäus v. d., B. M. (1469— 1490)
42. 116. 144. 146. 153. 306. 307.319.322.
948. 422. 926.
-,Gere v.d., B. M. (1460) 916.
-,Gereke v.d., B.M. (1469—1471) 42.
84. 92. 94.
-, Hans v. d., B. M. (1871) 875.
-,Hans v.d, B. M. (1469—1505) 42.
159 ff. 848. 752. 926.
-, Hans v. d., B. M. (1469—1505) 42. 752.
-, Hermann v. d., B. M. (1469) 42.
-, Hermann v.d., B. M. (1469 — 1486) 42
348
-, Hermann v.d., B. M. (1469—1505) 42.
92. 189. 848. 694. 752.
-,Ludeke d.ältere, B. M. (1469— 1486)
42. 348. 926.
-Ludeke d. jüngere, B. M.(1469— 1486)
42. 848. 926.
-, Ludeke, B. M. (1469—1486) 42. 348.
-,Ludeke, B.M. (1469—1505) 42. 92.
189. 348. 578. 680. 752.
-, Ludwig, B. M. (1469— 1480) 42. 848.
-,Ludwig, B. M. (1486— 1502) 848. 694.
-,Moritz, B.M (1502-1505) 694. 752.
-, Thile, B. M. (1469 —1482) 42. 92. 171.
242
-, Thomas, B. M. (1469—1480) 42. 348.
-, Thomas, B.M. (1469 —1501) 42.92. 171.
189. 242. 348. 422. 479. 680 683. Sch.
943.
-, Wilhelm, B. M. (1469 —1500) 42. 92.
166. 171. 242. 660.
-, Gertrud, B. M. (1499) 950.
-,Gericke, B. Salze (1485) 320.
-, Hermann, B. Salze (1485— 1491) 320.
429.
-, Thomas, B.Salze (1485 — 1491) 820.429,
-, Cone, B. Stassfurt (1466—1471) 12. 73.
-, Gericke, B. Stassfurt (1471—1479)73.
164
-, Gericke, B.Stassfurt (1471) 73.
-,Ludeke, B. Stassfurt (1479) 164.
Kempe, Bartholomaeus, B.Sudenburg(1510)
838 (Anna Fr.)
-, Moritz, B. M. (1504) 748.
Kerbelitz s. Körbelitz.
Kerkener, Hans (1509) 828.
-,Jacob, B. Krakau (1468) 32.
Kerkhof, Kirchhoff, Kerkow, Kerghoff,
Claus, B. M. (1492) 462. Anna Fr.).
Geschichtsqg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3.
961
Kerkhof, Drewes, B.Osterweddingen (1487)
-, Eggert, B. Dodendorf (1485) 317.
-, Hans, B.Dodendorf (1485) 317.
-, Henning, Schreiber (1495) 558.
-,Jacob (1469—1502) 56. 695. 951.
-,Jan, B. Dodendorf (1479) 165.
-, Johann, B. M. (1497) 682,
-,Johann, B.Zerbst (1500) 663.
"c Michael, Altarist $. Annae M. (1499)
-,die Kerkowin, B. Zerbst (1500— 1505)
669. 755. 751.
Kersten, Kerstens, Blasius, B. Zerbet (1496
bis 1500) 664.944.
"plus, B. Neustadt (1480—1484) 191.
-, Michael (1499) 951.
Kessendal wüst bei Ebenidorf 767.
Ketke, Heinrich, B. M. (1468) 80.
Kettelkopf, Simon, B. M. (1493) 468.
Kettlingen, Kettelingen, wüst bei Eiken-
dorf 147. 189. 558. 582. 694.
Christina, Abtissin Meyendorf (1494 bis
1496) 523. 591.
5 Sriorin S. Agnes (1493-1496) 466.
Christoferus, Herzog v.Braunschweig (1499)
Kikebaks, Jacob, B. M. (1489 - 1494) 498.
Ciliacus, Hermann, B. M. (1468) 81.
Kylian, B. Neustadt (1488) 888.
Kind, Ciriacus, B. M. (1485) 816.
Kirkheim, Ludwig, B. M. (1461) 917.
Kirchhof s. Kerkhof.
Kyritz, Claus, B. M, (1471) 78.
-, Friedrich, B. M. (1507) 778.
-, Gebhard, B. M. (1507) 778.
-, Hans, B. M. (1507) 778.
-, Otto, B. M. (1507) 778.
-,die Kyritzin, B. M. (1470) 72.
Kistemaker, Jacob, B. M. (1491) 434.
Klaffhammer Ulrich, B Leipzig (1479) 158.
Claus, Meister, B.Sudenburg (1479) 168
-, Schrüderknecht, Zerbst (1492) 442.
-, Hans, B. M. (1478) 136.
Kleberch, Conrad, B. Zerbst (1496) 599.
Kleblatt, Hans, B. Zerbst (1499) 952.
Cleve, Herzog v. (1486) 880.
Kleyne, Wyprecht, B. M. (1405) 577.
Kleynsmed, Hans, B.Zerbst (1480—1493)
182. 404. 480 Bm. 482.941.
-, Peter, B. M. (1481) 213.
-, Tyle, B. M. (1450) 900.
Klenke, Ortgis (1466— 1491) 18.98. 106.
Cleps, Cleptzk, Claus, B. Neustadt (1488
bis 1485) 892, 560,
61
962
Klepzk, wüst in Anhalt 666. 769.
Klinkebil, B. Zerbst (1481) 213.
Klynt, Hans, B. M. (1478) 144.
-, Martin, B. M. (1478—1479) 144. 153.
Clitzing, Albrecht, Dechant, Senior M,
(1483— 1509) 253. 327. 329 ff. 331. 334 ff.
344, 464. 469. 472. 490. 496. 503. 573.
995. 617. 628. 751. 753. 786. 806.
-, Dietrich, Domherr M. (1505 1508)
751. 753. 781.
-, Vicke (1505) 753.
-, Joachim, Domherr M. (1505) 753.
-, Otto (1505) 753.
Klockhusen, Hans, B. M. (1490) 423 (Mar-
garethe Fr.).
Klóden, Kloden, Claus, B. M. (1491) 428.
-, Georg, Gories, B.M.ı1470 1487)871.
925 (Gese Fr.).
-, Georg, Kämmerer des Doms (1473) 99.
-, Ilse, B. M. (1491) 428.
Klot, Claus, B. Zerbst (1499) 948.
-, Hans, B. Sülldorf (1495) 566.
-,Johann, Vikar Zerbst (1485) 321.
Clote, Gebhard, B. Zerbst (1476) 930.
Klostermann, Martin, B.Zerbst (1500) 667.
Klotzingk, Drewes, B. Buckau (1484) 313.
Klumpsilber, Familie M. (1475) 115.
-, B. Salze (1485) 819.
-, Claus, B. Salze (1495) 581.
-,Claus, B. Sudenburg (1513) 870.
Clutzingk, Andreas, B. M. (1467 —1469)
24. 45.
-, Hans, gen. Hunerkoper (1471) £3.
Knapı Joachim, Cler. Havelberg (1486)
337.
Kned, Hans, B. M. (1496) 589.
Kneel, Bastian, B.Glinde (1482) 228.
Knipping, Bolte (H3) 250.
Knystede, Heinrich, B. M. (1478) 931.
(Mette Fr.).
Knust, Anton, B. M. (1457) 364.
-,Stefan, zum Büren, B.M. (1465 bis
1473) 8. 96.
Coblenz 464.
Coburg 328.329.
Koch, Kock, Coci, Burchard, Canon. S.
Gangolti (1468) 33.
-, Gerecke, B. Sudenburg (1503) 727.
-,Hans, gen.Kulau, B.M. (1479) 116
(Ilse Fr).
-, Hans, B. M. (1490—1512) 416. 672.
850. 866.
-, Hans, B. Neustadt (1465) 5. 6. 920.
-, Heinrich, B.Sudenburg (1484) 306.
-, Heinrich, Vikar (1497) 633.
"a ermann, Knecht (1432— 1433) 885.
386,
-‚Jacob, B.M. (1478— 1493) 145. 206.
223.230. 931. 249. 444. 463.
Numen- und Ortsregister.
Koch, Johann, erzbisch. Rat (1510) 846.
-,Johann, Vikar (1507) 774.
-. Nicolaus, Propst Brandenburg (1481)
212.
-, Peter. B. M. (1510) 850.
-, Tile, B. M. (1166) 15.
Cofelt, Ciriacus, B. Neustadt (1480) 191.
Kovents, Dausmann, B. M. (1498, 636.
Koygemann, Heinrich, B. M. (1494, 499.
Koldysz, Claus, B. Zerbst (1467) 20.
Colditz in Sachsen a. Mulde 529.
Koler, Kolre, Hans, B.M. (1487— 1496)
364. 576.583.
Kollepel, Hans, Bm. Sudenburg (1469 bis
1479) 40. 164 (Sanne Fr.). 163.
Koller, Schiffer (1495) 529.
Cóln, Diöcese 501.
-, Erzbischófe v. 330. 340. 343. Hermann.
Erwählter 235.
-, &. R., Stadt 329. 330. 334—336. 342.
-, &. Spree 421. 459. 775.
Cone, grosse, B. M. (1467 —1480) 28. 190
(Jutte Fr.)
König, koning, Familie M. (1467) 22.
-, Hermann, B. M. (1371) 875.
-, Hermann, B. M. (1469) 48. 424.
-, Adelheid (1469) 48,
Königsberg in Franken 329.
Königsmark, Huner, Hauptmann (1400) 519.
Konnertmark bei Hohendodeleben 748.
Konrad, Bischof Osnabrück (1485) 31».
Kunrades, Kone, B. M. (1468) 30.
Conradus, Peter, mag. (1499) 656
Kons, Koncz, Kónsz, Claus, B.Zerbet (1456!
347.
-, Gories, B. M. (1476) 123.
-, Hans (1509) 827.
- Hans, B. M. (1490 - 1501) 412. 677.
-, Tile, B B. M. (1491) 434.
Constanz 777.
Kontzen, Hans, Vikar (1485) 321.
Cope, Arnd, B.M. (1390) 878.
Kopeke, Hans, B. M. (1562) 875.
Copernig, Johann, Vikar (1485) 322.
Kopmanu, Burchard, B. M. (1498) 656
(Margarethe Fr.).
hoppe, Kersten, B. M. (1504) 742.
-, Hans, B. M. (1504) 742.
Koppin, Hans, B. M. (1511) 846.
Körbelitz, Claus, B. M. (1476) 123.
Cord, Propst S. Lorenz (1488— 1490) 337
421.
-, Vikar S. Nicolai M. (1492) 440.
-. Hans, B. M. (1495) 559.
Cordes, kleyne, B. M. (1501) 682 (Gese
- Ft dlentin, B. Stemmern (1492) 443
-, Hans, B. M. (1478- 1491) 136. 151.170.
(Katharine Fr.). 192. 347. 432.
Nanjen- und Ortsregister.
Cordes, Thile,B.M.(1486) 350) Dorothee Fr.).
Korling, Gode, B. M. (1491) 424.
Korlingen, wüst bei Altenweddingen 185.
639. 684.
Korn, Henning, B. Kl. Wanzleben (1481
bis 1504) 741.984.
-,Jacob, B. Kl. Wanzleben (1504) 741.
-, Peter, B. Kl.Wanzleben (1481) 934.
hoselitz in Anhalt 405. Bauer: Mewes,
Peter 405. |
-, Casper v., Ilauptmann Sandau (1480)
182.
Kositz, Caspar v., Móllenvogt (1494 bis
1495) 569. 942.
-,Caspar v., B. M. (1500) 662.
Kosslyn, Heinrich. B. M. (1500) 671 (Heile
r
Fr.).
Kost, Gallus, B. Zerbst (1497) 620.
-, Hans, B. M. (1472) 88.
Kothe, Valentin, B. M. (1502) 694.
-,Jacob, B. M. (1478) 136.
Kóthen, Herrschaft 590.
-, Stadt 4. 144. 250. 662. 880. Geistlicher:
Eldiste, Johann 4.
-, Claus, B. M. (1482) 883.
Kotze, Hans, erzbisch. Marschall u. Rat
(1454—1498) 306. 897. 445. 475. 477.
488. 500. 5011f.' 508ff. 522. 526. 539.
616. 635.
-, Peter (1487— 1498) 371. 634.
krakau bei Magdeburg 33. 516. 657. 805
827. Bauer: Swede, Hans 657.
Krakeborn, Heyne, B. Salbke (1509) 813.
-, Heyne, B. Sudenburg (1497) 626.
Kracht, Henning (1500— 1505) 677 (Erme-
gard Gr.). 757.
Kräll, Cuntz (1497) 629,
Kramer, Bernt, B. M. (1495) 564.
-,Georg, Subdiakon M. (1489) 409.
-.Hans, B.M. (1487— 1510) 379 (Ilse
Fr.). 576. 833.
kramsack, Ebeling, B. M. (1466) 15.
-, Henning, B. M. (1477) 124.
Krantz, Hermann, B. M. (1479) 173.
-, N., Offizial Halberstadt (1503) 720.
krapp, Crappe, Anton, B. M. (1469 1508)
99. 152. 158. 305. 426. 789.
-, Balthasar, B. M. (1511) 852.
-, Hans, B. M. (1471) 926.
-, Jacob, B. M. (1511) 852.
Krebis, Tilemann, Presbiter (1472) 89.
Krevet, Hans, B. Neustadt (1468) 32.
Kremer, Georg (1509) 824.
-, Henning, B.M. (1490— 1492) 413 (Anna
Fr.). 449.
-.Johann, B. M. (1482) 247.
Krowitz, Hans, B. Zerbst (1481) 205.
Kretzmer, Hans, B. M. (1480) 190 (Jutte
Fr.).
963
Criffstede, Hans, B. Sudenburg (1463) 36.
Krome, Johann, B. Zerbst (1472— 1474)
89. 105. 106.
Krosigk, Sshloss 130. 137.
-; Claus v. (1496) 598,
-, Claus v., B. Stassfurt (1510) 835.
-, Hans v. (1496) 598.
-, Heinrich v. (1473—1475) 95 (Anna
Fr.). 115
K rüger Kroger, Bastian, D. Zerbst (1495)
510.
-, Claus, B. Zerbst (1497) 621.
-. Cone. B. M. (1477—1511) 135. 136.
499. 508. 523. 687. 639. 671. 679. 792.
133. 765. 796. 805. 813, 835, 859. 986.
-, Cone, B. Sudenburg (1506—1513) 765
(Magdalene Fr.). 874.
-; lans, B. Sudenburg (1493) 473.
-, Heinrich (1500) 675.
-, Martin, B.Zerbst (1498 -- 1511) 482.850,
-,Matthias, B. Neustadt (1512) 864
(Anna Fr.).
Krull, Berthold, B. M. (1488) 391.
p Caspar, B. Zerbst (1454 - 1479) 912.
Krumbein, Johann, Pfarrer Schrotdorf
(1479) 154.
Krummow, Matthias, B. M. (1469 — 1470)
59. 66. 926 (Adelheid Fr.).
Krun, Urban, Knecht. (1490) 411.
Kruse, Crusze, Albrecht (1443) 896.
-, Bernhard, Cleriker (1494) 501.
Kersten, B. Zerbst (1470) 62.
-, Claus, B M. (1490 - 1492) 421 (Mar-
garethe Fr.). 442.
-, Gunther, B. M. (1495) 578.
-, Hans, B. S. Michael (1484) 304.
-, Heinrich, Unterküster (1506) 765.
-,Jacob, B. Neustadt (1481) 196.
-; Jacob, B. Schwarz (1491) 438.
-,Jacob, B Zerbst (1453) 909.910.
-,Johann, Vikar (1482— 1508) 947.322
394 ff. 736. 739. 714. 795.
-, Johann, B. M. (1490) 413.
-, Michael, B. Zerbst (1486) 937.
-,leter, Altarist Calbe (1471) 82.
Kruszel, Johann, B. Zerbst (1492) 941.
Kruseler, Michael, B. M. (1472 — 1478)
149 (Gese Fr.). 927.
Crüssau, D. Kr. Jerichow II. 161. 216.
-, Nicolaus, B. Frohse (1473) 99.
Kulau, gen. Hans Kok, B. M. (1479) 166
Ilse Fr.).
Kumer s.Gommern.
Cunrouw, Claus, B.M. (1474) 105. 928,
929.
‚ Ludeke, B. M. (1474) 929.
Kunth, Matthias, B. Zerbst (1512) 862.
Kuntzesche, die, B. M. (1490) 413.
61 *
964
Cupelmann, Jacob, B. Zerbst (1484) 308.
-, Peter, B. M. (1484— 1498) 646. 936.
Kuritz, Peter, Prior S. Augustin M. (1482)
243.
Curth, Meister, Barbier M. (1480) 174.
Kusseler, Michael, B. M. (1484) 301.
D.
Dabin, Nicolaus, Canon. U. L. Fr. Halber-
stadt (1497) 627.
Dael, Hans, B. Sudenbur rg (1499) 465.
Dahlenwarsleben, D. Kr. Wolmirstádt 14.
480.
Dahme, St. b. Jüterbogk 290.
Dalemann, Ban, B. Sudenburg (1476) 117
(Czye Fr.).
Dalmor, Claus, B. M. (1504) 735.
Dammeke, Claus, t B. M. (1503) 723 (Elisa-
beth Fr.).
Daneyl, Cone, B. M. (1502) 697 (Elisabeth
Fr
Dáncmark ‚König v. (1486 — 1500) 329.688,
Dannenfeldes, Margarethe, Magd M. (1495)
571. 572.
Danstorp, Hans, B. Zerbst (1482) 219.
Danzig, Dantzke 904.
Deben, Deven, Cone v., B.Salze (1485) 320.
-, Heinrich, B. M. (1503) 122.
- ‚Paul, B. M. (1491—1493) 4351. 471.
- ’ Sivert v., B. Salze (1485) 320.
Deventer in Holland, Davantria 649.808.
894.
Degener, Hintze, SalzgrafStassfurt (1500)
660
Dehne, Dene, Denne, Caspar, B. Suden-
burg (1511) 860.
-, Valentin, B.Zerbst (1490) 420.
- ; Joachim, 'B. M. (1458) 938. 940.
Deneke, Hans, B. Zerbst (1451) 906.
Denred, Oltze, B. Neustadt (1493) 477.
-, Paul, B. Gr. Salze (1495) 569.
Dessau, Herrschaft 590.
-, Stadt 772. 824. 843. 845. 880. 919.
Detershagen, D. Kr. Jerichow 1.764.
Dewes, Kaspar, B. M. (1496) 602.
-, Nicolaus, B. M. (1496) 602.
Didden, Balthasar, B. M. (1494) 500.
Diedenhofen, Peter, Altarist u. Pfarrer S.
Johannis M. (1494—1496) 498.602.
Diepholz, Depholt, Edler Rudolf v. (1485)
315
Diesdorf, Destorp, D. Kr.Wanzleben 135.
143. 150. 186. 191. 416. 454. 465. 582.
595. 599. 623. 626. 633. 651, Bauern:
Koppe, Hans 633. Schechting, Claus
465. — Matthias 651. Schroder, Barth.
416.
Dietrich, Erzbischof M. (1466— 1486) 17.
21. 122. 343.
Namen- und Ortsregister.
Dietrich, Bischof v. Bersaba :1480) 175.
- ‚ Michael, B. M. (1499) 657.
Difejäger, Hans, B. M. (1480— 1482) 184.
191.252. (Mette Fr.).
B.M. (1501 bis
Dignus, Digenytz, Alex,
1502) 678, 697.
Dileneke, wüst bei Sülldorf 650.
Dippolt, Peter, B.Buckau (1485) 326.
Dippoldes, Georg, B. Zerbst (1453) 909.
ow, Ditzkow, Dieskau, D.bei Halle 70.
-, Curt v. (1467) 22,
- ‚Curt v., B. Stassfurt (1487) 367.
- ‚ Ernst Y, B. Stassfurt (1484) 308 (Mar-
garethe Fr).
-, Gisiler v. 20), 20.
- ‚ Hans v. (1484) 9
Hans v, v , B. S asfurt (1496) 588 (Ilse
T.).
-,Ötto v. (1470 —1471) 70.75.
Dithmar, Matthias, B. M (1492) 400.
-, Paul, B. M, (1473) 9
Dithmarschen 668.
Ditzel, Johann, B. M. (1498—1507) 725.
727.735. 776.948.
Dobberan in Mecklenburg 257.
Dokewescher, Georg, B. Zerbst (1470) 63.
Dodeleben, D. Kr. Wolmirstädt 182.
-, Àrnt, B. M. (1509) 826.
- ; Hans, B. M, (1467—1493) 28. 32. 461
(Ursula Fr.). 481.
- Bat, Johann, B. M. (1492— 1493) 461.
-, Heinrich, B. M. (1493) 481.
-, Hermann, B M. (1467 —1492) 28. 32.
461. 481.
-, Peter, B. M. (1492—1493) 461. 481.
-, Thomas, B. M. (1492—1493) 461. 481.
-, Mette, B. M.(1468 - 1493) 32. 461.481.
Dodendorf, D. Kr.Wanzleben 165. 188.317.
326. 487. 491.495. 579.586. 656. Bauern:
Kerkhoff, Eggert u. Hans 317. Slevenitz,
Kersten 487. — Georg 817. 326. Schone,
Borchert 317. Stein, Bastian u. Hans
Dolle, Hermann v. der, B.M. (1468 bis
1471) 32.73.
-,Peter v.der, B. M. (1458—1493) 637.
911. 927.
Dolleberch, Henning, B. Neustadt (1480)
Dom, Jacob vom, B.M. (1511) 858.
-, Moritz vom, B.M. (1494) 506.
-, Tyle vom, B. M. (1511) 858.
Domersleben, D.Kr.Wanzleben 191.252.461.
Domnitz, Dompnitz, Gise, B. M. (1496 bis
1499) 599. 654.
Dóntz, Hans, B. Stassfurt (1487) 367.
Dóring, Doringk, Claus, B. M. (1480) 186
(Anna Fr.).
Namen- und Ortaregister.
Döring, Hans, B, Sudenburg (1506) 765.
-, Peter, B. M. (1496—1500) 599. 632.
683. Sch.:
Dornburg 871.
Dornstadt, Georg, Propst Egeln (1470) 61.
Dorpat 894.
Dorre, Dore, B. M. (1511) 859.
-, Claus, B. M. (1452 — 1482) 73. 125.243.
907
-,Curt, BR. M. (1467 —1480) 20. 61. 184.
-, Hans, B. M. (1471—1477) 73. 125.
-, Nicolaus, Altarist S. Petri (1507) 768.
l'orrenbach, Arnold (1497) 632.
Dortmund 894,
Dorwerder, Hans, B. Salze (1498) 472
(Helene Fr ).
-, Magdalene, Nonne Aschersleben 473.
Dosmann, Hans,Canon.S.Sebast.(1504) 786.
-, Peter, Canon. S. Sebast. (1508) 781.
Doth, Hans, B. Sudenburg (1496) 582.
Drakenstädt, Klein, -, D. Kr. Wolmirstädt
497.
-, Busse, Offizial (1483) 277.
, Hans, Custos M. (1468) 30,
Dreer, Heinrich, B. M. (1480) 174.
Dreger, Hans, B. M. (1494) 499.
-,Peter, gen. Reynehus, B. M. (1470 bis
1481) 67.195.
DreygerHeyse,Amtmann Wanzleben (1490)
41
-, Peter, B. M. (1471) 83.
Dreyer, Heyso, Vikar (1488 —1490) 392.
2. 425.
Dreyleben, Dreynleben, D. K.Wolmirstädt,
302 (Gross-, Schloss). 584. 670, 739. 764.
Bauer: Heymstedt, Dietr. v. 739.
-, Henning, B. M. (1478) 138.
Dresden, Dresen 165. 245. 273. 841. 629.
948. Bürger: Langenberg, Gregor 948.
Drewes, Trewes, Albrecht, B.M (1483) 302.
-, Hans, B. M. (1470) 72.
-,Henning, B. M. (1483 —1484) 301 ff.
(Mette Fr.)
-, Johann, B. M. (1470) 72.
-, Peter, B. M. (1472) 90.
-, Ulrich, B. M, (1479—1484) 169.238
Bm. 301. 988
Droge, Claus, B. Barby (1481) 935.
Drosen, Drossene, Hans, Marktmstr. M.
(1474— 1487) 102. 372.
Drude, Dietrich, B, Zerbst (1493) 887.
Dubbeke, Peter, Cleriker (1494) 501.
Dube, Duben, Bartholomáus, B. Zerbst
(1503 —1509, 708. 732. 803.
-,Hans, B. Zerbst (1476) 980.
-,Johann, Vikar (1477) 127.
-, Matthias (1500) 664,
Dudesmann, Hermann, B. Neustadt (1488)
388.
965
Dufel, Düvel, Hans, Johann, B. Sudenburg,
(1478—1491) 139. 155. 189. 221. 365.
488 (Christine Fr.). 448.
-,Melcher, B. Zerbst (1433) 886.
Düsseldorf, Johann v., Pater der Hiero-
nymiten (1489) 407.
Duss, Hans, Hauptmann der Stadt (1465)
919.
Dusze, Hans, B.M. (1477) 127.
E.
Ebels, Coppe. B. Hemstädt (1491) 434.
-, Heyne, B. Hemstädt (1491) 434.
-, Jacob, B. Hemstádt (1491) 484.
Ebendort, D. Kr. Wolmirstädt 426. 580.
740. 767. 845.
Eberbard (1486) 340. 343.
-, Propst U. L. Fr. (1467—1478) 24. 61.
101. 112. 126. 198. 137. 143. 146. 151.
-, Andreas (1483 —1487) 290.867.
-, Heine, B. Neuhaldensleben (1494) 483,
Eberwein, Graf v. Bentheim u. Steinfurt
(1507) 771.
Ecke, Bartholomäus, B. Zerbst u. M. (1481
bis 1482) 205. 280—232.
-, Cuntze, B. Zwickau (1477) 129.
Edelbrot s. Idelbrot.
Editha, Kónigin (1488) 297.
Evenhoch, Heinrich, B. M. (1495) 525
(Isseltruth Fr.).
Everick, Thomas, B. Zerbst (1478) 145.
Egeln, St. Kr. Wanzleben 8. 4.31 (Schloss).
56. 181. 454. 455. 506. 758.
-, Kloster s. Marienstuhl.
-, Abraham v., Jude M. (1498) 467.
-, Ciriacus v., B. Sudenburg (1484) 304.
Eggerd, Eggerdes, Balthasar, B.Suden-
burg (1473) 96.
-, Hans, B. Pechau (1494) 498.
-, Lamprecht, B. M. (1510) 833.
-, Peter, B. M. (1415) 881 (Sophie Fr.)
-, Margarethe, B. M. (1494— 1495) 504.
941.
Eggersdorf, D. Kr. Calbe 333. 806. 807.
uer: Luder, Heinrich 807.
Eykelmann, Ludwig, B. M. (1495) 565.
Eikendorf, D. K. Calbe 147. 333. 558. 582.
Eickmann, Matthaeus, B.Sudenburg (1492)
442.
-, Matthaeus, B. Zerbst (1494) 948.
Eichstädt, Egenstadt, Eikstede, Wilhelm,
Bischof v. 285. 277. 279. 281. 280. 288.
303. 330. 859.
-, Heinrich, B. M. (1493) 468.
-, Paul v., Domherr M. (1483) 258.
-, Tile, B. M. (1494) 499.
Eylenwege, wüst (?) 154.
Eyleleve, Barthold, B. Neustadt (1488)
388.
966
Finheck, Eymbeke 19. 23. 25. 27. 29. 82
79. 91. 98. 94, 119. 122. 157. 172. 175.
178. 207. 225. 247. 283. 284. 309. 310.
318.315.894. Bürger: Gherdes. Hein-
rich 810.
-,Hans v., B.Sudenburg (1491— 1496)
491. 581.
Einsiedel, Haubold v., erzbisch. Rat (1505)
791.
Einsiedeln 7.
Eisleben, Ysleuben 48. 113.391.456. Bürger:
Gleneberg, Arnold 118,
-, Johann, Dr., Augustiner M. (1511) 848.
Eytzen, Bernhard, Vikar (1475—1484)
112. 195. 247. 805. 306.
Elbe, grosse, kleine, alte 81. 204. 243 378.
454. 498. 504. 506. 510. 515. 516. 520.
521. 531. 532. 586. 556. 608. 609. 614.
668. 689.713. 805. 860. 893.
Elbenau, D. Kr. Jerichow 1. 144. 153.
Elbing, Elbichen 453 ff. Bürger: Godike
Thomas 453.
Eldiste, Johann, Cler. Kóthen. (1465) 4.
Elebrecht, Koppe, B. M. (1871) 875.
Elers, Drewes, B.Sülldorf (1487) 865.
Elisabeth, Abtissin Meyendorf (1518) 871.
-,Priorin Egeln (1470) 61.
-, Priorin Meyendorf (1496) 591.
Elmen, D. Kr. Calbe 190. 984.
Emden, Claus v., B. M. (1402) 880.
-,Cone v., B. M. (1402) 880.
-,Cone v., B. M. (1467 —1494) 27.37.98.
100. 115. 181. 156. 164. 199. 320, 876.
412. 499. 504.
-,Cone, d.jüngere, B. M. (1479— 1509)
156. 541. 588. 674. 724. 749,753. 765.
718. 199. 800. 948.
-, Cone v., B. M. (1479—1503) 156. 724.
-,Valentin, B. M. (1468—1505) 32. 73.
218. 484. 585. 588. 590. 724. 758.
-, Hans v., B.M. (1468—1503)31. 588.724.
-, Hans v., B. M. (1507) 778.
-, Henning v., B.M. (1468 — 1479) 31. 156.
-, Levin v., B. M.(1496— 1508) 588. 724.
"pegrich v., B.M. (1496 —1512) 588.724.
-, Werner v., B. M. (1490—1507) 411.
412. 625. 626. 632.765. 772.116.119.
Emerstede, Thomas, Altarist S. Ulrich M.
(1481— 1500) 307.661. 934.
Emme, Marcus, B. Zerbst (1495) 571. 572.
Ende, Peteram, B.M. (1503) 726.
Engel, Claus, B.M. (1495) 579.
Engelke, Werner (1494) 488.
Engels,Barbara,Priorin S.I,orenz(1479)172.
England 84.
Erasmus, Propst Neuwerk (1483) 961.
Erfurt 282. Propst U. L.. Fr. 888.
-, Augustin v., Vikar (1500) 666.
Namen- und Ortsregister.
Erfurt, Fritzsche v., gen. Tymme, B M (1467
bis 1478) 28. 142
Erich. Erigk, Erzlischof M. (1410—149';
66. 351. 352. 382.551. 607.
-, Herzog v. Braunschweig (1486 — 1494)
361. 485
"oral v. Holstein u Schaumburg (14&)
-, Graf v Lindau (1465) 7.
-. Cyriacus, B. M. (1485) 318
Erlenbach, Blasius, B.M. (1497) 630.
-, Johann, B. M, (1497) 630.
Ermsreuth, Reinhard v. (1483) 266.
Ernst, Kurfürst v. Sachsen (1469—14*3)
47. 65. 110, 192, 198. 142. 152. 153. 165.
174 235. 245. 246. 264. 268ft 273.275
279, 281. 283. 286. 289. 290 292 293
298. 299 ff. 301. 307. 328 330. 334.335.
-. Fürst v. Anhalt (1502—1510) 697.772
809. 824. 830 835. 839 841 843 845.
847. 848.
-, Graf v Mansfeld (1483) 263
-, Erzbischof Magdeburg (1476—1513)
122—124. 128 — 137. 139—142, 144 bis
147. 151. 154, 161. 164. 165. 177.182
bis 184. 188. 190—192. 194. 195. 200.
216 229ff. 242. 244—246. 248. 952f
256 - 261. 9641f. 266. 267 ff. 2738. 275
bis 294 ff. 297 ff 300. 301 ff. 303 ft. 811.
314 818. 319fl. 327 ff 329. 831. 333
334 ff 336— 338 340 ff. 343. 344 ff, 348.
850. 351ff. 354. 365 fl. 358 — 361. 363
366. 367. 369. 371. 3783. 374. 377.
880 ff. 388. 391. 392, 394. 396. 397.
400. 401. 407. 408. 417—420. 422. 424
bis 426, 430. 431. 435. 440. 450. 455.
464. 466, 467. 475 480.484. 485, 4R7ff.
491. 496. 497. 500 501 ff. 508 ff 523
bis 525. 539 ff. 558. 560. 562 — 564 566.
973. 575. 584. 585. 587. 590 — 593. 598
602 ff. 615. 615. 622. 626. 627 637.643
644. 652. 654 655. 657 670. 672. 674
677. 679 682. 683. 685. 688. 689. 695.
6991f, 706. 709 ff. 714.715. 717 721 bi:
728. 726. 728. 733. 735 — 737. 739, 747.
748. 750. 752 —754. 758.760. 762. 764
bis 766. 773-775. 777. 118. 780-787.791.
796. 798. 800ff 804. 805. 809. 813.814..
816. 818ff, 821. 825. 828. 834— 836.838.
839. 843. 846. 849—853 857 — 860. 862
863. 868. 870—872
Ernstes, Jost, B. M. (1490) 418
Frolt, Johann, erzbisch. Kanzler (1486) 355.
Erxleben, Arxslove, D.Kr Neuhaldensleben
106. 512. 897.
Esebeck, Burchard v., B. Salze (1485) 320.
Eselmann, B. Neustadt (1478) 149.
Etgersleben, Erkersleve I). Kr. Wanz-
leben 56.96.
Namen- und Ortsregister.
Etzen, Curt, Baumeister M. (1504) 744.
Ewitz, H., B. Zerbst (1459) 915.
-, Ludwig, B. M. (1476) 117 R.
F. V.
Fabri, Johann, Canon S.Nicolai (1412) 880.
-, Jobann, Canon. S. Nicolai (1465) 4.
-, Johann, Altarist S Petri (1470) 70.73.
-, Wentzlaus, Vikar (1484) 305. 306.
-, Wilkin, Vikar (1466— 1469) 12. 46,
Falke, Clemens, B. M. (1496) 601.
-, Hans. B. M. (1485) 315.
-, Heyse, B. M. (1472— 1504) 88. 130.171.
(Elisabeth Fr.). 315, 492. 601. 747.
-, Henning. B M. (1479) 169.
-, Hieronymus (1496—1503) 601. 725.
Falkenberg (1472) 87.
Valdorf. Hans, B. M. (1477 — 1478) 185.147.
Var, Gerke, B. M. (1469) 54. 55.
Varn, Gerhard, Altarist (1498) 635
Vechelde. Vechtelde, Albrecht v., Bm.
Braunschweig (1482 — 1484) 225. 310.
Velefelde, wüst (?) 333.
Velligedreve. Georg. B Zerbst (1504) 783.
Velepennig, Vilp., Hans, B. M. (1480) 186
(Zacharia Fr.).
-, Heinrich, B. Neustadt (1494) 486.
-,Hermann, B. Neustadt (1492— 1499)
463. 657.
Veltheim, Bernhard v., Senior M. (1511)
R53.
-, Clauenberg v. (1480 — 1490) 184, 417.
-,Gunzel v. (1465) 920.
-. Hans v. (1480 - 1490) 184. 417.
-, Hans v. (1480) 184.
-, Heinrich v. (1470—1479) 71. 83, 106.
111. 118.164.
-, Hilmar v. (1470—1479) 71. 83. 111.
118. 164.
-,Johann v. Domherr M. (1491) 426.
-, Ludolf d. àltere (1470 —1479) 71. 83.
111. 118. 164.
-. Ludolf v. (1470 —1490) 71. 83. 111.118.
164. 184. 417,
-, Ludwig v., Domherr M. (14170— 1479)
71.83. 111. 118. 164.
-,Othrave v. (1450—1490) 184. 417.
Verden, Bistum 241. Administrator Bart-
hold s, Hildesheim.
-,wüst bei Stassturt 13.
Fermersleben. Warmersleve, D. Kr. Wanz-
leben 79. 141. 258. 379. 813.
Veronica, Priorin S. Agnes (1470) 67.
Ferwer, Drewes, Bm. Zerbst (1453) 911.
-,Joachim, Jude M. (1493) 468.
-,die Verwerin, B.Zerbst (1480 —1481)
186. 187. 193
Vesemann, Claus, B. Neustadt (1470 bis
1499) 186. 633 (Gese Fr.). 658.
967
Vesze, Gories, B. M. (1472) 927.
-,Gregor. Priester, Altarist S. Ulrich
(1472 -- 1481) 927. 934 935.
-, Hans, B. Gr. Rodensleben (1501) 684.
-, Martin, B. Zerbst (1495) 576.
Fethe, Dietiich, B. M. (1498) 636.
Vetersdorp, wüst bei Welsleben .588, 652.
Vettekohl, Stefan, B.Salze (1485) 319. 320.
Feuerhake, Werner, B. M, (1470-1510)
69. (Ursula Fr.). 116. 846.
Vianden, Vyenden, Heidenreich, B.Suden-
burg und Möllenvogt (1469 — 1488) 56.
78. 80. 98. 101. 103.391.
-, Heinrich v., B. M. (1505) 759.
-, Heinrich v., B. Sudenburg (1508) 785.
Viffbroth, Heinrich, B. Sudenburg (1481)
195.
Vigenhagen bei Sudenburg 46.
Vyınann, Nicolaus, Domherr M, (1493) 467.
Finke, Friedrich, B. M. (1507) 778.
-, Heine. B. M. (1507) 778.
Vinzelberg bei Gardelevyen 774. Bauer:
Rudolf, Claus 774.
Vippach. Hans v., B.Stassfurt (1504 bis
1506) 733. (Sophie Fr.). 764.
Fischer, Ándreas, Vikar (1471— 1175)75.
112.
-, Dietrich, B. M. (1491) 492.
-, Drewes, B. M. (1474) 104.
-,Drewes (1509) 827.
-,Simon, B. M. (1497) 623.
Vlanken, Margarethe, B. M. (1500) 674.
Flandern 153.
Flechtingen, Schenk zu s. Schenk.
Flehing, Johann, erzbisch.Gesandter (1483)
. 801.
Fleming, Heinrich, B.M. (1476) 120. (Mar-
garethe Fr.).
-, Siverd, B. M. (1467) 26.
-, Simon. B.M. (1494 —1496) 499. 944.
Flessau. Paul. B. Zerbst (1477) 124.
Flochau, wüst bei Brumby 371.
Flochstádt, wüst 147 (= Flochau?)
Flumann, Werner (1489) 815.
Flatwodel, Vlotw. Hans, B. M. (1482)
19.
-, Paul, B. M. (1498— 1494) 474.484.
Vockerode i. Anhalt 773.
Vooth, Hans, B. Zerbst (1482 —1510) 220.
791. 833.
Voghe, Foye, Claus, B. M. (1479 —1494)
172. 499.
-, Jacob, B. M. (1509) 818.
Vogt, Voigt. Voged, Voit, Drewes, B.
Salze (1435) 320
-, Hans, B, Neustadt (1509 1511) 141.
142. 388. 721.854. 860. 864.
-, Marcus, B. Stassfurt (1478) 137.
-,Peter, B. Zerbst (1511) 854. 860. 864
968
Vogt, Ulrich, Licent., erzbisch. Ratu.Kanz-
ler (1490— 1498) 421. 435. 440.470.472.
414. 475,
Foyteblume, B. M. (1862) 875.
Folkdorf, wüst bei Kl.Wanzleben 86.
Förderstedt, D. Kr. Calbe 14. 75. 416. 927.
Bauer: Albrechtes, Cone 927.
Vorhauer, Claus, B. p cbakenslebon (1471)79.
‚Hermann, B. M. (1508) 707. 108.
Vorholt, re B. Zerbst (1494) 494.
Vormann s. Fuhrmann.
Voss, Claus, B. M. (1445— 1450) 897. 905.
- ‚Claus, B.M. (1475) 115.
Fr Eberhard, Prior 8. AugustinM. (1473)
-, Hans, B. M. (1494) 499.
- ‚Hans, B. Neustadt (1488) 388.
Vosbercher, Hans, B. Barby (1488) 387.
Fowpel, Heinrich, Altarist [öbejün (1510)
Framholt s. Fromholt
Franke, Hans, B.M. (1498—1500) 662.945.
-,Hans, B. Neustadt (1469) 48.
-,Heinrich, B. M. (1506) 762.7763.
-, Johann, "Altarist S. Ulrich (1481) 934.
- ‚ Matthäus, B.M. (1482) 251.
- ; Peter, B. Sudenburg (1491) 439.
Fránkel, Nicolaus, Vikar (1481) 195,
Frankfurt a. M. 327.329 331. 334.335.
944. 359.
- &. 0. 82.
Frankreich, Kónig v. 457. 464. 656.
Fratze, Heine, B. Sudenburg (1478) 152.
Fredeland, Heyne, v.Seehausen (1371) 875.
Frederkes, Jasper, B.Gommern (1470) 925.
-, Lorenz, B. Gommern (1470) 925.
-, Katharine, B. Gommern (1470) 925.
Frederun, Hartwich (1504) 743.
Freiberg i. S. 47. 152. 153. Bürger : Schon-
ole. Caspar 47. Warpersdorf, Peter
Freiburg i Breisgau 643. 644.
Freyser, Hans, B.M. (1488) 386.
Fricke, Fricken, B.M. (1450) 904.
-, Barthold, B. Sudenburg (1494—1495)
506. 558,
^ Cone, B. M. (1499) 652.
"girewee, B. M. (1487 —1499) 366. 652.
-, Fricke, B. M. (1504) 748.
-,Hans, B. M. (1487 — 1499) 885 (Gese
Fr.). 652.
- „yacob, gen. Kistenmaker, B. M. (1491)
-, Lorenz, B. Neustadt (1498—1509) 392.
495, 774. 796.
-, Peter, B.M. (1507) 767 (Margarethe Fr.).
Fridach, Hans, B. M. (1499) 656.
Friedrich IL, Kaiser (1486) 343.
Namen- und Ortsregister.
Friedrich III, Kaiser (1469—1492) 47.
80. 81. 111. 140, 146. 207 ff. 228 ff. 232.
2381t. 2406. 256. 259. 268. 269 ff. 217.
281. 2861f. 288, 289. 291—294 ff. 297 fi.
800. 303 ff. 3271f. 8298. 331 239341.
997. 838 1f. 340 ff. 844. 345. 851— 353.
358. 3801f. 457.
-, Kurfürst Brandenburg 50466—1471)
18. 22. 23. 25. 29. 88. 72.
-,der ältere, Herzog v. Braunschweig 10.
19.22. 28.
-,der jüngere. Herzog v. Braunschweig
(1465 - 1485) 8. 88. 267, 285. 315 (Mar-
garetbe Fr.).
-, Kurfürst v. Sachsen (1496) 600.
-, Erzbischof M. (1465— 1511) 3. 43. 144.
«n 378. 533.614.637 821. 858. 898. 911.
9
drive Johann, Offizial d. Dompropstei
1
Vryge, Woltars, B. M. (1474) 101.
Frigenstein, Conrad, Vikar (1491 — 1501)
421.611.
Fryse, Gereke, B. Zerbst (1433) 887.
Fritze, Claus, B. Zerbst (1402) 880.
-, Georg, B. =. (1507) 767. 768.
-, Hans, B. M, (1507) 769. 772 (Marga-
rethe Fr.) 774. 115.
‚ Urban, B. M. (1507) 770 (Brigitte Fr.).
Frobose (1485) 316.
Frödemann, Benedikt, erzbisch. Gesandter
(1486) 327. 329. 334 ff. 846,
Frodin, Bertha de, ÄbtissinS. Lorenz (1469
bis 1477) 42.85 120.129. 172.
Frohse bei der Neustadt 60. 67. 98. 128.
149. 305. 466. 710 ff. 813. 873. Bürger:
Merten, Matthäns 466. Bäckerstrasse
u. Fáhrthor 466.
- &, Elbe, St. Kr. Calbe 14. 66. (A1t —) 15.
96. 370. 416.
Fromke, Fromeken, Gregor, Vikar (1474
bis 1475) 103.114.
Fromholt, Framholt, Peter, B. Sudenburg
(1475— 1495) 107. '819. (Ilse Fr ). 525.
Fruchtenicht, Thomas, B.Zerbst (1481
bis 1482) 206, 223.249.
Fuhrmann, Vormann, Lorenz, B. Zerbst
(1480— 1482) 174. 224.
-, Melchior, B. Zerbst (1504) 746.
Fulrad, Johann, Vikar (1466) 14.
Fure, Gerke, B. M (1467) 26,
Furstenberg, Clemens, B.Zerbst (1460) 916.
ur as einrich, B Zerbst (1452) 907.
-, Heinrich, B.M. (1490) 420 (Barbara Fr.)
G.
Gallus, Abt Lehnin (1469) 48.
Gandersheim, Abtissin v. (1494) 443,
Namen- und Ortsregister.
Garbreter, Hans, B. M. (1492) 449.
-, Henning, B. M. (1498) 636,
-, Peter, B. Zerbst (1483) 886.
Gardelegen, Gardeleve 18. 28. 90. 94.433,
488. 439. 458. Bürger: Brunner, Johann
94. Schulte, Ludeke 458. Udonis, Ude
458.
-,Jsaac, Jude M. (1493) 467.
Gardelegische Heide 748.
Garlipp, Lorenz, R. Neustadt (1495) 560.
Garlitz, Gaselitz, D. bei Brandenburg 213,
276. 633.
Garlöpp, Ludeke, B.Lüneburg (1484) 310
Garsena. I. im kreise 100.
Garto, Johann, B. M. (1481) 213.
Gartz, Simon, Decan S Nicolai (1502) 698.
Gartzke, Claus, B. Zerbst (1480) 185.
Gaselitz s. Garlitz.
Gattersleben s, Neugattersleben.
Gebhard, Bischof v. Halberstadt (1467 bis
1504) 21. 91. 147.
-, Graf v. Mansfeld u. Heldrungen (1488)
391.
Geferd, ‚Geverdes, Andreas, B.Lübeck(1475)
07
-, Hans, B. M. (1465 — 1473) 1. 25. 72. 79.
100 (Margarethe Fr.).
-, „Thomas ‚ Oleriker Hildesheim (1518)
87
^, Margarethe, B.M. (1468 1475) 922.
929
Geldern 457.
Gelebar, Hans, B. Sudenburz (1488) 391.
Georg L, Fürst v. Anhalt (1407— 1465)
8. 6. 880. 884. 885. 892. 898, 898— 900.
-,]I., Fürst v. Anhalt (1502) 697.
-, Pfalzgraf v. Baiern (1486) 330.
-,Herzog v. Sachsen (1497) 629.
Georsche, scbone (1509) 827.
Gerardes, Gerke, B. M. (1490) 424.
Gerbrecht, Simon, B.M. (1477—1485) 132.
0
-, Udo v., B. M. (1362) 875.
Gherden, Heinrich, B. Goslar (1488) 310.
Gherdes, Heinrich, R. Einbeck (1484) 310.
Gericke, Gerecke, Gercke, Gerken, Gerick,
Hennig, B. Neustadt (1486) 348 (Adel-
heid Fr.).
-,Jacob, B. M. (1479— 1512) 156. 774.
798.812.815. 817.825. 830.835. 854.861.
-, Jacob, B. M.(1476 — 1511) 849. 850. 930,
-, stefan, B.M.(1487 — 1509) 371.421.775.
798.
-, Severin, Pfarrer Zerbst (1508) 782.
Geremann, B. Zerbst (1468) 33.
Gerloff, Fritze, R. Neustadt (1476) 121.
Germersleben, Gross-, D. Kr. Wanzleben
60.
-, Klein-, D.Kr.Wanzleben 139. 582.652.
969
Germersleben, Ciriacus, B.M. (1479—1494)
170. 336. Sch. 433 (Gertrud Fr.). 499.
-, Claus, B. M. (1501) 685.
- , Cone (1492—1496) B. M. 461 (Helene
u. Sophie Fr.). 584.
-, Georg, B. M. (1478—1501) 150. 461.
419. 584. 683.
-, Peter, B.M. (1478 —1502) 142. 499.698.
-, Katharine, B. M. (1492) 461.
-, Ottilie, B. M. (1492) 461.
Gernegrot, Heinrich, B. M. (1496—1499)
582. 652.
Gernrode, Abtissin (1482) 250.
Gersdorf D. Kr. Wolmirstädt 48.739.
Gerwisch ‚Gerewisch, D.Kr.Jerichow I. 136.
498.
-, Andreas, B. Zerbst (1453—1490) 411.
907. 908.
Giebichenstein 3. 4. 18. 41. 59. 67. 72. 107.
118. 128. 134. 135. 137. 142. 144. 146.
151. 167. 177. 192. 216. 242. 267 bis
269. 273. 275. 276. 811. 314. 333. 841,
363. 383. 398. 461. 652. 679. 722. 723.
807.846. 911. Hanptmann: Siegmund
v. Brandenstein 846.
Gildemeister, Jacob, B. Hermsdorf (1492)
Gyr, Heinrich, B. Salze (1484) 307.
-, Thomas, B.Salze (1484) 307.
Gieseke, Georg, Bm. Zerbst (1440) 895.
-,Georg, Bm. Zerbst (1499—1510) 468.
482. 559. 602.745. 826. 839.
-,Hans, B. Zerbst (1482) 224.225.
Gittelde, Hans, B. M. (1513) 872.
:, Hans v., B. Wanzleben (1485) 318.
Glaucha bei Halle 130. 137.
Gleneberg, Arnold, B, Eisleben (1475) 113.
(Gertrud Fr.).
Glin, Michael, Canon. S. Mariae Halberst.
(1486) 343.
-, Nicolaus, Canon. S.Nicol. M. (1486) 343.
3 Nicolaus, Vikar S. Nicol. Zerbst (1485)
Glinde, D. Kr. Calbe 227. Bauern: Kneel,
Bastian 228. Palentz, Benedict 227.
Rennebeck, Claus 227. Roggen, Drewes
227.
Gliner Mark bei Sülldorf 157. 365. 486. 588.
Glöthe, D. Kr. Calbe 147. 157.371. 747.754.
Glunemann, Drewes, B.M. (1471) 84.
Glusen, Hans (1899) 879.
-, Nicolaus, Prior Osmarsleben (1392) 379.
Gluczing, Bode, B. Neustadt (1509) 796.
-, Jordan, B. M. (1477) 132.
Gnelpaig, Genelpitz, D.i. Saalkreise 598.
ohann, Priester M. (1492) 450.
Gode, Cone, B.M. (1432) 883.
Godeke, Bastian, B M. (1494) 523.
-,Cone, B.M. (1485) 315.
970
Godeke, Drewes, B. Zerbst (1508) 725.
-, Valentin, B. M. (1494) 499.
-, Hans, B. Calbe (1507) 776.
-, Heinrich (1494) 523.
;, Levin, B. Sudenburg (1489) 406.
-, Peter, B. M. (1478—1502) 150. 499.
598 (Anna Fr.). 695.
-, Thomas, B. Elbing (1491) 435 ff.
Goldecke, Georg. B. M. (1497) 680.
Goldener. Johann, B. M. (1449) 900.
Gollaw, Heyne, B. M, (1472) 87.
Goltsmed, Ludwig, B. M. (1468) 30.
Gommern, Gummer, Kumer, $t. Kr. Jeri-
chow I. 7. 24. 65. 491. 660. 664. 733. 818.
848. 898. 909. 925. Bürger: Frederkes,
Jasper, Lorenz, Katharine 925.
-, Tyle, B. M. (1451) 906.
Gordens, Thile, B. Zerbst (1490) 422.
Gorges, Hans. B. Neustadt (1496) 586
(Gertrud Fr.).
"y Heinrich, B. M. (1478) 150 (Barbara
r.).
Gories, Claus, B. Zerbst (1480— 1481) 186.
187. 193.
-, Peter, B. Neustadt (1495) 575.
Gorrenhagen, Moritz, B. M. (1491) 433.
Gorres. Hans, B.M. (1493) 467 (MetteFr.).
-, Helene, B. M. (1493) 467.
Goslar 19. 22. 23. 25. 27. 29. 79. 91. 93. 94.
100. 101. 119. 122. 157. 167. 175.178.
207. 225. 247. 283. 284. 309. 310. 813.
315. 847.361. 370. 638. 894.928. Bürger:
Gherden, Heinrich 310. Propst: Hymp-
teke, Heinrich 101. 928.
Gossel, Gotzil, Curt, Pfarrer S. Martin
Braunschweig (1510) 832. 837.
Gossem, Valentin, Bote des Kurf v.Sachsen
(1496) 600.
Gothan, Joachim, B. M. (1494) 506.
Gothe, die, Bach bei Pechau 498.
Gottesgnaden, Kloster bei Calbe 277. 438.
94.
Göttingen 19. 22, 23. 25. 27. 29. 32.79.
84. 91. 98. 94. 119.122 157.167. 175.
178. 207. 225. 247. 283. 284. 305. 809.
310. 313. 315. 347. 361. 894. Bürger:
Helmoldes, Heinrich 93.
Gottschall, Heinrich, B. M. (1480) 187.
Gótze, Gotzen, Claus, B.Zerbst (1495) 580.
-,Jacob, B. Zerbst (1468) 922.
-, Paul, B.M. (1476 —1494) 123. 157. 499.
Gotzeke, Gotz, B. Zerbst (1459) 913.
Grabow. Anton, Vikar (1491—1497) 433,
633.
Grafeley s. Groveley.
Gram, lhomas, B. M, (1499) 657.
Gran, Bischof v. 211. 274. 275. 300.
- Grasehop. Andreas, B. Zerbst (1486) 937.
-, Drewes, B.Zerbst (1485--1486)316.332.
Namen- und Ortsregister.
Grasehop, Hans, B.Zerbst (1496 — 1498)
596. 633. 944. 947.952.
-, Jacob, B.Zerbst (1477) 931 (Juliane Fr.).
Grassaw, Kirsten (1495) 529.
Grasshof, Heinrich, B.Sudenburg(1510) 832.
-, Johann, B. Sudenburg (1510) 838 (Gese
Fr.).
-, Johann, Organist M. (1497) 624.
Granetopp, Hans, B. M. (1478) 157.
Graurock, Claus, B.Jüterglück (1470) 925;
Grausswitz, Balthasar, bischöfl. Rat (1495)
474
Gratz, Grätz 47.146.277.286 291.292.
Grevenitz (1500) 658.
Greifenwerder bei Potheritz 785.
Greifswald 894.
Greshof, Johann, B. M. (1490) 413.
Grieben, Arnt v., B. M. (1499— 1512) 663,
665. 695. 699. 867. 951.
Grife, Heinrich, B. M, (1432) 383.
Grimma i. S. 384.
Gryper, Heinrich, B.Sudenburg (1492: 444.
Grochwitz, Hans, B. Zerbst (1465) 9.
-, Brigitte (1465) 9.
Groveley, Grafeleye Heinrich, B. M. (1469
bis 1477) 126. 922.
Grover, Johann, B. M. (1513) 870.
Gróningen bei Halberstadt 279.230. 331.
333
-,Jacob v., B M. (1500) 673.
Groningen in Holland 894.
Gronow. Henning, Vikar (1485) 321.
Grope, Arnt, B. Neustadt (1500) 661.
-, Matthias, B. Neustadt (1477) 129 (Auna
Fr).
Grosche, Lorenz (1508) 828.
Groszekone, Busse, B. Salze (1485) 320.
Grote, Cone, B. Sudenburg (1134) 313.
-, Hans, B. M. (1493) 464.
-,Jacob (1473) 96.
Groteherr, Henning (1500) 668,
Grothovet, Grosshaupt, Christian, Propst
S, Lorenz (1512) 861. 869.
Gruben, Cone, B. Sudenburg (1502) 696.
Gruber, Ludwig, B. M. (1491) 436.
Grundis, Margarethe, B. M. (1492) 941.
Grüneberg, Gronenberg, wüst bei Gübs
168. 827.
Grunewald, Andreas, Notar (1509) 824.
Grunow, Hans, B. Sudenburg (1498) 646.
Gruntmann, Arnold, B. M. (1485) 317.
Gübs, Gubisch, Gubtz. D. Kr. Jerichow I.
419 (Gross- u. Klein-) 518. 534 612. 67».
754. Bauer: Hermens, Claus 675.616.
-, Hans, B. M. (1489— 1496) 401. 591.
Guldin, Johann, Gesandter des König v.
Ungarn (1481) 212. 213.
Gumprecht, Stefan, B. Neustadt (1493:
482.
Namen- und Ortsregister.
Günther, Erzbischof M. (1475—1511) 118.
144. 311. 352. 357. 381. 424. 520. 537.
541. 546. 547. 561. 594. 610. 627. 778.
786. 818. 858. 884. 887.
aA v.Mühlingen, Herr zu Barby(1377)
16
-, Graf v. Mühlingen (1471— 1481) 81.281.
-, Graf v, Mansfeld (1407) 880.
-, ‚Graf v. Mansfeld (1499) 654.
Güsen, Geuszen, D. Kr. Jerichow IJ. 454.
Gusow, Heinrich, B. M. (1469) 42,
Gutenberz, D. im Saalkreis 147.
H.
Ilake, Facies, B. M. (1502) 698.
-, Friedrich, Pfarrer S.Jacolii M.(1478)139.
-, Hans, B. M. (1495) 568.
Hakeborn, Busse, B M. (1480- 1485) 190
(Saffe Fr.) 313.
-, Claus, B. M. (1498) 636.
-, Hans, B.Stemmern (1485) 818.
-, Hans, B. Sudenburg (1494) 942.
Hakenstädt D. Kr. Neuhaldensleben 454.
Hadmersleben, D. n. St.KreisWanzleben 31.
667. Pfarrer Bened. Ulrikes 667.
-, Herren v. (1467) 22.
Havelberg, Diócese 337. 539.
Hagemann, Georg. B. M. (1474) 101.
-, Hermann, B. M. (1494) 499.
Hagen s. Hayn.
Hagenau i. Elsass 881.
-, Dreus, B. Zerbst (1500) .674—676.
-, Hans, B. Zerbst (1476) 118. 980
llahn, Cone, B. M (1495) 576.
Hayer, Stefan, Kammermeister (1497) 627.
Hayn, Hagen, Adolf v. (1506) 768.
-, Christof v., Dr. erzbisch. Rat (1486 bis
1493) 344. 491. 424.485.440. 445.470.479.
Halberstadt, Stift 228 ft. 237 ff. 263. 337.
501. 787. 758. 766.
, Bischöfe: Ernst s. Magdeburg Erzbisch.
Gebhard 27.91. 747
-, Domkapitel 798. Dompropst : Balthas.
v.Newstadt496.Domherr : Joh.v.Mahren-
holtz 795.
-, Offizial: Krantz 720.
-, Stifter: S.Bonifatii : 117.308. S. Mariae:
117. 343. 524. 627, Canonici: babin,
Nicol.627, Giin, Mich.345 Heyne, Jordan
524.
-, Stadt 8. 19. 23. 25. 27. 29. 34. 35. 68,
69 79. 91. 93. 94. 119. 122. 146, 172.
175, 178. 225. 227. 247.250. 255, 391.
399. 441. 485. 512. 558. 622. 722, 1M,
139.766.773—'115. 894. Bürgor: Becken-
dorf, Levin 399. Winkelmann, lIans 512.
Halke, Drewes, B. Stassfurt (1495) 322
Haldensleben s. Neuhaldensleben.
-, Matthaeus, B. Neustadt (1483) 293.
971
Halle 19. 22. 28. 25. 27. 29. 85. 87.47.
64. 68. 69. 75. 79 84.93. 94. 100. 107.
118. 119. 122. 130. 132. 137. 167. 248.
263. 307. 344. 350. 470. 485. 635. 693.
142. 748. 752. 753. 760. 766. 773 bis
775. 796. 798. 800. 804. 805. 807. 816.
821. 825. 835. 836. 838. 839. 841. 843.
846. 849. 850. 853. 857. 859. 360. 862.
863. 865. 870—872, 894. Thal 75
Deutsche Born 107. Gutjahr 107. 132.
Meteritz 107. Clausthor 137. Hospital
S. Cyriaci 137. Bürger: Blume, Busse
u. Heinrich 107. Hedersen, Hans v. 75.
Losebein, Georg 307. Molle, Hans, Lud-
wig, Margarethe 75. Schonherg, Am-
bros 470. Seber, Hans 167. 470. Steckel-
berg, Blasius 100. Thor, Hans v. 132.
Halleben, Hans, B. Stassfurt (1466) 12.
Hallingsdorf, wüst bei Dahrendorf 151.
185. 818. 438. 637. 684.
Hamburg 35. 38.63. 66. 122. 178. 284. 309.
310. 313. 383. 652. 714. 720.728 894.
Dompropst Albrecht Klitzing 331.
Bürger: Langenbeke, Hermann Bm.
310. Czene, Erik v. 310.
Hamel, Heinrich, B. M. (1502—1504) 697.
738. 739.
- ‚Johann, Vikar S. Sebast. (1485 —1492)
321. 463.
Hampe, Carsten, B. Zerbst (1503) 707.
Hanne, Claus, B. M. (1496) 601.
-, Cone, B. M. (1485) 326,
Hannemann, Fricke, B. M. (1494) 497.
Hannover 19, 22. 23. 25. 29. 32. 119. 122.
157, 167. 175. 178. 186. 187. 207. 225.
247. 988. 284. 305. 309. 310. 313. 315.
361. 894. Bürger: Limborgh, Curt 310
Bm.Zode, Dietrich v. 310.
Hanover, Hans, B. M. (1490) 422.
Hans, Fürst v. Anhalt (1407) 850.
-, Graf v. Lindau (1165) 7.
-, Kürschner M. (1512) 862.
-, Bote des Erzbischofs (1436) 323.
Hant, Curt, Vikar (1475) 112.
-, Hans, B. M. (1480) 186. 187.
Harkstro, Familie 20. 61. 407.766.
-, Arnt, B. M. (1480—1493) 185. 429.
477.481. 486.
-, Claus, B. M. (1467) 27.
-, Erasmus, B. M. (1504) 684.
-, Hans, B. M. (1480— 12504) 185. 684.
-, Heinrich. B.M. (1474— 1512) 102. 185.
477.481. 486. 684. 791. 857. 867. 869.
-, Hentze, B. M. (1467) 22.
-, Thile, B.M. (1499— 1501) 657. 683. 634.
-, Thomas (1467— 1499) 26. 27. 33. 185.
398. 403. 437. 477 481. 486. 499. 5011ff.
540. 602. 657.
-, Thomas, AltaristS.Johannis (1494) 498.
972
Hardorf, Dietrich v. (1488) 398.
Haringen, 1 Henning v., Bm. Hildesheim
Harmen, Borchert, B. M. (1492) 443. 444.
Harsdorf, wüst bei Magdeburg 137. 316.
-, Hans, B. M. (1509) 826.828.
Hartenstein, Heinrich, Graf zum (1494)
4
Hartmann, Arnt, B.M. cvi Ur 9.65 65.
-, Gerke, B. Sudenburg (1484—1495) 506
555,
Hartung, Hermann, B. M. (1468) 38,
-, Hermann, B. Zerbst (1460) 916.
Hartwig, Kämmerer der Domherren (1493)
466.
Harzburg 766.
Harzgerode 220.
Hasenbalg, Michael, B. M. (1496) 602,
Hasselmann, Andreas, Domherr (1469 bis
1482) 45. 138. 247.
-,Jacob (1482) 247.
H aug, Graf zuWerdenberg u. Hilgenberg,
s. Werdenberg.
Haupt Dietrich, Altarist S. Agnes (1496)
598
Hawers, Gertrud, B. Sudenburg (2495) 569.
Hawmeter B. Zerbst (1490) 4
Heckenstein, Heinrich, B Sudenburg (1505)
50
Heckt, Hans, B.M. (1500) 661.
Heddrexsem, Hans, Johann, Canon.S Nico-
lai (1465) 4
Hedersem, Hans v., B. Halle (1471) 75.
Heide,Lüneburgische,oberheidische Städte
309. 310.
Heydeke, Hans, B. Gerbat (1492) 443.455.
-, Heyne, B. M. (1494) 4
-, Ludolf, Vikar, Priester M (1485 bis
1504) 321. 738. 729.
Heydekens, Heydeke, Altarist S. Ulrich
(1498) 638,
-, Motte, Priorin Althaldensleben (1477)
129.
Heidesche Wische bei Scherben 90.
Heiligentag, Jacob, Jude M. (1477) 130.
Heimstedt, Claus v. (1483) 280.
-; Dietrich v. (1483—1504) 280. 739.
Heyne, Heinrich, Altarist Neustadt (1485)
1
-, Jordan, Dekan S.Mariae Halberst. (1494)
524.
Heynemann, Burchard, B. Gr. Ottersleben
(1487) 366,
-, Hans, B. M. (1487) 376.
- ‚ Heinrich, B. Gr. Otteraleben (1487) 366.
- ' peinrich, B. Sülldorf (1493) 465.
- ‚Peter, B . M. (1470) 71.
-, Simon, B. Gr. Ottersleben (1487) 366.
Heynichen, Peter vom (1465) 10.
Namen- und Ortsregister.
Heinrich d. ältere, Herzog v. Braunschweig
(1485—1510) 815. 361. 418. 485. 492.
640. 643. 644. 649. 756. 766. 779.780.
702. 788. 791. 798. 809. 831. 832, 837.
42.
-, der jüngere, Herzog v. Braunschweig
(1494) 485. 492.
-, Graf zum Hartenstein, Herr zu Plaue
[e 491,
Landgraf v. Heesen (1488) 298.
- ; Herzog v. Mecklenburg (1465 — 1473)
6. 98. 94. 100.
-,Burggraf v. Meissen (1494) 491.
-, Bischof v. Minden (1485) 315.
"aora v. Stolberg-Wernigerode (1501)
-, Propst U. L. Fr. M. (1501—1509) 678.
728.827.
-, Steinmetz des Domkapitels (1494 bis
1495) 505. 550.
-, Diener des Dechanten (1494) 513.
Heinrichs, Henriches, Hinricks, Hinrike,
Gerke, B.M. (1500) 673.
-,Hans, B. M. (1508—1504) 727. 747.
-, Hans, B. Zerbst (1502) 693.
-, Heine (1494) 498.
Heyse, Heinrich, B. M. (1509) 813.
-,Jacob, B, Zerbst (1500) 667.
-, ; Johann, B. M. (1498) 466. 479.
-,Johann, Canon. S. Sebast. (1465) 4
Heldorf, Bartholomaeus, B. Sudenburg
(1508) 785.
Helderung, Heldering, Hans, B. M. (1494)
bis 1497) 499. 630.
Heldrungen, Grafen v., s. Mansfeld.
Helvorsen, Johann, B. "Mariendorf (1500)
Helgoland, Hilgenlànder Häringe 856.
Hellers, Gertrud, B. M. (1495) 943.
Hellich s. Helwich.
Helmoldes, Heinrich, B. Göttingen (1473)
93
Helmstádt 19. 28. 25.27. 29. 79. 94. 119.
157. 167. 175. 178. 207. 225. 283. 305.
313.
Helwich, Hellich, Bartholomaeus, B. M.
(1494) 491,
-, Drewes, B. M. (1494) 491 (Margarethe
Fr).
-,Drewes, B. Sudenburg (1495—1506)
579. 765.
-, Hans, B. M. (1494) 495.
Hemmerstorf, Hans, B. Sudenburg (1512)
l
861.
Hemstüdt, D. Kr. Gardelegen 433. 4'4.
Bauern: Heyne, Coppe u. Jacob 434.
Henneberg, Otto, Graf zu (16) 338 ff.
Henneke, Albrecht (1484) 306
-, Kaspar (1484) 306.
Namen- und Ortsregister.
Henneke, Hans (1484) 806.
-, Peter (1484) 306.
Henning, Bischof Hildesheim (1483) 298.
-,Brosius, B. Zerbst (1511) 8406.
Hensell, Jude M. (1473) 468.
Herberge, Hans, B. M. (1499) 650.
Herkensen, Heinrich, Vikar u. Prokurator
(1485— 1512) 322. 795. 860. 561, 865.
Herford in Westfalen 808. 894,
Hermann, Electus Cóln (1482) 235.
-, Abt Berge (1451— 1479) 121. 171. 907.
Hermanns, Burchard, B. M. (1492) 455.
Hermens, Claus, B. Gübs (1500) 675. 676.
Hermes, Hermann, B. M. (1492) 458.
-, Henning, B. M. (1492) 458.
ermsdorf, Hermenstorp, D. Kr.Wolmir-
stádt 449. Bauer: Gildemeister, Jacob
449.
-, Kilian, B. Neustadt (1480 — 1508) 191.
795 (Gertrud Fr.).
Herwest, Claus, B. Osterweddingen (1496)
-, Cord, B. M. (1478—1496) 147. 195. 582.
-, Peter (1494) 497.
Hertzbals, Hirtzbals, Familie (1485) 321.
-, Friedrich, B. Salze (1491) 429.
-, Friedrich, B. M. (1475) 113.
-. Wesse, B. Salze (1491) 429.
Hesse, Claus, B. Neustadt (1470) 67 (Ger-
trud Fr.).
-, Heinrich, B. Sudenburg (1469 — 1478)
56.97.
-,Johann (1507) 771.
-, Matthias, B.Sülldorf (1498) 639.
Hessen, Landgraf Heinrich 298,
Hettstädt 89. 891, Bürger: Slaggentriber,
Nicolaus 89.
Hydde, Hans (1479) 857.
Hildebrand, Hans, (1489) 401.
Hildesheim, Stift241, 501. 787.871.
-, Bischöfe v. 492. Barthold 315. 361.
420. Henning 298.
-, Domherr : Albrecht v.d Schulenburg 48,
-,Stadt 19. 22, 28. 25. 27. 29. 32. 46.
79. 91. 98. 94. 100. 119. 122. 157. 167.
175. 178. 207. 225. 227. 247. 289. 284,
305. 309. 310. 313. 315. 361. 420. 471.
638. 640. 622. 662. 808. 894. 904. Bürger:
Haringen, Henning v. Bm. 310. Stein,
Eggert 310.
Hilgendorf, D. Kr. Wolmirstàdt 71.111.118.
-, Cone, B. M. (1488) 30 (Gese Fr.).
Hillersleben, Kloster bei Neuhaldensleben
87. Abte: Johann 87. Nicolaus 401. 426.
433. 498. 560. 580. 684. 740. 767. 845.
Hiltermann, Heinrich, Domherr M., The-
saur. S. Gangolfi (1468-1482) 33.201.221.
Hympteke, Heinrich, Propst Goslar (1474)
973
Hintze, Hans, B. M. (1496) 601.
-,Hans, B. Zerbst (1474) 105.
Hirschhorn, Hertzhorn, Andreas, Dr. med.
(1510 —19513) 836. 841. 853. 859. 872.
-, Thomas, Dr. med. (1498) 471.
Hirzhals s. Hertzhals.
Hobeke, Hans, B. Zerbst (1480) 204.
Hoke, Hans, B. M. quee) 499.
Hovemeyger, Hans, B. M. (1496 —1509)
601. 626. 629.
Hofener, Peter, Notar (1482) 238. 241.
Hovet, Claus, B. Sudenburg (1513) 878.
-, Dietrich, Altarist S. Agnes (1498) 635.
-, Heinrich, Vikar S. Nicolai (1489) 405.
Hoge, Nicolaus, Pfarrer S. Johannis (1490
bis 1492) 413. 447. 450.
Hogesang, Ludeke, B.Sudenburg (1495)567.
Hohenbode, Hogenbode, Familie M. 858.
59.
7, Heideke, B. M.(1470— 1495) 111. 143,
144. 146. 156. 308. 411. 419.563.9238.
-, Hermann, B. Lübeck (1478) 148.
-, Tile, B. M. (1478—1509) 138 (Mar-
garethe Fr.). 347.589, 778. 818.
Hohendodeleben, D. Kr.Wolmirstädt 148,
815. 416. 566. 579. 585. 601. 748.
Hohenwarsleben, D. Kr. Wolmirstädt 560.
Bauer: Bode, Valentin 560.
Hoya u. Brockhusen, Graf Jost v. (1485)
Hoykendorf, Margarethe, B. Sudenburg
(1498) 636,
Hoyge, Weske auf der, B. M, (1473) 99
(llse Fr.).
Hoym, Gebhard v.(1480 —1502) 189. 694,
-, Hans, B.M. (1499— 1509) 654. 749.813.
-, Heine v. (1480—1502) 189. 694,
-,Sivert v. (1480—1502) 189. 694.
Holber, Heinrich (1495) 529.
Holländer 82.
Holstein u. Schaumburg, Graf Anton v.315.
-, Erich, Graf v. 315.
-, Ernst, Graf v. 315.
-, Johann, Graf v. 315.
-, Otto, Graf v. 315.
Holtschomaker, Simon, B.Zerbst (1494)
483.
Holzländer 67.106.
Hon, Claus, B. Neustadt (1469) 48.
Honenrode, Claus, B. M. (1504) 749.
Hopener, Georg (1480) 175.
Hoppe, Bernbard, B.M. (1499) 652(Cunule
"r.).
-, Drewes, B. M. (1478) 150.
-, Fricke, B. M. (1478) 150.
-, Mans, B. Diesdorf (1497) 633.
-, Henning, B. Diesdorf (1478) 150.
Hordorp, Johann, Canon. S. Nicol. (1425)
881.
.
974
Horn, Johann, Convent. Berge (1490) 416.
Horneborg, B. Zerbst (1389) 878.
-, Heinrich, B. M. (1497) 634.
-, Luder, B. Braunschweig (1482 — 1484)
225. 310.
Hosang, Gregor, B. M. (1470—1490) 423.
024.
, Hans, B. M. (15001507) 666 776.
Hosze, Henning, B. M. (1479) 168
liótensleben, Burg, Kr. Neuhaldensleben
109.
Huch, Heinrich, B. Neustadt? (1479) 154
Huchmann, Jacob, B.Zerbst (1470) 924.
Hudenhagen, B. Zerbst (1495) 571.
Huge, Hans, B. M. (1483) 258.
-,lians, B. M. (14838— 1505) 258. 751.
-, Margarethe, Nonne 5. Ágnes (1483)
258
Hundisburg, D. Kr. Neuhaldensleben 87.
483. Pfarrer: Musinak, Heinrich'348,
Hünerbergk, Kerstian, Geselle des Schöffen-
schreibers (1495) 559. 560.
Hunerkoper, al. Hans Klutzing (1471) 83.
Ilunt, Johann, Vikar (1466-1475) 14.36.112.
Hupp, Dietrich, B. Lübeck (1484) 310.
Huselitt, Husclitte, Henning, Vikar, Offizial
(1465 —1507) 8. 86. 63. 633. 666. 728.
735. 739. 774.
I. J. Y.
Jacob, Jacoff, Prior Berge (1493) 474.
-, Jude, gen. Heiligentag (1482) 244.
-,Claus, D. Neustadt (1486—1496) 348.
089 (Barbara Fr.).
-, Drewes, B. Sudenburg (1498) 639.
Jacobs, Claus, B. Zerbst (1449) 901.
Jaghewinkel, Augustin, Altarist M. (1468
bis 1493) 30. 67. 128. 129. 149. 218.
364. 466. 481.
Jan, Thomas, B. M. (1480) 192 (Adelheid
r
Jangrove, Moritz, Canon. S. Petri et Pauli
(1475) 112.
Jauriensis diocesis 342,
Idelbrot, Ed., Ludolf, Altarist S. Agnes
(1493— 1496) 466. 481. 598.
Idczstein, Kilian v , Dr., Offizial(1491) 481.
Jenecke, Bartholomaeus, B. Zerbst (1512)
30:
802.
Jensz, Philipp, B.M. (1469) 49.
Jerichow, Jerchow, St. u. Schloss Kr. Jeri-
chow ll. 18. 90. 243. 529. Amtmann:
Wemerstedt, Rudolf v. 529.
-, Heinricb, B. Zerbst (1465) 9.
Jeronimus, B. Nedlitz (1489) 405.
Jynniges, Matthaeus, B. M. (1479) 157.
lleburg. B. Leipzig (1479) 160.
llvert, Ebeling, B. M. (1496) 582.
Iunocenz VIII, Papst (1485) 336.
Namen- und Ortsregister.
Innsbruck 656.
Insel, Insell, Claus, B. M. (1494— 1513ı
499. 653. 878.
-,Hans, B. M. (1504—1511) 738. 739.
831.857.
-, Hans, Ij. Salze (1484) 306.
-, Johann, Vikar Halberstadt (1497) 627.
Insleben, wüst bei der Neustadt 72. 132.
150. 390. 479 484.751. 827.
Joachim I, Kurfürst Brandenburg (1504
bis 1510) 742. 775. 809. 810. 824. 843.
847.
-, B. Zerbst (1503) 707.
Johann, Fürst v. Auhalt (1377) 876.
-, Markgraf u. Kurfürst v. Brandenburg
(1481—1492) 194. 265. 298. 341. 343.
421. 488. 489. 458.
-, Graf v. Holstein u. Schaumburg (1485)
315.
-, Herzog v. Lauenburg (1471) 180.
-, Herzog v. Mecklenburg (1473) 100.
- XIIL, Papst (1483) 297.
-, Erzbischof v. Magdeburg (1466—1502)
15. 17—19. 21— 24. 26. 28—31. 35 bis
37. 89— 42. 45. 48. 50. 54. 56. 59. 61.
66. 67.71. 79.76.73. 81— 83. 86. 89— 92.
94— 99. 105. 109. 111. 118. 123. 130 bis
132. 140. 191. 521. 536. 695. 929.
-, Bischof v. Meissen (1479--1493) 163,
175. 938. 244—946 268. 270ff. 281.
288. 289. 291. 335. 358. 465. 465. 474.
-, Bischof v. Merseburg (1495) 546.
-, Abt v. Hillersleben (1472) 87.
-,Propst U.L. Fr. (1478) 151.
-, Propst U.L. Fr. (1494) 492.
-,Prior der Augustiner (1492) 462.
-, Prokurator des Domkapitels (1491 bis
1498) 425. 427. 411. 442. 473.
-,Prokurator der Hieronymiten (1512)
861.
Jordan, Jorden, Scholast. S. Petri et Pauli
(1498) 648.
-, Fricke, B. Neustadt (1488) 388.
-, Heinrich (1490) 414.
Jordens, Arnt, Bm. M. (1445; 899.900.
Jost, Graf v. Barby (1513) 869. .
-,Graf zur Hoye u. Brockhusen (1485)
315.
Irxleben, Irslove, D. Kr.Wolmirstedt 401.
- Ludeke. B. M. 11467) 26.
Isaak, Jude M. (1466) 15.19. .
Yseken, Johann, Priester S. Katharinen
M. (1504 —1518) 743. 873.
Isenberg, B. M. (1446) 899.
Ysleuben s. Eisleben.
Israel, Jude M.(1493) 467.
Italien 656.
Juden, Florvor den -, B. M. (1468 — 1505)
81. 758.
Namen- und Ortsregister.
Judendorf bei Magdeburg 38. 112. 200 ff
441
Jülich, Gulch, Herzog v. u. v. Berg (1486)
330.
Juncker, Hans, B. M. (1487 —1505) 620.
761.
Jungermann, Benedict, Kämmerer u Bm.
Zerbst (1492— —1503) 402. 570. 731.
-, Peter, B.Zerbst (1507 1509) 774 798,
-, Thomas, B. Zerbst (1505) 761 (Anna
'r.)
Jurgen, Apotheker Zwickau (1477) 128.
-. B. Zerbst (1474) 102.
Jüterbock 370. 723. 743. 747.750. 812.
-, Hans, B.M. (1488) 399.
Juterkow, Valentin, B. Zerbst (1468) 33.
Jüterglück, Juterklick, D. Kr. Jerichow I.
23. 644. 925. 944. Bauer: Graurock,
Claus 925.
-, Bartholomaeus, B. Schora (1482) 219.
L.
Lakenscherer, Simon, B. Sudenburg (1453)
941.
Ladeburg, D. Kr. Jerichow I. 26. 634.
Lafferd, Laffert, Hans, B. M. :1479) 159.
-, Hans, B. Sudenburg (1510) 838.
-, Hermann, BD. M. (1490) 412.
EH ohann, Propst Althaldensleben (1482)
18.
-. Johann, Pfarrer S. Ulrich (1475 -- 1477)
107. 109. 931.
Lahne, Hans, B. Sudenburg (1498) 636.
Lam, Georg, Gories, B. M. (1453) 911.
-,Georg (1480— 1503) 186 (Clara Fr.).
674. 121. 911.
-, Haus, B. M. (1495) 549.
-, Heinrich, B. M. (1493) 466.
-, Jobann, Notar, Stadtschreiber (1494
bis 1500) 508. 523. 539. 674.
-, Ludeke, B. M. (1505) 752.
-, Moritz, B.M. (1468—1479) 36. 170.
921. 926. 927.
Lams, Lammes, Moritz, Vikar (1485) 321.
-, Anna, Abtissin S. Lorenz (1507 — 1513)
115. 869. 878.
Lamperti, Johan, Vikar (1491—1505)
426, 128. 159.
Lamprecht, Werner (1499) 951.
Lange, Caspar, Altarist S, Petri (1509)
796. 805.
-, Drewes, B M. (1511) 857
_ Jacob, Jude M. (1493) 467.
-,Peter, B.Zerbst (1511) 850.
Langebawr, Hans, B. M. (1495) 529.
Langeleff, Johann, Altarist S.Ulrich (1481
bis 1503) 408. 719. 934.
Langenbeke, Hermann,
(1484) 310.
Bm Hamburg
975
Langenbellin, wüst bei Brettin 870.
Langenberg, Gregor, B.Dresden (1498) 948.
Langenboy, Langenbuhe, Langenbuge,
Hans, B.M. (1480) 183.
-, Heyne, B. M. (1478) 139.
- ‚ Matthias, B.M (1499) 657.
-, Peter, B. M. (1492—1507)458. 479.771.
Langenor, Drewes, B. M. (1500) 667.
Langenweddingen, Gross-W. 31. 148 442.
407. 481. 634. 747.
Langepeter, Balthasar, B M. (1478— 1495)
151.458.576
-, Peter, B. M. (1497 634.
Langewische, die kurze u. die anderthalbe,
bei Scherben 90.
Langhaus, Sebastian, Móll. nvogt (1490) 414.
Lappe, Marcus, B. M. (1491) 434.
Lattorf, Kune v. (1496) 998,
-, Ernst v. (1496) 598.
-, Hans v. (1496) 598.
-, Hans v., erzbischöflicher Rat (1490 bis
1509) 421.598.751. 801.
-,Jacob v. (1496) 598.
Lauenburg, Herzog Johann v. 80.
Laurencz, Drewes (1443) 896.
-,Hans, Kämmerer Zerbst (1474) 928.
Law, Hans (1493) 473.
Lazarus, Jude in Egeln (1477) 181.
Levenow, Claus, B. Zerbst (1470) 924.
Leversdorf. Leffersdorp, Leipstorp, wüst
bei der Neustadt 813.
-,Wüst bei Eikendorf 148, 558. 583,
Levi, Jude (1486) 342.
Levins, ITans, B. M. (1498) 946.
Lehnen, Margarethe, B. M. (1470) 925.
Lehnin, Kloster 48. Abt Gallus 48.
Leyden 82, leydisches 'Tuch 368.
Leymkule, Heinrich, Custos (1465 — 1473)
10. 95. (Motte Fr.).
Leipzig 47. 82. 122. 158ff. 165. 174. 190.
239. 290. 298. 341. 362. 363. 471. 603.
616. 622. 629. 655. 658. 791. 821. 835.
Bierkeller, Markt, Rathaus, Katha-
rinengasse, Kirchhof, Vorstadt 158.
Bürger: Breitenbach, Joh., Professor 603.
616. 622. 655. l]affhammer, Ulrich 158 ff.
Forwergker, Georg 159. IHeburg 160.
Pudernitz, Sebald 158 ff. 165, Unverzagt,
Hans 174. Zcoch, Lorenz. Dr. 821.
Leisnig, Eustachius, Burggraf v., Herr zu
Penig, Domdechant M. 751. 783, 786.
806. 824. 859. 866.
Leitzkau, Leitzsche, Litzk, Kl. u. Dorf
Kr. Jerichow 1.26. 124. 664. 696. 761.
876. 890. 891. 393. 899. 900. 905. 919.
920.
Lempach (1486) 844.
Lemsdorf, Caspar, B. M (1471— 1509) 80.
807.
976
Lendrick, Hans, B. M. (1504) 786.
Lene, Hans, B. Audenburg Mu 487.
Lenyn, Drewes, B. M. (1487) 362.
Lentke, Lenteke, Claus, B.M. (1501— 1513)
684. 745 760.873.
-, Heinrich, Altarist S.Johannis (1485)321.
-, Matthaeus, B.M. (1468 1485) 31. 98.
100. 164. 321.
Lente, Lorenz,B.M. (1479— 1495) 156.525,
Lentzau 491.
Lentze, Ilans, B. M. (1490) 428 (Elisabeth
Fr.
Lentzer, Hans d. ältere, B.M. (1495) 560.
Lem Hans v. v., B.Sudenburg (1466 — 1486)
3. 333
Lesse, Ludeke, B. Braunschweig (1473) 93.
Lewe, Wyvelmann, Jude M. (1493) 467.
Lichtenberg,Hans, B.Sudenburg (1502) 696.
Lichterfeld, Claus, B. M. (1481) 195 (Ger-
trud F r.).
Livländische Städte 596.
Limborg, Cort, Bm.Hannover (1484) 310.
Linke, Peter, B. Zerbst (1511) 850.
Lindau, Lindow, St.in Anhalt 867. 877.
-, Erich, Grat v, Herr zu Ruppin
(1465) ?.
-, Hans, Graf v. (1465) 7.
-,Claus, B. M. (1492) 460 (Ilse Fr.).
-, Peter, B. M. (1467 —1470) 28.56.65 66.
-, Peter, B. Neustadt (1481—1497) 212.
276. 633.
-, Tile, B. M. (1467 —1496) 28. 30. 56.65.
66. 101. 499. 591.
-, Clara, Äbtissin S. Lorenz (1467) 21.
- Gertrudi Priorin Marienstuhl (1479)
152.
-,llse, B.M. (1470) 925.
Lindener, Matthias, B. M, (1488 - 1498)
391. 407. 649.
Linneweber, Fritz, B. M. (1460) 916.
Lippe, Bernhard, Edler zu (1485) 315.
Lippold, Hans, B.M. (1478—1487) 139.
164 (Ude Fr.). 181. 365.
Lyptyss, Gertrud, Äbtissin Marienstuhl
(1497) 152.
Litzow, Lisse, Lisow, Georg, B. Zerbst
(1433) 886.
-,Georg, B. Zerbst (1465—1504) 7.11.
37. 876. 417. 734.
-, Hans, B. Zerbst (1510) 831.
-, Martin, B.Zerbst (1479) 166.
-., Simon, B. Zerbst (1487) 362.
Lobbes, Peter, R. Zerbst (1501) 676.
Lóbejün, St.im Saalkreise 113.836. Peters-
kirche.
Loburg, St. Kr. Jerichow I. 105. 177. 506.
Lochte, Henning, Vikar U.L.Fr. Halberst.
(1497) 621.
Lodewyghes, Tise, B. M. (1494) 505.
Namen- und Ortsregister.
Loitzsche, Latzeke. Lotzke, D. Kr. Wol
mirstedt 71.118. 875.
Loytzir, Claus, B.M. (1468) 31.
London, Lunden 32. 34.
Lose, Losze, Bethmann, Bete, B. M. (1475
bis 1501) 113. 491. 671. 683.Sch 945.950.
-,Caspar, B. M. (1468—1477) 37 (Mette
Fr). 118. 131.
-,Dietrich, B. M. (1493) 480 (Katha-
rine Fr.).
-,Hans, B.M. (1475-1497) 118. 115.
945 (Sophie Fr.).
-, Hans, B. Salze 1482) 322.
-,die Bete Losesche (1466) 12,
Losebeyn, Georg, B.Halle (1484) 807 (Afra
J)
Lóser, Heinrich, Ritter (1479—1497) 161.
216. 608. 622.
Lossow, Claus (1478— 1498) 18. 0945.41.
-,Jobann, Altarist (1509) 80
Lostau, D. Kr. Jerichow I. TAL
Louwe, Vester, B. M. (1470 924.
-, Gregor, EM (12014 . (1503) 721.
-, Jacob, B.M 9) 4 06
-, Stefan, B. M. (1515) 873.
Lubbrecht, Hans, B.M. (1505) 759 (Katba-
rine Fr.).
Lübeck 25. 27. 32. 384—890. 88. 46. 64. 66.
67. 68. 82. 107. 122, 148. 153. 178.284.
309. 810. 313. 888. 487. 596. 638. 720.
894. Bürger: Kastorp, Heinrich, Bm.
88. 68. Geverd, Andreas 107. Hoenbude,
Hermann 143, Hupp, Dietrich 310. Ost-
husan, Johann 310. Wittinghoff, Johann
31
Lucas, Diener Zerbst (1492) 442.
-, Simon, B. Neustadt (1488) 388.
Luckow, Claus, B. M. (1502) 699.
-,die Luckowsche, B. M. (1440) 894.
Luchten, Jacob to der, B.M. (1467) 26.
Luchtenmacher, Jacob, B. M. (1478) 147.
-,Jacob Busse, gen. L. B.M. (1487) 311.
alere, B. M. (1491) 427 (Margarethe
r
-, Elisabeth, B. M. (1491) 427.
Ludeke, Caspar, B. M. (1491) 427 (Mette
Fr.).
-,Claus, B. Diesdorf (1480) 191.
- ‚Hermann, B.Diesdorf (1478) 143.
Ludekens, Gisze, B.M. (1495) 567.
Ludemaun, Bastian, B.Neustadt (1500)666.
-, Hans, B. Neustadt (1481) 200.
Luder, Hom, B. Bernburg (1486) 333.
-, Hans, B M. (1496) 60
-, Hans, B. Neustadt (1496) 589.
-,Heinrich, B. Bernburg (1486—1503)
333. 719.
-, Heinrich. B. Eggersdorf (1509) 807.
Lüderitz, D. Kr. Stendal 908.
Namen- und Ortsregister.
Ludolf, Pater der Hieronymiten (1512) 861.
Ludwig, Fürst v. Anhalt, Guardian der
Franziskaner (1497) 603. 616. 622.
Ludewigs, Else, B.M. (1495) 550.
Lump, Martin, B. Zerbst (1499) 952.
Lüneburg 2. 8. 23. 88. 68. 66. 88. 103.
122. 178. 247. 248. 250. 258. 284.309.
310. 313. 315. 361. 418. 419. 459. 487.
591. 638. 640. 668.720, 771.894. Bürger:
Garlópp, Ludeke 810. Redemann, Hen-
ning 459. Saukenstede, Claus 310.
Schellenpeper, Curt 310. Stoketo, Claus
810, Tobingk, Hans 418.
-,Herzüge v., 8. Braunschweig.
Lunnig, Heinrich, B. Zerbst (1466) 11.
Lutter, St. in Braunschweig 748. Bürger:
Asche, Heinrich 748.
-, Eheling, B.M. (1493—1506) 480 (Mette
Fr.). 766.
Luttermannsche, die, B. M. (1505) 757.
M.
M., Johann, Schóffenschreiber (1495) 559.
569. 570.
Mackerey, Hans, B. M. (1513) 869.
Magdeburg :
IL Stifter u. Klöster:
1. Das Domstift S. Mauritii:
Erzbischófe:
Albrecht II. 820.
-]V. 31. 37. 48. 131. 853. 383. 422, 480
520. 543. 628. 715. 758. 766.778,
Burchard III. 22, 124.351,
Dietrich 17. 21. 122. 343.
Erich 66. 351. 352. 382. 551. 607.
Ernst 122 — 124. 128—137. 139 - 142. 144
bis 147. 151. 154. 161. 164. 165. 177.
182—184. 188. 190—192. 194. 195.200.
216. 929 ff. 242. 244—240. 248. 252ff.
256—261. 264 ff. 266. 267 tf, 273 ff. 275
bis 294 ff. 297 ff, 800. 301 ff. 303 ff. 311.
314 818. 319. 327 ff. 829. 831. 333.
834:ff, 836—338, 340 ff 343. 344ff.
848. 850. 851ff. 354. 3561f. 858—301.
363. 366. 867. 369 ff. 371. 373. 374.377.
380f. 388. 391. 892 394. 396. 397.
400. 401. 407. 408. 417— 420. 422. 424
bis 426. 430. 431. 435. 440. 450. 455.
464. 466.467. 475. 480. 484. 485. 487 ff.
491. 496. 497. 500ff 501ff. 508ff. 523
bis 525. 53911, 558. 560. 562 — 564. 566.
973 575. 584. 585. 587. 590—598.598.
602 ff. 615, 616. 622. 626. 627. 637 643.
644. 652. 654. 655. 657. 670 672. 674.
677. 679. 682. 683. 685. 688, 689.695.
699 ff. 706. 709 ff. 714. 715. 717. 721
bis 123.726. 728. 733.195 —781. 759.747.
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3.
977
448. 750. 752— 754. 758. 760. 762. 764
bis 766. 778—115. 777. 118. 180—781.
191. 796. 798.800 ft. 804.805. 809. 818,
814. 816. 818 ff. 821. 825. 828. 884—886.
838. 839. 843. 846. 849 — 853. 857 bis
860. 862. 863. 868. 870—872.
Friedrich III. 8. 48. 144. 348. 373. 533.
614. 637. 821. 858. 898. 911. 918.
Günther Il, 113. 144. 311.352. 857. 381.
424, 520, 587. 541. 546. 547. 561. 594.
610. 627, 718. 186. 818. 858. 884. 887.
Johann 15. 17— 19. 21 - 24. 26. 28—81.
350—937. 39 — 42. 45. 48. 50. 54,56. 59.
61. 66. 67. 71. 73. 76. 18. 81—88. 86.
89 —92. 94—99. 105. 109. 111. 113.
123. 180-132. 140. 191.521. 536. 695. 929,
Peter 17. 31. 122. 407. 543.
Das Domkapitel: 1. 3. 31. 54. 59. 61.73.
81. 95. 98. 105. 118. 128. 177. 184,
200. 258. 260. 811. 350. 351. 353. 885.
357. 371. 975. 425—427, 441.442. 465.
472. 473. 480. 490. 496. 518. 588. 536.
958. 5956. 562. 563. 573. 579. 581, 582.
984. 591. 593. 598. 615.621. 624. 626.
627. 636. 637. 646. 651. 657. 668. 671.
672.074. 677. 682. 699.724. 726.789.741.
142.751.765, 769. 774.777.795.796. 822.
833.838. 849-851. 853.857. 860. 861. 865.
870. 873. 874. 907.
- Dompröpste:
Adolf v. Anhalt 391. 406. 409. 412. 416.
444. 469. 472. 473. 490. 496. 560. 561.
563. 573. 595. 6083. 616. 617. 622. 628.
681. 687. 724. 765. 781. 786. 801. 805.
853. 866. 944. 947.
Arnt Treszkow 144. 529. 898.
Melchior v. Meckow 178. 195.304, 312.
Stefan v. Baiern 75.95.1083. 112. 117.
Tile v, Trotha 1. 3. 14.
Domdechanten:
Albrecht Klitzing, Dompropst v. Hamburg
253. 327. 329 ff. 331. 334 ff. 344. 464.469.
472. 490. 496. 563. 573. 595. 617. 628.
Eustachius, Burggraf v. Leisnig 783. 786.
806. 824. 853. 866.
Günther v. Bünau 203.
Günther v. Bünau 681. 687. 731. 754.
Heinrich der Oven 888.
Johann v. Redekin 1. 3. 78. 95. 134. 513.
530.
Domherren:
Albrecht v. Arnstedt 739. 772. 781. 833.
Albrecht Klitzing, senior 751.753. 786.806.
Andreas Hasselmann 45. 133. 247.
Arnt Treszkow 144.195. 760. -
Balthasar v. Schlieben, senior 78. 95.113.
177.255. 406. 454.
62
978
Bernhard v. Veltheim, senior 853.
Dietrich Klitzing 751. 753. 781.
Friedrich v. d. Asseburg 719.772. 795.
Georg v. Ammendorf 558. 753.
Günther v. Bünau 480.
Heinrich Hiltermann 88. 201. 221.
Henning v.d.Schulenburg 48. 188. 191.
480. 586.
Hermann Nesemann 728.
Hermann Piwerling, senior 517. 573.
Huner v. Plotho 350. 392.
Joachim Klitzing 753.
Johann Allenstein 406.454,
Johann Bock 900.
Johann v. Veltheim 426.
Johann v. Mahrenholtz 795. 874.
Johann v. Nuwenstete, Dompropst v.Merse-
burg 188. 191.406. 454.
Ludwig v. Veltheim 71. 83. 111.118. 164.
Mattháus v. Plotho 90. 127.
Moritz v. Schonow 31. 258. 345.884.
Nicolaus v. Ammendorf 31.
Nicolaus v. Arnim 221.
Paul v. Eichstädt 258.
Wiprecht v. Barby, thesaurar., Propst v.
Walbeck 331. 334. 340. 345. 517. 657.
2. S. Gangolphi: 33. 322. 403. 405.
493. 605. .
Canonici:
Botho, senior 33.
Burchard Coci 33.
Heinrich Hiltermann, thesaurar. 33.
9. S. Nicolai: 4. 45. 343. 347. 405.
440. 579. 605. 606. 698. 139 (Schlaf-
haus). 781. 850. 870.
Dechanten:
Gregor Werbig 781. 870.
Johann Swiszekow 45.
Simon Gartz 698.
Canonici:
Vincenz Tyden 227.406.
Georg Werbig 781.
Johann Fabri 4, 880.
Johann Heddrexsem 4.
Johann Hordorp 881.
Johann Schermer 4.
Michael Glin 843.
Rigmann Rigmann 4. 633.
4. S.Pauli (Dominicaner): 12. 28.
221. 924. 890. 433. (Beichthaus). 606
(Kirchhof). 614. 616. 739. 781. 874.
(Kirchhof).
b. S. Petri et Pauli: 96. 98. 112.
128. 142. 149. 150. 250. 321. 322.
(Scholasterei), 3%. 392. 605.648. 650.
Namen- und Ortsregister.
Decan:
Konrad Balder 250. 392. 924.
Canonici:
Gebhard Bonicke, Pfarrer 648. -
Heinrich Nole, Kellner 128.
Johann Wasmod, Schulmeister 322.
Jordan, Schulmeister 648.
Moritz Jangrove 112.
Nicolaus Sanne 149.
6. S. Sebastiani: 4. 90. 116. 117.220.
821. 322. 338, 491.463. 605. 606. 699.
744.781.
Decane:
Andreas Becker 14.
Jacob Nese 247.
Canonici:
Alexius Wusteland 4.
Gregor Werbeck 895.
Hans Doszmann 736.
Jacob Rodenbeck 405.
Johann Heyse 4.
Johann Wend, Thesaurar. 760. 781.
Nicolaus Seger, Propst zu Seehausen 423.
Peter Doszmann 781.
7. U. L. Frauen: 24. 33 (Turm). 45.
61. 73. 101. 112. 116. 196. 128. 137.
148. 144. 146. 151. 242. 390. 4183. 419.
454. 484. 492. 606. 678. 727. 728. 741.
827.834. 861.
Própste:
Andreas 413.
Eberhard 24. 61. 101. 112. 126. 128. 137.
143. 146. 151. 171. 817.
Heinrich Stot 678.728. 827.
Johann 151,
Johann 492.
8. S. Agnes: 13. 15. 28. 30. 60, 63.
67. 103. 112. 128. 129. 144. 257.320.
921. 364. 385. 412, 454. 461. 466. 481.
598. 635. 666. 767. 796. 864. 870.
Äbtissinnen:
Anna 67.
Mechthild 598,
Priorinnen:
Christina 466. 598.
Veronica 67.
Propst:
Thomas Walkhof 67.
9. S. Augustini: 12. 84. 96, 97. 125.
144. 175. 199. 248. 322. 890. 462. 614.
617. 721 (Schlatbaus). 741. 848.
Prioren u. Mönche:
Andreas Proles 603. 616. 622.
Eberhard Vos, Prior 96.
Namen- und Ortsregister.
Gregor Louwe, Prior 721.
Heinrich Solter 814.
Johann, Prior 462.
Johann Iszleben, Dr. 848.
Johann Plume, Supprior 96.
Johann Prem, Prior 84. Lesemeister 96.
Nicolaus, Küster 96.
Nicolaus Snitger 814.
Peter Kuritz, Prior 243.
10. Franziskaner (Barfüsser): 12.
144. 390. 450 ff. 455. 603 616.622.647.
Guardian:
Ludwig v. Anhalt 608. 616. 622.
ll. Hieronymiten (Brüder vom
gemeinsamen Leben): 394. 396. 397.
407. 408. 514.520. 587. 807. 861,
Patres:
Johann v. Düsseldorf 407.
Johann Zedeler 587.
Johann, Prokurator 861.
Ludolf 851.
12. S.Lorenz: 15. 21. 49. 85. 120.
129. 144. 146. 172. 196. 317.321. 387.
(Kirche, hovetdorntze). 388 (Kapitel-
haus, Leichenhaus). 421. 454. 565. 666.
767. 775. 788.849 860. 869. 873.
Äbtissinnen:
Anna Lammes 775. 869. 873.
Barbara 409.
Bertha de Frodin 42.85. 120. 129. 172.
Clara Lindow 21.
Priorinnen u. Nonnen:
Anna 873.
Barbara Engels, Priorin 120.172.
Beate Runtorp, Priorin 21.
Gese Rodensleve 492. .
Margarethe Smedes, Priorin 409.
Saffe Rulffes 565.
Scholastica, Priorin 42.85.
Própste:
Christian Grosshaupt 861. 869.
Cord Czian 387. 421.
Peter Moller 85. 120. 144. 148.
13. S. Mariae vom BergeCarmel:
12. 86. 56. 144. 890. 520. 784 ff. (Kirch-
hof u. Beichthaus).
14. S. Mariae Magdalenae: 119.
144. 169, 252. 445. 653. 723, 765.825.
827.912. 944.
Priorinnen u.Nonnen:
Katharine Sulthe. Priorin 827.
Gertrud Bilringes, Priorin 445. 658 723.944.
979
Hedwig Rode 825.
Mechthild Resen, Priorin 119. 169. 252.
II. Kirchen, Kapellen, lospitäler:
1. S. Ambrosii (et Antonii): 89.96. 189.
155. 168. 304. 408. 411. 412. 489. 467.
487. Pfarre: 513. 514. 520. 554. 608,
Pfarrer:
Donat Malentitz 189. 168. 412.
Johann Specht 467.
Stefan Pund 411.
2. S. Katharinae: 218 (Pfarrhof). 280.
318. 321. 822. 366. 465. 697. 743.804.
873. 938.
38. S. Jacobi: 123. 136. 139. 399. 585.
630. 678. 695. 697. 738. 739. 861.
Pfarrer:
Friedrich Hake 139.
4. S. Johannis: 115. 226. 321. 413. 425.
447. 450. 475. 498. 602. 685. 657. 683.
690. 719. 789. 781. (Leichenhaus bei
S. Joh. 226).
Pfarrer:
Heinrich Schomaker 475.
Johann Blumentrost 657.
Nicolaus Hoge 413. 447. 450,
Sutor 498.
Thomas Harkstro 498.
5. S. Lorenz inder Neustadt: 387.899.
6. S. Mauritii, Dom: 244. 452. 680.
698. 754.
1. so iehaelis in der Sudenburg 639.
692.
8. S. Nicolai in der Neustadt :
144. 390. 949.
9. 8. Petri: 70. 73. 169. 320. 821. 879. 400.
456. 491. 495. 577. 582. 585. 588,598,
029. 627. 629. 647. 762. 763. 797. 944.
9.
96. 97.
Pfarrer:
Hermann HBrades 582.
Hermann Moring 944.
10. S. Spiritus: 420.
11. S. Ulrici etLivini: 95.107. 109.
118. 143. 146. 307. 819. 321. 822. 336.
403. 410. 588. 636 633. 650. 661.719.
140. 741. 765. 873. 927. 931. 933. 985.
Pfarrer:
Johann Laffard 107. 109.931.
Ulrich Bartoldi 95. 927.
62 *
980
Kapellen:
1. S. Annae 625. 862.
2. S. Barbarae im Stift S. Sebastian 322.
3. S. Bartholomaei im Hofe der Harkstro
S
407.
4. S. Blasii 190,
5. S. Erhardi in der Neustadt 321.
6. S. Valentini 221.
T. S. Gertrudis im Hospital 537.
8. S. Jacobi mai. in Schrotdorf(Calvarien-
berg) 851.
9. 5. Mattbaei am Rathause 124.
10. Neue Capelle im Dom (sub turribus)
919. 636. 736. 750. 787.818.
Hospitäler:
1. S. Annae 522. 537. 614. 616. 657. 862.
Priester Michael Kerkhoff 657.
2. S. Georgii, Siechenhaus 522. 537. 519.
614. 616. 673, 685.
3. S. Gertrudis u. Elisabeth, Neues Hos-
pital 29. 116. 313. 403. 404. 522, 537.614.
616. 657.912.
4, Heilige Geist-Hospital 27. 31. 49. 58.
83 98. 100, 164. 184. 398. 417. 522. 598.
625. 626. 664, 685. 688. 732. 716. 719.
190. 906. 941,
5. im Judendorfe 200 ff.
6. Schartau in der Neustadt 96.
4. Schwiesau (S.Thomae et Simonis et
Judae) 76.390. 436.
IH, Altäre:
1. Aller Heiligen im Dom 127. 828.
2. » in der Kirche S. Ag-
nes 641.
3. o] » inder Sebastianskirche
4. „ » in der Ulrichskirche
„109.
5. S. Andreae et Martini in der Peters-
pos 627.944. 945.
6. S. Andreae et Thomae in der Sebas-
tianskirche 699.
7. S. Andreae in der Ulrichskirche 821.
8. S. Annae, Barbarae et Omnium Sanc:
torum in der Ulrichskirche 109. 143.
9. o; Antonii in der S, Ambrosii-Kirche
4
10. S. Barbarae im Dom 124. -
11. S. Bartholomaei imS, Nicolai-Stift 579,
12. S. Blasii im S. Nicolai-Stift 579.
13. S. Christoferi im Dom 124.
14. S. Crucis in der S. Ambrosii-Kirche
89, 168. 186 (S. Thomae).
15. S. Crucis im Dom 6093, 828.
16, S. Elisabethae im Lom 124.
17. S. Erhardi in der Kirche S. Peter u.
Paul in der Neustadt 321.
Namen- und Ortsregister.
18. Elftausend Jungfrauen in der Sebas-
tianskirche 822,
19. Elftausend J ungfrauen in der Peters-
kirche 797.
20. 8. Vincentii im Dom 116.
21. S. Vicentii in der Johanniskirche 822.
22. S. Johannis Bapt., S. Stefani, S. Ger-
trudis in der S.Ambrosii-Kirche 189. 155.
23. S. Johannis Bapt. in der Johannis-
Kirche 321.
24. S, Johannis Bapt, im Dom 124.
25. S.Johannis Bapt. in der Katharinen-
Kirche 699.
26. S. Johannis Ev. im Dom 322.
27. S. Livini, beati Godehardi et Erasmi
und sk aller Engel in der Ulricbskirche
145. 146
28. S. Livini in der Kirche S. Petri et
Pauli in der Neustadt 321.
29. S. Magarethae in der Sebastianskirche
321. 822.
30. 5. Mariae Magdalenae in der Stifts-
kirche 8, Nicolai 579,
81. S. Martini in der Ulrichskirche 109.
32. S. Michaelis, aller Engel, S. Magni u
der 14 Nothelter in der f. Jacobi- Kirche
139,
33. S. Nicolai, S.Petri, S. Matthaei, 5.
Odiliae in der Jacobi-Kirche 136.
34. S. Nicolai in der Peterskirche 169.
318.578. 647.
35. S. Pauli in der Agneskirche 461.
36. S. Philippi u. S. Jacobi in der Peters-
kirche 321.
37. B. Simonis et Judae in der Gangolphi-
Kapelle 322.
38. S. Shnonis et Judae in der Peters-
kirche 321.
39. S. Stephani im Dom 124.
40. ks .Trinitatis in der Johannis-Kirche
635.
41. Trium Regum in der Kathariuenkirche
821. 804.
42. Trium Regumin der Peterskirche 320.
43, Trium Regumin der Ulrichskirche 109.
44. U. L. Frauen in der S. Ambrosii-
Kirche 96.
45. U. L. Frauen u. der 10000 Ritter in
der S. Agneskirche 461. 466.
46. U. L. Frauen, S. Jacobi und S. Bar-
tholomaei in der Neustadt 321.
n U. L. Frauen in der Johanniskirche
50.
we, b L. Frauen in der Peterskirche 73.
49 T L. Frauen in der Ulrichskirche 109.
50. Zehntausend Ritter nnd S. Jacobi in
der Katharinenkirche 321,
Namen- und Ortsregister.
51. Zehntausend Ritter in der KircbeS.
Petri et Pauli in der Neustadt 821.
52. Zebntausend Ritter in der Ulrichs-
kirche 109.
IV. Brüderschaften:
]. Der Bader 326.
2 Der Elenden in der Peterskirche 456.
8. Der Fischer S. Nicolai in der Peters-
kirche 70. 78. 186. 188, 400. 577. 585.
598.647.
4. Rorate celi in der Johanniskirche 446 ff.
450. 475.
5. U.L.Frauenin der Ambrosii-Kirche 487.
6. U.L.Frauen in der Johanniskirche 432.
V.Vikare:
4. 8. 12—14. 28. 36. 38. 42. 46, 63. 67. 74
45. 90. 95. 98. 101. 103. 107. 112.113.
117. 121. 126. 127. 187. 195. 247. 304.
306. 321. 822. 347. 391. 392. 416, 422.
424. 579 586. 656. 662. 666. 693. 699.
pe 786. 739. 759. 765. 774. 795. 828.
VI. Beamte des Erzbischofs:
1. Möllenivögte (s. a. Sachregister):
Karstians, Glorius 415. 431.
Kositz, Caspar v. 569. 942.
Vihanden, Heidenreich v. 78. 80. 98.101.108,
Moltzen, Gottfried v. 15.377.
Moring, "Hans 13. 39.
Reynhart, Hans 451 ff. 455. 482. 487. 495.
515.945.
Ritter, Hans 666.706. 720.862. 873.
Bchenen, Balthasar v. 281. 345. 847. 392.
2. Offiziale:
&. des Erzbischofs:
Idstein, Kilian v. 481.
Moszhauer, Paul 474. 508. 522. 560. 564.
Werbegk, Gregor 627.781. 797.821. 870.
b. Der Domprepstei:
Drakenstedt, Busse 277.
Friderici, Johann 796.
Huselitt, Henning 63.
Oldendorp, Dietrich 896.
Werbegk, Gregor 895.
8. Kanzler des Erzbischofs:
Awer, Johann 336.
Erolt, Johann 858.
Vogt, Ulrich 421. 435. 440. 470. 472. 474.
415.
Siettewitz, Johann v. 271.288.
4. Stiftshauptmann:
Asseburg, Curt v. d, 56. 106. 171.
981
VII, Die Stadt:
Der Rat: 2.6.8 10—12. 22. 23. 26.27.
29. 34, 85. 37. 89 — 42. 47 — 49. 62. 63. 67
bis 70. 75. 81. 85. 87. 88. 92. 102—104.
106—109. 117. 118. 129. 184. 142. 145.
154. 156. 157. 161. 167. 172. 173. 175.
181. 183. 186. 187. 193, 197. 198. 205 ft.
212. 213 ft. 218. 224 — 228. 281—238 ff.
242. 244—946. 248. 251. 252 fl. 256.257ff.
278 ff. 276 ff. 289 f£. 307. 308. 811. 316.
327 ff. 329. 331. 333. 334. 336 —938 ff.
940 ff. 944 ff. 347. 3511ff, 354 ft. 356 ff.
858—365. 374. 376. 380. 393. 394 ff, 399
bis 403. 405. 418. 419. 423. 424. 428.
442. 445. 449. 450. 459. 471. 478.480,
482. 492. 493. 499ft. 501 ff. 508 ff. 524.
525 ff. 539 ff. 563. 570. 572.575. 577.583.
600. 601. 604 ff. 615—617. 622, 631. 634.
643 — 645. 650. 651. 654—650. 658 bis
660. 662 —665. 668. 674. 675. 678, 679.
681. 682. 685. 6:38. 689. 695. 707.714.
721. 728.791. 792. 735. 736. 142.145.
746. 754.759. 761. 768. 767. 768.774.
716. 777. 779. 781. 787—789. 891. 800.
802. 804. 805. 813. 817. 818 1f. 825.
826. 828 — 830. 888—886. 838. 842. 843.
846. 852.854—856. 858. 861—863. 866
bis 869. 871. 875—884. 886 — 894, 898
bis 901. 905—908. 911. 915. 917—919.
922. 923. 925. 926. 928—992. 941. 942.
645. 946. 949—951.
9. Hauptleute der Stadt:
Brandes, Friedrich 938.
Dosz, Hans 919.
Oberg, Berthold v. 880.
Strobart, Henning 885. 886.
3. Schultheissen (s.a. Sachregister):
Alemann, Heine 608. 616.
Bode, Heine 105. 190. 807. 348. 352. 373,
374. 382. 515.765. 928. 929. 938,
Storm, Claus 863. 864.
Sulte, Heinrich 387. 407. 426. 463. 488.
500. 501ff. 5081ff. 526. 566. 567. 569
603. 616.
4. Schöffen s. Sachregister.
Schóffenschreiber: M. Johann 559.
569. 570
Müller, Heinrich 497. 672. 722.
5. Bürgermeister:
Alemann, Hans 654.
-, Heine 158 ff, 258. 867. 401. 438, 485.
608. 616.
-, Heinrich 225. 310. 836. 499. 603. 616.
Artus, Brun 877.
Beventen, Jacob 936,
Jordens, Arnt 899. 900.
E nd
982
Müller, Heinrich 71. 88. 144. 438.
Robin, Hans 773. 786.
Rode, Cone 39. 70.
-,Hans 103. 336. 343. 635.
-, Heinrich 600.
Rulfs, Heyse 911.
Storm, Henning 781.
Sulte, Heinrich 374. 936.
-, Thomas 603. 616. 622. 678.
Walbeck, Fricke 146. 147.
Westfal, Heinrich 775. 781.
Wittekop, Heine 141. 258. 264,
6. Stadtschreiber, Syndici:
Andreas 926.
Harkstro, Thomas 50.
Lam, Johann 674.
Mauricicii, Thomas 486. 499. 501 ff. 522.
539. 540. 566. 603. 622. 627. 761. 862.
Ottersleben, Hans 540.
Seehusen, Conrad, v. Northeim 305.
Storm, Claus 549.
Westfal, Bartholomaeus 67.68. 74.
7. Bürger:
Absalon, Thomas 672.
Ackendorf, Hans 157.
Aventrodt, Jacob 867.
Alemann, Familie 321.
-, Abel 694,
-, Ebeling 694.836.
-. Friedrich 86. 116. 125. 158 ff. 167. 470.
481.
-, Hans d.ältere 86. 116. 281. 306. 411.
422 (Katbarine Fr.). 424. 529. 650. 654.
695. 778.
-, Hans 483. 499. 654 Sch. 688 Sch. 725.
741. 838. 841.
-, Heine 86.158 ff. 258 Bm. 264. 367 Bm.
371. 401 Bm. 429. 438 Bm. 439. 446.
Schulth. 616 Bm. Schulth. 650.
-, Heinrich 26. 86, 225 Bm. 233. 801. 310
Bm. 336 Bm. 371. 421. 422. 435. 439. 446.
466, 470. 499 Bm. 524 587. 590.603.616
Bm.622. 645. 693. 695.722. 121. 148. 751.
753. 773 (Katharine Fr ).949. 951.
-, Heinrich d. jüng. 643. 726. 951.
-, Johann 815. 428. 781.
-,Ludwig 159 ft. 190. 306. 429. 776. 788,
191. 863. 951.
-,Ludwig 306.
-,Martin 645.
-, Michael 725.
-, Moritz 725.
-,Thomas 826. 828.
Alfeld, Hans 848.
Alvensleben, Dr. Pascha 746.756. 852.
Allenstein, Georg 639.
Ampfurt, Hans v. 116. 196.
- , Jobann v. 775.
Namen- und Ortsregister.
Ampfurt, Tile v. 196. 775.
Ankelstorp, Bastian 172.
Anckepennig, Heyne 667.
Andreas, Schreiber 926.
-, Thomas 656.
Anefeld, Michael 440.
-, Katharine 440
Angern, Henning v. 778.
-, Nicolaus v. 139.
Ansorge, Hans 629.
Arndes, Ilse 444.
Artus, Brun 877 Bm.
Aschersleben, Claus 232.
Assel, Hans vern 56. 695.
Bade, Tile 247.
Bader, Claus 407.
Barndorf, Stefan 590.
Bars, Claus 177 (Margarethe Fr).
Bart, Heydeke 116.
Bartoldes, Hans 908. 909.
-, Heydeke 908. 909.
Becker, Andreas 70.775.129. 171. 419.
-, Arnt 14. 21. 129. 171.419.
-, Cyriacus 70. 75. 129. 171. 419.
-,Claus 386 (Gertrud Fr.). 416.
-,Hans 147.
-, Peter 20 (Anna Fr.). 892. 893.
-, Simon 250.
-, Anna 478.
Beckerer, Cone 830.
Beckmann, Bertram 897. 904.
-, Nicolaus S95.
Bedding, Hans 719.
Beventen, Jacob 216 499 Bm. 936.
Belitz, Matthaeus 637. 682 (Anna Fr.).
Benedict, Hans 881.
Berk, Cune 894.
Berg, Henning 566.
Berneburg, Heinrich 598.
Berndes, Bartholomaeus 646. 650.
-,Ciriacus 449.636 (Adelgunde Fr.).
-, Rudolf 149.
Bertram 647.
Berwinkel, Brand 786.
Bese, Hermann 875.
Besenut, Hans 301.
Bethke, Berthold 136. 941 (Margarethe
r.).
-, Heinrich 115.
Bethe, Hans 670.
-, Heinrich 469.
-,Ludwig 670.
Biermann, Heine 751.804. 863. 864.
Biesendal, Hans 113.
Byhover, Friedrich 499.
Bilring, Hans 26. 39. 66.
-,Simon 735.
Rymersehe, Nicolaus 399.
Bischoffes, Anna 684.
Namen- und Ortsregister. 988
Bless, Drewes 656.
-, Veit 505. 549.
-, Hans 652.
Block, Borchard 621.
Bock, Peter 741.
Bochow. Heyne 162. 181.
Bode, Bothe, Dietrich 944.
-, Gevert $16.
-, Georg 161.
-,Hans 908. 909.
-, Hans 116.161 (Anna Fr.). 585.
-,Heyne 105. 190. 307. 318. 352. 373.
374. 882. 515. 765. 928. 929. 938.
-, Heinrich 497.
-, Henning 101.
-, Jhans 161.
-, Joachim 161.
-,Ludwig 723.765. 788. 789.
-, Simon 161.
-, Stefan 463 480 - 483. 941.
-, Thyle 399. 695.
- Thomas 161.
-, Werner 758. 761.803.
nna& 161.
-, -; Hedwig 161,
Bodeker, Hans 326.
Bodenborger, Ludwig 653.
Bogenschutte, Nicolaus 219.
Boldewin, Hans 506.
Bole, Heinrich 195. 426,
Bone, Hans 495. 567.
Bonstengel 681 689.
Borchardt, Hans 412. 940.
Borcholdt, Eilredt 169.
Borne, Heinrich 678.
Bornstede, Hans 149. 468,
Bosse, Hans 558.
Boszewille, Hans 567.
Brabant, Peter 497.
Brand, Brandes, Blasius 929.
-, Hans 499. 646. 676.
-, Heinrich 26. 140. 418.
-, Lenhard 797.
-, Michael 466.
Brandenburg, Benedict 1860.
Brunswick, Hans 62. 118. 930.
Brockmann, Gereke 630.
Bruchbusen, Stefan 918.
Brucghe, Hans bi der 875.
Brumby, Heinrich 143. 896.
Brun, Cone 09 (Ursula Fr.).
-, Wedele
Bruneberg, Claus 672.
Brunow, Weske 186.187.
Bruwer, Matthias 400. 456. 647.
Burchard 226.
Burg, Hans v. 659.
Burmester, Jasper 499.
Busemann, Hans 671.
Busse, Jacob, gen. Luchtenmacher 371.
-, Moritz 862.
Bussen, Busse 184. 417. 499 653.
Bussow, Andreas 582.
Kaiser, Hans 942 (Agathe Fr.).
-, Hans 942.
-, ; Anna 942.
Caldenomsche, die 514.
Kalf Cyriacus 648.
Kalve, Pasche 428.
Calvörde, Marcus 166. 348.
Camestorp, Drewes 586.
Kamm, Martin 646.
Kammermeister, Luder 2.
Kannengeter, Baltzer 673.756.
-,Gerke 281. 404.
Karsten, Henning 650.
Katheryn, Claus 950.
Keller, v. d. 116.
-, Bartholomäus v. d. 42. 116. 144. 146.
158. 806. 307. 319. 322. 348. 422. 926.
-, Gere v. d. 916.
-, Gereke v. d. 42. 84.92. 94.
-, Hans v. d. 875.
-, Hans v. d. 42, 159 ff. 348, 152. 926.
-, Hans v. d 42. 752.
-, Hermann v. d. 42.
-, Hermann v.d, 42.348.
-, Hermann .v. d. 42. 92.189. 848. 694.752.
-, Ludeke, v. d., d. ältere 42.848. 926.
-,Ludeke v.d., d.jüngere 42. 348. 926.
-, Ludeke v. d. 42, 348.
-. Ludeke v, d. 42. 92. 189. 348. 573. 630.
752.
-, Ludwig v. d. 42. 848.
-,Ludwig v.d. 348. 694.
-, Moritz v.d. 694. 752.
- ; Thile v. d. 42. 92. 171. 242,
- . Thomas v, d. 42. 848.
-, Thomas v. d. 42. 92. 171. 189. 242.
-, Wilhelm v. d. 42.92. 166. 171. 242. 660.
-,Gertrud v. d. 950.
Kempe, Moritz 748.
Kerkhof, Claus 462.
-,Johann 632.
Ketke, Heinrich 30, .
Kettelkopf, Simon 468.
Kikebake, Jacob 498. 939.
Ciliacus, Hermann 31.
Kind, Ciriacus 816.
Kirkheim 917.
Kyritz, Claus 78.
-, Friedrich 778.
-, Gebhard 778.
-, Hans 778.
- ‚Otto 778.
- ‚die Kyritzin 72.
Claus, Hans 136.
984 Namen- und Ortsregister.
Kleyne, Wyprecht 577,
Kleinsmed, Peter 213.
-, Tyle 906.
Klynt, Hans 144.
-, Martin 144. 153,
Klockhusen, Hans 423 (Margarethe Fr.).
Klöden, Claus 428.
-,Georg 371.925.
-,llse 428.
Klumpsilber 115,
Clutzing, Andreas 24. 45,
Kned, Hans 589,
Knystede, Heinrich 931 (Mette Fr.).
Knust, Anton 364,
-,Stefan, zum Bären 8. 96.
Koch, Hans, gen. Kulau 116 (Ilse Fr.),
-, Hans 416.672. 850. 866.
-, Jacob 145. 206.223. 230. 281.249. 444.
463
-, Peter 850,
-, Thile 15.
Kovents, Dausmann 636.
Koygemann, Heinrich 499.
Koler, Hans 364. 576. 583.
Cone, grosse 28. 190 (Jutte Fr.).
König 22.
-, Hermann 875.
-, Hermann 48. 424,
-, Adelheid 48.
Konrades, Cone 30.
Kons, Gories 123.
-, Hans 412. 677.
-, Tile 434.
Cope, Arnd 878,
Kopeke, Hans 875.
Kopmann, Burchard 636 (Margarethe Fr).
Koppe, Kersten 742.
-, Hans 742.
Koppin, Hans 840.
Kórbelitz, Claus 123.
Cord, Hans 559.
Cordes, kleine 682 (Gese Fr.).
-, Hans 136. 151. 170 (Katharine Fr). 192,
947. 432
-, Thile 350 (Dorothee Fr.).
Korling, Gode 424.
Kositz, Caspar v. 662.
Kosslyn, Heinrich 671 (Heile Fr).
Kost, Hans 88.
Kothe, Valentin 694.
-,Jacob 186.
Köthen, Claus 883.
Kramer, Bernt 564. .
-, Hans 576. 833.
Kramsack, Ebeling 15.
-, Henning 124.
Krantz, Hermann 173.
Krapp, Anton 39. 152, 153. 305. 426.789.
-, Balthasar 852,
Krapp, Hans 926.
-, Jacob 852.
Kremer, Henning 413 (Anna Fr). 449.
-,Johann 247.
Kretzmer, Hans 190 (Jutte Fr.).
Krüger, Cone 135. 136. 499. 508, 523. 637.
639. 671. 679. 722. 733. 765. 196. 805.
813. 885. 859. 936.
Krull, Berthold 391.
Ermmmov, Matthias 55. 66. 926 (Adelheid
r.).
Kruse, Claus 421 (Margarethe Fr.).
-,Gunther 578.
-,Johann 413.
Kruseler, Michael 149. 927.
Kulau, gen. Koch 166.
Uunrouw, Claus 105.928. 929.
-, Ludeke 929.
Die Kuntzesche 418.
Cupelmann, Peter 646. 936.
Curth 174.
Kusseler, Michael 301,
Dalmer, Claus 735.
Dammeke, Claus 723 (Elisabeth Fr.).
Daneyl, Cone 697 (Elisabeth Fr.).
Deben, Heinrich 722.
-,Paul 485 ff. 471.
Dehne, Joachim 938.940.
Dewes, Kaspar 602,
-,Nicolaus 602.
Didden, Balthasar 506.
Dietrich, Michael 657.
Difejäger, Hans 184. 191. 252 (Mette Fr ).
Dignus, Alex 678,697. .
Dithmar, Matthias 460.
-, Paul 95.
Ditzel, Johann 725. 727. 735. 776. 948.
Dodeleben, Arnt 826.
-, Hans 28. 82. 461 (Margarethe Fr.).
481.
-,Hans, Johann 461.481.
-, Heinrich 481.
-, Hermann 28, 32.461.481.
-,Peter 461.481.
-, Thomas 461. 481.
-, Mette 32. 461. 481.
Dolle, Hermann v.d. 32,78.
-, Peter v. d. 687. 911. 927.
Dom, Jacob vom 858.
-, Moritz vom 506.
-, Tyle vom 858.
Domnitz, Gise 599. 654,
Doring, Claus 186 (Anna Fr.).
-, Peter 599. 632. 683 Sch.
Dorre 859.
-, Claus 73. 125. 243. 907.
-, Curt 20.61. 184.
-, Hans 73.125.
Dreer, Heinrich 174.
Namen- und Orteregister, 985
Dreger, Hans 499
-,Feter, gen. Reynehus 195.
Dreyger, Peter 83.
Dreyleben, Henning 188.
Drewes, Albrecht 302.
-, Hans 72.
- ‚ Henning 201ff. (Mette Fr.).
-,Johann 72.
-, Peter 90.
-, Ulrich 169. 233 Bın. 301. 933.
Drosen, Hans 102. 372.
Dusze, Hans 127.
Evenhoch, Heinrich 525 (Isseltruth Fr.).
Eggert, Lamprecht 833.
-, Peter 881.
-, Margarethe 504. 541.
Eykelmann, Ludwig 565,
Eichstädt, Heinrich 468,
-, Tile 499.
Flebrecht, Koppe 875.
Emden, Claus v. 880,
-, Cone v. 880.
— , Cone v. 27. 87. 98. 100, 115. 131. 156.
164. 199. 320. 376. 419. 499. 504.
-, Cone d. jüngere 156. 541. 588. 674.
g
124. 749. 158. 765. 148. 799. 800. 943.
-, Cone v. 156. 724.
-, Valentin v. 32. 78. 218. 484. 585. 588.
590. 724. 753.
-, Hans v. 31. 588. 724.
- Hans v. 778.
- , Henning v. 31. 156.
-, Levin v. 588. 724. 802.
-. Werner v. 411. 412. 625. 626.632. 765.
772.776. 779.
Ende, Peter am’ 726.
Engel, Claus 579.
Erfurt, Fritzsche v., gen. Tymme 28. 142.
Erik, Cyriacus 318.
Erlenbach, Blasius 630.
- ‚Johann 630.
Ernstes, Jost 418.
Ewitz, Ludwig 117 R.
in Clemens 601.
492. 601. 747.
-, Henning 169.
Valdorf, Hans 135. 147.
Var, Gerke 54. 55.
Velpennig, Hans 186 (Zacharia Fr.).
Vesze, Gories 927.
Vethe, Dietrich 636,
F euerhake, Werner 69 (Ursula Fr.). 116.
Vihanden, Heinrich v. 759.
Finke, Friedrich 778,
-, Heine 778.
Fischer, Dietrich 482.
ans 315.
^ ’ Heyne 88. 130.171 (Elisabeth Fr.). 315.
Fischer, Drewes 104.
-, Simon 623.
Vlanken, Margarethe 674.
Fleming, Heinrich 190 (Margarethe Fr.).
-, Biverd 26,
-, ‚Simon 499. 944.
Flutwedel, Hans 219.
-, Paul 474. 484.
Foge, Hans 172. 499.
-,Jacob 813.
Foyteblume 875.
Vorhauer, Hermann 707. 708.
Voss, Claus 897. 906.
-, Claua 115.
-, Hans 499.
Francke, Hans 662. 945.
-, Heinrich 762. 763.
-, Matthaeus 251.
Freyser, Hans 386.
Fricke 904.
-,Cone 652.
-, ‚Drewes 366. 652. 938.
-, Fricke 748.
-, Hans 385 (Grete Fr.). 652.
- I acob, gen. Kistemaker 434.
-, Peter 767 (Margarethe Fr.).
Fridach, Hans 656
Vryge, Wolters 101.
Fritze, Georg 767.768.
- Hahs 769. 772 (Margarethe Fr.). 774.
775.
-,Urban 770 (Brigitte Fr.).
Fure, Gerke 20.
Fut, Heinrich, 420 (Barbara Fr.).
Garbreter, Hans 449.
-, Henning 636.
Garto, Johann 218.
Geferd, Hans 1. 25. 72. 79. 100 (Margarethe
Fr.
-, Margarethe 922. 929.
Gerardes, Gerke 424, —
Gerbrecht, Simon 132. 320.
-, Udo v. 875.
Gericke, Jacob 156. 774. 798, 812. 815.817.
825. 880. 885. 854. 861.
-, Jacob 849. 850. 980.
-, Stefan 371.421. 775. 798.
Germersleben, Ciriacus 170. 336 Sch. 483
(Gertrud Fr.). 499.
-, Claus 685.
-, Cone 461 (Helene u. Sophic Fr.). 584.
-, Georg 150. 461.479. 584. 683.
-, Peter 142.499. 698.
-, Katharine 461.
-, Ottilie 461.
Gernegrot, Heinrich 582. 652.
Gittelde, Hans 872.
Glunemann, Drewes 84.
Gluczing, Jordan 132,
986 Namen- und Ortsregister.
Gode, Cone 883.
Godeke, Cone 315.
-, Valentin 499.
-,Peter 150 499.523 (Anna Fr.). 695.
Goldeke, Georg 630.
Goldener, Johann 900.
Gollaw, Heyne 87.
Goltsmed, Ludwig 30.
-,Tyle 906.
Gorges. Heinrich 150 (Barbara Fr.).
Gorrenhagen, Moritz 438.
Gorres, Hans 467 (Mette Fr).
-, Helene 467.
Gothan, Joachim 506.
Gottschalk, Heinrich 187.
Gram, Thomas 657.
Grauetopp, Hans 157.
Greshoff, Johann 413.
Griebon, Arnt v. 668. 665, 695. 699. 867.
95
Grife. Heinrich 883.
Groveley, Heinrich 126. 922.
Grover, Johann 870.
Gröningen, Jacob v, 673.
Grote, Hans 464.
Gruber, Ludwig 486.
Grundis, Margarethe 941.
Gruntmann, Árnold 317.
Gübs, Hans 401. 591.
Gusow, Heinrich 42.
Hake, Facies 698.
-, Hans 568.
Hakeborn, Busse 190 (Saffe Fr.). 313.
-, Claus 686.
Hagemann, Georg 101.
-, Hermann 499,
Hahn, Cone 576.
Hamel, Heinrich 697.738, 739.
Hanne, Claus 601.
-, Cone 326,
Hannemann, Fricke 497,
Hanover, Hans 422.
Hans 862.
lant, Hans 186. 187.
Harkstro 20. 61. 407. 766.
-, Àrnt 185. 429. 477. 481. 480.
-, Claus 27.
-, Erasmus 684.
-, Hans 185. 684.
-, Heinrich 102. 185. 477. 481. 486. 684.
791. 857. 867. 869.
-, Hentze 22.
-, Thile 657. 683. 684.
-, Tbomas 26. 27. 89. 185. 398. 403. 437.
486. 499. 501 ff. 540. 602.
477. 481.
657.
Harmen, Borchert 448, 444.
Harsdorf, Hans 826. 828.
Hartmann, Arnt 28. 65.
Hartung, Hermann 38.
Hasenbalg, Michael 602.
Heckt, Hans 661.
Heydeke, Heyne 499.
Horae rl. Hans 376.
7
-, Pe
Heinrichs, Gerke 673.
-, Hans 693,
Heyse, Heinrich 818.
-,Johaun 466. 479.
Helderung, Hans 499. 630.
Hellers, Gertrud 948.
Helwich, Bartholomaeus 491.
-,Drewes 491 (Margarethe Fr.).
-,Hans 495.
Herberge, Hans 650.
Hermanns, Burchard 455.
Hermes, Hermann 458.
-, Henning 458.
Herwest, Cord 147. 195. 582.
Hertzhals 321.
-, Friedrich 113.
Hintze, Hans 601.
Hoke, Hans 499.
Hovemeyger, Hans 601. 626. 629.
Hohenbode 858. 859.
-, Heydeke 111. 143. 144. 146. 156. 808.
411. 419. 568. 923.
-, Tile 138 (Margarethe Fr.). 347. 589.
778. 818.
Hoyge, Weske auf der 99 (Ilse Fr.).
Hoym, Hans 654. 749. 813.
Honenrode, Claus 749.
Hoppe, Bernhard 652 (Cunule Fr.).
-, Drewes 150.
-, "Fricke 150.
Horneburg, Heinrich 624.
Hosang, Gregor 428. 924.
-, Hans 666. 776.
Hosze, Henning 168.
Huge, Hans 258,
-, ans 258. 751.
Jan, Thomas 192 (Adelheid Fr.).
Jensz, Ehilipp am I5
J iges, atthaeus 157.
Iivert, Ebeling 582.
Insel, Claus 499. 653. 873.
-, Hans 738. 739. 831.857.
J ordens, Amrnt, Bm. 899. 900.
Irslove, Ludeke 26.
]senberg 899.
Juden, Flor vor den 31. 758.
Juncker, Hans 620.761.
Juterbock, Hans 399.
-,Jacob 499.
Lafferd, Hans 159.
-, Hermann 412.
Lam, Georg 911.
-, Georg 156. 674. 721. 911 (Clara Fr.).
Namen- und Ortsregister, 987
Lam, Hans 549.
-, Heinrich 466.
- ‚Ludeke 7 752.
-, Moritz 36. 170. 921. 926. 927.
Lange. Drewes 857.
Langebawr, Hans 529.
Langenboy, Hans 183,
-, Heyre 139.
- ' Matthias 657.
-, Peter 458. 479. m.
Langener, Drewes 667
Langepeter, Balthasar 151. 458. 576.
-, Peter 634.
Lappe, Marcus hg
Levins, Hans 946
Lehnen, Margarethe 925.
Lemsdorf, Caspar 80.807.
Lendrick, Hans 736.
Lenyn, Drewes 362.
Lentke, Claus 684. 745. 760. 873.
-, Matthaeus 81. 98. 100. 164. 321.
Lente, Lorenz 156. 525.
Lentze, Hans 423 (Elisabeth Fr.).
Lentzen, Hans 560.
Lichterfeld, Claus 195 (Gertrud Fr.).
Lindau, Claus 460 (Ike Fr.).
-, Peter 28. 56. 65. 66.
- ; Tile 28. 30. 56. 65. 66. 101. 499. 591.
25.
Lindener, Matthias 391. 407. 649.
Linneweber, Fritz 916.
Lippold, Hans 189. 164 (Ude Fr.). 181.
Lodewyghes, Ilse 505.
Loytzir, Claus 81.
Lose, Betmann 118. 491. 671.683. 945. 950.
-, Caspar 37 (Mette Fr.). 113.131.
-, Dietrich 480 (Katharine Fr.).
- ; Hans 113. 115. 945 (Sophie Fr.).
Louwe, Vester 924.
-,Jacob 406.
-, Stefan 873.
Lubbrecht 759 (Katharine Fr.).
Luckow, Claus 699.
-,die Luckosche 894.
Luchten, Jacob zur — 26.
Luchtenmacher, Jacob 147.
-,Jacob Busse, gen. L. 371.
- , Lorenz 427 (Margarethe Fr.).
- ‚Elisabeth 427
Ludeke, Caspar 437 (Mette Fr.).
Ludekens, Gisze 567.
Luder, Hans 601.
Ludewigs, Else 550.
Lutter, Ebeling 480 (Mette Fr.). 766,
Die Luttermannsche 757.
Mackerey, Hans 869.
Martens 242.
-,Jacob 393.
Mass, Bastian 685.
-, Hans 525. 676.
Maswitz, Lex 776.
Mauritz 582.
-, Claus 155. 174.184. 312. 417. 524.
-, Hans 7.81.
- Hans Sab 404. 406. 486. 845.
- Johann 8495.
- ‚Peter 499. 575.
- ‚ Thomas, Synd. 486. 499. 501 ff. 522.539.
540. 566. 603. 622. 627.761. 862 (Mecht-
hild Fr.).
Me er, Cone 438.
einrich S. 129. 168. 174.175.
- , Peter
Möitzendorf, "peter 711 (Margarethe Fr.).
Melk, Erik 875.
Merten, Jacob 442.
Mette, Peter 113. 138.
Mettern, Gótze v. 628.
Meurer, Jacob 658.
Mewes, Drewes 166.
-, Hans 15.794 (Hebele Fr.). 739. 857.
-, Johann 186.
Micheling, Heinrich 498.
Misner, Simon 950.
Missingsleger, Hans 690.
Mysdung, Jacob 318 (Margarethe Fr.).
398. 666.
Molen, Werner zur 479. 141.
Monicke, Hans 460 (Margarethe Fr.).
-,Jeronimus 460.
-,Simon 460.
Monte, Johannes de 813.
Mordeber, Hans 577.
Moring, Heine 385.
Moritz 513.
-,Asmus 682. 688. 689. 699. 722—124.
789. 742. 743. 750. 752. 778. 796. 804.
812. 818. 816. 850. 852. 857. 859. 860.
863. 865. 870— 872.
-, Claus 408.
-, Hans 134.
Mosicke, Claus 882.
Mossentyn, Hans 855.
Motze, Sebastian v. 408.
-, Margarethe 155. 408.
Mücke, Erdmann 886 (Susanne Fr.).
- ‚ Tile 812.
Mühling, Balthasar 697.767 (Elisabeth
Fr.). 796. 870. |
Müller 61.
-, Cyriacus 481.
-, " Hans 887.
- . Hans 10. 26. 97. 67.111.142. 145 (Anna
Fr.). 151. 907. 910. 912.
- Hans 412. 434. 464. 566. 632. 638.
653 (Mette Fr.). 868.
-, Hans, zum goldenen Ringe 95.
988 Namen- und ÖOrtaregister.
Müller, Heydeke 481.
-, Heinric
144 Bm. 146. 161. 438 Bm. 481. 497.
-, Henning 166.
-, Hermann 168. 175.
-,Jacob 505.507.549.
-,Johann 369.
-,Nicolaus 783.
-, Werner 147.
Muremeister 47.
Murow, Ludwig 308.
Nantow, Andreas 525.
Nefe, Philipp 728.
Nering, Johann 736.
Nesemann, Georg 582.
Nicolai, Michael 558.
Nyemann, Hans 578.
Nienburg, Hans 479.
-, Hermann 28.
Nyewerk, Hans v.950.
Nouwen, Hans v. 906.
Numburg, Caspar 472.
Nuwebecker, Michael 506.
Odilie, Heyse 196, 320, 326. 926.
-, Anna 926.
Oldendorp, Conrad 495 (Gese Fr.) 570.
Olvenstádt, Bernd 938.
-, Hans 498. 743.
Olmerstädt, Arnt 866.
Oltzen, Heinrich 591.
Oppermann, Hans 326.
Ortel, Lucas 696.
Osenbrügge, Ludeke 224. 225. 893. 943.
Osterborch, Drewes 855. 856. .
Osterreicher, Hans 816.
Ottersleben, Hans 540.
-, Hans 499. 501 ff. 781.
Palnitz, Curt 247.
-, Matthias 39. 776.
-,Paul 722.748 (Mette Fr.).
Panzermeker, Cord 4.
Pape, Werner 456.
Papellitz 26.
Papenberch, Drewes 386.
Papenborger, Ludeke 933.
Paschedag, Simon 725. 852.
Paternoster, Henning 688.
Pauwels, Drewes 148.
-, Hans 854.
Pegelow, Joachim 567.
Peyne, Henning v. 896, 904.
Pelle, Hans 801.
Peper, Hans 432.
Persick, Hermann 189. 306.433.
-, Lorenz 684.
-, Werner 116.161 (Anna Fr.).
Pester, Hans 678.
Peter, Georg 138.
Peters, Heinrich 422 (Ilse Fr.).
26. 89. 71 Bm. 88Bm. 115,
Peters, Matthaeus 072. 742.
Petz, Hentze 426.
Plogk, Burchard 684.
Plochuss, Heyne 326,
Ploning, Claus 599.
Polle, Cort 657. 939.
Polmann, Pulmann 8183.
-, Rudolf 143. 456.
Polcze, Matthias 420.
Popelitz, Tile 86 (Adelheid Fr).
Poppe, Claus 919.
-,Claus 919.
-, Nicolaus 7. 11.
Porczk, Hermann 54. 55.
Preper, Hans 861.
Prester, Hans 861.
Priester, Matthias 944,
Pril, Dietrich 408.
Prylop, Claus 433.434.
-, Hans 433. 434.
-, Heine 438. 484.
-, Tile 433. 434.
Puweling, Bauwell, Adam 460, 484. 579.
586. 667. 725. 730. 869. 946. 952.
-, Blasius 626.
Quasebarth, Lorenz 169. 767.
Querstede, Jacob 896.899. 912.
-, Jacob 217. 402. 463. 465. 474. 667. 669.
725. 986. 938 — 940. 946, 947. 952.
Quotz, Cone 878.
Radewolt, Berthold 766.833.
-, Christoph 766, 833.
Randau, Henning 513.
Refelt, Claus 656,
Resegan, Claus 671.
Retzow, Hans 923.
Rifestal, Ludeke 649. 658.
Rigmann, Jacob 807.
Rymann, Georg 227 (Margarethe Fr.).
670. 985.
Rymsnyder, Bode 18 (Katharina Fr.).
-,Claus 919.
Rinck, Thile 5%.
Ritter, Hermann 406.
Robin, Hans 688 689. 762, 773 Bm. 783,
786 Bm. 787.817. 846. 857. 862. 950.
-, Hans d. ältere 868.
-, Frau 761.
Rokeleve, Hans 928.
Rode, Famile 99. 115.
-, Alexius 188.
-,Caspar 623. 653.
-,Cone 17. 18. 26. 89 Bm. 70 Bm. 181
(Margarethe Fr.).. 461. 814. 916. 920.
9
-, Cone 188. 191. 417. 700. 733. 814. 862.
940. 941.
-, Cone 814.
-, Gabriel 195. 783, 814.
Namen- und Ortsregisrer.
Rode, Hans 30. 31. 92. 103 Bm. 105. 113,
155. 164. 184. 188. 225. 316. 336 Bm.
343 Bm. 367 Bm. 392. 409. 417. 418.
421. 470. 479 Bm. 512. 524, 590, 628.
635 Bm. 666.
-, Hans d. jüngere 764. 769. 776. 778.779.
-, Heine 180. 333
-, Heinrich 49.118.
-, Heinrich d. ältere 195. 316, 417. 430 ff,
499. 505. 550. 625. 650. 700. 740.776.
118.
-, Heinrich d. jüngere 398. 600 Bm. 679.
7133. 873. 941.
-, Hermann 316.
-. Jacob 59. 107 118.
590. 660. 664. 733. 776.790. 814. 941.
944.
-. Joachim 679 (Anna Fr.). 733. 814.
-, Johann 195.
-, Lorenz 148. 188. 316.
-, Martin 148. 188. 316.
-, Matthias 504. 541. 666. 688.769. 874.
(Clara Fr.).
., Michael 875.
-,Paul 875.
-, Simon 781. 777—782. 788. 791. 793,
794. 809. 810. 814.824. 829— 832.835,
Sp 839 (Gertrud Fr.). 841. 848 bis
48.
-,Thomas 17, 18. 83. 87. 111. 118. 142.
146. 164. 188. 927.
-, Thomas 188. 191. 398. 484. 625. 744.
716. 118. 814.
-, Anna 814.
-, Anna 814.
-, Heyle 814.
-, Ilse 814.
-, Sophie 461.
Rover, Claus 347.
-, Heinrich 446,
Rogütz, Bartholomaeus 565.
Romer, Claus 936.
Rosian 698.
Roszeke, Heyne 119 (Yde FY.).
Rosslin, lHleiurich 427.747.
Rulfs, Drewes 585.
‚Hans 182.
-, Heise 115. 911 Bm. 916.
-, Heise 499. 564. 603 Sch. 616. 748,
-, Levin 149.
Rust, Hans 879.
Salmann, Familie 858.
-, Hans 123. 125. 131. 151. 160,
-, Heinrich 12. 18. 20.37.39. 61. 66.73.
88. 90. 99 (Elisabeth Fr.) 123, 125.
130. 131. 184. 385.
-,Jacob 123. 125. 131. 151. 160. 167. 807.
318. 637. 658 (Katharine Fr.).
195. 219. 228.810.
816. 417. 461 (Ottilie Fr.). 470. 499.
989
Salmann, Thomas 123. 195. 181. 151. 158 ff.
167. 307 318. 385. 421. 637. 858 (Katha-
rine Fr.).
-, Adelheid 123. 131. 167.
-, Ilse 123. 131. 167,
Santersleben 466,
-, Fricke 677.
-, Hans 58. 70. 677.
Sasse, Heine 670,
Schapen, Katharine mit den — 514.
Schartau, Heideke 48.
-, Henning 31. 115. 747 (Sophie Fr.).
Schat, Jacob 169. 885. 400 (Margarethe
Fr.). 578. 646,
Schechting, Hans 135. 651, 685.
-, Peter 135.
Scheiring, Emmeram 733. 757. 762.782.
-, Hans 410. 416. 428, 424.
-, Johann, Dr. 416.869.
Schele, Stefan, gen. Severin 812,818 (Anna
Fr.). 318. 365. 471.
-,Severin 918. (Katharine Fr.),
Schenen, Benedikt v. 596. 633. 646. 944.
Schermer, Jan 602.
Scherping, Heinrich 406. 627. 731. 733.
944. 9
Schildow, Bernbard 657.
Schilling, Heine 4.
Schilt, Hans 846.
Schinke, Hans 468 (Sophie Fr.).
Slachmann, Burchard 937.
Slag, Palm zum — 219.
Slevenitz, Kersten 656.
Slening, Margarethe 623.
Sluter, Hans 666.
Schmidt, Kersten 404 ‚(Helene Fr.).
- , Ciriacus 232.595. 6
-, ‚ Claus 148, 582.
- Hans 900,
-, Hans 316.
-,Jacob 26, 376. 426.
-, Moritz 26.
-, Wiprecht 676.
Smedeknecht, Albrecht 564. 568.
-, Drewes 568,
Schonebudel, Ludeke 492,
Sconemann, Heise 902—905,
Schonaw, Henning 499.
Schor, Hans v.891.
Schotteler, Gerke 630.
Schróder, Gerdt 465.
-, Heinrich 148,
-, Matthias 376,
-, Wolter 73.
-, Katharine 694,
Schultze, Scultetus, Bartholomaeus 802.
-, Brand 924,
990 Namen- und Urtaregister.
Schultze, Clemen 721.
-, Cone 912.
-, Cone 504.541.
-,Cone oder Beckerer 830.
-, Hans 372. 385. 566. 581. 630. 689.
-, Heinrich 224. 225.429.405 8596.
-,Jacob 506. 862.
-, Lorenz 408. 673.
-, Marcus, zum goldenen Arm 798.
-, Stefan 577. 578.
-, Thomas 577.
Schurow, Blasius 159,
-,Jan 185.
Schuss, Martin 788.
Schütze, Drewes 19.
Swede, Hans 386. 391.
Swertiegers, Gese 185. 495. 916. 918,
Schwiesau, Barthold 28.
Seehausen, Conrad, v. Northeim 305.
-, Matthaeus 724,
-, Martin 677.
Severin 535.
-,Stefan 812.:813. 818. 393. 600. 616.
Seger, Paul 169.
Semmel, Heine 484.
-, Paul 88.
Senstede, Heine 934.
-, Anna 934,
Sesen, Conrad v.233 ff.
-, Hans 670,
Sigersleben, Hans 468.
Sipel, Claus 650. 741.
Socher, Valentin 586.
Soling, Claus 385. 925 (Margarethe -Fr.).
-, Katharine 385.
Sone, Hans 161—168. 585.
Sorder, Claus 582.
Spelhovel, Heinecke 875.
-, lile 424.
Sperling, Heinrich 316.
S pillendreger, Hans 312.
Spyritz, Claus 88.
Spiser, Silvester 492 (Wolburg Fr.).
Spisshalm, Claus 65.
Sprengel, "Wilhelm 645.
Staagke, Henning 404.
Stabr, Valentin 393,
Starke, Matthes 4
Stecker, Lorenz 189 (Margarethe Fr.). 420.
Stede, Hans 387.
Steffens, Thomas 401. 484. 576. 583.
Stegemann, Claus 410. 459 (Katlıarine Fr.).
486, 752. 757. 838,
-,Johann 752.
-, Nicolaus 924.
Stein, Albrecht 586.
Steinbegk, Georg v. 484.
-, Thomas: 862.
Steinberg, Caspar v. 694,
Steinborg, Georg 412.
Steinvorde, Heyse v. 127,
Steinsetzer, Hans 639.
Stemmand, Hans 186. 187. 193.
Stern. Fricke zum — 326.
Styn, Ludeke 26. 97 (Dorothee Fr). 150.
137. 244. |
Stoff, Simon 595.
Btovemann, Heise 302.
, Henning 302.
x die Stovemannsche 723.
Stoyer, Hans 9.
Stoylezmann, Heinrich 101.495. 928.
Storm, Claus 499. 501 ff. 540. 592. 863. 864.
950,
ES Henning 421.562 (Elisabeth Fr.). 781
m
Strobeck, Heinrich 493.
-, Walther 4.
Strodtmann, Valentin 123.
Strusz, Heine 84.
Stulmeker, Moritz 432.
Stunyngsche, die 625.
Sulfolt, Hans 736.
Sulte, Brand 22.
-,Claus 22.
-,Heinrich 22. 874 Bm. 375. 387. 401.
426. 463. 465. 488. 500. 501 ff. 505 ff.
526. 539. 566. 567. 569. 608. 616. 930
Bm,
-,Tile 22.
- , Thomas 603 Bm. 616 Bm. 622 Bm. 673
Bm. 697. 744. 761. 781.
Surber, Blesius 689.
- ‚ Stefan 689.
Teyge, Hans 182. 204. 205. 281. 316. 330.
332. 372, 404—406. 409. 410. 438, 462.
696. 732. 937.
-, Jacob 204. 205. 458. 576. 684.
Teigel, Drewes 669.
Thomas, Peter 912 (Gese Fr.).
Thumbesten, Hans, al Bone 570 (Rise Fr.).
Tydeken, Héinrich 565.
Tyden, Hans 465.
-; Heine 465 (Agathe Fr.). 652.
=, , Heine 465.
Tilemann, Öltze 117.
Tymann, Brosius 188.
-, Hans 318,
Tymmermann Berthold 4.
Tolner, Claus 626,
Topp, Hans 857.
Trupitz, Hans v. 371.
Tundersleben, Hans 8.
Ulrichs, Paul 505. 548.
Ummelop, Claus 774.
Ummendorp, Hans 935 (Mette Fr.).
Namen- und Ortsregister. 991
Unvorferd, Heinrich 167.
Unrouwe, Claus 70. 926.
-, Curt 36.
Ursleve, Henning 4.
Walbeck, Fricke 146. 147 Bm. 225.
Wanzleben, Georg v.113. 147. 917.
Weddele, Claus 81.
-, Hans 31.
Weddingen, Heideke 82. 930 (Barbara Fr.).
-,Lorenz v. 164.
Wedegonis, Peter 781.
Wegener, Heyne 668.
Wegheners, Sophie 833.
Welre. Silvester 252 (Ge:e Fr.).
Wendehake, Dietrich 566.
Wennemar, Art 877.
-, Claus 877.
-. Claus 877.
-, Friedrich 877.
-,Hans 877.
-, Heyne 107.911.
Wenner, Bernt 795 (Anna Fr.).
Wentzlow, Wolborg 797. 805.
Werben, Thomas 165 (Katharine Fr.). 621.
Weske, Hinze 87
-, Marcus 566.
Westfal, Bartholomaeus 67.68. 74. 213.
-, Hans 764. 938.
-, Heinrich 764.775Bm. 781 Bm. 933.
-, Lorenz 774.845.
-, Stefan 674.
Westram, Tyle 169. 197 ft.
Wichmann, Albrecht 156. 639.
-, Àndreas 539.
Wiederstorp, Berthold 82. 922.
Wygand, Drewes 5060.
Wilken, Hans 30.204. 225.
-,Sander 72.
Winkel, Hans 817.
Winkelmann, Urban 685.
Windel, Hans 414.
Winterfeld, Joachim 445 (Gese Fr.). 507.
Wyse, Hans 574.
-, Hermann 574.
Wittekop, Familie 115.
-, Berndt 141.148. 316. 569.
"Cone 21. 37.57.88. 128. 187. 141. 148.
9
-,Cone 187. 141. 148. 316. 684. 637.
-, Cone 141. 148.
-,Georg 137.141. 148. 411. 634.
-, Hans 57. 137. 141. 148. 152. 684.
-, Heine 21. 25. 37.
915. 921.
-, Heine d.jüngere 141. 147. 152. 435 ff.
440. 718.
-, Heine 141.
- ‚ lise 137.
89. 57. 84 107. 123.
141 Bm. 152. 258 Bm. 264 Bm. 386. 918,
Wittekop, Margarethe 137.
Woldenberch, Hans 755.
Wolder, Andreas 82 (Barbara Fr.). 326.
879.576.
Woldige, Hans 499.
Wole, Jan 15.
Wolf, Hans 878.
Wolmirstedt, Heyne 11.
-, Heinrich 567.
Wolter, Fricke 564,
-, Michael 861.
Woltersdorf, Hans 150. 405. 473. 579.627.
-, Paul 150. 473.
-, ‚ Ulrich 477.
Czalmann, Hans 251.
Czerwen, Wolburg 948,
Czien, Curd 172.
Czipel, Claus 330. 425. 657.
Czyrow, Heinrich 192 (Anna Fr). 898.
8.Örtliches: Strassen u. Plätze:
Berg, grosser 126.
Brand 405. 736. |
Breite Weg 45. 222. 252.468. 582.789.749.
Brusewinkel 192.379. 393.576.
Karismerstrasse 385.
Kleiderhof 449. 636. 646.
Krügerbrücke, kleine 638.
Krumme Strasse 405. 736,
Kuhstrasse, neue 748.
Diebeshorn 112. 127.894 407.408 606.861.
Venedische, Vornerische Strasse 647. 678.
Fischerstrasse (Wischerstr.) 123.
Gosewinkel 695.
Grapengiesser, in den 861.
Groppendorler Strasse 252.
Heilige Geist- Hof,-Kirchhof 418. 625. 728.
Jacobikirchhof 897.
Jobanniskirchhof 524.
Lakenmacherstrasse, kleine 885.
Ledderstrasse, Leiterstr. 28. 247. 406.
Loske Hof, Lódischer Hof 601.
Markt, alter 188. 818. 849. 853. 855. 857.
666. 683.
-,neuer 513 ff, 580. 531. 541—548, 547.
558 505. 606. 612. 614. 622, 630.680.
Papenstrasse 899. 924.
Petrikirchhof 723.
Peterssteg 723.
Pfeifersberg, Pipersberg 126. 136. 151. 169.
170. 192. 347. 423. 440. 589. 602. 666.
676.924.
Schilderschlippe 45.
Schuhbrücke 189. 420. 460.
Spiegelbrücke 157.195. 219. 886. 393.462.
525. 588. 665. 939.
Steinstrasse 101.113. 137. 898. 418, 414. -
992
Ufer, unter dem — 29. 522.
Unmelop 151. 458. 576. 578.634.
Wynhof 399.
Zeisigbauer, cziszekebur 873.
Häuser:
Arm, goldener 798.
Bär 96.
auf dem Brande 636.
Brothaus, Brotbànke auf dem Markte 349.
Dompropstei 606.
erzbischöflicher Hof, Moshaus 116. 452.
508. 536. 680. 722.
Hahn, roter 699.
Hals, langer 652.
Lauenburg 725. 197. 135. 776.
Leuchte, goldene 174.
Lilie, weisse 813.
Marstall 813.
Möllenhof 78. 264. 282. 283. 286. 311. 352.
356. 363. 364. 377. 379. 380. 452, 502.
504, 505. 507. 520. 586. 541. 543. 544.
545 ff. 547 ft. 606 ff. 611. 783.
Moshaus s. erzbischöflicher Hof.
Rathaus, Laube 233. 241. 518,
499, 585. 680. 683. 687.890.
ling, goldener 95.
Rosenkranz 192.
Rossmühle 827.
Schildikenbom 138.
Schlag 219. 444. 514.
Schloss 413. 414,
Schmiede 453.
Schóffenkammer 683.
Schwan 414.
Wedmann, alter 685.
Weintraube 695.
Wolf 460.
Zollhaus aut dem Marsch 608.
Zollhof 465.
Sonstige Örtlichkeiten:
Baumgarten des Erzbischofs 520.
Brunnen auf dem Marsch 608.
Domkreuzgang 346. 506. 553,
Elbbrücke, grosse Br. 515. 608.
Hofdorntze des Erzbischofs 520.
399. 452.
Marsch, mers 368. 370. 515 (grosser).
531. 532. 608.
Kaiser Otto Denkmal 680.
Roland 680.
rote Thür, rubea porta 53. 408. 452. 607.
705.
Sekret der Vikare 520.
Thore und Pforten:
Krökenthor, kruckedor, krokendor 116.124.
düstere Pforte 505. 545. 611.
Elbpforte 520.
Namen- und Orteregister.
Herrenpforte 520.
Hohe Pforte 399.
Schrotdorfer Thor 869.
Sudenburger Thor 95. 833.
Ulrichsthor 156. 466. 520. 536. 611. 748.
813.
Türme: 132. 351. 380. 502. 520. 535.
610. roter T., Bergfried 520. 536. 545.
610. 783. Schieferturm 520. 535. scheib-
lichter T. 520. 536. steinerner T. 536.
Turm hinter den Carmelitern 520. 536.
788. Taterturm 611.
nn
Magnus, Fürst v. Anhalt (1475—1508ı
109. 110. 156. 266. 402. 405. 455.456.
458. 567. 596. 666. 696. 729.745. 761.
767. 768. 769. 780, 781.788. 793. 923.
930. 936. 938.939. 941. 945,
-, Herzog v. Mecklenburg (1473—1497)
100.257. 341. 617 ft. 620.
-, Simon, B. Zerbst (1509) 826.
Mahrenholtz, Marnholt, Curd v. (1473) 98.
-, Hans v, (1473) 98.
- ‚ Johann v., Domherr M. (1508— 1513!
795. 874.
Mainz, Erzbischof v. 330. 840. 343.
-,Cleriker Krumbein 154.
Malentitz, Malentz, Donat, Pfarrer S.
Ambrosii (1418—1490) 139. 168. 412.
Malstorp, Gorges, B. Zerbst (1503) 707.
Maltitz, Maltis, Caspar v., erzbischöfl. Rat
(1491— 1498) 485. 440. 471.
Mammendorf, D. Kr.Wolmistädt 454.
Mancholt, Nickel (1495) 574.
Mangstorp, Stefan, Vikar (1466) 14.
Mansfeld u. Heldrungen, Graf Albrecht v.
(1407) 880.
-, Ernst, Graf v. (1483) 268.
-,Gebhard, Graf v. (1488) 391.
- ‚Günther, Graf v. (1407) 880.
-, ‚ Günther, Graf v. (1499) 654.
Markdreger, Jude M. (1493) 467.
' Marci, Heinrich, Vikar (1504) 736.
Margarethe, Herzogin v. Braunschweig
(1485) 315.
-, Herzogin v. Sachsen, Abtissin v. Suse-
litz (1478) 142.
-,Abtissin Marienstuhl (1470) 61.
-, Küsterin Marienstuhl (1470) 61.
Mariendorf bei Magdeburg 716. 737.813.
818ff. 052,
Marien-Magdalenenholz bei Cracau 823.
Marienstuhl bei. Egeln, Kl. 19. 37. 61.38. -
159, 158. 454. 772. Äbtissin : Margarethe
61. Küsterin: Margarethe 61. Nonne:
Margarethe Arender 772. .
Namen-und Ortaregister.
Marienthal, Margentall,
schwei
Martin, ion Zerbst (1468) 37.
Martens, Knecht M. (1482) 242.
-,Jacob, B. M. (1488) 393.
Marz, Hans, B. Braunschweig (1495) 564.
Mass, Bastian, B. M. (1501) 685.
-,Hans, B. M. (1495—1501) 525. 676.
Maswitz, Lex, B.M. (1504) 776.
Matthaei, Nicolaus, Vikar (1488) 392.
Matten, Tile, B. Niederdodeleben (1486)
350.
Matthias, König v. Ungarn (1481— 1486)
207. 212. 213 ff. 228. 271.292. 294. 337.
339.
-,Abt v. Berge (1495 1500) 575. 576.
578. 579. 582—590. 595. 599. 601. 602.
621. 623. 626. 629. 633 — 637. 639. 646.
650—653. 656. 657. 665 — 667. 670. 671.
673. 676. 684. 685.
-, Abt v. Riddagshausen (1467 - 1468) 28.
32.
-, Minister der Barfüsser (1434) 888,
Mauritz, Mauricii, B. M. (1496) 582.
-,Claus, B. M. (1479— —1494) 155. 174.
184. 812. 417. 524.
-, Hans, B. M. (1465— 1471) 7.81.
- ‚Hans, B.M. (1487 — 1510) 385. 404.406.
486. 845.
-, Johann, B. M. (1510) 845.
- , Peter, B. M. (1494—1495) 499. 515.
- , Thomas, Dr. Syndikus M. (1494 bis
1512) 496. 499. 501 ff. 522. 539. 540.566.
603. 622. 627.761. 862 (Mechthild Fr.).
Maximilian 1, Kónig u. Kaiser (1486 bis
1509) 327. 836. 342. 457. 464. 629. 643.
656. 802.
Mecke, Johann, Vikar (1482-1507) 247.
407. 422. 425 586. 666. 728 736. 739.
759. 774.
Mecklenburg, Herzog v. 875.
-, Albrecht, Herzog v. 100.
- ; Balthasar, Herzog v. 257. 617 ff. 620.
-, Heinrich, Herzog . 6. 93. 91. 100.
- ‚ Johann, Herzog v. 100.
-, Magnus, Herzog v. 100. 257. 341.617 ff.
620.
Meckow, Melchior v., Dompropst M. (1480
bis 1484) 179 195. 304. 812.
Mechthild, Ábtissin S. Agnes (1493 bis
1496) 466. 598.
-, Äbtissin Althaldensleben (1477) 129.
- ; Priorin S. Mariae-Magdalenae M.
(1476) 119.
Medewitz, Haus, B. Zerbst (1445) 897.
Meyv ndorf, Kl. 86.196. 518.591, 747. 871.
Ábtissinnen: Anna 86. Christina 513.
591. Elisabeth 871. Priorin: Barbara
871. Propst: Odelbroth, Ludolf 196.
Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3.
Kl. in Braun-
993
Meyer, Meyger, Megor ; Jude Stassfurt
(1477 —1483) 131. 291.
- der dryer, Jude M. (1493) 467.
-, die Mogerin, v. Kalbe, Jüdin (1493) 467.
- , Kone, B. M. (1491) 433.
-, Heinrich, B. M. (ir? arg) 128. 129.
168. 174.175.
-, Henning, B. Neustadt (1488) 887.
-, Peter, B. M, (1453) 907.
Meyning, Philipp (1475) 108. 109.
Meins, Paul (1480) 938.
Meyscl, Lorenz, B. Neustadt (1497) 684,
Meissen, Markgrafen v. 46.
-, Burggraf Heinrich v. 491.
-, ‚Bischof Johann v. 168. 175. 238. 244
bis 246. 268. 270f. 281. 288. 289. 291.
335. 358. 463. 465. 474.
Meystermann, Anzel, JudeM. (1493) 467.
Meitzendorf, D. Kr.Wolmirstädt 466. 872.
-, Jaspar, B. Zerbst (1513) 872.
-, Peter, B.M. (1507) 777 (Margarethe Fr.)
Melk, Erik, B.M. (1362) 875.
Melle, Mell i. Westfalen 829.
Meltzer, Nicolaus, Dr. (1501) 685 ff.
Mens, Claus, B. Neustadt (1496) 589.
Mentz, D. Kr. Jerichow I. 166. 567. Bauer:
Moller, Simon 567.
Merseburg, Stift 469.
^ Bischöfe: 265. -, Johann 546. -, Tilo
-,Dompropst: Johann v.Nuwenstete 188.
191. 406. 454.
-, Stadt 514. 781.
Merten, Mertens, Meister,B.Münden (1512)
864.
-,fule (1468) 921.
— Jacob, B. M. (1492) 442.
-, Matthaeus, B. Frohse (1493) 466.
Merzstroff, Wolfgang (1510) 833.
Meseberg, B. Zerbst (1465) 11. 919,
-,Claus, B. Zerbst (1493) 478.
-, Leonhard, Dr. (1609) 2 471.
Mette, Poter, ;M. (1475 -1478) 118.
138
Mettern, Götze v., B. M. (1497) 628.
Meurer, Jacob, B. M. (1500) 658.
Mono" Mews, Benedict, B. Zerbst (1465)
92
-, Drewes, B. M. (1479) 166.
-, Hans, B. M. (1466—1511) 15. 724
(Hebele Fr.). 739. 857.
-, Johann, B. M. (1478) 136.
- , Peter, B. Koselitz (1489) 105,
Michael, "Knecht Zerbst (1497) 166.
-,8. bei Magdeburg 8. 14. 75. 96. 139.
ED 416. 562. 594. 673. 692. 704. 716.
81
Michaelis, Martin, Altarist S. Ulrich (1481)
63
994
Michaelis, Peter, Vikar (1508) 795.
Micheling, Heinrich, B. M. (1494) 498.
Michels, Hans, B. Neustadt (1488) 388.
-, Martin, Priester M. (1498) 636.
Middelburg in Seeland 435. 436.
Miltitz, Georg v., Marschall des Erz-
bischofs (1486) 358.
-, Heinrich v., Hofmeister des Erzbischofs
(1486) 358.
Minkwitz, Hans v., Ritter, Hofmeister
(1483 — 1486) 264 ff. 275. 281—283. 286,
958.
Minden in Westfalen 829. 894,
-, Bischof Heinrich v. 315.
Minrouw, Georg, B. Neustadt (1490) 420.
Misner, Simon, B. M. (1499) 950.
Missingesdorf, wüst bei Schleibnitz 630.
Myssyngsleger, Hans, B. M. (1497) 630.
Mysdungk, Mistding, Jacob, B M. (1484
bis 1500) 313 (Margarethe Fr.). 393. 666.
-, Simon, B. Kalenberge (1500) 665.
Mistede wüst bei Altenweddingen 684.
Mytener, Curt, Prior Augustiner Qued-
linb. (1505) 760.
Möckern, St. Kr. Jerichow I. 912. Bürger:
Pregher 912.
Mokrene, wüst bei Atzendorf 371.
Moenholt, Matthes (1495) 5795.
Mogenhofler, Johannes, Dr., erzbischöfl.
Rat (1490— 1495) 424. 445. 477. 508.
522.539. 558. 566. 572.
Moldenhawer, Heinrich, B.Neustadt(1488)
388
Molen, Werner zur, B.M. (1493 - 1507)
479.771
Molitor, Molitoris , Adam Prokurator
(1513) 873. ,
-, Henning, Propst Aschersleben (1493)
412
-,Johann (1472) 89.
Mollenstede, Marcus, Vikar (1481— 1482)
195. 221. 247.
Molle. Hans, B. Halle (1471) 75.
-, Ludwig, B. Halle (1471) 75.
-, Margarethe, B. H alle (1471) 75.
Moller, Molner s. Müller.
molnerbeek bei Crakau 827.
Moltz, Moltzen, Andreas v., B Sudenburg
(1468) 29. |
-, Gottfried v., Möllenvogt und B.Suden-
burg (1470—1487) 15. 38 (Emmele Fr.).
306. 333.377.
-, Heinrich v., B. Sudenburg (1468) 29.
Monike, Hans, B. M. (1492) 460 (Marga-
rethe Fr.).
-,Jeronimus, B.M. (1492) 460.
-,Simon, B. M. (1492) 460.
Monte, Johannes de, B. M. (1509) 813.
Mordeber, Hans, B. M. (1495) 977.
Namen- und Ortsregister.
Moring, Hans, Móllenvogt (1466— 1469)
13.39.
-‚Heyne, B. M. (1487) 385.
-, Hermann, Pfarrer S. Potri (1496) 544.
Moritz, Familie M. 518.
-, Asmus, B. M. (1502 — 1512) 682. 688.
689. 699. 722—724. 739. 742.743. 150.
192. 778. 796. 804. 812. 813. 816. 850.
202. 857. 859. 860. 863. 865. 870 bis
"amus, B.Sudenburg(1504 —1506) 734.
-, Claus, B. M. (1489) 408.
-, Hans, B. M. (1477) 134.
Morte, Claus, B.Sudenburg (1505) 750.
Morcz, Haus, B. Zerbst (1474) 101.
Mosicke, Claus, B. M. ı1432) 882.
Mossentyn, Hans, B. M. (1511) 855.
Mosshauer, Paul, Dr., Offizial (1493 bis
1495) 474 508. 522. 560. 564.
Motzkow, Peter, B. Stassfurt (1496) 588.
Motze, Sebastian v., B. M. (1489) 408.
"iorargarethe, B. M. (1479—1489) 155.
Mücke, Mucke, Erdmann, B. M, (1486)
386 (Susanne Fr.).
-,Johann (1500) 658.
-, lile, B. M. (1484) 312.
Muckern s. Mockrene.
Mühling, Muling, Balthasar, B M. (1502 bis
1513) 697. 767 (Elisabeth Fr.) 796. S70.
Mühlingen, Grafen v., s. Barby.
Müller, Moller, Molner, Molre, Mulre,
B. M. (1470) 61.
-, Andreas, Vikar (1489) 409.
-, Cyriacus, B. M. (1493) 481.
-,Hans, B. M. (1433) 887.
-,Hans, B.M. (1452 —1478) 10.26. 37.
67. 111. 142. 145 (Anna Fr.). 151. 907.
910.912,
-,Hans, B.M, (1490-1512) 412. 434.
2
464. 566. 632. 638. 653 (Mette Fr.).
868.
-, Hans, zum goldenen Ringe, B.M.(1473)
95
-, Hans, B.Neustadt (1472—1492) 90.
94. 458.
-, Hans, B. Neustadt (1492) 458.
-, Hans, B. Sudenburg (1509) 795,
-,Heydeke, B. M. (1493) 481,
-, Heinrich, B. M. (1467 —1494) 26. 39.
71 Bm. 88 Bm. 115. 144 Bm. 146. 161.
438 Bm. 481. 497.
-. Heinrich, Schóffenschreiber M. (1494
bis 1503) 497. 672 (Anna Fr.). 722.
-, Heinrich, Vikar (1479—1491) 155.
321. 426.
-, Henning, B. M. (1479) 166.
-, Hermann, B. M. (1479) 168. 175.
Namen- und Ortsregister.
Müller, Jacob, B.M. (1494—1495) 505.
507.549.
-,Johann, Baumeister u. Vikar (1502)
694
-, Johann, B. M, (1487) 369.
-, Johann, Schreiber S. Agnes (1470) 67.
-. Matthaeus, Bm. Zerbst (1505—1512)
751. 826. 828. 833. 846. 863. 864.
-, Nicolaus, B. M. (1508) 783.
-, Otto, B. Stassfurt (1466) 13.
-, Paul, Unterküster M. (1498) 646.
-,Peter, Propst S. Lorenz (1472—1478)
85. 120, 144.146.
-, Peter, Altarist S. Ulrich (1478— 1481)
145. 933.
-, Simon, B. Mentz (1495) 567.
-, Werner, B. M. (1478) 147.
-, Werner, Schulze Kalenberge (1480) 181.
Münden 864. Bürger: Merten 864.
Münster in Westfalen, Monasterium 808,
894
Muntmeister, Andreas, B. Zerbst (1459)
918—915.
-,Jacob, B. Zerbst (1459) 913 - 915.
-, Peter, B. Zerbst (1459) 913—915.
-, Anna, B. Zerbst (1459) 913 — 915.
Münzenberg, Kl. bei Quedlinburg 317.
Muremeister, Matthias, B. M. (1469) 47.
Murow, Cyriacus, B. Zerbst (1453) 909.
-, Ludwig, B. M. (1484) 808.
Müsingk, leiurich, Pfarrer Hundisburg
(1494) 483.
Mutzel, Frau, B. Zerbst (1482) 250. 251.
Mützelitz, D. bei Rathenow 213. 276. 633.
N.
Naback, Johann, B. Sudenburg (1473 bis
1478) 96. 139.
Nachmann, Jude M. (1493) 468.
Nagel, Tews, B. Zerbst (1509) 825.
Nantow, Andreas, B. M. (1495) 525.
Naumburga S. 314. 367. Bürger: Schellen,
Blasius 367.
-, Bischof v. 265. 632.
Naundorf a Petersberge, D. im Saalkreise
1
Nedlitz, Neddelitz, D. Kr Jerichow J. 405.
565. Bauer: Jeronimus 405,
-, Dietrich (1509) 828.
Nefe, Philipp, B. Calbe (1504) 745.
-, l'hilipp, B. M. (1503) 728.
Neyndorf, Bernd v. (1473) 95.
-, Hans v. (1473) 95.
Nering, Arnold, Notar (1494) 501.
-,Johann, B. M. (1504) 736.
-, Johann, Vikar S.Sebast. (1485) 322.
Nese, Jacob, Decan S, Sebast. (1482) 247.
Nesemann, Geoıg, B. M. (1496) 582,
-, Hermann, Cler. Havelb. (1495) 539.
995
Nesemann, Hermann, Domherr (1503) 728.
Neubrandenburg 951.
Neuenhofe, Schloss bei Neuhaldensleben 99.
Neugattersleben, Gatersleve, D. Kr. Calbe
518. 583. 611. 678. 697. 744. 754.
Neubaldensleben, Haldesleve 69. 115. 370,
407. 644. 483. 591. 627. 731. 928. 930.
945. Bürger: Eberhard, Heine 483.
Santersleben 466. -,Hans 115. 930.
Scherping, Heinrich u. Lucas 627. 945.
Neumeister, 8. Nuwemeister.
Neundorf, Nigendorf. Kl. u Dorf Kr.Garde-
legen 433. Abtissin: Ánna v. d.Schulen-
burg 433. Propst: Rex, Johann 433.
Neustadt, nie, nyge stat, nova civitas bei
Magdeburg: 1. 5 6. 15. 32. 89.42. 48.
61. 63. 67, 70. 76ff. 78. 79. 85. 89.91.
96 —98 108. 120. 121. 128. 129. 132. 138.
141. 142. 149. 154. 171. 177. 191. 193.
196. 199. 212. 258. 293. 305. 319. 321.
336. 347. 348. 350. 870. 377. 379. 387.
. 390. 392. 409. 420. 454. 458 403.
. 493. 520. 529. 534. 536. 553. 555 ff.
. 960. 575. 587. 589. 590. 596. 598.
. 612. 620. 631 650. 667.670.673.
. 680. 684. 686. 709. 721. 726.
. 140. 743. 750. 751. 753. 757. 758.
. 761. 763. 788 796. 816. 821.839.
. 850. 854. 860. 864. 913. 920.942.
948. 944. 949.
-, Stifter, Klöster, Kirchen etc.s. u.Magde-
urg.
-,Strassen u.Plátze: Agneskirchhof 711.
Bardelebische Str. 196.
Beckenschlägerstr. 42. 121. 141. 142.
149.155. 171.193.850.409. 589. 670.711.
Bornstr. 191. 392. 477,
Breite Weg 76.711.860,
Kling 196.
Klosterstr. 864.
die Frissen 466.
Gesekenthie 348. 589.598. 633. 667.
Grünstr., grone Str. 85. 138. 575.
Havelbergische Str. 63. 103.
Lorenzkirchhof 711.
Mollendyk bei N.85.
Nobben 560. 634.
Sandstr. 76.
Schmiedestr. 129,
Schubstr. 711.
Thie 96. 348. 711.
Thumstr. 711.
-, Häuser: Dingbank in Frobse 128.
Fleischscharrren 200.
Rathaus 711.
Ritterhaus 711.
Sandstoben 76.
-, Thore: Inslebisches Th. 120. 521. 711.
712. 860.
68*
996 Namen- und Ortsregister.
Neustadt, nie, nyge stat. nova civitas bei
Magdeburg :
-,Steingrube bei N. 712.
-,Schultheiss Fritz Peter 39.
Gumprecht, Stefan 482. 483.
Haldesleve, Matthaeus 293.
Hormstorf, Kilian 191 (Gertrud Fr.).
Hon, Heinrich 158.
-, Schöffen 15.
-‚Innungen: Brauer 839.
Knochenhauer 79. 379.710.
Kürschner 91.
Gewandmacher 821.
Schneider 388. 560.
-, Bürger: Anckepenning, Heyne R. 667.
"Barteldes, Hans 598.
Beck, Berthold 740 (Margarethe Fr.).
Berndes, Hans 667.
-, Henning 757.
Bless, Simon 70.
Bom, Hans 347.
Borchstall, Heinrich 103.
Bornstede, Curd 388.
Bosse, Hans 350.
Brandes, Claus 864.
- oder Teygeler, Hans 305 R.
Breddin, Claus 60.
-, Heyne 99.
Brun, Peter 653.
Brunckau, Peter 171.193.
Bruns, Georg 42.
Busse, Stefan 653.
Kardemome, Henning 98.99.
Kerstens, Claus 191. 306.
Kylian 388.
Cleptzk, Cleps, Claus 392.560.
Kok, Hans 5. 6. 920.
Cofelt, Ciriacus 191.
Krevet, Hans 32.
. Kroger, Matthias 864 (Anna Fr).
Kruse, Jacob 196.
Krussow, Nicolaus 99.
Denreds, Olze 477.
Diszemann, Hans 860.
Dolleberch, Henning 387.
Dudesmann, Hermann 388,
Eylsleben, Barthold 388.
Eselmann 149.
Velepennig, Heinrich 486,
-, Hermann 463. 657.
Vesemann 8. Wes
Voget, Hans141. ‚142. 988. 721. 854.860.
Voss, Hans R. 3
Francke, Hans "i
Fricke, Lorenz 392.425. 774. 796.
Garlipp, Lorenz 560.
Gerecke, Henning 348 (Adelheid Fr.).
Gerloff, Fritz R. 121.
Gluczing, Bode 796.
Gorges, Hans 586 (Gertrud Fr.).
Gories, Peter 575.
Grope, Arnf 667,
-, Matthias 129 (Anna Fr.).
Jacob, Claus 348 (Barbara Fr.) 589.
Jorden, Fricke 388,
Lindow, Peter 212, 276. 033.
Lucas, Simon 388.
Ludemann, Bastian 667.
-, Hans 200.
Luders, Hans 589.
Meyger, Henning 387.
Meysel, Lorenz 634.
Mens, Claus 589.
Minrouw, Georg 420.
Moldenhawer, Heinrich 388.
Moller, Hans 90. 94. 458,
-, Hans iun. 458.
Nigebur, Cone, 85 (Anna Fr.).
Nortstede, Katharine 587, 599, 631.944.
Pelczer, Friedrich R. 121.
Peter, Fritz, Schultheiss 39.
Pulle, Hermann 673.
Rivenstale, Ludeke 653.
Robbin, Hermann 899.
Rodearnt, Dietrich 99.
Roseburg, Kersten 149 (Katbarine Fr.).
Sanne, Cyriacus 860.
Schartau, Henning 96 (Sophie Fr.97).
Schmidt, Smitt, Smed, Christian, Kar-
sten 421. 498. 684,
-, Valentin 46, 121 R. 152 (Herle Fr.).
-, Hans 421
-,Paul 849.
Schröder, Seroder, Albrecht 583,
-, Fricke 149.
Schulte, Tile R. 121. 631 Bm. 667.
Schutteler, Schott., Jacob 618. 620. 667.
Swartekonp, Kersten 63 (Margarethe
r.J.
Swiszow 76 (Margarethe Fr.).
-, Barthold 142. 154. 390. 436.
Starcke, Moritz 813.
Storgk, Hans 388.
Strosze, Thomas 108, 913.
Tegeder, Theyder, Hans 477. 497. 580
845 (Anna Fr.).
-, Matthias 796
Teygeler oder Brandes, Hans R, 305.
Tribbeses, Ludeke 121.
Udendorp, Claus 899,
Wadepol, Hans, R. 388.
Walbeck, Hermann 193. (Grete Fr.).
Wendehake, Barthold 155. 350.
Wesemann, Vesem., Claus 149. 186
(Gese Fr.). 633 653. 634,
Wichmann, Claus 1.
Wyse, Heinrich $87.
Woldicke, Thomas 633. 667.
Namen- und Ortsregister.
Zachei, Johann 805.
Czelleke, Hans 943.
Zerbst, Matthias v. 177.
-, Stefan v. 61.
-, Engele v. 177. 193. 864.
Czyringk, Jacob 506. 553.
Neustadt a.d Finow 438. 439.
-, Balthasar v. Dompropst Halberstadt
(1494) 496.
Neuwerk, Kl. bei Halle 124. 130.137.261.
263. Propst: Erasmus 261.
Nickelde, Nickelfeld, wüst bei Biere 147.
558. 582. 684,
Nicolai, Michael, B. M. (1495) 558.
Nicolaus, Abt Hillersleben (1489 1510)
401. 426. 433. 498. 560. 580. 684. 740.
767.845.
- „Abt Zinna (1402 1497) te 500. 501ff.
508 ff. 522. 526. 539. 603. 616.
-, Küster der Augustiner M. (1473) 96.
- , Prokurator (1509) 796.
= , Meister, B. Zerbst (1495) 574.
Niederlande 168.
Niederndodeleben, D. Kr.Wolmirstädt 127.
142. 350. Bauer: Matten, Thile 350.
Nyevolt, Nicolaus, Convent. Berge (1488)
388
N yemann, Nigemann, Familie Salze (1485)
320
-, Valentin, B, Zerbst (1502— 1503) 696.
723.
-, Hans, B. M. (1495) 578.
-,Stefan, B. Zerbst (1482) 2
Niemer, Paul, Vikar S, Ned (1495) 519.
Nienburg a. g., Münchennienburg, Kl. in
Anhalt 454. 598. 668,
-, Hans, D. M. (1493) 479.
- ; Hermann, B B. M. (1467) 28.
Nyewerk, Hans v., B. M. (1499) 950.
Nigebur, one, B. Neustadt (1472) 85
(Anna F
Nigendorf s . Neundorf.
Nigripp, D. Kr. Jerichow I. 195. 506. 556.
Nypener, Thomas, B. Zerbst (1479) 170.
Nordgermersleben, D Kr.Wanzleben 682.
748.
Narr Degenbard, B. Zerbst (1489) 939.
Heinrich, Kellner S, Petri et Pauli
(1477) 128.
Northeim 8. 19. 22. 23. 25. 29. 79. 91.
94. 157. 167. 175. 207. 225. 283.305.
313. 315.361. 894
"u Conrad * Seehusen v., Syndicus M.(1484)
-, Hermann. B. M. (1443) 896.
Nor tstede, Katharine, die Nortstedesche,
B. Neustadt (1496 — 1497) 587. 599, 631.
944.
Nouwen, Hans v., B. M. (1451) 906.
997
Nowe, Georg, B. Zerbst (1504— 1509) 749.
799. 800.
Numburg, Caspar, B. M, (1493) 472.
Nürnberz, Nuremberg 10. 80. 207 ff. 209.
211. 214. 215. 234 ff. 270. 271.278. 294
bis 296. 303. 337 — 339. 343. 846. 357.
375. 381. 451. 455. 456. 624.728.
Nuwebecker, Michael, B. M. (1494) 506.
Nuwemeister, Neumeister, Vincenz, B.
Salze (1469—1488) 46. 106. 264 ff. 282.
320. 326 397.
Nuwenstete, Johannv , Domherr M., Dom-
propst Merseburg (1480— 1492) 183.191.
400. 454.
0.
Oberg, Berthold v., Hauptmann M. (1407)
880.
Ochtmersdorf, Ottmersdorf, wüst bei
Dodendorf 165. 586.657.
Ochtmersleben, D. Kr.Wolmirstàdt 621.
Odelbroth, Ludolf, Propst Meyendorf(1481)
196.
Odeloff, B. Salze (1485) 320.
Odilie, Odillige, Heise, B. M.
1485) 196. 320.326. 926.
-, Anna, B. M. (1470) 926.
Ofen 207.212.
Oven, Heinrichder, Domdechant M. (1434)
888.
Oldendorp, Conrad,
B. M. (1404—1495)
495 (Gese Fr.). 570.
-, Dietrich, Offizial d.Dechanei (1443) 896.
Olvenstädt, D. Kr. Wolmirstädt 1. 138.
141. 147. 149. 195. 258. 313. 426. 432.
464. 465. 497. 582. 600. 653. 672. Bauer:
Pentzke, Hans 432.
-, Bernd, B. M. (1487) 938.
-, Hans, B. M. (1494 —1504) 498. 743.
Olmerstedt, Arnt, B. M. (1487) 366.
Ölschläger, Sixtus, B. M. (1482) 218(Mar-
garethe Fr.).
Oltzen, Öltzen, Claus, B. Atzendorf (1500)
659.
-, Heinrich, B. M. (1496) 591.
Oppermann, Hans, B. M. (1485) 326.
Ortel, Lucas, Schreiber M, (1502) 696.
Osenbrugge 8. Osnabrück.
(1470 bis
-Osmarsleben, Prior Nicol. Glusen 879.
Osnabrück, Osenbrügge 315. 829. 894.
-. Bischof Konrad v.315.
-, Ludeke, B.M. (1482—1495) 224. 225.
393. 943.
Osterborch, Drewes, B. M. (1511) 855. 856.
Österreich 211. 274. 352. 381.
- an der Etz, Herzog Siegmund v. 274.
Österreicher, Hans, B.M. (1509) 816.
Osterweddingen, D. Kr. Wanzleben 139.
152. 161. 169. 312, 347. 379. 386. 497.
998
588, 585. 599. 601.621. 628.651. 653,
657. 671. 684. Bauern: Becker, Hein-
rich 312. Kerghoff, Drewes 379. Her-
west, Claus 583. 585. Rode, Peter
599. Ruter, Anton 621. Sommerfeld,
Martin 621. Winkel, Henning 671.
Osterwende, wüst bei Wanzleben (?) 318.
Ostherr, Hans, B.Sudenburg (1495) 579
(Barbara Fr.).
Osthusen, Johann, Dr., R. Lübeck (1484)
310.
Otten, Michael, B. Zerbst (1449) 901.
Ottersleben, Gross-, D.Kr.Wanzleben 90.
188. 144. 326. 866. 392. 465. 481.677.
140. 749. 804. 878. Bauern: Heyne-
mann, Burchard, Heinrich, Simon 366.
Pentzke, Asmus 481. Santorp, Tile 740.
-, Klein-, D. Kr. Wanzleben 150. 152.165.
174. 183. 326. 422. 424. 576. 584. 589.
639
-, Kurt v. (1501) 677.
- ‚Hans, Syndicus M. (1495) 540.
-, Hans, B. M. (1494— 1508) 499.501 ff.
7
- , Henning, B. Sudenburg (1465) 10.
Otto I. Kaiser (1488—1494) 269. 272.
295. 297. 509. 516.
-, II., Kaiser (1488— 1494) 269. 272. 295.
297. 509.
-,III., Kaiser (1483— 1494) 295. 509.
- ‚IV, Kaiser (1483) 295.
-, Herzog v. Braunschweig (1490) 418.
-,Graf zu Henneberg (1486) 338 ff.
- ‚Graf zu Holstein u. Schaumburg (1485)
315.
v. Pommern-Stettin (1471) 80.
-, Herzo
Ottonis, Nicolaus, Offizial Zeitz (1497) 632,
P.
juan 04 schof Simon 315.
Palm, Jobann, Altarist S.Ulrich (1503) 719.
Palentz, Polentz, Benedict, B.Glinde (1482)
227 (Katharine Fr.).
Falnitr Pallitzsch, Konrad, Vikar (1484)
-, Curt, B. M. (1482) 247.
-. Matthias, B. M. (1469— 1507) 39, 776.
-,Paul, B. M. (1508—1504) 722. 748
(Mette Fr.).
Panczermeker, Cord, B. M. (1465) 4
Pape, Dietrich, B. Sülldorf (1471) 73. 168.
Bn B.Sülldorf (1471—1507) 73.438.
-, Werner, B.M. (1492) 456.
Papellitz, B.M. (1467) 26.
Papenberch, Drewes, B. M. (1487) 386.
Papenborger, Ludecke, B. M. (1479)
Namen- und Ortaregister.
Fäpete: Innocenz VIII. 336.
hann XXIII. 297.
Paul II. 61.
Sixtus IV. 112. 117. 140. 238.
Parchau, D. Kr.Jerichow I. 195.
Parey, Claus, B. Zerbst (1503) 725.
Parmaten, die, Wiese bei Scherben 90.
Faochedag ‚ Matthaeus, B. Zerbst (1465)
919
-, Simon, B. M. (1503— 1511) 725. 852.
Paternoster, Henning: D. M. (1498) 638.
Paul TI. Papst (1470) 6
-,Geselle des Schöffenschreibers (1495)
559.
Pauwel, Pawels, B. Zerbst (1449) 901.
-, Balthasar, B. Sudenburg (1489) 409.
-, Drewes, B. M. (1478) 148.
- ‚Hans, B.M. (1511) 854.
Pechau, D. Kr. Jerichow I. 306. 498. 565.
Pulmen, Steinbrügge bei — 565. Bauer:
Eggerde, Hans 498.
Pegelow, Áchim, B. M. (1495) 567.
Peyne, Henning v., B. M. (1442— 1450)
896. '904.
Pelle, Hans, B. M. (1484) 301.
Pelizer. Friedrich, R Neustadt (1476) 191.
Penig, Herr zu —, s. Leisnig.
ae d. Jacob, Frohn Sudenburg
1494) 48
Pentzke, Asmus, B. Gr.Ottersleben (1493)
-, Hans, B. Olvenetadt. (1101) 432.
Peper, Hans, B.M. (1484) 312.
Perd, Andreas, Canon M. (1482) 227.
Perdestorp, Valentin, B. Salze (es 320.
Peregrini, Nicolaus, Notar (1486) 387
Perl, Johann, kaiserl. Rat (1403) 464
Porleberg 188. 874. Bürger: Smedt, Hans,
4.
-, Daniel, B. M. (1490) 411.
Persick, Persecke, Hermann, B. M. (1478
bis 1491) 139. 306. 483.
-, Lorenz, B.M. (1501) 684.
-, Werner, B. M. (1475—1479) 116. 161.
(Anna Fr.).
Pester, Hans, B.M. (1501) 678.
Peter, Erzbischof M. (1466—1495) 17.
31. 122. 407. 548.
-, Fritz, Schultheiss Neustadt (1468) 39.
- ‚Georg. B.M. (1478) 138.
-, Hans, B.Zerbst (1474) 106 (Helene Fr.)
Peters, Peders, Heinrich, B.M. (1490) 422
(Ilse Fr.)
- ‚ Matthaeus, B.M.(1500—1504) 672.742.
-, Thomas (1449) 896
Petri, Johann, Vikar (1481— 1489) 195.
247. 905. 306. 409.
Petz, Hentze, B. M. (1491) 426.
Pfalzgraf bei Rhein, Philipp 235.
Namen- und Ortaregister.
Pfordten, Braun v. der (1495) 529.
Pflug, Nickel, Ritter (1493) 466.
Phert, Andreas, Domherr M. (1489) 409
Philipp, Fürst v. Anhalt (1496 - 1498)596.
634. 945.
-, Bischof v. Bamberg (1482) 235.
-,Pfalzgraf bei Rhein (14821 235.
Philippus, Hans, B. Zerbst (1505) 762.
Picke, Hans, B. Sudenburg (1509) 818.
Pickert, Matthias (1507) 773,
Pinchus, Jude M. (1493) 467.
Pisa 903.
Piwerling, Hermann, Domherr M. (1494
bis 1495) 517. 573.
Plate s. Altenplathow.
Plaue, Heinrich Herr zu — (1494) 491.
Plentener, Michael (1478—1495) 151. 578
(Anna Fr).
Plogk, Burchard, B. M. (1501) 684.
Plocke, Jacob, B. Zerbst (1476) 930.
Plochuss, Heyne, B. M. (1485) 326.
Ploning, Claus, B. M. (1496) 599.
Plothe, s. Altenplathow.
Plotho, Edle v. 858. 893.
-,Hans v. (1470—1473) 71. 90.
-, tuner v., Domherr (1486— 1483) 350.
39
-, Matthaeus v,, Domberr (1473— 1477)
90. 127.
-, Otto v. (1473) 90.
Plótzke, Kl.n.Dorf, Kr Jerichow 1.204. 707.
Plumkern, Eckard (1497) 627.
-, Johann (1497) 627.
Plume, Johann, Supprior der Augustiner
(1473) 96.
Polle, Cord, B. M. (1489 — 1499) 657. 939.
Polmann, Pullmann, Polemann, alter u.
junger, B. M. (1509) 818,
-, B. Zerbst (1499) 950.
-, Rudolf, B. M. (1478— 1492) 143. 456.
Polcze, Matthias, B. M. (1490) 420.
Pommern-Stettin, Herzog Otto v. 80.
di Tile, B. M. (1472) 86 (Adelheid
Pump. Claus, B. M. (1465) 919,
aus, B. M. (1465) 919.
-, Hans (1490) 414.
- ‚ Nicolaus, B. M. (1465) 7.11.
Poppendort 8. Puppendorf.
Porte Sebastian, Anwalt Stassfurt (1496)
5
Porczk, Hermann, B. M. (1469) 54. 55.
Poten, 'wüst bei Wahlitz 164. 473.
Poteritz, wüst bei Westerhüsen 139. 783.
Pramecke, Johann, Bm, Zerbst (1471) 74.
Pregher, B. Möckern (1454) 912.
Pren, Prem, Johann, Prior der Augustiner
(1472—1473) 84. 96.
Preper, Hans, B. M. (1512) 861.
999
Prester, D, Kr.Jerichow I. 101. 150. 186.
386. 498, 599. 657. Wolfesmark 657.
-, Hans, B. M. (1512) 861.
Priegnitz, Pregenitz 937.
Priester, D. im Saalkreise 111.
- ‚ Matthias, B. M. (1496) 944.
Pril, Dietrich, B. M. (1469) 408.
Prylop, Claus, B. M. (1491) 433. 434.
-,Hans, B. M. (1491) 433. 434,
-, Heine, B.M. (1491) 433. 434.
- ‚Titke, B.M. (1491) 433, 434.
Proles , Andreas, Vikar der Augustiner
(1497) 603. 622.
Propst, Hermann, Vikar (1466) 14.
Prueschink, Brusch., Siegmund, kaiserl.
Hofmarschal (1483—1486) 300. 301.
327. 386.
Fudernitz, Sebald, B. Leipzig (1479) 158 ff,
Pulle, Hermann, B. Neustadt (1500) 673.
Pulmen, Ort bei Pechau 565.
Fand, Stefan, Pfarrer S. Ambrosii (1490)
Puppendorf, Popp., wüst bei Mentz 73.
492. 827.
Pustmann, Heinrich, Vikar (1482— 1508)
4
Pustermecher, Benedict ude M. (1493)467.
-, Jacob, Jude M. (1499 ) 467
Puwoling, Bauwel, Buwl. ) Pueling, Adam,
B. M. (1494 — 1512) 460. 484. 519. 5806.
667.725. 730. 869. 946. 952.
-, Blasius, B. M. (1497) 626,
Quasebarth, Lorenz, B. M. (1479—1507)
69.7
Quast, Balthasar, Vikar (1466) 14.
Quedlinburg 19. 23. 27. 290. 317. 370.
664. 759. 760. Bürger: Sundhausen,
Andreas 290. -,Curd 290. 664. 759.
-, Valentin 290. -, Hans 290.
-, Kloster Münzenberg 317.
- , Augustiner 664. 759. 760. Prior: My-
tener, Curt 760,
-,Barfüsser 664. 759. 760. Guardian:
Widenasch, Albert 760.
Quentin, Andreas, B. Sudenburg (1506)
165 (Margarethe Fr.).
Querfurt 111. 863, Bürger: Baldewins,
Martin 111.
-,Grafen v.37. 263.
-,Bruno v., erzbischöfl. Rat (1477 bis
1486) 131. 331.
Querstede, Jacob, B. M. (1440— 1446) 896
899. 912.
-,Jacob, B. M, (1481—1503) 217. 402.
463. 465. 474 687. 669, 725. 936. 938
bis 940. 946. 947, 952,
1000
Quitzow, Quitzschaw, Dietrich v.(1486) 890.
-,Dietrich v. (1482) 246.
Quotz, Cone, B. M. (1889) 878,
R.
Rabisch, Ambrosius (1510) 833.
Radevelt, Christoph, Amtmann Wanz-
leben (1509) 804.
Rademeker, Martin, B. Zerbst (1499)950.
Radewolt, Radewalt, Berthold, B.M.Diener
des Erzbischofs (1506 —1510) 766. 838.
-,Christoph. B. M., Diener des Erz-
bischofs (1506—1510) 766. 833.
Ravenna 297.
Ravensberg, Grafschaft 829.
Ravenstein, Stefan, B. Zerbst (1443) 896.
Randau, Henning, B. M. (1494) 518.
-, Henning, B. Sudenburg (1478) 152.
Ranow, Martin, B.Sudenburg (1495 bis
1507) 567. 772.
Rapenack, Claus (1482) 242.
Rath, Wilhelm, anhalt.Kanzler (1510) 833,
Ratenow, Claus, B. Zerbst (1432) 833.
Ratger, Rotger, Engelhard, Altarist M.
(1495—1498) 578. 648.
Raue, Balthasar, B.Stassfurt (1482 bis
1496) 588. 985 (Gertrud Fr.).
Redberg, Graf v. (1485) 315.
Redekin, Johann v., Domdechant (1465
bis 1495) 1.3. 14. 78. 95. 134. 513. 530.
Redemann, Henning, B. Lüneburg (1492)
Reval 894.
Refelt, Claus, B. M. (1499) 656.
Regensburg 80. 81.
Reymanns, Propst S. Mariae Magdal. M.
(1502) 691—693.
Reyneken, Rynicke, Nicolaus, Vikar (1465
bis 1477) 8.1
Reynehus, peter s Dreger.
Re t, Hans, Möllenvogt (1492 - 1498)
51 ft. 455. 482. 487. 495. 575.945,
-,Hans, B. Zerbst (1500) 662,
- ‚Johann (1493) 471.
Remkersleben, Obödienz 392. D. Kr. Wanz-
leben 591.
Remstädt bei Lüneburg 88.
Rennaw, Michael (1491) 430.
Ir Claus, Schulze Glinde (1482)
Rep in, Hans, B. Zerbst (1469) 922.
ohann, B. Zerbst (1499) 900.
- ‚Thomas, B. Zerbst (1469) 922.
Rese n, Claus, B. M. (1500) 671.
-, Claus, B. Sudenburg (1496) 586.
Resen, Mechthild, Priorin S. Mariae Mag-
dal. M. (1479 — 1482) 169 252.
. Resze, Martin, B. Zerbet (1496) 588.
Rethfeld, Claus (1494) 486.
Namen- und Orteregister. .
Retzow, Claus, B.Zerbet (1469) 923.
-, Hans, B. M. (1469) 923.
Rex, Johann, Propst Neuendorf (1491) 433.
Ribben, Caspar, B. Kl Wanzleben (1504) 741.
-, Henning, B. Kl.Wanzleben (1504) 741.
Ribbesbuttel, Hans v. (1510) 833.
-,Heinrich v. (1510) 833,
Ribleben, Vogt zu Rosslau 1504) 745.
Richert, Rycherdes, Ric i, Berthold,
Altarist S, Agnes (1493) 481.
-, Urban, Stadtschreiber u. Richter Zerbst
(1494 — 1504) 599. 676. 696. 734. 942.
Riddagshusen, Kl. bei Braunschweig 23.
32.779. Abt: Matthias 28. 32.
RIA Ludeke, B.M. (1498 —1499) 649,
65
Riga 894.
Rigmann, Jacob, B. M. (1484) 307.
-, Rigmann, Canon. S. Nicolai (1465 bis
1497) 4. 633.
-,Peter, Vikar (1488) 392.
Rymann, Rymans, Gories, B. M. (1481 bis
1500) 227 (Margarethe F.). 670. 935.
-, Nicolaus, Domherr M (1489) 409.
-, Nicolaus, Diakonus M. (1482) 227.
Hiymenyd er, Remsn., Bode, B.M, (1466)
13 ( atharine Fr.).
-, Claus, B. M. (1464 919.
Rinck, Thile, B. M. (1496) 590.
Rithusen, Hans, R. Braunschweig (1482)
225.
Ritter, Ridder, Hans, Möllenrogt (1500
bis 1513) 666. 706. 720. 862. 873.
„ılans, B Sudenburg (1495—1509) 562.
8
-, Johann, Bm Sudenburg (193) 461.
- ; Hermann, B. M. (1489) 4
Riwoldes, Hans, B. Zerbst (1519 867.
Robin, Robbin, Hans, B. M. (1499—1511)
688. 689 762. 773 Bm. 783. 736 Bm.
787. 817. 846. 857. 862. 950.
-, Hans d. àltere, B. M. (1512) 868.
-,Hans, baccalaureus (1508) 781.
-,lIlermann, B. Neustadt (1447) 899.
- ‚Frau M. (1505) 761.
Rokelevo, Hans, B. M. (1474) 998,
Rochlitz i. Sachsen 122.
-, Curd, Priester (1470) 66.
-, ‚ Thomas, B. Zerbst (1468) 33.
Rode, Kl. 48.
-, Familie M. 99. 115.
-, Alexius, B, M. (1480) 188.
-,Caspar, B. M. (1497— 1499) 623. 653.
-,Cone, B. M. (1460— 1509) 17. 18. 26.
89 Bm. 70 Bm. 181 (Margarethe Fr.).
461. 814. 916.920. 925.
-,Cone, B.M. (1480—1512) 188. 191.
47. 700. 733. 814. 862. 940. 941.
-, Cone, B. M. (1509) 814.
Namen- und Ortsregister.
Rode, Gabriel, B. M. (1481— 1509) 195.
733. 814.
-, Hans, B. M. (1468—1500) 30. 81. 92.
108 Bm. 105. 113. 155. 164. 184. 188.
225 R. 816. 886 Bm. 343Bm. 367 Bm.
392. 409. 417. 418. 421. 470. 479 Bm.
512. 524. 590. 623. 635 Bm. 666.
-, Hans d.jüngere, B.M. (1506—1507)
764.769. 26 778 779.
-, Heine, B. M, (1480 - 1486) 180. 333.
-, Heinrich, B. M. (1469 — 1476) 49. 118.
-, Heinrich d.ältere, B. M. (1481—1507)
195. 316. 417. 430 ff. 499. 505. 550. 625.
650.700. 740. 776.778.
-, Heinrich d. jüngere, B. M. (1488 bis
1513) 398. 600 Bm. 679. 733. 873.941.
-, Hermann, B. M, (1485) 316.
-,Jacob, B.M. (1470—1509) 59. 108.
118. 195. 219. 228, 310R. 316. 417.461
(Ottilie Fr.). 470. 479. 590. 660. 664.
733. 776. 790. 814. 941. 944.
-, Joachim, B.M. (1501--1509) 679 (Anna
Fr). 733. 814.
-, Johann, B. M, (1481) 195.
- Lorenz, B. M. (1478 — 1485) 148. 188.
- Martin, B. M, (1478 - 1509) 148. 188.
316. 814. 825.
-, Matthias, B. M. (1494— 1513) 504.
541. 666. 688. 769. 874 (Clara Fr.).
-, Michael, B. M. (1871) 875.
-, Paul, B. M. (1871) 875.
-, Peter, B. Osterweddingen (1496) 599.
-,Simon, B. M. (1504— 1511) 731. 777
bis 782. 788. 791. 793. 794. 809. 810.
814. 824, 829—832. 835. 836. 839 (Ger-
trud Fr.). 841. 848 —848.
-. Thomas, B. M, (1466 —1480) 17. 18.
8». 87. 111. 118. 142. 146. 164. 188.
9
-, Thomas, B. M. (1480 —1509) 188. 191.
398. 484. 625. 744. 776. 778. 814.
-, Ànna, B. M. (1509) 814.
-, Anna, B. M. (1509) 814.
-,Hedwig, Nonne S, Mariae Magdal. M.
(1509) 825.
- ‚Hoyle, 5 M. (1509) 814.
- Ilse, B M. (1509) 814.
- ‚Sophie, B. M. (1492) 461.
Rodearnt, Dietrich, B. Frohse (1473) 99.
Rodenbeck, Jacob, Canon. S. Sebast. (1489)
405.
Rodensleben, Gross-, D. Kr.Wolmirstädt
401. 498. 684. 863, Bauer : Vesze, Hans
684,
-,Klein-, D. Kr.Wanzleben 87. 302 433.
-, Gese, Nonne 8. Lorenz (1494) 492.
Rodewalt, H. Notar (1468) 30.
- ‚Heinrich ‚Vikar (1466— 1475) 14.36.114.
1001
Rodewalt, Jacob (1472) 85.
Rodolphi s. Rulfs,
Rover, Claus, B. M. (1486: 347.
-, Claus, B. Sudenburg (1478) 152.
-, Heinrich, B. M. (1492) 446.
Rogätz, D. Kr.Wolmirstádt 800.
-, Bartholomaeus B. M (1495) 565,
Rogge, Andreas, B. Barby (1181) 935.
Rog.en. Drewes, B. Glinde (1482) 227.
Roggenbuk, IIans (1498) 646.
Rolitz, Hermann v., erzbischófl. Rat (1505
bis 1510) 751. 778. 846.
Roloves, Rolves, Roloffs s. Rulfs,
Rom 118. 140, 211. 212, 251. 458. 549.
642. 903.
Romer, Claus, B. M. (1482) 936,
-, Jacob, Kämmerer Calbe (1507) 776.
-, Sixt, B. Zerbst (1508) 789.
Roppin, Nicolaus, Notar (1494 — 1495) 508.
529. 599.
Rose, Heinrich zur -, B. Sudenburg (1494
bis 1495) 506. 555.
Roseberg , Kersten, B. Neustadt (1478)
149 (Katharine Fr.).
Rosian, B. M. (1502) 698,
Roszeke, Heyne, B.M. (1476) 119 (Yde Fr.).
Rosslau, Roslo 689.745.769. Vogt: Rib-
leven 745.
Rosslin, Heinrich, B. M. (1491— 1504) 427
747.
Rossow, Henning v. (1483) 256.
Rostock 122. 178. 894.
Rotger s. Ratger.
Rothenburg, D. im Saalkreise 123.
Rothensee, D. Kreis Wolmirstádt 293. 412.
749. 775.
Rottersdorf, wüst bei Magdeburg 14. 80.
426. 562. 574 813. Bauer: Zcabel,
Drewes 813.
Rottmersleben, D.Kr.Neuhaldensleben 164.
Rudeloff, Statz, B. Zerbst (1497) 634.
Rudolf, Fürst v. Anhalt (1496 — 1507) 590.
596. 654. 772.
-, Edler zu Diepholz (1485) 315.
"aus, B.Vinzelberg (1507)774 (Helene
)
-, Tile, B. Stendal (1495) 529.
Rudolphi 8. Rulfs,
Rumpmühle 172.
Rupitz, Heinrich, B. Zerbst (1512) 862.
Ruppin 7.
-, Herren v. 8. Lindau,
-, Facius, B. Zerbst (1505) 751.
- Lazarus, Jude M. (1493) 468,
Rulfs, Rodolphi, Roloffs, Roloves, Rulves,
Drewes, B. M. (1496) 585.
-, Hans, B. M. (1480) 182.
-, ; Heise, B. M. (1453— 1475 115, 911 Bm.
916.
1002
Rulfs, Heise, B. M (1494— 1504) 499. 564.
603 Sch. 616. 748
-,Levin, B. M. (1478) 149.
-,Sophie, Nonne S. Lorenz (1495) 564.
Runtorp, Beate, Priorin S.Lorenz (1467) 21.
Rust, Hans, B. M. (1392) 879.
Rustenberg bei Alvensleben 398.
Ruthenberg, Hartwich v. (1491) 435 ff 440.
Ruter, Anton,B Osterweddingen (1497)621.
S.
Sack, die Säcke, Familie (1471) 83.
Sachsen 18. 80. 668.
-, Herzöge v. 551. 638. 794. 891.
-, Herzog Albrecht 47. 128. 142. 152.
153. 194. 246. 264 269. 273.275 279.
289, 290. 292. 293. 2991f. 307. 314.
9991f, 335 340. 343. 344. 354. 355.
375. 9801f 384. 544. 548. 559. 610.
612. 613.
-. Herzog Ernst, Kurfürst 47. 65. 110.
142. 152. 153. 165. 174. 235.245. 246,
264. 268ff. 273. 275. 279. 281. 983.
286. 289. 290. 2U2. 293. 298. 299 ff.
301. 307. 328. 330. 834. 335.
-‚Herzog Friedrich, Kurfürst 600.
-, Herzog Georg 629.
-, Wilhelm 80. 245. 298,
-, Herzogiu Margarethe 142.
Sadenbeke, Heynecke, B. M. (1362) 875
-, Martin (1475) 113.
Salbke, Gross- u, Klein-, D. Kr. Wanzlelen
75. 113. 139. 317. 413. 517. 612. 813.
Bauer: Krakeborn, IIeyne 813.
Salmann, Salomon, Salomonis, Salmon,
Familie M. 858,
- lans. B.M. (1476 —1478) 123. 125.
131. 151. 160.
-‚, Heinrich. B.M. (1466— 1487) 12. 18,
20. 37. 39. 61.66, 73. 88. 90. 99 (Elisa-
beth Fr.). 123 125. 130. 131, 184, 385.
-,Jacob, B. M. (1476 — 1511) 123. 125.
131. 151. 160. 167. 307. 318. 637.858
(Katharine Fr.).
-, Thomas, B. M. (1476—1511) 123. 125.
131. 151. 158ff. 167. 307. 318. 385
491. 637. 858 (Katharine Fr.).
-, Adelheid, B. M (1476—1479) 123. 181.
167.
-,Ilse, Elisabeth, B.M. (1476—1479)
123. 131. 167.
Salme, Jacob, Jude M. (1493) 468.
Salmstorp s. Zalmstorp
Salomon, Jude (1477) 131.
Salze, Gross-, St. Kr. Calbe 4. 31. 37.42.
45. 46. 57. 73. 79. 81. 84. 86 111.
123 131. 132. 131. 151. 258. 277. 306.
307. 319 — 322. 325. 326. 379. 407. 494.
498. 429. 454. 460. 472. 485. 493. 495.
Namen- und Ortsregister.
562. 569. 587. 590. 596. 627. 648.649.
786. 836. 865. 883. 926. 934. 942. Sol-
brunnen: Gutjahr 45.86. 132. 319. 325.
Neuer Born 45. 319. 825. Kapelle U.
L. Fr. 320. Hospital S.Georg 320. Kirche
S. Johannis 320. Altàre: S. Andreae 151.
S. Stefani 320. Steinweg 320. Schóffen :
407. 649. Bürger: Becker, Briecius 320.
321. Bomhauer, Hans 57. 321. 322.
Frau Bombauer 846. Kackmann, Bernt
407. Keller, Gericko 320. -. Hermann
320. 429. -, Thomas 320. 429. Clump-
silber 319. -, Claus 581. Deven, Cone
u. Siverd v. 320. Dorwerder, Hans 472.
Esebeck, Burchard v. 320. Vettekohl,
Stefan 319.320. Voged, Drewes 320.
Gys, Heinrich u. Thomas 307. Grosze-
kone, Busse 320. Hertzhals, Friedrich
u Wesse 429. Insel, Hans 3006. Lose,
Hans 322. Nymann 820. Nuemeister,
Vincenz 46 106. 264ff. 282. 320. 826.
397. Perdestorp, Valentin 320. Sibold,
Christoph 320. Sichel, Vincenz 322.
Snydewint, Heinrich 320. Tharen, Hans
Y. $00, Walwitz, Hans 320. Weddingen,
320. Wendekarre, Henning 319. -, Ste-
fan 4.
Salzburg, Stift 211.
Salzwedel 421. 894.
Samstorp, Nicolaus, B. Zerbst (1465) 919.
Samswegen, D. Kr.Wolmirstàdt 498.
Sandau a. E 182. Hauptmann Caspar
Koselitz 182.
Sander, Gorges, B. Zerbst (1470) 924.
Sangerhausen 49
Sanne, Cyriacus, B. Neustadt (1511) 860.
-,Nicolaus, Kellner S.Petri et Pauli
(1478) 149.
Santersleben, Gruss- u. Klein-, D. Kr. Neu-
haldensleben 98. 141. 164. 253. 748.
-, B. M. (1493) 466.
-,B. Neuhaldensleben (1493) 466.
-, Dietrich v. (1362) 875.
-, Fricke, B. M. (1501) 677.
-, Hans, B. M. (1470—1501) 58.70. 677.
-, Hans, B. Neuhaldensleben (1475 bis
1477) 115 980 (Margarethe Fr.).
-, Heydecke, B. Zerbst (1492 — 1495) 442.
569. 574.
-, Johann v., Canon. Stendal (1362)'875.
-,Tilemann, Prokurator (1458 — 14591
909. 910. 913. 914.
Santorp, Nicolaus,K üster Bahrendorf(1491)
499
-, Tile, B. Gr Ottersleben (1504) 740.
Sasse, Nicolaus, Cleriker (1465) 2 ff.
-, Heine, B. M. (1500) 670.
Saukenstede,Claus, R. Lüneburg (1484) 310.
Schabey, Wenzel, B. Wanzleben (1511)852.
Namen- und Ortsregister.
Schakenaleben, D. Kr. Neuhaldensleben 79.
Bauer: Vorhauer, Claus 79
Schamahw, St.in Syrien 685 ff.
Schamel, Matthias, Vikar S. Sebast. (1502)
699.
Schamenbeck, wüst bei Eikendorf (?) 148.
Schapen, Berthold v., B. Sudenburg (1484)
81
-, Katharine mit den —, B.M. (1494) 514.
Scharen, Gerke (1509) 828.
Schartau. D Kr, Jerichow I. 871.
-,Heideke, B. M. (1469) 48.
-, Henning, B. M. (1468— 1504) 31. 115.
741 (Sophie Fr.).
-,Henning, B. Neustadt (1473) 96. 97
(Sophie Fr.)
Schat, Schatte, Jacob, B.M. (1479 bis
1498) 169. 385. 400 (Margarethe Fr.).
918. 646.
Schaumburg, Grafen v. s. Holstein.
Schechting, Claus, B. Sülldorf (1493) 465.
-, Hans, B.M. (1477 — 1501) 135.651.635.
-, Matthias, B. Diesdorf (1499) 651.
-, Peter, B. M. (1477) 135.
Scheibeler, Dithmar, Vikar (1504) 736.
739
Scheiring, Schyringk, Zcyringk, Seiring,
Schering, Emmeram, B.M. (1486 bis
1508) 738. 757. 762. 782. 936.
-, Hans, B.M. (1489— 1490) 410. 416, 423.
424.
-, Jacob, B. Neustadt (1494—1495) 506.
553.
-, Johann, Dr., B. M. (1490—1512) 416.
869
Schele, Stefan, gen. Severin, B. M. (1484
bis 1493) 312.313 (Anna Fr.). 318. 365.
411.
"veeverin, B. M. (1464) 918 (Katharine
r.).
Schellen, Blasius, B. Naumburg (1470) 67.
Schellenpeper , Curt, R. Lüneburg (1484)
10
Schenk zn Flechtingen (1487—1511)371.
859.
-,Jacob Sch. zu F. (1492) 461.
-, Werner Sch. zu F. (1492) 461.
Schenen, Stenen, Balthasar v., Möllenvogt
(1483—1488) 281. 345. 347. 392. 938.
-, Benedikt v. B. M. (1496— 1498) 596.
633. 646, 944. 947. 952.
Schening, Caspar, B. Garsena (1474) 100.
-, Siegmund, B. Garsena (1474) 100.
Scheper, Peter, B. Zerbst (1495) 577.
Schermen, Czerwen, D. Kr. Jeriohow I. 90.
Schermer, Jan, B. M. (1496) 602.
-, Johann, Canon. S. Nicolai (1465) 4.
"goenann, Vikar (1475— 1496) 107. 112.
1008
Scherping. Heinrich, B. M. (1489—1503)
406. 627. 781. 733. 944. 945.
-,Heinrich, B. Neuhaldensleben (1497)
627. 945.
n Lucas, B. Neuhaldensleben (1497) 627.
45.
Schidungen, Karl v. (1488— 1490) 267.412.
Schierstedt, Schirstede (1510) 838.
-,die Schierstedische (1512) 870.
-, Curt v. (1512) 867.
-, Hans v. (1475 - 1483) 107 —110. 250.
-, Hans v. (1512) 867.
-, Heinrich (1495) 575
^ Johann, Vikar S, Petri et Pauli(1478)
42.
Schilde, Bernhard, Senior S. Johannis
(1494) 498.
Schildow, Bernhard, B. M. (1499) 657.
Schilling, Heyne, B. M. (1465) 4.
Schilt, Hans, B. M. (1511) 846.
Schinke, Ilans, B. M. (1493) 468 (Sophie
F
r.).
Slachmann, Burchard , B. M. (1486) 937.
-, Hans, R. Braunschweig (1473 —1482)
93 225.
Sladem, Meynecke v. (1469) 56.
Slag, Palm zu —, B. M. (1482) 219.
Sleggentriber, Nicolaus,B.Hettstädt (1472)
Sledorn, Nicolaus, Vikar (1471) 74.
Schleibnitz, Slevenitz, D. Kr.Wanzleben
143. 148. 156. 181. 333 (Klein-). 365.
386. 456. 468. 492. 525. 559. 657. 676.
927. Bauern: Zilling, Claus 365. -,
Drewes 468. -, Hans 559.
-, Kersten, B.Dodendorf (1494) 487.
-, Kersten, B. M. (1499) 656.
-, Georg, B. Dodendorf (1485) 317.
-, Hans, B. Dodendorf (1485) 326.
Schlening, Margarethe, B. M. (1497) 623.
Slennor Mark, wüst bei Langenweddingen
Schlieben, Sliven, Balthasar v., Domherr
M. (1471—1492) 78. 95. 113. 177. 255.
406. 454.
Sluter, Hans, B. M. (1500) 666.
-, Simon (1508) 828.
Smertzke, D. in der Mittelmark bei Bran-
denburg 213.276. 633.
Schmidt, Smed, Smid, Borchard, B.Zerbst
(1479) 162.
-, Kersten, B. M. (1489) 404 (Helene Fr.).
-, Kersten, Christian, B. Neustadt (1490
bis 1501) 421. 498. 684.
"eoiriacus, B. M. (1482 - 1497) 232. 595.
6
-,Claus, B. M. (1478— 1496) 148. 582.
-, Valentin, B.Neustadt (1469 — 1477) 46.
121 R. 132 (Herle Fr.).
1004
Schmidt, Hans, Bauineister (1479) 155.
- , Hans, B. M. (1449) 900.
- ‚Hans, B M. (1469— 1485) 316.
-, Hans, B. Neustadt (1490) 421.
-, Hans, Bm. Perleberg (1504 —1513) 739.
874 (Dorothee Fr.).
-‚Hans, B.Zerbst (1445) 897.
-, llermann, Hofmeister Egeln (1470, 61.
-. Jacob, B.M. (1467 — 1491) 26. 376. 426.
-, Jacob, B.Zerbst (1494 — 1495) 496. 559.
-, Moritz, B. M. (14671 26.
-, Paul, B. Neustadt (1511) 849.
-, Paul, Bm. Zerbst (1470) 904.
-,Peter, Kustos M. (1468) 30.
-, Wiprecht, B. M. (1501) 676.
Smedes, Margarethe, Priorin S.Lorenz
(1489) 409.
Smedeknecht, Albrecht, B. M. (1495)564.
568
-, Drewes, DB. M. (1495) 568.
Smolsche, alde, Jüdin M. (1493) 468.
Schnarsleben, Snardesleve, D. Kr Wolmir-
stedt 127. 413.
Schneeberg bei Zwickau 128.
Snyder, Claus. B. Zerbst. (1495) 571. 572.
Snydewind, IIeinrich, B Salze (1485) 320.
Snitger, Nicolaus, Augustiner (1509) 814.
Snock, Levin, B. Bahrendorf (1495) 525.
Scholastica, Priorin S. Lorenz (1469 bis
1472) 42. 85.
Scholen, Baltzer (1480) 182.
Scholer, Claus, B. Zerbst (1505) 751.
Schomaker, Heinrich, Pfarrer S.Johannis
M. (1493) 475.
Schomann, Johann, Notar (1494) 501.
Schonberg, Ambrosius, B.Halle (1493) 470.
-, Caspar, B. Freilierg (1469) 47.
Schone, Borchert, B. Dodendorf (1485) 317.
- , Maria, Magd (1510) 829.
Schönebeck 370. 558. 583.
Schonebudel, Ludeke, B. M. (1494) 492.
Sconemann, IHeyse, B.M. (1450) 902 —905.
Schöningen, St. in Braunschweig 788. 792
793. 809.
Schonow, Henning, B. M. (1494) 499.
-, Moritz v., Domherr M. (1468 - 1487)
31.258.345. 384.
Schor, Andreas v., B. Zerbst (1440) 894.
-, Hans v., B. M. (1436) 891.
Schora, D. Kr. Jerichow 1. 65. 219. 674.
676. 901. Bauern: Jüterklick, Bartho-
lom. 219. Zcybbeker, Martin 674.
Schorstein, Barthold, Vikar (1475) 112.
Schosser, Schossen. Hans, Amtmann Calbe
11491 - 1492) 433. 941.
Schotteler, Schutt.,Gerke, B. M, (1497) 630.
-,Jacob, B. Neustadt (1497 —1500) 618.
620. 667.
Schotzer, Hans, B. Zerbst (1489) 409.
Namen- und Ortsregister.
Schriber, Luder, B. Zerbst (1464) 918.
Schröder, Scrod., Albrecht, B. Sudenhurg
(1496) 583.
-, Barthold. B. Diesdorf (1490. 416.
-,Fricke, B. Neustadt (1478) 149.
- ; Gerdt, B. M. (1498) 465.
- ; Heinrich, B. M. (1478) 148.
- , Matthias, B. M. (1487) 376.
-. Thomas, B. Sudenburg (1496) 599.
-,Wolter, B. M. (1471) 73.
Schróders, Katharine, B. M. (1502) 694.
Scbrotdorf, wüst bei Magdeburg 79. 92.
194 (Kirche). 364. 657. 851 (Calvarien-
re).
Schrote, Bach bei M. 466. 712.
Schulenburg, Albrecht v. d.,
Hildesheim (1469) 48
-, Bernd v. d. (1494) 512.
-, Busse v. d. (1468 - 1469) -31. 48.
-, Dietrich v. d. (1474) 106.
-, Fritz, Fritzsche v. d. (1468 - 1469) 31.
48.
-, Heinrich v. d. (1479—1438) 174 (Ger-
trud Fr.). 256.
-,Henning v. d., Domherr M. (1469 bis
1469) 48. 188. 191. 480. 586.
-, Anna v, d., Abtissin Neuendorf (1491)
4
Domberr
33.
Schulze, Schulte, Scultetus, Schulten,
Sculteti, (s. &. Sulte) Bartholomaeus,
B. M. (1512) 862.
; Bastian (1479) 155.
-, Benedict (1479) 155.
-, Brand, B. M. (1470) 924.
-,Drand, B Zerbst (1496) 599.
-. Brosius, B. Zerbst (1486) 347.
-, Clemen, B. M. (1503) 721.
-, Cone, B. M. (1454) 912.
-, Cone, B. M. (1494 - 1495) 504. 541.
-, Cone oder Bekerer, B. M. (1510) 830.
-, , Gerhard, Vikar (1508 — 1508) 728. 736.
739. 795.
-. Gerke (1509) 828.
-, Gories, B. Zerbst (1471) 75.
-, Hans, B. M. (1487—1502) 372. 385,
566. 581. 630. 689.
-, Heinrich, B.M. (1482—1511) 224. 225.
429. 465. 856
-,Jacob, B. M. (1494 —1512) 506. 862.
-, Jacob, B. Zerbst (1493) 941.
-. Lorenz, B. M. (1489 — 1500) 408. 673
-, Lorenz, Pfarrer Welsleben (1479) 155.
-, Ludeke, Bm Gardelegen (1492) 459.
-,Marcus, zum goldenen Arm, B. M.
(1509) 798.
-, Martin, B. Zerhst (1508) 121.
-, Paul,B.Sudenburg (1475-1491) 144.427.
-,Peter, B. Zerbst (1485-1503) 315
(Margarethe Fr.). 661. 721. 948.
Namen- und Ortsregister.
Schulze, Stefan, B.M. (1495) 577. 578
-, Tile, Bm. Neustadt (1476 1500) 121.
631. 667.
-, Tile, B. Wörmlitz (1494) 512.
-, Thomas, Unterschreiber der Schöffen
M. (1495) 577.
-, Tonnies, B. Sudenburg (1503) 720.
-, Margarethe (1494) 494.
Schunemann, Jude M. (1493) 467.
Schüns, wüst bei Biere 96.
Schure, Blasius, Hauptmann Neugatters-
leben (1494) 518.
Schurow, Blasius, B. M. (1479) 159.
-,Jan, Unterküster M. (1498) 646.
-,Jan, B. M. (1480) 185.
Schuss, Martin, B. M. (1504) 758.
Schütze, Schutte, Drewes, B. M (1466) 19.
-, Marcus, B. Zerbst (1508) 952.
-, Urban, Vikar (1486 - 1498) 845. 406.
646 .
-,Elisabeth, Nonne Egeln (1466) 19.
Schwaneberg, D. Kr.Wanzlebeu 141. 258.
Swartekopp, Kersten, B. Neustadt (1470)
63 (Margarethe Fr.)
Schwarz, D. Kr. Calbe 498. Bauer: Kruse,
Jacob 438,
Schwarzlosen, Swartelose, D. Kr. Stendal
Swede, Hans, B. Crakau (1499) 657.
-, Hans, B. M. (1468 —1488) 386. 921.
Schweving, Frau Zerbst (1511) 848.
Swerin, Barthold (1509) 827.
Swertfeger, Cyriacus, Clericus Halberst.
(1486) 337.
Swertfegers, Gese, B. M. (1460— 1494)
185: 495. 916. 918.
Swertmannin, Frau Zerbst (1480) 178.
Swerczel, Claus, B. Sudenburg (1486) 333.
Swideri, Swiden, Diaconus M. (1482 bis
1489) 227 409.
Schwiesau, Swysow, Berthold, B.M. (1467)
28.
-, Barthuld, B. Neustadt (1471— 1491)
76 (Margarethe Fr.). 142. 154. 390. 436.
Swiszekow,Jobann, Decan S. Nicolai (1469)
45.
Seber, Hans, B.llalle (1479 —1493) 167
(Adelheid Fr.). 470.
Seehausen, St. Kr. Wanzleben 29.517.670.
433. 719. Propst: Seger, Nicolaus 433.
-,St. Kr.Osterburg 875. B. Fredeland,
Heyne 875.
"o Conrad, v. Northeim, Synd. M. (1484)
50.
-, Matthaeus, B. M. (1503) 724.
-, Martin, B. M. (1501) 677.
Severin, B. M. (1496) 585.
-, Stefan, B. M. (1484— 1500) 312. 313.
318. 393, 600. 660.
1005
Seger, Hans, B. Zerbst (1479 — 1480) 162,
-, Nicolaus, Canon. S. Sebast., Propst v.
Seebausen (1491) 433.
-, Paul, B. M. (1479) 169.
Seggerde v., Familie (1468) 29.
Seisor v, Fauilie (1485) 316.
Semmel, Heine, B. M. (1494) 484.
-, Paul, B. M. (1472) 88.
Senstede, Heyne, Bj, M. (1481) 934.
-, Anna, B. M. (1481) 934.
Sesen, Conrad v., Syndikus M. (1482) 233 tf.
-, Hans, Marktmeister M. (1502) 670.
Sibold, Christoph, B.Salze (1485) 320.
Sichel, Vincenz, B.Salze (1485) 320.
Siegersleben, Siedersl., D. Kr. Neuhaldens-
leben 454,
-, Hans, B. M, (1493) 468.
Siettewitz, Johann v., erzbischófl. Kanzler
(1483) 271. 288.
-, Sigismund, Kaiser (1418) 881.
-, Fürst v. Anhalt (1407) 880.
-, Fürst v. Anhalt (1407) 880.
-, Herzog v. Österreich (1483) 274.
Symon, Bischof Paderborn (1485) 315.
Sipel, Claus, B. M. (1499 —1504) 650. 741.
Sixtus IV., Papst (1475—1482) 112. 117.
140. 233.
SI. Sm. Sn. s. Schl. Schm. Schn.
Socher, Valentin, B. M. (1496) 586.
Soest 894.
Sohlen, D Kr.Wanzleben 454.
Solchow, s. Zolchow.
Soldin, Andreas, Mag (1487) 372.
Soling, Claus, B.M. (1470—1487) 385,
925 (Margarethe Fr.).
-, Katharine, B. M. (1487) 385,
Solmstorf s. Czalmstorf.
Soltmann, Dietrich, Vikar (1507) 769.
Sommerfeld, Martin, B.Osterw ddingen
(1497) 621.
Sommerschenburg, D. Kr.Neuhaldensleben
124. Vogt: Hans v. Tuchem 124.
Sone, Hans, B. M. (1479—1496) 161 bis
163. 585,
Sorder, Claus, B. M. (1496) 582.
Spangenberg, Clemens, Altarist M, (1485
bis 1509) 321. 804.
Sparenlam in Holland 168.
Specht, Johann, Pfarrer S.Ambrosii (1493)
467
Spelhovel, Heyncke, B. M, (1362) 875.
-, Tile, B. M. (1491) 424.
Sperling, Heinrich, B. M. (1485) 316.
Spillendreger, Hans, B. M. (1484) 312.
Spyritz, Claus, B. M. (1472) 88.
Spiser, Silvester, B. M. (1494) 492 (Wol-
burg Fr.).
Spisshalm, Claus, B. M. (1470) 65.
1006
Sprengel, Wilhelm, Scharfrichter M. (1498)
645.
Staagke, Heuning, B.M. (1489) 404.
Stade 122. 178. 894.
Stavesstucken, die, Wiese bei Schermen 90.
Stahr, Jacob, B. Zerbst (1512) 863.
Stalberch, alter u. junger, B.Zerbst (1433)
886
, Valentin, B. M. (1485) 393.
Stanffmel, Dr. (1499) 654.
Stange, Paul, B. Bernburg (1481—1482)
206. 223.
Stapel, Henning, B. Zerbst (1443) 896.
Starke, Matthes, B. M. (1465) 4.
-, Moritz, B. Neustadt (1509) 813.
Stassfurt 12. 13. 21. 22. 28. 32. 73. 97.
99. 107. 130. 131. 137. 164. 244. 291.
305. 308. 322. 367. 454. 485. 493. 495,
024. 563. 588. 590. 596. 598. 659. 560.
678. 733. 747. 763. 764. 779. 835. 865.
884. 935. 942. Bürger: Keller, Cone 12.
-, Gerke v, d. 73.164. - ; Gerko v. d. 73.
-. Ludeke v. d. 164. Krosigk, Claus v.
835. Degener, Hintze 660. Diskau, Curt
v. 367. -, Ernst v.308. - , Hans v. 588.
Dóntz, Hans 367. Vippach , Hans v.
133. 764. Voit, Marcus 137. Halko,
Drewes 322, Halloben. Hans 12. Meyger,
Jude 291, Motzkow, Peter 588. Müller,
Otto 13, Raue, Balthasar 588. 935. Wed-
dingen, Gebbard v.588. -, Heinrich v.
305. 588. -, Jacob 659.
Steckelberg, Blesius, B, Halle (1473) 100.
Stecker, Lorenz, B. M. (1480 - 1490) 189
(Margarethe l'r.). 420.
Stede, Hans, B. M. (1488) 387.
Stefan, Steffen, Steffens, Dompropst M.
(1471— 1476) 74. 75.95. 103. 112. 117.
-, Priester (1471) 75.
-, Kersten, B. Zerbst (1475— 1499) 114.
182. 204. 372. 416. 938. 950.
-, Hans, DB. Welsleben (1496) 538
-, Haus, B. Zerbst (1475) 114.
- -» Btefanus, Notar (1483) 277.
-, Thomas, B. M. (1489— 1496) 401. 434.
516 983,
-,Urban, B. Zerbst. (1512) 867.
Stegemann, Claus, B.M. (1489— 1510) 410.
485 (Katharine Fr.). 486. 752. 757.833.
-,Johann, B. M. (1505) 752.
-, Nicolaus, B. M. (1470) 924.
Stein, Albrecht, B. M. (1496) 586.
-, Albrecht, B. Sudenburg (1491) 439.
-, Bastian, B. Dodendorf (1485) 317.
-, Eggert, R. Hildesheim (1484) 310.
-, Hans (1479) 165.
-, Hans, B. Dodendorf (1485) 317 (Mar-
garethe Fr.).
-,Henning (1479) 165.
Namen- und Ortsregister.
Stein, Livin, B. Sudenburg (1484) 306.
Steinbegk , Steymbeck , Caspar, Sekretä
des Érzbisch. ( (1497— 1498) 627. 637.
-, Georg v., B. M. (1494) 484.
-, Thomas, B. M. (1512) 862.
Steinberg, Caspar v., B. M. (1502) 694.
Steinborg, Georg, B. M. 1490) 412.
Steinvorde, Heyse v. (1417) 127.
Steinfurt, Graf v. s. Bentheim.
Steinsetzer, Stensetter, lans, B. M. (1498)
9.
-, Johann, Vikar (1503—1512) 728. 861.
Stemmand, Hans, B. M. (1480 —1481) 186.
187. 193.
Stemmern, D.Kr.Wanzleben 154. 258. 313.
421. 448. 566. 639. Bauern: Cordes,
Valentin 443. Hakeborn, Hans 313.
Stendal 25. 27. 32. 34. 35. 38. 63. 66.
119. 122. 168. 173. 225. 227. 247.250.
284. 315. 361. 489. 529.789. 775. 798.
874. 875. 879, 894. Bürger: Brunckow,
Martin 739. 874, Rudolf, Tile 529.
Storm, Benedict 798,
-,Domkapitel 247. Domherr: Joh. v.
Santersleben 875.
-, Ambrosius, B. Zerbst (1471) 74.
-, Hans, B. Zerbst (1471) 74.
-,die Stendelsche, B. Zerbst (1432) 882.
Stenen, Balthasar s. Schenen,
Stepenmühle bei Bahrendorf 438.
Steppyn, Jacob, Vikar (1471).75.
Stern, Fricke zum —. B. M. (1485) 826,
Stettin 140. 194. 258. D argue. Brand,
Hans 140. 258.
Stibler, Ulrich, erzbischöfl. Rat, Dr., Dom-
herr Halberst (1505) 751. 758. 766.
Stymor, Johann, Vikar (1508 — 1515) 795.
870
Styn, Stynen, Ludeke, b. M. (1465 bis
1482) | 6.97 (Dorothee Fr.). 130. 137.
Stokolitz, Schulte v., B. Zerbst (1439) 403.
Stoketo, Claus, B. Lüneburg (1484) 310.
Stoff, Simon, B.M. (1496) 595.
Stovemann, Heyse, B.M. (1484) 502.
- ‚ Henning, B. M. (1484) 302.
- die Stovemennache 1508) 123.
Stoyer, Hans, B. M. (1465) 9
Stoylczmann, Heinrich, B.M. (1474 bis
1494) 101. 495. 923.
Stolberg, Graf v. (1495) 524.
"aaernigerode, Graf Heinrich v. (1501)
5.
Stolpe, Burg bei Meissen 245. 246.
Storax (1482) 245
Storbeke, Dionys, , Baumeister S Sebast.
(146
Sergi Matthias, B. Neustadt (1488) 383.
Storkow, Johann, Vikar (1485) 321.
Namen- und Ortsregister
Storing, Dietrich, Vikar (1466— 1481) 14.
36. 112. 114. 934. 935.
Storm, Sturm, Benedikt, B. Stendal (1509)
798.
-, Claus, B. M.,Syndikus,Schultheiss (1494
bis 1512) 499. 501f. 540. 592. 803.
864. 950.
-,Henning, B. M. (1490— 1508) 421.
562 (Elisabeth Fr.) 781 Bm.
Stott, Heinrich, Propst U. L. Fr. (1501
bis 1509) 678. 728. 827.
Straguth, Kämmerer Zerbst (1503) 731.
-, Paul, B. Zerbst (1506 —1513) 762, 763.
869.
-, Tile, B. Zerbst (1459) 914.
Stralsund 122. 178. 894.
Strehlen, Ritter Pflugk zu — 466.
Stresow, Gories, D. Zerbst (1504) 735.
-, Hans, B.Zerbst (1450) 905.
Strobart, Henning, Hauptmann M. (1432)
885. 886.
Strobeck, Heinrich, B.M. (1494) 493.
‚Walther, B. M. (1465) 4.
Strodtmann, Valentin, B. M. (1476) 123
Stroze, Thomas, B. Neustadt (1459 bis
1474) 103. 913.
Strusz, Hoyne, B. M. (1471) 84.
Stulmeker, Moritz, B. M. (1491) 432.
Stunyngesche, die, B. M. (1497) 625.
Stupitz, Dietrich (1479) 171.
Sture, zum 256.
Sturenberg, Henning, Vikar (1508) 795.
Sturm s. 5torm.
Stutzer, Caspar, Kammermeister (1497 )627.
Sudenburg 10. 12. 13. 15 36. 38. 39ff.
50 ff. 56. 74. 75. 18. 80. 89. 91. 95 bis
97. 103. 107. 111. 112. 114. 117. 139.
141. 142. 152. 155. 165. 168. 171. 174.
178. 179. 186. 190. 195. 199. 200. 258.
291. 304. 312. 318. 319. 333. 348. 367 ff.
370. 317. 388. 391. 403. 404. 406. 409.
411— 416. 422 4206. 428. 439. 441.442.
444, 453. 454 465. 467. 471. 473. 475.
476. 493. 496. 504—506. 513—515.
529. 531. 534. 541. 503. 555ff. 560.
862. 579—582 584 - 580. 593. 596.612.
618. 619. 636. 651. 673. 674. 677. 630.
681. 686. 692. 693. 696. 697. 699. 700 ft.
706. 715. 717. 731. 735. 737. 750. 753.
765. 772. 784. 787. 795. 813. 818ff.
821ff. 828. 834. 838. 841. 849. 850.
860. 861. 865, 870. 873. 874. 941. 942.
-, Klöster, Kirchen, Hospitälers.u.Magde-
burg.
-,Strassen u. Plätze: Dobekenborn 46.
krumme Str. 873.
Müblenstr. 117. 427. 636. 677. 861.
Pralenberg 12. 14. 74. 75. 95. 112. 171.
306. 444. 651. 677. 795. 838. 860. 870.
1007
Sudenburg.
Siechenstr., platea infirmorum 36. 80.
107. 195. 312. 427. 442. 581.750.
-, Háuser: Bür 195.
Kanne 469.
Kapitelhof 706.
Dechanei 12.
Dingbank 179.304. 306. 373. 586.
Rathaus 97.368. 706. 813.
rauher Mann 442. 813.
Rose 56. 80. 195. 795.
Rossmühle 107.
roter Hahn 96. 152.
die Schmiede 96.
Schützenhof 368,
Siechenhof 155. 174. 408.
Strauss 727.
Stuben 12. 368.
Walkmühle 696.
-, Thore: Elbthor 656.
Michaelisthor 403, 409. 673.
Rossfurt 795.
Siechenthor 14. 75. 416.
-, Innungen : Bäcker und Ackerleute 717.
Brauer 715.
Kürschner 91.
Schneider 388. 560,
Tuchmacher 593.
-, Bürger: Bartensleben, Hans v. 677.
Baszedow, Heinrich 646.
-, Heyso 860.
Beventhen, Vincenz 409.
Beszendal, Bernd 651, (Katharine Fr.)
Betke, Claus 409.
Blome, Jacob 626.
Boddendal, Hans 813.
Bode, Hans 417.
Bodeker, Botcher, Lorenz 636. 651.
Bosse, Hans 813.
Brake, Brackell, Jacob 487. 942.
Brandes, Moritz 580. 943.
Kaldenborne, Hans 414.415.
Kampen, Dietrich v. 864.
Kanne, Heinrich tho der — 618. 619.
Kappe, Heinrich 10.
Kempe, Bartholomaeus 838,
Claus, Meister 168,
Klumpsulver, Claus 870.
Koch, Gerecke 727.
-, Heinrich 306.
Kollepel, Hans, Bm. 40. 165 Sanne Fr.
68
Krakeborne, Heyne 626.
Kracht, Henning 677, (Ermegarde Fr.)
Criffstede, Hans 36.
Kruger, Cone 765. 874.
-,llans 473.
Dael, Hans 465.
Dalemann, Ban 117,
1008
Dehne, Caspar 860.
Dóringk, Hans 765.
Dothe, Hans 582.
Dufel, Düvel, Hans, Joh. 139. (Christine
Fr.) 155. 189. 365. 438. 443.
Egeln, Ciriacus v. 304.
Eggerdes, Balthasar 96.
Eickmann, Matthaeus 442,
Eymecke, Hans 427. 531.
Vienden, Heidenreich v. 56. 391. 785.
Viflbroth, lleinrich 195 (Jutte Fr.).
Frangke, Peter 439.
Fratze, Heine 152.
Fricke, Barthold 506. 553.
Fromholt, Peter 525,
Gelehar, Hans 9391.
Godeke, Levin 406.
Grasshof, Heinrich 838,
-,Johann 838 (Gese Fr.).
Gryper, Heinrich 444.
Grote, Cone 313.
Gruben, Cone 696.
Grunow, Hans 646.
Hakeborn, Hans 942.
Hartmann, Gorke 506. 555.
Hawers, Gertrud 569.
Heckenstein, Heinrich 750.
Heldorf, Bartholomaeus 785.
Hellich, Helwich, Drewes 579. 765.
Hemmerstorf, Haus 861.
Hesse, Heinrich 56.97.
Hovet, Claus 873.
Hogegesang, Ludeke 567.
Hoykendorp, Margarethe 636.
Jacoff, Drewes 639.
Lakenscherer, Simon 911.
Laffert, Hans 858,
Lene, Hans 487. 636.
Lere, Hans v. 18.333.
Lichtenberg, Hans 696.
Moltz, Andreas 29
-, Gottfried 29. 38. 306. 333. (Emmele
Fr) |
-, Heinrich 29.
Moritz, Asmus 734. (Gertrud Fr. 764.).
Morte, Claus 751.
Müller, Hans 795.
Naback, Johann 96. 139.
Ostherr, Hans 579 (Barbara Fr).
Ottersleve, Henuing 10.
' Pawels, Balthasar 409.
Penningsdorf, Jacob 487.
Picke, Hans 813.
Quentin, Andreas 765. (Margarethe Fr.).
Randau, Henning 152
Ranow, Martin 567. 772.
Resegan, Claus 586.
Ritter, Hans, Bm. 467. 562. 813.
Rover, Claus 152.
Namen- und Orteregister.
Rose, Hoinrich zu der — 506. 555.
Scbapen, Barthold v. 312.
Scroder, Thomas 599.
Schulte, Paul 114. 427.
-,Tonnies 720.
Swerczel, Claus 833.
Solchow s. Zcolchow.
Stein, Allrecht 439.
-, Livin 306.
Thalle, Balthasar 178.
Thews, Nicolaus 444.
Thomas, Claus 409.
Thorwest s. Westen.
Wernecke, Hans 487. 624, 765. 865.
Westen, Drewes zur — 152. 179. 183.
439. 586, 818.
-,Tile zur — 483.
Wylleken, Hans 731.
Wynkelmann, Hans 391.
Wulkow, Margarethe 602.
Tzyen, Hans 441.
Zcolchow, Solch., Hans 506. 555.
Sulfolt, Hans, B. M. (1504) 736,
Sülldorf, D. Kr. Wanzleben 21. 73. 186.
190. 365. 437. 438. 463. 4065. 566. 639.
652. 767. 768. 778, 816. Kot 186.
Hirtenthor 767 .lütke taferne 186. Widen-
mühle 816. Bauern: Berndes, Jacob
768. Clot, Hans 566. Elers, Drewes 365.
Hose, Matthias 639. Pape, Hans 73.
76
Sulte, Sültze s. a. Schulze, Brand, B. M.
(1467, 22.
-, Claus, B. M. (1467) 22.
-, Heinrich, B. M., Schultheiss (1487 bis
1497) 22. 374 Bm. 375. 881. 407. 426.
W63. 465. 488. 500. 5011f, 508 ff. 526.
939. 566. 567. 569. 603. 616. 936 Bm.
-, Tile, B. M. (1467) 22.
-, Thomas, B. M. (1497—1508) 603 Bm.
616 Bm. 622 Bm. 678 Bm. 697. 744
761.781.
-, Katbarine, Priorin S. Mariae Magdal.
M. (1509) 827.
Sülze, Bach 14. 75. 416.
Sundhausen, Andreas,B.Queülinburg(1483)
290.
-, Curt, B. Quedlinburg (1483 — 1505) 290
(Gese Fr. 664.759.
-, Valentin, B. Quedlinburg (1483) 290.
-, Hans, B. Quedlinburg (1483) 290.
Surber, Blesius, B. M. (1502) 689.
-, Johann, B.Zerbst (1490) 940.
-,Stefan, B. M. (1502) 689.
Surhering, Caspar, B. M. (1513) 873.
Suselitz, Kl. Abtissin Margarethe 142.
Susemann, Jude M. (1493) 467.
Sutor, Pfarrer S. Johannis (1494) 498.
Namen- und Ortsregister.
T.
Tengermünde : 943. 414. 810. 579.
Tectoris, Jacob, Vikar M. (1495) 579.
Tegeder, Tedenor , lheyder, Thoygeder,
laus, B. Bahrendorf (1450 — 1491) 153.
429.
, Hans, B. Neustadt (1493— 1510) 477.
197.580. 845 (Anna Fr.).
-, Hans, B. Zerbst (1498) 946.
-, Matthias, B. Neustadt (1509) 796.
-, Michael, B. M. (1494) 454.
Teydeimann, Jan, Caplan 8. Lorenz (1476)
121.
-, Johann, Projst Althaldensleben (1477)
129.
leyge, Hans, B.M. (1450—1504) 182,
204. 205. 281. 316. 330. 332. 372. 404
bis 406. 409. 410. 438. 462. 696. 732.
937.
-, Mans, B. Zerbst (1499) 950.
-, Jacob, B. M, (14831—1497) 2U4. 205.
458. 576, 634.
-‚Keimar, Altarist 5. Petri M. (1497)
621. 945.
Teigel, Drewes, 13. M. (1500) 669.
leigeler, Hans, al, Brandes, B. Neustadt
(1484) 305.
Templin, Johann, Vikar (1489) 409.
Teppelmann, Servatius (1470) 62.
Teupitz, Hans v. (1482) 351,
Theus, 'Thews, Nicolaus, B. Sudenburg
(1492) 444.
-,Nicolaus, Piarrer Langenweddingen
(1493) 467.
Thalle, Balthasar, B. Sudenburg (1480)
178.
Tharen, Haus v., B.Salze (1485) 320.
Thata 342.
lhomas, B. Zerbst (1500) 661.
-, Knecht Zerbst (1498) 482.
; kleine, B. Zerbst (1510) 831.
-,die Thomasin, B. Zerbst (1472) 85.
-, Ulaus, B. Sudenburg (1489) 409.
-, Peter, B. M. (1454) 912 (Gese Fr.).
Thor, Hans v., B. Halle (1477) 132.
T horwest, Drewes, B.Sudenburg (1509) 813,
Thumbesten, Hans, al. Bone, B. M. (1495)
270 (Rixe Fr.).
Thun, Heinrich v., erzbischófl. Rat (1490
1493) 421. 435. 440. 575.
Thüringen 18.
Tiburcius, Bote des Erzbischofs (1486) 334.
Tydeken, Heinrich, B. M. (1405) 565.
Tyden, Vincenz, Canon. S. Nicolai (1482
bis 1489) 227. 406.
-, Hans, B. M. (1493) 465.
-, Heine, B.M. (1498 — 1499) 465 (Agathe
Fr. ). 692.
Geschicbtsq. d. Pr. Sachsen AXVIIL, 8.
1009
Tyden, Heine, B. M. (1493) 465.
ligelmühle an der Sülze, 'egelm. 14. 75.
416.
Tile, Tilen, Frau Zerbst (1513) 870.
-, Brosius, B. Zerbst (1477) 134.
-. Johann, Vikar (1475) 112.
-, Tewes, B. Zerbst (1487) 362.
Tilemann, Abt v. Berge (1512) 869.
-, Oltze, B. M. (1476) 117.
Tilo, Bischof Merseburg (1493) 469. l’om-
propst M. (1465 —1466) 1.3.14.
Tyls, Michael (1449) 901.
-,Wtefan, Kämmerer Zerbst (1503) 731.
Tymann, Brosius, B. M. (1478) 138.
-,lans, B. M. (1485) 313.
Tymmermann, Berthold, B. M. (1165) 4.
Tymmermanns, Margarethe, B. Zerbst
(1500) 661.
Tobingk, Hans, B. Lüneburg (1490) 418.
To derwitz, Albrecht (1443) 896.
En Claus, B . M., Marktmeister (1497)
626
Toniges, Peter, B. Zerbst (1480) 174,
Topp, Hans, B. M. (1511) 857.
Torgau 290.
-, Gories, B. Kl.Wauzleben (1472) 86.
Tranquitz, Gregor, Altarist $5. Sebast.
(1485) 321.
'regow, wüst bei Förderstädt 927.
Treil a.d. Elbe 493.
lremmen, D. in der Mark 212, 276. 633,
Treppeler, Stefan, B. Salze (1485) 320.
Treskow, Familie 506. 556.
-,Arnd, Dompropst M. (1446 —1495)
144. 529. 898.
-, Arnt, Domherr M. (1478 — 1505, 144
195. 760.
-,Hans (1481—1506) 195. 764.
-, Heinrich (1478—1481) 144. 195.
-,Joachim (1481) 195.
-,Rüdiger (1481) 195.
Tribbeses, Ludeke, B. Neustadt (1476) 121.
Trier, Erzbischof v. 330. 340. 343.
Troja 903.
Trominitz, wüst bei Rogatz 306.
Tromnitz, wüst bei Neuhaldensleben 48:).
191.
Trotha, Trote, Curt v. (1477—1478) 130.
137.
-, Friedrich v. (1475—1483) 111. 113.
130. 137. 261. 934.
-, Heinze v. (1478) 147.
-, Tile v., Dompropst (1465 —1466) 1. 3.
14. Bischof Merseburg (1493) 469.
Truchsess, Heinrich, zu Welderswalde
(1493) 466. 479.
Trupitz, Hans, Küchenmeister (1484)
306.
-, Hans v., B. M. (1487) 371.
64
1010
Tucheim, Tocheim, Tuchem, D.Kr. Jeri-
chow I. 192. 889— 891.
-, Hans v.,‚Vogt Sommerschenburg (1477)
4
124.
-, Hans v., B. Zerbst (1465) 920.
Tundersleben, Hans, B. M. (1465) 8.
Türken 194. 207 ff. 210.228 ff. 234 ff. 294.
656.
U.
Uchtorp, Johann, Altarist S. Ulrich(1481
bis 1485) 315. 934.
Ude, Nicolaus, Vikar (1496) 586.
Udendorp, Claus, B. Neustadt (1447) 899.
Udonis, Ude, Bm. Gardelegen (1492) 459. *
Üllnitz, D. Kr. Calbe 147. 371.
Ulrich, Ulrichs, Ulrikes, Benedikt , Pfarrer
Hadmersleben (1500) 667.
, Paul, B. M. (1494—1495) 505. 548.
Ülzen 64. 67. 68. 122.178. 247. 894.
Ummelop, Claus, B. M. (1507) 774.
Ummendorp, Hans, B.M. (1482) 935 (Mette
Fr.
Unvorferd, Heinrich, B.M. (1479) 167.
Unverzagt, Hans, B. Leipzig (1480) 174.
Ungarn, König v. 210. 211.
‚Matthias, König v. 207. 212. 213 ft.
209, 271. 292.294. 337. 339.
-, Wladislaus, König v.U.u Böhmen (1494)
491.
Unledig, Johann, Capellan (1498) 636.
Unrouwe, Claus, B. M. (1470) 70. 926.
- , Curt, B. M. (1468) 36,
Unseburg, D. Kr.Wanzleben 454.
Urban, Notar 454.
Ursleve, llenning, B. M. (1465) 4.
Ursula, Frau Beltzig (1471) 75.
W.
Wackeritz, Peter (1418) 881.
Wadepol, Hans, B.Neustadt (1488) 338.
Wahlitz, D. Kr. Jerichow I. 164. 171. 242.
244.
Walbeck, Tropst v., s. Wiprecht v. Barby.
-, Fricke, B.M.(1478 —1482) 146.147 Bm.
22».
- Heinrich, B. Braunschweig (1473 bis
1482) 93. 225.
-,Hermann, B. Neustadt (1481) 198
(Grete Fr.).
Walkhof, Thomas, Propst S. Agnes (1470)
Waldemar, Fürst v. Anhalt (1407) 880.
-, Fürst v. Anhalt (1465 — 1509) 3. 6. 106.
223. 248. 249. 252ff. 263. 270. 276.
301. 414. 415. 487ff, 500. 501 ff. 508 ff.
539. 596. 608. 616. 654. 658. 673.679.
682. 685 697. 744. 798. 809. 932.
Waldener, Johann, kaiserl. Vizekanzler
(1486) 327. 335. 844.
Namen- und Ortsregister.
Walshusen, Johann, Vikar (1490) 422.424
Walter, Hans, B. Zerbst (1467) 24.
Walwitz bei Frohse a. Elbe 14 75. 416.
-, Aschwin v. (1509) 826. 829.
-, Hans, B.Salze (1485) 320.
-, Heyne v. (1510— 1511) 829. 839. 544.
Wanmate, Hermann, Sekretàr Lübek
(1468) 34. 35.
Wanzleben, Gross- 3. 4. 17. 18. 20. 31.
56. 61. 99. 189. 252. 318. 333. 413.
454. 584. 671. 679. 695. 804. 814. 825.
852. 857. Amtleute: Dreyger, Heise 413.
Radevelt, Christoph 804. Bürger: Gittel-
de, Hans v. 318. Schabey, Wenzel 852
-, Klein-, D. Kr.Wanzleben 86. 741. 954.
Bauern : Korn, Henning u. Jacob 741.
Ribben, Henning u. Caspar 741. Kirche
S. Petri 741. Pfarrer : Gerhard Brügge-
mann 741.
-, Busse v, (1480) 189.
= u0rg v., B. M. (1464 - 1478) 113.147.
-, Werner, Möllenvogt (1495) 529.
Wardenberg, wüst bei der Neustadt 741.
Warpersdorf, Werp., Peter, B. Freiberg
(1479) 152. 153.
Wasmod , Johann, Scholast. S. Petri ct
Pauli (1485) 322.
Weddele, Claus, B. M. (1468) 81.
-, Hans B. M. (1468) 31.
Weddingen, Weddig, Weddige, Gross- s.
Langenweddingen.
-, Andreas, B. Zerbst (1504) 735.
-, "Gebhard v., B. Stassfurt (1496) 588.
-, Heideke, B. M. (1471—1477) 82. 930
(Barbara Fr.).
-, Heinrich, B. Stassfurt (1484— 1496)
305. 588.
-, Jacob, Salzgraf Stassturt 1500) 659.
-, Lorenz v., B. M. (147
- ; Simon, B. Salzo (485) $20.
Wedegonis, Peter, B. M. (1508) 781.
Wedemoyger, Johann, Sachwalter (1470)
98.
Wedringen, D. Kr. Neuhaldensleben 130.
Wegener, Heyne, B. M. (1500) 665.
-, Heinrich, Custos M. (1468) 30.
- ' Matthias, Vikar S. Nicolai (1495) 579.
-, ‚Peter, B. Zerbst (1492 — 1512) 443. 455.
480 Bm. 758.761. 862.
Wegheners, Sophie, B. M. (1510) 333.
Weyda, Heinrich der mittlere v., crz-
bischófl. Rat (1505) 751.
Weidenmühle bei Bahrendorf 438.
Weimar 273. 281.
Weldeswalde, Heinrich Truchsess zu —.
Ritter (1498) 466. 479
Wellen, Gross-, D. Kr. Wolmirstädt 480.
-, Claus v. (1472) 927.
Namen- und Ortsregister.
Wellen, Dietrich v. (1472) 927.
wore Silvester, B. M. (1482) 252 (Gesc
"r.).
Welsleben, D. Kr.Wanzleben 14. 155. 491.
979. 988, Pfarrer: Schulte, Lorenz 155. -
Bauer: Steffens, Hans 588.
Wemerstedt, Rudolf v., Amtmann Jeri-
chow (1495) 529.
Wend, Jobann, Thesaurar. S. Sebast. (1505
bis 1508) 760.781.
Wendekarre, Henning. B. Salze (1485) 319.
-, Stefan, B. Salze (1465) 4.
Wendehake, Barthold, B. Neustadt (1479
bis 1486) 155. 350.
-, Dietrich, B. M. (1495) 566.
Wendische Städte 168.
Wennemar, Arnd, B. M. (1383) 877.
-, Claus, B. M. (1383) 877.
-, Claus, B. M. (1383) 877.
-, Friedrich, B. M. (1383) 877.
-, Hans, B. M. (1383) 877.
-, Heyne, B. M. (1453—1474) 107. 911.
Weuner, Bernt, B. M. (1508) 795 (Anna
"r.).
Wentzlow, Georg (1470) 62.
-, Wolborch, B. M. (1509) 797. 805.
Werbeck, Werbig, Georg, Canon. S. Nico-
lai (1508) 781.
-,Gregor, Canon, S. Sebast., Offizial der
Dompropstei (1440) 895.
-, Gregor, Dekan S. Nicolai, Offizial des
Erzbischofs (1497 —1513) 627.781. 797.
821. 870.
-, Gregor, Altarist S, Petri (1485) 321.
‚Urban, B.Zerbst (1489— 1507) 409.
126. 116. 948.
Werben, Thomas, B. M. (1479 - 1497) 165
(Katharine Fr.). 6 62
Werberge, Curd v. (1464 302.
-, Hans v. (1484) 302.
; Ludolf v. (1484) 302.
Werdenberg u. Hilgenberg, Graf Hug v.,
kaiserl. Gesandter (1482 —1486) 228.
23411. 290. 300. 327.
Werder, Albrecht v. d. (1470—1473) 67.
9.
-, Christoph v. d. (1489) 401.
-, Claus v. d. (1501) 682.
-, Cone v. d. (1489) 401.
-, Gerhard v. d. (1489) 401.
-,llans v. d. (1489— 1513) 401. 870.
-, Jacob v. d. (1513) 870.
Werlitz, Thomas, B. Zerbst (1509) 826.
Werneke, Hans, B. Sudenburg (1494 bis
1512) 487. 624. 765. 865.
Werner, B. Zerbst (1503) 726.
-, Bote des Erzbischofs (1486) 334. 336.
Wernigerode 700. 772. 779.
Weske, llinze, B. M. (1472) 87.
1011
Weske, Marcus, B. M. (1495) 566.
Wesemann,Ves.,Claus, B. Neustadt (1478 bis
1501) 148. 186 (Gese Fr.). 633.653. 684.
Westen, Drewes zur —, B. Sudenburg
(1478 - 1496) 152. 179, 183. 439. 586.
-, Thile zur —, B. Sudenburg (1494) 483.
Westeregeln, D Kr.Wanzloben 56.
Westerhüsen, D. Kr.Wanzleben 139.
Westfal, Bartholomaeus, B.M., Syndikus
(1470— 1481) 67. 68. 74. 218.
-,Hans; B. M. (1486- 1506) 764. 938.
-, ‚ Heinrich , B. M, (1486 —1507) 764.
775 Bm. 781 Bm. 938.
-,Johann, Vikar (1484) 305. 306.
-, Lorenz, B. M. (1507—1510) 774. 845.
-, ‚Stefan, B.M. (1500) 674.
Westram, Tyle, B. M. ee) 169. 197 fi.
Weszargh, Ernst (1510) 8
Weterstorp, Wettingsdorf, Mist bei Süll-
dorf 566. 768.
Wettin, St. im Saalkreise 113.130. 137.
-,Georg v., B. Salze (1485) 320.
wetzel, Peter, Prior Brandenburg (1481)
1
Wichmann, Albrecht, B. M. (1479 —1498)
156.689.
-, Andreas, B.M. (1495) 589.
-, Claus, B. Neustadt (1465) 1.
-,dohann, Canon. U. L. Fr. Halberst.
(1497) 627.
Widenasch, Albrecht, Guardian der Bar-
füsser Quedlinb. (1505) 760.
Wider, Jacob, Jude M. (1493) 468.
Wiederstorp, wüst bei Ebendorf 136. 392.
586. 751.
-, Berthold, B. M. (1468 -1472) 86. 922.
Wien 207. 2281ff, 232. 234ff. 256. 259.
262. 271.299.300.
Wygand, Drewes, B.M. et 906.
Wilken, Wilkens, Hans, B. M. (1468 bis
1482) 30. 204. 225.
-, Sander, B. M. (1470) 72.
Wilken, Johann, Vikar (1478) 142.
Wilhelm d. ältere, Herzog v. Braunschweig
(14165—1487) 10. 49 23. 27. 29. 267.
285. 298. 815. 361. 372.
- der jüngere, Herzog v. Braunschweig
(1466) 19. 23.
-,Bischof v. Eichstädt (1482 — 1486) 235.
277.279. 281. 286. 288. 303. 330. 359.
-, Herzog v.Sachsen (1471 —1483,; 80.
245. 298.
Willeken, Hans, B. Sudenburg (1503) 731.
Wilsnack 175. 434. Pfarrer : Bileveld, Jan
175.
Wynberner, Hans, D. Zerbst (1487) 362,
Winkel, IIans, B. M. (1509) 817.
-, leinrich, B.Osterweddingen (1479) 161.
-, Henning, B.Osterweddingen (1500) 671.
64*
1012
Winkelmann, Hans, B.Halberstadt (1494)
912.
-, Hans, B. Sudenburg (1488) 391.
- , Urban, B. M. (1501) 685.
Windel, Hans, B. M. (1490) 414.
Wiuninck, Urban, B Zerbst (1495) 558.
Winterfeld Joachim, B. M. (1492 - 1494)
44^ (Gese Fr.). 507.
Wiprecht v. Barby, Domherr M. (1486 bis
1499) 331. 334. 340. 517. 657.
Wyse, Hans, B. M. (1495) 574.
-, Heinrich, B. Neustadt (1485) 387.
-, Hermann, B. M. (1495) 574.
Wismar 122. 178. 804.
Wismenger, wüst bei der Neustadt 3U.
136. 751. 774.
Wissenborn, Hermanı, Kammermeister
des Erzbisch. (1470) 67.
Withgerwer, Johann, sumniissarius (1513)
0
Wyting, Berthold, Frohnbote Sudenburg
(1469) 39, 41.
Witte, Johann, baccalaureus (1482) 241.
Wittekop, Wyskopp, Wiskoff, Familie M.
(1475) 115.
-, Berudt, B. M, (1478—1495) 141. 148.
316. 569.
: , Cene, B. M. (1467— 1475) 21. 37. 57.
83. 123. 137. 141. 148. 152.
-,Cone, B.M. (1478—1498) 137. 141.
148. 316. 634. 637.
-, Cone, B. M, (1478) 141.148.
‚Georg, B. M. (1478— 1497) 137. 141.
148. 411.634.
‚Hans, B. M. (1470 — 1497) 57. 137.141.
145. 152. Mer
-, Heine, B. M. (1459 - 1486) 21. 25. 37,
9. 57. 84. 107. 123. 141 Bm. 152.258 Bm.
264 Bm. 336 913. 915. 921.
-, Heine d. jüngere, B. M. (1478 — 1507)
141.147. 152. 435 ff. 440. 778.
-, Heine, B. M. (1478) 141.
-,Ilse, B. M. (1478) 137.
-, Margarethe, B. M. (1478) 137.
Wittenberg 290. 898.
l'aul, B. Zerbst (1495) 570.
Wittenberge 903.
Wittinghoff, Johann, lt. Lübeck (1484) 310.
Wladislaus, König v. Böhmen u. Ungarn
(1494) 491.
Wolkenstein, Veit v., kaiserl. Hauptmann
1497) 629.
Woldicke, Thomas, B. Neustadt (1497 bis
1500) 633. 667.
Woldenberch, Hans, B. M. (1505) 755.
Woldenhagen, Conrad, Vikar (1488 Lis
1491) 892. 409. 422. 425.
Wolder, Andreas, B. M. (1471- 1495) 82
(Barbara Fr.). 326. 379. 576.
Namen- und Ortsregister.
Woldige, Hans, B.M. (1494) 499.
Wole, Woyle, Iiermann(1491 — 1509) 425.
811.
-,Jan, B. M. (1466) 1».
Wolf, Hans, B. M. (1389) 878.
Wolfenbüttel 780. 788.
Wolfgang, Fürst v. Anhalt 11510) 3559.
841. 845. 847.848.
Wollun, Sebastiau, Capellan (1495) 636.
Wolmirsleben, D. Kr. Wanzleben 672. Bau-
ern: Ciriacus u. Claus Boseleger 672.
Wolmirstädt 20. 30. 71. 83. 184. 5U6.
556. 584. 722. 751. 762. 763. Haupt-
mann: Heinrich v. Brandenstein 751.
-, Heyne, R.M. (1466) 11.
-, Heinrich, B. M. (1495) 567.
Wolter, Fricke, B. M. (1495) 564.
-, Michael, B. M. (1512) 861.
-,l'eter, B. Zerbst (1475) 114.
Woltersdorf, D. Kr. Jerichow 1. 145.
-, Hans, B. M. (1478—1497) 150. 405.
473. 5179. 627.
-, Paul, B. M. (1473 —1493) 150. 473.
-, Ulrich, B. M. (1493) 477.
Wörlitz in Anhalt 778.
Wörmlitz, D. Kr. Jerichow 1. 82. 429 ff.
511. 890. Bauer: Brockmüller, Tile
429 ff, 512.
Wratislavia s. Breslau.
wukon, Margarethe, B. Sudenburg (1502)
Wulfen, v. (1511) 859.
-,Curd v. Hauptmann Braunschweig
(1510) 832. 837.
Wulfesmark bei Prester 657.
Wulsleger, Matthias, Vikar (1467 bis
1500) 28.36, 586. 633. 666.
Wunstorp, Heinrich, Syndikus Braun-
schweig (1472—1484) 84.255.310.
Wusteland, Alexius, Canon. S. Sebast.
(1465) 4
Wusterhausen in der Mark 369.
Z. Cz. Tz.
Zabel, Drewes, B. Rottersdorf (1509; 513.
Zachei, Johann, B. Neustadt (1484) 30^.
Zadach, Lowe, Jude M. (1495) 468.
Czalmann, Hans, B. M. (1482) 251.
Czalmstorp, Salmst, Bm. Zerbst (1500
bis 1504) 669. 746.
„Zerbst (1481 — 1505) 217. 416.
-, Claus,
153. 936.
-, Clemen, B.Zerbst (1508) 791.
-, Hans, B. Zerbst (1508) 791.
-, Hans, B. Zerbst (1500 —1511) 673 Bm.
831. 849.
Zander, Zanner, Arnd, B. Zerbet (1418)
1
-, Jacob, B. Zerbst (1496) 601.
Namen- und Ortsregisrer. 1018
Zander, Nicolaus, B. Zerbst (1440) 895.
-, Otto, B. Zerbst (1418) 881.
-, Urban (1503) 707,
Zedeler, Johann, Pater der Hieronymiten
(1496) 587.
Zeitz, Offizial Nicolaus Ottonis 632.
Czelleke, Hans, B. Neustadt (1494) 943.
Czene, Erik v., R. Hamburg (1484) 310.
Czepernick, wüst bei Wahlitz 164.
Zerbst, Szerwest, Cz., Serfst, Zirwst 1.
5.6. 7. 9. 11. 20. 24. 25. 271—299. 32.
33. 36. 87. 39. 42. 49. 55. 61— 66. 69.
10. 72. 74. 75. 79. 88. 85. 87—89. 99
bis 110. 114. 117. 118. 134. 145. 154.
156. 161— 163, 166. 167. 169. 170.174.
177. 181—183. 185—187. 198. 197.
198. 204 — 206. 218. 217. 219. 220. 223
his 226, 230—232. 242. 249. 250. 251,
266. 274. 281. 808. 314. 315. 818. 321.
331. 332. 847. 348 fl. 362. 865. 368.
369. 371. 372. 376. 377. 393. 402 bis
404. 406. 409—412. 416. 417. 420.
492--495. 428. 438. 442, 444. 449. 455.
460. 462. 463. 466. 467. 471. 478. 480
bis 483, 485—487. 491. 493— 495. 558
bis 560. 568. 566— 571. 574— 577. 580.
589. 588. 587. 596. 599—602. 620. 623.
626, 627. 631—684. 645. 650. 653.658
bis 665. 667—672. 674— 677. 688 bis
693. 696. 698. 707. 708. 720—727. 729
bis 733. 735. 786. 740. 742—141. 749.
751. 755—757. 760—764. 769. 774
bis 777. 779—783. 788—791. 793. 794.
796, 798—800. 808—805. 809—811.
817. 824. 825. 826. 828—833. 835. 8306,
838. 889. 841—848. 850. 852, 854 bis
856. 860—864. 866— 870. 872. 876 bis
933, 935—952.
-, Schöffen 64. 206. 314. 315. 318. 321.
931
-, Barfüsser 775. 942. Kirche S. Nicolai
213. 226. 314. 321. 740. 71. 848, 895.
897.
-, Brüderschaft der Leineweber 659.
-, Órtliches: Akensches Thor 213. Alte
Brücke 20. 411. Ankunsches Thor 707.
951. Bäcker-, Bokerstr. 315. Breite
Strasse 422. 887. Bruchstr. 63. Brü-
derstr. 880. Keller, Ratskeller 763. 916.
Feigenberg 755. Viehmarkt 931. Fisch-
maıkt 779. 799, 931. Heidethor 155.
Holzmarkt 417.8£0. Rathaus 155. 932,
-, Bürger: Adam, Thonies 483. Allex,
Clemen 757, 762. Annisz, Clemen 825,
861. Arnd, Arndes, Blesius 600. 772.
-, Hans 478.798. 925. 950. -, Jacob 799.
800. 833. Barthold, Peter 574. Bastian
855. 856. Becker, Claus 897. -, Martin
478. -, Peter 20. 892. 893. -, Simon
935. Bense, Asmus 901. Berlin, Georg
558.867. Blome, Peter 411. Boddeker,
Jacob 444. Bode, Martin 568. Bodener
952. Boldeke, Hans 670. Bone, Peter
165. Borchardt, Claus 940. Borne-
mann, Hans 672. -, Heinrich 631. 638,
Brameck 947. -, Benedikt 824. 829.832.
-,Johann 926. Bramsdorp, Marcus 789.
Brand, Blasius 422. Buckau, die Bucko-
win 5. 6. 672. 920. -, Thomas 420. -,Wil-
ken742. Buke, Claus v. der 880. Burow,
Thomas 950. Kannendorp, Claus 914.
Kannengeter, Baltzer 698. 864. Kare,
Hans 941. -, Thomas 756. Kele, Peter
114. Kirchhof, Johann 663. die Kerko-
win 669. 755. 757. Kersten, Blasius 664.
944. Claus 442. Kleberch, Conrad 599.
Kleblatt. Hans 952. Kleinsmed, Hans,
Bm. 182. 404. 480, 482. 941. Klinkebil
213. Klot, Claus 948. Clote, Gebhard
930. Klostermann, Martin 667. Koldyz,
Claus 20. Kons, Claus 347. Kost. Gal-
lus 620. Krewitz, Hans 205. Krome,
Johann 89. 105. 106. Krüger, Bestian
570. -, Claus 621. -, Martin 482, 850.
Krull, Caspar 912. 932. Kruse, Kersten
62. -, Jacob 909. 910. -, Michael 937,
Kruszel, Johann 941. Kunth, Matthias
862 Cupelmann, Jacob 308. Danstorp,
Hans 219. Dehne, Valentin 420. Denecke,
Hans 906. Dippoldes, Georg 909. Doke-
wescher, Georg 63. Drude, Dietrich 887.
Dube, Bartholom. 708. 732. 808. -, Hans
930, Dufel, Melcher 886, Ecke, Barthol.
205. 230—232. Everick, Thomas 145.
Eikmann, Matthaeus 943. Emme, Mar-
cus 571.572. Ewitz 915. Velligedreve,
Georg 733. Ferwer, Drewes 911. die
Verwerin 186. 187. 198. Vesze, Martin
576. Flessau, Paul 124. Voeth, Haus
191. 833. Vogt, Peter 854. 860. 864.
Vorholt, Claus 494. Fryse, Gerecke 887.
Fritze, Claus 880. Fruchtenicht, Tho-
mas 206. 228. 249. Fuhrmann, Lorenz
174. 224. -. Melchior 746. Furstenberg,
Clemens 916. Fut, Heinrich 907. 910.
Garbreter, Peter 886. Gartzke, Claus
185. Geremann 38. Gerwisch, Andreas
411. 907. 908. Gisecke, Georg 895 Bm.
-,Georg 463 Bm. 482. 559. 602. 745.
826. 839. -, Hans 872. Godeke, Drewes
725. Gordens, Tile 422. Gories, Claus
186. 187.198. Gótze, Claus 580. ., Jacob
922. -, Paul 123.157.499. Gotzeke, Gotz
9183. Grasehop, Andreas 937. -, Drewes
316. 322. -, Hans 596. 683. 944. 947. 952.
-, Jacob 931. Grochwitz, Hans 9. Hage-
nau, Dreus 674—676. -, Hans 118.
930. Hampe, Carsten 707. Hartung,
1014
Hermann 916. Hawmeter 412. Heydecke,
IIans 443, 455. Heyse, Jacob 667. IIen-
ning, Brosius 846. Hintze, Hans 105.
Hobeke, Hans 204.Holtschomaker, Simon
483. Horneborg 878. Huchmann, Jacob
924. Hudenhagen 571. Jacobs, Claus 901.
Jenecke, Bartholom. 862. Jerchow, Hein-
rich 9. Joachim 707, Jungermann, Bene-
dict, Bm. 462. 570. 731. -, Peter 774.
798. -, Thomas 761, Jurgen 102. Juter-
kow, Valentin 33. Lange, Peter 850.
Laurenz, Hans 928. Levenow, Claus 924.
Linke, Peter 850. Litzow, Georg 886.
-, Georg 7. 11.37. 376. 417. 734. -, Hans
831. -, Martin 166. -, Simon 362. Lobbes,
Peter 676. Lucas 442. Lump, Martin
952. Lunnig, Heinrich 11. Magnus,
Simon 826. Malstorp. Georg 707. Martin
37. Medewitz, Hans 897. Meitzendorf,
Jasper 872. Meseberg, Claus 478. Mewes,
Benedikt 920. Michael 166. Morcz, Hans
101. Müller, Matthaeus, Bm. 751. 826.
828. 833. 846. 863. 864. Muntmeister,
Andreas 913—915. -, Jacob 913—915.
-, Peter 918—915. -, Anna 913—915.
Murow, Cyriacus 909. Mutzel, Frau
250. 251. Nagel. Tews 825. Nicolaus 574.
Nyemann, Stefan 219. Nypener, Tho-
mas 170. Noyden, Degenhard 939.
Nowe, Georg 749.799. 800. Otten Michael
901. Parey, Claus 725. FPaschedag,
Matthaeus 919. Pauwel 901. Peter, Hans
106. Philippus, Hans 762. Plocke, Jacob
930. Polmann 950. Pramecke, Johann 74.
Rademeker, Martin 950. Ravenstein,
Stefan 896. Ratenow, Claus 883. Reyn-
hart, Hans 662. Reppin, Hans 922.
-‚Johann 900. -, Thomas 922. Resze,
Martin 583. Retzow. Claus 923, Richert,
Urban 599. 676. 696. 734. 942, Riwol-
des, Hans 867. Rochlitz, Thomas 33,
Romer, Sixt 789, Rupitz, Heinrich 862.
Samstorp, Nicolaus 919. Sander, Georg
924. Santersleben, Heydeke 442, 569.
074. Scheper, Peter 577. Schmidt, Bur-
chard 162. -,Hans 897. -,Jacob 496.
929. -,Paul 904. Snyder, Claus 571.
972. Scholer, Claus 751. Schor, Andreas
v. 894. Schotzer, Hans 409. Schriber,
Luder 918. Schulze, Brand 599. -, Brosius
947. -, Georg 75. -, Jacob 941. -,Peter
315. 661.721.948. Schütze. Marcus 952.
Schweving 848. Swertmannin 178.Seger,
Hans 162. 181. Stabr, Jacob 863. Stal-
buch, alter u. junger 886. Stapel, Hen-
ning 896. Steffen, Kersten 114. 182.
204. 372, 416. 938. 950. -, Hans 114.
-, Urban 867. Stendal, Ambrosius 74.
-, Hans 74. -,die Stendelscho 882.
Namen- und Ortsregister.
Stokelitz, Schulte v. 403. Straguth 731.
-, Paul 762, 763.869. -, Tile 914. Stre-
sow, Gories 735. -, Hans 905. Surber,
Johann 940. Tegeder, Hans 946. Teyge,
Hans 950. Thomas 661. -, kleine 331.
Die Thomasin 85. Tilen, Frau 870.
-, Brosius 134. -, Tewes 862. Tyls, Ste-
fan 781. Tymmermanns, Margarethe
661. Toniges, Peter 174. Tucheim, Hans
v. 920. Walter, Hans 24. Weddingen,
Andreas 735. Wegener, Peter 442. 455.
480 Bm. 758. 761.862. Werbeck, Urban
409. 726. 776. 948. Werlitz, Thoma:
326. Werner 726. Wynberner, Hans
362. Winninck, Urban 558. Witten-
berg, Paul 570. Wolter, Peter 114.
Czalmstorp 669. 746. -, Claus 217. 416.
753. 936. -, Clemen 791. -, Hans673 Bm.
831. 849. Zander, Arnd 831. -, Jacob
601. -, Nicolaus 895. -, Otto 881. -. Urhan
707. Czermstorp, Hans376. Ciliacus 901.
-, Matthias v, B. Neustadt (1480) 177.
-, Stefan v., B. Neustadt (1470) 61.
-,Engele v., B. Neustadt (1480— 1519)
177.193. 864.
Czerkow, wüst bei Gommern 7.
Czering s. Scheiring.
Czermstorp, Hans, D. Zerbst (1487) 356.
Czerwen s. Schermen.
-, Wolburg, B. M. (1499) 948,
Czesur in der Priegnitz (?) 987.
Czibbeker, Martin. B. Schora (1500) 674.
Zibkeleben, Gut Kr. Jerichow I. 573.
Zychow, Paul, Vikar (1471) 75.
Czhien, Zyghen, Tzyen, Curd, Propst S.
Lorenz (1488) 387.
-, Curd, B. M. (1479) 172.
-, Hans, B. Sudenburg (1492) 441.
Ziesar, Zigeser, Czyeszir, St. Kr. Jerichow 1.
114. 672. 736. 805. 847. 942.
Cyliacus, B. Zerbst (1449) 901.
Zilling, Czilliges, Cillig, Claus, B. Schleib-
nitz (1486) 365.
-,Drewes, B. Schleibnitz (1493) 468.
-, Hans, B. Schleibnitz (1495) 559.
Zymann, Nicolaus, Canon. M. (1477) 128.
Zinna, Abt Nicolaus v. 488, 500. 501 fi.
" 508 ff. 522. 526. 539. 603.616.
Czipel, Claus, B. M. (1486 —1499) 330.
425. 651.
Czyring 3. Scheiring.
Czyrow, Heinrich, B.M. (1480 - 1488)
192 (Anna Fr.). 393.
Cziselmeister, Nicolaus, Propst Breslau
(1434) 888.
Czöberitz, D. Kr. Bitterfeld 147.
Czoberniss, Dorf (?) 153.
Zcoch, Lorenz, Dr.jur. Leipzig (150%:
821.
Sachliches und Sprachliches.
Zode, Dietrich v., R. Hannover (1484)
310
Zolchow, Solchow, Hans, B. Sudenburg
(1494 —1495) 506. 555,
1015
Zwickau 128. 129. 341. Grafenzeche 129.
Bürger: Ecke, Cuntze 129, Jurgen,
Apotheker 128,
Zwolle in IIolland 808. 394,
— er ——— M á —À— —
II. Sachliches und Sprachliches.
Ass 704.
Ablass 425,
abschnuren, mit der Schnur abmessen 52].
Acht 146. -,geistliche 510.
aechtigen 518.
echterer, echtiger 93. 102. 104. 108, 61.
Ackerleute, Innungsstatut der — 717.
aventhur, eventhur 238. 28^. 453. 865. 880.
avesmeckig Bier 403.
Ahnen, vier 317.
aichen, ichen, amen, - die ame, der amer
5. 6. 438, 462. 496, 597. 731. 876. 920.
942.
Alaun, allun 875.
Alimentationssache 429.
Alterleute, alderslude 155. 495.
Ambasiaten 68,
Amboss 712.
Amechtlude, Aichungsleute 876. 878.
Amtleute 362. 363.
Anderung einer Rente 1.
anewant 827,
anfall- und schosspflichtig 703.
Angiesser zeichnet die Kannen 704,
Angstmann 8. Scharfrichter.
anspeien 21.
Apfel, Zoll für 370.
apostoli, Zeugnísbriefe 233 ff.
Apotheker 128.
area, Hofstatt 534.
armarium, Sakristei 30.
Arzt 836.841. 853. 872,
arzten, árztlich behandeln 427.
Arztlohn 817.
aufbringen, vorbringen, anführen 328.
Auflauf, ufflaufft 52. 53. 702 705.
Aufsatz, Steuer 516.
aufschreiben, aufsagen, kündigen 43, Auf-
schreibung.
Aussetzung eines Kindes 690.
Ausweisbriefu für Waren 358. 359, 362 bis
out,
Bacalaureus, städtischer Beamter 781.
Bäcker 54. 146. 624. 702. 709. 717
(Innungsstatut).
Backhaus 634..
Badekappe 69%. 75.
Bader- Brüderschaft 326.
Badestube 651. 838.
Bahrlichte 120.
baldecke 717. 718.
Ball, Ballen 610.
Bank, höhere 503. Schóftenbank 683.
Bann 389. 359. 357. 375. 382, 451. 510.
527. 564. 581. 696. 726. 753. 888. mede-
bann 564. Verbannt aus (der Stadt 506.
556.
Barbier 174. 427. 460. 706. 761,
Bárme 876.
barten 709.901.
Bau der Stadt durch Kaiser Otto 297.
- des Domes 517. 533. 612.
Bauerding. burding 50. 51.701.
Bauermahl, burmal 52.709. 710.734.
Bauermeister, burmester 164. 781.
Bauerrecht 714.
Baugerät, bauwrath 370.
Bauholz 378. 650.
Bäume auf dem Stadtgraben 53.
Baumeisterei des Doms 694. - des Stifts
S. Sebastian 322.
Baumgarten des Erzbischofs 520.
Bausache 95.155. 783. 952.
Beckenschläger 84.
bedefart, Bittfahrt 7.
begiessen beim Schützenfeste (Unfug) 368.
begifftigen 77.
begriff, Inhalt und Wesen 486.
behaften einen Schlag, versetzen 160.
Behälter, Futteral, reservaculum 146.
beheldniss, Gefängnis 104.
Beichthaus 433, 785.
Beine, mit blossen B. zu gehen, ist ver-
boten 716.
berkinder 672,
Bergbau 129. 135. 147. 371.
Bergknechte 136.
Bergfried 352. 357. 502. 505. 520 (roter
Turm). 545. 547. 610.783,
Bergwerksrecht 185,
Berufung gegen Schöffenurteile 503. 550.
besasse, Besetzung 79.
besetzen, anhalten, arretieren 605.
beschirm, Beschirmung 158,
1016
Bestrickung, gefängliche 894. 898. 999.
Betten 75. 370. 769. 807.
Bettlaken 807.
Beutel, budel 75,
Bier 51. 69. 81. 118. 119 (ungeve b.)
157. 162. 163. 178. 308 (ungeve). 362.
868. 384 (ingebruwen b.. einheimisches).
403. 449. 483. 518. 533. 568. 580. 610
(Einbecker. Zerbster B.). 701. 757. 769,
843. 876. 930. 943.
-, Gersten- und Weizenbier 704.716.
-fremdes Bier soll nicht geschenkt
werden 712 716.
Bierkäufer, bierkoper 399.925.
Bierkrug, Schenke 51.53
Bierfässer 157. 162. 163. 178. 398 411
449. 4821f. 493—495, 596. 601. 731.
809. 876.
Biergeld 182.
Biermass ist verschieden vom Weinmass
Bierpfennige 627.
Bierschenken 69. 167. 719.
Bierwagen 370.
Bierziese 384, 488. 509, 510. 516. 539. 610.
615. 844.
Bierzöger 717.840.
Bildwerke 156.
Rinden und artzten 497.
Birnen, beren, Zoll für — 370.
hiwerbe, Gewerhe 409.
Blase 712.
Bleck 56.873.
Blei 135. 610.
Blutgericht" 352 ff. 357. 375. 382. 509. 504.
530.541.
Bock,^Zoll für einen B. 370.
Bodellien, Bordelle 792 s. a. Frauenhans,.
boleken. Verwandte 57.
Bollwerk. bolwerk 352 356. 363.364.380.
504. 545.
Bolzen beim Scheibenschiessen 368. 369.
bornkufe 53. 704.
borneelt 711.
bornmeister 322.
Bötticher 565. 798.
Brand, - stiftung 16. 51.
Brandeisen 758.
Bratpfannen 717.
Bratspiess 717.
Brauer 54. 69. 702. 709. 715. 839 (Innungs-
statut). Gerstenbrauer 840.
Braufässer, Braugefässe 370. 379. 758.
Brauwerk 898.
brechtlich, nützlich, gut 274.
Brennholz, hornholz 878. 427. 608. 609.671.
Brot 51. 624. 701. 704. mandatebrot 116.
Brotkauf 274.
Brotdiener 604.
Sachliches "M1 Sprachliches,
Brotmesse 109.
Bruch, Strafe 79. 378.703.
Brücke 352. 357, 502. 517. 531,
Zugbrücke 502. 505. 545. 547. 610. 784.
Brückenzoll 351. 509. 517. 518. 520. 533.
536. 608. 612.
Brüderschaften s. unter Magdeburg.
- der Barfüsser mit den Schmied-- und
Schusterknechten 450.
Büchse, Sammlung von Almosen mit
Korb und B. 203.
Büchsengiesser, bussengeter, -mester 904.
Bur s. Bauer.
Burg, Geschenk an den Rat der Stadt 116.
Bürger haften einzeln für die Schuld einer
Stadt 868.
Bürgerrecht, Steuer 11, 52. 394. 396. 451.
3
Burgfried s. Bergfried.
Burggraf 373. 688.
Burggrafenamt 551.
Burggrafendirg 373.
Burgward, später der erzbischöfl. Hof 297.
Kak 792.
Kahn, (Baumkahn, Fährkahn. Wuster-
hausenscher Kahn, Salzkahn) 369. 681.
688.
Kalk 412.
Kaltlager eines Kotes 325.
Calvarienburg 851.
Kammer des Erzbischofs 16. 130. 244.
- des Fürsten von Änhalt 156.
Silberkammer 69.
Kammerknechte 15.
Kämmerer im Dom 116.
Kammergerichte 346.
Kammermeister des Erzbischofs 67.
Kammerwagen 171.
Kümpe, Stadtkämpe 712.
Kämpfer 502. 530. 541.
Kannen 717. sollen vom Kannengiesser
gezeichnet werden 704.
Kannengiesser 565.704.
Kanzlei 300. 335.
Känzelei. Geschenk 713,
Kapaun 157.588,
Karpfen 204.816.
Karren, Zoll für K. 370.
Kartenspielen verboten 710.
Kauf, feiler 506. 534.
Kaufleute, koplude 84. 71. 82. 360. 361.
verbinden sich zu Gesellschaften betreffa
der Verzollung der Güter 383.
Kaufgeselle 479.
Kaufmannswaren, kopenschat 81. 158. 383.
652.886.
Ziese anf Waren 509. 510. 516. 589.
610. 615.
Sachliches und Sprachliches,
kopmansweringe 907. kopmans gadinghe
921.
Chorrock von Seide 146,
Chorschüler 116. 354. 605. 624.
Keller 221.
Kellerhals 221.
Kerbstock 673.
Kessel 577. geschahte 565.
Ketten vor einer Pforte 502. 505. 547.
Ketzer 754. Ketzergeld 882,
Kinder, Belehnung unmündiger K. 350.
Kindtaufe 919.
Kirchenraub 607, -ráuber 510, 527.
Kirchhofsfrieden brechen 160.
Kirchmesse der Barfüsser 647.
Kirschen. kersberen, Zoll für K 370.
Kissen, kussen 75 807.
Kisten 370,
Kleiderordnung 3^4.
Kleiderstócke 370.
Kleie, klyge 624.
Kleinodo 662, 948.
Knoblauch 370.
Knochenhauer 79, 379. 710.942,
Kóchin 674.
Kofent 568.
Kogel. kogoler 75.
Kohl, Weisskohl 79. 382.
Kohlen 116.
Kohlenwagen 370.
commensales continui, häusliche Brot-
diener 604,
kopel Feigen 875.
kopgeve, gut zum Verkauf 907.
Korallen 53. 704. sollen von nnzüchtigen
Weibern nicht getragen werden 53,
kralensnur 948.
Korb. Sammlung von Almosen mit Korb
und Büchse 203.
Korn 81. 384, 459. 479. 506, 556. 624. 890.
Koruschiffe 370. 495.
Kornschiffung 614.
Kornrente 951.
Kornziese 488. 509. 510. 516. 610.
Koste, Festlichkeit 791.
Kot, Salzwerk, &. Salz.
Kot soll auf die Strohdücher gegossen
werden 712.
Kram 506. 555, 614.
Krämer 374.
Kramschaft. Krämerei, Verkauf ^34.
Krebse, krebisse 370.
credencien, — Empfehlungsbrief, Beglau-
bigung 7. 213. 890.
Kreuze als Grenzbezeichnung 713.
Kreuzwerk einer Kirche 388.
Krónung des Kaisers 335.
Krüge. crusse 370.
Küche, koke 221.889.
1017
Küchenhnfen 79. 379.
Küchenmeister des Erzbischofs 306.
Kufe, kupe, kepe 449.483. mit Wasser
zum Löschen des Feuers 58. als Mass 597.
Kufenbier 679.
Kufenfübrer 53. 703. 704,
Kufengeld, Kufenpfennige, denarii cere-
visiales 81, 348.
Kühe, Zoll far 370.
Kuhgünge, cuwgenge 351.
Kummer, Zwist 391.
kunde, Urkunde 295.
Kunst am Solbrnnnen 43 ff 325.
kunsthaftiger Baumeister 155,
Knpfer 135. 905. Preis des K. 282.
Kürschner, korsner 91. 403. 663. 755, 757.
162. 862. 900. 915.
enstodie 505.
Kux, kuk 129.
Dann 49.
deagszeratio sive defossio agrorum, Aus-
schachtung 537.
Decke 807.
definitivum,laudum, endgiltiges Urteil 490.
deutsche , nicht wendische Abkunft wird
bezeugt 839.
Dieberei, dube, duverye, Diebstahl 16. 75.
85. 117. 607. 710.
Dielen, dellen, als Abgahe 608.
digen, gedeihen 204.
dingbank, Gericht des Erzhischofs 52, 703.
dingslet 266. 683.
dingtage 373.
dynninge, Schläfe 158.
Dombau 469. Dombaumeister 694.
doppeln 53. 705.
dorntze 85. 387 (hofdorntze) 520. 578.
934.
dörren von Flachs und Hanf 667.
drenginge, Bedrüngnis 285.
drenglich Bier, trinkbar 408.
dube, duverye s. Dieberei.
dunen, aus Daunen bestehend 75.
Eichtbrief 317.
Echte, Versprechen 21.
echtiger, echterer s. Acht.
eventhur s.aventhur.
Ehe wider Willen der Vormünder ge-
schlossen 445.
Eichenbusch 828.
Eichenholz 767.
Eid staben 683.
Eier, eyger 79.
Eimer als Mass 597. 948.
Fenereimer 711.
Finhorn, ein Stück 948.
1018
Einsperrung . insparringe, Vorenthaltung
des Lohnes 145.
Eisbrecher 609.
Eisen 135.970.610 (schyn).
Elle, nach der E. verkaufen 818.
erblose Güter 509. 510.514. 531. 608.
Erbsalzkot 75.
Erbschaft, Schoss von E. 173.
Erbschatz 11.
Erbstollen 135.
Ernte des Korns 712.
Erz 135.
"
F abrik der Domkirche 554. - der Ulrichs”
kirche 146.
vahr, fare, Strafe 52.703. 713. 716.
varschot 11.
Führkahn 369.
Fall beim Bergbau, fallende Gänge 155.
fällig, fellig, schuldig 51.
Fälscherei, velscherie, Falschinünzerei 212.
gefülschter Brief 933.
Falschmünzer 242,
falsches Mass und Gewicht #1. 920.
Fass, Bierfass 157. 162 163. 178. 398.
411. 449. 482ff. 498—495. 596. 601.
731. 809. 876. 912. falsch geaichte
Fässer 5. Füsser sollen richtiges Ge-
mäss haben 69. 449. 596. 731. 876. 920,
Masse der Fässer 597, 876.
Zoll für Fässer 370.
Fass mit Zobel und Silber 88.
Fehde, feyde 307.
Fehme, feym, vehm 575. 885. vehmding
885. 836. 948. velhimlich 875. vehmrecht
486.
Feigen in Koppeln 875.
felicheid, feil 12.
Ver-, vorbrennen von Schriftstücken 869.
verbuten, tauschen 370,
verge, verbürgen, sicher stellen 351.
verkortinge 285.
vorkroge (?) 704,
vordrucking, Bedrückung 285. 369.
verfang und nachteil 342.
verfestete Leute sollen nicht gehegt wer-
den 709.
Verhaftung von Missethütern auf dem
Neuen Markte 2353. 355. 357.
vennalsteinen 606.
vormetenicheit, Vermessenheit 9.
vernothlinge 67.
versachen, läugnen 42.
vorschoss 712.
vorsprache, Fürsprecher, Vertreter 181.
vorspreking 902,
vorspreyen, vergeuden 551.
vorspilden, verschwenden 537.
Sachlicher und Sprachliches.
verstorbene erbe 878,
vortruwinge, Verlobung 9.
verwaldigung, verwaldinge 158. 285.
verwaren, mit einem Wahrzeichen, Marke
versehen 69.
verwissen, verwissung 44.
vorwrachen, begehen 9.
Fest des heil. Jacobus in der Johannis-
Kirche 425.
- des sel, Godehard in der Ulrichskirche
984.
Feuer soll hewahrt werden, Feuersbrunst
51.702 711.
Feuereimer, Feuerhaken und Leitern 711.
Feuerwerk, furwerk 79 624,
Vikariatsbrief 600.
Viehtrift 453.
Fische 174. 370.611. Fischkanf 882, Fisch-
teich 934.
fischen im Stadtgrahen 611.
Fischer 136.
Fischerei 227.608.
Fiskal 274. 275. 300.
Flachs dörren 667. - rósten 712.
Fleisch als Abgabe 79. 379.
Fleischscharren 200.
Floss 370.608.
Flötze, fletze, beim Bergbau 135.
Fluchen verboten 53. 368. 716.
voderwerk, Futterwerk 88.
Vogel der Schützen 363.
Volk, cin Paar Volkes, Leute 406.
vollamig 876.
Fórster 379.
Frauen werden misshandelt 554.
-, berüchtigte müssen Zeichen an ihrer
Kleidung haben 354. 357.
Frauenhaus 428 s. a. bodellien.
Freihaus 651.
Fremde Leute sollen nicht hesetzt (arre-
tiert) werden 604.
Friede, frede, des Gerichts, Abmachung
vor Gericht 200.
befrieden, Geld 884.
Fredebuch der Schöffen s. Schöftenbuch.
Frieden brechen auf dem Kirchhofe 160.
fredesatz, Abmachung vor Gericht 208.
Frohnbote, Frohn 39 ff, 487. 683.
frumsam und geruchlich 818.
fuden, füttern, erhalten, fudinge 21. fude-
ringe 889.
Fuder Bier soll 80 Stübchen halten 809.
6.
Fuhre, Zu- und Abfuhr, tho und affore 49.
Fuhrleute 49. 117.357. 359. 362. 552. 921.
Fuhrlohn 204.
Funde, neue 451.
Fundgrube 135.
Furt soll bewacht werden 835.
Sachliches und Sprachliches.
gefustene were, ‚gezückte, in der Faust
gehaltene Wafle 160.
Fussschützen 889.
(#abella 516. 518. 533. 584.
vadinghe, kopmans g., wert zu kaufen 921.
Galgen 382. 454.
Gänge, streichende, hangende, stehende
135.
Gans 79. 379. gemästete, als Abgabe 496.
Garn, wollenes 370.
garnalien Silber 168,
Garten 46. 75. 79. 154. 155. 221. 408.
521. 536. 558. 673. 712. 861. sollen
eingezäunt werden 712.
Gast, Fremder 325. 370. 709. G. sollen
nieht nach der Glocke gesetzt werden
109.
Gastding 378. 463.
Geburtsbrief 317. 561 839. 862.
gehecht, Gefángniss 48.
ehege, Festlichkeit der Bürger 608.
Gehorsam, Gewahrsam 565.
Geisel 686.
Gieleit, geleiten 6 (feiliges). 12. 20. 81.
37. 81. 84. 108, 114. 158. 225, 260.
262. 273. 295. 304. 353. 357. 359. 360.
377. 383, 415. 503. 505. 507. 518. 534.
552. 519. 574. 612. 652. 841.844. 866.
385. 886. 893. 919. 920. 922. 923. 948.
Geleit geächteter Persenen 9518. 554.
5561f. 612.
Geleitsleute 261. 360. 862. 368. 866.
gelympe, glimpf, Ruf 41.69,
gemacb, Behagen, Wohlbefinden 50.
(ierade, rade, radeleve 77. 378. 446.509.
510. 514. 581. 608. 710. 781. 807. 919.
931.948.
Gericht, weltliches 39. 5053. 509.
530. 541. 548.
.,kaiserliches Hofgericht 881.
- , fremde, ausländische, Ladung vor —
3. 52. ^09. 710.
-,des freien Stuhls 907.
-,freies 87.
-, peinliches, über Hals und Hank, Blut-
gerichte 502. 504. 530. 541. 605.
vor derroten Thür 53.408. 452. 607.705.
-des Möllenvogts 395.
- des Schultheissen 395,
- über die Elbe 608.
Gerichtsknecht 378.
Gerichtskosten 59. 507. 512. 711.
Grerichtsfälle, Gefälle 378.
Gerinne des Wassers 515.
Gerste 506. 556, 576.
(ierstenhrauer 840.
geruchte, Ruf 51. 52. 702 (schreien). 705.
901.
515.
1019
Gesangbuch, liber gradualis 146.
Geschenk, schenk 800. 301.
Geschmeide 781. 807. goldenes und sil-
bernes sollen unzüchtige Weiber nicht
öffentlich tragen 59. 704.
Gesellen sollen nicht von anderen Mei-
stern in Arbeit genommen werden, ehe
sie entlassen 91.
Gesellschaft (der Kaufleute wegen des
Zolles 383.
Gewand 469.593 (hegenisch).
Gewandmacher, Tuchmacher 593, 818. 21,
Gewandschneider 27. 31. 98, 100. 398.
417. 537. 590. 594. 625. 645. 732.776.
779. 800. 818. 821. 862.
gewette 79.378.
Gewicht, falsches 51. 709.
gewist, wissen, Kenntniss 332.
Giltbuch s. Schöffenbuch.
Giftgut 400.
Gilden 709.
gledden, glátten, einen Graben cinebenen
Glocke 896. 897. nach der Gl, Zeitbestim-
mung 709. Rock mit Glocken 948.
Glockengiesser 895.
Glockenturm 673.
Gold 135. zum Malen 933.
Gosse, gote 221.531. 704.
Gottespfennig 333.
Graben der Stadt 53. 132. 351. ^20 (Tiefe
desselben). 608. 610 ff. 712.
- beim Möllenhof 502. 536. 547.
- bei der Neustadt 120. 336.
- über den neuen Markt 515. 531.608.
- als Bürgerpflicht 77.
Gras auf dem Marsche ist dem Rate zu-
ständig 502.608.
Grasebleck 28.
Grashof 221.
Grasnutzung in der Neustadt 713.
gremschaft, Gram, Zwietracht 446.
Grobschmied 712.
Groschen, löse, schlechte, Henneberger,
Schreckenberger, Stolberger 744.
Gruben beim Bergbau 1255.
Hafer 890.
Hammelbäuche als Abgabe der Juden 496,
Hand eines Erschlagenen soll begraben
werden 830. 85%.
Handfeste 352.
Handgelübde 479.
handhaftige That 16.
Handhammer 160.
Handwerksgebrauch der Bótticher 798.
Hanf, dórren 667. — rösten 712.
H üringe 115. 870. 831. 855 (Helgoländer).
907.
1020
Harnisch 22.52. 325. 401. 702. 710. 711.
917. dienen zu Pferde und H. 325.
haspeln 135.
Hauer, Schwein 79.
Haupt Vieh 902.
Hauptmann der Stadt 350. 885. 886. 019,
938.
-. des Stifts 56. 106.
- der Altmark 106.
- von Giebichenstein 67.
Hauptpfühl, hovetpol 75.
hovetsek, kopfkrankes Pferd 921.
Häuser sollen nicht niedergerissen werden ;
banfällige sollen wieder gebaut werden
713.
ITausgerüt 251. 696.
Haut und Haar betreffende Strafe 607,
Heerfahrt 35, 46. 52.702. 708. 724. 999,
Herberge 329. 365. 404. 406. 475. 484.
herbergen 52.76. 158. 160. 703.
hergewette 77. 162. 181. 378. 509. 510.
514. 531. 608. 710. 929. 931.
Herold, herhald 593.
Herrenmesse, heremisse 351, 790. Gericht
auf der H. 607.
Herrlichkeit, Festlichkeit 609.
Heu, haw 79. 379.
heuern, hewern, hewre, hure 322.
hewerherren 325.
Hinrichtung 828.
ipis Niemand soll einen eigenen Il. halten
Ilochmut, homot, Gewalt 159.
Hof des Erzbischofs früher Burgward 297.
Hofdorntze 387.
Ilofgewand 79.
Hofleute, Reisige 917.
Hofmeister des Erzbischofs 958.
Hofrecht. als Abgabe 202.
Hofstatt, area 524.
Hoftuch 427.
Hofwerk 22. 35. 36. 347.458. 903. 917.
Holz und Gehólz 136. 370. 378. 427. 454.
949.
Bauholz 378. 650. Brennholz, barnholt
378. 427. 608. 609. 671.
Holzban 505.
llolzfórster 769.
ITolzhaus 95.
Holzländer 87.
Holzrnnge 712.
Helzschiffe 713.
Holzwerk, hölzernes Gerät 370.
Honigfässer 370.
Hopfen 558. 716. 913.
Hopfengarten 213. 379.
Hopfenstange 379.
Hosen, ohne Hl. gehen 716.
hoyken 354.
Sachlicher und Sprachliches.
Hühner, Zinshühner 79.
Huldigung huldung 295. 298.
Hund, weidehund 158 ff.
Hundertmannen 801.
Hurhaus 220. 792.
hnssittene borger 187.
Hut hält einen Steinwurf ah 159.
Jagd 889.
Jabrmarkt s. Markt.
Jahrpflicht, jährliche Abgabe 496.
inbesessen, einheimisch 52.
Indult 696.
Ingwer, zingiber, sinciber 130. 131. 244.
Innungen 709. s.a.unter Magdeburg.
interlocutorium, unterredliches Urteil 490,
Juden 15.18. 130. 244. 291. 342 (judischeit).
378. 450 ff 467. 471. 413. 415. 496. 5A.
- werden zum Gedächtnis der Leiden
Christi bei den geistlichen Stiftern
geduldet 470.
-,in den J. Geld aufnehmen 659,
Kever 16. 471. 473.
Vorsteher der J. 450 ff.
Schule 16.
Schutzbrief 15.
Judenhaupt 370.
Judenmeister 19.
Juristenfakultät,
190. 489.
Laken, Tuch 75.82 (Amsterdamer, eng-
lische, Leidener) 774 (barowisch).
Bettlaken 807.
Lakenhandel 82,
Lakenmacher, ''uchmacher 593. 631, 313ff.
321.
Lande, niedere, obere 383.
Landífriede 344.
landgeruchte, Aufgebot 711.
Landrecht, süchsisches 503.
Landrichter 520.
Landtag 262.
Laterne 709,
Laubwerk, louffwerk, Ornament heim
Bau 156.
landum, definitivum, endgiltiges Urteil
(
Gutachten derselben
Lüuterung, Intterunge, eines Rechtsspruchs
190.
leffmodicheit, Freundlichkeit 903.
Legel, Weinmass 742.
legerhaft, bettlägerig 300.
Lehenware 79. 350.
Lehm, leym 712.
Lehmgrnhe 351.
Leihzucht, die Stadt M. ist der Königin
Editha als L.. gegeben 297.
Leichenhaus 226.
Sachliches und Sprachliches.
Leichenwache 716. 718.
Leichnam, Leib, Kórper 369.
Leimwasser zum Malen 933.
Leineweber 659.
Leitergeld, ledergeld 195.
lettinge, letzinge, Verletzung 442.
Lichte 116.717. 718. Bahrlichte 120.
Niemand soll ohne 1. Nachts auf der
Gasse gehen 51.702.709.
liebkosen, leylkosen 20.
Lohnerhóhung 659.
Losebrief, Befreiung vom Baun 940.
Lot, bleiernes, als Geschoss 905.
loube, Erlaubnis 368.
Lówenpfennige 769.
Lucernenmacher 621.
Lügen strafen 52. 703.
Mädchen werden entführt 482.
Mägde worden misshandelt 554.
mageschup, Verwandtschaft 181. 188. 19%.
661. 674.675. mach. Verwandter 914.
Mal, Zeichen (s. a. Merk) 521. Ziel der
Schützen beim Schiessen 363.
Malstatt 606. 678. 841.
Malsteine 536, vermalsteinen 600.
Malerinnung 477 Maler 932.
Malvasier 742.
Malz, moli 443.
Mandatobrut 116,
Mandeln 875.
Mantel 159.710.
Manthengeld 50».
Markt, Jahrmarkt 47. 48 (Messe). 82.
15811. 165. 344. 351. 362. 363. 614.
623. 629. 717. 737 (Wochenmarkt).
SS4. 900. 950.
Marktmeister 102. 159. 484
690. 781. 829. 882.930.
Marktrecht 297. 003. 506. 554 ff. 614.
Marschall, erzbischöflicher 306. 358. - der
Stadt 925. 929.
Mass, falsches 51. richtiges 709.
Mauern 351.502 520.535 54». 61U.
Mauerschoss, murschot 121.711. 712.
Maurer 226.
medebanu 564.
Mehl 890. als Abgabe 172.
Merk, Mal, Zeichen, Petschaft 716. 728
auf Fässern und Waren 875. 876.
mese Häring 115.
Messer, mest 55. 220. lange M. 51.702 109,
Messerschmiéd 816.
Miete 324.
ınyshagen, missfallen 901.
Mispeln 370.
missewan, Misstrauen 315.
Mist, Mistpfuhl 422.712.
Mittag, halber, Zeitbestimmung 38.
974. 626,
1021
Mohn, man 379.
Móllenvogt 13. 15. 39. 51. 78, 98. 103.
116. 244. 281. 282. 345. 347. 360. 377.
407. 414. 415. 450 ff. 482, 450ft, 519.
020. 541. 548. 544. 548. 569. 606 ff.
612, 622. 702. 705. 706. 710. 713. 853.
Bestallung desselben 377. 938. 942. 945.
Möllenvogtei 671.
Mólleuhot 78. 264. 252. 283. 286 311.352.
356. 363. 364. 577. 879. 380. 452.502.
904. 505. 507. 520. 536. 541. 543. 541.
045 ff, 547 Y, 606 ff. 610. 783.
mono 8.
Monstranz 146.
Mord 16. 54. 705. Mörder 510. 527.
Mordbrand 607.
Mordwafte, mortwapen, mortliche Wehr
51. 702. 709.
Morgenbrot, Frühstück 368,
Morgensprache 716.
Mosis Buch 16.
Mühle 156. 172. 626. 663. 668.
Windmühle 518. 612, 860.
Mühlradholz 769.
Mühlsteine 94.370 (mit Loch). 608.
Mulden 37U.
mundeliugk, Mundel 385.
Münze 67.
Münzrecht 135. 295.
Myrrhen, mirre 116.
Nachbier, nabier 565,
nachjacht, Verfolgung 711.
Nachlassstreit 781.
Nachreise 817.822.
Nachtwache 607.
name, Wegnahme 507.5206. 828.
Niederlage von Gütern, Autspeicherung
503. 806. 554 ff, 614.
nyfteln 919.
\otwehr 54. 62.
Nüsse 370.
Oberbaun 375.
Oberhand, Oberhaupt 551.
Oberheidische Städte, oberhalb der Lüne-
burger Llaide gelegen 309. 310.
Obst 703.
Gehse, Stadtochse 712.
Öl, oley, in Pipen 875.
Ölfarben 938.
Ölschläger 515.
oesfalle, Traufe (?) 414.
Offizial 114. 202. 505. 564. 577. 581. 870.
- der Dechanei 896.
- der Dompropstei 63, 103. 277. 305. 349.
451. 474. 548. 605. 649. 796. 861, 564,
895. 948. 945. 947. 950.
Offizialat 722. 733. 824.
1022
Oratorium, Bethaus 408.
Organist des Domos 624,
ostensio, Zeigung des lleiligtums 833.
Pappelholz 161.
Paternoster sollen unzüchtige Weiber nicht
tragen 53,704.
Pech schmelzen 712,
peinliche Klage 817, - Verhör 826. «28.
Persefanten 599,
bPfüáhle 608. Pf. aut dor Strasse sollen
beseitigt werden 712.
Pfalz 503. 550.
Pfand, pfánden 712.713.
Pfannen 370. pfannewerk 325,
Pfannenschmied 83, 630.
Pfeffer 130. 244.
Pfeiler, pylre 156.
Pferd, gestohlenes 117. Geschenk für den
Kaiser 802, Zoll für Pf. 370.
Pferdehandel 921.
Pflugrad 384.
Ptründe 76. Pfründener 142.
Pfühl 807.
Pilgrim 76. 201.
Pipen mit Ol 875.
l'itschir 360, 728.
plackerie 932.
plaga occidentalis, Westen 337.
Planken, blauken 311.352. 356. 364. 350.
502. 504. 520. 536. 515. verblanken 352,
380.
l'ocken, Krankheit 854.
potte s. Tópfe.
Pram, bram 370. 713.
Predigtstuhl 438.
Protonotar 2310.
Pulver als Abgabe der Juden an den
nouen König 342.
(Quitten 370,
Raaeleve s. Gerade.
Rankwerk, Ornament beim Bau 156.
rathsstubl 700.
Raub, Beraubung, roverie 10. 25. 27. 66.
es 3U0 (der Magdeh. Gesandten). 867.
932.
Räuber, Strassenräuber, Strassenbeschä-
diger 107. 109. 658. 826. 929.932.
Rauch, eigenen R. haben 710.
Itauchhühner 156, 639.
Recess 310.
lwchnung über Verwaltung der Hospi-
täler 522. 587.
ltecht:
Bergwerksrecht 135.
Fehmrecht 3586.
Landrecht 503.
Sachliches und Sprachliches.
Marktrocht 297. 503. 506. 554 ff. 614.
Münzrecht 135. 297.
Sachsenrecht 17. 122. 503. 505. 514.
518. 528. 538. 550. 604.
Stadtrecht 50, 509. 510. 521. 551. 7W.
109.
Weichbildrecht 430. 503. 550.
Redner, Vertreter vor Gericht 435. 436. 517.
redtig sein, mit Rat beistechen 334. 335.
hegalien 351. 509.514 ff.
Register 79.121.377. Zollregister 369.
Reichsvikar 600.
Reichssteuer 777.
Reihe Zwiebeln 379.
Reisige 983.917. reisige Pferde 889.
Rente, Umänderung derselbon 1.
Rentener 115.
Repressalien 341.
reservaculum, Behälter 146.
Richtbuch s. Schóffenbuch.
Rtichter,- Ober- und Unterrichter 518.
Rind, Zoll für R. 370.
Ringe, goldene 948.
Rock, leidischer 634. - mit Glocken 948%.
Roggen 316. 332. 890.
Rohr 164.
Rossmühle 827.
rote Thür, Gericht des Erzbischofs vur
der — 53. 408. 452. 607. 709.
Saat, saad 889.
Sachsenrecht 17. 122, 503. 505. »14. 518.
528. 538. 590. 604.
Sacrament, Knaben, die vor dem S. gehen
695.
Säger 768.
salarium 696.
Salpeter-Gewinnung 28. 95.
salsyr, Sauciere 717.
Salz, Solgüter, Kote 21. 22. 25. 32. 421f.
46. 75. 319.
Salzkahn 369.
Salzgrafen 12. 107. 660. 761. 779.
Salzwagen 370.
sampnung, Versammlung, uflaut 53.
Sätze, Gesetze 822.
Sau 433.
Schachtel, schattel 342.
Schafe, Zoll für — 370.
Schafferei, Schefferei 400.
Scharfrichter, scharpe richter, Angst-
mann 182. 626. 645. 748. 828. 932. 946.
Scharren, Fleischscharren 97.
Schatzgrüberei 679. 685.
Schaube, zube 684.
Scheffel, geaichter 438. 462.709.
Scheidebuch des Rates 19.
Schelten wird verboten 53. 368.
Schenk 597.725.121.135.116. 810.948. 950.
Sachliches und Sprachliches,
Schenkstátte 503. 584. 553.
Schichtmeister 129.
Schiefer, schever 185.
Schiessen nach dem Vogel 365.
Schiff mit Korn 369. mit llolz 713. mit
Waren 875. Anlegen der Schiffe an
der Elbe 713.
schiffahrt 8. 506. 714. 720.
Schiffer 578. 647.
Schiftslohn 436.
Schildwache 607.710.
Schin Eisen 610.
Schindeln 712.
Schinderei 769.
Schindgrube 521. 536.
Schlagbaum 834.
Schlet, slet, Schaden 45. 887.
Schmied, Grobschmied 712.
Schmiedeknechte 450. 452. 504. 541.
Schmiedehaus 536. 630.
Schneider, Schroder 317. 388. 560. 818.
Schóffen 15. 26. 54. 58. 84. 98. 159. 190.
192. 206. 266. 296. 307. 315. 319. 373.
378. 430 ff. 479. 499. 503 ff, 526 fi. 530.
548. 550. 560. 569. 577.579. 584. 609.
621. 692. 730. 771. 792. 908. 913. 914.
924. 927. 935. 937.
Einsetzung der Schöffen 683.
Schóffenbank 706.
Schöftenbuch , Fredebuch der Sch., Gift-
buch, Richtbuch, Stadtbuch 15. 98.
123. 190. 227. 307. 319. 399. 404. 411.
413, 479. 569, 588. 647. 648. 652. 771.
825. 862. 873. 981. 951.
Schöffenrecht 792.
Schöffenschreiber 559. 569. 672. 721.
Unterschreiber 577.
Stuhlschreiberin 514.
Schöffensprüche 56. 57. 570.
Schöffenstuhl 499. 551.
Schornstein 713.
Schoss, geschoss 51. 56. 701. 712. 713. 949.
verschossen, unverschosst 51.
Befreiung vom Schoss 56. 394. 396.
Schreiber, Stadtschreiber 74. 94. 390.
Schroder s. Schneider.
Schuld, düstere, unbekannte 354.
Schule, Schüler 903.
Schultheis 190. 352. 357. 426, 430 fl. 462.
419. 503. 505. 530. 548. 550.567. 569.
609. 649. 683. 771. 868, 864. 334.
Schultheissenamt 341. 352ff. 357. 373.
982. 430.
Schüsseln 370. 712. 717. zinnorne Sch.
als Abgabe 840,
Schusterknechte 450. 452.
Schützen 711. Fussschützen 889.
Schützenbrüderschaft 367.
Schützenkónig 368.
1023
Schützenhófo 368.
Schützenmeister 368.
Schweine. Zoll für — 370. sollen nicht
auf der Gasse laufen 712.
Schwert 159. Schwerter tragen 709. von
Schwert verstorben 531.
Schwertmage 162.825.
Sechslinge, Wert derselben 43.
Sekret der Vikare 520.
Seidenkrämer 537,
Seidener Chorrock 146. Geschmeide 704.
Seiger mit Schlagwerk 897.
sellinge 69.
Semmeln 624. 704.
sibbetaell, Sippenzahl 676.
sieden und wallen, Salz 44. 45. 133.
Siegel zur Beglaubigung 345.
Silber als Ware 88. beim Berghau 135.
zur Münze 168. in Silber bezahlen 551.
Silberkammer dos Erzbischofs 69.
' Söveling, Silbergroschen 742,
Söldner 262.
Sommerlatten 379.
Sommersaat 221.
Spat, Spaten 520.
Speisekauf 51. 702.
Speiserath, - gerát 370.
Spende im erzbischöflichen Hofe 116.
Spielen um Geld verboten 53.
Spiess, speth 773. 868.
Spindel, verstorben von — 53l.
staben einen Eid 683.
Stadtbuch s. Schóftenbuch.
Stadtdiener 159 ff.
Stadtvogt 654.
Stadtpflicht 351.
Stadtrechnungen 93.
Stadtrecht 50. 509. 510. 521. 551. 700. 709.
Stadtschreibor, - schreiberei 559. 674. 9206.
stahend, gutlich, gütlicher Vergleich 926.
Stein, Gewicht 370. -,als Geschoss 905.
- gebrannte 156.
Steinbruch 498.
Steinbüchse 905.
Steingrube 351.
Steinhaus 96.
Steinhütte auf dem Neuen Markte 513.
Steinmetzmeister 469. 505.
Steinweg 701.
Steuer 202. kaiserliche 844.
Stollen, Erbstollen, Suchestollen, '"l'riebo-
stollen 135.
Strassen vergraben, durch Gräben un-
brauchbar machen 454. Str. sollen nicht
durch Steine oder Blöcke gehindert
werden 712.
Strassenräuber s. Räuber.
Strassenschutz 79. 110. 884. 887.
Strich beim Bergbau 135.
1024
Strobdächer 712.
Stube, Badestube, stoven 74. 365, 407. 403.
stuba hyemalis 337.
Stübehen als Mass 876.
Stuhlschreiberin, Schöftenstuhlschr. 514.
Suchestollen 135.
Syndicus 67. 68.505, 499 ff. 501 fl.
"T'atornen, taterner Sl. 53. 69. 449. 597.
102. 713, 809. 920.
Talg 826.
tarrasbussen, Tlarrasbuchsen 904.
Taterturm 611.
Teiche 578, 453.
Teppich, tept 647.
Terling 610.
Theer, Wagentheer 712.
Theurung 274. 462.
'l'hore 502. 529. 535. 545, 610. "'horfahrt
807.610. -, thorschlafen 734.
thuribularius 1106.
thurst, Eigenmächtigkeit 547.
Tische 370.
Töpte, potte 370. 681 (irdene). 717.
Tote, Aufhebung derselben 515.
Totschlag, "l'otschlàger 502. 530. ö4l.
607, 705. 713. 817.
Totenbuch 718.
Totengräberei 770.
Trankgeld 116.
Triebestollen 13».
Tritt, drift 453 828.
lróge 370.
trunkene Leute 53.705.
Tuch 594.610.818, Tuchmacher 593. 681.
sisfl. 821. s. a. Laken.
tuchwerdig, zeugenwürdig 317.
'l'ürme 132. 351. 380. 502. 520. 535. 61U.
roter 'T., Bergfried 520. 536. 515.610.7589.
Glockenturm 613.
Schieferturm 520. 539.
scheiblichter 'T. 520. 536.
steinener T. 536.
Taterturm 611.
T. hinter den Carmelitern 520. 536. 733.
Türmer 731. 745.
turnus, Reihenfolge 447.
twisperinge, Zwiespalt 91.
Übverfahrung, Überfall 54. 158. 433. 901.
926. 940.
überflüssiges, übermässiges Essen
Trinken 368.
uberfundig, überführt 5l.
Uberlast und Gewalt 450.
Uterbefestigung 532.
unbuwferdige Kote 319.
undersassen 392,
vliuciscleid, 5cheidewand 222.
und
Sachliches und Sprachliches.
Unflat 608. 703. 712.
ungefelte, Unfall 791.
ungeve, unbrauchbares Bier 119. 930.
Ungeld 384. 734.
ungericht, Unfug 41. 442. 452 ff. 504. 541.
605.608. 919.
unhubisch, unhötisch 368.
Universität, Juristenfakultät 190. 489. 822.
unlövisch, unlóblich 194,
unmündige Kinder werden belehnt 550.
unmuthig machen, bloss stellen 332.
Unpflicht 734.
Unsteuer, Unfug treiben 608. 716.
Unzucht soll nicht geduldet werden 53.
704. 710.
unzüchtige Weiber, Anzug derselben
93. 354. 357. 690. 704.710.
" Urtehde 39.105. 435. 567.832, 839. 896.
Wache, wachte 51. 77. 532. 535. 702. 710.
734. 840.
Wächter 710.
Wächterglocke 51. Niemand soll uach
der W. in Bierkrügen sitzen 702.
Wachs 12. 116. 120.717. 718.
Wagen, Zoll für — 369.
Wagengeschirr 939.
Wahl und Bestätigung des Rates 509.
519. 534. 613.
Wahname, waname, falsche Aichung 876.
Wahnmasse, falsches Gewicht 702. 704.
wanmetig 7.32.
Wahrzeichen 769,
Walkmüble 696.
Wall 121.132.
walien und sieden, Salz 44. 45. 133. 325.
Wallfahrt, bedetahrt 7. 816.
Wappen 80. 536. 592.
Wappenbrief 592. 699.
Wappener, wepener 711.
Warte 678.
Wasser, mit Wasser das Haupt abhauen (?).
Unfug 368.
Wasserlauf ablämmen 515.
Wechsel 521. 881.
Wechsler sollen nicht zum Hate gekoren
werden 537. 612.
weddeschatz 832.
Weg, gemeiner 453.
Wegebau 49.
Wegegeld, Wegepfennige 351. 509. 517.
533. 612.
Wehr, were, gefustene, gezückte 16V.
Wochrlöcher 611.
Weichbild 50. 554.
Weichbildrecht 430. 503. 550.
Weide 608.
Weiden auf dem Stadtgraben 53. weidicht
498.
Sachliches und Sprachliches.
Weihrauch 116,
Weihrauchträger, thuribularius 116.
Wein 31. 116. 518, 533 ff. 611. 615. 843.
948. 950. Frank enwein 776. - schenken
903. 506.
Weinkeller 506. 507. 553 ff. 611.
Weinmass ist verschieden vom Bierma:s
920.
Weinziese 384. 532. 844.
Weizen 366.506. 556.
wendische Geburt 317. -
Werbung, werfung, Ansuchen 212. 213.791.
Werder 608. zuwachsender 805.
Wergeld 4. 815. 835. 854.
wertschop, Hochzeit und Beilager 791.
wete lude, wissende, witzigste Leute 41.51.
wetten, Busse zahlen 51.
widerspenig, widerspenstig 295.
Wiesen 379.
Willkür 50. 355. 867. 445. 509.510. 521.
51. 593. 700. 709. 818. 893.
Windmühle 518. 534. 612.
wirderung, Währung 43.
wirken, gewirktes Gut 370.
Wolle 370. — garn 870. 395.
Wucher 342. 470.
Wundarzt 460. 830.878,
Wunden, Verwundung 54.923. blutrünstige
502. 530, 541. 705. 713. kampferdige
105. 713. verwundetes Haupt 917.
Würfeln, mit W. spielen verboten 710.
wüste Stätten in der Stadt 52.
wrekung 4252.
Zaum, czom 1259,
Zaun, thun 121. 213. 221.
Geachichtsq.d. Pr. Sachsen XXVIII. 3,
1025
Zeichen der Füsser 728. 876.
Zeitung 26].
Zeug, tugo, Rüstung 22.
Ziegelei 412.
Ziegelhof 60. 98. 198. 305. 521. 536.
Ziel oder Mal der Schützen beim Schies:en
368.
Zierde, geczyrde, goldene, silberne, sollen
die unzüchtigen Weiber nicht óffent-
lich tragen 53.
Ziese von Wein, Bier Korn, Kaufmanns-
waren, Hopfen 384.509. 510 516.532,
610. 615. 831. 844. 913.
Ziesemeister 831,
Cymbal am Seiger 897.
Zimmergerát 517.
Zimmerleute 651.
Zinn, zeen, then 135.610. 905. zinnern,
tennen 156.
Zinshühner 79. 379.
Zinsmann 378.
Zobel 88.
Zoll 16 20, 38. 105, 115, 158. 168. 240.
262. 273. 304. 350. 351. 353. 357. 359.
360. 369. 377. 383. 503. 505. 518. 534.
50902. 612. 652.695. 800. niederer 75.
Zollverzeichnis 369.
Zöllner 16. 38. 116,
Zubusse, thobote 129.
Zugbrücke 502. 505. 545. 547. 610. 784.
Zugrift, thogrepe, Überfall 54.95].
zulegung, Unterstützung 93.
zwei -,twyloifftich, vergesslich 188.
Zwiebeln, czippoln, czobeln 370. in Reihen
919.
Zwinger 132.611.
Siegelbeschreibung.
Tafel I. Nr. 1. Heyne Bode. 1411. Ein liegender Stierkopf mit heraus-
hängender Zunge, darunter eine Art Gabel. Umschrift in deutscher Minuskel: 4
heyne (Ranke) bode ^
9. Brand Voss. 1414. Laufender Fuchs. Umschrift in deutscher Minuskel:
"Is brant (Rosette) vos «: (Rosette).
3. Heidecke Hohenbode. 1478. Im Schilde ein Hase vor einem 23 Rosen
tragenden Rosenstock; auf dem Helm der Rosenstock. Umschrift in deutscher
Minuskel: s, heidecke .hohebode. (Vgl. Bd. II. Siegeltafel V. Nr. 55)
4. Hans Hughen. 1482. Helmsiegel, im Schilde 2 Einhornkópfe. darunter
eine Lilie; auf dem Helme ein Einhornkopf. Umschrift in deutscher Minuskel:
8. hans hvghen.
5. Busse Jans. 1396. Wappenschild mit dreiteiligem Schneckenschnitt.
Umschrift in lateinischer Majuskel: SIGILIL - BVSSEN - JANES 4.
6. Hans Insel. 1500. Hausmarke, Umschrift fast ganz zerstört. (Stadt-
archiv zu Zerbst).
7. Arnt Jorden. 1438. Schild mit Eberkopf in einem Dreipass. Umschrift
in deutscher Minuskel: sigillvm arnt iordens,
8. Arnt Jorden, der ältere. 1423. Hausmarke. Umschrift in lateinischer
Majuskel: 8 ARENT - IORDHEN,
9. Arnt Jorden, der jüngere. 1424. Hausmarke in ühnlicher Form. Um-
schrift in lateinischer Majuskel: x S’ ARENT x IORDEN,
10. Flor vor den Juden. 1374—1392. Von ihm, wie von anderen An-
gehörigen des Geschlechts sind nur Helmsiegel, einen Topfhelm mit Büffelhörnern
zeigend, erhalten. Umschrift in lateinsicher Majuskel: & S’ FLORE - VOR -
DEN - JODEN,
ll. Matthias Kale, 1390. Der Schild zeigt 3 Eichhörnchen. Die zum
Teil zerstörte Umschrift in lateinischer Majurkel: — SIG — TIES : KALE :
12. Rudolf vom Keller. 1388. Sehildsiegel mit dem Bilde zweier Lówen-
zagel Unmschrift in lateinischer Majuskel: #& S. RODOLFI - D’, CELARIO.
13. Rudolf vom Keller. 1383. Hausmarke. Umschrift in lateinischer
Majuskel; (3 RODOLFI . DE. CELLAR(IO).
14. Ludolf vom Keller. 1383. Der vorigen ähnliche Hausmarke. Um-
schrift in lateinischer Majuskel; # S’ LVDOLFI - De - KALLARIO.
Tafel II. 15. Jacob Kerkhof. 1469. Hausmarke, einer 2 ähnelnd. Um-
schrift in lateinischer Majuskel: x S’ JACOP x CERCHOF.
16. Hans Klynd. 1458. Im Schilde ein schräg rechts liegender Blüten-
Zweig, der auch auf dem Helme wiederkehrt. Umschrift in deutscher Minuskel:
s. hans . klint :-
1028 Siegelbeschreibung.
17. Klaus Klumpsilber. 1470. Der Siegelstempel ist ohne Zweitel viel
älter (Mitte des 14. Jahrh) Im Schilde 3 Silberklumpen; auf dem Schilde ein
Helm mit Adlerflug. Umschrift in deutscher Minuskel: s. claws clumpeuluer.
18. Henning Knorre. 1424. Im Schilde eine Kogelhaube. Umsehrift in
deutscher Minuskel: -F s. hennigh - knorre.
19. Anton Knust. 1487. Ilausmarke. Umschrift : (Rosette) ST, an-
toni (Ranke) Knvest :: Die beiden Buchstaben SI in lateinischer Majuskel, das
andere in deutscher Minuskel.
20. Hermann König. 1396, Im Schilde ein mit 3 gekrönten Häuptern
(den heil. 3 Königen?) belegter Schräglinksbalken. auf dem Helme 13 fächerarti«
gestellte Stäbchen von denen 5 längere mit kleinen Büschchen bexteckt sind,
Umschrift in deutscher Minuskel: s’. herman koning.
21. Gode von Korling. 1894. Im Schilde eine Weinrebe, Umschrift in
deutscher Minuskel: -- s’ ghode uon korling.
22. Kone Krogher. 1504—1512, Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst).
23. Matthaeus Lenteke. 1468. Im Schilde 8 Anker. Umschrift in deutscher
Minuskel: x s. mattewes - lenteken &
24. Hans Lindow 1440. Das Wappen zeigt eine sonst nur in slavischen
(schlesisch-polnischen) Wappen vorkommende Verbindung von Stierhorn und
Hirschstange. Dieselben in gleicher Form auf dem Helm. Umschrift in deutscher
Minuskel: 8: hans i» «$ lyndow £x
25. Claus Loyser. 1447. Hausmarke. Unischrift in deutscher Minuskel:
"s claw — loyser x (Ranke),
26. Dietrich Lose. 1388. Im gespaltenen Schilde rechts 4 Bäreutatzen,
links eine Balkenteilung. Umschrift in deutscher Minuskel: % s. thiderici (Ro-
sette) losen (Ranke). — Andere Glieder der Familie haben denselben Schild mit
Helm, auf diesem einen Adlerflug.
97. Bethmann Lose, 1494, Hausmarke.
28. Ebeling Luder. 1386. Im Schilde ein schräg rechts gestellter ge-
flügelter Fisch (?) Umschrift in lateinischer Majuskel (Zum Teil zerstört): —
EBELING -— EDE —. (Vergl. das Siegel von Wedel Bruns, U B. II. Nr. 18).
29. Tile Luders bei den Scharren. 1411. Das Wappenbild ist nicht
klar: es ist entweder nur eine Hausmarke, cin V darstellend, mit einem Ringe
darüber, oder ein Strahl (Pfeilspitze). Umschrift in deutscher Minuskel: ^F =
(Rosette) tile (Rosette) luders (Ranke). Sein Bruder hat über dem V statt des
Ringes ein Kreuz und nennt sich in der Umschrift luder bi den sare, Seine
Vettern haben cin ühnliches Siegel.
Tafel III. 30. Andreas Mentz. 1458. Hausmarke, Umschrift in deutscher
Minuskel: "X 8’. andras (Rosette) mens (Ranke).
31. Hermann Moglen. 1491. Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst).
32. Hans Müller. 1464. Dreigeteilter Schild, im mittelsten Felde ein
Löwe. Helm mit Adlerflug. Umschrift in deutscher Minuskel: 8’. iohans mol(ler),
33. Cyriakus Müller. 1485. Schild mit Sparren von 3 Rosen begleitet
und den Initialen c. m.
Siegelbeschreibung. 1029
84. Heinrich Nigenborch. 1422. Im Schilde 2 gekreuzte Gabeln Um-
schrift in deutscher Minuskel: »& s. hinrick nigenborch.
35. Heise Odilie, 1459. Das rechte Feld des gespaltenen Schildes mit
Ringen (Kettenpanzer) belegt, das linke zeigt 3 Sparren. Der sichelartige
Helimschmuck mit Federn besteckt. Umschrift in lateinischer Majuskel:
S. HEISEN ODILIEN.
| 36. Drewes Osterborch. 1511. Hausmarke mit den Initialen A, S. (fremdes
Petschaft?) (Stadtarchiv zu Zerbst),
or
37, Heine Pape. 1404. Hausmarke. Umschrift in deutscher Minuskel:
"I. heine .: pape :. (Itanke).
38. Tile Papendorf. 1391. Hausmarke von 2 Sternen begleitet. | Um-
schrift in lateinischer Majuskel; 8S', TIL. PAPENDORP (Rosette).
39. Hans Persick. 1393. Im Schilde ein Adlerkopf. Umschrift in deutscher
Minuskel: rk s'. hans perse —. |
40. Adam Puwelingk. 1500. Ringsiegel mit Hausmarke und den Ini-
tialen a p. (Stadtarchiv zu Zerbst).
4l. Jacob Querstede. Hausmarke. Umschrift in deutscher Minuskel:
iacob (Ranke) qu - . (Stadtarchiv zu Zerbst).
42. Jacob Querstede. 1501. Ahnliche Hausmarke wie Nr. 41. Umschvift
in deutscher Minuskel: s. iacop. querstede (Stadtarchiv zu Zerbst).
43. Reynerus, 1298. Schildsiegel, eines der ältesten, die erhalten sind.
Der gespaltene Schild zeigt rechts einen aufgerichteten Lówen, links drei Rosen
übereinander. Die Unischrift in lateinischer Majuskel nur zum Teil erhalten:
-- RADC — II — RE — ER, was wohl ursprünglich geheissen hat: S. Con-
radi filii Reyneri.
44. Hans Rode, 1455. Den mit Kugeln bestreuten Schild durch-
zieht ein mit 3 Eberkópfen belegter Schrägrechtsbalken, während der
Stechhelin einen offenen Flug trägt. Uimschrift in deutscher Minuskel: sigillvnı
hans rode,
Tafel IV. 45. Thomas Rode. 1455. Schild wie oben. Der Stechhelm trägt
einen links hingekehrten mit Kugeln bestreuten geschlossenen Flügel. Umschrift
in deutscher Minuskel: s tomas * rodes: Vrgl. Magdeb. Geschichtsbl, VIL. S. 266.
46. Jacob Rode. 1508. Ringsiegel, Schild ohne Kugeln. Auf dem Helm
ein rechtshin gekehrter Flug. Initialen: i. r. (Stadtarchiv zu Zerbst).
47. Simon Rode. 1508. Ringsiegel Schild wie Nr .44u.45. Initialen: s. r.
(Stadtarchiv zu Zerbst).
48, Simon Rode. 1507. Ringsiegel mit Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst).
49. Simon Rode. 1510. Ringsiegel mit ähnlicher Hausmarke wie Nr. 43.
Stadtarchiv zu Zerbst).
(
| 50. Simon Rode. 1504. Petschaft von seiner Frau Gertrud gebraucht.
Hausmarke mit den Initialen s. r. (Stadtarchiv zu Zerbst)
51. Cone Rode, 1505, Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst).
59. Jacob Rode. 1504. Hausmarke mit den Initialen i. r. (Stadtarchiv
zu Zerbst).
1030 Siegelbeschreibung.
53. Berthold Ronebitz. 1404. Schildsiegel, sehr beschädigt. Der Stempel
ist etwa 100 Jahre älter, Der Schild hat ein Emblem, dessen Bedeutung nicht
klar ist. v. Mülverstedt erklärt es in den Magdeb. Geschichtsbl. IV. S. 445 für
Baumäsgen. Dass es solche nicht sein können, zeigt ein Vergleich mit dem
folgenden Siegel, nach welchem man cher an Schröterhörner denken könnte.
Umschrift in lateinischer Majuskel: FR S. BER(TOLDI RONEJBIS.
54. Heyne Ronebitz. 1396. Wappenbild ähnlich wie oben. Umschrift
in deutscher Minuskel: »& 8’. heyne ronebis x.
55. Tilemann Rose in der Sudenburg. 1460. Wappenbild eine Rose.
Von der Umschrift in deutscher Minuskel sind nur einige Buchstaben erhalten.
(Stadtarchiv zu Zerbst).
56. Albrecht Roswitz. 1410. Das stark verdrückte Wappenbild ist nicht
klar. 2 keulenförmige, gekrruzte Gegenstände, deren untere Enden mit Spitzen
oder Franzen besetzt sind, Umschrift in deutscher Minuskel: 4 s’. alebrecht
rOswicz,
57. Heyse Rulves, 1443, Im Schilde eine Rose auf einer Ziinnenmauer.
Umschrift in deutscher Minuskel: s’ heyse rvlves.
58. Johann Rust. 1385, Hausmarke von einem Stern begleitet. lTm-
schrift in lateinischer Majuskel: # S. JOHANNIS RVSTEN.
59. Heinrich Salman, 1463. In einem gotisch verzierten Vierpass steht
ein Schild, in welchem ein schräg rechts gestellter Balken mit 3 Eberköpfen be-
legt ist. Die Umschrift in lateinischer Majuskel ist nur zum Teil erhalten: —
E—SALEMONIS,
60. Hans Santersleben, 1458. Im Wappen eine Pflugschar. Umschrift
in deutscher Minuskel: s’ (Ranke) hans... santerslene (Ranke).
61. Henning Schartow. 1438. Stierkopf mit heraushängender Zunge.
Umschrift in deutscher Minuskel: 4 s. hennig . (Rosette) schartow: (Ranke).
Tafel V. 62. Emmeram Scheiring. 1505. — Hausmarke. (Stadtarchiv
zu Zerbst).
63. Heinrich Seherping. 1504. Crucifixus, darunter ein Spruchband mit
der Inschrift: (hinjrik scharping. (Stadtarchiv zu Zerbst).
64. Hans Schleyrmann, 1490. Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst).
en
65. Heise Sconemann, 1456 Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst).
66. Hans v. Schor. 1440. Der Schild zeigt einen mit 3 Lilien belegten
Schrägrechtsbalken ; auf dem Helme 2 aufwärts gerichtete Arme, deren Hände eine
Lilie halten. Die Unischrift in deutscher Minuskel: s: hans :- van - score.
67. Thomas Schulte. 1495. Ringsiegel, dessen Schild eine Eichel zeigt:
darüber die Initialen t. s, (Stadtarchiv zu Zerbst).
63. Hans Sessen. 1502. Hausmarke, (Stadtarchiv zu Zerbst).
69. Claus Soling. 1148. In einem mit gotischem Masswerk verzierten
Dreipass steht ein Schild mit Hausmarke. Die Unischrift in deutscher Minuskel:
8. elavs - solingh &
70. Hans Sune. 1479. Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst).
Siegelbeschreibung. 1031
71. Tile Spelhovel. 1394. Das ziemlich stark beschädigte Siegel zeigt
im Wappen einen mit 3 Köpfen belegten Schrägrechtsbalken, der Schild mit
Rauten bestreut. Von der Majuskelumschrift sind nur die 3 Buchstaben SPE
erhalten. "
12. Nicolaus von der steinernen Kemenade, 1351. Im Schilde eine längs
und quer geteilte Liliee Umschrift in lateinischer Majuskel: # 5" NYCOLAI
D' STENEN CEMEDEN.
13. Benedict von Stenen. 1500. Hingsiegel mit einem schreitenden
Löwen mit aufgeschlagenem Schweif im Schilde. Darüber die Initialen BV.
(Stadtarchiv zu Zerbst).
74. Ludeke Stynen. 1482. Drei Gabeln, die mittelste nach oben, die
beiden anderen nach unten gerichtet, Uimschrift in deutscher Minuskel; ^
sigillvm - ludeke - syne (? Rosetten).
19. Jacob Stovemann. 500. Hausmarke, (Stadtarchiv zu Zerbst).
16. Heinrich Stoylezmann. 1494. Ringsiegel; im quergeteilten Schilde
oben ein halbes Einhorn. (Stadtarchiv zu Zerbst). "
77. Heinrich Stoylezmann. 1495. Der von einer menschlichen Figur
(Engel?) gehaltene Schild zeigt 2 im Andreaskreuz gekreuzte Balken (?), in den
Ecken unerkennbare Figuren, Die Umschrift in deutscher Minuskel: s & hein-
rici stoilezman (Stadtarchiv zu Zerbst).
78. Hans Teyge. 1489. Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst).
Tafel VI. 79. Albrecht Tundersleben. 1332. Wappenschild mit 3 Einhorns-
köpfen, Die Umschrift in lateinischer Majuskel: — AL — BERTI TVNDE -.
40. Henning Uting. 1583. In einer sechspassartigen Umrahmung eine
Hausmarke, zu deren Bildung ein V verwendet ist. Die Umschrift in lateinischer
Majuskel: $® HENNING VTING.
81. Hans Uting. 1420. Im Wappen 3 Nägel. Die Umschrift in deutscher
Minuskel: hans x vtyng (Ranke).
S2. Hans Ummendorf. 1461. Hausmarke, Umschrift in deutscher
Minuskel: x »’. hans vmmendorp.
83. Georg von Wanzleben. 1461. Der quergeteilte Schild zeigt oben einen
halben wachsenden Lówen, unten ein Schachmuster; auf dem Helme der Löwe
zwischen zwei Federn. Umschrift in deutscher Minuskel: ^ s: gorges van wantsleve.
(Stadtarchiv zu Zerbst).
81. Hans Wenemar. 1422. Im Schilde 3 Ruder, auf dem lfelme 2 ge-
kreuzte Ruder. Umschrift in deutscher Minuskel; 9» s. hans . wenemar.
85. Heinrich Westfal 1506. Hausmarke mit den Initialen H. W. (Stadt-
archiv zu Zerbst).
86. Lorenz Westfal 1513. Hausmarke, ähnlich wie vorige, mit dem
Initiale W. (Stadtarchiv zu Zerbst).
87. Claus Wichmann. 1463. Im Schilde ein Einhornkopf, derselbe über
einer Wulst auf dem Helm, Umschrift in deutscher Minuskel: s. clavs :: wichman.
SS. Heinrich von Winning. 1410 Im Wappen 4 gegeneinander gestellte
nicht zu deutende Figuren. Die Umschrift in deutscher Minuskel; "& s. hinrik
von winning.
1032 Siegelbeschreibung.
SU. Heine Wittekop. 1460. Der in einem gotisch verzierten Dreipasa
stehende Schild zeigt ein Kleeblatt, welches mit einem Halbmond und einem
Stern darüber. belegt ist. Die Umschrift in lateinischer Majuskel: S’ HEINE
WITTECOP.
90 Tile Woltersdorf. 1457. In dem schräg rechts geteilten Schilde oben
ein steigender Löwe, unten eine Rose. Auf dem Ilelme über einer Wulst ein
wachsender Löwe. Die Umschrift in deutscher Minuskel: s’ tile 4» woltersdorp (Blatt).
91. Claus Zeleke. 1461. Hausmarke in einem Vreipass. Umschrift in
deutscher Minuskel beschädigt: sig(illv)m (cljawes - celehe. (Stadtarchiv zu Zerbst).
92. Lam von Ziaz. 1440. Hausmarke. Umschrift in deutscher Minuskel:
s * lam - van - scias.
Unter den Siegelu sind sehr viele, welche Hausmarken.zeigen. Eine Ver-
gleichung der Hausmarken in grósserer Zahl würde vielleicht doch gewisse (:e-
setze für ihre Bildung finden lassen. Jedenfalls ist als sicher anzunehmen, dass
jede Familie ihre besondere und bestimmte Hausmarke hat, welche wohl in
einigen Einzelheiten von den Familienmitgliedern verändert wird, aber den
Grundtypus der Familienmarke immer beibehált. Dies ist deutlich zu er-
kennen an den von der Familie Rode mitgeteilten Hausmarken, ebenso bei den
Jorden, vom Keller und von den im vorigen Bande mitge'eilten bei den Dorre
und Eilbrecht, |Theuner|.
Tafel 1.
1411. 1414.
jüngere. 1424.
8. Arnd Jorden der
ültere. 1423.
19. Flor vor d
OQUUI-—
13. Rolef vamme 14. Ludolf vanme
W Kelre. 1353. Kelre. 1333. |
| *& .
28. Ebeling Lueder.
1386.
19. Anton Knust.
1487.
an
NY
22. Kone Krogher.
1504— 1512.
25. Claus Loyser.
1 7
i.
EN
27. Bethman Lose.
A. .
29. Tile
Tafel II.
Luders (by den |
schernen). 1411. |
1458.
37. Heine Pape.
1404
13.
30. Andreas Menz.
36. Drewes Osterborch.
1511.
43. Reynerus,
1298'
^ .
44. Hans Rode.
1455.
Tafel IV.
47. Simon Rode. 1508.
48. Simon Rode. 1507.
51. Cone Rode. 1505.
| | 45. Thomas Rode. 1455.
|
i
50. Simon Rode. 1504.
59. Heinrich Salmon.
1463.
60. Hans Santersleben. 1458. 1433. ]
62. Emeram Scheiring.
905»
65. Heyse Sconeman.
1455.
68. Hans Sessen,
Marktmeister der alten
Stadt. 1502
Tafel V.
72. Nicolaus v.d.steinernen
Kemenade. 1351.
73. Jakob Stovemann.
15
NO
à
im NE ^
77. Heinrich Stoylezman. 78. Hans Teyge.
495. 1489.
Tafel VT.
79. Albreecht'l'undersleben.
so. He Uting. 1420.
82. Hans Ummendorf. Ur m
1461. 84. Hans Wenemar.
s3. Georg von Wantsleben. 1422.
1461.
1506.
1515.
59. Heyne Wittekop.
1460.
91. Clawes Zeleke. |
1461. 1440.
Kr r^ " . ] er,
, . Gl 1 à vc e Ws r FI: en "WG, | . E
-— P | ke - * i" / j , - L 1 f - l y ! >
i A rer; | : " 4 " 1 f ,
» t b | Jd " _ f
| d : 3 j * ^ x
4 ^"
4
j ' m 4 NL "T
3 j e D E i - h wv. re
ai 1 [E d " ge -
N : LI r p 1 1 4
|! u ^ L! [ | > N " d .
. E j " I | r
1 " * L] ". | 1 1 | 1
A 1 1" | [ , | L LI LT = I] i |
- l d f : er.
| " kd PL. ı ä : Fe 1 EN jg ! '
E L I F ' r " * mA i d r 4 *
=, |
i, E a. r , " .
[N . L 1 ' " V. — “ | 1 " -
^ P. , j \ AIT 98 | f [ ^
"ks L " ! j J | ei | "nw P
, M M / d " i / | j | f '
* 2 1 F " [ " " | ] i " ,
: " " 1 h *
; - | | \ * ) — — sto d | MS
: " u " i ] " , 1T i
Y 1 P - [ * b" " i N , T P 1
" er n "E a” i a , k i
t. r - N Y e L - , L ' ”
Ls e ^ E , d F " à ! LI j } j e 8 . L. -
E" * u - " "n E , m à u
| L "
m = i
ER A rF-
» Lj